Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.
Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.
Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten
im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Analyse der Textstelle: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 203: | Zeile 203: | ||
Abschließend lässt sich sagen, dass durch diese Textstelle, Fausts Verzweiflung und starken Emotionen zu der unstillbaren Gier nach wissen durchaus deutlich wird. | Abschließend lässt sich sagen, dass durch diese Textstelle, Fausts Verzweiflung und starken Emotionen zu der unstillbaren Gier nach wissen durchaus deutlich wird. | ||
+ | |||
+ | '''Christine''' | ||
+ | |||
+ | Die vorliegende Textstelle der Tragödie "Faust" von Johann Wolfgang Goethe, veröffentlicht im Jahr 1808, handelt von Faust, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist. | ||
+ | |||
+ | Faust, der sich sein Leben lang mit dem Studieren der Wissenschaften beschäftigt hat, kann sich nicht damit zufriedenstellen. In dem Monolog klagt er darüber, wie wenig er vom wirklich Wichtigem weiß. Aus dem Grund möchte er mit Hilfe der Geister herausfinden, was der Sinn des Lebens ist. | ||
+ | |||
+ | Nach den drei Prologen ist diese Textstelle die eigentlich Einleitung des Dramas. Sie stellt den Protagonisten, Faust, und seine Lage vor. Durch seine Unzufriedenheit kommt es dazu, dass er für Mephistopheles ein leichtes Opfer ist und seinem vorgeschlagenem Pakt zustimmt. Darauf baut die folgende Handlung der Tragödie auf. | ||
+ | |||
+ | Die Textstelle beginnt damit, dass Faust alle Wissenschaften aufzählt, die er studiert hat. Die Synästhesie "heißes Bemühn" (V.375) zeigt dabei wie wichtig Faust dies war. Allerdings ist er nicht glücklich damit, da er der Meinung ist vom wirklich Wichtigem "nichts wissen [zu] können" (V.364). Seine Unzufriedenheit und Verzweiflung der Unwissenheit wird zum Beispiel durch die Ausrufe "Habe nun, ach!" (V.354), "Da stehe ich nun, ich armer Tor!" (V.357) zum Ausdruck gebracht. Er zweifelt an sich und bezeichnet sich selber als ein "Tor" (V.358), was so viel ist wie ein Narr oder ein nichts wissender Mensch. Er zweifelt auch am Sinn daran seinen Schülern etwas beizubringen, was für ihn keinen Wert hat. Er hat dabei das Gefühl seine Schüler anzulügen, was er durch die Metapher "an der Nase herum[führen]" (V.363) zum Ausdruck bringt. Das Wissen, "nichts wissen [zu] können" (V.364) löst bei ihm außerdem Wut aus. Die Metapher, "das Herz verbrennen" (V.365) steht in dem Zusammenhang für das Gefühl der Wut, da er trotz des Studiums nichts erreicht hat. Er selber hält sich für "gescheitert als alle Laffen, /Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen" (V.366f.), was über seine Person aussagt, dass er arrogant ist. Dann folgt die Anapher "bilde mir nicht ein was Rechts zu wissen" (V.371) und "bilde mir nicht ein ich könnte was lehren" (V.372), welche noch einmal seine Unzufriedenheit als Lehrer betont. Faust ist zwiegespalten, da er einerseits der Meinung ist intelligenter zu sein als manch Anderer, andererseits aber weiß, nicht alles wissen zu können und nichts wichtiges lehrt. Faust beschließt sich "der Magie [zu] ergeben" (V.377) und hofft auf eine Antwort auf die Frage "was die Welt / im Innersten zusammenhält" (V.382f.). Der letzte Satz drückt Fausts Wunsch aus endlich den Sinn des Lebens zu verstehen und nicht mit leeren Worten alles erklären zu müssen. | ||
+ | |||
+ | Die Textstelle verdeutlicht Fausts Zwiespalt und die damit verbundene Verzweiflung. Er ist einerseits der Meinung intelligent zu sein, aber andererseits kann er es nicht verarbeitet, dass er nur einen geringen, unwichtigen Teil des Lebens versteht und sonst rein gar nichts. Die Textstelle ist die Basis für die folgende Handlung. Es kommt zum Teufelspakt, dem Faust wegen seiner Unzufriedenheit mit seinem Leben zustimmt und die Handlung nimmt ihren Lauf. |
Version vom 12. September 2017, 20:53 Uhr
Analyse eines Textauszugs aus einem Drama
Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (inhaltlich und sprachlich-formal Relevantes markieren, Fachbegriffe notieren, gliedern, Überschriften notieren usw.)
1. Einleitung
• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Dramas
• inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Dramenzusammenhang
2. Hauptteil
• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Funktionen
• Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (Was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (Wie wird es gesagt und was bedeutet das?, rhetorische Mittel) Gesichtspunkten
• Wechselbeziehung zwischen Inhalt und Sprache bzw. Form berücksichtigen
• korrekte Zitierweise
• fakultativ: Zeit-, Raumgestaltung, Figurenkonstellation, Rückbezug zum Dramenkontext
3. Schluss
• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
Sarah
Die Tragödie „Faust“, welche von Johann Wolfgang von Goethe innerhalb der Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs, der Klassik und der Romantik verfasst und im Jahre 1808 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die Übermächtigkeit Gottes.
(Inhaltsangabe)
Goethe intendiert in seinem Drama die Macht Gottes, so wie dessen Unbezwingbarkeit zum Ausdruck zu bringen, indem er den Teufel die, die Handlung umfassende Wette verlieren lässt.
Die Verse 353 bis 385, welche den Anfang des Faust-Monologs in der Szene „Nacht“ darstellen, gestalten die Einleitung der Tragödie. In diesem Textausschnitt wird, um die darauf folgenden Handlungen verständlich zu machen, die Situation des Protagonisten Faust verdeutlicht, durch welche die vorhergehende Wette Gottes und Mephistopheles erst möglich war. In dieser Wette vertrat Mephistopheles die Meinung, Faust zum Bösen bekehren zu können, wobei Gott dagegen sprach. Der Monolog ist somit eine Art Grundlage für Mephistopheles späteres Vorgehen, denn dieser baut die nachfolgende Geschichte und sein eigenes Handeln auf Fausts Resignation auf. Da die vorliegende Textstelle auch eine Art Tiefpunkt in Fausts Leben darstellt, erscheint Mephistopheles ihm kurz darauf zur Hilfe, wodurch Faust sich ihm aus Verzweiflung heraus anvertraut und dem Teufel seine Seele verspricht. Insgesamt ist die Textstelle also in so fern wichtig, da sie ein Grundbaustein der fortgehenden Handlung ist.
Die Textstelle des Faust-Monologs befasst sich im Allgemeinen mit dem Empfinden eines Menschen, in diesem Fall Faust, der mit der Unendlichkeit und dem Überirdischen bekannt sein möchte. Aufgrund des fehlenden Wissens ist Faust jedoch verzweifelt und daher resignativ.
Betrachtet man zu Beginn die Sprache des Dramenauszugs, so fällt einem sofort die lyrische Sprachgestaltung auf, die Goethe im gesamten Drama fortgehend nutzt. Der Text weist hierbei anfänglich eine Art Kreuzreim auf, wobei jedoch der eine Teil des eigentlichen Reimkomplexes von zwei Waisen ersetzt wird. Da dieser Struktur jedoch keine weiteren derartigen Kreuzreime, sondern Paarreime folgen, ist von einem so genannten Knittelvers auszugehen. Diese Art von Reimschema lässt sich als Epochenmerkmal der Literaturepoche des Sturm und Drangs identifizieren. Merkmale dieser Epoche lassen sich im Gesamtdrama nach den Merkmalen der Romantik auf häufigsten vorfinden. Im Falle dieses Textausschnitts lässt sich dieses unregelmäßige Reimschema mit der inneren Unzufriedenheit und Verwirrung Fausts in Verbindung setzen. Als weiteres Merkmal dieser Epoche, welche eine der vier Epochen ist, in denen Goethe an Faust arbeitete, lässt sich die nicht vorhandene Einheit von Zeit und besonders der Sprache herausarbeiten. Da Goethe im Gesamtdrama eine eher ungleiche, teils gehobene, teils einfachere Sprache verwendet und keine exakten Zeitangaben anführt, lässt sich dies noch einmal unterstreichen. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass sich das Drama zu Zeiten des 16.Jahrhunderts abspielt, da in dieser Zeit auch ein Mann namens Faust lebte. Des Weiteren verwendet Goethe in diesem Textauszug einen eher parataktisch gehaltenen Satzbau, welcher die innere Wut Fausts über sein Unwissen zum Ausdruck bringt. Dies lässt sich damit erklären, da wütende Menschen sich eher einer schnellen und abrupten Weise zu Reden bedienen. Er verwendet diesbezüglich besonders zu Anfang des Auszugs viele Ausrufe, wie „Habe nun, ach!“(V.354), wobei das „ach“ zugleich eine Interjektion ist. Ein anderes Beispiel für einen Ausruf ist „Und leider auch Theologie!“(V.356). Die Ausrufe vermitteln dem Leser außer der Wut auch Verzweiflung des Protagonisten. Da Faust sein Unwissen jedoch auch deutlich melancholisch und erhaben dastehen lässt, bringt Goethe hierbei Fassetten der Romantik mit ins Spiel. So wird das Melancholische in Faust beispielsweise in seinem Ausruf „Ich armer Tor!“(V.358), durch welchen er sich als Narr bezeichnet, vermittelt. Der insgesamt durch Fausts Auftreten zum Ausdruck gebrachte Subjektivismus zeigt hierbei erneut Stränge der Epoche des Sturm und Drangs. Zuletzt lässt sich die Epoche der Aufklärung in Fausts Drang nach Erkenntnis wiederfinden. Dieser Drang wird besonders in den Aussagen „Und sehe, dass wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen“(V.364 f.) verdeutlicht. Zur Umschreibung des eben angeführten Wissensdrangs führt Faust Akkumulationen wie „Philosophie, Juristerei [,] Medizin [u]nd […]Theologie“(V.354 ff.) oder die Aufzählung der Titel Fausts (vgl. V360) an. Diese und auch weitere Akkumulationen zeigen indirekt, dass Faust viel weiß, aber dennoch nicht alles. Somit ist Faust ein kluger Mann, dem aber letztlich sein Wissen zu nichts ihm Ersehntes gebracht hat. Besonders wird dies auch durch die Nutzung von „leider“(V.356) in Bezug auf die Geisteswissenschaft „Theologie“(V.356) deutlich, da dieses Studium Faust nicht näher an Gott heranführen konnte. Allgemein wird sein vieles Wissen, um auf die Akkumulationen zurück zu kommen, hierbei in den vielen aufeinander folgenden Worten deutlich, welche man jedoch noch sehr weit ergänzen könnte, was wiederum für Fausts Unwissen steht. Eine weitere Anspielung auf dieses oder auch auf die Tatsache, dass Allwissenheit auf irdischer Ebene unmöglich ist, ist die Metapher und Synästhesie „heiße[s] Bemühn“(V.357). Durch die Verbindung eines Sinnes mit einer Sache, die diese Eigenschaft eigentlich nicht besitzt, setzt Goethe Fausts Ehrgeiz in Verbindung mit dessen Emotionen, die hierbei sehr intensiv sind. Wie auch mit dieser Synästhesie Dinge geschaffen werden, die auf natürlicher Ebene unmöglich wären, schafft Goethe auch mit Fausts Wunsch an sich etwas Unmögliches. Die Antithese „[h]erauf, herab“(V.362) zeigt so auch die Gegensätzlichkeit von Wunsch und Wirklichkeit. Innerhalb dieser Zeilen kommt Faust zu dem Schluss, dass er in den zehn Jahren, die er schon Lehrer ist (vgl. V.361), nichts sinnvolles lehren konnte und somit metaphorisch gesehen „[s]eine Schüler an der Nase herum“(V.363) zieht. Goethe unterstreicht dieses Denken Fausts noch einmal mit dem Ausruf „Und sehe, dass wir nichts wissen können!“(V.364). Mit diesem Vers wiederholt Faust letztlich Sokrates berühmten Worte „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, welche meinen, dass der Mensch an sich vom Universum und eigentlich allem uns bekannten keine Ahnung hat. Denn das was er zu wissen meint, ist nur vom Mensch geschaffen und auch nur ein Bruchteil von alle dem, was es zu wissen gibt. Die Erkenntnis jedoch, macht Faust deutlich resignativ, was Goethe durch metaphorische Darstellungsweise des Empfindens Fausts unterstreicht. So beispielsweise in „Das will mir schier das Herz verbrennen“(V.365). Mit diesem Vers wird deutlich, dass Faust, gehe man nach seinem Empfinden, innerlich stirbt, wenn er das ersehnte Wissen nie erhalten wird. Auch steht das Herz an sich als Metapher für Gefühle und Emotionen, die Faust in diesem Moment verzweifeln lassen. Trotz seiner Erkenntnis, kann und will er nicht ohne dieses Wissen leben und denkt, er wäre der Einzige dem es zu stände. Dieses Denken wird in der Höherstufung über „Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“(V.366) verdeutlicht, indem er seiner Selbst verherrlicht und ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein innerhalb dieser Akkumulation, welche sich, wenn man die „Laffen“ ausschließt, als Antiklimax erweist, zeigt. Dieses Selbstbewusstsein und eine gewisse Furchtlosigkeit lassen sich in Fausts Aussagen „Mich plagen keine Skrupel, noch Zweifel, [f]ürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“(V.368) wiederfinden. Innerhalb dieser Verse stellt er sich persönlich an die Spitze von Allem. Auch wenn dies nicht konkret im Text gesagt wird, wird es durch das Zusammenspiel dieser zwei Aussagen und der vorhergehenden Akkumulation deutlich, da Faust sich hier über „Pfaffen“, was zu Goethes Zeit als abwertender Begriff für Geistliche genutzt worden ist, stellt. Da diese jedoch zusätzlich als Repräsentanten der Kirche gelten und in der vorliegenden Antiklimax an letzter Stelle stehen, erweist Faust sich in dieser Aussage aus christlicher Sicht als ungläubig, da er sich über Gott und den Glauben an die unterste Stelle stellt.Zudem stellt die Verwendung der Furchtlosigkeit gegenüber des Teufels auch eine Vorausdeutung auf Mephistopheles dar, da Faust sich diesem im weiteren Drama ergibt. Jedoch schwingt die an dieser Stelle zum Ausdruck gebrachte Verherrlichung schnell wieder in Verzweiflung um, indem Goethe die resignativen Charakterzüge Fausts noch einmal auftreten lässt. So führt er hier Fausts entrissene Freude (vgl. V370) an, welche auch zeigt, dass er im Allgemeinen nichts mehr im Leben hat und er somit auch nichts vom wahren Leben weiß. Ihm fehlt also nicht nur das Wissen über Überirdisches, sondern auch das über die Liebe und Freundschaft, und alle Dinge, die dem Leben seinen Sinn geben. Auch wenn sich dieser Aspekt nur schwer aus dem Text filtrieren lässt, bestätigt sich die Deutung im Fortgang der Handlung. Aus dieser Resignation heraus stellt Faust mit der inhaltsverstärkenden Anapher „Bilde mir nicht ein [...]“(V.371) Aussagen an, in denen er klar zum Ausdruck bringt, dass er nichts wirklich Wichtiges lehren kann und seine Schüler rückbeziehend auf Sokrates Philosophie anlügt (vgl. V.371 ff.). Das was er jedoch in seiner resignativen Lage verlangt, ist das Wissen, das er nicht besitzen kann, beziehungsweise nicht besitzt. Er hat „weder Gut noch Geld“(V.374), was die Unwissenheit über das irdische Leben meint, „noch Ehr und Herrlichkeit der Welt“(V.375), was wiederum die Unwissenheit über das Überirdische, Göttliche meint. Abschließend führt Goethe den vergleichenden Ausruf Fausts „Es möchte kein Hund so länger leben!“(V.376) an, um die Resignation zu vollenden. Mit dem „Hund“ stellt er hierbei schon eine Art Verbindung zu Mephistopheles her, da dieser Faust in Gestalt eines Hundes erscheint und das Wissen, welches Faust erstrebt, in gewisser Weise besitzt und somit das Leben, welches selbst ein Hund nicht leben möchte, nicht einmal leben muss. Gerade diese Magie, die später durch Mephistopheles zum Ausdruck gebracht wird, erscheint dann Fausts Lösung für seine Verzweiflung zu sein, sodass er sich dieser ergibt (vgl. V377 ff.). Da Magie auch als eine Art Regelverstoß gilt, da sie übermenschlich und unnatürlich ist, kennzeichnet sich in diesem Fall ein weiteres Epochenmerkmal des Sturm und Drangs. Des Weiteren führt Goethe an dieser Stelle, wie zu Anfang des Textauszugs (vgl. V.357) mit den Worten „saue[rer] Schweiß“(V.380) eine Synästhesie an. Diese stellt eine Art Antwort auf die ihr vorhergehende dar, da Faust sich innerhalb der folgenden Verse wieder mit etwas personifiziert, dass ihm nicht als Eigenschaft zusteht. Durch die Verneinung seines Wunsches (vgl. V.380) zeigt Faust jedoch, dass er hofft, sich diese Eigenschaft durch die Magie aneignen zu können und er seinen Ehrgeiz so nicht mehr benötigt. Abgesehen von dieser indirekten Anspielung auf das Hoffen Fausts, zeigt die Synästhesie den Inhalt verstärkend, dass Faust alles dafür geben würde, allwissend zu sein. Somit unterstreicht dieser Vers erneut seinen Ehrgeiz, das ersehnte Wissen zu erlangen. Abschließend endet der vorliegende Textauszug somit auch damit, dass Fausts Ziel dem Leser mit den Worten „Dass ich erkenne was die Welt [i]m Innersten zusammenhält, [s]chau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“(V.382 ff.) vor Augen geführt wird. In dieser kurzen Textpassage wird zusammenfassend noch einmal deutlich, dass Fausts größtes Verlangen das Wissen über das Göttliche ist. Dieses Verlangen stellt somit eine Grundlage für die weitere Handlung, sowie das Verständnis dar, da der Text auf diesem Verlangen basiert ist. Letztlich hofft Faust also, das zu erkennen, was schon Sokrates für sich selbst als unmöglich erklärte.
Abschließend lässt sich auf Grundlage der vorliegenden Analyse zusammenfassend sagen, dass Goethe innerhalb dieser Textpassage die Resignation und Hilflosigkeit Fausts besonders hervorhebt, da auf dieser das Handeln Mephistopheles auf Grundlage der vorhergehenden Wette basiert und die Dramenhandlung dadurch Sinn ergibt.
Nina Analyse
Johann Wolfgang Goethes Tragödie "Faust", geschrieben über mehrere Epochen hinweg und erschienen im Jahr 1808, thematisiert den Durst eines Menschen nach Wissen über das Übersinnliche und den Sinn des Leben. Der Teufel Mephistopheles und Gott schließen eine Wette ab, durch die Mephistopheles Heinrich Faust zum Bösen bekehren muss. Dieser macht am Anfang der Szene, genannt Faustmonolog, eine Zwischenbilanz seines Lebens. Er hat Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie studiert, hat akademische Titel und ist ein Professor geworden. Zudem stellt er fest, dass er trotz seines angereicherten Wissens unzufrieden ist, da er mehr wissen will, nämlich was die Welt im Innersten zusammen hält. Nach dieser Resignation erscheint ihm die Lösung in Form von Mephistopheles, der bereit ist ihm zu helfen. Im folgenden des Dramas begegnet Faust Magarete, genannt Gretchen, in die er sich verliebt. Er erobert sie mit Mephistopheles Hilfe erfolgreich für sich. Die junge Magarete gibt ihrer Mutter einen Schlaftrank um eine Nacht bei Faust zu sein, der jedoch tödlich für die Mutter endet. Als Gretchen ihr eigenes Kind umbringt und dafür im Kerker landet, kommt Faust und bittet sie mit ihm zu fliehen. Gretchen weigert sich und wird schlussendlich von Gott aufgenommen, sodass Gott die anfängliche Wette gewonnen hat.
Die Szene besteht aus Faust der in der Nacht allein im Zimmer ist. Die Beschreibung des Zimmers, in der Regieanweisung als "[...] hochgewölbt[...]" und "[...] eng[...]" beschrieben, ist der erste Hinweis auf Fausts innerer Konflikt.
Lorena
Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Nacht“ handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Teil der Tragödie „Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1808. Thematisiert wird die Erkenntnis Fausts darüber, dass es nicht möglich ist alles zu wissen. Protagonist der Handlung ist der Wissenschaftler Heinrich Faust, der zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er nicht alles Wissen kann. Während eines Spaziergangs begegnet er einem Hund, den er schließlich mit nach Hause nimmt. Der Hund jedoch gibt sich bald als Teufel Mephistopheles zu erkennen und schließt mit Faust einen Pakt: Wenn er es schafft Faust vollends glücklich zu machen erhält er dessen Seele. Während Mephistopheles versucht seinen Teil der Abmachung zu erfüllen verliebt sich Faust in Gretchen. Gretchen, die ebenfalls Interesse an Faust zeigt, lässt sich von diesem verführen ihrer Mutter einen Trank zu verabreichen, damit sie sich Nachts treffen können. Die Mutter jedoch stirbt an dem Trank und Gretchens Bruder wird von Faust im Duell getötet, woraufhin dieser fliehen muss und Gretchen zurücklässt. Auf der Flucht versucht Mephistopheles Faust abzulenken und verschweigt ihm Gretchens Schwangerschaft. Faust hat unterdessen eine Erscheinung, dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zurück um sie zu retten. Er findet sie im Kerker, wo sie ihm gesteht, dass sie ihr gemeinsames Kind getötet hat. Faust versucht sie zur Flucht zu überreden, doch Gretchen entscheidet sich dagegen und somit für die Todesstrafe. Mögliche Intentionsaspekte sind die Unzufriedenheit und Verzweiflung Fausts, sowie die Tatsache, dass es dem Menschen nicht möglich ist alles zu wissen.
Die zu analysierende Textstelle setzt ein mit dem Ausruf Fausts: „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin [studiert]“ (V.354 f.). Die Anzahl der Studienfächer kennzeichnet Faust als eine gelehrte Person. Auffällig ist jedoch die Interjektion „ach!“ (V. 354), welche trotz des hohen Wissensstandes eine gewisse Unzufriedenheit in Bezug auf die Studienfächer verdeutlicht. Faust ergänzt die Studienfächer um ein weiteres mit der Aussage: „Und leider auch Theologie“ (V.365). Das Adverb „leider“ (V.365) in Bezug auf das Studium der Theologie verdeutlicht die Unzufriedenheit Fausts. Die Theologie steht generell im Kontrast zu den anderen Studienfächern, da es sich bei diesen um faktenbasierte Wissenschaften handelt und diese nicht, wie die Theologie unlösbare Fragen aufwerfen. Faust selbst berichtet, er habe „mit heißem Bemühen [studiert]“ (V. 357). Der Ausdruck „[h]eiße[s] Bemühen“ (V.357) ist eine unreine Synästhesie, welche verdeutlichen soll wie intensiv und ehrgeizig Faust in seinem Studium vorgegangen ist. Im weiteren Verlauf erklärt Faust: „Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor“ (V. 358 f.). Die beiden Aussagen stehen im Gegensatz zu einander, da Faust sich in der ersten Aussage als „armer Tor“ (V.358) beschreibt und in der zweiten Aussage erläutert, er sei „so klug als wie zuvor“ (V.359). Zuvor hat Faust ganze vier Fächer studiert und bezeichnet sich dennoch als einen armen Narren. Diese Aussagen sind ebenfalls als Unzufriedenheit Fausts zu interpretieren. Als nächstes berichtet er von „[h]eiße[n] Magister[n]“ (V.360) und „heiße[n] Doktor[en]“ (V.360), damit sind die akademischen Titel gemeint, die er während seines Studiums errungen hat. Das Adjektiv „heiß[.]“ (V. 360) in Bezug auf den erlangten akademischen Titel ist ebenfalls als Ehrgeiz und Anstrengung zu deuten. In den folgenden Versen wird erläutert, dass Faust bereits seit mehreren Jahren Lehrer ist und seine Schüler „an der Nase herum[führt]“ (V. 363), was bedeutet, dass er seinen Schülern aus seiner Sicht nichts Sinnvolles beibringt und im Zusammenhang mit der Unzufriedenheit am Anfang der Textstelle steht. In den Jahren als Lehrer ist er ebenfalls zu der Erkenntnis gekommen, „dass wir nichts wissen können“ (V. 364). Diese Erkenntnis vertrat ursprünglich der griechische Philosoph Sokrates, welcher versuchte damit zu verdeutlichen, dass wir Menschen so bedeutungslos im Universum sind, sodass wir nichts wissen können. Nach dieser Erkenntnis ist Faust so verzweifelt, dass es ihm „schier das Herz verbrenn[t]“ (V. 365). Faust bezeichnet sich selbst als „gescheiter als alle die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (V.366 f.), was eine gewisse Arroganz verdeutlicht, da er sich selbst über Gelehrte und Priester stellt. Untermauert wird dies ebenfalls durch die Aussagen: „Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel“ (V. 368) und „Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“ (V.369), wobei letzteres ebenso eine Vorrausdeutung für die zukünftige Handlung ist. Seine Verzweiflung wird ebenfalls darin bestätigt, dass ihm „alle Freud entrissen [wurde]“ (V.370). Die folgende Anapher: „Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, [b]ilde mir nicht ein, ich könnte was lehren“ (V. 371 f.) steht im Kontrast zu den vorherigen Aussagen, da Faust dort erwähnte, dass er sehr gebildet ist und seit Jahren Schüler unterrichtet. Er habe zudem „weder Gut noch Geld, [n]och Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (V. 374), was veranschaulicht, dass er seiner Ansicht nach nichts Weiteres als unnützes Wissen besitzt. Aus diesem Grund habe er sich, seiner Aussage nach „der Magie ergeben“ (V. 377), damit ihm „durch Geistes Kraft und Mund [n]icht manch Geheimnis würde kund“ (V. 378 f.) und er „nicht mehr, mit saurem Schweiß, [z]u sagen brauche was [er] nicht weiß“ (V. 380 f.). Faust, dem es missfällt nicht alles wissen zu können, versucht nun in der Magie nach antworten zu suchen. Die Metapher „saure[r] Schweiß“ (V. 380) verdeutlicht ebenfalls die Unzufriedenheit Fausts. Im weiteren Verlauf wird Fausts Wunsch, „dass [er] erkenn[t], was die Welt [i]m Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.). Die Textstelle endet mit der Aussage: „Schau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“ (V. 384 f.). Er legt dar, dass er erkennen möchte wie die Welt funktioniert, anstatt zu versuchen es irgendwie zu erklären.
Zum Schluss ist zusammenzufassen, dass Faust aufgrund seiner Erkenntnis, nicht alles wissen zu können, verzweifelt und unzufrieden ist. Diese Tatsache impliziert in ihm den Wunsch zu sehen wie die Welt funktioniert, dies ist ihm jedoch mit gewöhnlichen Methoden nicht möglich, weshalb er sich der Magie zuwendet.
Maike Analyse der Textstelle: Die Tragödie ,,Faust", geschrieben von Johann Wolfgang Goethe und 1986 veröffentlicht handelt von einem Lehrer, der nichts vom Leben weiß aber ganz langsam erste Erfahrungen macht. Die Textstelle handelt von Fausts Erkenntnis, eigentlich nichts zu wissen.
Der erste Sinnabschnitt (VV. 354-364) handelt von Faust, welchem langsam klar wird, dass er zu wenig Lebenserfahrungen hat. Im zweiten Sinnabschnitt (VV.364-373) stellt er fest, dass er seinen Schülern nicht vernünftiges beibringen kann, da er davon selber keine Erfahrung hat. Das macht ihn sehr traurig, weswegen er sich im letzten Sinnabschnitt (VV.374-385) bemitleidet und Suizidgedanken hat.
Faust mag ,,Philosophie, Juristerei und Medizin "(V.354f.) jedoch mag er die Theologie nicht (vgl. V.356), da es dort so viele ungeklärte Fragen gibt, auf die es keine Antwort gibt. Da er die alles studiert hat wird deutlich, wie gebildet er ist. Des Weiteren erkennt er, dass sein Leben bis zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn hat ,,Durchaus studiert mit heißem Bemühn, da steh ich nun, ich armer Tor" (V.357f.), da er alles weiß, aber keine Erfahrungen im Leben hat. Außerdem verdeutlicht die Metapher ,,heiße[s] Bemühn" (V.357) seinen Ehrgeiz neue Dinge zu lernen. Faust sagt er ist schon seit zehn Jahren Lehrer (vgl.V.361), aber er weiß, dass er seinen Schülern nichts gescheites beibringen kann, da er nichts wichtiges weiß (vgl.V.364). Die Metapher ,,Das will mir schier das Herz verbrennen." (V.364f.) drückt aus wie traurig ihn das macht und wie verzweifelt er deswegen ist. Dennoch fühlt er sich überlegender, gegenüber Menschen, die eigentlich höher stehen als er (vgl.V.366f.). Faust hat alle Lebenslust verloren, weil er sich viel zu sehr mit der Frage beschäftigt, was die Erde eigentlich zusammen hält (vgl.V.370). Die Anapher ,,Bilde mir nicht ein" (V.371+372) verdeutlicht nochmal endgültig wie fest Faust davon überzeugt ist, nichts zu wissen und nicht unterrichten zu können. Er beklagt sich und sagt er hätte überhaupt nichts (vgl.V.375f.), er bemitleidet sich selbst so sehr, dass er sogar Selbstmordgedanken hat (vgl. V.376).
Zu Beginn des Textauszugs ist ein einziger Kreuzreim vorzufinden: ,,Habe nun, ach! Philosophie, A Juristerei und Medizin. B Und leider auch Theologie! A Durchaus studiert, mit heißen Bemühn." B (VV.354ff.) Er stellt die Verbundenheit Fausts gegenüber der Wissenschaft da. Im Rest des Auszugs findet man dann nur noch Paarreime: ,,Auch habe ich weder Gut noch Geld, A Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt: B Es möcht kein Hund so länger leben! A Drum hab ich mich der Magie ergeben," B (VV.374ff.). Diese Reime zeigen die Distanzierung Fausts zu Wissenschaft, welche immer weiter fortschreitet.
Im Allgemeinen denke ich beginnt Fausts neues Leben ab dieser Textstelle, da er hier wirklich realisiert, dass er vom echten Leben keine Ahnung hat und etwas daran ändern möchte.
Carina
Analyse „Nacht“ (VV. 353-385) Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfang Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich in verschiedene Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.
Der Textauszug „VV. 353-385“ handelt von dem Eingangsmonolog Fausts, in welchem er sich über seine Unwissenheit über das Überirdische bewusst wird und ist am Anfang des Dramas aufzufinden. Vorher findet der „Prolog im Himmel“ statt, in welchem Gott und Mephistopheles eine Scheinwette abschließen, in der Mephistopheles wettet, Wissenschaftler Heinrich Faust vom guten Weg abzubringen und ihn zum Bösen zu bekehren. Fausts Monolog dient als Grundbaustein für das folgende Geschehen, da auf diesem das Handeln Mephistopheles, Faust vollends glücklich zu machen, basiert.
Der metaphorische Titel „Nacht“, welcher ein Motiv der Dunkelheit darstellt, in der man nahezu nichts sehen kann, leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgendem Text hin. Faust befindet sich „in einem hochgewölbten, engen, gotischen Zimmer“ (V. 352). Diese bedrückende Atmosphäre weist darauf hin, dass Faust kein Fortkommen bzw. keine Neuerung der Wissenschaft sieht. Mit der Interjektion „Habe nun, ach!“ (V. 354) wird seine Frustration verdeutlicht, da er emotional und empfindsam redet. Des Weiteren zeigt sich, dass Faust eine gebildete Person ist, was durch die Akkumulation „Philosophie, Juristerei und Medizin, [u]nd leider auch Theologie“ (VV. 354-356) verstärkt wird. Das Adverb „leider“ (V. 356) akzentuiert, dass Faust selbst mit der Theologie nicht näher an das Wissen über Gott und das Überirdische gelangt ist. Die Theologie, die unlösbare Fragen aufwirft, steht im Gegensatz zu den anderen seiner studierten Fächer, da in diesen auf Faktenbasis gearbeitet wird. Die Metapher „Durchaus studiert, mit heißem Bemühn“ (V. 357) untermalt die Ambition bzw. den Enthusiasmus von Faust an Wissen zu gelangen. In der Interjektion „Da steh ich nun, ich armer Tor!“ (V. 358) bezeichnet er sich selbst als einen unintelligenten Menschen, was aber im Gegensatz dazu steht, dass er in seinem bisherigen Leben viel studiert hat. Ihm wird zunehmend klar, dass er keine Lebenserfahrung hat und erleidet an einer Erkenntniskrise (vgl. V. 359). Mit seiner Aussage „Und ziehe schon an die zehen Jahr, [h]erauf, herab und quer und krumm [m]eine Schüler an der Nase herum“ (VV. 361-363) zeigt er, dass er bereits seit zehn Jahren als Lehrer tätig ist und im metaphorischen Sinn, seinen Schülern nichts gelehrt hat. Diese Erkenntnis begründet er mit der Interjektion „Und sehe, daß wir nichts wissen können!“ (V. 364). Damit möchte Faust zum Ausdruck bringen, dass die Menschen nichts über des uns Bekannten bzw. Universums wissen. Der metaphorische Ausdruck „Das will mir schier das Herz verbrennen.“ (V. 365) zeigt das Ausmaß des Protagonisten verzweifelte Gefühle, die er für die Ungewissheit empfindet und zwar, dass er innerlich daran stirbt. Jedoch stellt sich Faust, mit seinem angelangten Wissen über andere und lässt dies durch die antiklimatische Akkumulation „Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (VV. 366-367) selbstbewusst anklingen. „Pfaffen“ (V.367) meint in diesem Zusammenhang eine abgeneigte Begriffserklärung für Geistliche, also Vertreter der Kirche und demonstriert die Ungläubigkeit des Protagonisten, in dem er sie an letzter Stelle seiner Antiklimax stellt. Die Furchtlosigkeit vor Hölle und Teufel lassen eine Vorausdeutung, auf den bald auftretenden Mephistopheles, anklingen (vgl. V. 369). Mit der emotionalen Aussage „Dafür ist mir auch alle Freud entrissen“ (V. 370) zeigt Faust das Ausmaß seines Wissensdurstes nach der Allwissenheit, nämlich dass dieser ihm die Lebensfreude genommen hat und dies nochmals seine resignativen Gefühle akzentuiert. Die Anapher „Bilde mir nicht ein […]“ (VV. 370-371) verstärkt, dass er sich seiner Erfolglosigkeit in seinem Beruf durchaus bewusst ist. In der drauf folgenden Textpassage „Auch hab ich weder Gut noch Geld, [n]och Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (VV. 374-375) versinkt der Protagonist im Selbstmitleid, da ihm bewusst wird, dass er eigentlich nichts außer sein Wissen besitzt. Daraus erfolgt, dass er keinen Lebenssinn mehr sieht und dies mittels der Interjektion „Es möchte kein Hund so länger leben!“ (V. 376) zum Ausdruck bringt. Durch die Benutzung des Nomens „Hund“ (ebd.) lässt sich eine Vorausdeutung auf Mephistopheles schaffen, da dieser in Form eines Hundes Faust erscheint. Des Weiteren hört der Protagonist auf an der Wissenschaft festzuhalten und ergibt sich der Magie, um an mehr Wissen über das Übernatürliche zu gelangen (vgl. VV. 377-379). Dies macht offensichtlich, dass Faust alles tuen würde um allwissend zu sein. Die darauf folgenden Verse „Daß ich erkenne was die Welt [i]m Innersten zusammenhält, [s]chau alle Willenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“ (VV. 383-385) akzentuieren dem Leser nochmals seine Intention, nämlich die Klarheit über das Überirdische. Beäugt man nun zum Ende Fausts Sprache des Textauszuges, so fällt Fausts jugendliche Redensart auf. Diese gewählte Sprachgestaltung soll dem Leser seine Emotionen und Gefühle vermitteln. Des Weiteren bedient sich Faust einer parataktischen Satzkonstellation, die seine Wut über sein Unwissen zum Ausdruck bringen soll. Dafür benutzt er, wie schon oben genannt, viele Interjektionen wie beispielsweise "Habe nun, ach!" (V.353).
Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Eingangsmonolog Fausts als Basis für das Erscheinen Mephistopheles dient. Des Weiteren wird dem Leser in diesem Textauszug die Verzweiflung von Faust vor Augen geführt.
Janette
Die Tragödie ,,Faust – Der Tragödie Erster Teil’’ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808 handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher nach Wissen strebt und durch diesen Drang unfähig ist sein Leben zu genießen und somit von Mephistopheles verführt wird, allerdings später wieder zu Gott findet. Der Faust Monolog der Szene ,,Nacht’’ von Vers 354-385 leitet die Tragödie ein. In diesem Textausschnitt wird die Situation des Protagonisten Heinrich Faust verdeutlicht. Seine Verzweiflung, in welcher er sich befindet, machte es erst möglich, dass zuvor Gott und Mephistopheles eine Wette über Faust abschließen konnten, in der es darum geht, dass Mephistopheles Faust zum Bösen verführen kann. Der Monolog, der ein Tiefpunkt in Faust’ Leben deutlich macht, ist eine Grundlage für Mephistopheles späteres Vorgehen, denn dieser erscheint kurz später in Form eines Hundes, aus welchem er sich später in sich selbst verwandelt, in Faust Studienzimmer und bietet seine Hilfe an um ihn glücklich zu machen. Somit schließen sie einen Pakt, in dem sie vereinbaren sofern Mephistopheles es schafft ihn wunschlos glücklich zu machen, er seine Seele haben kann. Es ist also ein wichtiger Baustein für den gesamten Verlauf der ganzen Tragödie.
Die Textstelle befasst sich vor allen Dingen damit, dass Faust sich damit beschäftigt, dass er nicht ,,erkenn[t] was die Welt im Innersten zusammenhält’’ (vlg. V 383 f.) und dass er somit mit sich selbst in einem inneren Konflikt ringt, da es in der Regieanweisung heißt, dass er sich in einem ,,engen […] Zimmer’’ (V. 350) ,,unruhig auf seinem Sessel’’ (V. 353) befindet. Zusätzlich lässt dieser innere Konflikt sich auch an dem Reimschema erkennen. Zuerst ist eine Art Kreuzreim aufzufinden, welcher jedoch an mehreren Stellen von einem Paarreim abgelöst wird. Bezieht man diese Unregelmäßigkeit auf Faust sein inneres Befinden, soll diese Faust’ Unzufriedenheit und auch seine Verwirrung darlegen. Faust ist schon zu beginn seines Monologs voller Emotionen, was durch die Interjektion ,,ach!’’ (V. 354) noch einmal verdeutlich wird. Er wird sich bewusst, dass er trotz dass er ,,Philosophie, Juristerei und Medizin [u]nd leider auch Theologie’’ (vgl. V. 353 ff.) studiert hat, er immer noch nicht genug weiß. In dieser Aufzählung bereut er vor allen Dingen, dass er Theologie studiert hat, was durch das ,,leider’’ (V. 356) zur Geltung gebracht wird. Daraus lässt sich erschließen, dass er darunter leidet auch so Gott nicht näher gekommen zu sein denn es ist ihm bewusst, dass der Mensch zu wenig Fähigkeiten besitzt, um das zu erforschen und letzten Endes zu ergründen was wirklich wichtig ist. Das lässt sich erkennen, als er sagt ,,und sehe, dass wir nichts wissen können!’’ (V. 364). Da das Stück in einer Zeit spielt, wo die Menschen gerade angefangen haben zu denken, spielt dieser Satz eine bedeutende Rolle denn auch der Philosoph Sokrates was sich dessen Erkenntnis bewusst denn auch er sagte:,,Ich weiß, dass ich nicht weiß.’’ Das ,,wir’’ (V.364) soll somit für die gesamte Menschheit szehen, was wiederum dazu führt, dass er bereut Theologie studiert zu haben weil er nicht näher an Gott heran treten konnte, was zur Folge zieht, dass er nie Fähigkeiten besitzen wird um das zu erkennen was für ihn wichtig ist da die Fähigkeiten eines Menschen nicht ausreichen um das zu begreifen was noch alles im Universum zu begreifen ist. Trotz seiner umfangreichen Bildung zieht er aus seinem Leben die Bilanz, dass er im Grunde genommen nichts weiß. Er selbst behauptet er würde, obwohl er schon seit 10 Jahren Lehrer ist, seine Schüler an der Nase herum ziehen (vgl. V. 363). Dies bekräftigt die Stelle, als er sagt er sei ein ,,armer Tor’’ (V.358). Faust ist trotz allem bewusst dass er als Mensch durchaus klug ist, was er durch die Akkumulation ,,Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffer’’ (V.367) veranschaulicht, mit welcher er aussagen möchte, dass er gescheiter als diese sei und somit auch über ihnen steht. Sein Studium absolvierte er mit ,,heißem Bemühen’’ (V. 367). Diese Synästhesie verdeutlicht seine Ehrgeizigkeit und sein Bemühen noch mehr Wissen zu erlangen und dass ihm seine bisherigen Erkenntnisse noch nicht ausreichen. Präzisiert wird diese für sich Erfolglosigkeit durch die Anapher ,,Bilde mir nicht ein was Rechtes zu wissen, Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren’’ (V.371 f.). Da er sich bedeutungslos vorkommt, weil er nicht als Mensch ,,erkenne was die Welt im innersten zusammen hält’’ (V. 383 f.) hat er sich ,,der Magie ergeben’’ (V. 377) weil er sich anders nicht zu helfen weiß. Faust sein Wissensdurst ist also so groß dass er nicht durch Übernatürlichem zurück schreckt und sich auch weder vor Hölle noch Teufel fürchtet (vgl. V. 369). Sein ,,Herz verbrennt’’ (V.365) weil es für ihn nicht zu ertragen is,t nicht zu Wissen wie die Welt funktioniert obwohl er sein ganzes leben der Wissenschaft geopfert hat und nun ,,weder Gut noch Geld, [N]och Ehr und Herrlichkeit der Welt’’ (V. 374 f.) besitzt. Aus dieser Unzufriedenheit heraus hat er also nichts mehr zu verlieren und fühlt sich nicht würdig weiter zu leben. In der Vorrausdeutung ,,[E]s möchte kein Hund so länger leben!’’ (V. 374) vergleicht er sich indirekt mit einem Hund, welcher in der Rangliste unter dem Menschen steht und verrät zugleich, dass es für ihn keinen Sinn macht weiter zu leben. Dass er sich selbst mit einem Hund vergleicht dramatisiert die Situation noch einmal soweit, weil er der Auffassung ist, dass ein Mensch schon keine Fähigkeiten hat um das zu erreichen was er möchte und wenn man das mit der Aussage er sei ein ,,armer Tor’’ (V.358) verknüpft lässt sich daraus schließen, dass durch seine Unglücklichkeit seine Suizidgedanken enorm sind. In der Hoffnung seinen Wissensdurst zu stillen und er ,,nicht mehr mit saurem Schweiß [sagen muss was er] nicht weiß’’ (V. 380 f.) und somit seinen Sinn im Leben wieder entdeckt und glücklich wird ist seine letzte Rettung die Magie. Mit der Aufforderung ,,Schau alle Wirkenskraft und Samen, und tu nicht mehr in Worten kramen’’ (V. 385 f.) macht Goethe deutlich, dass Faust es wichtig ist, nicht weiter zu versuchen erklären zu können wie die Welt funktioniert, sondern dass er endlich erkennen möchte wie sie funktioniert.
Zusammengefasst ist zu sagen, dass Faust mit seinem Leben und mit dem was er durch bemühen erreicht hat selbst unzufrieden ist und wenn er sein Ziel nicht erreichen kann, egal durch welche Mittel, seinen Wissensdurst zu stillen, sein Leben keinen Sinn für ihn macht. Er steht im Konflikt mit sich selbst da er weiß als Mensch viel erreicht zu haben aber das seiner Auffassung nach nicht reicht.
Annika
Analyse: Faust Monolog
Das Drama „Faust: Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe wurde im Jahre 1808 in der Epoche der Klassik und Romantik veröffentlicht, thematisiert die unstillbare Gier nach Wissen, dem Verlangen nach Lebendigkeit und Liebe und dessen Folgen.
(Inhaltsangabe)
In der zweiten Szene „Nacht“ sitzt Faust unruhig auf seinem Stuhl in seinem Studierzimmer. Voller Selbstmitleid und Wut über die Tatsache, dass er nicht alles wissen kann, philosophiert er über sein bisheriges Leben. In diesem Monolog wird deutlich wie sehr Faust von seiner Wissbegierigkeit geprägt ist und das auch verschiedenste Wissenschaften diese nicht stillen konnten. Anschießend zum Prolog im Himmel verdeutlicht dieser Monolog, wie einfach Mephistopheles es haben wird Faust zu beeinflussen.
Der Monologe beginnt mit dem Ausruf: „Habe nun, ach!“ (V. 354) Dieser verdeutlicht Fausts Verzweiflung und Wut über sein Nicht-Wissen über die Welt. Im Folgenden werden Wissenschaften aufgezählt („Philosophie, Justiererei und Medizin, und leider auch Theologie“ V. 354-356) welche veranschaulichen, dass Faust ein sehr gebildeter Mann ist, da er diese auch mit „heißem Bemühen“ (V.357) studierte. Dieses „Bemühen“ untermauert seinen Wissensdurst, seinen Ehrgeiz und seine Leidenschaftlichkeit. Da er aber nach alle dem erkennt, dass er nicht alles wissen kann bezeichnet er sich selbst als „Tor“ (V.358). Im Folgenden werden Faust verschiedene Wissenschaftliche Titel bekannt welche seinen Bildungsstatus untermauern: „Heiße Magister, heiße Doktor gar“ (V.360). Durch die Anapher „Heiße[...], heiße[…]“ betont dies erneut und wirkt einprägsam.
Faust unterrichtet Schüler schon seit „zehnen Jahr“ (V.631). Die Antithese „herauf, herab“ (V.362) verdeutlich, dass sich ein Rhythmus bei Faust eingespielt hat. Dies wird durch die Metapher, das er „seine Schüler an der Nase herum führt“ (vgl. V.363) deutlicher. Zudem sagt er durch diese beiden Verse aus, dass er durch sein Nicht-Wissen, seine Schüler nicht Wirkliches lernen kann bzw. ihnen nicht aufführen kann, was bedeutsam ist.Faust selbst bezeichnet sich als „gescheiter als alle die Laffen“ (V.366) und verdeutlicht mit einer Aufzählung („Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ V.367) über wen er sich stellt – die hochangesehenen Leute.
Erneut wird das Leiden Faust betont indem er sagt, dass „er sich weder vor der Hölle, noch vor dem Teufel fürchtet“ (vgl. V.369); denn die für ihn schlimmste Qual ist es nicht allwissend zu sein. Ebenso wird deutlich, dass Faust seinen Lebenssinn bzw. seine Lebensfreude verloren hat („Dafür ist mir auch alle Freud entrissen“ V. 370). Die Verse 371 und 372 zeigen jedoch auch, dass Faust ein realistischer Mensch ist und sich nichts einredet, welches zusätzlich durch eine Anapher untermauert wird („Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, [b]ilde mir nicht ein, ich könnte was lehren“).
Durch die Hyperbel „Es möchte kein Hund so länger leben!“ (V.376) verdeutlicht er sein unerträgliches Leiden . Aus seiner zu Beginn deutlich gewordenen Verzweiflung wendet er sich schließlich „der Magie“ (V.377) zu und erhofft sich dadurch noch einige „Geheimnis[se]“ (V.378) für ihn eröffnen, welche den Menschen verwehrt sind. Es ist ihm offensichtlich unangenehm, dass er nicht alles über das Universum weiß, dies wird durch die Metapher „saure[r] Schweiß“ (V.380) deutlich. Faust möchte endlich „erkenne[n], was die Welt [i]m Innersten zusammenhält“ (V.382f.), also die Wahrheit über die Erde und das Universum kennen, damit er sich nicht gezwungen sieht um die Antwort herum zu reden („Und tu nicht mehr in Worten kramen“ V. 385).
Basierend auf der vorliegenden Analyse werden das Leiden und die Verzweiflung des Fausts deutlich. Es wird vor allem seine unstillbare Gier nach Wissen untermauert.
Janina
Die Tragödie „Faust“, verfasst von Johann Wolfgang von Goethe und in dem Jahre 1808 veröffentlicht, handelt von der Einsicht, nicht alles Wissen besitzen zu können und der Suche nach dem Sinn des Lebens.
Die Verse 353 bis 386 stellen die Einleitung der Tragödie in der Szene „Nacht“ dar. In diesem Textausschnitt wird deutlich, warum Faust mit Mephistopheles eine Wette abschließen möchte. Dies ist wichtig, um den weiteren Verlauf der Tragödie nachvollziehen zu können. Bei diesem Pakt zwischen den beiden, soll Mephisto Faust dienen und alle Wünsche erfüllen. Im Gegenzug dazu verspricht Faust Mephisto seine Seele, sollte er es nicht schaffen ihm Lebensglück zu bescheren. Dieser Textausschnitt befasst sich mit der Stimmung Fausts. Er ist verzweifelt und sieht ein, dass er nicht alles wissen kann.
Die Textstelle beginnt mit einem Ausruf Fausts: „Habe nun, ach! Philosophie , Juristerei und Medizin,(..)“(V.354f.). Dies zeigt, dass er ein viel wissender Mensch ist. Doch durch die Interjektion „ach“ (V.354) wird deutlich, dass ihm sein Wissen nicht ausreicht und er daher sehr verzweifelt und frustriert ist, was die Interpunktion „!“ (V.354) ebenfalls verdeutlicht. Mit dem Vers „Und leider auch Theologie!“ (V.356) möchte Johann Wolfgang von Goethe ausdrücken, dass Faust nie das erreicht hat, was er eigentlich wollte. Die Erkenntnis über Gott. In Vers 357 liegt eine Metapher beziehungsweise Synästhesie vor: „heißem Bemühn.). Dies zeigt, dass Faust ein sehr ehrgeiziger Mensch ist. Jedoch bezeichnet er selbst sich als eine eher dumme Person: „ich armer Tor.“ (V.358). Mit der Metapher „Und ziehe schon an die zehn Jahr, (..) Meine Schüler an der Nase herum“ (V.361/363), wird aufgeführt, dass Faust seit zehn Jahren Lehrer ist, seine Schüler, seiner Meinung nach, jedoch anlügt, indem er ihnen, für ihn unwichtige Themen vermittelt. Faust weiß sehr viel, allerdings nicht das wirklich Wichtige und im Leben Relevante: „Und sehe, dass wir nichts wissen können!“ (V.364). Diese Aussage zieht große Verzweiflung Fausts mit sich und wird durch die Metapher „Herz verbrennen.“ (V.365) unterstützt. Auf Grund der Akkumulation „Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;“ (V.366f.) wird verständlich, dass Faust sich dennoch für schlauer als andere hält. In den Versen 371f. liegt eine Anapher vor: „Bilde mir nicht..“, die zeigt, dass Faust sich nicht einredet, er könne was lehren. Es wird deutlich, dass er keine Freude im Leben hat und er sich nicht vorstellen kann, dass jemand so leben möchte: „Es möchte kein Hund so länger leben!“ (V.376). Am Ende des Textauszugs liegt eine Aufforderung vor: „Schau alle Wirkenskraft und Samen, Und tu nicht mehr in Worten kramen.“ (V.384f.).
Zusammenfassend kann man auf Grund der Analyse sagen, dass diese Textstelle sehr relevant ist, um den weiteren Verlauf der Tragödie zu verstehen, da die Erkenntnis Fausts, was das wirklich Wichtige im Leben ist, zur Geltung kommt.
Madita
Der vorliegende Textauszug der Tragödie „Faust“ ,geschrieben von Johan Wolfgang von Goethe und veröffentlicht im Jahre 1808, thematisiert die Erkenntnis darüber, nicht in der Lage zu sein, alles wissen zu können.
( Inhaltsangabe)
Die Verse 353-385 leiten in den Ersten Teil der Tragödie ein und beginnen mit dem Titel „Nacht“. Unmittelbar vor den Versen geschieht die Wette zwischen Mephisto und Faust in der Fausts Wetteinsatz seine Seele ist. Unmittelbar nach der Textstelle folgt die Erkenntnis darüber, das all sein jahrelanges studieren ihn zu der Erkenntnis gebracht hat , das er nichts weiß bzw. es unmöglich ist alles zu wissen.
Die vorliegende Textstelle beginnt „In einem hochgewölbten, engen, gotischen Zimmer“ (V.353), welches darauf hindeutet, dass Faust sich in seinem Leben gefangen fühlt. Der darauffolgende Satz beginnt mit der Injektion „ach“ (V.354), welche verdeutlicht, das Faust sauer und wütend auf sich selbst ist. Die anschließende Aufzählung „Philosophie, Juristerei, und Medizin“ (V.354f),zeigt, dass Faust ein sehr gebildeter Mensch ist der danach strebt immer mehr Wissen zu erlangen. Auch hat er Theologie studiert, woraus er jedoch für sein Verlangen Gott näher zu kommen keinen Nutzen ziehen konnte. Um die Unzufriedenheit über dieses Fach zu verdeutlichen verwendet er außerdem das Adverb „leider“ (V.356). Im Folgenden verwendet er die Metapher „mit heißem Bemühn“ (V.357), welche zeigt, dass er ehrgeizig ist neues Wissen zu erlangen. Außerdem kommt hier eine unreine Synnestesie vor, welche die Verschmelzung verschiedener Sinneseindrücke zum Ausdruck bringt, in diesem Falle aufgrund der starken Bemühungen von Faust jegliche Fächer zu studieren. Darüber hinaus bezeichnet sich Faust, als „armer Tor“ (V.358), angesichts dessen, das er bemerkt das er nicht in der Lage ist alles zu wissen.Un obwohl er so viel studiert hat und über einige Themen einiges weiß bezeichnet er sich selbst als armen Narren, der nichts kann und im Leben erreicht hat. im Folgenden Satz strebt er weiterhin nach mehr Wissen, wobei er jedoch erneut feststellen muss, dass er nicht alles wissen kann „ Und bin so klug, als wie zuvor“ (V.359). Nachfolgend berichtet er, das er Lehrer sei, den Schülern jedoch nichts wichtiges beibringen könne, obwohl er Wissenschaftler sei. Auch verwendet Faust eine Metapher „Und ziehe schon an die zehen Jahr, (…) Meine Schüler an der Nase herum“ (V361ff.). In den Jahren, als Lehrer ist er zu der Erkenntnis gekommen, „dass wir nichts wissen können!“(V.364). Anknüpfend verwendet Faust erneut eine Metapher „Herz verbrennen“ (V.365), die verdeutlicht, dass die Situation und die Erkenntnis, nichts zu wissen, für Faust untragbar ist. Nach dieser schweren Erkenntnis bezeichnet Faust sich selbst als die „gescheiter als alle die Laffen, Doktoren,Magister,Schreiber und Pfaffen“(V. 366 f.), was überheblich wirkt, da Faust sich über alle anderen stellt. Fundiert wird diese Aussage unteranderem durch weitere Aussagen, wie z.B „Mich plagen keine Skrupeln noch Zweifel, Fürchte mich weder vor Hölle nochTeufel“ (V 368 f.). Diese Aussagen machen deutlich, dass Faust sich vor nichts fürchtet. Die letzte Freude wird Faust anschließend durch die Frage „Dass ich erkenne was die Welt im Innersten zusammenhält“ (V 382 f.) entrissen. Folgend zeigt Faust auf, dass ihm Bewusst ist, das er keinen Erfolg haben wird und er nur unnützes Wissen besitzt „(…) was Rechts zu wissen (…) ich könnte was lehren“ (V 372 f.). Demnach folgt ein Repetitio „Bilde mir nicht (…) Bilde mir nicht (…)“ (V 372 f.), welches die Eindringlichkeit verdeutlicht, dass Faust Niemandem etwas lehren kann. Im Anschluss versucht Faust die Antworten auf seine Frage in der Magie zu finden. Die Metapher „mit saurem Schweiß“ ( V.380) verdeutlicht zusätzlich, erneut seine Unzufriedenheit und seinen Frust über seine Erkenntnis. Im Schlusssatz verwendet Faust eine Aufforderung „Schau alle Wirkenskraft und Samen, Und tu nicht mehr in Worten kramen“ (V.384 f), mit dieser Aufforderung möchte er bewirken, dass er erkennen möchte wie die Welt funktioniert ohne dabei Erklärungen zu haben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Faust an seiner Erkenntnis nicht alles wissen zu können verzweifelt und mit dieser Situation unzufrieden ist. Um der Antwort auf seine Frage näher zu kommen beginnt Faust seine Antwort in der Magie zu suchen.
Nina H
Bei dem vorliegenden Text, handelt es sich um einen Auszug der Szene „Nacht“ aus der Tragödie „Faust“, welche von Johann Wolfgang Goethe verfasst und ihm Jahr 1808 veröffentlicht worden ist. Somit ist es den Epochen „Sturm und Drang“, „Klassik“ und „Romantik“ zuzuordnen. Thematisiert wird der unstillbare Wissensdurst in Bezug auf das Überirdische.
Inhaltsangabe
Der Textauszug befindet sich am Anfang der Tragödie. Hier tritt der Protagonist Faust in Form eines Monologs zum ersten Mal auf. Er ist an dieser Stelle sehr verzweifelt, was Mephistopheles im folgenden Verlauf die Möglichkeit bietet, seinen zuvor mit Gott geschlossenen Pakt, Faust auf den Weg des Bösen zu bringen, in die Tat umzusetzen. Faust willigt dem Pakt mit Mephistopheles, ihm seine Seele zu versprechen, aufgrund seiner in dieser Szene beschriebenen Ratlosigkeit, ein. Dies macht die Szene sehr wichtig für das weitere Geschehen, um die Resignation Fausts und die dadurch gelenkte weitere Handlung, in Bezug auf den Pakt mit Mephistopheles, zu verdeutlichen.
Die zu analysierende Textstelle setzt mit der Szenenüberschrift „Nacht“ ein. Dies steht metaphorisch für die Dunkelheit und das nicht Erkennbare in Bezug auf die eingeschränkten Erkenntnisse, welche Faust erlangt hat. Zudem wird dadurch die Verzweiflung und Ratlosigkeit Fausts angedeutet. Faust befindet sich in dieser Szene in einem Zimmer, welches „hochgewölbt“ (Regieanweisung) ist. Dadurch wird bereits auf Fausts Streben nach höherer Erkenntnis und seinen Wissensdurst aufmerksam gemacht. Diese Erkenntnis scheint für ihn jedoch nicht leicht erreichbar zu sein, da er nur eingeschränkte Möglichkeiten hat, herauszufinden, was er möchte, was durch das „enge[.]“ (Regieanweisung) Zimmer zum Ausdruck gebracht wird. Schließlich setzt der Monolog Fausts ein mit dem Worten: „ Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie […] studiert“ (V. 354 f.). Dies verdeutlicht, wie gebildet Faust ist, da er mit allen Bereichen des wissenschaftlichen Lebens vertraut ist. Die Interjektion „ach“ (V. 354) hebt dabei die Frustration und Verzweiflung Fausts hervor, da ihm auch dieses angeeignete Wissen nicht ausreicht. Außerdem drückt dies seine Wut aus, welche durch das darauffolgende Ausrufezeichen bekräftigt wird. Dass er das Adverb „leider“ (V. 356) in Bezug auf sein Theologiestudium verwendet, betont seine Abneigung dieser Wissenschaft gegenüber. Dies ist darauf zurück zu führen, dass Philosophie, Juristerei und Medizin im Gegensatz zu der Theologie Wissenschaften sind, welche sich mit Fakten beschäftigen, die erwiesen sind, während die Theologie auf dem Glauben basiert. Demnach zählen für Faust erwiesene Fakten viel mehr, als der Glaube an etwas. Des Weiteren ist es das Ziel Fausts gewesen, Gott und somit dem Überirdischen näher zu kommen, was er auch mit Hilfe der Theologie nicht hat erreichen können. Das ist auch ein Grund dafür, dass er die Theologie nicht als nützlich ansieht und bereut, sie studiert zu haben. Dass Faust sehr ehrgeizig und wissbegierig ist, wird anschließend durch die Metapher „heiße[s] Bemühn“ (V. 357) vor Augen geführt. Durch diesen Ausdruck wird nicht nur die Bemühung Fausts während seiner Studiengänge, sondern auch die Leidenschaft, die er für die Wissenschaft empfindet gezeigt. Darüber hinaus ist der Ausdruck „heiße[s] Bemühn“ (V. 357) eine unreine Synästhesie, da das Substantiv „Bemühn“ V.357) ein Gefühl beschreibt und sich das Adjektiv „heiß[.]“ (V.357) auf den Tastsinn des Menschen bezieht. Diese beiden Gegensätze sollen dadurch miteinander verbunden werden. Im Anschluss daran sagt Faust, dass er, der „arme[.] Tor“ (V. 358) nun dort stehe und „so klug [sei] als wie zuvor“ (V. 359). Dadurch wird die Resignation, aber auch das Selbstmitleid Fausts, in Bezug auf seine Erfolglosigkeit, verdeutlicht. Er ist demnach sehr unzufrieden, da er nicht alles erfahren hat, was er wissen möchte und bezeichnet sich somit durch das Substantiv „Tor“ (V. 358) als eine Art Narr, der töricht und dumm ist. Daraufhin geht Faust darauf ein, dass er seine Schüler „an der Nase herum“ (V.363) führt und dabei bemerkt, dass „wir nichts wissen können“ (V. 364). Diese Aussage macht deutlich, dass Faust den Schülern, welche er unterrichtet, seiner Meinung nach nichts beibringen kann, da er sich sicher ist, dass man nichts weiß. Durch das Pronomen „wir“ (V. 364) bezieht er dies auf die ganze Menschheit, was bedeutet, dass die Menschen nichts wissen, da sie aufgrund ihrer eingeschränkten Fähigkeiten gar nicht begreifen können, was eigentlich wichtig ist. Zudem drückt dies aus, dass der Mensch nur irrelevantes weiß und das, was Faust wissen möchte, gar nicht verstehen kann. Diese Tatsache will Faust „schier das Herz verbrennen“ (V. 365), was metaphorisch für seine Verzweiflung steht. Er ist resigniert, weil er versteht, dass er das Überirdische nicht verstehen kann, egal wie gebildet er ist. Sein sonst sehr von Rationalität geprägtes Denken legt er in diesem Moment ab und wird stark emotional, denn das Herz ist in Verbindung mit den Gefühlen des Menschen zu bringen und diese werden für Faust durch dieses Nichtwissen verletzt. Schließlich denkt er wieder sehr rational und macht seine Intelligenz deutlich, indem er erklärt, er sei klüger, als die „Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (V. 367). Faust ordnet sich allen anderen Gelehrten über und stuft sie herab, da er sich für viel intelligenter und belehrter hält, was auf seine Überheblichkeit hindeutet. Dem fügt er hinzu, dass er keine „Zweifel“ (V. 368) habe und sich weder vor „Hölle noch Teufel“ (V. 369) fürchte. Dies ist eine Vorausdeutung auf das Zusammentreffen Fausts mit dem Teufel. Ihm ist jedoch „alle Freud entrissen“ (V. 370), was zeigt, dass ihm Ruhm und Anerkennung als Gelehrter nicht wichtig sind und ihn nicht glücklich machen. Er hat dem zur Folge keinen Lebensmut mehr, da er sich von dem Gefühl zerrissen fühlt, nicht alles wissen zu können. Obwohl er so gelehrt ist und sich als klüger empfindet als alle anderen ist er dennoch nicht zufrieden, weil er nicht alles weiß, was es zu wissen gibt. Daraufhin folgt die Aussage Fausts: „Bilde mir nicht ein was Rechts zu wissen, Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren“ (V. 371 f.). Die Anapher verstärkt die Aussage Fausts, dass er nichts wissen und nichts lehren kann und gibt dem Text einen Rhythmus. Dadurch wird dargestellt, dass Faust sich der Erfolglosigkeit seines Berufs durchaus bewusst ist und er weiß, dass er den Schülern Garnichts beibringen kann, selbst wenn er es wollen würde, da er selbst nichts weiß. Anschließend geht Faust auf das Materielle in seinem Leben ein, wenn er erklärt, dass er weder „Gut noch Geld“ (V. 374) hat. Außerdem besitz er nicht die „Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (V. 375). Er hat nur sein Wissen und sonst nichts, weshalb er an dieser Stelle Selbstmitleid hat, was besonders dadurch deutlich wird, dass er sagt, dass „kein Hund so länger leben“ (V.376) möchte. Schließlich folgt erneut eine Vorausdeutung, wenn er erklärt, er habe sich nun „der Magie ergeben“ (V.377). Dies deutet bereits an, dass Faust den Pakt mit Mephistopheles eingehen wird, um nicht mehr länger mit dem Wissen leben zu müssen, dass er Garnichts weiß. Er möchte nicht mehr sagen müssen, was er „ nicht weiß“ (V. 381), was ebenfalls den Eindruck vermittelt, dass er mit dieser Verzweiflung in Bezug auf sein Nichtwissen über Überirdische Dinge, die er so nicht begreifen kann, nicht mehr leben möchte. Es ist sein Ziel zu erfahren, „ was die Welt Im Innersten zusammenhält“ (Z.382). Er sucht nach dem Ursprung von allem, aber darauf liefern ihm die Wissenschaften keine Antwort. Aus diesem Grund möchte er sich der Magie ergeben, um das verstehen zu können, was er so nicht begreift. Die zu analysierende Textstelle endet mit der Aussage Fausts, dass er „alle Wirkenskraft und Samen“ (V. 384) sehen möchte, und nicht mehr „ in Worten kramen“ (V.385) will. Faust möchte mit Hilfe der Magie eine Antwort auf alle Fragen finden, die er sich nicht beantworten kann, ohne dass er nach den Antworten erfolglos in der Wissenschaft sucht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faust aufgrund seines unstillbaren Wissensdurstes resigniert ist und wegen dieser Verzweiflung alles, was er weiß als irrelevant erachtet. Er glaubt, erfolglos zu sein, da er sich auch mit seinem Wissen nicht erschließen kann, was er unbedingt wissen möchte, nämlich was der Ursprung allen Lebens und des ganzen Universums ist. Dies ist auch der Grund dafür, dass er den Pakt mit Mephistopheles eingeht, denn er glaubt mit Hilfe des Überirdischen die höchste Erkenntnis zu bekommen.
Diana
Bei dem vorliegendem Text handelt es sich um einen Textauszug aus der Tragödie ,,Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht im Jahr 1808. Thematisch geht es in dem Drama um Verzweiflung und die Gier nach Wissen . Inhaltlich geht es in dem Textauszug um einen Wissenschaftler,namens Faust, der verzweifelt ist, da er erkennt, dass er nicht alles wissen kann. Die Textstelle ist zu Beginn des Dramas in dem Kapitel ,,Nacht“ zu finden und stellt den Beginn des Faust Monologs dar. Zuvor haben Gott und Mephistopheles eine Wette abgeschlossen, ob Mephistopheles es schafft Faust zum Bösen verführen zu können und Faust somit zu helfen sein Glück zu finden. Die Textstelle ist von Bedeutung für den weiteren Verlauf der Tragödie, da hier klar wird, wie verzweifelt Faust ist, da der nicht alles wissen kann. Dadurch wird klar weshalb Mephistopheles es schafft, dass Faust eine Wette mit ihm eingeht, in der es darum geht, dass er Fausts Seele bekommt, wenn er es schafft Faust glücklich zu machen. Faust ist so verzweifelt, dass er Mephistos Hilfe annimmt und sich somit zum Bösen verführen lässt.
Die zu analysierende Textstelle(vgl. v. 354-385) setzt damit ein, dass Faust sagt: ,, Habe nun, ach! Philosophie , /Juristerei und Medizin,/ Und leider auch Theologie“(v.354 ff.) studiert. Dieser Ausruf verdeutlicht, dass Faust ein gebildeter Mensch ist, da er viele Wissenschaften studiert hat, jedoch unzufrieden mit seinem Wissen ist, da die Wissenschaften ihm nicht helfen die Antworten auf seine Fragen zu finden. Seine Verzweiflung und auch Wut wird vor allem durch die Interjektion ,, ach“ und dem Ausrufezeichen verdeutlicht. Die Tatsache, dass Faust sagt, er habe ,, leider auch Theologie“(v.356) studiert, verdeutlicht erneut seine Unzufriedenheit mit seinem Wissen, da er dadurch dass es Theologie studiert hat, erkennt , dass er Gott trotzdem nicht näher kommen kann und somit nicht die Antworten bekommt, die er möchte. Daraufhin sagt er, dass er ,, mit heißem Bemühn“(v.357) studiert hat, was seine Wissensgier verdeutlicht. Dabei ist das ,, heiße[.] Bemüh[e]n“ (v.357) eine Metapher und auch eine Synästhesie, da hier zwei unterschiedlich Sinneseindrücke verbunden werden, nämlich einmal das Adjektiv ,, heiß“(vlg. v.357) als die Sinneswahrnehmung ,, Fühlen“ und das Verb ,, bemühen“(vlg. v.357) als ein Gefühl. Die Synästhesie drückt verstärkt Faust Leidenschaft neues Wissen zu erlangen, aus. Faust Ausruf : ,, Da steh ich nun, ich armer Tor!“(v.358), verdeutlicht seine Resignation und sein Selbstmitleid , da er sich selbst als ,, armer Tor“(v.358) , also als Narr, bezeichnet. Als nächstes sagt Faust , dass er seit 10 Jahren seine Schüler unterrichtet, aber ihm erst jetzt klar wird, dass er sie aber nur ,, an der Nase herum“ (v.363) führt. Die Metapher ,, an der Nase herum“(v.363) führen, bedeutet , dass er den Schülern zwar viel beibringt, jedoch das alles unwichtig ist und er ihnen nicht das wirklich Wichtige beibringen kann. Die Aussage verdeutlicht, dass Faust an seinem Erfolg seinen Schülern etwas beibringen zu können zweifelt und er auch der Meinung ist , dass er seinen Schülern nichts beibringen kann. Dies begründet er in dem Ausruf:,, Und sehe, dass wir nichts wissen können!“ (v.364). Die Tatsache ,dass er das Personalpronomen ,, wir“(v.364) verwendet, zeigt, dass er damit meint, dass alle Menschen auf der Welt nichts wissen können, da sie Überirdisches nicht begreifen können. Diese Tatsache bringt Faust zur Verzweiflung und stellt für ihn auch eine Existenzkrise dar, was in der Aussage : ,, Das will mir schier das Herz verbrennen“(v.365) deutlich wird. An dieser Stelle verstärkt die Metapher ,, Herz verbrennen“(v.365) seine Verzweiflung und Resignation. Seine Aussage, dass er ,, gescheiter als alle die Laffen,/Doktoren,Magister, Schreiber und Pfaffen“(366f.) ist, zeigt dass Faust denkt er wäre besser, da er weiß, dass er nichts wissen kann und sich nicht einbildet etwas wissen zu können, wie die Anderen. Faust sagt, dass er weder ,,Skrupel noch Zweifel“(v.368) hat und sich ,, weder vor Hölle noch Teufel“(v.369) fürchtet und ihm auch ,, alle Freud entrissen“(v.370) ist, was seine Existenzkrise verdeutlicht und klar macht, dass er keine Lebensfreude mehr empfinden kann , da er weiß , dass er nichts wissen kann und ihm auch somit egal ist, was mit ihm passiert, da er sich ,, weder vor Hölle noch Teufel“(v.369) fürchtet. Es wird erneut klar, dass Faust bewusst ist, dass er nichts weiß, was in der Aussage ,dass er sich nicht einbildet ,, was Rechts zu wissen“(v.371) und ,, was lehren“(v.372) zu können , deutlich wird. Die Anapher in den Versen 371 und 372 verstärkt , dass er nicht überzeugt von seinem Wissen ist und ihm seine Erfolglosigkeit klar ist und er sich auch nicht vormacht etwas wissen zu können, sich also nichts schön redet. Seine Aussage , dass ,, kein Hund so länger leben“ (v.376) will , zeigt, dass er nicht zufrieden mit seinem Leben ist und es nicht ertragen kann, dass er seine Antworten auf die wichtigen Fragen nie bekommen kann. Aus Verzweiflung hat sich Faust ,, der Magie ergeben“(v. 377) und hofft , dass er,, durch Geistes Kraft“(v.378) ein paar Antworten aus seine Fragen bekommt. Das verdeutlicht, dass Faust sich nicht anders zu helfen weiß und sich deshalb an etwas Übermächtigen wendet , in der Hoffnung etwas Wissen zu erlangen. Die Tatsache, dass er einen Geist um Hilfe bittet, damit er erkennt, ,,was die Welt/ Im Innersten zusammenhält“(v.382f.) , verdeutlicht seine Gier nach neuem Wissen und dass es ihn seine Fragen sehr beschäftigen, auf die er aber keine Antwort finden kann. Dass er sagt: ,, Schau alle Wirkenskraft und Samen,/ Und tu nicht mehr in Worten kramen“(v. 384 f.), verdeutlicht nochmals, dass er wissen will, wie die Welt funktioniert und die wichtigen Sachen erfahren möchte.
Abschließend ist zu sagen, dass in dem Textauszug Fausts Gier nach neuem Wissen und seine Verzweiflung thematisiert wird, da er erkennt, dass er nichts wissen kann und aufgrund dessen keine Lebensfreude mehr hat.
Lara
Analyse
Das Drama "Faust, Der Tragödie Erster Teil", von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahre 1808, welches zur Epoche des Sturm und Drang gehörte, thematisiert einen Wissenschaftler names Faust, der an Wissensdurst leidet.
(Inhaltsangabe)
Mit der Szene "Nacht" von Vers 353 bis 385 beginnt die Tragödie. In diesem Textausschnitt handelt es sich um Faust, der nach und nach zur Erkentniss kommt, dass er nicht alles weiß und auch nicht alles wissen kann. Vor dieser Szene findet der "Prolog im Himmel" statt, wo Gott und der Teufel eine Wette abschließen, deren Kerninhakt es ist, dass der Teufel behauptet, den Wissenschaftler Faust vom guten Weg abzubringen und zum Bösen zu verleiten. Diese Szene ist wichtig, damit der Leser auch den Rest der Tragödie gut nachvollziehen kann.
Bereits der Titel "Nacht. In einem hochgewölbten, engen, gotischen Zimmer) gibt Aufschluss über die Thematik. Es ist dunkel und eng und der Raum spiegelt die Situation von Faust wieder. Er ist voller Emotionen und Verzweiflung und strebt nach höherem Wissen. Diese Wut und Verzweiflung wird auch durch die Interjektion "ach!" (V.354) verstärkt. Durch die zentralen Fächer Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie (vgl.V.354-356), die Faust in seiner Zeit studiert hat, wird deutlich, dass er eine sehr gebildete Person ist, jedoch für seine wichtigste Frage des Lebens "was die Welt im Innersten zusammenhält" (vgl.V.382/383) immer noch zu wenig weiß. Auch durch die Nutzung des Adeverbs "leider" im Bezug auf das Fach Theologie (V.356), wird deutlich, dass er selbst durch dieses Studium nicht näher an Gott herankommen konnte. Faust ist schon seid zehn Jahren als Lehrer tätig, bringt aber mit seiner Aussage "Und ziehe schon an die zehen Jahr, Herauf, herab und quer und krumm, Meine Schüler an der Nase herum-" rüber, dass er selbst seinen Schülern nichts beigebracht hat und beibringen kann. Mit der Interjektion "wir", bezieht Faust alle Menschen mit ein und möchte damit sagen, dass auch alle anderen nichts über das Universum wissen und ihm auch das sehr zu schaffen macht und seine Verzweiflung immer mehr zunimmt. Jedoch stellt Faust sich über viele andere und zweigt mit seiner Aussage "Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen[..]" (V.366/367), dass er sich durchaus bewusst ist, dass er eine gebildete Person ist. Owohl er sich aber durchaus als kluge Person sieht, wird ihm durch seine wichtigste Frage des Lebens, die er sich nicht zu beantworten weiß, seine ganze Lebensfreude entnommen. Dies drückt er auch durch seine negavite und emotionale Aussage "[...] alle Freud entrissen" (V. 370) aus. Die Anapher "Bilde mir nicht ein" (Z. 371/372) zeigt, dass sich Faust durchaus bewusst ist, dass er nicht alles wissen kann und er mit dieser Frage auch erfolglos bleibt. Mit dem Vergleich "Es möchte kein Hund so länger leben!" (V. 376) stellt sich Faust sozusagen als Opfer da und zeigt somit, dass er eigentlich keinen Lebenssinn mehr sieht. Abschließend endet der vorliegende Textauszug mit Fausts größte Frage des Lebens "Dass ich erkenne was die Welt [i]m [i]nnersten zusammenhält, Schau alle Wirkenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen." (VV.382-385), die dem Leser so nocheinmal vor Augen geführt wurde.
Abschließend lässt sich sagen, dass durch diese Textstelle, Fausts Verzweiflung und starken Emotionen zu der unstillbaren Gier nach wissen durchaus deutlich wird.
Christine
Die vorliegende Textstelle der Tragödie "Faust" von Johann Wolfgang Goethe, veröffentlicht im Jahr 1808, handelt von Faust, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist.
Faust, der sich sein Leben lang mit dem Studieren der Wissenschaften beschäftigt hat, kann sich nicht damit zufriedenstellen. In dem Monolog klagt er darüber, wie wenig er vom wirklich Wichtigem weiß. Aus dem Grund möchte er mit Hilfe der Geister herausfinden, was der Sinn des Lebens ist.
Nach den drei Prologen ist diese Textstelle die eigentlich Einleitung des Dramas. Sie stellt den Protagonisten, Faust, und seine Lage vor. Durch seine Unzufriedenheit kommt es dazu, dass er für Mephistopheles ein leichtes Opfer ist und seinem vorgeschlagenem Pakt zustimmt. Darauf baut die folgende Handlung der Tragödie auf.
Die Textstelle beginnt damit, dass Faust alle Wissenschaften aufzählt, die er studiert hat. Die Synästhesie "heißes Bemühn" (V.375) zeigt dabei wie wichtig Faust dies war. Allerdings ist er nicht glücklich damit, da er der Meinung ist vom wirklich Wichtigem "nichts wissen [zu] können" (V.364). Seine Unzufriedenheit und Verzweiflung der Unwissenheit wird zum Beispiel durch die Ausrufe "Habe nun, ach!" (V.354), "Da stehe ich nun, ich armer Tor!" (V.357) zum Ausdruck gebracht. Er zweifelt an sich und bezeichnet sich selber als ein "Tor" (V.358), was so viel ist wie ein Narr oder ein nichts wissender Mensch. Er zweifelt auch am Sinn daran seinen Schülern etwas beizubringen, was für ihn keinen Wert hat. Er hat dabei das Gefühl seine Schüler anzulügen, was er durch die Metapher "an der Nase herum[führen]" (V.363) zum Ausdruck bringt. Das Wissen, "nichts wissen [zu] können" (V.364) löst bei ihm außerdem Wut aus. Die Metapher, "das Herz verbrennen" (V.365) steht in dem Zusammenhang für das Gefühl der Wut, da er trotz des Studiums nichts erreicht hat. Er selber hält sich für "gescheitert als alle Laffen, /Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen" (V.366f.), was über seine Person aussagt, dass er arrogant ist. Dann folgt die Anapher "bilde mir nicht ein was Rechts zu wissen" (V.371) und "bilde mir nicht ein ich könnte was lehren" (V.372), welche noch einmal seine Unzufriedenheit als Lehrer betont. Faust ist zwiegespalten, da er einerseits der Meinung ist intelligenter zu sein als manch Anderer, andererseits aber weiß, nicht alles wissen zu können und nichts wichtiges lehrt. Faust beschließt sich "der Magie [zu] ergeben" (V.377) und hofft auf eine Antwort auf die Frage "was die Welt / im Innersten zusammenhält" (V.382f.). Der letzte Satz drückt Fausts Wunsch aus endlich den Sinn des Lebens zu verstehen und nicht mit leeren Worten alles erklären zu müssen.
Die Textstelle verdeutlicht Fausts Zwiespalt und die damit verbundene Verzweiflung. Er ist einerseits der Meinung intelligent zu sein, aber andererseits kann er es nicht verarbeitet, dass er nur einen geringen, unwichtigen Teil des Lebens versteht und sonst rein gar nichts. Die Textstelle ist die Basis für die folgende Handlung. Es kommt zum Teufelspakt, dem Faust wegen seiner Unzufriedenheit mit seinem Leben zustimmt und die Handlung nimmt ihren Lauf.