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Poetischer Realismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Weitere Vertreter des poetischen Realismus sind Friedrich Hebbel, Theodor Storm und Gottfried Keller.
 
Weitere Vertreter des poetischen Realismus sind Friedrich Hebbel, Theodor Storm und Gottfried Keller.
  
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Sarah
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Der Realismus als Literaturepoche lässt sich in die Zeit von 1848 bis 1890 einordnen. Spezifisch der poetische Realismus, welcher als wichtige Periode der Literaturgeschichte zwischen 1850 bis 1899 gilt, hatte eine bedeutende Rolle für die Epik im 19. Jahrhundert.
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Für Theodor Fontane, einem bekannten Autor dieser Epoche, und anderen Autoren dieser Zeit bedeutete der Realismus eine objektive Beobachtung und Beschreibung der Welt. Dabei zählt jedoch besonders die kunstvolle Darstellung der Wirklichkeit zu den Aufgaben dieser Autoren und macht die Texte des Realismus aus. Als Grundlage für derartiges Schreiben gilt der historische Hintergrund des Vormärz, in dem Hoffnungen und Wünsche nach Einheit und Freiheit unerfüllt blieben.
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Hinter diesem Hintergrund und der Aufgabe der Wiedergabe vom Wirklichen, die das Literaturkonzept dieser Zeit besaß, verfasste Theodor Fontane so schließlich drei Romane, Effi Briest, Irrungen, Wirrungen und Frau Jenny Treibel, wobei der Roman eine essenzielle Rolle für den Realismus spielte. Jedoch unterschieden sich seine Werke mit dem Hintergrund des poetischen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Begriff des einfachen Realismus. Theodor Fontane brachte in diesem Zusammenhang Wahrheit in die Realität ein und stellte diese nicht bloß dar. Er selbst definiert den poetischen Realismus deshalb auch als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. Besonders wird dies auch anhand seiner Romane deutlich, in welchen er auf stilistische Mittel und besonders die Metaphorik zurückgreift, um Wahrheit in die fiktive Realitätsdarstellung mit einfließen zu lassen. Besonders erkennt man in Fontanes Werken auch die eher pessimistische Sicht auf die Gesellschaft und die Welt, welche spätere Vertreter des Realismus oft aufwiesen. Theodor Fontane wählt daher besonders häufig Charaktere, die an die Gesellschaft gebunden leben und von dieser abhängig sind, jedoch eigentlich im Sinne der Gesellschaft nicht ihre Interessen verfolgen, was letztlich zu seiner gesellschaftskritischen Stellung führt. Diese Kritik bringt er zumeist durch ein distanziertes und auktoriales Erzählverhalten zum Ausdruck, in welches er Ironie mit einfließen lässt.
  
 
== Nina H. ==
 
== Nina H. ==

Version vom 25. Februar 2018, 13:06 Uhr

Merkmale des Poetischen Realismus

Inhaltsverzeichnis

Lorena

Der poetische Realismus ist eine europäische Literaturepoche am Ende des 19. Jahrhunderts, die auf den Zeitraum zwischen 1848 und 1890 datiert wird. Somit beendet sie die Romantik und löst den Vormärz und Biedermeier ab. Zudem leitet sie ebenso den Naturalismus ein.

Das zentrale Thema der Literaturepoche bildet der bürgerliche Mensch. Die Bezeichnung „Realismus“ wird dadurch definiert, dass eine Sache wirklichkeitsnah bzw. wirklichkeitstreu oder lebensecht dargestellt wird. Dies bildet zudem eines der zentralen Merkmale der Epoche. Als wesentliche epische Gestaltungsmittel gelten der Roman und die Novelle, wohingegen in der Lyrik häufig Dinggedichte verwendet, die in Alltagssprache und nicht mit überladener Metaphorik verfasst werden. Das Drama befindet sich in dieser Epoche weitgehend im Hintergrund. Weiterhin bedienen sich die Autoren hauptsächlich der poetischen Sprache um die Realität darzustellen. Im Gegensatz zum späteren Naturalismus wird die Realität nicht radikal und unmissverständlich beschrieben. In ihren Werken stehen sie selbst meist als objektiver Beobachter dar, was besonders durch die für die Epoche typische auktoriale Erzählperspektive und die melancholische Stimmung deutlich wird. Zusätzlich bedienen sie sich der Ironie als zentrales Stilmittel und einer überschaubaren Figurenkonstellation rund um den Protagonisten. Die Werke zeigen das realistische Einzelschicksal eines Protagonisten, über welchen sie die Leser am Ende selbst ein Urteil bilden können.

Besonders Theodor Fontane mit seinem Roman "Effi Briest", welcher zum Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist ein bekanntes Beispiel für die Literaturepoche des poetischen Realismus. Fontane übt in seinem Roman Kritik an der Gesellschaft und den in dieser Zeit geltenden Konventionen aus. Die Protagonistin Effi Briest erleidet im Verlauf der Handlung ein tragisches Schicksal, über welches sich der Leser zum Ende hin ein Urteil bilden kann. Die Handlung wird zudem von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben und ist durchgehend realitätsnah verfasst worden.

Auch der historische Hintergrund bildet eine wesentliche Rolle in der Literatur. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt es einige gesellschaftliche Veränderungen, die zunehmend die Unzufriedenheit der Bevölkerung hervorrufen. Der Epoche geht die gescheiterte Märzrevolution im Vormärz zuvor und die Gesellschaft hat nach der aufreibenden Zeit wieder in den Alltag zurückgefunden. Allerdings steht ebenso die beginnende Industrialisierung im Vordergrund, welche mehr und mehr Menschen in die Städte treibt, da ihnen die Existenzgrundlagen auf dem Land entzogen werden. Zuvor bestand die städtische Bevölkerung aus dem gehobenen Bürgertum, den Adligen und einigen Klerikern. Dies ändert sich nun und das Bürgertum der Städte steht nun der wachsenden Arbeiterschicht gegenüber, was zu gesellschaftlichen Spannungen und Auseinandersetzungen führt. Ebenso bilden die wachsende Arbeitslosigkeit und die überlaufenen Städte Probleme für die einfache Bevölkerung. Durch die Entwicklung der Gesellschaft wurde überdies ein Werteverfall hervorgerufen, da altbewährte Normen, wie beispielsweise die Ständegesellschaft oder das christliche Weltbild infrage gestellt wurden.

Wichtige Vertreter dieser Epoche waren Theodor Fontane, Gottfried Keller, Gustav Freytag, Adalbert Stifter, Theodor Storm und Marie von Ebner-Eschbach


Maike

Der poetische Realismus ist eine Literaturepoche, welche ca von 1850 bis 1899 datiert wird. Im folgenden werde ich Theodor Fontane in Bezug zu dem poetischen Realismus setzten.

Theodor Fontane lebte in der Epoche des poetischen Realismus, da er 1818 geboren und 1898 verstorben ist. Er war einer der Hauptvertreter dieser Epoche und definierte diese als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Literatur)) .

Allgemein zum Realismus ist zu sagen, dass dieser Epochenbegriff sehr bedeutsam für die Romane aus dem 19. Jahrhundert waren, wie Fontanes Roman „Effi Briest“, welcher 1895 veröffentlicht wurde. Der Epochenbegriff bezieht sich zudem auf die deutsche, unteranderem auch auf die englische, die russische, die französische und die amerikanische, Literatur. Um die Epoche wieder in Bezug auf Theodor Fontane zu setzten und somit in Bezug so seinem Roman „Effi Briest“ kann man sagen, dass der Realismus als Stilbegriff im Sinne einer realistischen Darstellung zählt, wie auch „Effi Briest“, Ende des 19. Jahrhundert die damalige Zeit sehr realitätsgetreu beschreibt. Außerdem hat Theodor Fontane sich in diesem Roman mit dem Vater der Protagonistin, Herr von Briest, identifiziert. Die Autoren dieser Epoche wollten die Welt objektiv betrachten und darstellen, wie auch Fontane die Welt in „Effi Briest“ objektiv und künstlerisch darstellt (Durch Verwendung von Farben und Symbolen).

Abschließend ist zu sagen, dass der Gesellschaftsroman eine wichtige literarische Form des poetischen Realismus war und sich Fontanes Gesellschaftskritischer Roman „Effi Briest“ sehr gut in diese Epoche einordnen lässt.

Janette

Der poetische Realismus löst die Epoche des Vormärzes ab und entsteht somit am Ende des 19. Jahrhunderts. Somit wurde er circa 1850 bis 1899 in der Literaturgeschichte datiert. Der Literat Theodor Fontane nutzt den poetischen Realismus in seinen Werken und somit kein ein Bezug mit ihm zum poetischen Realismus geschaffen werden.

Der poetische Realismus soll dir Wirklichkeit realitätsgetreu wiedergeben, wobei vor allen Dingen der bürgerliche Mensch im Fokus steht. Genutzt wird er häufig in Romanen und Novellen. Zusätzlich steht der Autor als objektiver Beobachter im Hintergrund und erfasst die reine Wirklichkeit und gibt diese so wirklichkeitsnah wie möglich wieder. Somit werden auch die seelischen Vorgänge der Protagonisten erstmalig dargestellt. Erst durch den Autor werden den Charakteren und Dinge Charakter und Schönheit verliehen, da Schönheitsempfinden erstmal als subjektiv betrachtet werden. Durch die objektive Betrachtung des Autors ist allerdings eine auktoriale Erzählperspektive typisch. Häufig wurde Humor und Ironie verwendet, um das Dasein der Traurigkeit und der Schwächen der Menschen abzuwehren. Zusätzlich wird das Schicksal eines Protagonisten in den Mittelpunkt gestellt und um ihn herum wird eine überschaubare Konstellation der Figuren hergestellt.

Theodor Fontane ist ein bedeutsamer Vertreter dieser Epoche und definiert den Realismus als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Literatur)).

Fontane wurde 1818 geboren und lebte bis 1898. Somit lebte er in der Zeit des poetischen Realismus und wurde somit auch in seinen Werken durch diese Epoche beeinflusst. Beispielweise hat er den Roman „Effi Briest“ geschrieben und stellt die Handlung realitätsgetreu nach, da sich das Leben von Effi zur Zeit des 19. Jahrhundert genau so abgespielt haben können. Typisch für die Epoche des poetischen Realismus ist ebenfalls, dass es sich bei „Effi Briest“ um einen Roman handelt. Dabei tritt Fontane als auktorialer in den Hintergrund und lässt den Leser sich selber ein Urteil über das Schicksal Effis machen, was ebenfalls ein Merkmal dieser Epoche ist. Während des Romans ist das tragische Schicksal Effis im Vordergrund und wird von überschaubaren Figuren begleitet. Außerdem werden die seelischen Vorgänge von Effi dargestellt, da der Autor allwissend wirkt durch das auktoriale Erzählverhalten und somit auch weiß, wie es Effi geht und was in ihr vorgeht.

Abschließend ist zu sagen, dass „Effi Briest“ von den wesentlichen Merkmalen des poetischen Realismus geprägt ist.


Carina

Als poetischen Realismus bezeichnet man eine europäische Literaturepoche im 19. Jahrhundert und umfasst die Jahre 1848 bis 1890. Er beendet die Epoche der Romantik und dient als Abgrenzung zum Naturalismus.

Der historische Hintergrund des poetischen Realismus, beginnt mit der Unzufriedenheit der Bürger, welche nach staatlicher Freiheit und nationaler Einheit strebten. Anlässlich dazu fand die Märzrevolution statt, welche jedoch scheiterte. Daraus resultierte die Industrialisierung, welche eine hohe Arbeitslosigkeitsquote mit sich brachte, da Arbeiter vermehrt durch Maschinen ersetzt wurden. Dies führte vermehrt zu gesellschaftlichen Spannungen, wie ebenso zu der Infragestellung der Ständegesellschaft.

Der poetische Realismus befasst sich mit dem wirklichkeitsgetreuen Leben des Bürgertums und dem somit entstehenden Konflikt zwischen einem Individuum und der Gesellschaft. Dabei steht die Persönlichkeit des einzelnen Bürgers im Vordergrund. Allerdings sollen die Werke keine Kritik, sondern realistisch und objektiv dargestellt werden, was mit einem distanzierten Beobachten zu vergleichen ist. Ein wichtiges episches Gestaltungsmittel der Werke, beispielsweise für die typische Verwendung von Dorfgeschichten und Dinggedichten, im poetischem Realismus ist Detailtreue in historischen Themen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Ein weiteres Mittel ist die Verwendung von Ironie und Humor, sowie einer kunstvoll und poetischen Sprache.

Einer der Hauptvertreter dieser Epoche war der deutsche Schriftsteller Theodor Fontane, welcher den poetischen Realismus als „Wiederspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“( https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Literatur))“ sah. Sein Roman „Effi Briest“ vom Ende des 19. Jahrhunderts, ist ein typisches Beispiel für diese Epoche, da er sich gegen die zu der Zeit bestehenden gesellschaftlichen Konventionen richtet. Er thematisiert das Schicksal der Protagonistin Effi Briest, welches realitätsgetreu verfasst wurde. Außerdem hat ein auktorialer Erzähler den Überblick, welcher Distanz erzeugt und daher typisch für den poetischen Realismus ist.


Diana

Der poetische Realismus, auch bürgerlicher Realismus genannt, ist eine Literaturepoche im 19.Jahrhundert und erstreckt sich über die Jahre 1850 bis 1899 und löst den Vormärz ab und beendet die Romantik.

Zu dem geschichtlichen Hintergrund und zu der Entwicklung des poetischen Realismus ist zusagen, dass die Bürger aus verschiedenen Gründen unzufrieden gewesen sind. Zum Einen blieb nach den Aufständen von 1848 der Wunsch nach Einheit und Freiheit unerfüllt und zum Anderem stieg die Arbeitslosigkeit durch die Industrialisierung, was dazu führte, dass die sozialen Missstände in den Vordergrund rückten.

Der poetische Realismus befasst sich dabei konkret mit dem Konflikt zwischen Individuum und der Gesellschaft, wobei eine detailgetreu Beschreibung die Wirklichkeit möglichst genau nachahmen soll. Dabei soll die Beschreibung der Wirklichkeit objektiv sein, keine Kritik enthalten und künstlerisch wiedergegeben werden. Dabei wird auch Ironie und Humor verwendet, wie eine realistische, ästhetische und detailreiche Darstellung.


Ein Hauptvertreter des poetischen Realismus ist der Autor Theodor Fontane mit seinem Roman ,,Effi Briest“. Dieser Roman passt zu der Epoche, da ein Konflikt zwischen Effi Briest und der Gesellschaft also Effi's Schicksal thematisiert wird und somit die bestehenden gesellschaftlichen Konventionen. Des Weiteren ist in diesem Roman die detailreiche Beschreibung auffällig und die Verwendung eines auktorialen Erzählers, wodurch die Schilderung objektiv und realitätsnahe ist.

Weitere Vertreter des poetischen Realismus sind Friedrich Hebbel, Theodor Storm und Gottfried Keller.


Sarah


Der Realismus als Literaturepoche lässt sich in die Zeit von 1848 bis 1890 einordnen. Spezifisch der poetische Realismus, welcher als wichtige Periode der Literaturgeschichte zwischen 1850 bis 1899 gilt, hatte eine bedeutende Rolle für die Epik im 19. Jahrhundert.

Für Theodor Fontane, einem bekannten Autor dieser Epoche, und anderen Autoren dieser Zeit bedeutete der Realismus eine objektive Beobachtung und Beschreibung der Welt. Dabei zählt jedoch besonders die kunstvolle Darstellung der Wirklichkeit zu den Aufgaben dieser Autoren und macht die Texte des Realismus aus. Als Grundlage für derartiges Schreiben gilt der historische Hintergrund des Vormärz, in dem Hoffnungen und Wünsche nach Einheit und Freiheit unerfüllt blieben.

Hinter diesem Hintergrund und der Aufgabe der Wiedergabe vom Wirklichen, die das Literaturkonzept dieser Zeit besaß, verfasste Theodor Fontane so schließlich drei Romane, Effi Briest, Irrungen, Wirrungen und Frau Jenny Treibel, wobei der Roman eine essenzielle Rolle für den Realismus spielte. Jedoch unterschieden sich seine Werke mit dem Hintergrund des poetischen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Begriff des einfachen Realismus. Theodor Fontane brachte in diesem Zusammenhang Wahrheit in die Realität ein und stellte diese nicht bloß dar. Er selbst definiert den poetischen Realismus deshalb auch als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. Besonders wird dies auch anhand seiner Romane deutlich, in welchen er auf stilistische Mittel und besonders die Metaphorik zurückgreift, um Wahrheit in die fiktive Realitätsdarstellung mit einfließen zu lassen. Besonders erkennt man in Fontanes Werken auch die eher pessimistische Sicht auf die Gesellschaft und die Welt, welche spätere Vertreter des Realismus oft aufwiesen. Theodor Fontane wählt daher besonders häufig Charaktere, die an die Gesellschaft gebunden leben und von dieser abhängig sind, jedoch eigentlich im Sinne der Gesellschaft nicht ihre Interessen verfolgen, was letztlich zu seiner gesellschaftskritischen Stellung führt. Diese Kritik bringt er zumeist durch ein distanziertes und auktoriales Erzählverhalten zum Ausdruck, in welches er Ironie mit einfließen lässt.

Nina H.

Der „poetische Realismus“ ist eine Literaturepoche gegen Ende des 19. Jahrhunderts und wird dem Zeitraum zwischen 1848 und 1890 zugeordnet. Somit löst er den Vormärz ab und grenzt den Naturalismus ab.

Der historische Hintergrund hat eine große Bedeutung für diese Epoche, da sich die Literatur aufgrund der Märzrevolution stark veränderte. Da die Forderungen des Volkes durch diese Revolution nicht vollständig erfüllt wurden, strebte das Bürgertum weiterhin Einheit und politische Freiheit an, was dazu führte, dass es unzufrieden war. Zudem stand die Industrialisierung bevor, wodurch zunehmend Menschen aus der Arbeiterschicht in die Städte kamen. Da sich dort zuvor hauptsächlich Adelige der oberen Gesellschaftsschicht aufhielten, führte dies zu Konflikten zwischen Arbeitern und Adeligen. Außerdem führte die fortschreitende Industrialisierung zu Arbeitslosigkeit, was ein weiterer Auslöser für die Unzufriedenheit des Volkes war.

Der poetische Realismus beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, bei welchem die Persönlichkeit des bürgerlichen Menschen im Vordergrund steht, sowie mit den sozialen Umständen des 19. Jahrhunderts. Zu den stilistischen Eigenschaften des poetischen Realismus‘ zählen die detaillierte und realitätsnahe Schilderung gesellschaftlicher Konventionen und die Verwendung von Ironie und einer künstlerischen Sprache. Des Weiteren ist eine auktoriale Erzählperspektive ein Merkmal des poetischen Realismus‘, da der Autor die Handlung objektiv widergibt.

Ein bedeutender Vertreter der Epoche war Theodor Fontane, ein deutscher Schriftsteller, welcher den Roman „Effi Briest“ verfasste. Dieser ist dem poetischen Realismus zuzuordnen, da er Kritik an den gesellschaftlichen Konventionen zu dieser Zeit ausübt. Im Vordergrund des Romans steht das Schicksal der Protagonistin Effi Briest. Dieses wird realitätsnah und detailliert dargestellt, was neben dem auktorialen Erzähler des Romans, welcher einen Überblick über die Handlung und das tragische Schicksal Effis hat, ein Merkmal für den poetischen Realismus ist.

Weitere bedeutende Vertreter dieser Epoche waren Gottfried Keller, Theodor Storm und Gustav Freytag.