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Ist es sinnvoll, auf Klassenfahrten eine eingeschränkte Handynutzung mit den Schülerinnen und Schülern zu vereinbaren?


Aufgrund der am Ende der achten Klasse anstehenden Besinnungstage wurde in unserer Klasse diskutiert, ob eine Einschränkung der Handynutzung auf Klassenfahrten sinnvoll ist. Das könnte beispielweise ein Handyverbot beim Essen oder während der Nacht sein. Auch eine handyfreie Zeitspanne tagsüber steht im Raum. Doch ist das eine gute Idee? Wie immer lassen sich positive und negative Aspekte finden, welche ich folgend sammeln und abwägen möchte.

Eine Einschränkung der Handynutzung ist sinnvoll, da eine uneingeschränkte Handynutzung dazu führt, dass die Schülerinnen und Schüler (SuS) nichts mehr zusammen machen, sondern jeder viel Zeit an seinem Handy verbringt. Abgesehen davon, dass die Klassenfahrt so relativ sinnlos wäre, schwächt es die sozialen Kompetenzen und die SuS lernen nicht, ohne ein Handy auszukommen. Zum Beispiel ist es auf Geburtstagen in meinem Freundeskreis des Öfteren vorgekommen, dass die Jugendlichen ihr Handy interessanter als die anderen Personen gefunden haben, obwohl sogar eine Beschäftigung wie Kegeln etc. angeboten wurde. Ein weiteres Argument für die Einschränkung der Handynutzung wäre, dass es passieren könnte, dass sich die SuS gegenseitig ohne Einverständnis fotografieren oder filmen. Wenn diese Aufnahmen dann noch verschickt werden, könnte das sehr peinlich für den Betroffenen sein und je nach Klasse vielleicht sogar Mobbing auslösen. Ein Schüler aus unserer Klasse musste einmal zum Direktor, weil er eine Klassenkameradin ohne ihre Zustimmung gefilmt hat und dieses Video anschließend verschickte. Des Weiteren spricht für eine Einschränkung, dass ein erhöhter Handykonsum unter anderem zu Konzentrationsschwächen führen kann. Auch eine Reizung der Augen bei Handybenutzung im Dunkeln und schlechterer Schlaf sind mögliche Folgen. Ich habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich das Handy mindestens eine halbe Stunde vor dem Einschlafen ausschalte, besser schlafe und am nächsten Morgen weniger müde bin. Auch die Anstrengung der Augen bei langer Nutzung des Handys ohne externes Licht bemerke ich, wenn ich abends zu lange Videos gucke. Nun möchte ich die Kontraargumente der Handyeinschränkung betrachten. Eine Einschränkung der Handynutzung ist nicht sinnvoll, da viele Eltern wollen, dass ihr Kind weitestgehend durchgängig erreichbar ist. Auch die Kinder wollen vielleicht, dass sie ihre Eltern und andere Personen immer anrufen oder anschreiben können. Dieses Argument wird durch eine Studie unterstützt. Diese besagt, dass SuS weniger Heimweh haben, wenn sie das Gefühl haben, dass sie die für sie wichtigen Personen erreichen können, wenn sie das Bedürfnis danach haben. Des Weiteren ist eine Einschränkung nicht sinnvoll, da man Handys auch gemeinsam einsetzen kann und diese somit sinnvoll nutzen kann. Es wäre zum Beispiel möglich, dass man abends eine Quizrunde oder Ähnliches macht. Man macht trotz Handy etwas zusammen, so ist dieses also nur ein hilfreicher Zusatz zu den Freunden und kein Ersatz. Wenn ich mich mit Freunden treffe, benutzen wir öfters das Handy, aber nicht jeder für sich alleine. Man kann zum Beispiel Bilder teilen oder Witze vorlesen. Was auch gegen eine Einschränkung spricht, ist die Tatsache, dass ein Handyverbot eine Einschränkung der eigenen Freiheit ist. Solch eine Einschränkung sollte nur dann vorgenommen werden, wenn es ohne diese nicht funktioniert. Von vorne hinein direkt diese Einschränkungen vorzunehmen, wäre unfair den SuS gegenüber, welche das Handy bewusst und sinnvoll einsetzen möchten. Wenn die fehlende Einschränkung jedoch ausgenutzt werden sollte, könnte man diese als erzieherische Maßnahme durchsetzen. Generell lassen sich Verbote oder Ähnliches, die vor einem schlechten Handeln gemacht werden, kritisieren. Man sollte dem noch hinzufügen, dass SuS kurz vor der neunten Klasse anders handeln, als diejenigen, die noch in der Unterstufe sind. Mit steigendem Alter wachsen meist auch die Reife und das Bewusstsein, weshalb SuS lernen sollten, selbst einen sinnvollen Umgang mit dem Handy zu lernen, anstatt nur Verbote und Einschränkungen anderer zu befolgen. Was wäre, wenn Jugendliche ihren Handykonsum nicht unter Kontrolle haben, wenn sie kein Elternteil oder Lehrperson mehr beaufsichtigt? Es könnte in einer wirklichen Handysucht ohne richtiges Verständnis für echte Kontakte enden. An meinem letzten Geburtstag zum Beispiel, haben wir, also die Jungs aus der Klasse, viel zusammen unternommen, obwohl wir alle ein Handy mit Internet hatten. Wir haben Wahrheit oder Pflicht gespielt, aber auch andere Spiele, für die man kein Handy braucht. Der Fall, dass alle alleine ihr Handy benutzt haben, ist also nicht eingetreten.

Nach Abwägung der genannten Pro- und Kontraargumente bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass eine Einschränkung der Handynutzung, zumindest direkt zu Anfang, nicht sinnvoll ist. SuS, die fast in der neunten Klasse sind, sollten einen sinnvollen Umgang mit dem Handy selbst erlernen und ein Bewusstsein für ihre Handynutzung entwickeln, denn sonst könnte es schlechte Folgen haben, wenn die Jugendlichen älter sind und nur noch auf sich selbst hören müssen. Wenn eine Einschränkung überhaupt vereinbart werden sollte, dann erst wenn sich zeigt, dass es ohne diese nicht funktioniert. Sonst ist es meiner Meinung nach nicht fair. Deshalb bitte ich die Lehrkräfte, erstmal zu schauen, ob die Schüler es nicht auch ohne Verbote selbst schaffen.