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Analyse Romananfang: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Beschreibungen metaphorisch für Effis Leben und Charaktereigenschaften stehen. Anhand des hypotaktischen Satzbaus und der genau detaillierten Beschreibung werden ebenfalls ihre Wünsche und Anforderungen im Leben deutlich und somit auch die Vorausdeutung auf die spätere Handlung. Durch Pleonasmen werden ebenfalls Gefühle und die Atmosphäre in Hohen-Cremmen deutlich und lassen den Leser genau in die Umgebung hineinversetzen.
 
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Beschreibungen metaphorisch für Effis Leben und Charaktereigenschaften stehen. Anhand des hypotaktischen Satzbaus und der genau detaillierten Beschreibung werden ebenfalls ihre Wünsche und Anforderungen im Leben deutlich und somit auch die Vorausdeutung auf die spätere Handlung. Durch Pleonasmen werden ebenfalls Gefühle und die Atmosphäre in Hohen-Cremmen deutlich und lassen den Leser genau in die Umgebung hineinversetzen.
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== Janina ==
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Analyse Romananfang
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Der Roman „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und erstmals veröffentlicht im Jahre 1894, entstanden in dem poetischen Realismus, thematisiert den Ehebruch sowie die Kritik an der Gesellschaft.
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Der vorliegende Textauszug ist der Anfang des Romans. Der Ausschnitt beschreibt das Abbild des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen. Darauf folgen weitere Beschreibungen des Hauses und Gartens und wie die Menschen ihre Zeit in diesem Anwesen verbringen. In diesem Auszug des Romans wird deutlich, dass die Gesellschaft, die zu dieser Zeit lebte, einen großen Wert darauflegte, angesehen und bewundert zu werden.
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Der vorliegende Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern. Der erste Sinnabschnitt (Z. 2-9) benennt zunächst die bisherigen Bewohner dieses Anwesens und beschreibt die Lichtverhältnisse bei Sonneneinstrahlung in diesem Haus. Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 10-15) wird das Anwesen von außen beschrieben. Der dritte und letzte Sinnabschnitt (Z. 16-23) schildert das Antlitz des Gartens des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen.
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Zu Beginn wird der historische Hintergrund des „Herrenhauses zu Hohen-Cremmen“ (Z. 3) erwähnt, welches von dem „Kurfürste Georg Wilhelm“ (Z. 2) bewohnt war. Daraus folgt, dass die „Familie von Briest“ (Z. 2 f.) zu der oberen Gesellschaftsschicht gehört und sie finanzkräftig sind. Das Anwesen wird von „helle[m] Sonnenschein“ (Z. 4) erhellt, was darauf deuten lässt, dass die Atmosphäre, welche das Haus umgibt sehr gemütlich und friedsam ist. Zudem wird die „mittagsstille Dorfstraße“ (Z. 4) erwähnt. Dies macht deutlich, dass die Umgebung ruhig und die Zeit in dem Anwesen erholsam ist. Mit „der Park- und Gartenseite“ (Z. 5) wird die Natur in den Vordergrund gestellt und deutlich gemacht, dass das Milieu viele Möglichkeiten zur Erholung bietet. Der „breite[…] Schatten“ (Z. 6), verdeutlicht Problematiken wie die Verurteilung Effis, nachdem sie einen Ehebruch begangen hat. Folglich wird eine „Sonnenuhr“ (Z. 8) erwähnt, welche für die Zukunft Effis steht. Die Mauer mit dem „kleinblättrigen Efeu“ (Z. 11) bezieht sich auf den Glauben. Ebenso deutet das Efeu auf eine kommende Bedrohung hin, da dieses giftig ist. Die „Kirchhofsmauer“ (Z. 13) deutet auf den Schutz und die Abschirmung hin, welchen Effi in ihrer Kindheit bekommen hat. Auch dass die verschiedenen Bereiche des Hauses ein „umschließendes Hufeisen“ (Z. 17) bilden, verdeutlicht die Geborgenheit in Effis Kindheit. Dieser Schutz wird jedoch von dem „Teich[…]“ (Z. 18) unterbrochen, welcher von Kindern mit großer Vorsicht betrachtet werden sollte. Auch der Diminutiv „angeketteltem“ (Z. 18) soll eine gewisse Leichtigkeit hervorheben, die Kinder oftmals verspüren, woraus allerdings auch schnell eine Gefahr entstehen kann. Die Kindheit Effies wird erneut durch die „Schaukel“ (Z. 19) zum Vorschein gebracht. Sie hängt bereits nur noch an „je zwei Stricken“ (Z. 20), was für das hohe Alter und die starke Abnutzung steht. Außerdem steht die Schaukel als Symbol für die Unabhängigkeit Effis und wiederum für eine Gefahr, die die alte Schaukel mit sich bringt.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Beschreibung des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen mit Effis Zukunft in Verbindung setzen lässt und dass einige, wichtige Details auf ihre Kindheit hindeuten. Außerdem werden Charaktereigenschaften Effis deutlich, die im Folgenden von großer Bedeutung sind.

Version vom 16. Januar 2018, 22:22 Uhr

Analyseschema:

Analyse eines Textauszugs aus einem Roman

Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, gliedern usw.)

1. Einleitung

• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Romans • inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Wovon handelt der Textauszug? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Romanzusammenhang

2. Hauptteil

• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte , deren Funktionen kurz erläutern • Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (wie wird es gesagt (rhetorische Mittel) und was bedeutet das?) Gesichtspunkten, Wechselbeziehungen zwischen Inhalt, Sprache bzw. Form • korrekte Zitierweise • Analyse der Erzählperspektive (Benennung, Beleg, Wirkung), der Zeit- und Raumgestaltung, der erzählten Zeit bzw. Erzählzeit, der Figurenkonstellationen • Textintentionen (roter Faden)

3. Schluss

• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung


Analyse des Romananfangs

Inhaltsverzeichnis

Anne

Der Roman "Effi Briest", geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlicht 1895 zur Zeit des Realismus, thematisiert die gesellschaftlichte Unterdrückung der Frau zur Zeit des 19. Jahrhunderts.

Der vorliegende Textauszug, der den Romananfang von Effi Briest darstellt, beschreibt die visuelle Umgebung Effis, zu ihrer Kindheit. Ihr späteres Leben wird im Grunde auf der ersten Seite dargestellt. Zum einen wird ihr Drang nach Freiheit, ihr trostloses Leben und die vielen Gefahren denen sie ausgesetzt ist metaphorisch geschildert.

Zu Beginn wird der geschichtliche Hintergrund des Anwesens beschrieben, welches "schon[...von] Kurfürst Georg Wilhelm" (Z.2) bewohnt war. Dies verdeutlicht den hohen Stand der Familie Briest in der Gesellschaft von "Hohen Cremmen"(Z.3), sowie ein wohlhabendes Leben. Der "helle[r] Sonnenschein"(Z.4) steht metaphorisch für das Gemüt Effis. Dieses ist lebensfroh und aufgeweckt, wie auch ihr Zuhause. Durch "die mittagsstille Dorfstraße"(Z.4) wird die Ruhe und der Frieden, die die Umgebung kennzeichnet veranschaulicht. Effis Kindheit ist somit sehr behutsam und weniger von Lärm und Hektik geprägt. Desweiteren beschreibt Fontane die Natur die das Anwesen zu bieten hat, wie die "Park- und Gartenseite"(Z.5) Dies steht metaphorisch für Effis natürliche Schönheit und ihre Liebe zur Natur. Der "Schatten"(Z.6), der auf den "quadrierten Fliesengang"(Z.7) geworfen wird, verdeutlicht die Gefahr, wie Ehebruch, Verachtung und Rauswurf, die Effi bevorsteht und negatives auf ihr sonst so ,anscheinend, perfektes Leben wirft. Am Ende des gesamten Romans wird Effi an der "Sonnenuhr" (Z.8) begraben. Man erkennt, dass die Sonnenuhr ihr Leben darstellen soll, wie die Zeit die abläuft. Am Anfang des Romans wird der Beginn in ein unglückliches Leben geschildert, in Form der Verlobung. Zum Ende wird sie an der Sanduhr wieder begraben und ihr unglückliches Leben ist zu ende. Die Pflanze "Canna indica"(Z.9) ist eine tropische Pflanze und könnte auf das angenehme Klima in "Hohen Cremmen"( ebd.) deuten. Der erste Satz (vgl.Z.2-9) beinhaltet eine Aufzählung an Gegenständen und Gebäuden, welche den Wohlstand und Reichtum der Briests erläutert. Der nächste Satz beginnt indem er das "kleinblättrige[...] Efeu" (Z.11) erwähnt, welches an "dem Seitenflügel"(Z.10-11) entlang läuft. Zum einen steht es für die bevorstehende Gefahr , da Efeu giftig ist und zum anderen für das hohe Alter des Anwesens, denn nur mit viel Zeit entsteht Efeu. Die "Kirchhofsmauer"(Z.13) verdeutlicht Effis behütete und sichere Kindheit. Auch das "umschließende Hufeisen"(Z.17) stellt eine Schutzmauer dar die jedoch von dem "Teich[...]"(Z.18) unterbrochen wird. Diese Unterbrechung stellt wieder die Gefahr in Effis Leben dar, weil ein Teich für Kinder oft gefährlich sein kann. Statt "angekettet" verwendet Fonatne das Wort "angeketteltem"(Z.18) um das Wort leichter klingen zu lassen. Inhaltlich hebt es die Leichtigkeit, das Boot abzumachen hervor , was, bezogen auf Effi, wieder Gefahr darstellt. So wie das Boot abdriftet tut es Effis Leben auch, umgeben von Gefahren. Effis kindliche Seite wird durch die "Schaukel"(Z.19) sichtar. Da diese nur noch an "je zwei Stricken"(Z.20) hängt, ist sie wohl sehr abgenutzt und Effi muss viel geschaukelt sein. Auch wird durch die Schaukel Effis Drang nach Freiheit deutlich. Ein Hauch von Freiheit versucht Effi durch den Flug mit der Schaukel zu erreichen. Gleichzeitig stellt das unsichere Gerüst der Schaukel wieder Gefahr dar. In ihrem späteren Leben scheitern nämlich ihre Ehe daran, dass sie nach Freiheit sucht indem sie eine Affäre mit Crampas beginnt. Auch lässt sich eine Personifikation finden da die Schaukel "zu Häupten und Füßen"(Z.20) befestigt ist sowie Effi die ebenfalls gefesselt, in ihrer Ehe, von gesellschaftlichen Konventionen ist. Die "Platanen"(Z.23) stellen, wie die Mauer, Effis behutsame und sichere Kindheit dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fontane durch viele Metaphern, allein an der ersten Seite, bei der Bildbeschreibung ihres Zuhauses ihrer Kindheit, Effis ganzes Leben sowie ihren Charakter widerspiegelt. Dieser ist vor allem durch ihr fröhliches Gemüt und ihren Drang nach Freiheit gekennzeichnet. Außerdem beinhaltet viele Gefahren und negative Seiten, wie ihre Gefangenschaft in gesellschaftlichen Konventionen.


Carina

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert im damaligen Preußen. Der zu analysierende Textauszug (Z. 1-23 S.5) bildet den Anfang des Romans und behandelt die Ortsbeschreibung von Hohen-Cremmen in Effis Kindesalter.

Der Textauszug setzt mit der Schilderung des Herrenhauses der Familie Briest ein, was verdeutlicht, dass es sich um eine wohlhabende und angesehene Familie handelt, da der Gutsherr eines Herrenhauses über das meiste Land in der Umgebung verfügt (vgl. Z.1f.). Des Weiteren wird das Anwesen von „helle[m] Sonnenschein“ (Z.4) bestrahlt. Dieses Symbol des Sommers entfacht eine friedliche und freudige Atmosphäre, welche ebenso ein Gefühl von Geborgenheit hervorhebt. Der scheinbar geruhsame Lebensraum wird des Weiteren durch die „mittagsstille Dorfstraße“ (Z.3) hervorgehoben, welche Ruhe und Friedfertigkeit, aufgrund ihrer Verlassenheit, verkörpert. Der angebaute „weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6), welcher eine Terrasse veranschaulicht, akzentuiert Effis Kindheit. Die Farbe Weiß stellt die Summe des Lichts aller Farben dar und steht für Unschuld und Anfang, was sich auf ihr Kindesalter übertragen lässt, welches positiv und geborgen verläuft. Grün stellt die Farbe der Pflanzen und somit die Farbe des Lebens und Wachstums dar, was sich ebenfalls auf Effis Kindheit übertragen lässt, da sie lebensfroh in Hohen-Cremmen aufwächst. Auf dieser weiß grünen Terrasse befindet sich eine Sonnenuhr. Diese steht symbolisch einerseits für die glücklichen und unbeschwerten Stunden in Effis Kindheit, die sie in ihrem Zuhause Hohen-Cremmen verbringt, da diese Art von Uhr nur sonnige Stunden anzeigt. Andererseits steht die Sonnenuhr für ein rasch vergängliches Leben, welches eine Vorausdeutung auf die Handlung des Romans ist, da Effi Briest bereits im Alter von 29 Jahren stirbt. Eine weitere Präfiguration ihres Todes stellt das, der Sonnenuhr naheliegende, Rondell dar, da dies im späteren Verlauf als Effis Grab dient (vgl. Z.9). Das Rondell ist mit der indischen Staudenpflanze „Canna indica“ (Z.9) bewachsen, welche ihre Herkunft aus dem Osten hat, was eine Vorausdeutung auf den im weiteren Handlungsverlauf auftauchenden Chinesen in Kessin aufgreift. Die Akkumulation „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“ (Z.15 ff.) untermauert eine behütete Atmosphäre und offenbart den Schutz vor der gesellschaftlichen Umwelt, den der Garten des Herrenhauses Effi bietet. Die Kirchhofsmauer ist von "kleinblättrigem Efeu" (Z.11) bewachsen, was auf das Alterstum der Mauer schließen lässt, jedoch durch die Giftigkeit des Efeus Gefahr projiziert wird. Der naheliegende Teich „mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z.18) akzentuiert auf der einen Seite den für Effi zur Verfügung gestellten Freiraum ihrer Kindheit, wie auf der anderen Seite eine von dem Teich ausgehende Gefahr zu ertrinken. Des Weiteren untermauert das „angekettelte[…] Boot“ (Z.18) eine Gefahr, da es leicht zu lösen ist und somit schnell von dem angelegten Steg abkommen kann. Ein weiteres wesentliches Symbol des Textauszuges ist die Schaukel (vgl. Z.18f.). Diese steht symbolisch für Effis kindlichen Charakter, da sie die Schaukel häufig, auch noch in ihrem Alter von siebzehn Jahren, benutzt und sie aufgrund dessen „schon etwas schief steh[t]“ (Z.21). Der schlechte Zustand der Schaukel untermauert die Liebe zur Gefahr von Effi und ihren Leichtsinn, da sie sich der Gefahr der ausgedienten Schaukel nicht bewusst ist. Der Stellplatz der Schaukel ist die offene Seite des Gartens, was auf die Interesse Effis, die Abenteuer der Welt zu entdecken bzw. ihre Abenteuerlust auszuleben, schließen lässt. Sprachlich auffällig an dem Textauszug ist der sich durch den ganzen zu analysierenden Text ziehende hypotaktische Syntax. Dieser verhilft zu einer detailtreuen Beschreibung der Umgebung. Die äußerst positiv gestaltete Beschreibung erweckt den Anschein eines idyllischen und für Kinder perfekten Lebensbereich.

Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass ein auktorialer Erzähler den Überblick hat und so weiß er zum Beispiel, dass das Herrenhaus „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie Briest bewohn(t)“ (Z.1f.) wird. Der auktoriale Erzähler des Textauszuges legt besonders Wert auf eine detaillierte Beschreibung, sodass es den Anschein macht, dass er sich einwandfrei in der Umgebung auskennt (vgl. Z.10ff.). Des Weiteren wird der Leser durch die objektive Sicht des Handlungsortes in die Situation eingeführt, in einen Lebensbereich, der durch seinen Schutz und Idylle eine paradiesische Umgebung für aufwachsende Kinder darstellt. Schauplatz der Exposition ist die Umgebung Hohen-Cremmen mitsamt des Gartens der Familie Briest. Zu der genauen Beschreibung der Umgebung, wird die Zeitdehnung benutzt, da der Lebensraum hier sehr detailliert und ausführlich erzählt wird.

Die Textintention des Textauszuges ist, durch die häufige Benutzung von Vorausdeutungen auf den weiteren Handlungsverlauf, den Leser sprachlich und symbolisch auf wesentliche Themen des Romans vorzubereiten.

Auf der Basis der vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass die leidenschaftliche und naturverbundene Beschreibung der Umgebung, die Unbeschwertheit Effis Kindheit darstellt. Außerdem wird ein erstes Bild von Effis kindlich und Freiheit liebenden Charakter aufgegriffen.


Diana

Beim dem vorliegenden Text von Theodor Fontane handelt es sich um einen Auszug aus dem Roman ,,Effi Briest“, welches im Jahr 1896 veröffentlicht wurde und somit zur der Epoche des poetischen Realismusgehört. In dem Roman wird die gesellschaftliche Stellung der Frau thematisiert. Inhaltlich wird zu Beginn des Romans Effi's gewohnte Umgebung in Hohen-Cremmen, also ihr Zuhause, wo sie aufgewachsen ist, beschrieben.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Beschreibung ein, dass vor dem ,, des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen […] heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße“ (Z.1. ff.) fällt. Die Tatsache, dass Effi in einem ,,Herrenhaus“ (ebd.) wohnt, verdeutlicht den Reichtum und das gesellschaftliche Ansehen der Familie unter dem Effi aufgewachsen ist.. Der ,,helle[.] Sonnenschein“ (ebd.) hingegen verdeutlicht, dass Effi's Kindheit sowohl schön gewesen ist als auch friedlich und ruhig war, also die ihre Kindheit im Elternhaus sozusagen die Sonnenseite, also die schönste Zeit, in ihrem Leben gewesen ist. Dass Hohen-Cremmen ein Dorf ist verdeutlicht, dass Effi sehr wahrscheinlich eher in ihrer Welt so zu sagen gelebt und nicht so viel Kontakt mit vielen Menschen gehabt hat. Weiterhin wird beschrieben, dass ,,nach Park- und Gartenseite hin ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.5 ff.) wirft. Der ,, weiß und grün quadrierte[.] Fliesengang“ (ebd.) steht symbolisch für Reinheit und Lebendigkeit , wobei die Farbe Weiß dann die Unschuld und Reinheit symbolisiert und die Farbe Grün die Lebendigkeit, was beides Effi's Charakter widerspiegelt, da sie als Kind noch unschuldig ist. Der ,,breite[.] Schatten“ (Z.6), der auf den Fliesengang und auf einer Rondell liegt, steht metaphorisch für die bevor stehende Veränderung in Effi's Leben, da sie nie mehr richtig glücklich wird und nach der Hochzeit mit Innstetten ihr Leben immer schlechter wird, was der Schatten symbolisiert. Der Schatten steht somit antithetisch zu dem Sonnenschein, da der Sonnenschein ihr Leben im Elternhaus symbolisiert und die bevor stehende Veränderung durch den Schatten symbolisiert wird. Die nächste Aussage, dass in der Mitte ein ,,mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“ (Z.8 f.) steht, ist an dieser Stelle bereits eine Vorausdeutung, da Effi dort später am Ende des Romans vergraben wird. Die Sonnenuhr steht symbolisch dabei auch für Effi's Leben, wobei Effi's Zeit nachher abläuft und, dass ihre Kindheit die Sonnenseite ihres Lebens gewesen ist. Auch die Indische Blume ,,Canna indica“ (ebd.), was übersetzt zeitlos bedeutet, verdeutlicht Effi's Kindheit, die für Effi zeitlos erschienen ist. Als nächstes wird beschrieben, dass ,,eine, ganz in kleinblättrigem Efeu stehende, nur an einer Stelle von einer kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer“ (Z.11 ff.) paar Schritte weiter steht. Die Kirchhofsmauer symbolisiert dabei die Behütung oder auch den Schutz, den Effi in ihrer Kindheit bekommen hat und mit diesem Schutz aufgewachsen ist. Die Tatsache, dass die Mauer jedoch von einer ,,kleinen, weiß gestrichenen Eisentür“ (ebd.) unterbrochen wird, verdeutlicht, dass Effi nicht völlig behütet und geschützt wurde, da die Tür in der Mauer symbolisiert, dass Effi dennoch ihre Freiheit hatte. Das Efeu, was die Mauer bedeckt, symbolisiert Ewigkeit, Treue, Freundschaft und Liebe, was bezogen auf Effi's Kindheit und Effi's Charakter bedeutet, dass ihre Kindheit durch viel Liebe, Freundschaften, also Zuneigung geprägt war. Des Weiteren wird beschrieben, dass hinter der Mauer ,,der Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“ (Z.13 ff.) steht. Die Tatsache, dass der Wetterhahn vergoldet ist, verdeutlicht den Wohlstand der Familie von Briest, so dass es Effi auch nie an ewtas fehlte und sie in eine adlige Familie hinein geboren worden ist. Die Tatsache, dass ,,Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer […] ein einen kleinen Ziergarten umschließenden Hufeisen“ (Z.15 ff.) bilden, verdeutlicht die Behütung und den Schutz Effi's in ihrer Kindheit, so wie die Geborgenheit. Der Hufeisen, der dadurch gebildet wird, ist ein Symbol für ihr Glück und ihre Freude in ihrem Elternhaus und in ihrer Kindheit. Beschrieben wird, dass sich an der offenen Seite ein ,,Teich[.] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z.18) befindet. Der Teich steht symbolisch für Gefahr und Abenteuer, aber auch für Freiheit, wobei das Boot, welches ,,angekettelt[.]“ (ebd.) statt angekettet ist, ein Symbol für Leichtigkeit ist, da es nicht schwer vom Steg zu lösen ist. Neben diesem Teich steht eine Schaukel, deren ,,Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehend“ (Z.20 f.) sind. Die Schaukel symbolisiert wie der Teich ebenfalls Gefahr, aber auch Freiheit. Sie verdeutlicht Gefahr, da die Pfosten schon ,,etwas schief stehend“ (ebd.) und somit nicht mehr sicher und stabil sind. Die instabilen Pfosten führen vor Augen, dass Effi viel in ihrer Kindheit und jetzt auch noch geschaukelt ist und die Schaukel somit oft verwendet worden ist, was hinsichtlich Effi's Charakter bedeutet, dass sie noch eher kindlich ist und die Freiheit sehr liebt, da sie durch das Schaukeln ein Gefühl von Freiheit bekommt, aber auch die Gefahr liebt, da sie selbst im Alter von 17 Jahren trotz des schlechten Zustandes der Schaukel, diese noch benutzt. Als letztes wird beschrieben, dass zwischen ,,Teich und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend […] ein paar mächtige alte Platanen“ (Z.21 ff.) stehen. Auffällig in diesem Abschnitt ist der hypotaktischer Satzbau, der Verwobenheit bzw. Komplexität verdeutlicht und wodurch die Zusammenhänge und die Beschreibung der Umgebung Effi's in ihrer Kindheit deutlich wird.

Abschließend ist zu sagen, dass diese Beschreibung der gewohnten Umgebung Effi's bereits die Thematik des Buches widerspiegelt, als auch Effi's Charakter repräsentiert, da Effi noch eher kindlich ist und die Freiheit und Gefahr liebt. Außerdem wird durch die Beschreibung auch erreicht, dass die Umstände bzw. Bedingungen unter denen Effi aufgewachsen ist, deutlich werden, also einerseits die Behütung und der Schutz aber andererseits auch der Freiraum Effi's. Erreicht wird dies durch die Verwendung der Symbole und Antithesen und der genauen Beschreibung durch den hypotaktischen Satzbau.

Lorena

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Kapitel des Romans „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und veröffentlicht im Jahre 1896. Thematisiert werden die gesellschaftlichen Erwartungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Protagonistin der Handlung ist die zu Beginn des Romans 17 jährige Effi Briest, die aus adligem Hause stammt. Die Familie erwartet den Landrat Baron Geert von Innstetten aus Kessin zu Besuch, der um Effis Hand anhält. Sie heiraten und ziehen gemeinsam nach Kessin. Am Ende des Jahres wird Effi schwanger. Nach einem Zwischenfall an Weihnachten beginnt Effi eine Affäre mit Major Crampas. Innstetten wird einige Zeit später nach Berlin versetzt und seine Familie zieht mit ihm. Mehrere Jahre lang führt die Familie ein ruhiges Leben in Berlin, bis Innstetten auf Briefe stößt, die Crampas vor langer Zeit an Effi geschrieben hatte. Er duelliert sich mit Crampas, wobei dieser stirbt, und trennt sich von Effi. Effi, die nicht nur von Innstetten sondern auch von ihren Eltern der Ehre halber verstoßen wurde, erleidet nach dem Besuch ihrer Tochter drei Jahre später einen Nervenzusammenbruch und wird daraufhin von ihren Eltern wieder aufgenommen. Mit 30 Jahren stirbt Effi.

Mögliche Intentionsaspekte sind die Situation der Frauen im 19. Jahrhundert und die Kritik an der damaligen Gesellschaft.

Der Roman setzt mit der Beschreibung des Ortes ein. Der Ort ist in diesem Fall das „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen“ (Z. 1 f.). Kurfürst Georg Wilhelm herrschte von 1620 bis 1640 in Preußen. Die Handlung des Romans spielt im zu Beginn des 19. Jahrhunderts, was darauf schließen lässt dass es sich bei der Familie Briest um eine schon seit langer Zeit bestehende Adelsfamilie handelt, besonders auch daran zu erkennen, dass sie in einem Herrenhaus leben. Herrenhäuser bewohnten zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Familien, die über den größten Teil der Fläche verfügt und daher eine sichere finanzielle Lage innehaben. Weiterhin wird beschrieben, dass „heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße“ (Z. 3) fällt. Diese Beschreibung deutet auf ein harmonisches und idyllisches zu Hause hin. Als nächstes wird die „Park- und Gartenseite“ (Z. 5) des Gebäudes beschrieben. Insgesamt wird bereits an der Beschreibung ihrer Heimat der Charakter Effis deutlich. Neben der nach außen hin präsentierten adligen und harmonischen Familienseite, wird durch den Garten Effis natürliche Seite dargestellt. Allerdings wirft „ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten erst auf einen weißen und grün quadrierten Fliesengang“ (Z. 5 f.). Der Fliesengang, der in den Garten führt wird nach und nach von dem Schatten eingenommen, was darauf hindeutet, dass eine schwierige Zeit bevorsteht, die Effis natürliche Seite nach und nach einnimmt. Neben dem Fliesengang befindet sich im Garten auch ein „großes in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“ (Z. 8 f.). Die Sonnenuhr ist in diesem Fall ein Symbol für die Lebenszeit Effis, je weiter der Schatten reicht, desto weniger Zeit bleibt ihr. Im Kontrast dazu steht die Canna indica. Der Name der Pflanze bedeutet übersetzt zeitlos. Des Weiteren wird eine „ganz in kleinblättrigem Efeu stehende, nur an einer Stelle von einer kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochenen Kirchhofsmauer“ (Z. 11 ff.). Die Mauer mit dem „kleinblättrigen Efeu“ (Z. 11) steht symbolisch für einen gefestigten Glauben, besonders Efeu ist in Bezug auf den Glauben ein weit verbreitetes Symbol. Efeu steht einer alten christlichen Tradition entsprechend für einen tief verwurzelten Glauben. Die Tatsache, dass die Mauer auf dem Gut der Briests steht verdeutlicht deren Religiosität. Effi wird in dieser Symbolik als das weiße Tor dargestellt. Weiß ist die Farbe der Unschuld. Noch ist Effi unschuldig, allerdings wird das Tor nicht für alle Zeiten so strahlend weiß wie am Anfang bleiben, ebenso wenig wie Effi. Dies wird ebenfalls durch den „Hohen-Cremmer Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder vergoldeten Wetterhahn“ (Z. 13 ff.). Als nächstes wird dargelegt, dass „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer […] ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen [bilden]“ (Z. 15 ff.). Das Symbol des Hufeisens steht für Glück und passt zu der idyllischen Ausstrahlung des Ortes. Auch die offene Seite des Hufeisens ist geschlossen durch einen „Teich[…] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z. 18 f.). Der Teich ist ebenso wie der Schatten eine Metapher für Gefahr. Das „angekettelte Boot“ (Z. 19) veranschaulicht Effis Liebe zur Gefahr. Der Unterschied zwischen angekettelt und angekettet besteht darin, dass das Verb angekettet mit etwas unüberwindbarem in Verbindung gebracht wird, jedoch bedeutet das Verb „angekettelt“ (Z. 19), dass es zwar einen Wiederstand gibt, welcher jedoch verhältnismäßig leicht zu überwinden ist. Weiterhin veranschaulicht auch die Tatsache, dass „dicht daneben einer Schaukel gewahr wurde, deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing – die Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehend“ (Z. 19 ff.). Die Schaukel steht für Effis kindlichen und freiheitsliebenden Charakter. Effi wird in diesem Fall ebenso mit dem Brett in Verbindung setzen, da dieses „zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“ (Z. 20 f.). Nicht nur das Brett ist mit Seilen an die Schaukel gefesselt, sondern auch Effi. Sie ist an die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit gebunden und kann sich nicht von ihnen lösen, ohne von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Die Tatsache, dass „die Pfosten der Balkenlage schon etwas schief“ (Z. 20 f.) stehen führt vor Augen, dass Effi sehr gerne Schaukelt, da dies nur durch die ständig pendelnde Bewegung eines Gewichtes geschehen kann und Effi das einzige Kind im Haus ist. Die Beschreibung schließt mit dem Wortlaut „Zwischen Teich und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend standen ein paar mächtige alte Plantanen“ (Z. 21 f.). Werden die erarbeiteten Interpretationen betrachtet so stehen die „alten Plantanen“ (Z. 23) zwischen Effis Liebe zu Gefahr und ihrer Lebenszeit, dabei verdecken sie ebenso ihre kindliche Seite. Die Plantanen könnten dementsprechend Effis Eltern symbolisieren, da diese versuchen die Seiten ihrer Tochter zu beschützen oder zu verbergen, die nicht den gesellschaftlichen Konventionen entsprechen.

Auf sprachlicher Ebene fällt neben der sehr bildhaften Sprache besonders der hypotaktische Satzbau auf. Beides verhilft zu einer verständlichen und lebhaften Beschreibung.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Beschreibung des Ortes schon vorab einen Einblick in das weitere Geschehen und Effis Charakter. Besonders zu betrachten sind hierbei die zahlreichen Metaphern bezogen auf die Natur und die Symbolik der Pflanzen.

Nina

Analyse Romananfang Effi Briest

Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“, veröffentlicht im Jahr 1894 aus der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts und deren Bedeutung für ein individuelles Leben. Der vorliegende Romananfang (Z.1-23) handelt von der Heimat der 17-jährigen Protagonistin Effi Briest, die zusammen mit ihrer Familie im Dorf Hohen-Cremmen in einem Herrenhaus wohnt, dass aus einem Fronthaus und einem rechtwinklig angebauten Seitenflügel mit Fliesengang besteht. Vor dem Haus ist eine sonnenbeschienene Dorfstraße und neben dem Grundstück umschließt eine Kirchhofsmauer zusammen mit einem Teich einen großen Garten, in dem sich eine schiefe Schaukel, einige alte Platanen und eine Sonnenuhr befinden. Vom Garten aus ist der Kirchenturm sichtbar und auf dem Teich befinden sich ein Steg und ein Boot. Im weiteren Verlauf des Romans verlässt Effi ihr zu Hause, weil sie mit dem Landrat Baron Geert von Innstetten verheiratet wird, der der ehemalige Verehrer ihrer Mutter war, um mit ihm nach Kessin nach Hinterpommern zu ziehen. Sie fürchtet sich anfangs in dem neuen Haus und fühlt sich schnell allein, da Innstetten aus beruflichen Gründen viel unterwegs war. Nachdem sie schwanger wird und ihre Tochter Annie bekommt, lernt sie den Major Crampas kennen, der in der Zeit in der sie allein ist viel mit ihr unternimmt. So kommt es, dass Effi mit ihm eine Affäre anfängt von der ihr Ehemann nichts weiß. Nachdem Innstetten verkündet, dass sie aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen müssen, ist Effi erleichtert Distanz zu Crampas zu haben. Sechs Jahre später findet Innstetten jedoch alte Liebesbriefe vom Major Crampas an Effi und erfährt somit von der Affäre. Er wirft Effi verletzt und gezwungen durch seinen gesellschaftlichen Ruf heraus und verweigert ihr den Kontakt zu Annie. Sie wird krank und wird nach langem Zögern wieder bei ihren Eltern aufgenommen und stirbt dort letztlich.

Der vorliegende Textauszug beginnt mit dem Satzteil „In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen […]“ (Z.1f), aus dem erkennbar hervorgeht, dass Effis Familie bezüglich der Wahl ihres Hauses traditionell sei, da der komplette Stammbaum der Familie von Briest schon seit Kurfürst Georg Wilhelm, der während des 15. Jahrhunderts lebte, dort wohne. Dies verdeutlicht zusätzlich, dass die Familie von Briest schon seit über vier Jahrhunderten adelig ist und darauf stolz ist. Zudem leben sie in einem Herrenhaus, also einem schlossähnlichen Gebäude, das nicht dem damaligen Durchschnitt entsprach und somit Wohlstand verdeutlicht. Die Beschreibung beginnt mit der Umgebung, in der „heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße [fiel]“ (Z.3), die vor dem Haus herführt. Dies zeigt zum einen, dass das Grundstück relativ zentral im Dorf liegt oder dass man schnell zum Zentrum des Dorfes kommt. Dies verdeutlicht, dass die von Briests sich nicht abschotten wollen und dass sie mitten im Geschehen sind und somit nichts verpassen. Am Anfang des Romans wird jedoch eine ruhige friedliche Atmosphäre durch die „mittagsstille Dorfstraße“ (ebd.) und des „helle[n] Sonnenschein[s]“ (ebd.) aufgebaut. Daraufhin wird der rechtwinklige Seitenflügel beschrieben, der den Garten einschließt. Im Garten in der Mitte ist eine „Sonnenuhr“ (Z.8), die metaphorisch für Effis Leben steht, denn im Verlauf des Romans wird sie vom Anfang bis Ende immer unglücklicher und die Sonnenuhr verdeutlicht, dass die Tage in denen ihr Leben so sonnig, also gut verliefen, ablaufen und dass schlechte Zeiten auf sie zu kommen werden. Im ersten Kapitel ist Effi noch glücklich und damit beschäftigt ein Kind zu sein, dann im Folgenden geht sie eine Ehe ein und fühlt sich immer unwohler und einsamer. Dann hat sie eine Affäre, wird krank und stirbt letztlich. Bestätigt wird der Aspekt, die Sonnenuhr sei eine Metapher für Effi dadurch, dass Effi nach ihrem Tod im Garten bei der Sonnenuhr beerdigt wird (vgl. S.249, Z.25f.) und dass am Ende statt der Sonnenuhr ein Grab in der Mitte des Gartens ist. Zudem wirft der Seitenflügel einen Schatten (vgl. Z.1ff.) auf die Sonnenuhr die für Effi steht, sodass dies ein weiterer Hinweis darauf ist, dass sich Effis aktuell sorgloses Leben ins Negative entwickelt. Die Pflanzen „Canna indica“ (Z.9) und „Rhabarberstaude“ (Z.9) haben gemeinsam, dass sie einen sonnigen Platz im Garten brauchen, um wachsen zu können. Dadurch das diese beiden Pflanzen im Garten der Briests während des Romananfangs ebenfalls im Schatten liegen (vgl. Z.1ff.), lässt sich ein weiterer Hinweis auf die bevorstehende Handlung finden, da der Schatten metaphorisch für die Richtung der Entwicklung von Effis Leben steht.

Eine weitere Pflanze ist der sich an der Kirchhofsmauer rankende „kleinblättrige Efeu“ (Z.11), der ebenfalls eine Metapher für Effi ist, jedoch nicht für den Verlauf ihres Lebens sondern für sie als 17-jähriges Mädchen. Das „kleinblättrig[…]“ (ebd.) verdeutlicht ihre Jugend, und dass sie noch ein Kind ist, dass sich wie Efeu hochranken und wachsen muss, um oben bei der Sonne, also beim Licht und Guten anzukommen. Eine weitere Vorausdeutung auf die Handlung lässt sich in „nur an einer Stelle von einer […] unterbrochene[n] Kirchhofsmauer, hinter der der Hohen-Cremmener Schindelturm […] aufragte“ (Z.12ff.) erkennen. Effi hat trotz ihrer Ehe eine kurze Affäre mit dem Major Crampas und begeht somit Ehebruch. Zusätzlich wohnt sie direkt neben einer Kirche in der die zehn Gebote herrschen, von denen eins „Du sollst nicht die Ehe brechen“ lautet. Diese ironische Nebeneinanderstellung steht darüber hinaus auch repräsentativ für die gesellschaftlichen Konventionen und deren Einfluss auf Effi, denn die Kirchhofsmauer grenzt zusammen mit dem Fronthaus, dem Seitenflügel und dem Teich (vgl. Z.15ff.) das Grundstück, dass metaphorisch für Effi steht, ein. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Effi in ihren Möglichkeiten begrenzt von der Gesellschaft und deren Erwartungen an sie als höfliche und treue Gattin des 19.Jahrhunderts. Eine weitere Grenze die Effi gesetzt wird spiegelt sich im „Fronthaus“ (Z.15) und „Seitenflügel“ (Z.16) wider, in dem nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern wohnen, die nach den gesellschaftlichen Normen und Werten leben und dies ebenfalls von Effi erwarten. Bestärkt wird dies durch den Euphemismus „angekettelte[s] Boot“ (Z.18), was wieder metaphorisch für Effi steht, die zwar an die gesellschaftlichen Zwänge und an ihre Eltern gebunden ist, jedoch die Möglichkeit hat etwas dagegen zu tun, da sie nur „angekettelt[…]“ (ebd.) ist und nicht angekettet. Das Wasser vom Teich steht für Weite, Freiheit und Möglichkeiten, die Effi gerne nutzen könnte, wenn sie etwas gegen ihre Grenzen tun würde. Der Aspekt der Freiheit wird in der Personifikation der „Schaukel […], deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing […]“ (Z. 19f.) aufgegriffen, die nur ein weiteres Mal untermauert, dass Effi eingegrenzt ist, sich jedoch wehren kann, da sie nur am Kopf und Fuß gefesselt ist, aber nicht an den Händen. Die Schaukel, deren „Pfosten und Balkenlage schon etwas schief stehen […]“ (Z.20f.), steht in erster Linie für Freiheit und Effis Bedürfnis danach. Durch hohes Schaukeln erreichte Effi es, dass die Schaukel mit der Zeit schief wurde, was verdeutlicht, dass Effi jemand ist der gerne Grenzen testet und dass sie die Gefahr mag, was auch durch das bereits erwähnte „angekettelte […] Boot“ (Z.18) bestärkt wird. Außerdem werden die Schaukel, die auch Kindlichkeit verdeutlicht und die „mächtige[n] alte[n] Platanen“ (Z.23) in Kontrast zueinander gestellt, sodass sie daraus resultierend Naivität verdeutlicht, da das alte und weise gegenüber dem kindlich und gefahrenlustigem steht. Neben diesen Punkten verdeutlicht die Aufzählung der Gartenausstattung, wie beispielsweise das „mit Canna indica und Rhabarberstauden besetzte […] Rondell“ (Z.9), oder der „weiß und grün quadrierte Fliesengang“ (Z.6f.) dass die Familie von Briest viel Geld hat um sich das leisten zu können. Zudem verdeutlicht der große Garten, dass Effi in einer grünen, idyllischen Umgebung mit viel Natur aufgewachsen ist, was unter anderem daran erkennbar ist, dass die Familie von Briest einen „Teich“ (Z.21) besitzt. Diese beiden Aspekte lassen sich zusammenfassend in der Metapher „weiß und grüner Fliesengang“ (Z.5f.) wiederfinden, da die Farbe weiß für Edel und Wohlstand mit dem Effi aufgewachsen ist steht, und die Farbe grün symbolisch für die Natur steht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Beschreibung des Hauses, seiner Umgebung und des Gartens sich Metaphern zu Effi und zu ihrer Eigenschaft kindlich und gefahrenlustig zu sein finden lassen, sowie zu ihren Grenzen durch ihre Eltern und der Gesellschaft. Es wird jedoch erkennbar, dass sie trotzdem die Möglichkeit hat frei zu sein und dass sie nicht komplett gebunden ist. Zudem lässt sich im Romananfang Hinweise zum Verlauf der Handlung wiederfinden, beispielsweise in der Kirche zu ihrer Affäre, im Schatten und in der Sonnenuhr zum Tiefpunkt ihres Lebens sowie zu ihrem Tod. Letztlich verrät Effi Briests zu Hause auch, dass sie in einer naturbezogenen und reichen Umgebung lebt.


Sarah

Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und 1894 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Ansprüche der deutschen Bürger zu Zeiten des 19. Jahrhunderts. Der Romananfang spielt dabei eine entscheidende Rolle, da darin funktional, indem Effis Wohnort detailliert beschrieben wird, eine metaphorische Vorausdeutung auf das darauf folgende Gesamtgeschehen des Dramas gegeben wird.

Der vorliegende Textauszug, welcher zugleich den Anfang des Romans darstellt, ist in vier Teilsätze gegliedert, was von einem hypotaktischen Satzbau zeugt. Dieser steht im Zusammenhang mit dem, im Textauszug angewandten, Erzählverhalten. Dieses ist im Gegensatz zum Großteil des Dramas auktorial und nicht personal. Dies wird besonders anhand der eher distanzierten Erzählweise über Effis Heimat zum Ausdruck gebracht, da der Erzähler hier auch nicht aus der Sicht einer Person erzählt, beziehungsweise berichtet. So wird der Text auch sofort zu Beginn mit der Beschreibung der Umgebung begonnen. So wird direkt zu Anfang des Dramengeschehens deutlich, dass Effi in einem „Herrenhaus“(S.1 Z.3) lebt, welches „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnt“(S.1 Z.2f.) wird, und somit aufgrund des Adelstitels „von Briest“(ebd.) sowie ihres Hauses wohlhabend ist. Dass ihre Heimat in „Hohen-Cremmen“(S.1 Z.3) jedoch nicht nur einer wohlhabenden und bereits seit langer Zeit existierenden Familie angehört, sondern auch eine gewisse Idylle birgt, wird durch den Pleonasmus „heller Sonnenschein“ deutlich. Jedoch symbolisiert dieser zugleich das Wesen und Leben Effis, als das einer aufgeweckten und fröhlichen Persönlichkeit. Die zuvor benannte Idylle wird kurz darauf erneut aufgegriffen, indem der Sonnenschein mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“(S.1 Z.4) in Zusammenhang gebracht wird, da dieser auf die Straße des Dorfes fällt (vgl. S.1 Z.2). Durch dieses Bild des kleinen und ruhigen Dorfes, welches durch die Sonne erhellt wird, entsteht eine wohlige und durchaus warme Atmosphäre, die wie im späteren Verlauf deutlich wird, auch Effis Familie umgibt. Jedoch wird diese Idylle durch die, gegensätzlich zum Sonnenschein stehende, Antithese „breiten Schatten“(S.1 Z.6) getrügt, da diese eine Art Dunkelheit oder Gefahr in die Helligkeit des Hause Briest bringt. Besonders auffallend ist dabei, dass der Schatten von einem „nach der Park- und Gartenseite hin […] angebaute[m] Seitenflügel“(S.1 Z.5f.) ausgeht. Diese Ausrichtung steht metaphorisch für Effis, später im Drama aufzufindenden, Trieb, sich Gefahren zu stellen, und ihre phantasievolle und doch etwas naive Denkweise, die ihr in ihrem späteren Leben zu schaffen macht. Dies wird besonders dadurch deutlich, dass der Schatten über „einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“(S.1 Z.6) verläuft. Hierin stehen die Farbe weiß symbolisch für Reinheit und Unschuld sowie grün für Hoffnung, was Effis Auftreten beschreibt. Da diese jedoch in der folgenden Handlung eine Affäre eingeht, obwohl sie verheiratet ist und zugleich ihre Hoffnung, auf ein besseres Leben um der Gesellschaft Willen aufgeben muss, zeugt der Schatten von dem Trug Effis, welcher ihr Bild unrein macht, sodass sie schließlich von der Gesellschaft geächtet wird. Um noch einmal auf die Metaphorik des Gartens zurückzukommen, so steht dieser letztlich als Effis verträumte Denkweise für den Auslöser des Ganzen, da Effis Denken nicht den Vorstellungen der Gesellschaft, darüber, wie sich eine erwachsene Dame zu verhalten habe, übereinstimmt. Zudem wirft das Gebäude jedoch auch einen Schatten „auf ein großes in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und am Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“(S.1 Z.7ff.). Dieses lässt sich mit Effis Tod in Verbindung bringen, da diese folglich an der Stelle der Sonnenuhr beerdigt wird. Somit ist auch hier wieder eine Verknüpfung zur Gefahr der Phantasie Effis herzustellen, da sie durch ihre emotionale und den Anforderungen nicht gerecht werdende Weise schließlich umkommt. Zudem wird hierin jedoch auch die Gesellschaft als wesentlicher Todesgrund akzentuiert, da Effis Grab, metaphorisch gekennzeichnet durch die Sonnenuhr, von „Canna indica“(ebd.) umgeben wird. Da diese Pflanze als zeitlos gilt, wird hierin gewissermaßen deutlich, dass die Menschen, egal in welchem Zeitalter sie leben mögen, von den Ansprüchen der Gesellschaft abhängig sind. So ist es auch Effi, welche jedoch dennoch risikobereit und gewissermaßen naiv gegen ihr Zeitalter hin lebt und sich so schließlich ihr eigenes Grab schafft. Jedoch lässt sich die Sonnenuhr nicht nur mit dem im Inhalt erwähnten Grab in Verbindung bringen. Sie steht zugleich metaphorisch für Leben und Tod, für Licht und Schatten, und da nun mal kein Licht auf sie fällt, zeigt sie auch keine Zeit an, weshalb sich darauf schließen lässt, dass eine gewisse Zeit vorüber ist, in diesem Falle Effis. Neben dieser Vorausdeutung gibt es jedoch noch viele weitere Aspekte, die der Text zuvor nimmt. So zeigt er nämlich auch, dass Effi eine eher nicht streng gläubige Person ist, indem die Kirchhofsmauer von einer „kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochen“(S.1 Z.12f.) wird. Diese erneute Projektion in Form einer Akkumulation auf Effi stellt jedoch zugleich einen erneuten Bezug zu ihrem Tod dar, da es die Mauer eines Friedhofs ist, welche durch die weiße Tür, welche erneut für die Unschuld Effis steht, einen Zugang zum Reich der Toten gewährt. Auch lässt sich hierbei erwähnen, dass diese Mauer „ganz in kleinblättrigem Efeu stehend“(S.1 Z.11f.) ist, also wiederum ein Bezug zu Effis Natur- und Phantasiefanatismus hergestellt wird, der ihr als Todesurteil dient. Jedoch zeugt die weiße Tür,w ie eben bereits erwähnt, von einer gewissen Unschuld Effis, gegebenenfalls somit einer Ungerechtigkeit ihres Todes, da sie letztlich nie ein schlechter Mensch war. Daraufhin wird die Kirche näher beschrieben, indem der „Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“(S.1 Z.14f.) erwähnt wird. Dieser befindet sich „hinter der“(S.1 Z.13) Kirchhofsmauer. Durch die goldene Farbe des Wetterhahns wird hierin zum Ausdruck gebracht, welch hohe gesellschaftliche Stellung die Kirche zu Zeiten des 19. Jahrhunderts hatte und dass so auch, wie es gerade beliebt, wofür der „Wetterhahn“(ebd.) metaphorisch steht, von der Gesellschaft zu Gute der Kirche gehandelt wurde. Somit hatte meist die Kirche die Bestimmung darüber, was recht oder falsch war. Da eben die Kirche, oder verallgemeinert die Gesellschaft einen Teil in Effis Leben darstellt, der schon immer da gewesen ist, bildet diese auch gemeinsam mit „Fronthaus [und] Seitenflügel [...] ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(S.1 Z.15ff.). Dieses symbolisiert eine behütete Heimat, die Effi vor den Anforderungen der Welt bewahrt. Jedoch existiert an dessen antithetischer „offener Seite ein[…] Teich[…] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(S.1 Z.17f.). Dieser Teich steht metaphorisch für eine gewisse Gefahr. Zum einen deswegen, weil der Teich als Symbol für die Außenwelt außerhalb Effis behüteter Heimat sowie zum anderen deswegen, weil er in Effis Kindheit eine gewisse Gefahr dargestellt hat. Der Grund für diese Gefahr versteht sich im Ausdruck des „angeketteltem Boot“(ebd.), da dieses durch eine Verharmlosung der „Kette“ oder auch „Fessel“ zum Ausdruck bringt, dass Effi ein furchtlose und gewagter Charakter ist und sie sich eben dadurch als Kind, wie auch später innerhalb der Gesellschaft in Gefahr begibt. Später dann durch ihre freiheitliebende Art und Weise. Dass sie eben die Freiheit liebt und sehr verträumt ist, wird anhand „einer Schaukel“(S.1 Z.19), die sich neben der Gefahr, dem Teich, befindet, deutlich. Dass jedoch auch diese Freiheitssuche Effis Gefahr birgt, wird in den antithetischen Worten „deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(S.1 Z.19f.). Besonders wird hierin die Projektion auf den Menschen, in diesem Fall erneut konkret Effi, deutlich, da diese in ihrer Freiheit auch begrenzt, somit metaphorisch wie das Holzbrett „an je zwei Stricken“(ebd.) hängt. Dabei stehen „Haupt“ und „Fuß“ für die jeweilig durch die Gesellschaft eingeschränkte psychische und physische Freiheit, nach welcher Effi sich sehnt. Eben dieses Sehnen, nach Effis Wünschen und Träumen, wie aber auch die Gefahr die dieses mit sich Bringt, werden im Schiefstand (vgl. S.1 Z.21) der Schaukel deutlich. Dieser stellt nämlich klar, dass Effi die Schaukel oft genutzt hat, somit sehr verträumt und verspielt ist und oft in ihren Gedanken schwebt. Letztlich jedoch werden „Platanen“(S.1 Z.23) aufgegriffen, welche „die Schaukel halb verstecken“(S.1 Z.22) und sie somit teils von Effis Elternhaus abtrennen. Somit wird eine gewisse Zwiegespaltenheit Effis zwischen den Anforderungen der Gesellschafft und ihrer Familie und ihrem eigentlichen Charakter deutlich. Somit wird hierin indirekt durch eine Art Metapher auf Effis späteres gebrochenes Herz hingewiesen. Zusammenfassend fällt somit auch insgesamt auf, dass viele Vorausdeutungen auf spätere Handlungen gemacht werden.

Abschließend intendiert der Autor hierin also, letztlich durch eine, die Handlung gänzlich umschließende, Metapher, den Fortlauf der Geschichte knapp sowie indirekt zum Ausdruck zu bringen. Also lässt sich die gesamte Beschreibung des im Endeffekt allwissenden Erzählers auf die fortgehende Handlung des Dramas beziehen.


Luisa

Der Roman ,,Effi Briest", welcher von Theodor Fontane geschrieben wurde und im Jahre 1896 als Buch erschien, thematisiert die Forderungen der Gesellschaft der damaligen Zeit des späten 19.Jahrhunderts.

Das erste Kapitel wird durch eine Beschreibung des Elternhauses von Effi und dessen Garten in Hohen-Cremmen eingeleitet. Die wohlhabende Familie von Briest lebt in einem Herrenhaus in Hohen-Cremmen. Die Beschreibung der Atmosphäre beginnt mit dem Pleonasmus ,,heller Sonnenschein"(Z.4), welcher die idyllische Atmosphäre und dessen positive Ausstrahlung verdeutlichen soll. Der ,,rechtwinklig angebauter Seitenflügel" (Z.5f.) wirft einen ,,Schatten" (Z.6). Die Metapher ,,Schatten" (Z.6) verdeutlicht ein mysteriöses Ereignis, welches im Buch thematisiert werden wird. Der Kontrast des ,,grün und weiß quadrierten Fliesengang[es]" (Z.6) symbolisiert die positive Energie des Gartens. Zudem symbolisieren die hellen Farben ,,grün" (ebd.) und ,,weiß" (ebd.) Glück und Zufriedenheit. Die hellen Fliesen sind zudem auch ein Zeichen für den gesellschaftlichen Stand der Familie von Briest, da diese sehr oft gereinigt werden müssen. Was den Leser davon ausgehen lässt, dass die Familie von Briest eigene Hausangestellten hat. Die Erwähnung der ,,Sonnenuhr" (Z.8) ist ein Vorausdeutung der Lebenszeit Effis. Der Grundriss des Garten der von einer ,,Kirchenmauer" (Z.12) links umrandet wird, verdeutlicht die behüttet Umgebung und auch die behütete Kindheit Effis. Der auf dem ,,Hohen-Cremmener Schindelturm" (Z.13) ,,Wetterhahn"(ebd.) verdeutlicht das unbestimmte Lebens Effi. Die ,,Kirchhofsmauer" (Z.16) zeigt metaphorisch das geschützte Umfeld, indem Effi aufgewachsen ist. Die Metapher des ,,Teich[es]" (Z.18) veranschaulicht die Gefahr in Effis Kindheit. Durch einen ,,Teich" (Z.18) im Garten besteht eine gewisse Gefahr für Kinder. Durch die Metapher des,,angeketteltem Boot[es]" (Z.18) wird jedoch wiederum gezeigt, dass für Effis Sicherheit gesorgt wurde. Da dieses ,,Boot" (ebd.) wahrscheinlich dafür verwendet wurde Effi zu retten, wenn sie mal wieder ihren abenteuerlichen Zügen nicht widerstehen konnte. Des Weiteren verbirgt sich auch hinter der Metapher ,,Schaukel" die Gefahr für ein Kind. Jedoch zeigt die Alliteration der ,,schief stehend[en]" (Z.18)Schaukel, dass Effi sich vor keiner Gefahr scheute, sondern ein abenteuerliches Kind war, welches die Freiheit des Schaukelns genoss.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich hinter den vielen Metaphern der alleinigen Beschreibung des Gartens, vielerlei Rückschlüsse auf Effis Kindheit gezogen werden können. Effis Kindheit und ihre Erziehung, welche ebenfalls durch den Garten repräsentiert wird sind von enormer Bedeutung zum Verständnis der Protagonistin Effi.


Christine

Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, geschrieben im Jahr 1896 in der Epoche des Realismus, thematisiert den sozialen Umstand der Frau im 19. Jahrhundert. Der vorliegende Textauszug handelt von der Beschreibung des Anwesens der Familie von Briest.

Die Familie lebt in dem „Herrenhaus zu Hohen-Cremmen“ (Z.3), wovon man ausgehen kann, dass die Familie von Briest eine Adelsfamilie ist. Der „helle[...] Sonnenschein“ ist ein Klimax und betont die Idylle und den Frieden, die in Effis Heimatort herrschen und einen Einblick auf Effis friedliches Leben geben. Der „breite[...] Schatten“ hingegen steht gegenteilig zum „helle[n] Sonnenschein“ (ebd.) und steht metaphorisch für eine baldige Veränderung. Es wird eine Sonnenuhr beschrieben, die im Garten der Briests steht (vgl. Z. 8). Hier findet man das Motiv der Sonne wieder, die für den Frieden und die Idylle in Effis Leben steht. Somit steht die Sonnenuhr, da man anhand einer Uhr die Zeit ablesen kann, für die gute Zeit, die Effi in ihrem Elternhaus verbracht hat. Außerdem findet man die Sonnenuhr am Ende des Romans wieder, denn dort wird Effi beerdigt. Somit stellt die Sonnenuhr ihre Lebenszeit symbolisch dar. Um die Sonnenuhr sind Rhabarbarstauden und die indische Pflanze Canna indica gepflanzt (vgl. Z. 9). Übersetzt bedeutet Canna indica „zeitlos“, was Effis bisherige Kindheit widerspiegeln soll. Sie hat alles, was sie braucht und lebt eine sorglose Kindheit. Als nächstes wird beschrieben, dass „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer […] einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen [bilden]“ (Z. 15 ff.). Diese Konstruktion bildet symbolisch gesehen einen Schutz vor der Außenwelt. Einerseits wird Effis Kindheit gewahrt und deutet somit auf ihre Unschuld hin. Andererseits wird durch diesen Schutz auch die Ungewissheit vor der Außenwelt verstärkt. An dem offenem Ende, wo das von dem Gebäude und der Mauer gebildete Hufeisen eine offene Seite hat, liegt ein Teich, an dem, wie beschrieben ein angeketteltes Boot liegt (vgl. Z. 18). Der Teich stellt ein Hindernis dar, wenn man versuchen würde ihn zu überqueren um das andere Ufer zu erreichen. Das angekettelte Boot ist leicht zu lösen und macht es möglich auf das Wasser zu gelangen. Der Teich und das Boot könnten somit eine Gefahr darstellen, wenn man versuchen sollte der gewohnten Umgebung zu entfliehen und das Unbekannte sucht. So wird Effi auch beschrieben; sie liebt das Abenteuer und geht gerne Risiken dafür ein. Neben dem Teich steht eine Schaukel, deren Balken etwas schief steht (vgl. Z. 19 ff.). Am Zustand der Schaukel kann man festmachen, dass sie oft genutzt wurde. Im Roman wird zudem erwähnt, dass Effi immer noch gerne schaukelt, besonders weil die Schaukel einzustürzen droht. Die Schaukel steht für Freiheit, da Effi sich frei fühlt, wenn sie schaukelt und für Abenteuer, da man nicht weiß, ob sie jeden Moment einstürzt. Hier werden nochmal Effis Charaktereigenschaften beschrieben; sie hat neben der Abenteuerlust ein Bedürfnis nach Freiheit. Als letztes werden „mächtige alte Platanen“ (Z. 23) beschrieben, die den Teich und Schaukel verstecken. Metaphorisch ist damit gemeint, dass sie Effi vor den Gefahren abhalten sollen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass direkt zu Beginn des Romans Effis Lebensumstände und einige Charaktereigenschaften unter anderem metaphorisch dargestellt werden.


Nina H.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug des ersten Kapitels des Romans „Effi Briest“ der von Theodor Fontane verfasst und ihm Jahr 1894 veröffentlicht wurde. Die Handlung spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Thematisiert werden die Erwartungen der Gesellschaft zur Zeit des 19. Jahrhunderts.

Inhaltlich geht es um die Beschreibung des Ortes, an dem die Protagonistin Effi Briest aufgewachsen ist. Diese wird durch die Schilderung ihrer Umgebung bereits eingeführt, da sowohl ihre kindliche Art und Abenteuerlust als auch ihr Drang zur Gefahr dadurch deutlich werden.

Der zu analysierende Textauszug setzt damit ein, dass auf die vor dem Herrenhaus der Familie Briest in Hohen-Cremmen verlaufende „mittagsstille Dorfstraße“ (Z. 4) „heller Sonnenschein“ (Z. 4) fällt. Bereits an dieser Stelle, zu Beginn des ersten Kapitels, ist der hypotaktische Satzbau sehr auffällig, welcher das Zusammenwirken der einzelnen Bestandteile des Herrenhauses Hohen-Cremmen und deren Auswirkung auf Effis Leben darstellt. Die „mittagsstille Dorfstraße“ (ebd.) steht an dieser Stelle symbolisch für die ruhige Umgebung, in welcher Effi Briest aufgewachsen ist. Der „helle Sonnenschein“ (ebd.), welcher auf diese fällt, bezieht sich einerseits auf die Sonnenseiten in Effis Leben, die durch eine friedliche Stimmung geprägt worden sind. Andererseits ist der „helle Sonnenschein“ (ebd.), der auf die Dorfstraße fällt eine Antithese zu dem „breiten Schatten“ (Z. 6), welcher aufgrund des Seitenflügels des Hauses, auf den „Fliesengang“ (Z. 7) und das große „mit Canna indica und Rhabarberstauden besetzte[.] Rondell“ (Z. 9) mit einer „Sonnenuhr“ (Z.8) geworfen wird. Der „breite Schatten“ (ebd.) ist dabei eine Vorausdeutung auf die bevorstehende Veränderung in Effis Leben bezüglich der baldigen Hochzeit mit Innstetten. Zudem wird dadurch angedeutet, dass Effis Kindheit nicht nur gute Seiten gehabt hat, da sie hinter den Mauern des Guts Hohen-Cremmen nur eine begrenzte Freiheit erlebt hat. Die Pflanze „Canna indica“ (Z. 9), welche an dem Rondell mittig der Gartenseite des Hauses gepflanzt ist, steht metaphorisch für die Zeitlosigkeit, welche Effi in ihrem Elternhaus erlebt. Diese Zeitlosigkeit kann jedoch auch damit im Zusammenhang stehen, dass das Herrenhaus Hohen-Cremmen seit vielen Generationen von der Familie Briest bewohnt wird (vgl. Z. 2 f.). Die „Sonnenuhr“ (ebd.), welche sich ebenfalls an dem Rondell befindet, bildet eine Art Zentrum des Gartens in Hohen-Cremmen, da sie sich mittig des Gartens befindet und im Laufe des Buches häufig auftaucht, so auch bei der Beerdigung Effis an der Sonnenuhr. Somit ist diese eine Vorausdeutung auf das spätere Schicksal Effis am Ende des Romans, da sie metaphorisch für die vergehende Zeit Effis steht. Dies lässt auf eine weitere Antithese schließen, da die „Canna indica“ (ebd. ) die unbegrenzte Zeit und die „Sonnenuhr“ (ebd.) die ablaufende Zeit Effis darstellt. Anschließend wird die „Kirchhofsmauer“ (Z. 13) erwähnt, welche entlang des Gartens verläuft und mit „kleinblättrigem Efeu“ (Z. 11) bedeckt ist. Dies verdeutlicht erneut das Alter des Gutshauses. Hinter dieser Mauer befindet sich der „Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“ (Z. 13 ff.). Dies deutet auf den Reichtum der Familie Briest hin. Dadurch, dass „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer“ (Z. 15 f.) ein einen „Ziergarten umschließendes Hufeisen“ (Z. 16 f.) bilden, welches an der offenen Seite durch einen „Teich[.] mit Wassersteg“ (Z. 18) abgegrenzt ist, wird vor Augen geführt, dass Effi ihre Kindheit in einer abgegrenzten Umgebung verbracht hat. Dies lässt darauf schließen, dass sie durch ihre Eltern teilweise eingeschränkt worden ist, da sie ausschließlich innerhalb dieses begrenzten Bereiches aufgewachsen ist. Zudem bieten ihr diese Mauern jedoch Schutz und einen behüteten Platz, in dem Effi wie in einer eigenen kleinen Welt groß geworden ist, was die schöne Kindheit Effis zum Ausdruck bringt. Der „Teich[.] mit Wassersteg“ (ebd.) stellt jedoch auch eine Gefahr für Effi dar, welche besonders durch das „angekettelte[.] Boot“ (Z. 18) hervorgeht. An dieser Stelle wird bewusst das Wort „angekettet“ durch den Konsonanten „l“ verändert, da dies leichter klingt und das Boot somit bezogen auf Effi leichter von dem Steg zu lösen ist. Dies vermittelt einerseits die damit verbundene Gefahr für Effi als Kind und andererseits den Freiraum, welchen sie in ihrer Kindheit erhalten hat. Unmittelbar neben diesem Teich befindet sich eine „Schaukel“ (Z. 19), welche die unbeschwerte Kindheit Effis in ihrem Elternhaus Hohen-Cremmen verdeutlicht. Diese Schaukel bezieht sich somit auf Effis kindliche Art, welche sie auch mit 17 Jahren noch hat. Des Weiteren wird durch die Schaukel Gefahr zum Ausdruck gebracht, da sie „etwas schief steh[t]“ (Z. 21), was damit zusammenhängt, dass sie sehr alt ist und Effi auf ihr zu stark und zu hoch geschaukelt hat. Dies deutet an, dass sich Effi zu Abenteuern und dem Gefährlichen hingezogen fühlt, da sie auf der Schaukel das Gefühl der Freiheit und des Abstürzens liebt. Zwischen dem Teich und dem Rondell befinden sich „ein paar mächtige alte Platanen“ (Z. 22 f.), welche ebenfalls den Schutz in dem Garten Hohen-Cremmens andeuten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass durch die Beschreibung der Umgebung Effis in Hohen-Cremmen und durch einige Metaphern, welche die einzelnen Charaktereigenschaften Effis, wie ihre Abenteuerlust und kindliche Art, sowie ihr Drang zur Gefahr widerspiegeln, der Charakter Effis eingeführt wird. Dieser Zusammenhang zwischen der Umgebung Effis und ihrem Charakter und späteren Leben wird zudem durch den durchgehend hypotaktischen Satzbau vermittelt.

Maike

Der vorliegende Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“, geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlicht 1894, thematisiert die Forderungen der Gesellschaft.

Der Anfang des Romans beschreibt das Herrenhaus und dessen Garten im kleinsten Detail. Vor dem Herrenhaus befindet sich eine „mittagsstille Dorfstraße“ (Z.3) auf welche das Sonnenlicht scheint (vgl. Z.3). Dieser Ort scheint sehr idyllisch zu sein, man wird nicht durch Lärm gestört und fühlt sich in der warmen Sonne sehr wohl. Zudem ist die „mittagsstille Dorfstraße“ (e.d.) eine Metapher für die Ruhe, welche in dieser Gegend herrscht und dafür, dass Effi in dieser Gegend ungestört groß geworden ist. Das Herrenhaus selbst besteht aus einem „Fronthaus“ (Z.15) und einem „rechtwinklig angebaute[m] Seitenflügel“ (Z.5f.). Jedoch verläuft an der gegenüberliegenden Seite des Seitenflügels eine „Kirchhofsmauer“ (Z.13), welche durch eine Eisentür getrennt ist (vgl.Z.13), so ergibt sich durch alle drei Mauern ein „Hufeisen“ (Z.17). In der Mitte des Hufeisens befindet sich ein Garten (vgl. Z. 16f.), in welchem Effi oft mit ihren Freundinnen spielt. Durch die Form des Gebäudes wird Schutz verdeutlicht und ein Gefühl von Geborgenheit. Dieser Schutz widerspricht sich allerdings mit dem Teich mit Wassersteg und Boot (vgl. Z.18.), da der Teich sehr gefährlich für Effi gewesen sein kann, als sie noch kleiner war. Geht man also davon aus das Leben sei der Teich, könnte man Effi als das angekettelte[m] Boot“ (Z.18) sehen. Der Begriff „angekettelt[…]“ (e.d.) sagt aus, dass das Boot nicht sehr fest am Ufer ist, sondern etwas Freiraum hat. Übertragbar auf Effi kann man sagen: Irgendwann wird Effi sich losreißen und ihr Leben leben, auch wenn das gefährlich werden kann. Im Garten der Familie ist eine große Sonnenuhr, die eine wichtige Rolle für das weitere Drama hat, da Effi dort begraben wird wenn sie später stirbt. Es wird also deutlich, dass Fontane schon auf der ersten Seite seines Romans die wesentlichen Aspekte aufführt. Die Sonnenuhr steht ebenfalls für die Zeit, die Effi noch zu leben hat, es ist nicht besonders lange, verstärkt wird das ganze eben dadurch, das Effi neben der Uhr vergraben wird. Durch die „Canna indica“ (Z.9) welche ebenfalls im Garten sind, stellt sich eine Antithese voraus. Denn die eben genannte Sonnenuhr steht für die Zeit und „Canna indica“ (e.d.), bedeutet zeitlos. Diese Antithese weist auf Effis innere Zerrissenheit hin, als sie sich entscheiden muss, ob sie Geert von Innstetten nun heiratet oder nicht. Auch die „Schaukel“ (Z.19), ist ein Zeichen der Gefahr, da „die Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehen[d]“ (Z. 20). Effi schaukelt sehr viel und begibt sich so täglich in Gefahr. Vergleichbar ist dies mit Effis späteren Affäre, da sie sich mit dieser ebenfalls in Gefahr begeben hat. Die „mächtige[n] Platanen“ (Z.23) von denen, im zu analysierenden Text, die Rede ist, sind die Metapher für Effi im weiteren Leben, da sie von Tag zu Tag unglücklicher wird. Sie heiratet Innstetten und zieht mit ihm weg, dort langweilt sie sich zu Tode bis sie den Major Crampas kennenlernt, noch unglücklicher wird sie dann, als sie mit ihm eine Affäre eingeht, da sie Ehebruch begangen hat und sie als die Wahrheit ans Licht kam, von der Gesellschaft geächtet wird. Sie wird also immer unglücklicher, bis sie am Ende stirbt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Fontane schon auf der ersten Seite seines Romans auf bestimmte, wichtige Aspekte hingewiesen hat. Zudem scheint er eine große liebe zum Detail zu haben, da er die Natur bzw. den Garten sehr genau beschreibt, was auch mit Effis Naturverbundenheit in Beziehung gesetzt werden kann.

Alina

Analyse Romananfang Der Romanauszug ˋEffi Briest ˋ geschrieben von Theodor Fontane wurde im Jahre 1894 erstmals veröffentlicht und thematisiert die gesellschaftlichen Verhältnisse im 19. Jahrhundert zurzeit des Bürgerlichen Realismus. Zu Beginn des Romanauszugs wird Effis Wohnort sehr detailliert beschrieben und bildhaft dargestellt. Diese Art und Weise, wie der Roman beginnt, beschrieben Effis Charakter und deuten den weiteren Verlauf des Romans voraus.

Der Romananfang beginnt mit „ In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen (Z.2f.).Diese Schilderung stellt Effis Wohnort dar und deutet auf einen hohen gesellschaftlichen Familienstand hin, da sie in einem „ Herrenhaus“ (Z.3) leben. Weiterführend wird die Atmosphäre von Hohen-Cremmen durch eine Hyperbel „ heller Sonnenschein“ (Z.4) und einem Pleonasmus „mittagsstille Dorfstraße“(ebd.) näher erläutert. Aufgrund der Hyperbel „heller“(Z.4) wird die Kraft der Sonne hervorgehoben und in Verbindung mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“ (ebd.) gesetzt. Das Gefühl von einer friedlichen jedoch auch verlassenen Gegend und Geborgenheit werden durch diese Aspekte untermauert. Die Beschreibung von Effis Wohnort wird durch weitere Aspekte „ der Park- und Gartenseite… breiter Schatten“(Z.5f.) klarer vor Augen geführt. „[B]reiter Schatten“(ebd.) stellt einen Kontrast zum „helle[n] Sonnenschein“(ebd.) dar und ist antithetisch zu betrachten. Dieser Gegensatz ist auf Effis Leben und Charakter zurückzuführen, da sie im Laufe ihres Lebens Höhen und Tiefen erleben wird. Der „breite Schatten“ (ebd.) wirft „erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6f.) und später „hinaus auf ein großes in einer Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande… besetztes Rondell“(Z.7f.). Die Sonnenuhr an Effis Haus ist von großer Bedeutung, denn metaphorisch ist diese eine Vorausdeutung auf das Romanende. Effi stirbt später genau an dem Platz, wo die Sonnenuhr steht. Daher steht die Sonnenuhr für Effis Leben. In der weiteren Beschreibung wird ein „besetztes Rondell“(Z.9) mit „Canna indicia und Rhabarberstauden“ angeführt. Das Rondell im Garten steht ebenfalls metaphorisch betrachtet für Effis Leben, da ein Rondell ein Weg ist, welcher irgendwann als Kreis zusammenfließt jedoch mehrere Wege wieder aus dem Rondell hinausführen. „Besetzt“ (ebd.) steht für die „Canna indicia und Rhabarberstauden“(ebd.). Diese sind Symbole für Effis Naturverbundenheit. Somit lässt sich herausschließen, dass sie sehr abenteuerlustig und immer offen für neue Wege im Leben ist. Weiterführend ist „Einige zwanzig Schritte weiter… ganz in kleinblättrigem Efeu stehende…weiß gestrichene Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer“(Z.10ff.) zu erkennen. Die „Kirchhofsmauer“(Z.13) symbolisiert Geborgenheit und Schutz für Effi, denn sie lebt in einem verlassenen kleinen Dorf und neben ihrem Garten, befindet sich ein Friedhof mit Gräbern. Diese Lage neben einem Friedhof zu leben, verleiht ein Gefühl von Trauer, Ruhe und Angst. Effi jdoch scheint sich damit abzufinden und zeigt, dass sie zwei Seiten in ihrem Körper hat. Die „weiß gestrichene Eisentür [mit] kleinblättrigem Efeu“(ebd.) beschönigt die ganze Situation und verspricht Effi einen Eindruck von Geborgenheit und Schutz, trotz das Effis Garten durch eine „Eisentür“(ebd.), welche sehr schwer und gefesselt wirkt getrennt ist. Zudem wird der Friedhof durch einen „Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder vergoldeter Wetterhahn“(Z.14f.) gleichermaßen positiv dargestellt. Effi lebt neben wertvollen und bedeutsamen Gebäuden. Diese Schilderung ist mit ihrer familiären Situation zu vergleichen, denn sie selbst lebt ebenfalls in einer wohlhabenderen Familie und ist immer offen für was Neues, was durch „neuerdings“(ebd.) nochmal verdeutlicht wird. Sie fühlt sich daher sicher zu Hause und verdeutlicht ebenfalls ihren Mut und ihren Drang nach Entdeckungen und neuen Erfahrungen. Das Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Wohlgefühl wird durch „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(Z.15ff.) nochmal hervorgehoben. Von allen Seiten ist Effi geschützt. Das „Hufeisen“(ebd.) steht metaphorisch für einen beschützen Ort, in dem sie vor allen Gefahren behütet ist. Anführend wird der „Teich mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(Z.17f.) zur Beschreibung hinzugefügt. Der Teich steht metaphorisch für Gefahr aber auch für Freiheit. Effi jedoch liebt die Gefahr was durch das „angekettelte[m] Boot“(Z.18) hervorgehoben wird. Ein „angeketteltes Boot“ (ebd.) ist ein Symbol für Leichtigkeit, denn etwas „angekettletes“(ebd.) ist viel leichter zu lösen, als etwas angekettetes. Wie schon erwähnt ist Effi ein abenteuerlustiger Mensch und bevorzugt die Freiheit, denn in ihrem Garten dicht neben dem Teich befindet sich eine „Schaukel“(Z.19), deren „Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(Z.20). Diese Beschreibung ist ebenso eine Vorausdeutung auf Effis Charakter. Sie liebt es ins Weite zu schauen, und zeigt, dass sie in ihrer Kindheit Träume und Wünsche selbst erfassen will und viel Zeit auf der Schaukel verbracht hat, was an der „schief stehenden Balkenlage“(vgl.Z.21) nochmal deutlich wird. Zudem scheint die Schaukel sie durch Leben zu leiten, da sie mit „Händen und Füßen an je zwei Stricken hing“(vgl.Z.20). Effi hat sich auf der Schaukel auf ihr Leben konzentrieren können und sich nichts schöneres als frei zu sein, vorstellen können. Dafür braucht sie jedoch auch einen ruhigen Platz, welcher anhand der Beschreibung „die Schaukel versteckend“(Z.22) hinter „ein paar mächtige[n] alten Platanen deutlich wird. Sie steht metaphorisch gesehen zwischen Freiheit und Gefahr, denn „zwischen Teich und Rondell“(Z.21f.) steht die Schaukel. Dies deutet wiederholend auf Effis Charakter hin und lässt sich auf zwei Seiten ihres Körpers vorausdeuten.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Beschreibungen metaphorisch für Effis Leben und Charaktereigenschaften stehen. Anhand des hypotaktischen Satzbaus und der genau detaillierten Beschreibung werden ebenfalls ihre Wünsche und Anforderungen im Leben deutlich und somit auch die Vorausdeutung auf die spätere Handlung. Durch Pleonasmen werden ebenfalls Gefühle und die Atmosphäre in Hohen-Cremmen deutlich und lassen den Leser genau in die Umgebung hineinversetzen.


Janina

Analyse Romananfang


Der Roman „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und erstmals veröffentlicht im Jahre 1894, entstanden in dem poetischen Realismus, thematisiert den Ehebruch sowie die Kritik an der Gesellschaft.

Der vorliegende Textauszug ist der Anfang des Romans. Der Ausschnitt beschreibt das Abbild des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen. Darauf folgen weitere Beschreibungen des Hauses und Gartens und wie die Menschen ihre Zeit in diesem Anwesen verbringen. In diesem Auszug des Romans wird deutlich, dass die Gesellschaft, die zu dieser Zeit lebte, einen großen Wert darauflegte, angesehen und bewundert zu werden.

Der vorliegende Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern. Der erste Sinnabschnitt (Z. 2-9) benennt zunächst die bisherigen Bewohner dieses Anwesens und beschreibt die Lichtverhältnisse bei Sonneneinstrahlung in diesem Haus. Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 10-15) wird das Anwesen von außen beschrieben. Der dritte und letzte Sinnabschnitt (Z. 16-23) schildert das Antlitz des Gartens des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen.

Zu Beginn wird der historische Hintergrund des „Herrenhauses zu Hohen-Cremmen“ (Z. 3) erwähnt, welches von dem „Kurfürste Georg Wilhelm“ (Z. 2) bewohnt war. Daraus folgt, dass die „Familie von Briest“ (Z. 2 f.) zu der oberen Gesellschaftsschicht gehört und sie finanzkräftig sind. Das Anwesen wird von „helle[m] Sonnenschein“ (Z. 4) erhellt, was darauf deuten lässt, dass die Atmosphäre, welche das Haus umgibt sehr gemütlich und friedsam ist. Zudem wird die „mittagsstille Dorfstraße“ (Z. 4) erwähnt. Dies macht deutlich, dass die Umgebung ruhig und die Zeit in dem Anwesen erholsam ist. Mit „der Park- und Gartenseite“ (Z. 5) wird die Natur in den Vordergrund gestellt und deutlich gemacht, dass das Milieu viele Möglichkeiten zur Erholung bietet. Der „breite[…] Schatten“ (Z. 6), verdeutlicht Problematiken wie die Verurteilung Effis, nachdem sie einen Ehebruch begangen hat. Folglich wird eine „Sonnenuhr“ (Z. 8) erwähnt, welche für die Zukunft Effis steht. Die Mauer mit dem „kleinblättrigen Efeu“ (Z. 11) bezieht sich auf den Glauben. Ebenso deutet das Efeu auf eine kommende Bedrohung hin, da dieses giftig ist. Die „Kirchhofsmauer“ (Z. 13) deutet auf den Schutz und die Abschirmung hin, welchen Effi in ihrer Kindheit bekommen hat. Auch dass die verschiedenen Bereiche des Hauses ein „umschließendes Hufeisen“ (Z. 17) bilden, verdeutlicht die Geborgenheit in Effis Kindheit. Dieser Schutz wird jedoch von dem „Teich[…]“ (Z. 18) unterbrochen, welcher von Kindern mit großer Vorsicht betrachtet werden sollte. Auch der Diminutiv „angeketteltem“ (Z. 18) soll eine gewisse Leichtigkeit hervorheben, die Kinder oftmals verspüren, woraus allerdings auch schnell eine Gefahr entstehen kann. Die Kindheit Effies wird erneut durch die „Schaukel“ (Z. 19) zum Vorschein gebracht. Sie hängt bereits nur noch an „je zwei Stricken“ (Z. 20), was für das hohe Alter und die starke Abnutzung steht. Außerdem steht die Schaukel als Symbol für die Unabhängigkeit Effis und wiederum für eine Gefahr, die die alte Schaukel mit sich bringt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Beschreibung des Herrenhauses zu Hohen-Cremmen mit Effis Zukunft in Verbindung setzen lässt und dass einige, wichtige Details auf ihre Kindheit hindeuten. Außerdem werden Charaktereigenschaften Effis deutlich, die im Folgenden von großer Bedeutung sind.