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Die Szene besteht aus Faust der in der Nacht allein im Zimmer ist. Die Beschreibung des Zimmers, in der Regieanweisung als "[...] hochgewölbt[...]" und "[...] eng[...]" beschrieben, ist der erste Hinweis auf Fausts innerer Konflikt.
 
Die Szene besteht aus Faust der in der Nacht allein im Zimmer ist. Die Beschreibung des Zimmers, in der Regieanweisung als "[...] hochgewölbt[...]" und "[...] eng[...]" beschrieben, ist der erste Hinweis auf Fausts innerer Konflikt.
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'''Lorena'''
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Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Nacht“ handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Teil der Tragödie „Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1808. Thematisiert wird die Erkenntnis Fausts darüber, dass es nicht möglich ist alles zu wissen.
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Protagonist der Handlung ist der Wissenschaftler Heinrich Faust, der zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er nicht alles Wissen kann. Während eines Spaziergangs begegnet er einem Hund, den er schließlich  mit nach Hause nimmt. Der Hund jedoch gibt sich bald als Teufel Mephistopheles zu erkennen und schließt mit Faust einen Pakt: Wenn er es schafft Faust vollends glücklich zu machen erhält er dessen Seele. Während Mephistopheles versucht seinen Teil der Abmachung zu erfüllen verliebt sich Faust in Gretchen. Gretchen, die ebenfalls Interesse an Faust zeigt, lässt sich von diesem verführen ihrer Mutter einen Trank zu verabreichen, damit sie sich Nachts treffen können. Die Mutter jedoch stirbt an dem Trank und Gretchens Bruder wird von Faust im Duell getötet, woraufhin dieser fliehen muss und Gretchen zurücklässt. Auf der Flucht versucht Mephistopheles Faust abzulenken und verschweigt ihm Gretchens Schwangerschaft. Faust hat unterdessen eine Erscheinung, dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zurück um sie zu retten. Er findet sie im Kerker, wo sie ihm gesteht, dass sie ihr gemeinsames Kind getötet hat. Faust versucht sie zur Flucht zu überreden, doch Gretchen entscheidet sich dagegen und somit für die Todesstrafe. Mögliche Intentionsaspekte sind die Unzufriedenheit und Verzweiflung Fausts, sowie die Tatsache, dass es dem Menschen nicht möglich ist alles zu wissen.
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Die zu analysierende Textstelle setzt ein mit dem Ausruf Fausts: „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin [studiert]“ (V.354 f.). Die Anzahl der Studienfächer kennzeichnet Faust als eine gelehrte Person. Auffällig ist jedoch die Interjektion „ach!“ (V. 354), welche trotz des hohen Wissensstandes eine gewisse Unzufriedenheit in Bezug auf die Studienfächer verdeutlicht. Faust ergänzt die Studienfächer um ein weiteres mit der Aussage: „Und leider auch Theologie“ (V.365). Das Adverb „leider“ (V.365) in Bezug auf das Studium der Theologie verdeutlicht die Unzufriedenheit Fausts. Die Theologie steht generell im Kontrast zu den anderen Studienfächern, da es sich bei diesen um faktenbasierte Wissenschaften handelt und diese nicht, wie die Theologie unlösbare Fragen aufwerfen. Faust selbst berichtet, er habe „mit heißem Bemühen [studiert]“ (V. 357). Der Ausdruck „[h]eiße[s] Bemühen“ (V.357) ist eine unreine Synästhesie, welche verdeutlichen soll wie intensiv und ehrgeizig Faust in seinem Studium vorgegangen ist. Im weiteren Verlauf erklärt Faust: „Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor“ (V. 358 f.). Die beiden Aussagen stehen im Gegensatz zu einander, da Faust sich in der ersten Aussage als „armer Tor“ (V.358) beschreibt und in der zweiten Aussage erläutert, er sei „so klug als wie zuvor“ (V.359). Zuvor hat Faust ganze vier Fächer studiert und bezeichnet sich dennoch als einen armen Narren. Diese Aussagen sind ebenfalls als Unzufriedenheit Fausts zu interpretieren. Als nächstes berichtet er von „[h]eiße[n] Magister[n]“ (V.360) und „heiße[n] Doktor[en]“ (V.360), damit sind die akademischen Titel gemeint, die er während seines Studiums errungen hat. Das Adjektiv „heiß[.]“ (V. 360) in Bezug auf den erlangten akademischen Titel ist ebenfalls als Ehrgeiz und Anstrengung zu deuten. In den folgenden Versen wird erläutert, dass Faust bereits seit mehreren Jahren Lehrer ist und seine Schüler „an der Nase herum[führt]“ (V. 363), was bedeutet, dass er seinen Schülern aus seiner Sicht nichts Sinnvolles beibringt und im Zusammenhang mit der Unzufriedenheit am Anfang der Textstelle steht. In den Jahren als Lehrer ist er ebenfalls zu der Erkenntnis gekommen, „dass wir nichts wissen können“ (V. 364). Diese Erkenntnis vertrat ursprünglich der griechische Philosoph Sokrates, welcher versuchte damit zu verdeutlichen, dass wir Menschen so bedeutungslos im Universum sind, sodass wir nichts wissen können. Nach dieser Erkenntnis ist Faust so verzweifelt, dass es ihm „schier das Herz verbrenn[t]“ (V. 365). Faust bezeichnet sich selbst als „gescheiter als alle die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (V.366 f.), was eine gewisse Arroganz verdeutlicht, da er sich selbst über Gelehrte und Priester stellt. Untermauert wird dies ebenfalls durch die Aussagen: „Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel“ (V. 368) und „Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“ (V.369), wobei letzteres ebenso eine Vorrausdeutung für die zukünftige Handlung ist. Seine Verzweiflung wird ebenfalls darin bestätigt, dass ihm „alle Freud entrissen [wurde]“ (V.370). Die folgende Anapher: „Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, [b]ilde mir nicht ein, ich könnte was lehren“ (V. 371 f.) steht im Kontrast zu den vorherigen Aussagen, da Faust dort erwähnte, dass er sehr gebildet ist und seit Jahren Schüler unterrichtet. Er habe zudem „weder Gut noch Geld, [n]och Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (V. 374), was veranschaulicht, dass er seiner Ansicht nach nichts Weiteres als unnützes Wissen besitzt. Aus diesem Grund habe er sich, seiner Aussage nach „der Magie ergeben“ (V. 377), damit ihm „durch Geistes Kraft und Mund [n]icht manch Geheimnis würde kund“ (V. 378 f.) und er „nicht mehr, mit saurem Schweiß, [z]u sagen brauche was [er] nicht weiß“ (V. 380 f.). Faust, dem es missfällt nicht alles wissen zu können, versucht nun in der Magie nach antworten zu suchen. Die Metapher „saure[r] Schweiß“ (V. 380) verdeutlicht ebenfalls die Unzufriedenheit Fausts. Im weiteren Verlauf wird Fausts Wunsch, „dass [er] erkenn[t], was die Welt [i]m Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.). Die Textstelle endet mit der Aussage: „Schau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“ (V. 384 f.). Er legt dar, dass er erkennen möchte wie die Welt funktioniert, anstatt zu versuchen es irgendwie zu erklären.
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Zum Schluss ist zusammenzufassen, dass Faust aufgrund seiner Erkenntnis, nicht alles wissen zu können, verzweifelt und unzufrieden ist. Diese Tatsache impliziert in ihm den Wunsch zu sehen wie die Welt funktioniert, dies ist ihm jedoch mit gewöhnlichen Methoden nicht möglich, weshalb er sich der Magie zuwendet.

Version vom 12. September 2017, 15:52 Uhr

Analyse eines Textauszugs aus einem Drama

Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (inhaltlich und sprachlich-formal Relevantes markieren, Fachbegriffe notieren, gliedern, Überschriften notieren usw.)

1. Einleitung

• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Dramas

• inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Dramenzusammenhang


2. Hauptteil

• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Funktionen

• Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (Was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (Wie wird es gesagt und was bedeutet das?, rhetorische Mittel) Gesichtspunkten

• Wechselbeziehung zwischen Inhalt und Sprache bzw. Form berücksichtigen

• korrekte Zitierweise

• fakultativ: Zeit-, Raumgestaltung, Figurenkonstellation, Rückbezug zum Dramenkontext

3. Schluss

• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung


Sarah

Die Tragödie „Faust“, welche von Johann Wolfgang von Goethe innerhalb der Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs, der Klassik und der Romantik verfasst und im Jahre 1808 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die Übermächtigkeit Gottes.

(Inhaltsangabe)

Goethe intendiert in seinem Drama die Macht Gottes, so wie dessen Unbezwingbarkeit zum Ausdruck zu bringen, indem er den Teufel die, die Handlung umfassende Wette verlieren lässt.

Die Verse 353 bis 385, welche den Anfang des Faust-Monologs in der Szene „Nacht“ darstellen, gestalten die Einleitung der Tragödie. In diesem Textausschnitt wird, um die darauf folgenden Handlungen verständlich zu machen, die Situation des Protagonisten Faust verdeutlicht, durch welche die vorhergehende Wette Gottes und Mephistopheles erst möglich war. In dieser Wette vertrat Mephistopheles die Meinung, Faust zum Bösen bekehren zu können, wobei Gott dagegen sprach. Der Monolog ist somit eine Art Grundlage für Mephistopheles späteres Vorgehen, denn dieser baut die nachfolgende Geschichte und sein eigenes Handeln auf Fausts Resignation auf. Da die vorliegende Textstelle auch eine Art Tiefpunkt in Fausts Leben darstellt, erscheint Mephistopheles ihm kurz darauf zur Hilfe, wodurch Faust sich ihm aus Verzweiflung heraus anvertraut und dem Teufel seine Seele verspricht. Insgesamt ist die Textstelle also in so fern wichtig, da sie ein Grundbaustein der fortgehenden Handlung ist.

Die Textstelle des Faust-Monologs befasst sich im Allgemeinen mit dem Empfinden eines Menschen, in diesem Fall Faust, der mit der Unendlichkeit und dem Überirdischen bekannt sein möchte. Aufgrund des fehlenden Wissens ist Faust jedoch verzweifelt und daher resignativ.

Betrachtet man zu Beginn die Sprache des Dramenauszugs, so fällt einem sofort die lyrische Sprachgestaltung auf, die Goethe im gesamten Drama fortgehend nutzt. Der Text weist hierbei anfänglich eine Art Kreuzreim auf, wobei jedoch der eine Teil des eigentlichen Reimkomplexes von zwei Waisen ersetzt wird. Da dieser Struktur jedoch keine weiteren derartigen Kreuzreime, sondern Paarreime folgen, ist von einem so genannten Knittelvers auszugehen. Diese Art von Reimschema lässt sich als Epochenmerkmal der Literaturepoche des Sturm und Drangs identifizieren. Merkmale dieser Epoche lassen sich im Gesamtdrama nach den Merkmalen der Romantik auf häufigsten vorfinden. Im Falle dieses Textausschnitts lässt sich dieses unregelmäßige Reimschema mit der inneren Unzufriedenheit und Verwirrung Fausts in Verbindung setzen. Als weiteres Merkmal dieser Epoche, welche eine der vier Epochen ist, in denen Goethe an Faust arbeitete, lässt sich die nicht vorhandene Einheit von Zeit und besonders der Sprache herausarbeiten. Da Goethe im Gesamtdrama eine eher ungleiche, teils gehobene, teils einfachere Sprache verwendet und keine exakten Zeitangaben anführt, lässt sich dies noch einmal unterstreichen. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass sich das Drama zu Zeiten des 16.Jahrhunderts abspielt, da in dieser Zeit auch ein Mann namens Faust lebte. Des Weiteren verwendet Goethe in diesem Textauszug einen eher parataktisch gehaltenen Satzbau, welcher die innere Wut Fausts über sein Unwissen zum Ausdruck bringt. Dies lässt sich damit erklären, da wütende Menschen sich eher einer schnellen und abrupten Weise zu Reden bedienen. Er verwendet diesbezüglich besonders zu Anfang des Auszugs viele Ausrufe, wie „Habe nun, ach!“(V.354), wobei das „ach“ zugleich eine Interjektion ist. Ein anderes Beispiel für einen Ausruf ist „Und leider auch Theologie!“(V.356). Die Ausrufe vermitteln dem Leser außer der Wut auch Verzweiflung des Protagonisten. Da Faust sein Unwissen jedoch auch deutlich melancholisch und erhaben dastehen lässt, bringt Goethe hierbei Fassetten der Romantik mit ins Spiel. So wird das Melancholische in Faust beispielsweise in seinem Ausruf „Ich armer Tor!“(V.358), durch welchen er sich als Narr bezeichnet, vermittelt. Der insgesamt durch Fausts Auftreten zum Ausdruck gebrachte Subjektivismus zeigt hierbei erneut Stränge der Epoche des Sturm und Drangs. Zuletzt lässt sich die Epoche der Aufklärung in Fausts Drang nach Erkenntnis wiederfinden. Dieser Drang wird besonders in den Aussagen „Und sehe, dass wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen“(V.364 f.) verdeutlicht. Zur Umschreibung des eben angeführten Wissensdrangs führt Faust Akkumulationen wie „Philosophie, Juristerei [,] Medizin [u]nd […]Theologie“(V.354 ff.) oder die Aufzählung der Titel Fausts (vgl. V360) an. Diese und auch weitere Akkumulationen zeigen indirekt, dass Faust viel weiß, aber dennoch nicht alles. Somit ist Faust ein kluger Mann, dem aber letztlich sein Wissen zu nichts ihm Ersehntes gebracht hat. Besonders wird dies auch durch die Nutzung von „leider“(V.356) in Bezug auf die Geisteswissenschaft „Theologie“(V.356) deutlich, da dieses Studium Faust nicht näher an Gott heranführen konnte. Allgemein wird sein vieles Wissen, um auf die Akkumulationen zurück zu kommen, hierbei in den vielen aufeinander folgenden Worten deutlich, welche man jedoch noch sehr weit ergänzen könnte, was wiederum für Fausts Unwissen steht. Eine weitere Anspielung auf dieses oder auch auf die Tatsache, dass Allwissenheit auf irdischer Ebene unmöglich ist, ist die Metapher und Synästhesie „heiße[s] Bemühn“(V.357). Durch die Verbindung eines Sinnes mit einer Sache, die diese Eigenschaft eigentlich nicht besitzt, setzt Goethe Fausts Ehrgeiz in Verbindung mit dessen Emotionen, die hierbei sehr intensiv sind. Wie auch mit dieser Synästhesie Dinge geschaffen werden, die auf natürlicher Ebene unmöglich wären, schafft Goethe auch mit Fausts Wunsch an sich etwas Unmögliches. Die Antithese „[h]erauf, herab“(V.362) zeigt so auch die Gegensätzlichkeit von Wunsch und Wirklichkeit. Innerhalb dieser Zeilen kommt Faust zu dem Schluss, dass er in den zehn Jahren, die er schon Lehrer ist (vgl. V.361), nichts sinnvolles lehren konnte und somit metaphorisch gesehen „[s]eine Schüler an der Nase herum“(V.363) zieht. Goethe unterstreicht dieses Denken Fausts noch einmal mit dem Ausruf „Und sehe, dass wir nichts wissen können!“(V.364). Mit diesem Vers wiederholt Faust letztlich Sokrates berühmten Worte „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, welche meinen, dass der Mensch an sich vom Universum und eigentlich allem uns bekannten keine Ahnung hat. Denn das was er zu wissen meint, ist nur vom Mensch geschaffen und auch nur ein Bruchteil von alle dem, was es zu wissen gibt. Die Erkenntnis jedoch, macht Faust deutlich resignativ, was Goethe durch metaphorische Darstellungsweise des Empfindens Fausts unterstreicht. So beispielsweise in „Das will mir schier das Herz verbrennen“(V.365). Mit diesem Vers wird deutlich, dass Faust, gehe man nach seinem Empfinden, innerlich stirbt, wenn er das ersehnte Wissen nie erhalten wird. Auch steht das Herz an sich als Metapher für Gefühle und Emotionen, die Faust in diesem Moment verzweifeln lassen. Trotz seiner Erkenntnis, kann und will er nicht ohne dieses Wissen leben und denkt, er wäre der Einzige dem es zu stände. Dieses Denken wird in der Höherstufung über „Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“(V.366) verdeutlicht, indem er seiner Selbst verherrlicht und ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein innerhalb dieser Akkumulation, welche sich, wenn man die „Laffen“ ausschließt, als Antiklimax erweist, zeigt. Dieses Selbstbewusstsein und eine gewisse Furchtlosigkeit lassen sich in Fausts Aussagen „Mich plagen keine Skrupel, noch Zweifel, [f]ürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“(V.368) wiederfinden. Innerhalb dieser Verse stellt er sich persönlich an die Spitze von Allem. Auch wenn dies nicht konkret im Text gesagt wird, wird es durch das Zusammenspiel dieser zwei Aussagen und der vorhergehenden Akkumulation deutlich, da Faust sich hier über „Pfaffen“, was zu Goethes Zeit als abwertender Begriff für Geistliche genutzt worden ist, stellt. Da diese jedoch zusätzlich als Repräsentanten der Kirche gelten und in der vorliegenden Antiklimax an letzter Stelle stehen, erweist Faust sich in dieser Aussage aus christlicher Sicht als ungläubig, da er sich über Gott und den Glauben an die unterste Stelle stellt.Zudem stellt die Verwendung der Furchtlosigkeit gegenüber des Teufels auch eine Vorausdeutung auf Mephistopheles dar, da Faust sich diesem im weiteren Drama ergibt. Jedoch schwingt die an dieser Stelle zum Ausdruck gebrachte Verherrlichung schnell wieder in Verzweiflung um, indem Goethe die resignativen Charakterzüge Fausts noch einmal auftreten lässt. So führt er hier Fausts entrissene Freude (vgl. V370) an, welche auch zeigt, dass er im Allgemeinen nichts mehr im Leben hat und er somit auch nichts vom wahren Leben weiß. Ihm fehlt also nicht nur das Wissen über Überirdisches, sondern auch das über die Liebe und Freundschaft, und alle Dinge, die dem Leben seinen Sinn geben. Auch wenn sich dieser Aspekt nur schwer aus dem Text filtrieren lässt, bestätigt sich die Deutung im Fortgang der Handlung. Aus dieser Resignation heraus stellt Faust mit der inhaltsverstärkenden Anapher „Bilde mir nicht ein [...]“(V.371) Aussagen an, in denen er klar zum Ausdruck bringt, dass er nichts wirklich Wichtiges lehren kann und seine Schüler rückbeziehend auf Sokrates Philosophie anlügt (vgl. V.371 ff.). Das was er jedoch in seiner resignativen Lage verlangt, ist das Wissen, das er nicht besitzen kann, beziehungsweise nicht besitzt. Er hat „weder Gut noch Geld“(V.374), was die Unwissenheit über das irdische Leben meint, „noch Ehr und Herrlichkeit der Welt“(V.375), was wiederum die Unwissenheit über das Überirdische, Göttliche meint. Abschließend führt Goethe den vergleichenden Ausruf Fausts „Es möchte kein Hund so länger leben!“(V.376) an, um die Resignation zu vollenden. Mit dem „Hund“ stellt er hierbei schon eine Art Verbindung zu Mephistopheles her, da dieser Faust in Gestalt eines Hundes erscheint und das Wissen, welches Faust erstrebt, in gewisser Weise besitzt und somit das Leben, welches selbst ein Hund nicht leben möchte, nicht einmal leben muss. Gerade diese Magie, die später durch Mephistopheles zum Ausdruck gebracht wird, erscheint dann Fausts Lösung für seine Verzweiflung zu sein, sodass er sich dieser ergibt (vgl. V377 ff.). Da Magie auch als eine Art Regelverstoß gilt, da sie übermenschlich und unnatürlich ist, kennzeichnet sich in diesem Fall ein weiteres Epochenmerkmal des Sturm und Drangs. Des Weiteren führt Goethe an dieser Stelle, wie zu Anfang des Textauszugs (vgl. V.357) mit den Worten „saue[rer] Schweiß“(V.380) eine Synästhesie an. Diese stellt eine Art Antwort auf die ihr vorhergehende dar, da Faust sich innerhalb der folgenden Verse wieder mit etwas personifiziert, dass ihm nicht als Eigenschaft zusteht. Durch die Verneinung seines Wunsches (vgl. V.380) zeigt Faust jedoch, dass er hofft, sich diese Eigenschaft durch die Magie aneignen zu können und er seinen Ehrgeiz so nicht mehr benötigt. Abgesehen von dieser indirekten Anspielung auf das Hoffen Fausts, zeigt die Synästhesie den Inhalt verstärkend, dass Faust alles dafür geben würde, allwissend zu sein. Somit unterstreicht dieser Vers erneut seinen Ehrgeiz, das ersehnte Wissen zu erlangen. Abschließend endet der vorliegende Textauszug somit auch damit, dass Fausts Ziel dem Leser mit den Worten „Dass ich erkenne was die Welt [i]m Innersten zusammenhält, [s]chau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“(V.382 ff.) vor Augen geführt wird. In dieser kurzen Textpassage wird zusammenfassend noch einmal deutlich, dass Fausts größtes Verlangen das Wissen über das Göttliche ist. Dieses Verlangen stellt somit eine Grundlage für die weitere Handlung, sowie das Verständnis dar, da der Text auf diesem Verlangen basiert ist. Letztlich hofft Faust also, das zu erkennen, was schon Sokrates für sich selbst als unmöglich erklärte.

Abschließend lässt sich auf Grundlage der vorliegenden Analyse zusammenfassend sagen, dass Goethe innerhalb dieser Textpassage die Resignation und Hilflosigkeit Fausts besonders hervorhebt, da auf dieser das Handeln Mephistopheles auf Grundlage der vorhergehenden Wette basiert und die Dramenhandlung dadurch Sinn ergibt.


Nina Analyse

Johann Wolfgang Goethes Tragödie "Faust", geschrieben über mehrere Epochen hinweg und erschienen im Jahr 1808, thematisiert den Durst eines Menschen nach Wissen über das Übersinnliche und den Sinn des Leben. Der Teufel Mephistopheles und Gott schließen eine Wette ab, durch die Mephistopheles Heinrich Faust zum Bösen bekehren muss. Dieser macht am Anfang der Szene, genannt Faustmonolog, eine Zwischenbilanz seines Lebens. Er hat Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie studiert, hat akademische Titel und ist ein Professor geworden. Zudem stellt er fest, dass er trotz seines angereicherten Wissens unzufrieden ist, da er mehr wissen will, nämlich was die Welt im Innersten zusammen hält. Nach dieser Resignation erscheint ihm die Lösung in Form von Mephistopheles, der bereit ist ihm zu helfen. Im folgenden des Dramas begegnet Faust Magarete, genannt Gretchen, in die er sich verliebt. Er erobert sie mit Mephistopheles Hilfe erfolgreich für sich. Die junge Magarete gibt ihrer Mutter einen Schlaftrank um eine Nacht bei Faust zu sein, der jedoch tödlich für die Mutter endet. Als Gretchen ihr eigenes Kind umbringt und dafür im Kerker landet, kommt Faust und bittet sie mit ihm zu fliehen. Gretchen weigert sich und wird schlussendlich von Gott aufgenommen, sodass Gott die anfängliche Wette gewonnen hat.

Die Szene besteht aus Faust der in der Nacht allein im Zimmer ist. Die Beschreibung des Zimmers, in der Regieanweisung als "[...] hochgewölbt[...]" und "[...] eng[...]" beschrieben, ist der erste Hinweis auf Fausts innerer Konflikt.

Lorena

Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Nacht“ handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Teil der Tragödie „Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1808. Thematisiert wird die Erkenntnis Fausts darüber, dass es nicht möglich ist alles zu wissen. Protagonist der Handlung ist der Wissenschaftler Heinrich Faust, der zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er nicht alles Wissen kann. Während eines Spaziergangs begegnet er einem Hund, den er schließlich mit nach Hause nimmt. Der Hund jedoch gibt sich bald als Teufel Mephistopheles zu erkennen und schließt mit Faust einen Pakt: Wenn er es schafft Faust vollends glücklich zu machen erhält er dessen Seele. Während Mephistopheles versucht seinen Teil der Abmachung zu erfüllen verliebt sich Faust in Gretchen. Gretchen, die ebenfalls Interesse an Faust zeigt, lässt sich von diesem verführen ihrer Mutter einen Trank zu verabreichen, damit sie sich Nachts treffen können. Die Mutter jedoch stirbt an dem Trank und Gretchens Bruder wird von Faust im Duell getötet, woraufhin dieser fliehen muss und Gretchen zurücklässt. Auf der Flucht versucht Mephistopheles Faust abzulenken und verschweigt ihm Gretchens Schwangerschaft. Faust hat unterdessen eine Erscheinung, dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zurück um sie zu retten. Er findet sie im Kerker, wo sie ihm gesteht, dass sie ihr gemeinsames Kind getötet hat. Faust versucht sie zur Flucht zu überreden, doch Gretchen entscheidet sich dagegen und somit für die Todesstrafe. Mögliche Intentionsaspekte sind die Unzufriedenheit und Verzweiflung Fausts, sowie die Tatsache, dass es dem Menschen nicht möglich ist alles zu wissen.

Die zu analysierende Textstelle setzt ein mit dem Ausruf Fausts: „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin [studiert]“ (V.354 f.). Die Anzahl der Studienfächer kennzeichnet Faust als eine gelehrte Person. Auffällig ist jedoch die Interjektion „ach!“ (V. 354), welche trotz des hohen Wissensstandes eine gewisse Unzufriedenheit in Bezug auf die Studienfächer verdeutlicht. Faust ergänzt die Studienfächer um ein weiteres mit der Aussage: „Und leider auch Theologie“ (V.365). Das Adverb „leider“ (V.365) in Bezug auf das Studium der Theologie verdeutlicht die Unzufriedenheit Fausts. Die Theologie steht generell im Kontrast zu den anderen Studienfächern, da es sich bei diesen um faktenbasierte Wissenschaften handelt und diese nicht, wie die Theologie unlösbare Fragen aufwerfen. Faust selbst berichtet, er habe „mit heißem Bemühen [studiert]“ (V. 357). Der Ausdruck „[h]eiße[s] Bemühen“ (V.357) ist eine unreine Synästhesie, welche verdeutlichen soll wie intensiv und ehrgeizig Faust in seinem Studium vorgegangen ist. Im weiteren Verlauf erklärt Faust: „Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor“ (V. 358 f.). Die beiden Aussagen stehen im Gegensatz zu einander, da Faust sich in der ersten Aussage als „armer Tor“ (V.358) beschreibt und in der zweiten Aussage erläutert, er sei „so klug als wie zuvor“ (V.359). Zuvor hat Faust ganze vier Fächer studiert und bezeichnet sich dennoch als einen armen Narren. Diese Aussagen sind ebenfalls als Unzufriedenheit Fausts zu interpretieren. Als nächstes berichtet er von „[h]eiße[n] Magister[n]“ (V.360) und „heiße[n] Doktor[en]“ (V.360), damit sind die akademischen Titel gemeint, die er während seines Studiums errungen hat. Das Adjektiv „heiß[.]“ (V. 360) in Bezug auf den erlangten akademischen Titel ist ebenfalls als Ehrgeiz und Anstrengung zu deuten. In den folgenden Versen wird erläutert, dass Faust bereits seit mehreren Jahren Lehrer ist und seine Schüler „an der Nase herum[führt]“ (V. 363), was bedeutet, dass er seinen Schülern aus seiner Sicht nichts Sinnvolles beibringt und im Zusammenhang mit der Unzufriedenheit am Anfang der Textstelle steht. In den Jahren als Lehrer ist er ebenfalls zu der Erkenntnis gekommen, „dass wir nichts wissen können“ (V. 364). Diese Erkenntnis vertrat ursprünglich der griechische Philosoph Sokrates, welcher versuchte damit zu verdeutlichen, dass wir Menschen so bedeutungslos im Universum sind, sodass wir nichts wissen können. Nach dieser Erkenntnis ist Faust so verzweifelt, dass es ihm „schier das Herz verbrenn[t]“ (V. 365). Faust bezeichnet sich selbst als „gescheiter als alle die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (V.366 f.), was eine gewisse Arroganz verdeutlicht, da er sich selbst über Gelehrte und Priester stellt. Untermauert wird dies ebenfalls durch die Aussagen: „Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel“ (V. 368) und „Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“ (V.369), wobei letzteres ebenso eine Vorrausdeutung für die zukünftige Handlung ist. Seine Verzweiflung wird ebenfalls darin bestätigt, dass ihm „alle Freud entrissen [wurde]“ (V.370). Die folgende Anapher: „Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, [b]ilde mir nicht ein, ich könnte was lehren“ (V. 371 f.) steht im Kontrast zu den vorherigen Aussagen, da Faust dort erwähnte, dass er sehr gebildet ist und seit Jahren Schüler unterrichtet. Er habe zudem „weder Gut noch Geld, [n]och Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (V. 374), was veranschaulicht, dass er seiner Ansicht nach nichts Weiteres als unnützes Wissen besitzt. Aus diesem Grund habe er sich, seiner Aussage nach „der Magie ergeben“ (V. 377), damit ihm „durch Geistes Kraft und Mund [n]icht manch Geheimnis würde kund“ (V. 378 f.) und er „nicht mehr, mit saurem Schweiß, [z]u sagen brauche was [er] nicht weiß“ (V. 380 f.). Faust, dem es missfällt nicht alles wissen zu können, versucht nun in der Magie nach antworten zu suchen. Die Metapher „saure[r] Schweiß“ (V. 380) verdeutlicht ebenfalls die Unzufriedenheit Fausts. Im weiteren Verlauf wird Fausts Wunsch, „dass [er] erkenn[t], was die Welt [i]m Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.). Die Textstelle endet mit der Aussage: „Schau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“ (V. 384 f.). Er legt dar, dass er erkennen möchte wie die Welt funktioniert, anstatt zu versuchen es irgendwie zu erklären.

Zum Schluss ist zusammenzufassen, dass Faust aufgrund seiner Erkenntnis, nicht alles wissen zu können, verzweifelt und unzufrieden ist. Diese Tatsache impliziert in ihm den Wunsch zu sehen wie die Welt funktioniert, dies ist ihm jedoch mit gewöhnlichen Methoden nicht möglich, weshalb er sich der Magie zuwendet.