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Fehlerstatistik 1. Klausur - Faust

R: 4; A: 9; Z: 15; W: 2; Sa: 3; Gr: 2; Zit.: 1 ; Sb: 1; f: 14


Berichtigung 1. Klausur - Faust

Die hier vorliegende Tragödie „Faust – der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe in dem Jahre 1808 veröffentlicht und lässt sich den Epochen des Sturm und Drangs sowie der Klassik zuordnen und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Der vorliegende Textauszug aus der Szene „Wald und Höhle“, thematisiert Fausts Entwicklung von harmonischem Einklang mit der Schöpfung zur Erkenntnis eigener Begrenztheit und stellt ein Gebet dar. Außerdem spricht Faust hierin zu einem Geist. Er sagt, dass dieser Geist ihm all seine Wünsche erfülle und ihm die Natur am meisten gefalle. Sein starker Bezug zu der Natur wird ihm bewusst und ihm gelingt es, sich in der Natur fallen zu lassen. Er denkt über seine Mitmenschen und bereits Verstorbenen nach und erlangt die Einsicht, dass der Mensch nicht allwissend sein kann. Er bedankt sich bei Gott, dass dieser ihm einen treuen Gefährten an die Seite gestellt hat und er diesen nicht mehr missen möchte und kann. Am Ende wird ihm klar, dass der Drang, immer mehr wissen zu wollen, nachlässt. Der Titel definiert auf der einen Seite die aufregende, wilde Natur mit dem Wort „Wald“ und auf der anderen Seite den Schutz und die Begrenzung mit dem Nomen „Höhle“. Diese beiden Begriffe weisen auf die innere Uneinigkeit Fausts hin. Im Gesamten hat die vorliegende Textstelle den Aufbau eines lyrischen Textes. Jedoch ist in dem Dramenauszug kein Reimschema vorhanden, was den Ausdruck der Unruhe Fausts verdeutlicht. Dies wird auch an einigen Merkmalen im Text deutlich, wie zum Beispiel in der Textstelle „der Sturm im Walde braust“ (V. 13). Allerdings ist der Text in einem 5-hebigen Jambus verfasst, welcher auf die Selbstsicherheit Fausts verweist. Zu Beginn des Textauszuges spricht Faust einen Geist mit „Erhabner Geist“ (V. 2) an. Dies weist darauf hin, dass es ihm doch gelungen ist, sich der Geisterwelt zuzuwenden und dort auch Antworten auf seine Fragen und Erfüllung zu finden, was er in der Szene „Nacht“ zu Beginn der Tragödie bezweifelt. Durch die Wiederholung „du gabst mir, gabst mir alles“ (V. 2) möchte Faust seine Dankbarkeit an den Erdgeist, darüber, dass dieser ihm seine Wünsche erfüllt hat, zum Ausdruck bringen. Im Folgenden wird deutlich, was Faust fühlt, wenn er mit der Natur verbunden ist. Er empfindet es als ein Gefühl der Harmonie und dass er es, womöglich zum ersten Mal, schafft, seinem früheren Alltag zu entfliehen (V. 5-6). Der Parallelismus „sie zu fühlen, zu genießen“ (V. 6) bringt Eindringlichkeit und Einprägsamkeit zum Ausdruck. Er kann die Natur spüren, „wie [er] in den Busen eines Freundes [fühlen kann]“ (V. 9). Faust denkt über seine Mitmenschen nach und besonders über die, die ihm nahe stehen. Er bezeichnet sie als „Reihe der Lebendigen“ (V. 10). Im Folgenden wird ein noch stärkerer Bezug auf die Natur und deren Mächte und Eigenschaften (V. 13-16) deutlich. Diese Textstelle soll nahe bringen, dass die Natur für Faust etwas vollkommen Unerfahrenes und Neues ist. Der darauffolgende Parallelismus „Dann führst du mich […], zeigst / Mich dann“ (V. 17 ff) soll verdeutlichen, dass der Geist es geschafft hat, Faust dessen eigenes, wahres Gesicht zu zeigen und dass Faust seine bislang verborgenen Interessen und „Wunder“ (V.19) nun zulassen kann. In folgendem Abschnitt stellt sich heraus, dass Faust es mit Hilfe seiner Mitmenschen, die ihm am wichtigsten sind, geschafft hat, seine „strenge Lust“ (V. 24) nach allem Wissen zu „lindern“ (V. 24). Mit den „silberne[n] Gestalten“ (V. 23) möchte Faust sich auch auf seine verstorbenen Mitmenschen beziehen. Daraufhin wird Faust bewusst, „dass dem Menschen nichts Vollkommenes wird“ (V. 26), was bedeutet, dass keiner der Menschen alles wissen oder alles besitzen kann. Zu dieser Erkenntnis kommt Faust dank Mephistopheles (V. 26 ff). Hinzu kommt jedoch auch noch, dass Faust es dank Mephisto geschafft hat, Gretchen für sich zu gewinnen. Dies zeigt, dass Faust ohne ihn nicht mehr leben kann (V. 29 ff „den Gefährten, den ich schon nicht mehr / Entbehren kann“). Dies zeigt jedoch auch die starke Abhängigkeit Fausts von Mephisto. Am Ender der vorliegenden Textstelle wird Faust jedoch deutlich, dass sein Leben sich stark verändert hat und er es nicht gewohnt ist so zu leben. Die Klimax „von Begierde zu Genuss“ (V. 35) verdeutlicht, dass Faust nur vom Verlangen bis zur Erfüllung seiner Träume schwankt. Sobald er jedoch befriedigt ist, sehnt er sich nach dem Drang noch mehr Vollendung zu erlangen „im Genuss verschmacht ich nach Begierde“ (V. 36). Zusammenfassend kann man sagen, dass in dieser Szene Fausts starke Verbindung zu der Natur dargestellt wird. Faust gelingt es sich frei zu fühlen und über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Auf Grund dessen ist er dankbar und zufrieden. Die überraschende Wendung am Ende jedoch zeigt, dass die Erfüllung aller Wünsche einen Menschen nicht in seinen Bedürfnissen zufrieden stellt.