Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Epochenübersicht Naturlyrik: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Weimarer Klassik)
(zum-wiki:)
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
== Naturlyrik der Jahrhundertwende (1890 – 1940) ==
+
{{Kasten_gelb|'''Diese Seite ist noch in Arbeit, manche Inhalte sind noch nicht ganz korrekt.''' --[[Benutzer:Natalie Schilling|Natalie Schilling]] ([[Benutzer Diskussion:Natalie Schilling|Diskussion]]) 15:46, 22. Mär. 2016 (CET)}}
  
===  Klassik 1786 - 1805 ===
 
  
==== Allgemein ====
 
  
===== Klassik =====
+
== Klassik 1786 - 1805 ==
 +
 
 +
==== Definition ====
 
   
 
   
 
von lat. Classicus= ein Bürger der zur höchsten Steuerklasse zählt. Daraus abgeleitet „vortrefflich“, „maßgebend“. Bezeichnung für jene Kunstperioden,  die von der Nachwelt als qualitative Kulminationspunkte (Blütezeiten) einer nationalen Kultur erachtet werden. Den Anfang der deutschen Klassik markiert Goethes Aufenthalt in Italien in den Jahren 1786-1788, ihr Ende der Tod Schillers im Jahre 1805 bzw. der Tod Goethes im Jahre 1832.
 
von lat. Classicus= ein Bürger der zur höchsten Steuerklasse zählt. Daraus abgeleitet „vortrefflich“, „maßgebend“. Bezeichnung für jene Kunstperioden,  die von der Nachwelt als qualitative Kulminationspunkte (Blütezeiten) einer nationalen Kultur erachtet werden. Den Anfang der deutschen Klassik markiert Goethes Aufenthalt in Italien in den Jahren 1786-1788, ihr Ende der Tod Schillers im Jahre 1805 bzw. der Tod Goethes im Jahre 1832.
Zeile 17: Zeile 17:
 
* (Aufklärung) und Innerlichkeit und Gemütstiefe (Sturm und Drang) mit-einschließt
 
* (Aufklärung) und Innerlichkeit und Gemütstiefe (Sturm und Drang) mit-einschließt
  
==== Naturauffassung ====
+
==== Naturauffassung ====
  
Naturerkenntnis ist Selbsterkenntnis
+
* Naturerkenntnis ist Selbsterkenntnis
Abgrenzung gegen die in den Naturwissenschaften zunehmende Abstrahierung von der
+
* Abgrenzung gegen die in den Naturwissenschaften zunehmende Abstrahierung von der sinnlichen Erfahrung einzelner Naturphänomene
            sinnlichen Erfahrung einzelner Naturphänomene
+
* Annahme einer innigen Verbindung zwischen Einzelerscheinungen und allgemeinen Gesetzmäßigkeiten,Mensch und Natur
Annahme einer innigen Verbindung zwischen Einzelerscheinungen und allgemeinen Gesetzmäßigkeiten,Mensch und Natur
+
* das Schöne und Gute
das Schöne und Gute
+
* Sittlichkeit und Harmonie
Sittlichkeit und Harmonie
+
* Humanität
Humanität
+
* wahre Menschlichkeit
wahre Menschlichkeit
+
  
 
==== Thematische Merkmale ====
 
==== Thematische Merkmale ====
  
Ideal vollkommener, zeitloser Schönheit
+
* Ideal vollkommener, zeitloser Schönheit
„edle Einfalt und stille Grösse“ (Winckelmann): Bändigung und Läuterung der Leidenschaften, griech. Antike als Vorbild
+
* „edle Einfalt und stille Grösse“ (Winckelmann): Bändigung und Läuterung der Leidenschaften, griech. Antike als Vorbild
Ausgewogenheit zwischen Sinnlichkeit/Gefühl und Ratio/Vernunft
+
* Ausgewogenheit zwischen Sinnlichkeit/Gefühl und Ratio/Vernunft
hoher Wert des sittlichen Handelns; Humanität und Toleranz
+
* hoher Wert des sittlichen Handelns; Humanität und Toleranz
Schönheit als Freiheit in der Erscheinung (Schiller)
+
* Schönheit als Freiheit in der Erscheinung (Schiller)
Naturbilder als Seelenbilder
+
* Naturbilder als Seelenbilder
bestimmte Themen tendenzielle ausgeschlossen: Krankheit, Extreme Hässlichkeit, Grausamkeit
+
* bestimmte Themen tendenzielle ausgeschlossen: Krankheit, Extreme Hässlichkeit, Grausamkeit
Distanz gegenüber den Schattenseiten der menschl. Natur
+
* Distanz gegenüber den Schattenseiten der menschl. Natur
 
+
 
+
  
  
Zeile 46: Zeile 43:
 
wieder verstärkter Einsatz formaler Regeln und Beschränkungen (im Unterschied zur Lyrik des Sturm und Drang)
 
wieder verstärkter Einsatz formaler Regeln und Beschränkungen (im Unterschied zur Lyrik des Sturm und Drang)
 
Ideen-, Gedanken-, Weltanschauungslyrik (statt subjektiver Erlebnislyrik)
 
Ideen-, Gedanken-, Weltanschauungslyrik (statt subjektiver Erlebnislyrik)
Nachahmung antiker Muster, Verwendung antiker Formen und Stilmittel (z.B. Asklepiadische Strophe, Alkäische Strophe)
+
Nachahmung antiker Muster, Verwendung antiker Formen (Elegie, Distichon …)und Stilmittel (z.B. Asklepiadische Strophe, Alkäische Strophe)
 
Verwendung romanischer Strophenformen ( Stanze, Sonett)
 
Verwendung romanischer Strophenformen ( Stanze, Sonett)
 
Harmonie zwischen Aussage und Form als Ideal
 
Harmonie zwischen Aussage und Form als Ideal
Zeile 52: Zeile 49:
 
Dinggedicht
 
Dinggedicht
 
Epigramme (Xenien)
 
Epigramme (Xenien)
 
+
Personifizierung der Natur  
==== Formen der Dichtung ====
+
   
 
+
Ideen- statt Erlebnislyrik
+
  Wieder strengere Formen
+
Antike Formen (Elegie, Distichon …)
+
  Personifizierung der Natur
+
  
 
==== Dichter und Gedichte ====
 
==== Dichter und Gedichte ====
  
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
+
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
„Gesang der Geister über den Wassern“ (1789)
+
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
„Die Metamorphose der Pflanzen“ (1798)
+
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
+
„An die Natur“ (1795)
+
„Hälfte des Lebens“ (1804)
+
 
Friedrich Schiller (1759-1805)
 
Friedrich Schiller (1759-1805)
Die Blumen
 
 
Heinrich von Kleist (1777-1811)
 
Heinrich von Kleist (1777-1811)
 
Jean Paul (1763- 1825)
 
Jean Paul (1763- 1825)
 +
 +
==  Naturlyrik der Jahrhundertwende (1890 – 1940) ==
  
 
=== Symbolismus (1860 – 1925) ===
 
=== Symbolismus (1860 – 1925) ===
Zeile 104: Zeile 93:
  
  
== Impressionismus 1890 – 1910 ==
+
=== Impressionismus 1890 – 1910 ===
  
=== Prägendes Geschehen ===
+
==== Prägendes Geschehen ====
  
Urbanisierung, Bevölkerungswachstum
+
Urbanisierung, Bevölkerungswachstum
  
=== Autoren ===
+
==== Autoren ====
  
Stefan George
+
Stefan George
Stefan Zweig
+
Stefan Zweig
Rainer Maria Rilke
+
Rainer Maria Rilke
Detlev von Liliencron
+
Detlev von Liliencron
  
=== Merkmale/Begriffe ===
+
==== Merkmale/Begriffe ====
  
- „Augenblickskunst“
+
* „Augenblickskunst“
- Impressionen einfangen, möglichst genaue Erfassung eines Sinneseindrucks
+
* Impressionen einfangen, möglichst genaue Erfassung eines Sinneseindrucks
- Vergängliche Momentaufnahme
+
* Vergängliche Momentaufnahme
- Subjektive Wiedergabe, Schilderung der eigenen Wahrnehmung, weniger Realität
+
* Subjektive Wiedergabe, Schilderung der eigenen Wahrnehmung, weniger Realität
- Seelische Stimmungen, flüchtige Augenblicke
+
* Seelische Stimmungen, flüchtige Augenblicke
- Erschaffung einer Scheinwelt, Flucht vor Realität, subjektive Realität
+
* Erschaffung einer Scheinwelt, Flucht vor Realität, subjektive Realität
- Onomatopoesie
+
* Onomatopoesie
- Verzicht auf Reim und durchgängiges Metrum
+
* Verzicht auf Reim und durchgängiges Metrum
  
=== Beispiel ===
+
===== Beispiel =====
  
Schöne Junitage von Detlev von Liliencron, 1892
+
<u>Schöne Junitage von Detlev von Liliencron, 1892</u>
  Mitternacht, die Gärten lauschen,
+
 
 +
Mitternacht, die Gärten lauschen,
 
Flüsterwort und Liebeskuß,
 
Flüsterwort und Liebeskuß,
 
Bis der letzte Klang verklungen,
 
Bis der letzte Klang verklungen,
 
Weil nun alles schlafen muß –
 
Weil nun alles schlafen muß –
        Flußüberwärts singt eine Nachtigall.  
+
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.  
 
Sonnengrüner Rosengarten,
 
Sonnengrüner Rosengarten,
 
Sonnenweiße Stromesflut,
 
Sonnenweiße Stromesflut,
 
Sonnenstiller Morgenfriede,
 
Sonnenstiller Morgenfriede,
 
Der auf Baum und Beeten ruht –
 
Der auf Baum und Beeten ruht –
        Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
+
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
 
Straßentreiben, fern, verworren,
 
Straßentreiben, fern, verworren,
 
Reicher Mann und Bettelkind,
 
Reicher Mann und Bettelkind,
 
Myrtenkränze, Leichenzüge,
 
Myrtenkränze, Leichenzüge,
 
Tausendfältig Leben rinnt –
 
Tausendfältig Leben rinnt –
        Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
+
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
 
Langsam graut der Abend nieder,
 
Langsam graut der Abend nieder,
 
Milde wird die harte Welt,
 
Milde wird die harte Welt,
 
Und das Herz macht seinen Frieden,
 
Und das Herz macht seinen Frieden,
 
Und zum Kinde wird der Held –
 
Und zum Kinde wird der Held –
        Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
+
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.
  
  
  
== Expressionismus ==
+
=== Expressionismus ===
  
=== Wesentliche Merkmale ===
+
===Wesentliche Merkmale ====
  
 
- die Natur erscheint in einem negativen Zusammenhang (bedrohlich, zerstörerisch), oder zumindest desillusionierend-realistisch
 
- die Natur erscheint in einem negativen Zusammenhang (bedrohlich, zerstörerisch), oder zumindest desillusionierend-realistisch
Zeile 163: Zeile 153:
 
- Verlust des Individuums in der Umwelt
 
- Verlust des Individuums in der Umwelt
  
=== Besonderheiten ===
+
==== Besonderheiten ====
  
 
- Apokalyptik
 
- Apokalyptik
 
- Groteske
 
- Groteske
  
=== Beispiele ===
+
=====  Beispiel =====
  
 
1. Alfred Lichtenstein (1889 - 1914): Angst
 
1. Alfred Lichtenstein (1889 - 1914): Angst
Zeile 181: Zeile 171:
 
     siehe:
 
     siehe:
 
     http://gedichte.xbib.de/Werfel%2C+Franz_gedicht_0016.+Sterben+im+Walde.htm
 
     http://gedichte.xbib.de/Werfel%2C+Franz_gedicht_0016.+Sterben+im+Walde.htm
 +
 +
 +
 +
[[Kategorie:Lyrik]]
 +
[[zum-wiki:Naturlyrik]]

Aktuelle Version vom 25. März 2016, 10:50 Uhr

Diese Seite ist noch in Arbeit, manche Inhalte sind noch nicht ganz korrekt. --Natalie Schilling (Diskussion) 15:46, 22. Mär. 2016 (CET)


Inhaltsverzeichnis

Klassik 1786 - 1805

Definition

von lat. Classicus= ein Bürger der zur höchsten Steuerklasse zählt. Daraus abgeleitet „vortrefflich“, „maßgebend“. Bezeichnung für jene Kunstperioden, die von der Nachwelt als qualitative Kulminationspunkte (Blütezeiten) einer nationalen Kultur erachtet werden. Den Anfang der deutschen Klassik markiert Goethes Aufenthalt in Italien in den Jahren 1786-1788, ihr Ende der Tod Schillers im Jahre 1805 bzw. der Tod Goethes im Jahre 1832.

Weimarer Klassik
  • hauptsächlich von Goethe und Schiller geprägt
  • Gilt als Hochphase der deutschen Literatur
  • Rückbezug auf das Humanitätsideal und die Kunstauffassung der Antike
  • Literatur soll zur Bildung beitragen: ganzheitliches Menschenbild, das das rationale Bewusstsein eines eigenverantwortlich handelnden Menschen
  • (Aufklärung) und Innerlichkeit und Gemütstiefe (Sturm und Drang) mit-einschließt

Naturauffassung

  • Naturerkenntnis ist Selbsterkenntnis
  • Abgrenzung gegen die in den Naturwissenschaften zunehmende Abstrahierung von der sinnlichen Erfahrung einzelner Naturphänomene
  • Annahme einer innigen Verbindung zwischen Einzelerscheinungen und allgemeinen Gesetzmäßigkeiten,Mensch und Natur
  • das Schöne und Gute
  • Sittlichkeit und Harmonie
  • Humanität
  • wahre Menschlichkeit

Thematische Merkmale

  • Ideal vollkommener, zeitloser Schönheit
  • „edle Einfalt und stille Grösse“ (Winckelmann): Bändigung und Läuterung der Leidenschaften, griech. Antike als Vorbild
  • Ausgewogenheit zwischen Sinnlichkeit/Gefühl und Ratio/Vernunft
  • hoher Wert des sittlichen Handelns; Humanität und Toleranz
  • Schönheit als Freiheit in der Erscheinung (Schiller)
  • Naturbilder als Seelenbilder
  • bestimmte Themen tendenzielle ausgeschlossen: Krankheit, Extreme Hässlichkeit, Grausamkeit
  • Distanz gegenüber den Schattenseiten der menschl. Natur


Formale Merkmale

wieder verstärkter Einsatz formaler Regeln und Beschränkungen (im Unterschied zur Lyrik des Sturm und Drang) Ideen-, Gedanken-, Weltanschauungslyrik (statt subjektiver Erlebnislyrik) Nachahmung antiker Muster, Verwendung antiker Formen (Elegie, Distichon …)und Stilmittel (z.B. Asklepiadische Strophe, Alkäische Strophe) Verwendung romanischer Strophenformen ( Stanze, Sonett) Harmonie zwischen Aussage und Form als Ideal Elegie: Trauer über verlorene Natur bzw. unerreichbares Ideal (Handlung wird erzählt, Erzähltempus) und dramatischen Elementen (Figurenrede), Vermittlung allgemeiner Gedanken Dinggedicht Epigramme (Xenien) Personifizierung der Natur


Dichter und Gedichte

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Friedrich Hölderlin (1770-1843) Friedrich Schiller (1759-1805) Heinrich von Kleist (1777-1811) Jean Paul (1763- 1825)

Naturlyrik der Jahrhundertwende (1890 – 1940)

Symbolismus (1860 – 1925)

Gegenbewegung zum Naturalismus. Absolute Ablehnung antinaturalistischer Ideen

Hauptgattung

Lyrik

Wesentliche Merkmale

L’art pour l’art (Kunst um der Kunst Willen), Poesie Pur Keine belehrenden Tendenzen (Lösung der Literatur aus zweckrationalen Zusammenhängen) Dinggedicht (Rilke): poetische, distanzierte und unpersönliche Darstellung eines Gegenstands, der symbolisch erhöht wird Eine ästhetische oder mystische Kunstwelt Endzeitstimmung, Todesstimmung, Bohemien etc.

Besonderheiten

Bildbrüche (Katachresen), Verfremdung, Lautmalerei, Kleinschreibung, Chiffren Betonung der sprachlichen Mittel Reim, Satz-Rhythmus, Satz-Melodie (Synästhesie), sprachkünstlerische Durchgestaltung des (lyrischen) Textes Ineinanderfließen und Überlagerung von Metaphern zur Konzentration der wesentlichen Aussage im Wort

Hauptvertreter

Stefan George: Algabal Karl Gustav Vollmoeller : Catherina, Gräfin von Armagnac Hugo von Hoffmannsthal: Der Tor und der Tod Rainer Maria Rilke


Impressionismus 1890 – 1910

Prägendes Geschehen

Urbanisierung, Bevölkerungswachstum

Autoren

Stefan George Stefan Zweig Rainer Maria Rilke Detlev von Liliencron

Merkmale/Begriffe

  • „Augenblickskunst“
  • Impressionen einfangen, möglichst genaue Erfassung eines Sinneseindrucks
  • Vergängliche Momentaufnahme
  • Subjektive Wiedergabe, Schilderung der eigenen Wahrnehmung, weniger Realität
  • Seelische Stimmungen, flüchtige Augenblicke
  • Erschaffung einer Scheinwelt, Flucht vor Realität, subjektive Realität
  • Onomatopoesie
  • Verzicht auf Reim und durchgängiges Metrum
Beispiel

Schöne Junitage von Detlev von Liliencron, 1892

Mitternacht, die Gärten lauschen, Flüsterwort und Liebeskuß, Bis der letzte Klang verklungen, Weil nun alles schlafen muß – Flußüberwärts singt eine Nachtigall. Sonnengrüner Rosengarten, Sonnenweiße Stromesflut, Sonnenstiller Morgenfriede, Der auf Baum und Beeten ruht – Flußüberwärts singt eine Nachtigall. Straßentreiben, fern, verworren, Reicher Mann und Bettelkind, Myrtenkränze, Leichenzüge, Tausendfältig Leben rinnt – Flußüberwärts singt eine Nachtigall. Langsam graut der Abend nieder, Milde wird die harte Welt, Und das Herz macht seinen Frieden, Und zum Kinde wird der Held – Flußüberwärts singt eine Nachtigall.


Expressionismus

Wesentliche Merkmale

- die Natur erscheint in einem negativen Zusammenhang (bedrohlich, zerstörerisch), oder zumindest desillusionierend-realistisch - die Natur wird teils als von der Industrialisierung vergewaltigt dargestellt - an die Stelle der Natur rückt die Stadt (Großstadtproblematik, Ich-Zerfall durch Leben in Großstädten, sozialkritische Arbeiterdichtung) - Verlust des Individuums in der Umwelt

Besonderheiten

- Apokalyptik - Groteske

Beispiel

1. Alfred Lichtenstein (1889 - 1914): Angst

   siehe:
   http://gedichte.xbib.de/Lichtenstein_gedicht_Angst.htm

2. Jakob van Hoddis (1887 - 1942): Weltende

   siehe:
   https://de.m.wikipedia.org/wiki/Weltende_(Jakob_van_Hoddis)

3. Franz Werfel (1890 - 1945): Sterben im Walde

   siehe:
   http://gedichte.xbib.de/Werfel%2C+Franz_gedicht_0016.+Sterben+im+Walde.htm