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Korrektur der Klausur

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Fehlerstatistik:

Name R Gr Z A Zit. W T Sb Sa/f
Carina 11 8 15 4 0 9 0 2 0
Christine 5 11 12 5 - 9 3 - -
Lorena 8 0 24 3 0 5 0 1 1
Nina 38 15 42 6 2 6 1 1 2
Sarah 16 5 12 6 5 18 0 2 2
Diana 14 10 8 9 1 12 1 5 4
Nina H. 3 1 13 3 0 2 5 0 1
Janina 9 6 21 9 0 4 2 2 11
Annika 20 9 23 8 4 14 1 4 0
Luisa 24 21 15 6 - 8 2 3 -
Maike 9 2 20 10 1 3 0 4 2
Anne 21 10 19 11 2 7 2 5 0
Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel
Lara 14 9 19 5 0 6 6 0 0
Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel
Alina 39 11 52 42 6 24 1 5 12



Inhaltsverzeichnis

Carina

Abschrift der 3. Klausur:

Der hier vorliegende Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895 zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und thematisiert die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an ein Individuum im späten 19. Jahrhundert.

Dem vorliegenden Textauszug, aus dem oben genannten Werk, geht die friedliche Kindheit der siebzehnjährigen Protagonistin Effi Briest in ihrer Heimat Hohen-Cremmen vor. Aus dieser behüteten Umgebung wird sie herausgerissen, da Effi von ihrer Mutter zu einer Hochzeit, mit deren früheren Liebhaber Baron Geert von Innstetten nach Kessin, wo sie jedoch nur wenige Kontakte knüpft. Da Innstetten sie wegen seiner Arbeit vernachlässigt und Effi nicht genügend Aufmerksamkeit von ihm geschenkt bekommt, vereinsamt sie und die Ehe nimmt einen unglücklichen Verlauf. Die zu analysierende Textstelle ist essentiell für den Kontrast zwischen ihrer unbeschwerten Kindheit und der unglücklichen Ehe, da sie eine Vorausdeutung auf das weitere Geschehen ist. Effi geht aufgrund ihrer Einsamkeit eine Affäre mit dem Major Crampas ein. Bei einem Kuraufenthalt von dieser entdeckt Innstetten die Briefe von Crampas. Folglich fordert er ihn zu einem Pistolenduell heraus, bei welchem Crampas um sein Leben kommt und lässt sich aufgrund der gesellschaftlichen Zwänge von Effi scheiden. Aufgrund dessen vereinsamt Effi schließlich vollkommen, da die Scheidung von Innstetten das Verbot ihre Tochter Annie zu sehen, mit sich bringt und sie zudem von ihren Eltern missachtet wird. Effi erkrankt jedoch und wird von ihren Eltern wieder in Hohen-Cremmen aufgenommen, wo sie schließlich im Alter von 29 Jahren an einem gebrochenen Herzen stirbt. Der vorliegende Textauszug schildert ihre unglückliche Ehe und die draus resultierende Resignation, die aus den damaligen gesellschaftlichen Zwängen hervorgeht. Der Textauszug aus dem 24. Kapitel lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen.

Der erste Abschnitt (Z.1-9) befasst sich mit der inneren Einrichtung im Hause der Familie von Briest, da Effi sich dort zusammen mit Roswitha und ihrer Tochter Annie einen Tag vor ihrem Hochzeitstag aufhält. Die Tatsache, dass ihr Zimmer „nach dem Garten hinaus“ (Z.1) liegt, erinnert an ihre unbeschwerte und glückliche Kindheit, da sie sich dort, aufgrund ihrer Freiheit liebenden Charakters oft aufgehalten hat. Effi befindet sich im größeren Raum, in welchem sie „auf und ab“ (Z.3) geht. Dies akzentuiert ihre Aufregung bzw. ihre Unruhe vor dem anstehenden Hochzeitstag. Des Weiteren wird durch ihre innere Aufgewühltheit untermauert, dass sie es präferieren würde, in Hohen-Cremmen bei ihren Eltern zu bleiben, da sie aufgrund ihrer unglücklichen Ehe vereinsamt. Die Fenster ihres Zimmers sind geöffnet, was Effis Naturverbundenheit untermauert, wie ebenso ein Gefühl von Freiheit aus dem einengenden Innenraum heraus entfacht (vgl. Z2f.). Die Textpassage „und die kleinen, weißen Gardinen bauschten sich in dem Zuge, der ging, und fielen dann langsam über die Stuhllehne, bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder frei machte“ (Z.4ff.), bestärkt das Gefühl von Weite und Freiheit, da hier Lebendigkeit hervorgehoben wird. Da dieser Vorgang mehrmals wiederholt wird, wirkt er beruhigend und akzentuiert Effis Gefühl von Hoffnung.

Durch das Adjektiv „hell“ (Z.6) wird das Gefühl von Geborgsamkeit und Friedfertigkeit, ihrer Kindheitserinnerung hervorgehoben. Des Weiteren vermittelt es außerdem Reinheit über ihre Gefühls- bzw. momentane Lebenslage. Ihr Zimmer ist mit zwei Bildern geschmückt, welche den Titel „„Der Sturm auf Düppel, Schanze V““ und „„König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa““ (Z.8) tragen. Diese Werke verdeutlichen die hohe Stellung, die das Militär in der Gesellschaft hat. Die Tatsache, dass die Bilder im Hause der Familie von Briest hängen, akzentuiert, dass diese auf die damaligen gesellschaftlichen Konventionen großen Wert legt. Die Anwesenheit dieser lässt Effi „den Kopf [schütteln]“ (Z.9). Ihr Lächeln ist jedoch nur ironisch aufgesetzt, da sie „[…] so was Kriegerisches nicht leiden [kann]“ (Z.10f.). Diese direkte Aussage hebt hervor, dass Effi ihr Leben nicht an die gesellschaftlichen Konventionen anpasst, was ihren risikobereiten Charakter untermalt. Des Weiteren wird aufgrund des Bezuges auf das Militär, Distanz zu Crampas erzeugt. Im weiteren Verlauf des Textauszuges „schloss sie das eine Fenster und setzte sich an das andere, dessen Flügel sie offen ließ“ (Z.11f.). Die Tatsache, dass sie sich an das offene Fenster setzt, hebt ihre Naturverbundenheit hervor. Die darauffolgende Textpassage „wie tat ihr das alles so wohl“ (Z.12) akzentuiert das auktoriale Erzählverhalten, da der Erzähler über die Gefühlslage von Effi Bescheid weiß und somit einen Überblick über das Geschehen hat. Der auktoriale Erzähler ist ein typisches episches Gestaltungsmittel des poetischen Realismus. Ebenso verdeutlicht die Textpassage Effis Gefühl von Ruhe und Gelassenheit, da sie aufgrund ihres Aufenthalts in ihrem Elternhaus an ihre friedliche Kindheit erinnert wird (ebd.).

Der zweite Sinnabschnitt des Textauszuges behandelt den Aufbau des Gartens der Familie von Briest. Der Garten beinhaltet eine „Sonnenuhr und [ein] Heliotropbeet […]“ (Z.13). Da eine Sonnenuhr nur sonnige Stunden zählen kann, steht sie metaphorisch für die unbeschwerte Kindheit von Effi. Die Tatsache, dass diese Uhr von Mondlicht beschienen wird, verstärkt das Gefühl der Unbeschwertheit des geruhsamen Lebensraumes. Neben ihr befinden sich die Heliotropbeete, welche eine Vorausdeutung auf Effis Tod darstellen, da ein Heliotrop im Griechischen als eine Sonnenwende bezeichnet wird und die dunklen Stunden am Tag überwiegen. Die Beete stehen somit gegensätzlich zu der Sonnenuhr. Dies untermauert den Kontrast zwischen Effis Kindheit und ihrem darauffolgenden Leben. Der Vergleich „weiße Lichtstreifen, so weiß, als läge Leinwand auf der Bleiche“ (Z.15) akzentuiert Effis geborgsames Kindesalter, da Weiß die Farbe der Reinheit sowie die Summe des Lichts darstellt. Auffällig ist die hypotaktische Syntax, die zu einer detailgetreuen Darstellung verhilft. Diese Detailtreue ist ein typisches episches Gestaltungsmittel für den poetischen Realismus, da ein Ziel der Autoren war, die fassbare Wirklichkeit wiederzugeben. Des Weiteren verhilft die Benutzung der Zeitdeckung zu einer genaueren Schilderung, des geruhsamen Ortes.

Der dritte Sinnabschnitt (Z.15-20) befasst sich mit der Erkenntnis Effis über ihre Unzufriedenheit in der Ehe mit Innstetten. Dieser Textabschnitt wird mit der adversativen Konjunktion „aber“ (Z.15) eingeleitet, welche den Kontrast zwischen Effis Erinnerung an ihre Kindheit und der Realität hervorhebt. Die Tatsache „weiterhin aber standen die hohen Rhabarberstauden wieder, die Blätter herbstlich gelb“ (Z.15f.) verdeutlicht die vergangene Zeit seit ihrer Kindheit in Hohen-Cremmen. Da diese in Bezug zu den „Rhabarberstauden“ (ebd.) gesetzt wird, wird eine Präfiguration auf Effis Tod erstellt, da sich das Rondell bzw. ihr Grab am Ende des Romans an diesen befindet. Ihre Erinnerung an den Auslöser ihres unglücklichen Lebens wird durch die Textpassage „und sie musste des Tages gedenken“ (Z.16f.) eingeleitet. Effi erinnert sich an die glücklichen Stunden mit Hulda (ebd.). Diese Stunden sind jedoch durch den Besuch von Innstetten gestört worden. Um die schnelle Änderung ihres Lebens zu untermauern, wird die Zeitgestaltung Zeitraffung benutzt, um zu verdeutlichen, dass Effi keine Wahl hatte bzw. nicht die Möglichkeit über den Vorschlag ihrer Mutter, Baron Geert von Innstetten zu heiraten nachzudenken.

Betrachtet man nun zum Ende hin die Raumgestaltung des Textauszuges, so ist auffällig, dass sich der Raum weiter ausbreitet, da er am Anfang den Innenraum des Zimmers, das offene Fenster und dann den Garten beschreibt. Diese Raumkonstellation hebt hervor, dass Effi aufgrund ihrer Kindheitserinnerung aufblüht. Wird anfangs noch ein Gefühl von Enge durch den geschlossenen Innenraum erschaffen, so hebt der Garten ein Gefühl von Ferne und Freiheit hervor.

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass der Textauszug durch Verwendung von Vorausdeutungen, Metaphern und unterschiedlicher Zeitgestaltung den Kontrast zwischen Effis geruhsamer, friedlicher Kindheit und ihrer einsamen und unglücklichen Ehe hervorhebt. Zudem stellt er Effis Gefühle zwischen ihrer Erinnerung und der Verzweiflung über ihre Ehe dar.

Aufgabe 2: Betrachtet man die Figuren Effi Briest aus dem gleichnamigen Roman und Marie aus dem Drama „Woyzeck“, so lassen sich einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen.

Eine Gemeinsamkeit lässt sich in ihrer Familienkonstellation erkennen: Beide Figuren haben einen Mann bzw. Freund, mit welchem sie ein Kind haben (vgl. Szene2). Jedoch haben die beiden Familien eine unterschiedliche gesellschaftliche Stellung. Effi Briest gehört schon von Geburt einer hohen gesellschaftlichen Stellung an und sichert sich mit der Hochzeit von Innstetten ihre Existenz (vgl. Kapitel 1). Marie gehört mit ihrer Familie zu der unteren Schicht, sodass ihr Freund Woyzeck neben seinem eigentlichen Beruf weitere Tätigkeiten ausüben muss (vgl. Szene 5). Jedoch sind beide mit ihrer Situation unzufrieden und fangen eine Affäre mit einem Major bzw. Tambourmajor an (vgl. Szene 6). Auffällig ist, dass beide Figuren somit auch über eine gewisse Risikobereitschaft verfügen, da es zu Zeiten des 19. Jahrhunderts unmoralisch war eine Affäre zu beginnen. Dadurch zeigen sich Effi und Marie beide risikobereit von der Gesellschaft missachtet zu werden. Jedoch verfolgen beide Charaktere mit der Affäre eine andere Intention. Effi wendet sich an Major Crampas, da er ihr Zeit und Aufmerksamkeit widmet, welche sie von ihrem Mann nicht bekommt und sie sich aufgrund ihrer Einsamkeit langweilt (vgl. Kapitel 17). Marie möchte mit dem Beginn einer Affäre mit dem Tambourmajor eine höhere gesellschaftliche Stellung erreichen, um mehr Ansehen von der Gesellschaft sowie Reichtum zu bekommen. Aus diesem Grund ist sie von dem Geschenk des Tambourmajors, es handelt sich um Ohrringe, entzückt und genießt, wie auch Effi, die Aufmerksamkeit, die der Tambourmajor ihr entgegenbringt (vgl. Szene 4). Eine weitere Gemeinsamkeit ist ihr Verhalten vor der Affäre. Beide Figuren versuchen den Major bzw. Tambourmajor anzustacheln, um deren Flirtversuche weiter auszubauen, da beide die Aufmerksamkeit und Bestätigung genießen (vgl. Szene 6, vgl. Kapitel 17). Des Weiteren haben beide grundlegend dasselbe Schicksal, da bei beiden Figuren die Affäre zum Tod führt. Effis Briefe von Crampas werden während ihres Kuraufenthalts von Innstetten entdeckt, weshalb er sich von Effi scheiden lässt und ihr den Kontakt zum Kind Annie verbietet. Aufgrund dessen stirbt sie an einem gebrochenen Herzen (vgl. Kapitel 36). Auch Maries Mann deckt die Affäre auf, jedoch bringt er sie aufgrund von Hassgefühlen selber um (vgl. Szene 20). Bei beiden Figuren lässt sich als derselbe Auslöser für ihren Tod erkennen: die Affäre. Ein weiterer Unterschied der beiden Figuren sind ihre unterschiedlichen Lebensmotive. Effi kümmern die gesellschaftlichen Konventionen wenig, da sie für ihr Alter noch sehr kindlich ist und ihre Priorität somit mehr auf Spaß und Freundschaft legt (vgl. Kapitel 1). Für Marie nimmt die gesellschaftliche Stellung einen hohen Stellenwert ein, da sie aufgrund dieser die Affäre beginnt. Eine weitere Unterschiedlichkeit ist, dass Effi die Affäre zu dem Major abbricht, da sie mit Innstetten nach Berlin zieht. Marie lässt ihre Affäre jedoch beständig laufen, bis Woyzeck sie schließlich umbringt (vgl. Kapitel 20).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marie und Effi grundlegend dasselbe Schicksal haben, sie sich jedoch in den jeweiligen Intentionen für die Affäre sowie in ihren Lebensmotiven essentiell unterscheiden.


Janina

Korrektur und Abschrift der 3. Klausur:


Aufgabe 1:

Der Roman "Effi Briest", geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlicht in dem Jahr 1895, thematisiert den Ehebruch, die damit verbundenen moralischen Fragen sowie die Kritik an der Gesellschaft.

Der vorliegende Textausschnitt zeigt, in Betracht auf den Gesamtkontext, eine bedeutungsvolle Wende für das Leben der Protagonistin Effi. Vor den Geschehnissen in dem vorliegenden Textauszug wächst Effi zunächst in einer wohlhabenden und angesehenen Familie auf und heiratet, auf den Wunsch ihrer Mutter, den Baron Geert von Innstetten, welcher in seiner Jugend Effis Mutter verehrte. Effi und Innstetten ziehen nach Kessin, wo Effi sich nicht wohl fühlt. Sie hat Albträume und großes Heimweh, da sie oft alleine ist, wenn Innstetten berufliich unterwegs ist. Effi wird schwanger und bringt ein Mädchen namens Annie auf der Welt. Als der Major Crampas mit seiner Familie nach Kessin zieht, kommt es zu einer Affäre zwischen ihm und Effi, da er, im Gegensatz zu Innstetten, mehr Zeit für Effi hat und diese sich von ihm geschätzt fühlt. Auf Grund beruflicher Ereignisse, ziehen Innstetten und Effi mit ihere Tochter und einigen Bediensteten nach Berlin, wo sich Effi sehr wohl fühlt. Unmittelbar vor den Ereignissen in dem vorliegenden Textausschnitt machen Effi und Innstetten Urlaub auf Rügen und fahren anschließend nach Kopenhagen. Dort bleiben sie bis zum Ende des Urlaubs und fahren auf der Heimreise nach Hohen-Cremmen, um Annie und Roswitha, eine der Bediensteten, abzuholen. Während Effi sich entscheidet doch noch für eine Zeit mit Annie und Roswitha bei ihren Eltern zu bleiben, reist Innstetten zurück nach Berlin. In dem vorliegenden Textausschnitt wird deutlich, dass Effi ihre Kindheit und ihre Jugendzeit nicht richtig genutzt hat, um ihre eigenen Bedürfnisse zufriedenzustellen. Außerdem ist es auffällig, dass sie die schlimmen Erinnerungen aus Kessin nicht mehr aus ihrem Kopf herausbekommt und diese sie und ihre Psyche belasten. Effi erinnert sich daran, wie sie mit ihrer Mutter auf Innstetten gewartet hat und wie schnell sie zur Braut wurde, womit sie zu dem Zeitpunkt, als sie mit ihren Freundinnen im Garten gespielt hat, niemals gerechnet hätte. Unmittelbar nach der Handlung in dem vorliegenden Textausschnitt geht Effi zu Annie, die schläft und macht sich schwere Vorwürfe. Sie hat große Angst, dass ihre Affäre mit dem Major Crampas auffliegt und schämt sich für ihre Lügen. Nachdem Effi wieder in Berlin angekommen ist, führt sie ein Gespräch mit Innstetten. Dieser möchte Effi mehr in die Gesellschaft integrieren, was ihr sehr gut gefällt. Zunächst fühlt sie sich sehr wohl, bis das Gespräch auf Kessin und somit auch auf Crampas gelenkt wird. Während Effi in einer Kur ist, findet Innstetten Liebesbriefe von Crampas an Effi. Er fordert ihn zu einem Duell auf, wobei Innstetten Crampas erschießt. Effi wird von ihrem Ehemann und ihrer Tochter verlassen und auch ihre Eltern verbannen sie. Erst als Effi schwer krank wird, nehmen ihre Eltern sie wieder auf. Letztendlich stirbt Effi mit neunundzwanzig Jahren an einem gebrochenen Herzen.

Zu Beginn des vorliegenden Textauszugs wird Effis Zimmer bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen beschrieben (vgl. Z.1ff.). Dass Effi ein Zimmer "im Oberstock" (Z.1) und "nach dem Garten hinaus" (ebd.) hat, zeigt die Freiheit Effis, welche sie in Hohen-Cremmen, in ihrer Kindheit, hatte. Effis Eltern wollen ihrer Tochter alles ermöglichen und bieten, was daran deutlich wird, dass Effi alleine "in dem größeren" (Z.2) Zimmer schläft, während Roswitha und Annie zu zweit "in dem kleineren" (Z.1f.) Zimmer schlafen müssen. Dass die "Tür nur angelehnt" (Z.2) ist, verdeutlicht Effis Unsicherheit und zeigt ihre Ängste vor dem Alleinsein. Ihre Unruhe wird ebenfalls daran deutlich, dass sie in ihrem Zimmer "auf und ab" (Z.3) geht. Dass "die unteren Fensterflügel" (Z.3) offen sind, und die "weißen Gardinen" (Z.4) im Wind wehen, erläutert die Kälte und die damit verbundene Ungemütlichkeit in dem Zimmer.

Lorena

Analyse:

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem 24. Kapitel des Romans „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und veröffentlicht im Jahr 1895. Der Textauszug handelt von Effis Besuch in Hohen-Cremmen, genauer gesagt vom Abend vor der Abreise zurück zu Innstetten nach Berlin.

Effi Briest, die zu Beginn des Romans siebzehnjährige Protagonistin, heiratet auf den Wunsch ihrer Mutter hin deren ehemaligen Verehrer Landrat Baron Geert von Innstetten aus Kessin. Nach der Hochzeitsreise zieht Effi zu Innstetten nach Kessin. Da Innstetten jedoch mehr an seiner Karriere interessiert ist, langweilt sich Effi zunehmend, besonders da sie bei der übrigen adligen Gesellschaft keinen Anschluss findet oder finden will. Am Ende des Jahres wird sie schwanger und bringt ihre Tochter Annie zur Welt. Major Crampas, ein ehemaliger Kamerad Innstettens, ist erst von kurzem in die Stadt gezogen und verbringt viel Zeit mit Effi. Nach einem Zwischenfall bei der Rückfahrt am Weihnachtsabend beginnen die Beiden eine Affäre. Innstetten erreicht einige Zeit später seine Beförderung zum Ministerialrat und die ganze Familie zieht nach Berlin. Im Sommer verreisen Effi und Innstetten gemeinsam, während Annie und ihre Amme Roswitha bei Effis Eltern in Hohen-Cremmen zu Besuch sind. Effi stößt zum Ende ihrer Reise dazu, jedoch ohne Innstetten, der arbeiten muss. Nach ihrer Rückkehr aus Hohen-Cremmen wird Effi krank und begibt sich zur Kur nach Bad Ems. Während bereits die Vorbereitung für ihre Rückkehr stattfinden stößt sich Annie zu Hause in Berlin den Kopf und muss verbunden werden. Auf der Suche nach einer Kompresse findet Innstetten Briefe von Crampas an Effi. Der Ehre halber fordert er Crampas zum Duell heraus, bei welchem letzterer stirb. Innstetten trennt sich von Effi und die Eltern teilen ihr in einem Brief mit, dass sie wegen des gesellschaftlichen Ansehens nicht zu ihnen zurückkehren kann. Drei Jahre später lebt Effi mit Roswitha in einer kleinen Wohnung in Berlin. Nach dem lang ersehnten Besuch ihrer Tochter erleidet Effi einen Nervenzusammenbruch, woraufhin die Eltern sie wieder aufnehmen. Sie stirbt im Alter von 30 Jahren.

Mögliche Intentionsaspekte sind die Erinnerung Effis an ihre glückliche Kindheit und die metaphorische dargestellte vergehende Lebenszeit.

Die zu analysierende Textstelle setzt mit der Beschreibung „Die von ihr im oberen Stockwerk bewohnten Zimmer lagen nach dem Garten hinaus“ (Z.1) ein. Effi befindet sich nach der Reise mit Innstetten bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen. Sie ist zudem ohne ihren Mann hierher gereist, da dieser in Berlin arbeiten muss, während der Rest der Familie noch eine Woche in Hohen-Cremmen verbringt. Effi verhält sich in dieser Zeit wieder wie eine Tochter, anstatt sich wie eine Ehefrau zu benehmen. Dies wird durch den Umstand bestätigt, dass die Zimmer „nach dem Garten hinaus“ (Z.1) ausgerichtet sind, da Effi den Garten als Kind sehr geliebt und oft mit ihren Freundinnen darin gespielt hat.

Die Textstelle wird fortgeführt mit der Beschreibung, bezogen auf die Aufteilung der Zimmer, „in dem kleineren schliefen Roswitha und Annie, die Tür nur angelehnt, in dem größeren, das sie selber innehatte, ging sie auf und ab“ (Z. 1 ff.). Im Kontrast zum Beginn der Textstelle wird diese Passage durch Semikola abgetrennt, da dort Tätigkeiten beschrieben werden und nicht die Anordnung von Räumen oder Gegenständen. Die Tatsache, dass „Roswitha und Annie [schliefen]“ (Z.2) verdeutlicht, dass bereits Abend oder eher Nacht ist, aber Effi, die „auf und ab“ (Z.2) geht, nicht zur Ruhe kommen kann. Die unruhige Atmosphäre wird ebenso durch die hypotaktische Satzstruktur sowie besonders durch die zahlreichen Nebensätze belegt. Der auktoriale Erzähler, welcher ein charakteristisches Merkmal für die Literaturepoche des poetischen Realismus ist, berichtet zudem von einem distanzierten Erzählstandort, da er weder die Gefühle oder Gedanken, noch den Grund für ihre Ruhelosigkeit angibt.

Es wird weiterhin erwähnt, dass „die unteren Fensterflügel […] geöffnet [waren], und die kleinen, weißen Gardinen bauschten sich in dem Zuge, der ging, und fielen dann langsam über die Stuhllehne, bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder frei machte“ (Z. 3 ff.). Die „kleinen, weißen Gardinen“ (Z. 4) bekräftigen die unruhige Atmosphäre, die der Grund ist, weshalb Effi so ruhelos ist. Es wird aufgeführt, die „Gardinen bauschten sich in dem Zuge, der ging“ (Z.4). Effi, die nervös oder beunruhigt im Zimmer umherläuft, steigert sich in diese Gefühle hinein und die Atmosphäre wird noch unruhiger. Weiterhin gibt es aber auch Momente, in denen sie sich beruhigt, welche dadurch dargestellt werden, dass die Gardinen „dann langsam über die Stuhllehne [fallen]“ (Z.5). Durch die Ergänzung „bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder freimachte“ (Z. 5 f.) wird veranschaulicht, dass Effis Gefühle und Gedanken zwischen ruhelos und beruhigend umherspringen, was ebenfalls damit korrespondiert, dass sie, wie vorhin erwähnt, im Zimmer auf und ab geht. Die Beschreibung der Gardinen ist zeitdeckend, was die Situation realistischer erscheinen lässt.

Im weiteren Verlauf der Textstelle wird dargelegt, dass es im Zimmer „so hell [war], dass man die Unterschriften unter den über dem Sofa hängenden und in schmalen Goldleisten eingerahmten Bildern deutlich lesen konnte“ (Z. 6 f.). Bei den Bildern handelt es sich einmal um „Der Sturm auf Düppel, Schanz V“ (Z. 8) und um „König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa“ (Z. 8 f.). Bei beiden Orten, die die Bilder zeigen, handelt es sich um bedeutende Kriegsschauplätze. Effi betrachtet die Bilder und bemerkt daraufhin, „‘Wenn ich wieder hier bin bitt´ ich mir andere Bilder aus; ich kann sowas kriegerisches nicht leiden‘“ (Z. 9 ff.). Effi ist durch ihren Charakter und ihr behütetes Aufwachsen sehr kindlich geprägt, sodass sie die Situation oder die Grundlage hinter Kriegen nicht begreifen oder nicht wahrhaben will. Sie verbindet mit Hohen-Cremmen Frieden und Glück, zwei Konstanten, mit denen sie aufgewachsen ist.

Aus diesem Grund „schloss sie das eine [kursiv] Fenster und setzte sich an das andere, dessen Flügel sie offen ließ“ (Z. 11 f.). Effi verschließt mit dieser Handlung metaphorisch gesehen ihre negativen oder beunruhigenden Gedanken und wendet sich ihren positiven Erinnerungen zu, die sie noch aus ihrer Kindheit hat. Dies wird formal durch die kursive Schreibweise des Satzteils „eine“ (Z. 11) bezogen auf das nun geschlossene Fenster deutlich. Durch die Wendung hat sich ebenfalls der Erzählstandort des auktorialen Erzählers geändert. Der auktoriale Erzähler berichtet nicht mehr distanziert über Effis Taten, sondern ist nun nah bei ihn, denn es wird festgestellt, „Wie tat ihr das alles so wohl“ (Z. 12) in Bezug auf die Zeit, die Effi in Hohen-Cremmen verbracht hat und die Erinnerungen, die sie mit diesem Ort verbindet. Es liegt neben dem Wechsel des Erzählstandortes auch ein Wechsel des Raumes vor. Zu Beginn wird das Zimmer, in dem sich Effi befindet, beschrieben, nach dem Wechsel jedoch wird der Garten beschrieben, der im Gegensatz zum begrenzten Zimmer über eine deutlich größere Weite verfügt. Es wird dargelegt, dass „Neben dem Kirchturm […] der Mond [stand] und […] sein Licht auf den Rasenplatz mit der Sonnenuhr und den Heliotropbeeten [warf]“ (Z. 12 ff.). Die Raumgestaltung gibt, wie auch zu Beginn und Ende des Romans, Aufschluss auf das, was mit Effi geschieht beziehungsweise geschehen wird. Zu Beginn der Passage wird der Kirchturm genannt, welcher Teil der hufeisenartigen Anordnung der Gebäude in Hohen-Cremmen ist, die Effi Schutz bieten. Der Mond, welcher „Licht auf den Rasenplatz mit der Sonnenuhr und den Heliotropbeeten [wirft]“ (Z. 13 f.), ersetzt in diesem Fall die Sonne und zeigt auf der Sonnenuhr, die metaphorisch für Effis Lebenszeit steht, die Zeit an, die ihr noch bleibt, bis sie stirbt. Bekräftigt wird dies ebenso durch die „Heliotropbeete[.]“ (Z. 14), denen die Bedeutung der Sonnenwende zugeschrieben wird und die somit auch ein Symbol für vergehende Zeit sind.

Zudem wird beschrieben, „Alles schimmerte silbern, und neben den Schattenstreifen lagen weiße Lichtstreifen“ (Z. 14 f.). Der Kontrast der „Schattenstreifen“ (Z. 14) zu den „weißen Lichtstreifen“ (Z. 15), verdeutlicht bezogen auf die Lebenszeit Effis, dass schon einige Zeit vergangen ist, welche als dunkel oder schwarz dargestellt wird, aber immer noch genug unverbrauchte Lebenszeit in weiß vorhanden ist. Diese „weißen Lichtstreifen“ (ebd.) werden in einem Vergleich als „so weiß [beschrieben], als läge Leinwand auf der Bleiche“ (Z. 15), was die Unverbrauchtheit der Lebenszeit bekräftigt. Als nächstes wird erläutert, „Weiterhin aber standen die hohen Rhabarberstauden wieder, die Blätter herbstlich gelb“ (Z. 15 f.). Auf Grund der Tatsache, dass diese Aussage durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z. 15) eingeleitet wird, die einen Gegensatz zum vorangegangenen Text hervorruft. Dieser Gegensatz besteht aus den hohen Rhabarberstauden, mit den „herbstlich gelb[en]“ (Z. 16) Blättern, welche darauf hindeuten, dass die Pflanze bald sterben wird und somit die vergehende Zeit noch einmal thematisiert.

Effis Gedanken kreisen derweil um die Zeit vor der Ehe, in der sie mit ihren Freundinnen im Garten gespielt hat (vgl. Z. 17 f.) und „eine Stunde später […] Braut“ (Z. 18 f.) war. Mit dieser Erinnerung endet die Textstelle.

Zum Schluss ist festzuhalten, dass Effi an ihrer Heimat Hohen-Cremmen als friedlicher und liebevoller Ort festhält und den negativen Aspekten in ihrem Leben durch die Erinnerungen, die sie mit der Heimat verbindet, entfliehen. Zentrale formale Analyseergebnisse des Textes sind die metaphorische Gestaltung der Zeit durch Uhr, Pflanzen und Licht, sowie die räumliche Gestaltung, die entscheidend für Effis Charakter ist und der Erzählstandort.

Vergleich Effi und Marie:

Die Figuren Effi Briest, aus dem gleichnamigen Roman, verfasst von Theodor Fontane und veröffentlicht im Jahr 1895, und Marie aus dem Drama „Woyzeck“, verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1879, lassen sich an Hand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden miteinander vergleichen. Zunächst ist die grundlegende Situation zu erläutern. Effi stammt aus adligem Hause, ist mit Landrat Baron Geert von Innstetten verheiratet und hat eine Tochter mit dem Namen Annie. Marin hingegen lebt in ärmlichen Verhältnissen, ist nicht mit Woyzeck verheiratet und hat demnach einen unehelichen Sohn. Generell besteht ein Unterschied darin, zu welcher Gesellschaftsschicht die Frauen angehören und aus welcher ihre Partner stammen.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Erziehung der Kinder. Während Effi ihre Tochter von einer Amme großziehen lässt (Kapitel 13, Kapitel 14), zieht Marie ihren Sohn alleine groß (Szene 2), da sie sich keine Amme leisten kann. Aus diesem Aspekt lässt sich ebenso die Freizeitbeschäftigung der jungen Frauen schlussfolgern. Während Marie den Haushalt erledigt und das Kind versorgt und erzieht (Szene 2), langweilt sich Effi in Kessin, die für solche Tätigkeiten Angestellte hat (Kapitel 6).

Der nächste zentrale Unterschied ist das Verhalten ihrer Partner. Innstetten, der stets an seine Karriere denkt, lässt Effi dementsprechend of alleine zu Hause und nimmt sich wenig Zeit für sie (Kapitel 6, Kapitel 22). Woyzeck hat ebenfalls nicht viel Zeit für Marie, jedoch übt er mehrere Tätigkeiten aus um Geld zu verdienen, damit er für sie und das Kind sorgen kann. Er liebt sie aufrichtig und verbringt so oft es möglich ist Zeit mit ihr (Szene 3). Eine Gemeinsamkeit der beiden Frauen ist also, dass ihre Partner kaum Zeit für sie haben, was jedoch an unterschiedlichen Gründen liegt, welche gleichzeitig einen Kontrast bilden.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist zudem, dass beide im Verlauf der Handlung ihre Partner betrügen, allerdings ebenso aus unterschiedlichen Gründen, die mit den Intentionen der Frauen einhergehen. Marie, die ihr Leben in der unteren Gesellschaftsschicht verbracht hat, wünscht sich einen sozialen Aufstieg und Reichtum. Der Tambourmajor ist Teil einer höheren Gesellschaftsschicht und verfügt über genügend Geld um Marie Geschenke, wie z. B. Ohrringe zu machen (Szene 6, Szene 12). Effi hingegen wünscht sich Zeit und Aufmerksamkeit, zwei Kriterien einer Beziehung, für die Innstetten wegen seiner Karriere keine Zeit hat. Crampas jedoch ist in der Lage mit ihr auszureiten, ihr zuzuhören und ihr Komplimente zu machen (Kapitel 16, Kapitel 17, Kapitel 19). Daraus resultiert wiederum ein weiterer Unterschied, und zwar, wie die Frauen mit der Affäre umgehen. Effi macht sich später Vorwürfe Innstetten hintergangen zu haben und ist zudem erleichtert, als er ihr verkündet sie werden nach Berlin ziehen (Kapitel 21, Kapitel 24). Marie sucht dahingegen Trost in der Bibel (Szene 17).

Als letztes ist auch der Unterschied aufzuführen, wie die Frauen sterben. Effi stirbt im Beisein ihrer Eltern in ihrer geliebten Heimat an einer Krankheit (Kapitel 36), wohingegen Marei von Woyzeck erstochen wird (Szene 20).

Es lässt sich zusammenfassen, dass die Frauen von außen betratet ein paar Gemeinsamkeiten, wie die Familiensituation oder die Affäre haben. Allerdings überwiegen die Unterschiede, besonders die Intentionen der Frauen betreffend, die finanzielle Lage und die gesellschaftliche Stellung betreffend.


Sarah

R1: Dem geht zu Anfang Effis Kindheit voll Unschuld und Natur- und Freiheitsverbundenheit voraus.

R2: Nach einer Weile gebärt Effi jedoch ein Mädchen namens Annie.

R3: Nach ihrer Kur zieht sie gemeinsam mit Roswitha in ein Apartment nach Berlin.

R4: Somit wird gesagt, dass „[d]ie von ihr im Oberstock bewohnten Zimmer […] nach dem Garten hinaus“(Z. 1) lagen.

R5: In diesem Fall stellen Effis Eltern, ihre Heimat und alles damit Verbundene ihre Unschuld dar.

R6: Hierin wird zum einen der herannahende Tod Effis dargestellt und zum anderen aber Effis Erkenntnis über ihre Sünde deutlich.

R7: Die Bilder jedoch negativieren ihre friedliche Heimat, was Effi in Anbetracht dessen, dass sie Angst vor dem Wirklichen hat, missfällt.

R8: Diese Textstelle zeigt deutlich Effis Interesse daran, mit alten Dingen abzuschließen.

R9/R10: Da ihr „das alles so wohl“(Z. 12) tut, besonders in diesem Fall ihre Naturverbundenheit, wird akzentuiert, dass Effi ein freiheitsliebender Mensch ist, der in seinem jetzigen Leben eingeengt ist.

R11: Im folgenden Verlauf wird Effis Sicht aus dem Fenster beschrieben.

R12: Dabei steht der hier angeführte Mond für Dunkelheit und Nacht und somit vorausdeutend dafür, dass sich Effis Leben dem Ende neigt.

R13: Mit diesem hat sie ein Kind und ein wohlhabendes Leben.

R14: Effi lässt sich auf die Affäre um ihrer Willen ein, weil sie zum einen unglücklich ist und sich Innstetten zum anderen nicht als Mann gewünscht hat.

R15: Jetzt zu den Unterschieden, die keine Gemeinsamkeiten bergen.

R16: Letztlich lässt sich daher zusammenfassen, dass Effi und Marie trotz ihrer eher oberflächlichen Gemeinsamkeiten, was den groben Verlauf ihrer Leben betrifft, zwei völlig verschiedene Charaktere sind.

Gr1: In Bezug auf den Gesamtroman spielt diese Textstelle insofern eine essenzielle Rolle, dass sie die Vergänglichkeit Effis Lebens zum Ausdruck bringt.

Gr2: Der Textauszug beginnt mit der Beschreibung Effis Heimat, in diesem Fall ihres Elternhauses.

Gr3: Der Erzähler wirkt gottgleich.

Gr4: Somit intendiert der Textauszug den enorm starken Einfluss der Gesellschaft auf Effi.

Gr5: So ist Effi anlässlich ihrer Einsamkeit in die gleiche Situation verwickelt wie Marie, wohingegen diese aufgrund des Geldes und des Gesellschaftsstandes des Tambourmajors agiert.

Z1: Damit sind die von Effi bewohnten Zimmer gemeint, welche sich räumlich gesehen zum Garten, also Effis Kindheit, hin erstrecken.

Z2: Auch wird hierin Effis Unwohlsein zum Ausdruck gebracht, da sie nachts, während alle schlafen (vgl. Z. 2), wach ist und nachdenkt.

Z3/Z4: Die Gardine machte sich jedoch, als „ein neuer Zugwind kam“ (Z. 5), wieder frei.

Z5/Z6: Dies wird in der Rede Effis, „`Wenn ich wieder hier bin, bitt´ich mir andere Bilder aus; ich kann so was Kriegerisches nicht leiden`“ (Z. 9 ff. ) unterstrichen.

Z7: vgl. R8

Z8/Z9: Da Heliotrop aus dem griechischen übersetzt „Sonnenwende“ bedeutet, wird hierin akzentuiert, dass Effis Tage kürzer und ihre Nächte länger werden, somit ihr Tod naht.

Z10: Dies zeigt dass die Natur, an der Effi festhält, immer mehr abstirbt.

Z11: Zwischen den weiblichen Protagonistinnen lassen sich einige Parallelen wie auch Unterschiede fest machen.

Z12: Marie, Protagonistin des Dramas „Woyzeck“, ist die Geliebt von Woyzeck, mit welchem sie ein Kind hat.

A1: vgl. R6

A2: In Bezug zur „Sonnenuhr“ (Z. 13), welche zu Beginn und zu Ende des Romans auf Effis Tod hindeutet, zeugt das, auf diese fallende, Mondlicht vom herannahenden Tod Effis.

A3: Dies zeugt davon, dass Effis Unschuld, die sie verkörpert, auch nur eine Art Schein ist.

A4: Die hypotaktische Syntax unterstreicht dabei Effis Nachdenklichkeit noch einmal.

A5: Jedoch lässt Effi sich auf die Affäre ein, weil ihr die Zuneigung in ihrer Beziehung fehlt.

A6: Effi handelt also letztlich um ihrer Willen, da sie unglücklich ist.

Zit1: vgl. R4

Zit2: Hierin steht die Farbe „Weiß“ (ebd. ) für Frieden.

Zit3: vgl. Z3/Z4

Zit4: Die Beschreibung beginnt mit dem „Mond“ (Z. 13), der „[n]eben dem Kirchturm stand“ (Z. 12 f. )Zit5: In Bezug auf die „Heliotropbeeten“ (ebd. ) unterstreicht die Nacht auch noch einmal die Vergänglichkeit des Tages.

W1: Der Umzug nach Berlin wird aus beruflichen Gründen getätigt.

W2: Crampas schreibt Effi jedoch fortgehend Briefe.

W3: Zudem bricht ein wiedersehen mit Annie, bei welchem sich das Kind sehr distanziert verhält, Effi das Herz.

W4/W5: vgl. Z1

W6: vgl. Z2

W7: Dies wird im Satz „Effi schüttelte den Kopf und lächelte“ (Z. 9) deutlich.

W8: In Bezug auf den Gesamtroman verdeutlicht die Stelle jedoch besonders, wie Effi ihren eigenen Charakter unterdrückt.

W9: vgl. R8

W10: vgl. A2

W11/W12: Dies unterstreicht Effis Fassade, da die Affäre kirchlich gesehen eine Sünde darstellt und in Anbetracht von Effis Leichtsinn für Effis Ungläubigkeit steht.

W13: Im folgenden werden, wie zu Beginn des Romans, die „Rhababerstauden“ (Z. 16) angeführt.

W14: vgl. Z10

W15: Genau diese Tatsache ist die, die sie nicht wahrhaben will und mit Zeitraffung zum Ausdruck gebracht wird.

W16: vgl. Z11

W17: Zudem lassen sich beide Frauen auf eine Affäre ein.

W18: Maries Geliebter Woyzeck arbeitet hingegen viel, um seine Familie zu ernähren.

Sb1: Sie konfrontiert sich selbst mit Irrealem und verliert sich so schließlich selbst daran.

Sb2: vgl. W18