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Bewerbungsgespräch I

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Inhaltsverzeichnis

Ziele

Ziel ist das umfassende Kennenlernen beider Seiten in kurzer Zeit.

Ziele des Unternehmens

  • Feststellung der Persönlichkeit und der Integrationsmöglichkeit in das Unternehmen
  • Überprüfung der Daten des Bewerbers und Ermittlung fehlender Angaben
  • Beurteilung der Kenntnisse des Bewerbers
  • Verschaffung eines persönlichen Eindrucks (z.B. der Leistungsbereitschaft)
  • Ermittlung der Vorstellungen und Erwartungen des Bewerbers
  • Prüfung der Einsatzmöglichkeit des Bewerbers

Ziele des Bewerbers

Fragen klären ...

  • zur Stelle
  • zum Unternehmen
  • Arbeitszeiten, Urlaub, ...
  • Organisation, Führungsstil, Unternehmenskultur

Des Weiteren können Sie Aufstiegschancen und eventuelle Risiken erfragen. Wichtig ist, dass Sie feststellen, ob Sie in das Unternehmen passen!


Struktur und Ablauf

Vorbereitungstipps für die 5 Phasen des Bewerbungsgesprächs
5 Phasen
  • Die Smalltalk-Phase:

Ob wir jemanden sympathisch finden oder ihm vertrauen, entscheidet sich bereits in den ersten Sekunden einer Begegnung. Deswegen ist es wichtig, gleich zu Anfang einen guten Eindruck zu hinterlassen. Diese ersten paar Minuten Smalltalk, in denen sich der Personaler darüber erkundigt, wie es Ihnen geht und ob Sie gut her gefunden haben, können den weiteren Gesprächsverlauf prägen. Wie Sie sich in dieser Phase am besten verhalten: Geben Sie sich also ruhig und gelassen. Fällt Ihnen das schwer, können sie auch ansprechen, dass Sie nervös sind. Dafür haben die meisten Personaler Verständnis. Warten Sie mit dem Händedruck bis der Personaler Ihnen die Hand reicht. Rennen Sie nicht mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. Überzeugen Sie mit einer gekonnten Begrüßung: kurzer, fester Händedruck, namentlich vorstellen, in die Augen sehen, lächeln. Treten Sie selbstbewusst auf. Verstecken Sie sich nicht hinter Ihrer Nervosität, seien Sie selbstbewusst in Ihrer Körpersprache und in Ihren Worten. Doch sollten sie es nicht übertreiben, Selbstdarsteller kommen nicht gut an.

  • Die Kennenlern-Phase:

Die anwesenden Personaler oder gar der Chef wollen Sie besser kennenlernen. Nun werden Sie aufgefordert, etwas über sich und Ihren Werdegang zu erzählen – eine klassische Selbstpräsentation. Sie dürfen davon ausgehen, dass Ihre Gesprächspartner die Bewerbungsunterlagen kennen. Deshalb geht es jetzt nicht darum, das wiederzukauen, was Ihre Gesprächspartner eh schon wissen, sondern überzeugend wichtige Qualifikationen für den angestrebten und ausgeschriebenen Job zu erläutern.

  • Die Präsentationsphase:

Nachdem Sie sich vorgestellt haben, ist nun das Unternehmen an der Reihe. Ihnen wird nun von dem Unternehmen, der dortigen Arbeit und den Anforderungen für die ausgeschriebene Stelle berichtet. Auch wenn Sie viele der Informationen bereits kennen, sollten Sie nicht abschalten. An dieser Stelle können Sie punkten, wenn Sie durch Anmerkungen zeigen, dass Sie sich bereits mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Achten Sie allerdings darauf, Ihr Gegenüber nicht zu unterbrechen.

  • Die Rückfragen-Phase:

Langsam geht es auf das Ende des Vorstellungsgesprächs zu. Nun stellt der Personaler die Frage: „Haben Sie noch weitere Fragen?“ Darauf sollten Sie unbedingt mit „Ja“ antworten. Sie beweisen mit solchen Rückfragen, dass Sie echtes Interesse mitbringen. Stellen Sie offene Fragen und vermeiden Sie Fragen zu Urlaubsregelungen oder Zusatzleistungen.

  • Die Abschluss-Phase:

Das Gespräch ist beendet, sie verabschieden sich. Doch denken Sie daran, bevor Sie gehen, nach dem weiteren Verlauf des Auswahlprozesses zu fragen. Wann dürfen Sie mit einer Antwort rechnen und wie kontaktiert man Sie?

Vorbereitung

1) Organisatorische Vorbereitung

  • Haben Sie den Vorstellungstermin sofort schriftlich oder telefonisch bestätigt?
  • Wissen Sie, was Sie anziehen möchten? Ist alles sauber und gebügelt?
  • Haben Sie eine Kopie Ihres Bewerbungsschreibens und Lebenslaufs sowie das Einladungsschreiben und evtl. weitere Unterlagen (Zeugnisse, Referenzen u.a.) eingepackt?
  • Kennen Sie den Weg zum Unternehmen und wissen Sie, wie lange Sie für die Anfahrt benötigen, ohne in Zeitnot zu geraten (Berufsverkehr berücksichtigen).
  • Wurde in der Einladung der Ansprechpartner genannt? Haben Sie sich diesen Namen gemerkt?

2) Inhaltliche Vorbereitung

  • Haben Sie sich Ihren Lebenslauf und Ihr Anschreiben nochmals selber durchgelesen, insbesondere unter dem Aspekt, was Sie von anderen Bewerbern unterscheidet?
  • Haben Sie alle verfügbaren und wichtigen Informationen über das Unternehmen eingeholt?
  • Haben Sie sich Stichpunkte zu Ihren bisherigen beruflichen Erfolgen und Niederlagen bzw. persönlichen Stärken und Schwächen gemacht?
  • Haben Sie sich im Vorfeld bereits mögliche Fragen von Ihnen an das Unternehmen überlegt?

3) Verhalten während des Gesprächs

  • Treten Sie freundlich lächelnd und selbstbewusst auf.
  • Nehmen Sie eine offene Körperhaltung ein.
  • Reden Sie laut und deutlich.
  • Hören Sie aufmerksam zu.
  • Vermeiden Sie lange Monologe und fallen Sie Ihrem Gesprächspartner nicht ins Wort.
  • Vergessen Sie nicht, dass Sie dies ein Jobinterview ist. Auch bei lockerer Atmosphäre dürfen Sie sich nicht "gehen lassen" oder über zu viel Privates oder Betriebsgeheimnisse plaudern.

Verhalten im Bewerbungsgespräch

4.1. Körpersprache

Nicht wenige Kandidaten scheitern im Bewerbungsgespräch eben nicht an ihrer fachlichen Qualifikation, sondern genau wegen dieser nonverbalen Signale. Eine Umfrage hat einmal ermittelt, welche Gesten Personaler im Vorstellungsgespräch überhaupt nicht mögen und Bewerber tendenziell durchfallen lassen (Mehrfachnennungen möglich):

  • Fehlender Blickkontakt (67 Prozent)
  • Fehlendes Lächeln (38 Prozent)
  • Herumzappeln (33 Prozent)
  • Schlaffe Körperhaltung (33 Prozent)
  • Schlaffer Händedruck (26 Prozent)
  • Arme verschränken (21 Prozent)
  • Mit den Haaren spielen oder im Gesicht rumfummeln (21 Prozent)
  • Mit den Händen fuchteln (9 Prozent)

Gerade die Körpersprache im Vorstellungsgespräch bekommt oft enormes Gewicht, denn wer sagt schon in den ersten zwei Minuten soviel Überzeugendes, dass der Rest total egal wird?

Ihre Vorstellung beginnt schon beim Betreten des Firmengebäudes. Es gibt durchaus Personaler, die schon mal beim Empfang nachfragen, welchen Eindruck der Kandidat dort gemacht hat – ob er muffelig, unhöflich oder gar herrisch gegenüber dem Pförtner oder den Assistenten war. Behandeln Sie also alle Personen, die Ihnen begegnen, zuvorkommend und höflich. Das Wichtigste dabei immer: viel lächeln!

4.2. Dresscode

Einen einheitlichen Dresscode für Vorstellungsgespräche gibt es zwar nicht, aber ein paar Grundregeln: Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Kleidung gepflegt und der Branche angepasst ist. Bis dato herrscht die Auffassung, dass wer sich schlampig kleidet, vermutlich auch so denkt und arbeitet. Natürlich sollte Ihr Outfit auch zu Ihnen passen, aber tappen Sie nicht in die Falle, vor allem hierüber Ihre Individualität ausdrücken zu wollen. Letztlich geht es bei einem Vorstellungsgespräch immer auch um die Frage, ob Sie in das bestehende Team passen, sich also auch zu einem gewissen Grad anpassen können (und wollen). Zudem signalisieren Sie mit einer formal richtig gewählten Kleidung, dass Sie sich auf das Gespräch vorbereitet haben und die Gepflogenheiten Ihres Wunscharbeitgebers kennen.

4.3. Gute Gesprächsführung

Die Kunst ist, die richtige Balance zu finden – zwischen perfekter Selbstdarstellung, Selbstanpreisung und einem Rest Spekulationsfläche, zwischen sachlicher Präzision und persönlichem Einblick. Denn natürlich dient jedes Jobinterview Personalern vor allem dazu, den Menschen hinter dem Bewerbungsschreiben kennenzulernen. Die Fakten kennt er ja bereits aus dem Lebenslauf. Nun interessiert ihn die Persönlichkeit. Wie die überzeugender wird? Zum Beispiel so…

  • Konzentrieren Sie auf die Fragen des Interviewers. Und antworten Sie kurz, aber auch nicht einsilbig. Wenn er Sie nach bisherigen Karrierestationen fragt, antworten Sie in knappen Beispielen, kurz und knackig, nicht mehr. Fragen Sie lieber hinterher: „Ist Ihre Frage damit beantwortet oder möchten Sie noch mehr Beispiele?“ So entsteht ein Dialog.
  • Legen Sie sich vorher schon relevante Anekdoten zurecht. Spontaneität ist gut, bleibt aber Profis vorbehalten. Der Rest sollte sich vorbereiten. Überlegen Sie sich, welche Fragen kommen können – und bitte gleich auch amüsante wie relevante Beispiele aus Ihrem bisherigen Lebenslauf dazu. Komprimieren Sie diese auf ein wesentliches Extrakt. Mehr dazu sollten Sie dann auch nicht erzählen. Lieber mehr Beispiele.
  • Beobachten Sie die Körpersprache Ihres Gegenübers. Die Augenlider schlagen seltener, der Blick schweift öfters ab, er wechselt häufiger die Sitzposition, macht sich kaum noch Notizen? Alles *Anzeichen dafür, dass sich Ihr Interviewer langweilt. Brechen Sie Ihren Monolog besser gleich ab. Selbst Wechseln in die Metaebene ist erlaubt: „Langweile ich Sie? Das tut mir leid. Ich weiß, ich neige etwas zum Monologisieren…“ Das zeigt zumindest, dass Sie ein aufmerksamer und über Empathie verfügen.

4.4. Themen, die Sie vermeiden sollten

  • Privatleben
  • Kündigung
  • Bezahlung
  • Schlechte Erfahrungen
  • Chef