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WebQuest: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. September 2016, 00:59 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Die Theorie zum WebQuest

Was ist ein WebQuest?

Frei übersetzt bedeutet WebQuest "abenteuerliche Spurensuche im Internet". Manche Autoren sprechen auch von einer Schnitzeljagd durchs Internet, andere bezeichnen WebQuests als Weg- oder gar als WebWeiser für Lernende durch das Internet. Etwas wissenschaftlicher ausgedrückt sind WebQuests Lehr-/Lernarrangements, die über das Internet oder Intranet zur Verfügung gestellt werden. [1]

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Der Ursprung des WebQuest-Konzepts

Die WebQuest–Methode wurde von Bernie Dodge und Tom March 1995 an der San Diego University entwickelt. Es stellt ein Unterrichtsmodell dar, welches Informationen aus dem Internet für den heranbildungsrelevanten Lernprozess von Jugendlichen und Erwachsenen sinnvoll nutzbar und leicht zugänglich darstellt. Beide Wissenschaftler sind der trivialen Überzeugung gewesen, dass Wissen nur über Handeln gewonnen werden kann. Das wichtigste Ziel der WebQuest-Methode ist in diesem Zusammenhang die selbständige Aneignung und Präsentation von Wissen.

Entwicklung im deutschsprachigen Raum

Im deutschsprachigen Raum wurde das Konzept von Hein Moser weiter entwickelt (Hochschule Zürich). Hierbei sind folgende Punkte zur Nutzung eines WebQuests unerlässlich:

  • Die Voraussetzung für einen sinnvoller Einsatz des WebQuests liegt an der Art der Quellen, die den Schülern angeboten werden. Dabei liegt es den SuS frei Internetquellen, aber auch gedruckte Medien außerhalb des Internets für Ihre Recherche zu nutzen. Somit gewährleistet man die Vielfalt der Lernstrategien und Lernmethoden.
  • Der Ausgangspunkt für jedes WebQuest ist eine Präsentation (nicht Fazit wie bei Dodge/March). Im Idealfall, so Moser, entsteht eine Art des Meinungsaustausches und der Ergebnisaufführung im Netz.


Ziel ist es im Allgemeinen, dass die Schülerinnen und Schüler (im Folgenden als SuS betitelt) Wissen austauschen und so Wissenswelten publizieren, die dann von neuen Klassen weiterentwickelt werden. Knowledge sharing, in diesem Sinne, wäre ein zentraler Aspekt zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen der Informationsgesellschaft.[2]

Die didaktischen Grundlagen zum WebQuest

Einbettung in den Lehrplan

Der Lehrplan bietet vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung von WebQuests, jedoch sollte dies, aufgrund der Vorbereitungs- und Durchsetzungsfülle an Anforderungen, gründlich überdacht werden. Mögliche Lernbereiche, in denen WebQuests eingesetzt werden könnten, sind...

  • Klassenstufe 6 (Lernbereich 5/Die Welt der Bücher: Autor und Buch/ Anwenden von Wissen zur Buchempfehlung und Buchvorstellung)
  • Klassenstufe 7 Hauptschule (Wahlpflicht 3: Wünsche zwischen Traum und Wirklichkeit/ Anwenden von Wissen zur sprachlichen Gestaltung von epischen Texten/ z.B. Weiterschreiben/Umschreiben/Geschichten verfassen)


Ziele

Die SuS erhalten mithilfe dieser modernen Methode des Deutschunterrichtes einen Einblick in die weitreichende Welt der Literatur und Sprache. Stunden- und Teilziele sollten hierbei je nach Thema und Umsetzung vom Fachlehrer individuell angefertigt und bestimmt werden.

Beispiel: Die SuS…

  • können ihre Medienkompetenzen fördern,
  • verbinden verschiedene allgemeine Kompetenzen im Deutschunterricht (z. B. lesen, schreiben, sprechen, präsentieren…)
  • arbeiten selbstständig in Gruppen und üben sich in Selbstdisziplin bei der Bearbeitung der Aufgaben
  • strukturieren ihre Arbeitsprozesse selbst
  • lernen ihrem eigenen Lerntempo angemessen, indem sie ihr Arbeitsmaterial eigenständig einschätzen, auswählen und lösen
  • sind fähig, durch unterschiedliche Lesestrategien geschriebene Texte zu verstehen und aus ihnen Informationen herausfiltern zu können (z. B. Protagonist, Intentionen, Sichtweisen, Konflikte,…)


Anforderungen und Potential für den Lehrer und Lerner

Wie bereits vorweggenommen bieten WebQuests ungeahnte Möglichkeiten der interaktiven Gestaltung der Aufgabenvermittlung. Jedoch birgt dies auch einen enormen Aufwand, sowie bereits vorherrschende Kompetenzen für Schüler und Lehrer.

Forderung an die persönliche Haltung des Lernenden

Die SuS…

  • sollten genügend eigene Motivation mitbringen und bereit sein, die eigene Hemmung zur Kommunikation zu überwinden, um Beiträge zu eigens erbrachten Leistungen zu präsentieren und im Plenum zu vertreten
  • sollten gewillt sein, in Gruppen zu arbeiten und Ideen zu entwickeln, anzunehmen und ggf. zu diskutieren
  • sollten die nötige Motivation zeigen, ihre eigenen bereits gefestigten linguistischen und kulturellen Hintergrund mithilfe des dargelegten Angebotes zu entwickeln [3]


Forderungen an die persönlichen Fähigkeiten

Die SuS…

  • sind zu der Erkenntnis fähig, was WebQuests sind und wozu sie genutzt werden
  • können kombinatorische Aufgaben aus den WebQuests lösen
  • setzen sich mit der Informationsdifferenzierung aus Internetquellen indirekt auseinander


Nötige Vorkenntnisse

  • Basiswissen, falls dies nicht im WebQuest vermittelt werden soll, zum jeweiligen Stundenthema
  • methodische Kompetenzen, z. B. präsentieren, diskutieren, Grundkenntnisse der Internetnutzung)


Herausforderungen an die Lehrperson

  • sehr aufwändig
  • Quellendifferenzierung auch für Lehrperson schwierig auf Lernerniveau abschätzbar und sehr zeitaufwändig
  • eine ausführliche Einführung in die Methode sollte vor dieser Unterrichtseinheit eingeplant werden
  • PC- und Internetzugang nicht immer eine Voraussetzung


Vor- und Nachteile der Nutzung eines WebQuests

Natürlich bieten WebQuests, wie so viele Methoden im Unterricht, nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. Um hierfür einen Überblick geben zu können, stützen sich diese Ausführungen auf eigene Erfahrungen und Erkenntnisse.

Vorteile Nachteile
Internet gehört zum Lebensalltag eines jungen Menschen, egal ob auf Smartphone, Tablet oder PC Eher geeignet für naturwissenschaftliche Fächer, wie Biologie, Mathematik und Physik
Methode bietet innovativen Gebrauch des Internets im Unterricht Hoher Zeitaufwand, für Lerner und Lehrer
Verlinkte Materialien und Quellen sind bereits vorselektiert Einführung in das Medium ist notwendig
Bietet kompetenten Umgang mit Medien PC- und Internetzugang nicht immer eine Voraussetzung
Vorbereitung auf die Anforderungen in der mediengelenkten Gesellschaft
Die Schule als Chance der Weiterentwicklung und Systematisierung von Schülerkompetenzen


Einzelnachweise

  1. http://www.webquests.ch/sissi.html
  2. Vgl. Moser, Heiz. Abenteuer Internet. Zürich 2008
  3. http://www.questgarden.com/75/64/1/090205234226/t-index.htm