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Erörterung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Freie, dialektische Erörterung==
 
==Freie, dialektische Erörterung==
''Frei'' bedeutet hierbei, dass kein Text, sondern lediglich eine Aussage oder wenige Sätze zugrunde liegen. Der Begriff ''dialektisch'' beschreibt, dass sowohl der eigene, als auch der gegnerische Standpunkt mit Argumenten belegt werden. Am Ende ist  
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''Frei'' bedeutet hierbei, dass kein Text, sondern lediglich eine Aussage oder wenige Sätze zugrunde liegen. Der Begriff ''dialektisch'' beschreibt, dass sowohl der eigene, als auch der gegnerische Standpunkt mit Argumenten belegt werden. Am Ende ist zwischen den beiden Standpunkten in Form eines Fazits abzuwägen.
 
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Version vom 8. Januar 2018, 12:58 Uhr

Bei der Erörterung handelt es sich um eine häufig in Abiturprüfungen abgeforderte Arbeitstechnik, bei welcher sich argumentativ mit einem Thema auseinandergesetzt wird. Dieses Thema ist zumeist aktuell und beschäftigt sich mit Problemen und Missständen in der heutigen Gesellschaft. Dieses Thema wird entweder in Form einer Aussage bzw. eines Zitats (freie Erörterung) oder durch einen Text definiert (textgebundene Erörterung).

Freie, dialektische Erörterung

Frei bedeutet hierbei, dass kein Text, sondern lediglich eine Aussage oder wenige Sätze zugrunde liegen. Der Begriff dialektisch beschreibt, dass sowohl der eigene, als auch der gegnerische Standpunkt mit Argumenten belegt werden. Am Ende ist zwischen den beiden Standpunkten in Form eines Fazits abzuwägen.

Inhalt

Einleitung
  • Art der Aussage – zumeist Zitat, Vorurteil, Klischee, Sprichwort, Kommentar
  • Autor, Titel und Datum (falls bekannt und vorhanden)
  • Thema der Erörterung
  • Wichtigkeit des Themas begründen
Hauptteil
  • Beginn mit der Antithese (Kontra, abgelehnter Standpunkt) – Argumentstärke absteigend
  • Anschließend These (Pro, bevorzugter Standpunkt) – Argumentstärke aufsteigend
  • Synthese: Zusammenfügen von Pro und Kontra; Finden eines Kompromisses, welcher in der Mitte liegt oder sich leicht zur Pro-Seite hin bewegt
Schluss
  • Zusammenfassung des Hauptteiles – keine Wiederholung der Argumente, evtl. Herausstellen besonders starker Argumente
  • Fazit: Was lässt sich aus dieser Erörterung erkennen?
  • persönliche Wertung bzgl. des Themas
  • Ausblick: Bedeutung des Themas für die Zukunft oder bestimmte Lebensbereiche


Durch den Aufbau des Hauptteiles wird die gegnerische Seite kontinuierlich abgewertet, während der eigene Standpunkt aufgewertet wird. Zunächst kommt das stärkste Argument der Kontra-Position, gefolgt von deren absteigenden Argumenten. Anschließend werden die Pro-Argumente in aufsteigender Reihenfolge gebracht. Die wesentlichen – also die starken – Argumente der Gegnerseite geraten damit in Vergessenheit, während die wichtigsten Argumente der eigenen Position als letzter Eindruck bleiben. Im Fall von drei aufeinanderfolgenden Argumenten spricht man bei diesem Mittel von einer Klimax (aufsteigende Stärke) bzw. von einer Antiklimax (absteigende Stärke).

Freie, lineare Erörterung 1) Einleitung:

  • Art des Textes – zumeist Zitat, Vorurteil, Klischee, Sprichwort, Kommentar
  • Autor, Titel und Datum (falls bekannt und vorhanden)
  • Thema der Erörterung
  • Wichtigkeit des Themas begründen


2) Hauptteil:

  • Herausstellen der eigenen Position (entweder Pro oder Kontra) und Nennen

einer zentralen These

  • Argumente von schwächsten zum stärksten


3) Schluss

  • Fazit / Zusammenfassung der Argumente
  • Appell: Relevanz des Problems und Bedeutsamkeit der eigenen Position

hervorheben

  • Ausblick: Wie entwickelt sich die Thematik / das Problem in der Zukunft?
  • Lösungsvorschläge für ein Problem
  • Umsetzbarkeit der Lösungsvorschläge diskutieren

Textgebundene Erörterung


Hierbei handelt es sich um eine Erörterung zu einem Text. Gegenstand dieser ist, sich mit der Position des Autors argumentativ auseinanderzusetzen.


1) Einleitung  Art des Textes  Autor, Titel und Erscheinungsdatum  Benennung des Themas des Textes  Kontext darstellen – Ort, Zeit und Situation bei der Entstehung des Textes, geschichtliche Ereignisse  Zusammenfassung der zentralen Position des Autors (1-2 Sätze)  Analyse der Argumentationsstruktur des Textes: Thesen, Argumente und Beispiele des Autors nennen, sowie die Art seiner Argumente 2) Hauptteil  Sind die Prämissen des Autors richtig?*  Sind die Argumente des Autors belegbar und stichhaltig? Handelt es sich vielleicht um bloße Behauptungen oder angebliche Erfahrungen?  Ist die Betrachtung des Autors zu einseitig, fehlt es an Diversität bezüglich Pro und Kontra-Argumenten?  Argumentiert der Autor objektiv, subjektiv oder polarisierend und manipulativ?  Sind die Schlussfolgerungen des Autors korrekt und logisch nachvollziehbar?  Verstoßen die Aussagen des Autors gegen moralische Prinzipien oder Gesetze?  für jedes Argument: eigene Position dazu, die mit jeweiligen Argumenten, Beispielen und Belegen ausgestattet wird 3) Schluss  zusammenfassendes Fazit: insgesamt Zustimmung oder Ablehnung der Position des Autors  Appell – Begründung der Wichtigkeit des Themas  Ausblick: Wie wird sich das Thema in Zukunft entwickeln  Lösungsvorschläge diskutieren  Durchführbarkeit der Lösungsvorschläge diskutieren

  • Bei den Anfangsannahmen ist eine Manipulation sehr häufig anzutreffen: Es werden

bestimmte Fakten oder Prinzipien stillschweigend vorausgesetzt oder als Selbstverständlichkeiten in die Argumentation eingeschleust. Daher sind sie in jedem Fall zu überprüfen. Wird ein Fehler in den Prämissen entdeckt, macht das die eigene Erörterung interessanter, weil der zu erörternde Text in ein neues Licht gerückt wird.