Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Benutzer:LLInden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Lara)
Zeile 221: Zeile 221:
  
  
== Lara ==
+
== Analyse Effi Briest S. 136 ==
  
 
Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war zudem dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.
 
Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war zudem dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.

Version vom 21. Januar 2019, 20:55 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Faust Analyse

Die Textstelle beginnt damit, dass Mephisto sich selbst als einen „Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ (V. 1336 f.) bezeichnet. Das „Böse“ (V. 1337) und das „Gute“ (ebd.) stehen sich hier als Antithese gegenüber. Mephisto versucht also ständig das „Gute“ (ebd.) zu verdrängen, schafft es aber gleichzeitig nicht, Böses zu bewirken. Das „Böse“ (ebd.) ist dem „Gute[n]“ (ebd.) also die ganze Zeit unterlegen, was so viel bedeutet, dass Gott Mephisto die ganze Zeit überlegen bleibt. Mephisto bezeichnet sich als „Geist der stets verneint“ (V.1338). Das bedeutet, dass er immer „nein“ zu Allem sagt, auch wenn er es als richtig empfindet, um niemandem etwas von sich preis zu geben. Mit dem Zitat „alles was entsteht [i]st wert dass es zugrunde geht“ (V. 1339 f.) möchte er ausdrücken, dass alles von Gott Erschaffene es nicht wert ist, auf dieser Welt zu existieren und schnellstmöglich wieder vernichtet werden soll. Mephisto hat Freude an der Zerstörung, da er selbst das Böse ist, jedoch wäre es aus Gottes Sicht einfacher wenn „nichts entstünde“ (V. 1341), sodass auch nichts zerstört werden könnte, wodurch jedoch die Existenz der Welt gefährdet wäre. Mephisto sieht ohne „Zerstörung“ (V. 1343) und „Sünde“ (V. 1342) jedoch keinen Sinn in seinem Dasein, da diese Dinge der Grund seiner Existenz sind. Die Menschen, welche Mephisto als „Narren[…]“ (V. 1347) bezeichnet, sehen sich selber als etwas Ganzes, Mephisto sieht sie jedoch wie sich selbst als nur „einen Teil“ (V. 1345) von etwas Ganzem. Er sieht sich als „Teil des Teils, der anfangs alles war“ (V. 1349) und spielt damit auf die Schöpfungsgeschichte und die Urfinsternis an. Gott schuf die Dunkelheit vor dem Licht, welche hier als Symbol für das „Böse“ (V. 1337) verwendet wird. Indem sich Mephisto also als Teil der Dunkelheit sieht, bezeichnet er sich als Teil des Ursprungs der ganzen Welt, und stellt sich somit höher als die Menschheit, weil diese erst später entstanden ist. Das später erschaffene „Licht“ (V. 1351), welches als Symbol für das „Gute“ (V. 1337) verwendet wird, steht nun als Konkurrenz der „Mutter Nacht“ (V. 1351), also dem Bösen gegenüber und möchte es ihr „streitig“ (V. 1352) machen. Die Metapher „Mutter“ (V. 1351) macht erneut deutlich, dass die Dunkelheit und somit das „Böse“ (V. 1337) vor dem „Licht“ (V. 1351) entstanden ist und auch vom „Gute[n]“ (V. 1337) nicht eingeholt werden kann. Es folgt das Zitat „die Körper macht es schön“ (V. 1355), womit das „Licht“ (V. 1351) gemeint ist. Die Menschen geben sich alle als gut und nett aus, doch in Wirklichkeit hat jeder von ihnen etwas Böses in sich, auch wenn es von außen oft nicht so scheint. Mephisto hofft, dass bald alles zerstört ist und dadurch das „Gute“ (V. 1337) und auch die Menschheit komplett ausgelöscht ist. Durch die Aufzählung einiger Naturkatastrophen, wie „Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand“ (V. 1367), mit denen er versucht hat, die Menschheit auszulöschen, jedoch nichts davon geholfen hat, wird erneut deutlich, dass Mephisto niemals mächtiger sein wird als Gott. Im nächsten Aspekt geht es um die „Tier- und Menschenbrut“ (V. 1369), über welche Mephisto sich aufregt, da er sie nicht ausgelöscht bekommt. Auch wenn er schon einige von ihnen vernichten konnte, kommt immer wieder neues Leben hinzu, wodurch er „rasend“ (V. 1373) wird. Da aufgrund seiner bisherigen unternommenen Maßnahmen die Menschheit noch nicht ausgelöscht werden konnte, sieht er nun die „Flamme“ (V. 1377) als letztes Mittel, welche als Symbol für die Zerstörung und seiner Macht steht.


Faust Analyse

Der Textauszug (VV. 354 – 385) aus dem Drama „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe geschrieben und im Jahr 1808, während der Epochen der Aufklärung (1720-1785), des Sturm und Drangs (1767-1785), der Klassik (1786-1805) und der Romantik (1795-1835), endgültig veröffentlicht. Es thematisiert das Streben jedes Einzelnen nach einem glücklichen Leben, der Wunsch des Verständnisses der Welt, sowie das ständige Wechselspiel zwischen Gut und Böse. Inhaltlich wird der Textauszug unmittelbar nach dem Prolog im Himmel eingeordnet. Während diesem Teil lernt der Leser Mephisto bereits kennen, da dieser mit Gott eine Wette eingeht, dass er das Böse verbreiten und Faust von seinem Weg abbringen kann. Unmittelbar nach der Textstelle beschwört Faust den Erdgeist, um den tieferen Sinn des Lebens zu erkennen und möchte sich umbringen, da er diesen Sinn immer noch nicht gefunden hat, bricht diesen Vorgang jedoch ziemlich schnell wieder ab, da er die Osterglocken hört und sich an seine Kindheit zurück erinnert. Mit Mephisto, dem Teufel, geht er schließlich eine Wette ein, dass Mephisto seine Seele bekommt, wenn er es schafft, dass Faust ein glückliches Leben führen kann. Mephisto versucht nun mit aller Mühe Faust glücklich zu stimmen und erreicht sein Ziel, indem er Faust und Gretchen zusammen bringt, diese jedoch später aufgrund meherer Morde verhaftet wird. Diese Textstelle ist essentiell für das weitere Verständniss des Dramas, da hier die Lebenskrise Fausts beschrieben wird, weil diese basierend für die folgenden Handlungen und den weiteren Verlauf des Dramas ist. Der Textauszug besteht aus 32 Versen. In den ersten vier Versen, von Vers 354 bis zu Vers 357, findet man den Kreuzreim wieder. In den folgenden Versen, von Vers 358 bis Vers 385, liegt der Paarreim vor, wie beispielsweise "Auch hab ich weder Gut noch Geld, / Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt" (VV. 374 f.). Durch diese Unregelmäßigkeit wird noch einmal die Verhaltensweise Fausts in diesem Ausschnitt unterstützt, da er "unruhig auf seinem Sessel am Pulte" (V. 354) sitzt. Das Metrum ist größtenteils gar nicht vorhanden, jedoch findet man in einigen Versen den vierhebigen Jambus wieder, wie zum Beispiel "Da steh ich nun, ich armer Tor! / Und bin so klug als wie zuvor" (VV. 359 f.). Dadurch dass kein richtiges Metrum vorhanden ist, lassen sich auch keine eindeutigen Kadenzen feststellen. Diese Unregelmäßigkeiten in der Form lassen sich sehr gut mit der Verzweiflung Fausts vergleichen, da dieser bereits so viele Fächer studiert hat, aber sein eigentliches Ziel, die Frage nach dem Sinn des Lebens immer noch nicht beantworten konnte. Die Textstelle beginnt mit einer Aufzählung Fausts von all seinen bereits studierten Fächern (vgl. VV. 354 ff.). Dazu gehören „Philosophie“ (V. 354), „Juristerei“ (V. 355), „Medizin“ (V. 355) und „Theologie“ (V. 356). Auffällig ist, dass sich alle vier Fächer mit dem Menschen beschäftigen, was darauf hindeutet, dass sich Faust mit dem Inneren des Menschen auseinandergesetzt hat, um verstehen zu können warum der Mensch so ist, wie er ist oder warum er so handelt, wie er handelt. Dadurch dass Faust vier verschiedene Fächer studiert hat, muss er sehr schlau und ehrgeizig sein, da normalerweise kein Mensch jemals so viele Fächer hintereinander studieren würde. Durch das Wort „leider“ (V. 356) wird deutlich, dass er mittlerweile bereut so viele Fächer studiert zu haben, aber letztendlich mit seiner Erkenntnis immer noch nicht weiter kommt. Dies wird auch noch einmal durch die Interjektion „ach“ (V. 354) deutlich, da er sehr genervt und verzweifelt scheint. Faust war willig und bemüht etwas Neues über den Menschen zu lernen und zu erfahren, sieht sich nun jedoch selbst als „armer Tor“ (V. 358) und hat ein wenig Selbstmitleid, da er immer noch „so klug als wie zuvor“ (V. 359) ist. Damit macht er deutlich, dass keines seiner Studien ihn seinem Ziel näher gebracht und er nichts neues hinzu gelernt hat. Aufgrund seiner ganzen Studien darf Faust sich nun „Magister“ (V. 360) und „Doktor“ (V. 360) nennen. Diese Titel deuten auf eine hohe Bildung hin, doch Faust sieht diese Titel nicht als Erfolg an, weil sie ihm letztendlich auch keine Antworten auf seine Fragen liefern. Er gibt zu, seine Schüler „an der Nase“ (V. 363) herumzuführen und denkt, „nichts wissen [zu] können“ (V. 364). Durch diesen Satz wird deutlich, dass man den Sinn des Lebens nicht verstehen, bzw. nicht nachvollziehen kann und dass die Frage nach der Existenz der Menschen für immer ungeklärt bleiben wird. Faust behauptet er sei „gescheiter als alle die Laffen, / Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (VV. 366 f.) und sieht sich dadurch als etwas Besonderes und als mehr wert als Menschen die den gleichen Titel tragen wie er selbst. Faust sagt, er fürchte sich „weder vor Hölle noch Teufel“ (V. 369), jedoch sei ihm auch „alle Freud entrissen“ (V. 370). Durch diesen Gegensatz wird deutlich gemacht, dass er keine Freude mehr am Leben und keinen Grund in seiner Existenz sieht, weshalb er sich auch im späteren Verlauf des Dramas umbringen möchte. Mithilfe der Anapher „Bilde mir nicht ein was Rechts zu wissen, / Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren“ (VV. 371 f.) macht Faust deutlich, dass er nicht in der Lage dazu ist, anderen Menschen etwas beizubringen, was er selbst nicht weiß oder was er selbst nicht versteht. Weiterhin vergleicht er sich mit einem „Hund“ (V. 376), da er sagt, dass nicht mal ein „Hund“ (ebd.) „so länger leben“ (V. 371) wolle. Als Folge dieser Ratlosigkeit schwört er nun auf die „Magie“ (V. 377). Er möchte nun mithilfe dieser „Magie“ (ebd.) und durch „Geistes Kraft“ (V. 378) versuchen, manches „Geheimnis“ (V. 379) zu lüften und Antworten auf seine Fragen zu finden, um sich nicht mehr für die Dinge zu schämen, die er „nicht weiß“ (V. 381). Faust möchte den tieferen Sinn des Lebens erkennen und nicht nur die oberflächlichen Dinge berücksichtigen, was durch die Verse „Dass ich erkenne was die Welt / im Innersten zusammenhält“ (VV. 382 f.) deutlich wird. Um dieses Ziel zu erreichen möchte er ab jetzt „nicht mehr in Worten kramen“ (V. 385), sondern auf die „Magie“ (ebd.) setzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faust sehr unzufrieden mit seinem Leben ist, da er bereits so viel studiert hat, jedoch immer noch keine Antwort auf die Sinnfrage gefunden hat. Er möchte sich nun mit übernatürlichen Kräften beschäftigen, um letztendlich mithilfe dieser Kräfte die Frage nach dem Sinn des Lebens beantworten zu können.


Figurenvergleich Faust und Mephisto

In dem Drama „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, welches von Johann Wolfgang Goethe verfasst und im Jahr 1808 endgültig veröffentlicht wurde, geht es um das ständige Wechselspiel von Gut und Böse und um die beiden Hauptcharaktere Faust, welcher die Menschheit darstellt, und Mephisto, welcher für das Böse steht. Vergleicht man diese beiden Charaktere miteinander, lassen sich einige Unterschiede feststellen. Faust steht in diesem Drama als Vertreter für die Menschheit. Er ist frustriert und unzufrieden mit seinem Leben, was durch die Aussage „Das will mir schier das Herz verbrennen“ (V. 365) deutlich wird und versinkt daher in Selbstmitleid, weil er sein Lebensziel, die Beantwortung der Sinnfrage, nicht erreicht hat. Er ist fleißig und ehrgeizig, da er „Philosophie, / Juristerei und Medizin / [u]nd […] auch Theologie“ (VV. 354 ff.) studiert hat und nicht aufgibt, sein Ziel zu verfolgen und alles zu geben, um sich die Sinnfrage bald beantworten zu können. Faust fühlt sich weniger wert als andere Menschen, gelangt in eine Sinnkrise und ist von Selbstzweifeln geplagt, weil er denkt, er hätte trotz seiner vier Studiengänge noch nichts sinnvolles in seinem Leben erreicht, jedoch denkt er gleichzeitig auch, er sei „gescheiter als alle die Laffen, / Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (VV. 366 f.), da er immerhin schon sehr viel weiß, er sich jedoch die für ihn wichtigste Frage nach dem Sinn des Lebens immer noch nicht beantworten kann. Er strebt nach einem glücklichen Leben, Zufriedenheit und höherem Wissen und wartet währenddessen auf ein Zeichen Gottes, um seinen Zielen näher zu kommen. Gleichzeitig ist Faust als naiv und leichtgläubig zu charakterisieren, da er Mephisto kurz nachdem sie sich kennengelernt haben sofort vertraut, ohne etwas über ihn zu wissen und mit seiner Hilfe ein glückliches Leben führen möchte. Im Gegensatz zu Faust steht Mephisto für das Böse auf der Welt. Er ist überzeugt von sich selbst und möchte das Böse in der Welt verbreiten und diese somit zerstören und Faust vom rechten Weg abbringen. Er ist also sehr zielstrebig und ehrgeizig, schafft es aber letztendlich doch nicht alles zu zerstören, da er „stets das Böse will und stets das Gute schafft“ (V. 1337). Mephisto sieht sich selbst als etwas Besonderes und als mehr wert als alle anderen Menschen, da er sich als „[e]in Teil der Finsternis“ (V. 1350) bezeichnet, welche vor allem Leben auf der Erde war. Faust und Mephisto verbindet die Tatsache, dass sie beide ein Ziel vor Augen haben, jedoch beide bemerken, dass es keine Möglichkeit gibt, dieses Ziel zu erreichen und an ihren Plänen und Vorstellungen scheitern.


Korrektur Klausur 1

R-Fehler:

Mithilfe von Mephisto vereinbarten sie ein Treffen und Gretchen und Faust näherten sich an, wurden aber dann von Mephisto gestört.

Dadurch, dass der Erdgeist aber hier als Verbündeter von Faust dargestellt wird, welcher die Menschheit vertritt, ist diese Aussage widersprüchlich.

Er beginnt von der „herrlichen Natur“ (V. 5) zu reden, welche hier hervorgehoben wird und stellt sie in Zusammenhang mit dem „Königreich“ (V. 5).

Er sieht also die Natur als etwas Königliches und Wunderbares, das Gott geschaffen hat und kann sich daran erfreuen.

Das sich selbst zeigen deutet auf Selbstliebe hin, dass der Erdgeist Faust zeigen soll, sich selbst zu lieben, auch wenn er die Frage nach seiner Existenz immer noch nicht beantworten kann.

Die „[g]eheime[n] tiefen Wunder“ (V. 19) stehen hier als Metapher für die Vergangenheit, ganz genauso, wie die „silberne[n] Gestalten“ (V. 23).

Faust vergleicht die „herrliche Natur“ (V. 5) mit dem „Königreich“ (ebd.) und sagt damit aus, dass die Natur für ihn etwas Wundervolles und Königliches ist.

Er steht für das Böse auf der Welt und für die bösen Gedanken, die jeder Mensch in sich trägt und versucht stets Böses zu bewirken, schafft jedoch nur Gutes.

Er sieht den Menschen als ein Wesen, welches sich vor den anderen Menschen als gutmütig ausgibt, aber trotzdem Böses in sich trägt.

Z-Fehler:

Gretchen wird schwanger und als ihr Bruder dass erfährt, möchte er Faust herausfordern, Faust bringt ihn jedoch mit Mephistos Hilfe um.

Mit dem Sturm, der „im Walde braust und knarrt“ (V. 13), sind Unruhen in der Welt gemeint.

Die „Riesenfichte“ (V. 14), die alles um sich herum „niederstreift“ (V. 15), ist also eine Metapher für die vollkommene Zerstörung und somit wieder eine Metapher für Mephisto.

A-Fehler:

Im Bezug auf die Kadenzen lässt sich keine Regelmäßigkeit feststellen.

Faust hat bezüglich des Menschenbildes eine positive Sichtweise, da er vielen Menschen sofort vertraut und sich durch seine vier Studiengänge sehr viel mit dem Menschen beschäftigt hat.

Er möchte trotzdem noch immer mehr über den Menschen erfahren, das deutet daraufhin, dass er ein großes Interesse an der Lebens- und Verhaltensweise von der Menschheit hat.

Aus all diesen Gründen lässt sich zusammenfassend sagen, dass Faust im Gegensatz zu Mephisto eine gute Sichtweise auf das Welt- und Menschenbild hat.

Gr-Fehler:

Das Drama „Faust - Der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe verfasst und im Jahr 1808 endgültig veröffentlicht, nachdem Goethe zuvor mehrere Jahrzehnte lang, während der Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs, der Klassik und der Romantik, an diesem Werk gearbeitet hatte.

Faust charakterisiert den Erdgeist als Führer „der Lebendigen“ (V. 10), womit die Menschheit gemeint ist und möchte damit ausdrücken, dass er die Menschheit in schwierigen und dunklen Zeiten durch die Welt führt und ihr immer neue Kraft gibt.

Sb-Fehler:

Aus dem Geschehen in dem Textauszug folgt, dass Faust ahnt, dass er Gretchen ins Unheil führen wird und sie nicht mehr sehen möchte, doch Mephisto überzeugt ihn vom Gegenteil, sodass sie sich später näher kommen und der Mutter einen Schlaftrunk geben, wodurch diese jedoch stirbt, um ungestört zu sein.

Faust wendet sich also scheinbar in schwierigen Situationen immer an den Erdgeist, um Antworten auf seine Fragen zu erhalten.

Zit-Fehler:

Durch den Ausdruck „alles, / Warum ich bat“ (VV. 2f.) wird verdeutlicht, dass der Erdgeist der Einzige ist, der in schwierigen Situationen für Faust da ist und Faust sich sonst niemandem so anvertrauen kann, noch nicht einmal Mephisto, an dem er von Anfang an nie gezweifelt hat und ihm Glauben geschenkt hat.

W-Fehler:

Die Überschrift lautet „Wald und Höhle“ und deutet somit auf eine unruhige und düstere, beängstigende Umgebung hin.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faust sich auch hier in einer Krise befindet und erneut Kraft im Erdgeist schöpft.


Woyzeck Inhaltsangabe

Das Drama „Woyzeck“ wurde von dem Dichter Georg Büchner verfasst und erst im Jahr 1879, nach dessen Tod veröffentlicht. Es thematisiert die Rangordnung innerhalb einer Gesellschaft und die daraus folgende Eifersucht und Aggressivität unter den Menschen. Das Drama handelt von dem psychisch kranken Soldaten Franz Woyzeck, welcher neben seiner eigenen Versorgung auch noch Unterhalt für seine Frau Marie und das gemeinsame uneheliche Kind zahlen muss. Zudem dient er dem Hauptmann als Dienstbote, indem er ihn beispielsweise rasiert, da er das Geld dringend braucht, dieser behandelt ihn jedoch respektlos und unmenschlich. Woyzeck stellt sich schließlich dem Doktor für Versuche zur Verfügung, um Geld zu bekommen, woraufhin er eine Erbsendiät machen muss und dadurch an Halluzinationen leidet. Währenddessen trifft Marie den Tambourmajor, welcher versucht, Marie für sich zu gewinnen, da er im Gegensatz zu Woyzeck genug Zeit und Geld hat, ihr ein schönes Leben zu bieten. Nach einigem Zögern lässt sich Marie auf eine Affäre mit ihm ein. Woyzeck sieht die beiden im Wirtshaus gemeinsam tanzen, wird eifersüchtig und hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie umzubringen. Daraufhin kauft sich Woyzeck ein Messer und macht einen Spaziergang mit Marie, um sie dann zu erstechen. Er flüchtet ins Wirtshaus, wo er auf die Blutspuren an seinen Händen angesprochen wird, wodurch die Menschen schon Verdacht schöpfen. Er läuft zu dem Teich zurück, an dem er Marie umgebracht hat, wäscht sich dort und versenkt schließlich das Messer. Wenig später wird die Leiche gefunden und Woyzeck wird das Sorgerecht für seinen Sohn entzogen.


Der Hessische Landbote

Der zu analysierende Sachtext „Der Hessische Landbote“ wurde von Georg Büchner verfasst und im Jahr 1834, in der Zeit des Vormärz als Flugblatt durch ungefähr 10000 Exemplaren verbreitet, nachdem einige Ergänzungen durch den Pastor Friedrich Ludwig Weidig vorgenommen wurden. Thematisiert wird die herrschende Ungerechtigkeit zwischen Bauern und Adeligen zu dieser Zeit in Hessen, sowie der Aufruf Büchners an die Bauern zum Kampf gegen die adelige Oberschicht.

Der Sachtext lässt sich in zwei Sinnabschnitte unterteilen. Der erste Sinnabschnitt geht von Zeile 1 bis zu Zeile 23 und thematisiert den richtigen Umgang mit diesem Flugblatt, sowie notwendige Verhaltensweisen und Folgen für den Fall, dass die Polizei etwas entdecken würde. Durch die Orts- und Zeitangabe „Darmstadt, im Juli 1834“ (Z. 2) fällt direkt zu Beginn auf, dass dieser Text während der Zeit des Vormärz verfasst wurde, eine Zeit, die durch die Forderung der Gleichberechtigung aller Menschen, einer demokratischen Verfassung und der Freiheit der Presse, welche zu dieser Zeit noch der Zensur unterlag, geprägt war. Zu Beginn werden sofort die Adressaten vorgestellt. Das „Blatt soll dem hessischen Lande die Wahrheit melden“ (Z. 4 f.), was so viel bedeutet, wie alle hessischen Bauern, bzw. alle Menschen, die von den Obrigkeiten ausgenutzt werden, zu informieren. Das „hessische[…] Lande“ (Z.4) wird hier also als eine Metapher für alle Bewohner genutzt. Das Ziel ist es, die „Wahrheit“ (Z. 5) zu verbreiten, das bedeutet, dass bis jetzt nur Lügen verbreitet wurden und dass die Menschen nicht mit der „Wahrheit“ (ebd.) konfrontiert worden sind, wodurch sie diese verdrängt und vertuscht haben. Es folgt die adversative Konjunktion „aber“(Z. 5), welche etwas Gegensätzliches einleitet. In diesem Fall wird die Realität beschrieben, da jeder, der „die Wahrheit sagt“ (Z. 5) „gehenkt“ (Z. 6) wird und jeder, der „die Wahrheit liest“ (Z. 6 f.) „gestraft“ (Z. 8) wird. Diese Bestrafung erfolgt durch „meineidige Richter“ (Z. 7), also durch ungerechte Richter, welche lügen, obwohl sie geschworen haben, die Wahrheit zu sagen. Nur das, was die Fürsten sagen, gilt als wahr, sodass das Ausmaß der „Wahrheit“ (Z. 5) dadurch noch einmal deutlich gemacht wird, da der Leser erfährt, wie gefährlich es für Büchner ist, dieses Flugblatt zu veröffentlichen und dass er sein Leben damit aufs Spiel setzt. Sowohl das Sagen der „Wahrheit“ (Z.5), aber auch alleine schon das Lesen oder Denken wird gestraft, wodurch eine Klimax deutlich wird. Büchner teilt im Anschluss fünf Aufforderungen an die Adressaten mit, wie sie sich zu verhalten haben. Die Polizei schikaniert die Bürger und setzt sich nur für die Adeligen ein, weshalb die Menschen das Blatt „sorgfältig außerhalb ihres Hauses“ (Z. 10 f.) aufbewahren sollen, sodass die Polizei es nicht findet oder zumindest keiner bestimmten Person zuordnen kann. Man soll das Blatt zudem nur „treue[n] Freunde[n]“ (Z. 12) weiterreichen, damit diese einen nicht verraten. Es ist also äußerste Vorsicht geboten, jedoch wird der Leser auch aufgefordert, das Blatt „nur heimlich“ (Z. 15) weiterzureichen, wenn man diesen Menschen „nicht trauen“ (Z. 14) kann, um trotzdem eine möglichst große Reichweite zu schaffen. Tritt jedoch der Fall ein, dass die Polizei das Blatt doch bei jemandem findet, soll dieser sagen, er habe es „eben dem Kreisrat“ (Z. 18) bringen wollen, um somit die Schuld von sich zu weisen, jedoch ist diese Aussage ironisch, da genau diese Anweisung auf dem Blatt steht. Wenn man das Blatt nicht gelesen habe, sei man „ohne Schuld“ (Z. 21 f.) und habe sich keine Vorwürfe zu machen, jedoch ist diese Aussage auch ambivalent und in sich widersprüchlich, da man das Blatt gelesen haben muss, um diese Tatsache zu wissen. Man soll die Polizei also in solch einem Fall anlügen, denn nur wer das Blatt nicht gelesen hat, kann nicht bestraft werden. Durch die beiden Ellipsen „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z. 23) wird zur Revolution, bzw. zum Krieg aufgerufen. Die „Hütten“ (ebd.) sind eine Metapher für die Armut der Menschen und somit besteht eine Antithese zwischen den „Hütten“ (ebd.) und den „Palästen“ (ebd.), sowie zwischen „Friede[n]“ (ebd.) und „Krieg“ (ebd.). Es ist also ein Schlachtruf gegen die Paläste und Fürsten und eine Aufforderung, mit Gewalt gegen die Fürsten vorzugehen. Im Bezug auf den Aufbau der beiden Sätze lässt sich hier ein Parallelismus feststellen, jedoch ist der Inhalt gegensätzlich. Der zweite Sinnabschnitt erstreckt sich von Zeile 24 bis zu Zeile 44. Es folgt eine Einfügung von Pastor Friedrich Ludwig Weidig, welcher erklärt, dass die Menschen 1834 dachten, die Bibel „würde“ (Z. 24) lügen. Sofort fällt auf, dass hier der Konjunktiv 2, also der Irrealis verwendet wurde, was darauf hindeutet, dass es unrealistisch ist. Im Vergleich mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel wird klar, dass hier die Bauern und Handwerker mit Tieren, sowie die Fürsten mit den Menschen gleichgestellt wurden, da die Tiere am „fünften Tage“ (Z. 26 f.) und die Menschen erst am „sechsten“ (Z. 28) Tag laut der Schöpfungsgeschichte geschaffen wurden. Die Menschen, bzw. die Fürsten sind höher gestellt als die Tiere, bzw. die Bauern und gelten dadurch als etwas Besonderes. Die Menschen sollen über die Tiere herrschen und das bedeutet im übertragenen Sinne, dass die Fürsten die Bauern ausnutzen und auch über sie herrschen. Das Volk ist also den Fürsten untergeordnet, da es als „Getier“ (Z. 29), bzw. als „Gewürm“ (Z. 31) bezeichnet wird. Es folgt ein weiterer Vergleich, da das Fürstenleben als ein „langer Sonntag“ (Z. 32) bezeichnet wird. In der Bibel ist der Sonntag der Ruhetag, das bedeutet, die Fürsten leben auf Gunsten der Bauern, nutzen diese aus und genießen ihr eigenes Leben. Neben „schönen Häusern“ (Z. 33) und „zierliche[n] Kleider[n]“ (Z. 33 f.) haben die Fürsten auch ihre „eigne Sprache“ (Z. 35). Der Unterschied zwischen Fürsten und Bauern ist also so groß, dass sie sich untereinander nicht einmal mehr verstehen, da die Fürsten meist französisch sprechen und die Bauern nicht so eine gute Bildung erleben konnten. Im Gegensatz zu dem Leben der Fürsten wird das Leben der Bauern und Handwerker als „langer Werktag“ (Z. 41) beschrieben. Die Bauern und Handwerker müssen die ganze Arbeit verrichten, um den Fürsten ein schönes Leben bieten zu können, und bekommen selbst nur die „Stoppeln“ (Z. 40) vom Korn, also nur die Überreste, die niemand möchte. Das Volk ist nur dazu da, um die Fürsten zu ernähren und wird deshalb mit dem „Dünger auf dem Acker“ (Z. 36) verglichen, der auch nur dazu da ist, dass die Pflanzen besser wachsen. Ohne das Volk könnten die Fürsten also nicht leben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Büchner und auch der Pastor Friedrich Ludwig Weidig ihr Leben riskierten, indem sie dieses Flugblatt verbreiteten. Die untere Schicht der Bevölkerung wird aufgefordert, gegen die Ungerechtigkeit und somit gegen die Fürsten anzukämpfen, um ein glückliches und freies Leben führen zu können.

Vergleich Woyzeck & Der Hessische Landbote

Das Flugblatt „Der Hessische Landbote“ wurde von Georg Büchner verfasst und im Jahr 1834 veröffentlicht. Einige Jahre später, im Jahr 1879, wurde das Drama „Woyzeck“ veröffentlicht, welches auch von Georg Büchner geschrieben, aber zudem noch von dem Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet und ergänzt wurde. In den beiden Schriften finden sich einige Parallelen wieder, da der Inhalt sich bei beiden Werken auf die ungerechte Ständegesellschaft, als auch auf die Not der unteren Schichten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland bezieht.

In dem Flugblatt ruft Georg Büchner die Menschen der unteren Bevölkerungsschicht, aber insbesondere die Bauern und Handwerker dazu auf, sich gegen die Adeligen und Wohlhabenden aufzulehnen, um ihr Leben voller Unterdrückung zu beenden und zukünftig ein erfülltes Leben führen zu können. Büchner ruft die Menschen also zur Revolution auf, da die Menschen der unteren Bevölkerungsschicht zu dieser Zeit von den Adeligen ausgenutzt wurden und den ganzen Tag arbeiten mussten, damit die Adeligen ein glückliches Leben führen konnten. Eine ähnliche Problematik wird in dem Drama „Woyzeck“ beschrieben. Die Hauptfigur Franz Woyzeck gehört ebenfalls der unteren Bevölkerungsschicht an und muss den ganzen Tag arbeiten, um seine Freundin und das gemeinsame Kind ernähren zu können (vgl. Szene 2). Weiterhin muss Woyzeck gleich mehrere Arbeiten verrichten, indem er zum Beispiel den Hauptmann rasiert (vgl. Szene 5) und stellt sich zudem noch für ein Experiment dem Doktor zur Verfügung, um sich neben seinem geringen Gehalt noch ein wenig Geld dazu zu verdienen (vgl. Szene 8). In dem Flugblatt verwenden Büchner und Weidig sehr viele Metaphern, um die unmenschliche und problematische Situation noch einmal zu verdeutlichen. So vergleichen sie die Bauern beispielsweise mit Tieren, welche laut der Schöpfungsgeschichte vor dem Menschen geschaffen wurden und die nun den Menschen und somit die Bauern den Adeligen untergeordnet sind. Weiterhin wird dort das Leben der Bauern als „langer Werktag“ und das Leben der Adeligen als „langer Sonntag“ beschrieben, woraus sich erneut Parallelen zu Woyzeck schließen lassen. Der Tambourmajor hat beispielsweise den ganzen Tag nichts zu tun und dadurch entsteht eine Affäre zwischen ihm und Marie, der Freundin von Woyzeck, da Woyzeck nie Zeit für sie hat, weil er ständig arbeiten muss, um Marie und das gemeinsame Kind am leben zu halten (vgl. Szene 6).

Zusammenfassend kann man also sagen, dass in beiden Werken der zu große Unterschied zwischen arm und reich beschrieben wird, welcher das komplette Leben der Menschen zu dieser Zeit beeinflusste, da man wusste, dass man niemals aufsteigen könnte, wenn man einmal in eine untere Schicht geboren wurde. Das Flugblatt ruft zudem zur Änderung der Ständegesellschaft auf, indem Büchner die Menschen auffordert, sich mit Gewalt gegen den Adel aufzulehnen. Das Drama beschreibt dagegen ein Beispiel vom Leben eines Mannes der unteren Schicht, wie es zu dieser Zeit üblich war.


Analyse "An die Familie"

Der Sachtext „An die Familie“ ist ein Brief, der von Georg Büchner verfasst und im Juli 1835, während der Epoche des Vormärz, in Straßburg veröffentlicht wurde. Thematisiert wird die eigentliche Aufgabe eines Dichters, wie sie nach Büchners Vorstellungen sein sollte, bzw. der eigentliche Sinn oder die Funktion dieser Aufgabe.

Zu Beginn stellt Büchner seine These auf und stellt darin den „dramatische[n] Dichter“ (Z. 1) mit einem „Geschichtsschreiber“ (Z. 2) gleich. Der komplette Brief ist somit in eine sich steigernde Argumentationskette aufgebaut, wodurch er seine These belegen möchte. Der „dramatische Dichter“ (ebd.) ist in diesem Fall eine Metapher für das dichtende Schreiben und dadurch lässt sich schon ein Bezug zu „Schiller“ (Z. 32) ziehen, welcher im weiteren Verlauf des Briefes auch noch thematisiert wird. Büchner behauptet, der „dramatische Dichter“ (ebd.) erzähle dem Leser die Geschichte „zum zweiten Mal“ (Z. 3) und versetzte ihn zusätzlich „in das Leben einer Zeit hinein“ (Z. 4 f.). Nach Büchners Meinung berichten „Geschichtsschreiber“ (Z. 2) einfach, nüchtern und emotionslos über Dinge, während der Dramatiker analysiert und es schafft, dass der Leser sich selbst mit den Figuren identifizieren kann. Weiterhin erklärt Büchner, dass der Unterschied zwischen einem „Geschichtsschreiber“ (Z. 2) und einem „Dichter“ (Z. 1) darin besteht, dass ein „Dichter“ (ebd.) „Charakteristiken“ (Z. 5) in „Charaktere“ (Z. 6) und „Beschreibungen“ (Z. 6) in „Gestalten“ (Z. 6) umwandelt, sodass sich die Leser der Gedichte besser in die Figuren hineinversetzen können und das Gedicht dadurch lebendiger wirkt. Der Dramatiker hat also nach Büchners Auffassung die Aufgabe, die vergangene Zeit widerzuspiegeln und den Menschen diese Zeit und die Fakten daraus nahzubringen, sodass die Menschen aus den Geschehnissen der Vergangenheit und vor allem aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und eventuell schließlich mit Gewalt gegen diese Zeit vorgehen. Im Vergleich miteinander fällt also auf, dass der „Geschichtsschreiber“ (Z. 2) Fakten aufstellt, während der „Dichter“ (Z. 1) den Lesern das Leben darstellt, wie es in Realität ist. Durch die Aussage, der Dichter schafft aus „Charakteristiken Charaktere“ (Z. 5 f.) wird deutlich, dass der Dichter seine Geschichten ausschmückt und seine Geschichte anhand von Personen darstellt und eben nicht nur deren Charakterzüge. Der Charakter dient also zur Veranschaulichung des Geschehens der Vergangenheit. Der Dichter kann dementsprechend seine „Charaktere“ (Z. 6) zeichnen, wie er sie haben möchte. Die Aussage, ein Dichter solle der Geschichte „so nahe als möglich“ (Z. 8) kommen verdeutlicht, dass man nicht zu weit von der Wirklichkeit abweichen und immer bei der Wahrheit bleiben sollte. Auch durch die Klimax „sittlicher noch unsittlicher“ (Z. 9) wird erneut deutlich, dass man die Geschichte nicht mehr verändern, sondern sich immer auf die Realität berufen sollte. Dadurch, dass Büchner behauptet, die „Geschichte“ (Z. 10) sei nicht vom „lieben Herrgott“ (Z. 10) für „junge Frauenzimmer“ (Z. 11) gemacht worden, wird die Ironie deutlich, da der „Herrgott“ (ebd.) nicht als lieb charakterisiert werden kann, wenn die Welt so ist, wie sie ist. Hinzu wird ausgedrückt, dass diese Geschichten nichts für Frauen sind, da das Leben nicht nur zur Unterhaltung dient und dass der Dichter dadurch nicht darauf achten muss, ob der Inhalt anständig und tugendhaft genug für jeden Menschen sei, weshalb er „kein Lehrer der Moral“ (Z. 12) ist. Das Lernen aus „vergangenen Zeiten“ (Z. 13) stellt Büchner hier wieder gleich mit dem „Studium der Geschichte“ (Z. 15) und der „Beobachtung dessen, was im menschlichen Leben um sie herum vorgeht“ (Z. 15 f.). Büchner behauptet, dass man überall im Leben „Unanständigkeiten“ (Z. 20) und „unmoralische Ding[e]“ (Z. 18) widerfinde und um das zu verhindern, dürfe, bzw. müsse man dann „keine Geschichte studieren“ (Z. 17), nur mit „verbundenen Augen“ (Z. 19) über die Straße gehen und über „Gott“ (Z. 20) klagen, der eine solche „Welt“ (Z. 21) erschaffen hat, auf der nur Ungerechtigkeit herrscht. Damit macht Büchner deutlich, dass die Welt zu der damaligen Zeit, während der Epoche des Vormärz, von Leid und Unanständigkeit geplagt war und dass die Menschen sehr darunter litten. Im nächsten Gedankengang übt Büchner Kritik an den Menschen, die meinen, der Dichter solle „die Welt nicht zeigen wie sie ist, sondern wie sie sein solle“ (Z. 23 f.), da Büchner die Welt nicht „besser“ (Z. 25) machen möchte, als „Gott“ (Z. 25), der sie erschaffen hat. Büchner drückt damit aus, dass Gott sich etwas bei der Erschaffung der Welt gedacht hat und dass die Menschen diese Welt so hinnehmen und nicht ständig verändern sollen. Im weiteren Verlauf des Briefes kritisiert Büchner zudem die „Idealdichter“ (Z. 27), wie beispielsweise „Schiller“ (Z. 32). Er ist der Meinung, dass diese Dichter nur „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos“ (Z. 28 f.) darstellen. Dies ist eine Metapher für die Vertuschung der Realität, da diese Dichter den Lesern die Wahrheit und die Realität vorenthalten. Nach Büchner sollten Dichter die „Menschen von Fleisch und Blut“ (Z. 29), „deren Leid und Freude“ (Z. 30), sowie „deren Tun und Handeln“ (Z. 31) darstellen, so wie es in der Realität vorzufinden ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner die Wahrheit bevorzugt und nicht viel von den Idealdichtern, bzw. den Dichtern, welche die Realität vertuschen, hält. Die Geschichten sollen die Leser lehren und ihnen einen Einblick in das Leben der Vergangenheit bieten. Um dies zu veranschaulichen, nutzt Büchner Ironie und mehrere Metaphern.


Korrektur Klausur 2

R-Fehler:

Kinder brauchen ein „Spielzeug“ (ZZ. 4f.) zum Spielen und zum Aufwachsen, da es wichtig für die Entwicklung ist.

Büchner möchte mit „Mund und Hand“ (Z. 15) gegen dieses Gesetz kämpfen, das heißt, er möchte seinen Mund öffnen, aber gleichzeitig auch etwas tun, um den unteren Schichten, und somit auch sich selbst zu helfen.

Im letzten Teil zeigt er sein Mitleid, indem er die „Unglücklichen“ (Z. 22) bedauert und stellt letztendlich die Frage: „Soll keiner von meinen Freunden in die Sache verwickelt sein?“ (Z. 23).

Durch diese wird zudem noch verdeutlicht, dass Büchner sich mit zu den unteren Bevölkerungsschichten zählt und sich dadurch gut mit den Menschen identifizieren kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner es zu dieser Zeit für unsinnig hält, eine Revolution zu starten, da die unteren Bevölkerungsschichten so gut wie keine Chance haben gegen die Regierung und die Fürsten anzukommen, wie man an den Vorfällen in Frankfurt sehen kann.

Das Drama „Woyzeck“ wurde von Georg Büchner 1837 verfasst, jedoch erst 1879 uraufgeführt.

Auch in Büchners Brief werden die unteren von den oberen Schichten ausgenutzt und sozusagen vernichtet, da sie ihnen nicht die Rechte gewähren, die ihnen eigentlich zustehen würden.

Es finden sich also viele Parallelen, die die Ungerechtigkeit zu dieser Zeit widerspiegeln.


Z-Fehler:

Im Folgenden gibt Büchner zu, er wisse, was man von den „Fürsten zu erwarten habe[…]“ (ZZ. 2f.) und meint damit, dass er nichts von den Fürsten erwartet.

Dadurch, dass Büchner sich selbst mit einbezieht, klingt der Aufruf zur Gewalt bzw. zur Revolution glaubwürdig, da er selbst dazu gehört.

Im übertragenen Sinne sind damit also die Rechte gemeint, die den unteren Bevölkerungsschichten nicht zugesprochen wurden.

Büchner begreift also, dass ein Aufstand bzw. eine Revolution zu dieser Zeit unter diesen Umständen fast unmöglich ist, da die Regierung immer stärker sein wird und bessere Mittel hat.

Bereits vier Jahre vor der Entstehung von „Woyzeck“ verfasste Büchner einen Brief „an die Familie“.

Vergleicht man diese beiden Werke miteinander, lassen sich einige Parallelen erkennen, die ich nun aufzählen werde.

In dem Drama, Woyzeck, geht es um den Soldaten Franz Woyzeck, welcher der unteren Bevölkerungsschicht angehört und mit seiner Freundin Marie ein uneheliches Kind hat (2. Szene).


A-Fehler:

Woyzeck muss Unterhalt für Marie und das uneheliche Kind zahlen, weshalb er gleich mehrere Arbeiten auf einmal verrichten muss, wie beispielsweise den Hauptmann rasieren (5. Szene) und zudem stellt er sich dem Doktor für ein Experiment zur Verfügung (8. Szene), um weiteres Geld zu verdienen.

Da Woyzeck keine Zeit für Marie hat, weil er ständig arbeiten muss um genügend Geld zu verdienen, lässt Marie sich auf eine Affäre mit dem Tambourmajor ein (6. Szene), welcher der oberen Schicht angehört und ihr ein schönes Leben bieten kann.


Gr-Fehler:

Büchner glaubt, dass man nur noch mithilfe von „Gewalt“ (ebd.) versuchen könne, der Ungerechtigkeit der Ständegesellschaft zu entkommen und wenn auch das nicht funktioniert, gebe es keinen anderen Ausweg mehr.

In dem Brief Büchners wird nicht vom ständigen Arbeiten erzählt, jedoch wird dort über die fehlenden Rechte der unteren Bevölkerungsschichten berichtet. Dies weist wieder eine Parallele auf, da Woyzeck für seine Rechte und sein Geld die ganze Zeit arbeiten musste und die Rechte, von denen im Brief die Rede ist, auch erst erfragt werden mussten.


Sb-Fehler:

Diese Aussage verdeutlicht, dass die wenigen Rechte, die den unteren Bevölkerungsschichten gegeben wurden, von den Fürsten und von der Regierung auch nur unfreiwillig abgegeben wurden und auch erst, nachdem die unteren Schichten nach diesen Rechten gefragt hatten.


Inhaltsangabe Effi Briest

- Effi Briest (17 Jahre alt) wohnt mit ihren Eltern im Herrenhaus in Hohen-Cremmen

- Effi verhält sich für ihr Alter sehr kindisch und unreif

- Baron Innstetten (wohlhabender Landrat und alter Freund / Verehrer von Effis Mutter) hält um die Hand von Effi an, daraufhin folgt die Hochzeit und die Hochzeitsreise durch Italien

- Innstetten und Effi ziehen nach der Hochzeitsreise nach Kessin (Effi fühlt sich dort unwohl, da sie an Spuk (Chinesen) glaubt)

- Effi fühlt sich einsam (Innstetten verreist viel wegen seiner Arbeit) und sie hat nur einen einzigen Freund in Kessin: den Apotheker Gieshübler und den Hund von Innstetten: Rollo

- Effi möchte aufgrund ihrer Angst vor dem Chinesen von Kessin wegziehen, Innstetten kann das nicht riskieren, da er sein Ansehen verlieren würde wenn die Menschen in Kessin den Grund des Umzugs erfahren würden

- Effi wird schwanger und lernt Roswitha kennen (späteres Hausmädchen / Kindermädchen)

- Effi bekommt eine Tochter: Annie

- Crampas kommt hinzu

- erst: gemeinsame Ausritte von Effi, Innstetten und Cramaps, später: Effi und Crampas reiten alleine aus (Innstetten auf Reisen) und beginnen eine Affäre

- Effi spielt Hauptrolle bei Theaterstück, in dem Crampas Regie führt (großer Erfolg)

- Innstetten muss durch Arbeit nach Berlin ziehen, Effi erleichtert, dass sie Crampas nicht mehr sehen und nicht mehr weiter mit der Angst vor dem Chinesen leben muss

- Effi, Annie und Roswitha reisen nach Berlin um Wohnung zu suchen, Innstetten kommt später nach

- Effi ist krank und muss in Kur fahren

- Innstetten findet versehentlich alte Briefe von Effi und Crampas und findet über die Affäre vor 6 Jahren heraus

- Innstetten fährt mit Freund zurück nach Kessin und bringt Crampas während eines Duells um

- Effi erfährt von Crampas Tod und merkt, dass sie alles in ihrem Leben verloren hat, zieht zurück in eine kleine Wohnung nach Berlin und trifft ihre Tochter nur noch einmal

- Aufgrund ihrer Krankheit zieht Effi schließlich zurück nach Hohen-Cremmen zu ihren Eltern, die sie zuerst nicht aufnehmen wollten

- Roswitha bittet Innstetten, Rollo Effi zu überlassen (besondere Bindung)

- Effi stirbt schließlich mit ungefähr 30 Jahren und Eltern machen sich Vorwürfe, dass die frühe Hochzeit mit Innstetten falsch war


Analyse Effi Briest S. 136

Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war zudem dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.

In diesem Textauszug geht es um den Höhepunkt der Affäre zwischen Effi und Crampas. Auf der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten durch den Wald fürchtet sich Effi. Innstetten, ihr Mann, sitzt in einem anderen Schlitten und somit nutzt Crampas die Gelegenheit und küsst Effi auf die Hand.

Mit 17 Jahren wird Effi mit Innstetten, dem ehemaligen Verehrer ihrer Mutter verheiratet, sie ziehen gemeinsam nach Kessin und bekommen eine Tochter. Crampas kommt zu Besuch und sie machen alle zusammen einige Ausritte, doch aufgrund seiner Arbeit muss Innstetten viel verreisen, weshalb Crampas und Effi sich näher kommen können und sich eine Affäre entwickelt. Es folgt die zu analysierende Textstelle, woraus letztendlich resultiert, dass Effi und Innstetten aufgrund seiner Arbeit nach Berlin ziehen und Effi froh ist, Crampas nicht mehr wieder sehen zu müssen. Effi wird krank und fährt in Kur. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe von vor 6 Jahren von Effi und Crampas, wodurch die Affäre auffliegt. Innstetten trennt sich von Effi und reist zurück nach Kessin, wo er Crampas während eines Duells umbringt. Effi sucht sich eine kleine Wohnung in Berlin, als sie jedoch wieder schwer krank wird, zieht sie zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen, wo sie kurz danach mit ungefähr 30 Jahren stirbt.

Der Textausschnitt wird in zwei Sinnabschnitte unterteilt. Der erste Sinnabschnitt geht von Zeile 1 bis zu Zeile 29 und thematisiert den Beginn der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten. Unmittelbar vor dieser Textstelle muss Innstetten in einen anderen Schlitten umsteigen, aber Crampas möchte Effi nicht alleine fahren lassen und möchte sich mit ihr in einen Schlitten setzen. Zu Beginn dieses Textauszuges wirkt Effi „unschlüssig“ (Z. 1), da sie sich im klaren darüber ist, dass Crampas starkes Interesse an ihr hat. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst dazu, einen Platz weiter zu rücken, damit Crampas „links neben ihr“ (Z. 3) sitzen kann. Crampas hätte dieses Verhalten falsch verstehen können, jedoch bemerkt er als „Frauenkenner“ (Z. 5) recht schnell, dass Effi nur „das einzig Richtige“ (Z. 7) tut. Schließlich wird jedoch auch deutlich, dass es auch für Effi „unmöglich“ (Z. 7) ist, sich Crampas‘ „Gegenwart zu verbitten“ (Z. 8), was darauf hindeutet, dass sich Effi auch zu Crampas hingezogen fühlt und sie mehr für ihn empfindet, als ihr bisher bewusst war. Die Fahrt beginnt und die Umgebung wird als „dunk[el]“ (Z. 10) und ein wenig angsteinflößend beschrieben. Diese Adjektive beschreiben gleichzeitig die Gefühle und Gedanken von Effi, da sie sich in einer beunruhigenden Situation befindet. Auch das Nomen „Waldmasse[…]“ (Z. 10) ist negativ konnotiert und bekräftigt diese bedrückende Stimmung noch einmal. Effi geht davon aus, dass sie genau „den Weg“ (Z. 13) zurück nehmen werden, den sie „in früher Nachmittagsstunde“ (ZZ. 13 f.) bereits gefahren waren und dadurch fühlt sie sich ein bisschen sicherer, da sie diesen Weg bereits kennt. Der „Weg“ (Z. 13) ist aber gleichzeitig auch eine Metapher für das Leben von Effi. Sie hofft, ihr Leben wie bisher weiterleben zu können und weiterhin denselben „Weg“ (ebd.) mit Innstetten zu gehen. Dadurch, dass Innstetten einen „anderen Plan“ (Z. 15) hat, und zwar einen „schmaleren Weg“ (Z. 17) durch die „dichte Waldmasse“ (Z. 18) zu fahren, ist Effi sehr erschrocken. Auch im übertragenen Sinne bedeutet das, dass Innstetten nicht mehr denselben „Weg“ (ebd.) geht wie Effi und sich immer mehr von ihr distanziert. Zuvor standen Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) zur Verfügung, die lebensnotwendig für sie sind, doch jetzt wölben sich die „dunklen Kronen“ (Z. 20) über sie. Durch die Alliteration „Luft und Licht“ (ebd.) wird eine fröhliche, heitere und lebendige Stimmung und Umgebung beschrieben, im Gegensatz dazu stehen jedoch die „dunklen Kronen“ (ebd.), da diese wieder eine bedrückende und beängstigende Stimmung ausdrücken. Effi hat Angst, nun auf sich alleine gestellt zu sein, da Innstetten alleine einen „schmaleren Weg“ (ebd.) eingeschlagen hatte, sie nun mit Crampas alleine in einem Schlitten unterwegs ist und sich mit jedem Meter weiter von Innstetten entfernt. Diese Angst möchte Effi nicht zugeben, jedoch sieht man es an ihrem „Zittern“ (Z. 21). In ihren „Gedanken“ (Z. 22) hat sie schon die schlimmsten „Bilder“ (Z. 22) vor Augen, unter anderem das „Mütterchen“ (Z. 23) aus dem Gedicht „die ‚Gottesmauer‘“ (Z. 24). Mit diesem „Mütterchen“ (ebd.) vergleicht sie sich schließlich selbst, da sie genau so „betet[…]“ (Z. 25) und Gott anfleht, eine „Mauer um sie her“ (Z. 25) zu bauen und sie somit zu beschützen. Sie betet dieses Gedicht „[z]wei, drei Male“ (Z. 26), merkt jedoch dann schnell, dass nur „tote Worte“ (Z. 27) aus ihrem Mund kommen, was bedeutet, dass ihre Wünsche und Bitten nicht wahr werden. Sie ist in einer Art „Zauberbann“ (Z. 28) gefangen, möchte aber auch nicht aus diesem „heraus“ (Z. 29), da sie sich dort sicher und geborgen fühlt und ihre Angst unter Kontrolle hat. Effi wirkt die ganze Zeit über so, als wäre sie leicht geisteskrank.

Der zweite Sinnabschnitt geht von Zeile 30 bis zu Zeile 41. Auch Crampas scheint nervös zu sein und sich in einer ungewohnten Situation zu befinden, da auch seine Stimme „zittert[…]“ (Z. 31), als er Effi mit ihrem Namen anspricht. Das starke Interesse von Crampas an Effi wird nun besonders deutlich, da er die Situation sofort ausnutzt, wenn Innstetten nicht da ist und er mit Effi alleine in dem Schlitten sitzt. Er nimmt Effis „Hand“ (Z. 31) und „überdeckt[…] sie mit heißen Küssen“ (ZZ. 32 f.), um ihr somit seine Gefühle mitzuteilen. Effi fühlt sich, als sei sie in einer „Ohnmacht“ (Z. 33), denn wenn man ohnmächtig ist, kann man nicht mehr klar denken und erleidet einen Kontrollverlust. Effi kann also nichts dagegen tun, da sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren hat. Sie lässt also alles über sich ergehen und öffnet „die Augen“ (Z. 34) erst wieder, als sie aus dem „Walde heraus“ (ZZ. 34 f.) sind. In Effi kommt wieder ein wenig Hoffnung und Erleichterung auf, da sie das „Geläut der vorauseilenden Schlitten“ (ZZ. 35 f.) bereits wieder hören kann. Aber erst als sie die „kleinen Häuser mit ihren Schneedächern“ (Z. 38) und das „landrätliche[…] Haus[…]“ (Z. 41) erkennt, kann Effi richtig aufatmen, da sie sich wieder zu Hause und geborgen fühlt und weiß, dass die ganze Geschichte mit Crampas nun ein Ende hat.

In der Textstelle werden die Gegebenheiten von dem personalen Er-/ Sie- Erzähler erzählt, der die Gefühle und Gedanken von Effi kennt. Zudem liegt hier die Zeitraffung vor, da die reale Zeit, also die Fahrt durch den Wald, deutlich länger gedauert haben wird, als die Zeit, die man für das Lesen dieser Textstelle einplanen muss.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Affäre zwischen Effi und Crampas in dieser Textstelle zu ihrem Höhepunkt kommt. Mithilfe einiger veranschaulichender Adjektive und aufgrund des personalen Er- /Sie- Erzählers werden die Gefühle und Gedanken von Effi, sowie die Umgebung genau beschrieben und gut veranschaulicht. Es wird zudem deutlich, dass Crampas Effi auf dieser Schlittenfahrt mehr Zuneigung schenkt und mehr Interesse an ihr zeigt, als Innsteten es während der gesamten Ehe gemacht hat.