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Lyrik: Natur-Gedichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
 
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NAME: Nele und Sophie
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Name des Autors: Georg Heym (1887-1912)
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Titel: Der Winter
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Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,
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Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen
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Einander mit der ausgestreckten Hand
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Der Horizonte violettes Schweigen.
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Hier treffen sich auf ihrem Weg ins Leere
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Vier Straßen an. Die niedren Bäume stehen
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Wie Bettler kahl. Das Rot der Vogelbeere
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Glänzt wie ihr Auge trübe. Die Chausseen
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Verweilen kurz und sprechen aus den Ästen.
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Dann ziehn sie weiter in die Einsamkeit
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Gen Nord und Süden und nach Ost und Westen,
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Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit.
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Ein hoher Korb mit rissigem Geflecht
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Blieb von der Ernte noch im Ackerfeld.
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Weißbärtig, ein Soldat, der nach Gefecht
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Und heißem Tag der Toten Wache hält.
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Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht.
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Der Sonne Atem dampft am Firmament,
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Davon das Eis, das in den Lachen steht
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Hinab die Straße rot wie Feuer brennt.
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[https://www.youtube.com/watch?v=BmRgA3OZ60w%20 Link der Vertonung]

Version vom 29. Mai 2017, 10:14 Uhr

MO, 29/05

Zum Start der neuen UR setzen wir uns wieder um!

Wie war der Schüleraustausch? Rücksendung der D-KA/Korrektur bis nä. Dienstag aufs Wiki hochladen, gegenseitiges FB der vier Schülerinnen (PA) jeweils darunter.

PA: Bitte korrigiert noch einmal die Klassenarbeit eures neuen Nachbarn, indem ihr Fehler (R, A, Gr, Z, aber auch inhaltliche) fett markiert (15'). Wer früher fertig wird, korrigiert zusätzlich den Text eines anderen Schülers.

EA: Abschließende Korrektur des eigenen Textes mit Hilfe der fettgedruckten Stellen (20'). Wer früher fertig wird, hilft einem anderen Schüler bei dessen Korrektur.

In der nächsten UR beschäftigen wir uns mit Gedichten (Lyrik), genauer: Natur-Gedichten.

PA: Sucht im Netz nach Vertonungen von Natur-Gedichten, und wählt eine eurer Meinung nach gut gelungene aus. Ladet den Namen des Autors und den Titel des Gedichts sowie seinen Text anschließend (unter eurem Namen) aufs Wiki hoch. Hinterlegt den Titel des Gedichts mit einem Link zum Audio/Video (30-40').


Aufgaben für die Vertretungsstunden DI, 30/05:

PA: Nehmt eine eigene Vertonung des von euch hochgeladenen Gedichts auf. Achtet dabei auf eine sinnstiftende Betonung und Pausen sowie auf deutliche Aussprache (30-45'). Speichert die Audiodatei auf OneDrive im Offenen Ordner unter eurem Namen, und verlinkt sie auf dem Wiki.

PA: Erläutere nach gemeinsamer, zielgerichteter Recherche im Netz die Ziele der vermutlich neuen NRW-Koalition aus CDU und FDP: Was möchte sie ändern/erreichen? Dein Text (in eigenen Worten) soll ca. 300 Wörter lang und klar strukturiert sein. Lade ihn unter deinem Namen aufs Wiki hoch.

HA: Falls nötig, Vervollständigung.

MO, 12/06:

SV/UG: Auswertung der hochgeladenen Dateien: Was ist gut /nicht gut gelungen (20-30')?



Name: Julia & Lennart

Der Erlkönig- Johann Wolfgang von Goethe

Der Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinem Kind;

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.


Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -

Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -

Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -


"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;

Manch bunte Blumen sind an dem Strand,

Meine Mutter hat manch gülden Gewand."


Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

Was Erlenkönig mir leise verspricht? -

Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;

In dürren Blättern säuselt der Wind. -


"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

Und wiegen und tanzen und singen dich ein."


Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -

Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:

Es scheinen die alten Weiden so grau. -


"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."

Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!

Erlkönig hat mir ein Leids getan! -


Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,

Er hält in den Armen das ächzende Kind,

Erreicht den Hof mit Mühe und Not;

In seinen Armen das Kind war tot.

Name: Julian und Michelle

Johann Wolfgang von Goethe

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

durch des Frühlings holden, belebenden Blick.

Im Tale grünet Hoffnungsglück.

Der alte Winter in seiner Schwäche

zog sich in rauhe Berge zurück.

Von dorther sendet er, fliehend, nur

ohnmächtige Schauer körnigen Eises

in Streifen über die grünende Flur.

Aber die Sonne duldet kein Weisses.

Überall regt sich Bildung und Streben,

alles will sie mit Farbe beleben.

Doch an Blumen fehlts im Revier.

Sie nimmt geputzte Menschen dafür.


Kehre dich um, von diesen Höhen

nach der Stadt zurückzusehen!

Aus dem hohlen, finstern Tor

dringt ein buntes Gewimmel hervor.

Jeder sonnt sich heute so gern.

Sie feiern die Auferstehung des Herrn,

denn sie sind selber auferstanden.

Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

aus Handwerks- und Gewerbesbanden,

aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

aus der Strassen quetschender Enge,

aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

sind sie alle ans Licht gebracht.


Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge

durch die Gärten und Felder zerschlägt,

wie der Fluss in Breit und Länge

so manchen lustigen Nachen bewegt,

und, bis zum Sinken überladen,

entfernt sich dieser letzte Kahn.

Selbst von des Berges ferner Pfaden

blinken uns farbige Kleider an.

Ich höre schon des Dorfs Getümmel.

Hier ist des Volkes wahrer Himmel.

Zufrieden jauchzet gross und klein:

Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!


NAME: Nele und Sophie

Name des Autors: Georg Heym (1887-1912)

Titel: Der Winter

Text: Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land, Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen Einander mit der ausgestreckten Hand Der Horizonte violettes Schweigen. Hier treffen sich auf ihrem Weg ins Leere Vier Straßen an. Die niedren Bäume stehen Wie Bettler kahl. Das Rot der Vogelbeere Glänzt wie ihr Auge trübe. Die Chausseen Verweilen kurz und sprechen aus den Ästen. Dann ziehn sie weiter in die Einsamkeit Gen Nord und Süden und nach Ost und Westen, Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit. Ein hoher Korb mit rissigem Geflecht Blieb von der Ernte noch im Ackerfeld. Weißbärtig, ein Soldat, der nach Gefecht Und heißem Tag der Toten Wache hält. Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht. Der Sonne Atem dampft am Firmament, Davon das Eis, das in den Lachen steht Hinab die Straße rot wie Feuer brennt.

Link der Vertonung