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Wald und Höhle
 
Wald und Höhle
  
Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst , 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Wald und Höhle“  befindet Faust  sich in einem Wald, in dem er sich in einer Höhle zurückzieht und zu der Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit kommt. Er ruft den Erhabenen Erdgeist zu sich, um sich bei allem was er Faust ermöglicht , zu bedanken. Er versucht ein Teil der Natur zu werden, was ihm ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit schenkt. Jedoch erlangt er eine Selbsterkenntnis. In einer Höhle wird ihm bewusst, dass er sich die ganze Zeit vom Teufel Mephisto durch sein Leben hat lenken lassen. Es scheint, als würde Faust die Wette gegen Mephisto verlieren, da die Begierde zu Gretche immer größer wird, und er sein verlangen nach neuem Wissen in den Hintergrund stellt. Somit werden Mephistos Wettziele bestätigt.
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Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst , 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Wald und Höhle“  befindet Faust  sich in einem Wald, in dem er sich in eine Höhle zurückzieht und zu der Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit kommt. Er ruft den Erhabenen Erdgeist zu sich, um sich bei allem was er Faust ermöglicht , zu bedanken. Er versucht ein Teil der Natur zu werden, was ihm ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit schenkt. Jedoch erlangt er eine Selbsterkenntnis. '''In einer Höhle wird ihm bewusst, dass er sich die ganze Zeit vom Teufel Mephisto durch sein Leben hat lenken lassen. Es scheint, als würde Faust die Wette gegen Mephisto verlieren, da die Begierde zu Gretche immer größer wird, und er sein verlangen nach neuem Wissen in den Hintergrund stellt. Somit werden Mephistos Wettziele bestätigt.'''
 
   
 
   
Der Textauszug lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Von Vers 1-24 beschäftigt Faust sich mit dem Welterlebnis, die Natur. Er befindet sich „allein“ (V.1) in einem Wald und beginnt mit einem Monolog. Faust braucht Zeit für sich, um über sein jetziges Leben nachzudenken. Das er sich alleine in einem Wald befindet ,symbolisiert einerseits die wilde, lebendige Natur aber andererseits die Begrenzung und Geborgenheit Fausts und somit seine Innere Zerrissenheit. Er spricht zum „Erhab[enen] Geist“(V.2) und bedankt sich bei ihm, denn er „gab […]mir alles“ (V.2), „Warum ich bat“(V.3). Fausts respektvolle Ansprache an den Erhabenen Geist, verdeutlicht, dass er diesem dankbar ist. Zudem  verstärkt er seine Dankbarkeit mit dem Geminatio  „gab [...] mir alles“ (V.3). Der Erdgeist gab ihm die Chance, den Sinn des Lebens kennen zu lernen. Diese Erkenntnis lässt sich mit der Aussage „Dein Angesicht im Feuer zugewendet (V.4) nachweisen. Zu Beginn des Dramas, in Zeile 460-481, taucht der Geist, durch Fausts Beschwörung auf. Mit der Begegnung des Erdgeistes, lässt er seine relogiöse Art zu Gott zum Vorschein kommen, denn er gab ihm „die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5). Er fühlt sich mit der Natur verbunden und verehrt diese. Mit der Metapher „herrliche Natur“ (V.5) vergöttert er die Natur und das Adjektiv „herrlich“ (V.5), steigert den Wert der Natur ins unermessliche.Indirekt vergöttert Faust nicht nur die Natur, sondern auch Gott, denn dieser hat jenes Königreich erschaffen. Der Erdgeist gibt Faust die „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“(V.6). Die Natur macht ihn glücklich und verkörpert ein menschlisches Gefühl in ihm. Die Aussage Fausts „ Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du mir“(V.6f.) führt vor Augen, dass er nicht einfach nur in der Natur ist, sondern positive Gedanken wie zum Beispiel seine Liebe zu Gretchen und das Geschenk , die Natur zu fühlen und genießen verspürt. Der in den Versen eins bis sieben, fünf hebige Jambus, untermalt einen harmonischen Rhythmus in Fausts Persönlichkeit.Der Erdgeist „[v]ergönnt“(V.6) Faust „in ihre tiefe Brust“(V.8) zu blicken, mit diesem Gefühl verbindet er seine Liebe Gretchen.Die Metapher „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“(V.9) ertsärkt nochmals seine Nähe zu Gretchen und das es für ihn ein ganz besonderer Augenblick ist. Genau in dieser Weise ist es Faust auch nur möglich, die Natur zu betrachten und ihre Vollkommenheit in sich aufzunehmen.  Mit den Personifikationen „Brust“(V.8), Busen eines Freunds“(V.9) spiegelt sich ebenfalls Fausts Nähe zu Gretchen wieder. Er bedankt sich bei dem Erdgeist, die schöne Zeit mit Gretchen verbringen zu dürfen und  lieben zu dürfen. Die Erkenntnis , dass Faust familiäre Beziehungen zu der Natur empfindet, werden durch „Brüder“(V.11), damit sind alle Lebewesen in der Natur gemeint, „Reihe der Lebendigen“(V.10) die Pflanzenwelt und den natürlichen Elementen „Busch“(V.12), „Luft“(V.12) und „Wasser“(V.12) hervorgehoben. Dieses pantheistische Naturverständnis zeigt sich in dem Gefühl des Erkennens und Einsseins mit der Natur. Es wird also in diesem Abschnitt ein Welterlebnis dargestellt, wie Faust es anstrebt.  Dadurch entsteht eine Voraussdeutung zum Verlust der Wette zwischen dem teufel und Faust. Denn Faust spricht daraufhin vom „Sturm im Walde“(V.13), umstürzenden Bäumen (vgl.V.14ff.) und einer “sichern Höhle“ (V.17). Faust erscheinen Zweifel. Mit der Erkenntnis, dass etwas schlechtes passieren könnte , hier mit der Onomatopoesie „braust und knarrt“ (V.13) , verleiht Ihn zu einem schutzgebenden Gedanken '''gegenüber der Weltanschauung'''. Diesen Gedankengang untermauert er mit „sichern Höhle“(V.17) denn die '''Gibt''' ihm Geborgenheit und schützt ihn vor Schicksalsschlägen. Diese Aussagen stellen zudem eine Verbindung zu Mephisto her. Denn dieser hat zu Beginn der Tragödie davon berichtet, dass er der Ursprung des Bösen und somit auch des Unwetters ist. Nun befindet Faust sich in keinem freien, offenen und grenzenlosen Waldgebiet, sondern in einer Höhle. Metaphorisch gesehen steht die Höhle für Naturgewalt. Faust ist von der Außenwelt ausgegrenzt. Dies gibt ihm jedoch die Möglichkeit zu sich „ selbst, und [s]einer eignen Brust“ (V.18)  zu erkennen. Diese Transzendenten Verbindungen lassen sich in ihm „geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19). Diese Ansicht steht für Fausts Zufriedenheit, die er am Anfang verspürte. Anstatt sich seiner Wissenschaft zu zuwenden , wäre es eine Möglichkeit gewesen, einfach in die Welt hinauszugehen und diese wertzuschätzen.
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Der Textauszug lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Von Vers 1-24 beschäftigt Faust sich mit der Gotteserfahrung, die Natur. Er befindet sich „allein“ (V.1) in einem Wald und das deutet auf einen Monolog hin. Das er sich alleine in einem Wald befindet ,symbolisiert einerseits die freie, lebendige Natur aber andererseits die Begrenzung und Geborgenheit Fausts und somit seine innere Zerrissenheit. Er spricht zum „Erhab[enen] Geist“(V.2) und bedankt sich bei ihm, denn er „gab […]mir alles“ (V.2), „Warum ich bat“(V.3). Fausts respektvolle Ansprache an den Erhabenen Geist verdeutlicht, dass er diesem dankbar ist. Zudem  verstärkt er seine Dankbarkeit durch die Geminatio  „gab [...] mir alles“ (V.3). Diese Erkenntnis lässt sich mit der Aussage „Dein Angesicht im Feuer zugewendet" (V.4) nachweisen. Zu Beginn des Dramas, in Zeile 460-481, taucht der Geist zum ersten Mal, durch Fausts Beschwörung auf. Mit der Begegnung des Erdgeistes, kommt seine Verbindung zu Gott zum Vorschein, denn er gab ihm „die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5). Er fühlt sich mit der Natur verbunden und verehrt diese. Mit der Metapher „herrliche Natur“ (V.5) vergöttert er die Natur, und das Adjektiv „herrlich“ (V.5) steigert den Wert der Natur ins Unermessliche.Indirekt vergöttert Faust nicht nur die Natur, sondern auch Gott, denn dieser hat jenes Königreich erschaffen. Der Erdgeist gibt Faust die „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“(V.6). Die Natur macht ihn glücklich und verkörpert ein harmonisches Gefühl in ihm. Die Aussage Fausts „ Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du mir“(V.6f.) führt vor Augen, dass er nicht einfach nur in der Natur ist, sondern positive Gedanken wie zum Beispiel seine Liebe zu Gretchen und das Geschenk , die Natur zu fühlen und genießen verspürt. Der in den Versen eins bis sieben, fünf hebige Jambus, untermalt einen harmonischen Rhythmus in Fausts Monolog. Der Erdgeist „[v]ergönnt“(V.6) Faust „in ihre tiefe Brust“(V.8) zu blicken. Mit diesem Gefühl verbindet er seine Liebe zu Gretchen. Die Metapher „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“(V.9) verstärkt nochmals seine Nähe zu Gretchen und das es für ihn ein '''ganz besonderer Augenblick ist'''. Genau in dieser Weise ist es Faust auch nur möglich, die Natur zu betrachten und ihre Vollkommenheit in sich aufzunehmen.  Mit den Personifikationen „Brust“(V.8), Busen eines Freunds“(V.9) spiegelt sich ebenfalls Fausts Nähe zu Gretchen wieder. Er bedankt sich bei dem Erdgeist, die schöne Zeit mit Gretchen verbringen zu dürfen und  lieben zu dürfen. Die Erkenntnis , dass Faust familiäre Beziehungen zu der Natur empfindet, werden durch „Brüder“(V.11), damit sind alle Lebewesen in der Natur gemeint, „Reihe der Lebendigen“(V.10) die Pflanzenwelt und den natürlichen Elementen „Busch“(V.12), „Luft“(V.12) und „Wasser“(V.12) hervorgehoben. Dieses pantheistische Naturverständnis zeigt sich in dem Gefühl des Erkennens und Einsseins mit der Natur. Es wird also in diesem Abschnitt ein Welterlebnis dargestellt, wie Faust es anstrebt.  Dadurch entsteht eine Voraussdeutung zum Verlust der Wette zwischen dem teufel und Faust. Denn Faust spricht daraufhin vom „Sturm im Walde“(V.13), umstürzenden Bäumen (vgl.V.14ff.) und einer “sichern Höhle“ (V.17). Faust erscheinen Zweifel. Mit der Erkenntnis, dass etwas schlechtes passieren könnte , hier mit der Onomatopoesie „braust und knarrt“ (V.13) , verleiht Ihn zu einem schutzgebenden Gedanken '''gegenüber der Weltanschauung'''. Diesen Gedankengang untermauert er mit „sichern Höhle“(V.17) denn die '''Gibt''' ihm Geborgenheit und schützt ihn vor Schicksalsschlägen. Diese Aussagen stellen zudem eine Verbindung zu Mephisto her. Denn dieser hat zu Beginn der Tragödie davon berichtet, dass er der Ursprung des Bösen und somit auch des Unwetters ist. Nun befindet Faust sich in keinem freien, offenen und grenzenlosen Waldgebiet, sondern in einer Höhle. Metaphorisch gesehen steht die Höhle für Naturgewalt. Faust ist von der Außenwelt ausgegrenzt. Dies gibt ihm jedoch die Möglichkeit zu sich „ selbst, und [s]einer eignen Brust“ (V.18)  zu erkennen. Diese Transzendenten Verbindungen lassen sich in ihm „geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19). Diese Ansicht steht für Fausts Zufriedenheit, die er am Anfang verspürte. Anstatt sich seiner Wissenschaft zu zuwenden , wäre es eine Möglichkeit gewesen, einfach in die Welt hinauszugehen und diese wertzuschätzen.
 
Weiterhin erwähnt Faust den „reine[n] Mond“(V.20). Er steht als reines Symbol der Reinheit der Natur. Das Verb „Besänftigend“(V. 21) untermalt nochmals die ruhige Atmosphäre. Ebenso spricht Faust von „Der Vorwelt“(V.23) und „silberne[n] Gestalten“(V.23). Dies deutet auf die Erfahrungen der Vergangenheit hin. Mit den „silberne[n] Gestalten“(V.23) stellt Faust die Toten in den Vordergrund. Er fühlt sich mit den Toten verbunden , denn sie „lindern“(V.24) Fausts „Betrachtung [der] strenge[n] Lust“(V.24). In Faust entsteht vollkommene Harmonie, denn er ist Eins mit der Natur. Dies offenbart die empfundene Naturverbundenheit seines Wissendursts.  
 
Weiterhin erwähnt Faust den „reine[n] Mond“(V.20). Er steht als reines Symbol der Reinheit der Natur. Das Verb „Besänftigend“(V. 21) untermalt nochmals die ruhige Atmosphäre. Ebenso spricht Faust von „Der Vorwelt“(V.23) und „silberne[n] Gestalten“(V.23). Dies deutet auf die Erfahrungen der Vergangenheit hin. Mit den „silberne[n] Gestalten“(V.23) stellt Faust die Toten in den Vordergrund. Er fühlt sich mit den Toten verbunden , denn sie „lindern“(V.24) Fausts „Betrachtung [der] strenge[n] Lust“(V.24). In Faust entsteht vollkommene Harmonie, denn er ist Eins mit der Natur. Dies offenbart die empfundene Naturverbundenheit seines Wissendursts.  
  

Version vom 9. Oktober 2017, 12:44 Uhr

Berichtigung 1. Klausur D1 Drewes

Wald und Höhle

Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst , 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Wald und Höhle“ befindet Faust sich in einem Wald, in dem er sich in eine Höhle zurückzieht und zu der Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit kommt. Er ruft den Erhabenen Erdgeist zu sich, um sich bei allem was er Faust ermöglicht , zu bedanken. Er versucht ein Teil der Natur zu werden, was ihm ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit schenkt. Jedoch erlangt er eine Selbsterkenntnis. In einer Höhle wird ihm bewusst, dass er sich die ganze Zeit vom Teufel Mephisto durch sein Leben hat lenken lassen. Es scheint, als würde Faust die Wette gegen Mephisto verlieren, da die Begierde zu Gretche immer größer wird, und er sein verlangen nach neuem Wissen in den Hintergrund stellt. Somit werden Mephistos Wettziele bestätigt.

Der Textauszug lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Von Vers 1-24 beschäftigt Faust sich mit der Gotteserfahrung, die Natur. Er befindet sich „allein“ (V.1) in einem Wald und das deutet auf einen Monolog hin. Das er sich alleine in einem Wald befindet ,symbolisiert einerseits die freie, lebendige Natur aber andererseits die Begrenzung und Geborgenheit Fausts und somit seine innere Zerrissenheit. Er spricht zum „Erhab[enen] Geist“(V.2) und bedankt sich bei ihm, denn er „gab […]mir alles“ (V.2), „Warum ich bat“(V.3). Fausts respektvolle Ansprache an den Erhabenen Geist verdeutlicht, dass er diesem dankbar ist. Zudem verstärkt er seine Dankbarkeit durch die Geminatio „gab [...] mir alles“ (V.3). Diese Erkenntnis lässt sich mit der Aussage „Dein Angesicht im Feuer zugewendet" (V.4) nachweisen. Zu Beginn des Dramas, in Zeile 460-481, taucht der Geist zum ersten Mal, durch Fausts Beschwörung auf. Mit der Begegnung des Erdgeistes, kommt seine Verbindung zu Gott zum Vorschein, denn er gab ihm „die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5). Er fühlt sich mit der Natur verbunden und verehrt diese. Mit der Metapher „herrliche Natur“ (V.5) vergöttert er die Natur, und das Adjektiv „herrlich“ (V.5) steigert den Wert der Natur ins Unermessliche.Indirekt vergöttert Faust nicht nur die Natur, sondern auch Gott, denn dieser hat jenes Königreich erschaffen. Der Erdgeist gibt Faust die „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“(V.6). Die Natur macht ihn glücklich und verkörpert ein harmonisches Gefühl in ihm. Die Aussage Fausts „ Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du mir“(V.6f.) führt vor Augen, dass er nicht einfach nur in der Natur ist, sondern positive Gedanken wie zum Beispiel seine Liebe zu Gretchen und das Geschenk , die Natur zu fühlen und genießen verspürt. Der in den Versen eins bis sieben, fünf hebige Jambus, untermalt einen harmonischen Rhythmus in Fausts Monolog. Der Erdgeist „[v]ergönnt“(V.6) Faust „in ihre tiefe Brust“(V.8) zu blicken. Mit diesem Gefühl verbindet er seine Liebe zu Gretchen. Die Metapher „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“(V.9) verstärkt nochmals seine Nähe zu Gretchen und das es für ihn ein ganz besonderer Augenblick ist. Genau in dieser Weise ist es Faust auch nur möglich, die Natur zu betrachten und ihre Vollkommenheit in sich aufzunehmen. Mit den Personifikationen „Brust“(V.8), Busen eines Freunds“(V.9) spiegelt sich ebenfalls Fausts Nähe zu Gretchen wieder. Er bedankt sich bei dem Erdgeist, die schöne Zeit mit Gretchen verbringen zu dürfen und lieben zu dürfen. Die Erkenntnis , dass Faust familiäre Beziehungen zu der Natur empfindet, werden durch „Brüder“(V.11), damit sind alle Lebewesen in der Natur gemeint, „Reihe der Lebendigen“(V.10) die Pflanzenwelt und den natürlichen Elementen „Busch“(V.12), „Luft“(V.12) und „Wasser“(V.12) hervorgehoben. Dieses pantheistische Naturverständnis zeigt sich in dem Gefühl des Erkennens und Einsseins mit der Natur. Es wird also in diesem Abschnitt ein Welterlebnis dargestellt, wie Faust es anstrebt. Dadurch entsteht eine Voraussdeutung zum Verlust der Wette zwischen dem teufel und Faust. Denn Faust spricht daraufhin vom „Sturm im Walde“(V.13), umstürzenden Bäumen (vgl.V.14ff.) und einer “sichern Höhle“ (V.17). Faust erscheinen Zweifel. Mit der Erkenntnis, dass etwas schlechtes passieren könnte , hier mit der Onomatopoesie „braust und knarrt“ (V.13) , verleiht Ihn zu einem schutzgebenden Gedanken gegenüber der Weltanschauung. Diesen Gedankengang untermauert er mit „sichern Höhle“(V.17) denn die Gibt ihm Geborgenheit und schützt ihn vor Schicksalsschlägen. Diese Aussagen stellen zudem eine Verbindung zu Mephisto her. Denn dieser hat zu Beginn der Tragödie davon berichtet, dass er der Ursprung des Bösen und somit auch des Unwetters ist. Nun befindet Faust sich in keinem freien, offenen und grenzenlosen Waldgebiet, sondern in einer Höhle. Metaphorisch gesehen steht die Höhle für Naturgewalt. Faust ist von der Außenwelt ausgegrenzt. Dies gibt ihm jedoch die Möglichkeit zu sich „ selbst, und [s]einer eignen Brust“ (V.18) zu erkennen. Diese Transzendenten Verbindungen lassen sich in ihm „geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19). Diese Ansicht steht für Fausts Zufriedenheit, die er am Anfang verspürte. Anstatt sich seiner Wissenschaft zu zuwenden , wäre es eine Möglichkeit gewesen, einfach in die Welt hinauszugehen und diese wertzuschätzen. Weiterhin erwähnt Faust den „reine[n] Mond“(V.20). Er steht als reines Symbol der Reinheit der Natur. Das Verb „Besänftigend“(V. 21) untermalt nochmals die ruhige Atmosphäre. Ebenso spricht Faust von „Der Vorwelt“(V.23) und „silberne[n] Gestalten“(V.23). Dies deutet auf die Erfahrungen der Vergangenheit hin. Mit den „silberne[n] Gestalten“(V.23) stellt Faust die Toten in den Vordergrund. Er fühlt sich mit den Toten verbunden , denn sie „lindern“(V.24) Fausts „Betrachtung [der] strenge[n] Lust“(V.24). In Faust entsteht vollkommene Harmonie, denn er ist Eins mit der Natur. Dies offenbart die empfundene Naturverbundenheit seines Wissendursts.

Im zweiten Sinnesabschnitt kommt Faust zu einer erneuten Erkenntnis eigener Begrenzung . Auffällig ist, dass die Sinnesabschnitte formal durch eine Leerzeile getrennt werden. Außerdem wird zum Beginn, der Textmit der Interjektion „O“ (V.26) eingeleitet, was rein äußerlich einen Bruch des Kontextes und den Inneren Wandel Fausts vor Augen führt. Nun wird deutlich , dass Faust seinen Willen schon längst verloren hat. Weiterführend sagt Faust „dass dem Menschen nichts Vollkommenes wird, /Empfind ich nun“(V.26f.). Faust Ziel ist es alles zu wissen, auch wenn er weiß das dieser Wunsch nicht möglich ist. Er wird es nicht schaffen, an sein Überirdisches Gewissen zu gelangen und diese Erkenntnis wird ihm bei dieser Aussage bewusst. Dieses positive Empfinden der Natur beschreibt Faust als „Wonne“(V.27), ein Zustand in dem man große Freude und Wohlbehagen empfindet. Denn der Erdgeist brachte „mich den Göttern nah und näher“(V.28), doch Mephisto sein „Gefährte[…]“(V.29) zeigt ihm das Gegenteil seiner eigentlichen Lebensvorstellung. Diese Antithese „Göttern“(V.28) und „Gefährten“(V.29) veranschaulichen auch seine extremen Gefühlsschwankungen. Weiterhin sagt er, dass er seinen „Gefährten“(V.29) „nicht mehr / Entbehrten kann“(V.29f.), denn er ist „kalt und frech“(V.30). Damit verdeutlicht Faust , ebenfalls Mephisto, denn er behandelt „[s]eine Gaben“(V.32) als einen „Worthauch“(V.32) . Mephisto macht deutlich, dass er keine Hemmungen vor Gott hat und alles zerstören kann, was Gott geschaffen hat. Des Weiteren erwähnt Faust , dass ein Feuer in seiner Brust entsteht (vgl. V.33), welches „Nach jenem schönen Bild beschäftigt an[facht]“(V.34). Diese Aussage steht metaphorisch für das Schöne, was er erlebt hat. Diese glücklichen Gedanken und Erinnerungen spiegeln seine Freunde und Begierde nach schönem Leben wieder. In Zeile 35, macht Faust deutlich, dass er ständig zwischen „ Begierde [und] Genuss“(V.35) steckt. An dieser Stelle ist ein Chiasmus vorzufinden. Denn Faust ist zwischen dem Teufel und seiner Liebe Gretchen hin und hergerissen. Der Teufel steht für die Begierdeund Gretchen für den Genuss. Genuss symbolisiert Zufriedenheit, Leidenschaft und Glück. Und das ist genau das, was Faust auf seiner Suche nach dem Sinn des Lebens finden will. Die Begierde symbolisiert den Kontrast zum Genuss . Es ist die Macht, wonach Faust strebt. Faust ist innerlich zerrissen und verdeutlicht sein rastlose Streben, aber auch seine Unsicherheit im Denken. Denn nur durch Mephisto kommt es in Faust zu einem Innern Wandel. Im Genuss liegen eigentlich seine echten Gefühle , denn „im Genuss verschmacht ich nach Begierde“(V.36). Dieses Gefühl von Zerrissenheit wird ebenfalls durch das unreine Metrum deutlich. Er kann seinen Gedanken nicht mehr folgen und ist völlig verwirrt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr Bedeutende ist, da Fausts Persönlichkeit durch zwei Faktoren beeinflusst wird. Die Natur , macht ihn glücklich und gibt ihm ein Gefühl von Freiheit. Die Höhle dagegen, verändert Fausts Ansicht sehr stark. Er ist von der Außenwelt ausgegrenzt und bekommt keine Möglichkeit mehr sich zu öffnen. Somit ist eine Entwicklung von Harmonie zur Erkenntnis der eigenen Begrenztheit erkennbar. Die sprachliche und formale Gestaltung des Textauszuges spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Szene. Aufgrund des 5 hebigen Jambus im ersten Sinnabschnitt, werden die harmonischen Gefühle Fausts verdeutlicht und das unreine Metrum und Reimschema verleihen ebenfalls ein Gefühl von Verwirrung und Zerrissenheit. Sprachliche Mittel wie zum Beispiel Metaphern, Antithesen oder Personifikationen verdeutlichen die Bedeutung des Textes und bringen Fausts Gefühle zum Ausdruck. Aufgrund der deutlichen Erkenntnis der Persönlichkeit Veränderung durch sprachlich-formale Merkmale, lässt sich ein Wendepunkt des Dramas erschließen. Dies ist auch eine Vorausdeutung für den Verlauf der Wette zwischen Faust und Mephisto.

Feedback Deine Analyse ist sehr gut strukturiert, jedoch solltest du an einigen Stellen noch näher erläutern was das sprachliche Mittel im Kontext verdeutlicht. An einigen weiteréń´Śtellen solltest du deine Deutung überarbeiten oder noch einmal überdenken. Gewisse Formulierungen werden des öfteren wiederholt. Zum Schluss könntest du dich auf wenigere sprachliche Mittel fokusieren, und diese näher im Kontext erläuern.


Alina

Gretchens Stube Die Tragödie ‚Faust‘ wurde von Johann Wolfgang von Goethe 1808 in der Zeit des Sturm und Drangs und der Klassik verfasst. Das Drama thematisiert die Frage des Menschen hinsichtlich der Lebensbezügen. Mit Faust repräsentiert Goethe eine gierige Person, die versucht, Grenzen des Möglichen zu überschreiten. Die Tragödie handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt, mehr Wissen zu erlangen. Das Kapitel im Buch ‘ Gretchens Stube ‘ (VV.3374-3413) ist eine wichtige Szene im Buch, da Gretchens Gefühle zu Faust durch ein Lied offenbart werden. Mephisto und Gott schließen am Anfang des Dramas eine Wette ab. Mephistos Aufgabe liegt darin, Faust glücklich zu machen und ihn vom rechten Wege Gottes anzubringen. Faust vertraut sich Mephistopheles an und schließen einen verhängnisvollen Pakt ab. Wenn er die Wette gewinnt, gehört Faust Mephistos Seele. Faust hat Gretchen auf der Suche nach seiner großen Liebe, nachdem er durch einen Hexentrank verjüngt wurde, gefunden. Sie haben sich unsterblich ineinander verliebt und sich beim ersten Treffen im Gartenhaus bei ihr zu Hause geküsst. Die Szene Gretchens Stube, gibt dem Leser einen Einblick in die Gefühlswert und dem Charakter Gretchens. Sie verdeutlicht ihre Liebe, was ein Ausgangspunkt aller draufkommenden Handlungen Gretchens darstellt. Im weiteren Verlauf der Tragödie folgen schlimme Schicksalsschläge. Ihre Mutter stirbt an den Schlaftropfen, die ihr von Faust gegeben wurden, ihr Bruder Valentin wird durch Aufforderung von Mephisto von Faust erstochen. Zudem wird Gretchen Mutter und tötet ihr Kind daraufhin. Sie wird zur Todesstrafe verbannt. Faust versucht sie zu retten, jedoch erlöst Gott Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Der folgende Textauszug findet vor dem Kapitel 'Wald und Höhle' satt, in dem Faust sich beim Erdgeist für die Erfüllung seiner Wünsche bedankt, sich jedoch immer noch durch seine wachsende Abhängigkeit durch Mephisto beeinträchtigt fühlt. Das Lied, besteht aus zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen. In Strophe zwei ist ein Paarreim und in Strophe fünf ein Kreuzreim. Ein reines Metrum hat das Lied nicht. Der Auszug ist im Hakenstil geschrieben, da der Übergang vom einen Vers zum anderen abbricht. Die Sprache von Faust und Gretchen unterscheiden sich sehr stark und lassen den Altersunterschied und somit auch die Lebenserfahrung der beiden stark differenzieren. Ihre Sprache verdeutlicht die Unsicherheit und Verzweiflung ihrer Gefühle. Im 20. Kapitel des Dramas sitzt Gretchen alleine mit einem Spinnrad in ihrer Stube. Sie braucht Zeit für sich, bemerkt jedoch, dass sie völlig verzweifelt ist und ihre Nähe zu Faust sucht. Sie beginnt sich selbst zu kritisieren “ Meine Ruh ist hin“ (V.3374). Sie ist ganz aufgebracht und bemerkt, dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss. Sie bekommt Herzklopfen und trägt eine schwere Last auf ihrem Herzen. Die Metapher “Mein Herz ist schwer“ (V.3375) unterstreicht ihre Verzweiflung und die Synästhesie “schwer“ (V.3375) lässt ihre Gefühlslast in ihrem Körper widerspiegeln. In dieser Strophe redet Gretchen immer nur über sich selbst und verdeutlicht das mit Versanfängen “Meine, Ich“ (V. 3374ff.). Sie findet “nimmer“ (V.3376) zu sich zurück und verstärkt dieses Gefühl klimatisch mit “nimmermehr“ (V.3377). Sie findet keine Alternative mehr und versucht mit der Repetition ihre Gefühle verstärkt zum Ausdruck zu bringen. Sie sehnt sich so sehr nach Faust, sie braucht ihn überall , denn “ wo [sie] ihn nicht ha[t]“ (V.3378), “ist [ih]r das Grab“(V.3379). Sie verwendet metaphorische Sprache und sagt, dass sie ohne Faust ans Ende ihres Lebens stößt und es in diesem Zustand für Gretchen keinen Sinn mehr macht und die eine Vorausdeutung dafür ist, dass sie sonst sterben möchte. “Die ganze Welt“(V.3380) und damit ist für sie Faust gemeint, ohne ihn ist ihr Leben verbittert. Sie "Ist [ihr] vergällt"(V.3381).Folgend geht sie auf die Konsequenzen ihres eigenen Körpers ein. Durch Verben wie “verrückt“(V.3383) und “zerstückt“(V.3385) wird das Gefühlschaos in Gretchen und die Wirkung des Entzugs auf sie selbst verdeutlicht. Durch die Replikation “armer“(V.3384) wird ihr eigenes Bedauern verdeutlicht und ausgesagt, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnet. Sie personifiziert ihren Kopf und ist voller frustrierten Gefühlen und Gedanken. Sie kann nicht mehr klar denken. Ihre Gedanken sind “zerstückt“(V.3384). In der vierten Strophe werden Faust und Gretchen näher beschrieben und ihre Sehnsucht und Verzweiflung erneut zum Ausdruck gebracht. Die Repetition der ersten Strophe (vgl.V.3374-3377), bringt Gretchens Ausmaß innerer Unruhe, unendliche Liebe und die Wichtigkeit Fausts erneut vor Augen und der Klimax und somit die Aussage, dass sie “nimmer“, “nimmermehr“(vgl.V.3388f.) zur Ruhe kommen. Folgend wird durch die Anapher “Nach ihm nur“(V.3390,3392) der Fokus auf Faust gesetzt, denn nur sie “schau[t]… [z]um Fenster hinaus“(V.3390f.) und nur sie “geh[t]…/[a]us dem Haus“(V.3393). Gretchen würde alles dafür tun um Faust wieder zu sehen. Faust gibt ihr somit die Chance in Freiheit zu leben, da sie für einen Moment nicht in ihrer Stube sitzt und eingeengt und gefangen von ihrem Leben ist. Dies zeigt die Hoffnung Gretchens auf eine Wende oder Neustart in ihrem Leben. Ihre Zuneigung zu Faust wird in der fünften Strophe näher beschrieben. Zunächst beschreibt Gretchen seine äußerer Erscheinung “Sein hoher Gang“(V.3394), “Sein[e] edle Gestalt“(V.3395), “Sein[..] Mundes Lächeln“(V.3396) und “Seine […] Augen Gewalt“(V.3397). Sie ist von seiner Art und Weise total begeistert und stellt ihn als etwas ganz besonderes dar. Sie stellt Faust durch die hochgestochenen Adjektive “hoher“(V.3394), “edle“(V.3395) und “Mundes Lächeln“(V.3396), welches alles positive Aspekte über ihn sind dar und stellt seine “Augen Gewalt“(V.3397) als Gegensatz und große Macht dar. Sie zeigt metaphorisch, welche starke Erscheinung Faust auf sie hat. Aufgrund, dass sie immer “Sein“(V.3394) benutzt, ist dies eine Anapher und verdeutlicht ihre Zuneigung. Auch in den zwei weiteren Versen , bezieht sie sich auf Faust (vgl.V.3396f.. Weiterhin schwärmt sie von Faust. Sie liebt “Seine[…] Rede“(V.3398), seine Sprache und Stimme. Sie erinnert sich an ihre gemeinsamen Gespräche und setzt diese mit “Zauberfluss“(V.3399) gleich. Diese Metapher deutet auf eine Überschüttung von Worten, die sie beeindruckt. Mit seiner Stimme verzaubert er Gretchen und “Sein Händedruck“(V.3400) deutet auf ihre Nähe zueinander. Durch die Interjektion “ach!“(V.3401) und “sein Kuss“(V.3402), drückt sie ihre Liebe aus und ist total euphorisch. Gretchen ist verträumt und kann die Erinnerungen und Berührungen gegenseitig nicht mehr vergessen. Durch die erneute Replikation der ersten Strophe, überhebt sie ihren Drang zu Faust und deutet ihr unendliche Liebe, wie wichtig Faust ihr ist. Sie kommt nicht von ihm los und ist total unruhig. Zudem ist sie verzweifelt, Faust jemals nochmal zu sehen und erhofft sich ein erneutes Wiedersehen(vgl.V.3402-3405). In der neunten Strophe ändert sich der Modus Wechsel, indem Gretchen den Konjunktiv zwei verwendet. Sie wird ganz persönlich und fühlt sich mit “[ihrem] Busen“ zu Faust [ge]drängt“(V.3407). Sie wünscht sich ihn “fassen“(V.3408) und “halten“(V.3409)zu können. Diese Adjektive verdeutlichen ihre Sehnsüchte, Nähe und Zärtlichkeit. Zudem wird durch die Verwendung des zweiten Konjunktivs ihr Naivität bestätigt. Sie hat eine Vorstellung in der Zukunft mit Faust zu leben. Sie ist jedoch noch sehr jung und weiß nicht was auf sie zukommt. Zum Schluss ihres Liedes denkt sie in ihre Zukunft. Sie erläutert ihre Vorstellung, wie sie später leben möchte. Die entscheidende Aussage “Sein Kuss“(ebd.) bestätigt dieses Gefühl und lässt vor Augen führen, wie wichtig ihr späteres Leben ist. Sie möchte bis zum Tod “ An seinen Küssen/[v]erderben“(V.3412f.). Jedoch ist der Traum nicht real und deutet auf eine Häufigkeit von Küssen hin. Sie hofft, das ihr Wunsch in Erfüllung geht. Abschließend lässt sich sagen, dass die Textstelle die zwangvolle Zuneigung und Begierde Gretchens, nach Faust von großer Bedeutung ist. Sie spiegelt ihre Liebe und ihr Gefühlschaos wieder. Auch ihre unstillbare Sehnsucht ist in diesem Textauszug deutlich erkennbar. Mit Hilfe von vielen rhetorischen Mitteln, wie zum Beispiel Repetition, Replikation, Metaphern, Anaphern und Interjektion bringt sie ihre Gefühle sehr gut zum Ausdruck.


Alina

Inhaltsangabe Faust

Die Tragödie "Faust", von Johann Wolfgang Goethe 1808 geschrieben, handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher nicht genug von seinem Wissen bekommen kann und nach weiterem Wissen strebt. Es kommt zu einer Begegnung mit dem Teufel Mephistopheles und beschließt eine Wette mit Gott, dass er Faust von seiner Überzeugung, dass er über allen steht verhindern kann und ihm zum Schlechten bekehrt. Mephisto und Faust beschließen einen Teufelspakt, dass er Faust zum Bösen bekennen kann. Die beiden reisen gemeinsam nach Lepizig um zusammen Spaß zu haben. Dort gehen sie zu einer Hexe, die Faust einen Trank gibt, um ihn zu verjüngen.

Auf der Straße treffen Mephisto und Faust ein Mädchen namens Magarethe (Gretchen), in welches Faust sich sofort unsterblich verliebt. Faust verlangt von Mephisto, dass er Gretchen glücklich machen muss und schenkt ihr Schmuck. Die beiden sind unsterblich ineinander verliebt und beschließen, sich alleine zu treffen. Sie geben Gretchens Mutter Schlaftropfen, damit sie nichts von ihrem Treffen mitbekommt. Gretchens Bruder Valentin hält Wache, um seine Familie zu beschützen und wird nach Aufforderung von Faust erstochen.Gretchens Mutter stirbt am selben Abend an den Schlaftropfen. Sie entfliehen und Faust bemerkt jedoch das Gretchen in Gefahr stecken könnte und gehen zurück,in einen Kerker, indem sie gefangen ist. Zudem erfährt Faust, das Gretchen von ihm geschwängert wurde und ihr Kind ertränkt hat. Dieses Handeln wird mit der Todesstrafe bestraft. Aufgrund ihrer Schuldgefühle, entscheidet sie sich, im Kerker zu bleiben um dort zu sterben.Faust möchte sie retten, was er nicht schafft.

Gott spricht zu Faust, dass er Gretchen im Himmel aufnehmen wird. Somit hat Gott,der über ihm steht die Wette gewonnen.

Feedback Liebe Alina, deine Inhaltsangabe enthält alle wichtigen Aspekte und ist sehr gut strukturiert. Jedoch könnt man an einer Stelle auf ein Detail verzichten, wie z.B ,,legen ihr eine Schmuckschatulle in ihren Zimmerschrank". Aber ansonsten gefällt mir deine Inhaltsangabe sprachlich und inhaltlich sehr gut.


Alina

Analyse Faust Die Tragödie „ Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde 1808 in der Zeit der Aufklärung des Sturms und Drangs und somit der Beginn der Moderne in Europa geschrieben. Das Drama thematisiert die Überheblichkeit Gottes Macht. Inhaltsangabe In Goethes Drama Faust handelt es sich um einen Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt mehr Wissen zu erlangen. Verse 354 bis 385 bilden die Einleitung des Dramas, in der deutlich wird, wieso Mephisto die Wette mit Gott eingegangen ist, um die daraus folgende Handlung nachvollziehen zu können. Mephistos Aufgabe besteht darin, Faust von rechtem Wege Gottes abzubringen und ihn zum Bösen zu bekehren. Der Monolog ist somit die Grundlage des Weitern Verlaufs des Dramas, denn zwischen Faust und Mephisto steht ein verhängnisvoller Pakt. Wenn Mephisto es schafft, Faust glücklich zu machen hat Gott die Wette verloren und Mephistos Seele darf Faust anvertraut werden. In der Tragödie lernt Faust, durch einen Trank, der ihn verjüngt ein Mädchen namens Gretchen kennen. Sie verlieben sich ineinander, bekommen gemeinsam ein Kind, welches Gretchen jedoch selbst ermordet und dafür in einen Kerker kommt und zur Todesstrafe verbannt wird. Faust schafft es Gretchen nicht zu retten, da sie ihre Schuld bewusst ist. Gott erlöst Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Die sprachliche Gestaltung des Textes weist einen parataktischen Satzbau auf, welches ein Merkmal für Fausts Verhalten ist. Die durchgehenden Paarreime gestalten den Text als einen Lyrischen und deuten auf die vom Protagonisten hektische und schnelle Redensweise zurück (Kittelvers).Der Text Auszug hat kein reines erkennbares Metrum, welches die Art des Textes ebenfalls vorausdeutet. Das erste Auftreten Fausts wird durch seinen Ausruf “ Habe nun, ach!“ (Z.354) veranschaulicht und spiegelt Fausts Laune. Die Interjektion “ach“(Z.354) zeigt seine Unzufriedenheit, Wut und Verzweiflung über sich selbst und seine Fächer „“Philosophie/, Juristrei und Medizin,/[u]nd leider auch Theologie“(Z.354ff.). Die Akkumulation seiner Berufe, deuten auf einen gelehrten Mann der jedoch nicht zufriedenmit sich ist hin und dann kommt auch noch das Fach Theologie dazu, welches mit einer Hyperbel “leider“(Z.356) negativ zum Ausdruck gebracht wird. Dies liegt daran, dass dieses Fach sich mit unbeantwortlichen Fragen zum Thema Gott befasst. Zu wissen, dass er kein klare Antwort zu dieser Wissenschaft erlangen kann, verfeindet er diese Wissenschaft. Doch hat er “durchaus[…], mit heißem Bemühn [studiert]“(Z.357). damit bringt er seinen Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zum Ausdruck. Die Synästhesie “heiß“ betont die Zusammenarbeit mit den Sinnesorganen fühlen und tasten und lässt die intensive Arbeit zum Ausdruck bringen. Sein negatives Empfinden lässt er mit “ich armer Tor!“(Z.358), “so klug als wie zuvor“(Z.359) widerspiegeln und zeigt im Gegensatz dazu, dass er studiert und viel gelernt hat (vgl.Z.357)kein positives Ergebnis. Er selber denkt er sei ein fauler Mensch, einer der nicht klüger werden kann, sondern immer nur auf dem gleichen Stand des Wissens stehen bleibt. Seine Allwissenheit die er nicht besitzt, bemitleidet Faust durch eine Aufzählung “[…]Magister, […]Doktor“(Z.360) und dem Adjektiv “heiße“(Z.360), welche im Zusammenhang mit dem Text eine Anapher ist. Er betont sein Wissen und Steigerung seines Berufslebens und auch seine Zehn Jahre als Schulmeister und Doktor (vgl.Z.361). Indem er die Antithese “herauf, herab und quer und krumm“(Z.362) verwendet und „[s]eine Schüler an der Nase herum [trreibt]“(Z.363)verrät er seine Unlust, sein Wissen zu teilen und seine Schüler veräppelt , indem er die These “Und sehe, dass wir nichts wissen können“(Z.364) aufstellt. Er ist an einem Punkt angelangt, wo er merkt, dass er als Lehrer keinen Erfolg hatte und die Menschheit mit seinem Wissen untergräbt. Das macht ihn so sauer und traurig, denn “Das will [ihm] schier das Herz verbrennen“(Z.365).Dieser Gedanke ist eine Metapher dafür, dass sein wichtigstes Organ zum Leben und was ihm am Leben hält, kaputt gehen wird. Das bedeutet, dass er so schnell wie möglich eine Lösung finden muss an neues Wissen zu gelangen. Dieses Denken wird durch seine klimatische Akkumulation “ Laffen/, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“(Z.366f.) verdeutlich, indem er sich selbst in den Vordergrund stellt und sein Selbstbewusstsein zeigt. Dieses Selbstbewusstsein wiederholt er, indem er sagt, dass “[ihn] plagen keine Skrupel noch Zweifel/, Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“(Z.368f.) An dieser Stelle stellt er sich an die höchste Spitze der Menschheit und bringt sein überirdisches Verhalten zum Ausdruck. Er steht über Allen. Um dies jedoch von sich behaupten zu können, verstärkt er seine Meinung mit “Bilde mir nicht ein“ (Z.371f.). Er erwähnt diesen überzeugten Gedanken in seiner nächsten Behauptung erneut und kann seiner Angst der Unwissenheit nicht wiederstehen. Denn nur er kann die Menschheit verändern und “zu bessern […] bekehren“(Z.373). Er zeigt sich als ein armer Mann, hat “weder Gut noch Geld“ (Z.374)“Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt“(Z.375). Er hat jetzt alles verloren und muss mit Neuem Leben beginnen. Faust ergibt sich der Magie! (vgl.Z.377), denn durch “Geistes Kraft und Mund“ (Z.377) wird ihm “manch Geheimnis kund“(Z.378). Faust beginnt ein neues Leben und versucht auf diese Art und Weise an Wissen heran zu kommen. Mit überirdischen, unnatürlichen und übersinnlichen Kräften die Welt zu erfahren, führt ihn zum Ziel. “was die Welt/[i]m Innersten zusammenhält“, seine entscheidende Frage. Nur mit der Magie, denkt er diese Frage beantworten zu können um der Menschheit „[ohne] saurem Schweiß“(Z.380) , nicht mehr sagen braucht, was er nicht weiß. (vgl.Z.380). Die Synästhesie “sauer“ verkörpert seine negativen Gedanken. Etwas Unangenehmes davon zu lassen und Neues zu beginnen. Zum Schluss seines Monologs verdeutlicht Faust, dass er “alle Wirkenskraft und Samen“(Z.384) als Neuanfang mit in sein Leben nimmt. Mit diesem Zitat greift er seine Verbindung zu Natur auf. Er nimmt den Samen als Neubeginn, neues Wissen wachsen zu lassen und das mit aller Kraft. Mit seinem Entschluss ist er vollkommen zufrieden und verdeutlicht seine Aussage “und tu nicht mehr in Worten kramen“. (Z.385), und stellt die Grundlage der folgenden Handlung dar. Schlussfolgernd ist diese Textstelle sehr bedeutend für die Tragödie Faust und lässt die Beziehung zwischen Mephistopheles und Faust in Frage stellen. Faust ist sich seines Handelns sicher und möchte dafür kämpfen, die Menscheit über Überirdisches Wissen aufzuklären.