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Sachtextanalyse „ Der Hessische Landbote“ | Sachtextanalyse „ Der Hessische Landbote“ | ||
+ | Der Sachtext ‘ Der Hessische Landbote‘ wurde 1834 von Georg Büchner als ein Flugblatt zur Zeit des Vormärzes, im Frührealismus, als Vorbericht an das Hessische Volk verfasst und thematisiert die sozialen Missstände der Gesellschaft und die Forderung des Widerstands, zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Vormärz. | ||
− | + | Der Textausschnitt beginnend von Z.70-128ff. wird durch den Ausruf „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70ff.) eingeleitet. Dieser Fakt wird durch die Interpunktion „!“ (Z.72) hervorgehoben. Diese Aussage verkörpert die Wichtigkeit und den weiteren Verlauf des Textes, da er sich wirkungsspezifisch auf den Großherzog und den Staat bezieht und funktionell den weiteren Verlauf einleitet.Georg Büchner spricht das gesamte Volk an und verdeutlicht anhand der Imperativform „Seht“(Z.70), die Wichtigkeit des Flugblattes. Er sprich den Leser sofort an. Zu der Zeit, in der das Volk lebt, befindet “Deutschland“ sich in einer Zeit von vielen Konflikten und Revolutionen. Alle Bestimmungen, werden undemokratisch beschlossen und die Gesellschaft ist in Stände unterteilt, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Armut und Reichtum von großer Bedeutung ist. Weiterleitend folgen weitere Fakten ,dass „700 000 Menschen, 6 Millionen Gulden an den Staat zahlen“ (vgl. Z.72f.) und „ sie werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben.“ (Z.73ff.) Dies sind Argumente, welche den gesellschaftlichen Wert des Volkes sofort in den Vordergrund stellen. Das Volk wird durch abwertende Substantive, wie „ Ackergäulen“(Z.74) und „Pflugstieren“ als wertlos betrachtet. Die Metaphern „Ackergäulen und Pflugstieren" (Z.74) wird in Verbindung mit Arbeitertieren gesetzt. Die Menschen in der Gesellschaft, wurden von den obersten Schichten zum vielen arbeiten gezwungen. Sie arbeiteten unter schlechten Bedingungen und leisteten Arbeit, wie schwerste und stärkste Tiere. Der Text besagt, dass das Volk in Ordnung leben müsse, doch in Ordnung zu leben bedeutet in diesem Textzusammenhang „hungern und geschunden [sein]“(Z.76f.). Es war damals selbstverständlich, dass das Volk hungern musste und gequält wurde. Dies zeigt wieder die Wertstellung der unteren Gesellschaftsschicht und deren Lebensumstände. Nach einleitenden Fakten und Sichtung des Problems folgt eine weitere Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“(Z.78ff.) zur Aufklärung, wer der Auslöser der sozialen Missstände der Gesellschaft überhaupt sei. „ Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80).Anschließend folgt eine Erläuterung, in der erklärt wird, woraus die Regierung gebildet wird und welche Funktion sie vertritt.(vgl. Z.81ff.) „ Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. […]um jene Ordnung in Kraft zu halten.“ (Z.81ff.). Zudem folgt eine Reifikation, die alle Räte aus verschiedenen Schichten nennt, um genau und sachlich zu bleiben, damit das Volk eine reelle Vorstellung davon bekommt, wer sie genau regiert und an welche Personengruppen sie sich wenden können. Eine These wird aufgestellt, in der das Volk als „Herde“(Z.90) bezeichnet wird. „Herde“(Z.90) ist eine Metapher, welche die Einfachheit der Unterschicht verdeutlicht, da es eine tierische Metapher ist und Schafe sich nicht wiedersetzen können. Die These kennzeichnet wiederholend den Wert des Volkes und deren Funktion für die großherzogliche Regierung, denn weiterleitend wird das Volk durch komplex- abwertende Substantive wie „ seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90f.) unter die Menschheit gestellt und hebt das schlechte Behandeln hervor, welche die Intention des Sachtextes untermalt. Die Ansicht der Regierung wird durch charakteristische Vergleiche des Volkes verdeutlicht. Beispielsweise „ die Häute der Bauern […],der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.91ff.). Die Funktion der Regierung wird folgend aufgegriffen und verdeutlicht ihre Position zur Zeit des Vormärzes. „ [S]ie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft[…] die Mühe, euch zu regieren[…] füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben.“(Z.94ff.). Diese Argumente wirken abwertend auf das Volk und lassen sich trotzdem von der Regierung beeinflussen. Diese Meinung hängt jedoch von der Erklärung in Z.24ff. ab, in der zu Beginn des Flugblattes, der Grund der Vorschrift erläutert wird und unterdessen ein Teil der Schöpfungsgeschichte der Bibel aufgegriffen wird. In dieser steht, dass die Bibel lügt, da Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tag und die Vornehmen am sechsten Tag erschaffen hat. (vgl.Z.24ff.). Demzufolge wurden die Tiere jedoch auch am fünften Tage erschaffen und die Bauern und Handwerker werden somit den Tieren gleichgestzt . Das Volk wird aufgrund dessen, als „Getier, das auf Erden kriecht“(Z.29f.) bezeichnet. Bauern und Handwerker, waren unbedeutend und werden daher mit den Tiere gleichgestellt. Das Volk war zu dieser Zeit sehr gläubig und nahm deshalb ihre Wertstellung als selbstverständlich an und glaubte die Regierung sei von Gott erschaffen worden. Um dem Glauben des Volkes ihre Richtigkeit zu geben, leitet Friedrich Ludwig Weidig eine Erklärung anhand von Fakten ein, um die Menschheit von seinem Wissen zu beeinflussen, und das Flugblatt nachvollziehen zu können. Er beginnt, die Regierung als „Schurken“ (Z.100) zu bezeichnen und zeigt somit seine Meinung , die er zur Regierung vertritt .Zudem ist "Schurken" (Z.100) eine Beleidigung und eine persönliche Ansprache, an das Volk. Er führt fort mit dem Argument „diese Regierung sei von Gott. Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen.“(Z.101ff.), damit meint der Autor, dass die Regierung sich selbst erschaffen hätte. Er bezeichnet die Regierung, als den Teufel und verdeutlicht, dass die Regierung nicht unter Gottes Gnaden stehen kann, wenn sie als Teufel bezeichnet werden würde. Das Volk dachte, dass die Regierung die Macht besäße, jedoch hatte der Kaiser die Macht. Diese jedoch wurde vom Volk „verachtet“(Z.107f.). Dies erwähnt der Autor anhand des Zitats, dass „ de[r] deutsche Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, […] seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“(Z.105ff.) wurde. „ Aus Verrat und Meineid […] ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht!“ (Z.108ff.). Die Regierung hat sich selbst ernannt und nicht durch demokratische Wahlen. Daher ist das Volk von Gott verflucht. Die Regierung „zertreten das Land und zerschlagen die Personen des Elends“(Z.113f.). Das Volk wird unter der Macht der Regierung geleitet und zur Armut getrieben. Sie dürfen einen Fürsten nicht als „einen Gesalbten des Herrn [nennen]“(Z.116f.), denn nicht Gott hat die Regierung erschaffen, sondern die Regierung selbst. „ Deutschland, unser liebes Vaterland, haben diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten, haben diese Fürsten verraten“(Z.119ff.) Weidig, versucht das Volk aufzuklären und möchte ihnen zeigen , dass die Regierung die Schuld ebenfalls für ihren Lebensstandard beiträgt. Jetzt verlangt die Regierung „ Verräter und Menschenquäler“(Z.123) „Treue von euch!“(Z.123f.). Der Schluss der Aufrufung, an das Volk wird durch Forderungen „vom Vater der Lügen“(V.102f.) bestärkt. Es soll das Volk erwecken, die Wahrheit zu verstehen, denn Deutschland soll nicht mehr vom Fürstentum regiert werden (vgl.Z.125f.), sondern „wird als Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“(Z.127f.). Dieses Zitat ist ein indirekter Aufruf zum Wiederstand Deutschlands. Deutschland soll ein Freistaat durch eine vom ganzen Volk gewählte Regierung werden. Jeder soll das Recht haben, frei und gleich zu sein. | |
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− | Der Textausschnitt beginnend von Z.70-128ff. wird durch den Ausruf „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70ff.) eingeleitet. Dieser Fakt wird durch die Interpunktion „!“ (Z.72) hervorgehoben. Diese Aussage verkörpert die Wichtigkeit und den weiteren Verlauf des Textes, da er sich wirkungsspezifisch auf den Großherzog und den Staat bezieht und funktionell den weiteren Verlauf einleitet. Zu der Zeit, in der das Volk lebt, befindet “Deutschland“ sich in einer Zeit von vielen Konflikten und Revolutionen. Alle Bestimmungen, werden undemokratisch beschlossen und die Gesellschaft ist in Stände unterteilt, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Armut und Reichtum von großer Bedeutung ist. Weiterleitend folgen weitere Fakten ,dass | + | |
Schlussendlich lässt sich zusammenfassen , dass aufgrund von hypotaktischer fachsprachlicher und sachlicher Sprache, die Intention des Textes, der sozialen Missstände in der Gesellschaft bestätigt wird. Jeder, auch das Volk aus unterer Schicht, hat das Recht auf Freiheit und Wahlrecht. Es ist nicht legitim, dass sich die Regierung ohne demokratische Wahl, selbst ernennen kann. Bezogen auf die Argumentationsstruktur lässt sich sagen, dass die einleitenden Fragen, Antwort auf die bekannten W-Fragen geben. Die Antwort auf die Fragen, was eine Regierung überhaupt ist und welche Funktion diese vertritt, sowie die indirekte Rede und persönliche Meinung des Autors, lässt den Leser dazu verleiten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Abwertende Subjekte verdeutlichen, den Stellenwert der Menschheit. Meiner Meinung nach bringt der Sachtext die Probleme der Gesellschaft auf den Punkt und zeigt deutlich die Probleme und deren Folgen. Das Flugblatt ist eine gute Möglichkeit, dem Volk die Realität zu beweisen. | Schlussendlich lässt sich zusammenfassen , dass aufgrund von hypotaktischer fachsprachlicher und sachlicher Sprache, die Intention des Textes, der sozialen Missstände in der Gesellschaft bestätigt wird. Jeder, auch das Volk aus unterer Schicht, hat das Recht auf Freiheit und Wahlrecht. Es ist nicht legitim, dass sich die Regierung ohne demokratische Wahl, selbst ernennen kann. Bezogen auf die Argumentationsstruktur lässt sich sagen, dass die einleitenden Fragen, Antwort auf die bekannten W-Fragen geben. Die Antwort auf die Fragen, was eine Regierung überhaupt ist und welche Funktion diese vertritt, sowie die indirekte Rede und persönliche Meinung des Autors, lässt den Leser dazu verleiten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Abwertende Subjekte verdeutlichen, den Stellenwert der Menschheit. Meiner Meinung nach bringt der Sachtext die Probleme der Gesellschaft auf den Punkt und zeigt deutlich die Probleme und deren Folgen. Das Flugblatt ist eine gute Möglichkeit, dem Volk die Realität zu beweisen. | ||
+ | Kommentar von Janette: Hallo Alina, | ||
+ | In deiner Analyse sind alle wichtigen Aspekte des Flugblattes genannt worden. Allerdings musst du daruf chten, dass der Konjunktiv bei der Wiedergabe von Sachtexten verwendet wird. Zudem sollte nimals der Leser persönlich angesprochen werden wie zum Beispiel mit: "das beeinschlusst den Leser dass...". | ||
+ | Ansonsten sind mir nur Kleinigkeiten aufgefallen. Du hast geschrieben Pflugstiere und Ackergäule wäre eine Metapher. Dabei handelt es sich um den Plural, da jeweils Pflugstier und auch Ackergäule eine einzelne Metapher bildet. | ||
+ | Dann hast du geschrieben, dass die Funktion der Regirung beschrieben wird, gehst aber nicht weiter drauf ein. An dieser Stelle solltest du dies noch genauer erläutern. Zu guter Letzt musst du darauf achten, dass ein Absatz gelassen wird sobald der Schluss anfängt. | ||
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Analyse | Analyse | ||
− | Georg Büchners illegales | + | Georg Büchners illegales Flugblatt „Der Hessische Landbote“, überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig und veröffentlicht im Jahr 1834 in der Epoche des Vormärzes, thematisiert die fehlende Gleichberechtigung in dieser Zeit. |
− | Der vorliegende Textauszug (Z.70-128) beginnt mit dem ersten Sinnabschnitt (Z.70-77) und dem Satz „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat;“ (Z.70f.). Das Verb „sehen“ (ebd) in der zweiten Person Plural, dient dazu den Leser direkt anzusprechen und ihm zu zeigen, dass er ein Teil der sozialen Missstände im Großherzogtum Hessen ist. Außerdem ist es gleichzeitig eine Aufforderung | + | Der vorliegende Textauszug (Z.70-128) beginnt mit dem ersten Sinnabschnitt (Z.70-77) und dem Satz „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat;“ (Z.70f.). Das Verb „sehen“ (ebd) in der zweiten Person Plural, dient dazu den Leser direkt anzusprechen und ihm zu zeigen, dass er ein Teil der sozialen Missstände im Großherzogtum Hessen ist. Außerdem ist es gleichzeitig eine Aufforderung hinzuschauen, was der Staat gemacht hat. Die Anapher „seht“ (Z.71) ist ein Ausdruck der Dringlichkeit und verstärkt dem Leser genauer hin zu gucken. „[…] [S]eht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71f.) ist ein weiterer Aufruf, untermalt durch die Interpunktion (vgl. ebd), der den Sinn der vielen Zahlungen an den Staat anzweifeln soll. Im vorherigen Textauszug wird eine Liste der Gulden die die Bürger an die Regierung abgeben müssen aufgezeigt, mit der Erklärung die Regierung brauche das Geld um die Ordnung des Staates zu garantieren. Diese Notwendigkeit der Gulden wird in diesem Satz angezweifelt und durch eine Erklärung im darauffolgendem Satz mit unwiderlegbaren Fakten untermalt: „700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen […]“ (Z.72f.). Dieser Vergleich soll die Absurdität und Ungerechtigkeit der Abgaben verdeutlichen. Daraufhin wird mit „[…] sie werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben“ (Z.73ff.) die Widersprüchlichkeit dieses Systems widergespiegelt, denn die Idee des Staates ist, dass die Bauern und Bürger des Landes bezahlen damit sie im Gegenzug in Ordnung leben können. Da die einfachen Bürger, für das Geld, dass sie abgeben hart arbeiten müssen, fehlt die im Gegenzug versprochene Ordnung in ihrem Leben. Durch den metaphorischen Vergleich mit „Pflugstieren“(ebd) und „Ackergäulen“(ebd) soll die Situation der Bauern verdeutlicht werden, in der sie sich so minderwertig behandelt fühlen, wie Arbeitstiere. Im darauffolgendem Satz heißt es „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75ff.), der wie eine neue Definition des Wortes „Ordnung“ (ebd) formuliert ist. Dadurch werden noch einmal zusammenfassend die Prinzipien des Staates in Frage gestellt. |
− | Der zweite Sinnabschnitt (Z.78-90) behandelt die | + | Der zweite Sinnabschnitt (Z.78-90) behandelt die einzelnen Personen die an den schlechten Lebensständen des Volkes beteiligt sind. Der Abschnitt beginnt mit den vorher belegten Widersprüchen und der daraus resultierenden Schuldfrage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z.78ff.). Die Antwort lautet: „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80f.). Mit dieser ziemlich direkten Antwort nennt Georg Büchner den Namen des Schuldigen und zeigt praktisch mit dem Finger auf sie. Dadurch lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Regierung und stachelt das Volk, beziehungsweise die Leute die dieses Flugblatt gelesen haben gegen die Regierung an. Im weiteren zählt er die Menschen auf, die hinter dem Großherzogtum stecken: „Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. Die anderen Beamten sind Männer, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z.81ff.). Hierbei wird der Aspekt der Ordnung aufgegriffen, um abermals an die Ungerechtigkeiten zu erinnern. Mit dem Satz „Ihre Anzahl ist Legion: […]“ (Z.85) soll die Vielzahl dieser Menschen verdeutlicht werden, die bei der Regierung arbeiten. Der metaphorische Vergleich mit dem römischen Heer, soll abermals die Größe und vor allem die Macht des Staates verdeutlichen und ein mögliches Argument gegen die Revolution. Im Folgenden wird dies durch eine lange Aufzählung verschiedener Räte, wie zum Beispiel „Staatsräte“ (Z.86), „Kreisräte“ (Z.87) oder „Forsträte“ (Z.8) untermalt. Dieses Gegenargument, wird zusammenfassend mit dem Satzteil „[…] mit allem ihrem Heer von Sekretären usw.“ (Z.89f.) entkräftet, denn Georg Büchner vergleicht die Arbeit des Staates mit der der Arbeiter und stellt fest, „Das Volk ist ihre Herde […]“(Z.89f.). Da dieses Flugblatt das Volk zu einem Aufstand gegen das Großherzogtum Hessen überzeugen soll, entkräftet er das Gegenargument der Macht mit der Erklärung, dass die Regierung auf das Volk angewiesen sei. |
− | Im dritten Sinnabschnitt (Z.90-99) wird abermals gezeigt, wie ungerecht das Volk vom Staat behandelt wird, beispielsweise durch die Aufzählung „[…] sie sind seine Hirten, Melker und Schinder […]“ (Z.90f.), wobei ausschließlich Wörter aus dem Leben eines Bauern benutzt werden um die | + | Im dritten Sinnabschnitt (Z.90-99) wird abermals gezeigt, wie ungerecht das Volk vom Staat behandelt wird, beispielsweise durch die Aufzählung „[…] sie sind seine Hirten, Melker und Schinder […]“ (Z.90f.), wobei ausschließlich Wörter aus dem Leben eines Bauern benutzt werden um die tatsächliche Situation der Bauern und Bürger darzustellen. Weitere Aufzählungen wie „[…] sie haben die Häute der Bauern an […]“ (Z.91) und „[…] sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94f.) verdeutlichen wieder die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen Reichtum und Armut, der minimiert werden soll. |
− | Zudem wird | + | Zudem wird man wieder direkt angesprochen mit dem Personalpronomen „ihr“ (Z.96) um zu zeigen, wie widersprüchlich und ungerecht dieses System sei. „Ihnen gebt ihr 6 000 000 Fl. Abgaben; sie haben dafür die Mühe, euch zu regieren; d.h. sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben“ (Z.96ff.) ist eine Ironie, erkennbar am Ausdruck „sich Mühe zu geben“. Das, und die Erwähnung der Menschenrechte die verletzt werden (vgl. ebd) sollen ein letztes Mal die Ungerechtigkeiten auf politischer und sozialer Ebene gegenüber dem Volk untermauern. |
− | Im letzten Abschnitt (Z.100-128) wird eine neue Seite von einem zweiten Autor aufgegriffen, nämlich von dem Pastor Friedrich Ludwig Weidig, der den Text Büchners durch | + | Im letzten Abschnitt (Z.100-128) wird eine neue Seite von einem zweiten Autor aufgegriffen, nämlich von dem Pastor Friedrich Ludwig Weidig, der den Text Büchners durch religiöse Aspekte erweitert hat. Diese hatten ebenfalls eine sehr hohe Bedeutung in der Zeit um 1834 da der Glaube noch ein großer Teil des Lebens war. |
− | Der erste Satz dieses neuen Teils knüpft an den letzten Satz an und lautet: „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100f.), wobei er die Regierung mit dem wertenden Nomen „Schurken“ (ebd) als Verbrecher bezeichnet und mit etwas Negativem verknüpft, um das Vertrauen zum Staat zu zerstören. Zudem steht es metaphorisch für | + | Der erste Satz dieses neuen Teils knüpft an den letzten Satz an und lautet: „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100f.), wobei er die Regierung mit dem wertenden Nomen „Schurken“ (ebd) als Verbrecher bezeichnet und mit etwas Negativem verknüpft, um das Vertrauen zum Staat zu zerstören. Zudem steht es metaphorisch für das Verhalten des Staates, denn er raube das Volk aus und gebe ihnen nichts wieder zurück. Danach stellt Friedrich Ludwig Weidig die Behauptung auf, diese Regierung sei nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen (vgl.101ff.). Das Wort „Vater“ (ebd) wird in diesem Kontext benutzt, um nicht den Namen Gottes mit Lügen, also etwas Negativem in Verbindung zu bringen. Zudem wird daran erinnert, dass der Fürst keine rechtmäßige Obrigkeit sei (vgl. Z.104), sondern dass allein Gott der größte sei. Dies dient als ein Appell bzw. Erinnerung an das Volk, dass Gott derjenige ist zu dem man aufschauen soll, und nicht der Fürst. Zusätzlich wird erklärt, weshalb der Fürst verflucht sei, nämlich weil er nicht aus der Wahl des Volkes, sondern aus Verrat und Meineid hervorgegangen sei (vgl.108ff.). Dies wird erklärt, um zum einen zu zeigen, dass jeder Unterstützer des Großherzogtums Gott lästert (vgl.Z.115) und sich gegen Gott stellt und zum anderen, dass Gott auf der Seite des Volkes ist und bei ihnen steht. Dies soll den Menschen Mut machen sich zu wehren und sie ein weiteres Mal von einer Revolution zu überzeugen. Dies bestätigt der Teil „[…] d.h. Gott habe die Teufel gesalbt […]“ (Z.117) in dem die Regierung mit dem Teufel verglichen wird, der das Gegenteil zu Gott ist. |
− | In Zeile 119 wird der Bezug zu Deutschland hergestellt, | + | In Zeile 119 wird der Bezug zu Deutschland hergestellt, genannt das „[…] liebe […] Vaterland […]“ (ebd). Das geliebte Vaterland ist so etwas wie das Zuhause des Volkes, und durch das Nomen „Vater“ (ebd) wird wieder daran erinnert, dass es die von Gott behütete Heimat ist. Durch diese Formulierung wird gezeigt, dass die Menschen eine Bindung mit Deutschland haben, nämlich dass Deutschland ihre Heimat sei und, dass die Fürsten es zerrissen haben (vgl. Z.119f.). Zusammen mit der darauffolgenden Erwähnung der „Voreltern“ (Z.121) wird vor Augen geführt, dass die Regierung nicht nur die Menschenrechte untergräbt und das Heimatland zerstört, sondern auch die Heimat der früheren Generationen, also der Eltern. Zudem erinnert der Satz „[…] den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten […]“ (Z.120f.) das Volk daran, dass ein Leben in Freiheit in der Vergangenheit schonmal möglich war und dass es nun auch möglich sei. Nach der letzten Kritik am Staat, besonders deutlich gemacht durch eine Interpunktion (vgl. Z.124), folgt ein Gedankenstrich in Zeile 124. Dieser verdeutlicht zusammen mit dem Adverb „doch“ (Z.124) einen Wendepunkt. Der Schluss beinhaltet die Prophezeiung „Doch das Reich der Finsternis neiget sich zum Ende“ (Z.124f.). Da eine Prophezeiung eine Verkündigung von Gott ist, sollen die Leute ermutigt werden für Gleichberechtigung zu kämpfen, zusammen mit Gott der an ihrer Seite sei. Schlussendlich wird mit „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.125ff.) ein Versprechen abgegeben für alle Menschen im Großherzogtum Hessen die benachteiligt. |
− | Zusammenfassend ist zu sagen, dass „Der Hessische Landbote“ die Regierung als sehr fehlerhaft, ungerecht, widersprüchlich und unvertretbar ansieht, auf politisch-sozialer Ebene, als auch auf religiöser Ebene. Der Text soll auf die Missstände und Ungerechtigkeiten dieser Zeit aufmerksam machen und Mut zur Revolution geben, damit im Großherzogtum Hessen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit | + | Zusammenfassend ist zu sagen, dass „Der Hessische Landbote“ die Regierung als sehr fehlerhaft, ungerecht, widersprüchlich und unvertretbar ansieht, auf politisch-sozialer Ebene, als auch auf religiöser Ebene. Der Text soll auf die Missstände und Ungerechtigkeiten dieser Zeit aufmerksam machen und Mut zur Revolution geben, damit im Großherzogtum Hessen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit herrscht. |
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Analyse des Textes "der Hesschische Landbote" | Analyse des Textes "der Hesschische Landbote" | ||
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− | Der | + | Der vorliegende Ausschnitt aus der Flugschrift „der Hessische Landbote“ welche von Georg Büchner in dem Jahre 1834 verfasst wurde, ist der Zeit des Vormärzes zuzuordnen, in der soziale Missstände herrschten. Textuell befasst sich das Flugblatt mit der Ausbeutung der untersten Gesellschaftsschicht und stellt einen Ausruf zur Revolution dar. |
− | Der darauffolgende zweite Sinnabschnitt des Flugblattes (Z. 78-99) behandelt den Aufbau des Staates, in welchem Georg Büchner einleitend die Frage stellt „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78f.). Mit dieser Frage bezweckt er die Landbevölkerung zum Nachdenken anzuregen, wer schuldig an dieser Staatsordnung ist. Diese Frage beantwortet er mit der direkten Aussage „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) und zeigt somit konkret wer der Schuldige an den Missständen ist. In den folgenden Textpassagen erläutert Georg Büchner wie diese Regierung zusammengesetzt ist (vgl. Z. 81 ff.). Seine Aussage „Ihre Anzahl ist Legion“ (Z. 85) soll den Lesern des Flugblattes vor Augen führen, wie viele Personen sich hinter der Regierung verbergen. Indem er das Volk abwertend mit einer „Herde“ (Z. 90) und deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f.) vergleicht, möchte Georg Büchner seinen Lesern offenbaren, dass diese, also das Volk, der in seinen Augen fehlerhaften Regierung folgt und sich von dieser ausnutzen lässt, ohne Einspruch zu erheben. Er benutzt Nomen aus der Welt eines Bauern, um die wahrhaftig existierenden Missstände im Leben dieser zu offenbaren. Des Weiteren zeigt dies, dass die Bürger der Regierung unterlegen sind und diese die Bevölkerung um ihre Autorität betrogen hat. Die metaphorische Textaussage „… die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 93 ff.) verdeutlicht die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen armer und reicher Bevölkerung zu Zeiten des Vormärzes. | + | Der Textauszug (Z.70-128) lässt sich in vier Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (Z. 70-77) befasst sich mit den hohen Steuerabgaben und mit dem falschen Staatsbild. Er setzt mit der Aufforderung „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.) ein. Mit der repetierenden, direkten Ansprache „Seht“ (ebd.), möchte Georg Büchner die Aufmerksamkeit der Leser erlangen und mit der Interpunktion "!" (ebd.) die Wichtigkeit des Textes betonen. In der folgenden Textpassage nennt der Autor konkrete Zahlen der bürgerlichen Steuerlast, um sie mit dem hohen Gesamtbetrag von sechs Millionen Gulden, zu konfrontieren (vgl. Z. 72 f.). Aufgrund dieser hohen Abgaben, vergleicht Georg Büchner die Bürger metaphorisch gesehen mit geschundenen Tieren, um der Landbevölkerung die Augen, über ihre missliche Lage, zu öffnen und wie ihnen ebenso ihre Minderwertigkeit in den Augen der Regierung zu offenbaren, da die Bürger hart dafür arbeiten müssen in Ordnung leben zu dürfen (vgl. Z. 74). Die Feststellung „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75 f.) kritisiert demnach diese widersprüchliche Ordnung bzw. die Funktionsweise des Staates. |
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+ | Der darauffolgende zweite Sinnabschnitt des Flugblattes (Z. 78-99) behandelt den Aufbau des Staates, in welchem Georg Büchner einleitend die Frage stellt „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78f.). Mit dieser Frage bezweckt er die Landbevölkerung zum Nachdenken anzuregen, wer schuldig an dieser Staatsordnung ist. Diese Frage beantwortet er mit der direkten Aussage „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) und zeigt somit konkret, wer der Schuldige an den Missständen ist. In den folgenden Textpassagen erläutert Georg Büchner wie diese Regierung zusammengesetzt ist (vgl. Z. 81 ff.). Seine Aussage „Ihre Anzahl ist Legion“ (Z. 85) soll den Lesern des Flugblattes vor Augen führen, wie viele Personen sich hinter der Regierung verbergen. Indem er das Volk abwertend mit einer „Herde“ (Z. 90) und deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f.) vergleicht, möchte Georg Büchner seinen Lesern offenbaren, dass diese, also das Volk, der in seinen Augen fehlerhaften Regierung folgt und sich von dieser ausnutzen lässt, ohne Einspruch zu erheben. Er benutzt Nomen aus der Welt eines Bauern, um die wahrhaftig existierenden Missstände im Leben dieser zu offenbaren. Des Weiteren zeigt dies, dass die Bürger der Regierung unterlegen sind und diese die Bevölkerung um ihre Autorität betrogen hat. Die metaphorische Textaussage „… die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 93 ff.) verdeutlicht die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen armer und reicher Bevölkerung zu Zeiten des Vormärzes. | ||
Der dritte Sinnabschnitt des Textes (Z. 100-124) befasst sich mit den Intrigen der Fürsten. Mit seiner These „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z. 100 f.), offenbart er, dass das Volk Naiv ist und auf „Schurken“ (ebd.), welche eine Bezeichnung für böse Personen bzw. Verbrecher ist, vertraut. Er benutzt dieses abwertende Nomen, um das Vertrauen zwischen der Landesbevölkerung und dem Staat zu zerstören und ein negatives Bild auf die Regierung zu richten. Die von ihm gewählte direkte Ansprache "ihr" (Z.1oo) soll zum Ausdruck bringen, dass die Bürger eine gewisse Mitschuld an der bestehenden Regierung zu haben, da diese nicht gegen sie vorgehen. Die darauffolgende Behauptung „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 f.) dient als Aufklärung am Volke. Durch die Verwendung der Metapher „Vater der Lügen“ (ebd.) möchte er die Boshaftigkeit unterstreichen, um somit Hass und Wut auf die Regierung zu projizieren. Dies versucht er des Weiteren darin das Volk darüber aufzuklären, dass die Regierung die Tradition vernichtet hat, dass der Kaiser von Gott eingesetzt wird. Der folgende Ausruf „Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht“ (Z. 108 ff.) soll das Volk aufklären, dass die Fürsten durch illegitime Intrigen die Macht an sich gerissen haben, um somit ihren Hinterhalt, das Volk bevormundet zu haben, hervorzuheben. Ihre Hinterlistigkeit wird durch sein metaphorisch angeführtes Argument „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Person des Elend“ (Z. 12 ff.) verdeutlicht. Georg Büchner versucht zum Ausdruck zu bringen, welches Ausmaß die bestehende Regierung auf das Land hat, um weitere Wut auf die Regierung zu erlangen (vgl. Z.112 ff.). Mit seinem Vorwurf am Volk, dass dieses Gott hintergeht, wenn es die boshaften Fürsten duldet, möchte er das Volk dazu bringen, die Duldung dieser zu unterlassen und gegen sie vorzugehen, da Gott letztendlich derjenige ist zu dem das Volk aufschauen soll. Um die Dringlichkeit einer Veränderung zu unterstreichen, schildert Georg Büchner das Ausmaß der Taten der Fürsten (vgl. Z. 119 ff.). Die Benutzung der Antithese „… und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch!“ (Z. 122 f.) soll die Leser zum Überdenken ihrer Taten bringen und das ungerechte Verhalten der Fürsten akzentuieren. Dieser Ausruf hebt besonders die kritische Sichtweise, über die Regierung, des Autors hervor. | Der dritte Sinnabschnitt des Textes (Z. 100-124) befasst sich mit den Intrigen der Fürsten. Mit seiner These „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z. 100 f.), offenbart er, dass das Volk Naiv ist und auf „Schurken“ (ebd.), welche eine Bezeichnung für böse Personen bzw. Verbrecher ist, vertraut. Er benutzt dieses abwertende Nomen, um das Vertrauen zwischen der Landesbevölkerung und dem Staat zu zerstören und ein negatives Bild auf die Regierung zu richten. Die von ihm gewählte direkte Ansprache "ihr" (Z.1oo) soll zum Ausdruck bringen, dass die Bürger eine gewisse Mitschuld an der bestehenden Regierung zu haben, da diese nicht gegen sie vorgehen. Die darauffolgende Behauptung „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 f.) dient als Aufklärung am Volke. Durch die Verwendung der Metapher „Vater der Lügen“ (ebd.) möchte er die Boshaftigkeit unterstreichen, um somit Hass und Wut auf die Regierung zu projizieren. Dies versucht er des Weiteren darin das Volk darüber aufzuklären, dass die Regierung die Tradition vernichtet hat, dass der Kaiser von Gott eingesetzt wird. Der folgende Ausruf „Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht“ (Z. 108 ff.) soll das Volk aufklären, dass die Fürsten durch illegitime Intrigen die Macht an sich gerissen haben, um somit ihren Hinterhalt, das Volk bevormundet zu haben, hervorzuheben. Ihre Hinterlistigkeit wird durch sein metaphorisch angeführtes Argument „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Person des Elend“ (Z. 12 ff.) verdeutlicht. Georg Büchner versucht zum Ausdruck zu bringen, welches Ausmaß die bestehende Regierung auf das Land hat, um weitere Wut auf die Regierung zu erlangen (vgl. Z.112 ff.). Mit seinem Vorwurf am Volk, dass dieses Gott hintergeht, wenn es die boshaften Fürsten duldet, möchte er das Volk dazu bringen, die Duldung dieser zu unterlassen und gegen sie vorzugehen, da Gott letztendlich derjenige ist zu dem das Volk aufschauen soll. Um die Dringlichkeit einer Veränderung zu unterstreichen, schildert Georg Büchner das Ausmaß der Taten der Fürsten (vgl. Z. 119 ff.). Die Benutzung der Antithese „… und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch!“ (Z. 122 f.) soll die Leser zum Überdenken ihrer Taten bringen und das ungerechte Verhalten der Fürsten akzentuieren. Dieser Ausruf hebt besonders die kritische Sichtweise, über die Regierung, des Autors hervor. | ||
− | Der darauffolgende Gedankenstrich in Zeile 124 lässt den Wendepunkt des Flugblattes und den vierten Sinnabschnitt (Z. 124-128) anklingen. Georg Büchner spricht eine naheliegende Veränderung an, indem er metaphorisch zum Ausdruck bringt, dass „das Reich der Finsternis“ (Z. 124) nicht mehr lange bestehen bleiben wird, um die Leser zu ermutigen gegen die bestehende Regierung vorzugehen. Die letzte von ihm angeführte Aussage des Textauszuges „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.25 ff.) ruft er schlussendlich ein Versprechen der Revolution aus, um gegen die Ungerechtigkeit der unterlegenen Bürger anzukämpfen. | + | Der darauffolgende Gedankenstrich in Zeile 124 lässt den Wendepunkt des Flugblattes und den vierten Sinnabschnitt (Z. 124-128) anklingen. Georg Büchner spricht eine naheliegende Veränderung an, indem er metaphorisch zum Ausdruck bringt, dass „das Reich der Finsternis“ (Z. 124) nicht mehr lange bestehen bleiben wird, um die Leser zu ermutigen gegen die bestehende Regierung vorzugehen. Die letzte von ihm angeführte Aussage des Textauszuges „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.25 ff.) ruft er schlussendlich ein Versprechen der Revolution aus, um gegen die Ungerechtigkeit der unterlegenen Bürger anzukämpfen. |
− | Sprachlich auffällig ist die von Georg Büchner gewählte volkstümliche und einfach gehaltene Sprache. Die Benutzung dieser soll sein Flugblatt für alle Bürger verständlich machen. Zum Teil verwendet er Interjektionen , um seinen Aussagen und den Willen, einen demokratischen Staat zu erschaffen, Nachdruck zu verleihen. | + | Sprachlich auffällig ist die von Georg Büchner gewählte volkstümliche und einfach gehaltene Sprache. Die Benutzung dieser soll sein Flugblatt für alle Bürger verständlich machen. Zum Teil verwendet er Interjektionen , um seinen Aussagen und den Willen, einen demokratischen Staat zu erschaffen, Nachdruck zu verleihen. |
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+ | Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass Georg Büchner die bestehende Regierung als fehlerhaft und diskriminierend empfindet. Mit seinem Flugblatt versucht er das Volk von einer Revolution, um somit einen demokratischen und rechtsgleichen Staat zu erschaffen, zu überzeugen und sie somit zu einem politischen Umsturz zu mobilisieren | ||
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+ | Der vorliegende Auszug aus dem appellativen historischen Sachtext „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“, welcher aus Georg Büchners 1834 gedruckten Flugschrift „Der Hessische Landbote“ entnommen ist und aufgrund der Umstände nach dem Wiener Kongress sowie den Karlsbader Beschlüssen und der 1830 aufkommenden Aufbruchsstimmung zu Zeiten des Vormärzes verfasst wurde, thematisiert die Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes durch das hessische Großherzogtum und stellt einen Aufruf zu einer gewaltsamen Revolution dar. | ||
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Georg Büchner beginnt seine Flugschrift, indem er auf ironische und gewissermaßen provokante Art darstellt, wie die hessische Regierung den Staat und somit das Volk ausnutzt und belügt. (vgl. Z. 70-77) | Georg Büchner beginnt seine Flugschrift, indem er auf ironische und gewissermaßen provokante Art darstellt, wie die hessische Regierung den Staat und somit das Volk ausnutzt und belügt. (vgl. Z. 70-77) | ||
− | Darauf folgend erklärt er das Staatssystem, beziehungsweise unter dessen den Aufbau der Regierung. | + | Darauf folgend erklärt er das Staatssystem, beziehungsweise unter dessen den Aufbau der Regierung. An oberster Stelle steht der Großherzog, auf welchen dessen Beamten folgen. Die unterrangigen Beamten sind im Staat diejenigen, die die Politik erhalten. An unterster Stelle steht schließlich das Volk, welches von den oberen Schichten geleitet wird. (vgl. Z. 78-91) |
− | Im dritten Abschnitt übt Büchner konkret Kritik an den Fürsten, die das Volk, so Büchner, ungerecht behandeln und ihm für seine Abgaben | + | Im dritten Abschnitt übt Büchner konkret Kritik an den Fürsten, die das Volk, so Büchner, ungerecht behandeln und ihm für seine Abgaben gegenwärtig nichts zurück geben. (vgl. Z. 91-99) |
− | Als Begründung dafür, dass das Volk sich nicht gegen das Vorgehen der Regierung wehrt, führt Büchner die heilige Allianz an. Durch diese erklären sich die Regierenden als von Gottes Gnaden. Jedoch sieht Büchner dies als eine Lüge an und erklärt einzig einen vom Volke gewählten Kaiser als rechtmäßige Obrigkeit an. Da jedoch die Herrschaft der Fürsten nicht vom Volk gewollt ist und Deutschland durch diese zerteilt, sieht Büchner das Großherzogtum als nicht gerechtfertigt. (vgl. Z. 100-124) | + | Als Begründung dafür, dass das Volk sich nicht gegen das Vorgehen der Regierung wehrt, führt Büchner die heilige Allianz an. Durch diese erklären sich die Regierenden als von Gottes Gnaden. Jedoch sieht Büchner dies als eine Lüge an und erklärt einzig einen vom Volke gewählten Kaiser als rechtmäßige Obrigkeit an. Da jedoch die Herrschaft der Fürsten nicht vom Volk gewollt ist und Deutschland durch diese zerteilt wird, sieht Büchner das Großherzogtum als nicht gerechtfertigt. (vgl. Z. 100-124) |
− | Im letzten Abschnitt wendet sich Büchner dann konkret an das Volk, indem er | + | Im letzten Abschnitt wendet sich Büchner dann konkret an das Volk, indem er sein Ziel, die repräsentative Demokratie und das Ende der Fürstenherrschaft, als ein Versprechen ausruft. (vgl. Z. 125-128) |
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− | Zu Anfang der Primärquelle wird das | + | Zu Anfang der Primärquelle wird das Schaffen des Großherzogtums auf ironische Weise beschrieben, was durch die Anapher „Seht nun, was man […] aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt“ (Z. 70 f. ) deutlich wird. Durch die Nutzung dieser, sich wiederholenden Imperative in „seht“ (ebd. ) fordert Büchner außerdem die zu seiner Zeit gebildeten Bürger zum Weiterlesen auf. Laut Büchner wolle die Regierung, um auf das Schaffen des Großherzogs einzugehen, „die Ordnung im Staate erhalten“(Z. 72). Dass dies jedoch eine Antithese zu ihrem reellen Schaffen darstelle, wird in der hyperbolischen Aussage „700000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“(Z. 72 f. ) deutlich. Um diese Gegensätzlichkeit noch einmal zu betonen, folgt die Darstellung des Volkes in Form der Metapher „zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht“(Z. 74 f. ), welche den Bauern oder den niederschichtigen Menschen als Arbeits- und Nutztier darstellt. Durch den Vergleich des Menschen mit derartigen Arbeitstieren wird ausdrücklich gezeigt, dass das Volk für die Herrschenden nur Mittel zum Zweck und somit ein Gebrauchsgegenstand sei. Besonders unterstreicht die, den Abschnitt abschließende Aussage „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“(Z. 75 ff. ) die Ironie des Staatswesens noch einmal, indem der Begriff der Ordnung, somit des friedlichen gut gesonnenen Lebens mit dem der Armut und Ausnutzung kontrastiert wird. |
− | Im darauf folgenden Sinnabschnitt folgen direkt zu Beginn zwei appellative rhetorische Fragen, in welchen es um die Macher der Regierung und deren Erhalter geht (vgl. Z. 77 ff. ). Hierin ist gemeint, dass das Volk die Regierung nicht bestimmt | + | Im darauf folgenden Sinnabschnitt folgen direkt zu Beginn zwei appellative rhetorische Fragen, in welchen es um die Macher der Regierung und deren Erhalter geht (vgl. Z. 77 ff. ). Hierin ist gemeint, dass das Volk die Regierung nicht bestimmt habe und dennoch nichts an ihren Zuständen und der Staatsform ändern könne, diese also ohne Einwand über sich ergehen lassen müsse. Durch das Nomen „die wachen“(Z. 79), durch welches die Erhalter der Politik charakterisiert werden, wird durch die Ironie in Büchners Worten sein Unverständnis in der Wahl der Regierungsform deutlich. Da letztlich also nicht das gesamte Volk der Wähler der Regierung sei und auch keinerlei Mitspracherecht habe, wird „die Großherzogliche Regierung“(Z. 80) als Antwort auf die beiden rhetorischen Fragen angeführt. Also sei, so Büchner, der Großherzog mit samt seinem Gefolge der einzige Urheber der in dieser Zeit gegenwärtigen Staatsform. Um näher auf die Regierung und besonders deren, den höher gestellten Bürgern zu Gute kommenden, Aufbau einzugehen, wird dieser darauf folgend näher erläutert. An oberster Stelle stehen der Großherzog und auf ihn folgend seine Beamten (vgl. Z. 81 ff. ), dessen Aufgabe es sei, „jene Ordnung in Kraft zu erhalten“(Z. 84 f. ). Dies gelinge ihnen durch die hohe Anzahl einer Art „Legion“(Z. 85), welche metaphorisch für eine Art Armee von Menschen steht, die ihre Regierung verteidigen. Um diesen Vergleich und die Stärke dieser Menschenmenge zu verdeutlichen, werden mehrere Beispiele von Berufen in akkumulierter Weise angeführt (vgl. Z. 86 ff. ). Zuletzt folgt das Volk in der Darstellung des Staatwesens, indem es metaphorisch als „Herde“ (Z. 90) der „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f. ), also der obersten Schicht, beschrieben wird. Büchner intendiert hier die Armut und Abhängigkeit des Volkes, sowie die von der Regierung ausgeübte Ausbeutung. |
− | Genau diese Ausnutzung und Ausbeutung wird in der metaphorischen Aussage „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause“(Z. 91 f. ) noch einmal | + | Genau diese Ausnutzung und Ausbeutung wird in der metaphorischen Aussage „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause“(Z. 91 f. ) noch einmal deutlicher. Zudem wird durch das Substantiv "Haut"(ebd. ) hervorgehoben, dass dem Volk sein gesamtes Hab und Gut genommen werde und dass so die Armut durch das Schaffen der Regierung immer größer werde. Verstärkt wird dieses Argument noch einmal durch die hyperbolische sowie metaphorische Aussage „die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“(Z.92 ff. ), welche jedoch trotz ihrer Zuspitzung den Kern der Aussage, die Nichtigkeit des Volkes, beibehält. Als weiteres Argument wird die Unterwerfung des Volkes durch die Antithese „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 94 f. ) angeführt. Diese Aussage wird anhand des Beispiels „Ihnen gebt ihr 6000000 Fl. Abgaben; sie haben dafür die Mühe euch zu regieren“( Z. 96 f. ) mit Ironie zugespitzt. Hierin wird dabei indirekt zum Ausdruck gebracht, dass das Volk die Aufgaben der Regierung erfülle, indem die Regierung das Volk für sich arbeiten lässt und ihnen nichts dafür nichts bietet. Auch wird die Arbeit der Regierung hierin stark kritisiert, da Büchner die Regierung des Volkes mit Ironie als keine schwierige Aufgabe beschreibt. Genau diese Kritik wird auch in der Metapher „sich von euch füttern zu lassen“(Z. 98), welche sich auf den selben Kontext bezieht, ausgeübt. Somit werde dem hessischen Volk vom Großherzogtum zusammenfassend alle Rechte genommen und letztlich nur von ihnen verlangt (vgl. Z. 99). |
− | Das Einverständnis der Bürger erklärt Büchner durch die Begründung des deutschen Bundes der österreichischen, preußischen und russischen Monarchen durch die heilige Allianz, in welcher die Monarchen die Regierung als von Gottes Gnaden erklärten, weshalb das streng gläubige Volk diesen Monarchen | + | Das Einverständnis der Bürger mit dem Großherzogtum erklärt Büchner durch die Begründung des deutschen Bundes der österreichischen, preußischen und russischen Monarchen durch die heilige Allianz, in welcher die Monarchen die Regierung als von Gottes Gnaden erklärten, weshalb das streng gläubige Volk diesen Monarchen gehorche und Untertan sei (vgl. Z. 100 f. ). Büchner übt jedoch mit seiner metaphorischen Antithese scharfe Kritik an dieser Begründung, indem er behauptet „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 ff. ), womit er den Fürsten von Metternich meinen könnte. Besonders fällt in diesen Zeilen jedoch auch die von Büchner im Text oft angewandte, recht einfache, volkstümliche Sprache auf, die allen Lesern des Flugblattes, die relativ gebildet sind, das Lesen und Verstehen seiner Auffassung ermöglicht. Dass er Kritik an der, in seiner Zeit vorliegenden Herrschaftsform übt und diese deutlich negativ wertet, wird in seinen Worten „die rechtmäßige Obrigkeit, den deutschen Kaiser“(Z. 105 f. ) erneut deutlich. Mit dieser Aussage bekräftigt Büchner seine Meinung und die Überzeugung von einer repräsentativen Demokratie, mit einem vom Volk gewählten Oberhaupt an der Spitze. Laut Büchner „ist die Gewalt der deutschen Fürsten“ (Z. 110) aus dem Verrat dieser Staatsform, die in vorherigen Zeiten beständig war und die Büchner jetzt erneut anstrebt, hervorgegangen. Innerhalb dieser Zeilen zeugt jedoch auch besonders das Substantiv „Gewalt“(ebd. ) von dem Umgang der jetzigen hessischen Regierung mit dem Volk und der Meinung Büchners. Um dieses Argument zu bestärken, wird die Aussage „darum ist ihr Wesen von Gott verflucht! Ihre Weisheit ist Trug und ihre Gerechtigkeit ist Schinderei“(Z. 111 ff. ) gegensätzlich zum Gottes Gnadentum angeführt. Auch fasst diese Textpassage die Argumentation Büchners noch einmal im Gesamten hyperbolisch zusammen. Darauf folgend geht er auf die Taten der Regierung ein. Laut Büchner zerteile sie „das Land und zerschlagen die Person des Elenden“(Z. 113 ff. ), heißt, die Regierung des gesamten deutschen Bundes sorgt für die Zerstörung des Landes und die Verarmung des Volkes. Somit hätte Gott, würde man nach der heiligen Allianz gehen, „die Teufel gesalbt und zu Fürsten über die Erde gesetzt“(Z. 117 f. ). Da dies einen Widerspruch zum christlichen Glauben darstellt, wendet Büchner hiermit ein für das Volk ausschlaggebendes Argument an. Darauf folgend werden die Argumente der Zerrissenheit Deutschlands erneut von ihm aufgegriffen und es wird metaphorisch dargestellt, wie sehr sich die Spaltung Deutschlands in Monarchien, aber auch die Spaltung in Stände in Hessen selbst auf ein „liebes Vaterland“(Z. 119), also auf Deutschland auswirkt. Auch zeigt Büchner so, dass er einen deutschen Staat anstrebt. Abschließend wird die Schuld an der Spaltung mit dem Ausruf „nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch“(Z. 122 ff.) auf die Monarchen projiziert. |
Im abschließenden Abschnitt richtet sich Büchner mit einer Art Aufruf direkt an das deutsche Volk. Er erklärt den deutschen Bund, metaphorisch „das Reich der Finsternis“(Z. 124) als baldig vorüber und stellt schlussendlich mit der, dem Volk Hoffnung gebenden Aussage „Deutschland […] wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“(Z. 126 ff. ), deutlich seine Ziele und somit den deutschen einheitlichen Staat, die repräsentative Demokratie und ein Leben in Freiheit als Appell des Textes in den Vordergrund. | Im abschließenden Abschnitt richtet sich Büchner mit einer Art Aufruf direkt an das deutsche Volk. Er erklärt den deutschen Bund, metaphorisch „das Reich der Finsternis“(Z. 124) als baldig vorüber und stellt schlussendlich mit der, dem Volk Hoffnung gebenden Aussage „Deutschland […] wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“(Z. 126 ff. ), deutlich seine Ziele und somit den deutschen einheitlichen Staat, die repräsentative Demokratie und ein Leben in Freiheit als Appell des Textes in den Vordergrund. | ||
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+ | Zusammenfassend argumentiert Büchner deutlich gegen die vorliegende Regierungsform und legt dem Volk deren unglückliche Lage argumentiert dar, in welcher es sich durch die Regierung, aber auch durch die Lügen, die durch die heilige Allianz aufkämen, befinde. Zudem intendiert Büchner die steigende Armut und Ausbeutung im Volk zu Zeiten des Vormärzes in Deutschland. | ||
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− | Der zu analysierende Textauszug beginnt mit der Aussage ,,Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat“ (Z.70 f.) und mit der Aussage ,, seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71 f.), wobei die Leser direkt durch den Imperativ des Verbs ,,sehen“ (ebd.) angesprochen werden, was die Wichtigkeit des Textes betont. Die beiden Aussage stellen dabei die Einleitung in den ersten Sinnabschnitt dar, in dem es darum geht, dass nur das einfache Volk Steuern bezahlen muss, damit diese Ordnung bestehen bleibt. Das Ausrufezeichen nach der Aussage betont den Vorwurf an die Regierung, da die vorhandene Ordnung das Volk ausbeutet. Das wird durch die Aussage ,,700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“ (Z.72 f.) vor Augen geführt. Dies wird jedoch genauer erläutert | + | Bei dem vorliegendem Text mit dem Titel ,,Der Hessische Landbote“ von Georg Büchner handelt es sich um ein Flugblatt aus dem Jahr 1834. Thematisiert wird die Unterschiedlichkeit der Gesellschaftssichten und die Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch das Großherzogtum von Hessen. Außerdem wird das Volk zu einer gewalttätigen Revolution aufgerufen. |
− | Der nächste Sinnabschnitt handelt von der Regierung, die von der Ordnung | + | |
− | Als nächstes werden die Stellungen der gesellschaftlichen Schichten beschrieben und somit wird die These, dass die Regierung die Vorteile aus der Ordnung | + | |
− | Der nächste Sinnabschnitt beginnt mit der Aussage ,,Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100 f.), wobei | + | Der zu analysierende Textauszug beginnt mit der Aussage ,,Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat“ (Z.70 f.) und mit der Aussage ,, seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71 f.), wobei die Leser direkt durch den Imperativ des Verbs ,,sehen“ (ebd.) angesprochen werden, was die Wichtigkeit des Textes betont. Durch die direkte Anrede an die Leser soll auch deutlich gemacht werden, dass der Inhalt des Flugblatts alle betrifft und angeht. Die beiden Aussage stellen dabei die Einleitung in den ersten Sinnabschnitt dar, in dem es darum geht, dass nur das einfache Volk Steuern bezahlen muss, damit diese Ordnung bestehen bleibt. Das Ausrufezeichen nach der Aussage betont den Vorwurf an die Regierung, da die vorhandene Ordnung das Volk ausbeutet. Das wird durch die Aussage ,,700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“ (Z.72 f.) vor Augen geführt. Dies wird jedoch genauer erläutert indem gesagt wird, dass die Menschen zu ,, Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) gemacht werde. Das ist eine Metapher, in der die Menschen als Nutztiere bezeichnet werden,was verdeutlicht, dass das Volk in der Ordnung nur einen Zweck für das Großherzogtum erfüllen und nicht als Menschen gesehen werden. Darüber hinaus zeigen die Nomen, dass das Volk als wertlos angesehen wird und in dieser Ordnung leben für das Volk ,, hungern und geschunden werden“ (Z. 76 f.) bedeutete, was deutlich macht, dass das Volk unter dieser Ordnung leiden muss. |
− | Nach dem zu vor Gründe dafür genannt worden sind, weshalb die Ordnung falsch | + | |
+ | Der nächste Sinnabschnitt handelt von der Regierung, die von der Ordnung profitiere und die den Bestand der Ordnung wolle. Der Sinnabschnitt beginnt mit der rhetorischen Frage an den Leser ,,Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 ff.), wobei direkt die Antwort folgt, dass es die ,,Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) sei. Damit wird deutlich gemacht, dass nur der Teil der Bevölkerung den Bestand der Ordnung wollen, die von der Ordnung profitieren und zu der höheren Gesellschaftssicht gehören. Um dies zu verdeutlichen wird genau genannt, wer zu der Regierung gehört (vgl. Z.81 f.). Um dem Leser zu verdeutlichen wie viele andere Beamte, ,, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z.84 ff.), dafür sorgen, dass die Ordnung bestehen bleibe, werden die verschiedene Räte, wie zum Beispiel Staatsrat (vgl. Z.86 ff.), aufgelistet. | ||
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+ | Als nächstes werden die Stellungen der gesellschaftlichen Schichten beschrieben und somit wird die These, dass die Regierung die Vorteile aus der Ordnung ziehe und auf Kosten der unteren Schicht lebe durch die Metapher ,, Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 89 ff.) bekräftigt. Die Metapher verdeutlicht, dass die Regierung das Volk nur ausbeutet und sich über das Volk stellt und die das Volk, welches dann die Herde sei, wertlos für die Regierenden ist, keine Macht hat, also auch kein Mitbestimmungsrecht habe und somit nur von den Regierenden geleitet werde und auch nicht menschlich behandelt wird. Die Aussage, dass die Regierenden die ,,Häute der Bauern“ (Z. 91) anhabe, was ebenfalls eine Metapher ist, verdeutlicht, dass die Regierung auf Kosten des Leben der Bauern leben. Auch die Metapher, dass ,,die Tränen der Witwen und Waisen (…) das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.92 ff.) sei, bringt hervor, dass die Regierung ohne Rücksicht auf Verluste die Ordnung beibehalten will und das einfache Volk darunter leiden muss. Dass die Regierung das Volk ausnutzt, wird durch die Aussage, dass sie sich von dem Volk ,,füttern“ (Z.98) lasse deutlich. Dabei wird der Leser erneut direkt angesprochen, beispielsweise in der Aussage ,,Ihnen gebt ihr 6 000 000 Fl. Abgaben“ (Z.96). Mit dieser Aussage wird auch verdeutlicht, dass obwohl das Großherzogtum ohne Rücksicht auf die Lebenszustände des Volkes handle und das Volk ausnutze, das Volk trotzdem Abgaben an das Großherzogtum zahle und so in gewisser Weise mit Schuld an ihrem Zustand seien da sie nichts dagegen unternehmen. Damit wird ebenfalls erreicht, dass der Lese sich von diesen Tatsachen betroffen fühlt und die Leser ebenfalls Diejenigen sind, die ausgebeutet werden, es sie also direkt betrifft. Auch die Aussage, dass dem Volk durch die Ordnung ,,Menschen- und Bürgerrechte“ (Z.99) genommen werde, soll bekräftigen, dass sie ausgenutzt werden und durch die Ordnung nur Nachteile erleiden. | ||
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+ | Der nächste Sinnabschnitt beginnt mit der Aussage ,,Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100 f.), wobei die Leser wieder direkt angesprochen werden. Die Verwendung des Nomen ,,Schurken“ (ebd.) verdeutlicht, dass die Regierung nur ihre eigenen Vorteile aus der Ordnung ziehe ohne dabei auf das Volk zu achten. Die These, dass die Regierung ,, nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z.102 f.) sei, soll deutlich machen, dass die Herrschenden also kein Recht dazu haben die Ordnung durchzusetzen, da sie nicht von Gott gewollt sei. Des Weiteren werden die Argumente dafür aufgezählt, dass die Ordnung nicht von Gott gewollt ist , durch das Erinnern an die Entstehung des deutschen Fürstentums, da sie ,,den deutschen Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, (…) seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“ (Z.105 ff.) habe. Die Aussage ,,darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht!“ (Z.111 f.) bekräftigt nochmals, dass sie kein Recht haben die Ordnung durchzusetzen, da sie aus Verrat entstanden sei und eben nicht vom Volk frei gewählt worden sei und sowohl das Volk ausnutzt als auch die Herrschenden auf Kosten des Volkes lebe. Das Ausrufezeichen (ebd.) bringt verstärkt zum Ausdruck, dass die Ordnung falsch sei. Die Aussage, dass sie das Land ,,zertreten“ (Z.113 f.), macht den Lesern deutlich, dass die Ordnung niemandem Vorteile beschaffe außer den Herrschenden und das Land darunter leide. Die Wiederholung, dass der gewählte Kaiser von den Fürsten verraten worden sei (vgl. Z. 119 ff.) betont die Wichtigkeit der Geschichte und dass die Ordnung unbegründet sei, da sie nicht von Gott gewollt ist. Die Verwendung des Nomen ,,Teufel“ (Z.117) verdeutlicht, dass die Ordnung das Gegenteil von dem sei, was Gott wolle und die Herrschenden nur Leid im Leben des Volkes hervorbringe. | ||
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+ | Nach dem zu vor Gründe dafür genannt worden sind, weshalb die Ordnung falsch sei und nur Nachteile mit sich ziehe, da sie nicht von Gott gewollt sei und aus Verrat heraus entstanden sei und dazu das Volk ausbeute, wird im letzten Abschnitt indirekt dazu appelliert sich gegen die Herrschenden zu wehren und die Ordnung zu ändern, was die Aussage ,, Doch das Reich der Finsternis neiget sich zum Ende“ (Z.124 f.) deutlich macht. Die Aussage verdeutlicht, dass noch die Hoffnung besteht, dass die Ordnung zu Ende geht und sich etwas ändert. Die letzte Aussage ,, Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“ (Z.125 ff.) bringt ebenfalls hervor, dass es Hoffnung gibt, dass die Ungerechtigkeiten und das Leid zu Ende gehen werden. In diesen letzten beiden Aussage wird jedoch aber indirekt auch der Appell formuliert, sich gegen die Fürsten aufzulehnen, damit sich etwas ändert. | ||
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+ | Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in diesem Flugblatt die Ungerechtigkeiten der Ordnung und die Ausbeutung des Volkes von den Fürsten thematisiert werden und Gründe aufgezählt werden, weshalb die bestehende Ordnung falsch bzw. fehlerhaft sei. Es wird ebenfalls appelliert sich gegen diese Ordnung zu wehren. | ||
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== '''Lorena''' == | == '''Lorena''' == | ||
− | Bei dem vorliegenden Textauszug mit dem Titel „Der Hessische Landbote“, verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1834, handelt es sich um ein Flugblatt. Thematisiert wird die Unterdrückung der unteren sozialen Schichten | + | Bei dem vorliegenden Textauszug mit dem Titel „Der Hessische Landbote“, verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1834, handelt es sich um ein Flugblatt. Thematisiert wird die Unterdrückung der unteren sozialen Schichten. Mögliche Intentionsaspekte sind der Wiederstand gegen die Adligen und Beamten, der Wunsch nach Rechten und |
Gesetzen, sowie der Gedanke an Deutschland als einen Freistaat. | Gesetzen, sowie der Gedanke an Deutschland als einen Freistaat. | ||
− | Der zu analysierende Textauszug setzt ein mit dem Appell: „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.). Der Appell ist abwertend | + | Der zu analysierende Textauszug setzt ein mit dem Appell: „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.). Der Appell ist abwertend zu verstehen und stellt sofort zu Beginn der Textstelle das Großherzogtum negativ dar. Zunächst benennt der Autor klare Fakten, wie „700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“ (Z. 72 f.), was ihn zu der Schlussfolgerung kommen lässt, dass diese „zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht [werden], damit sie in Ordnung leben“(Z. 74 f.). Die umgangssprachlichen und negativen Bezeichnungen „Ackergäulen“ (Z.74) und „Pflugtieren“ (ebd.) legen die unmenschlichen Bedingungen dar, die die unteren Bevölkerungsschichten ertragen, nur um die Steuern zahlen zu können, die die Ordnung im Staat erhalten. Als Resultat leitet er daraus ab, dass „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z. 75 ff.) und zieht somit einen weiteren Bezug zum Tiervergleich, da er geradeheraus sagt, dass die Bürger von den wohlhabenden Bevölkerungsschichten wie Arbeitstiere behandelt und gehalten werden. |
− | Der Autor fährt mit der rhetorischen Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 ff.) um noch einmal vor Augen zu führen wer seiner Meinung nach Schuld an der Situation der unteren Bevölkerungsschichten trägt. Er beantwortet die Frage im weiteren | + | Der Autor fährt mit der rhetorischen Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 ff.) um noch einmal vor Augen zu führen wer seiner Meinung nach Schuld an der Situation der unteren Bevölkerungsschichten trägt. Er beantwortet die Frage im weiteren Verlauf selbst und stellt zudem dar aus welchen Mitgliedern die Regierung zusammengesetzt wird. Er erläutert „Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten“ (Z. 81 f.), zudem gibt es auch zusätzlich weitere untergeordnete Beamte, „die von der Regierung berufen werden um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z. 83 ff.). Durch die Akkumulation „Staatsräte und Regierungsräte, Landräte und Kreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte usw. mit allem ihrem Heer von Sekretären“ (Z. 86 ff.) wird veranschaulicht wie viele Personen beim Großherzogtum angestellt sind und dementsprechend bezahlt werden müssen. Die Tatsache das alle Angestellten die Bezeichnung Rat in der Berufsbeschreibung haben, verdeutlicht dass sie nur eine beratende Aufgabe haben und somit nicht alle zwingend notwendig für die staatliche Ordnung sind, aber trotzdem von der Allgemeinheit bezahlt werden. Er vergleicht das Volk mit einer Herde und die Beamten mit ihren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90 f.). Die Beamten stehen dementsprechend über dem Volk, obwohl sie teilweise selbst Teil des Volkes sind. Zusätzlich merkt er an „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.91 ff.) ein Semikolon trennt die Aufzählung in Form einer Klimax vom Fazit des Autors „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94 f.). Die Regierung regiert in einer Art Willkürherrschaft über das Volk, das machtlos unter ihnen steht. Das Verb „regieren“ (Z. 97) definiert der Autor mit der Erklärung „sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben“ (Z.98 f.). Das Volk wehrt sich nicht gegen die Steuern und die Herrschaft der Regierung, obwohl es ihnen dadurch schlecht geht. Zusätzlich bezeichnet der Autor die Mitglieder der Regierung als „Schurken“ (Z.100), denn „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z.101 ff.) und „den deutschen Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, haben sie seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“ (Z.105 ff.). Die oberen Gesellschaftsschichten, die zum großen Teil die Regierung bilden, haben somit den vom Volk gewählten und somit von Gott bestimmten Machtinhaber entmachtet und die Macht auf sich selbst übertragen um das Volk zu unterdrücken. Der Autor fügt diesem noch hinzu, dass „ihr Wesen und Tun von Gott verflucht! Ihre Weisheit ist Trug, ihre Gerechtigkeit ist Schinderei“ (Z.111 ff.), was bedeutet das ihre gesamte Regierung auf einem ungerechten und unterdrückendem System basiert. Sie sind nicht so Weise und Gerecht wie sie sich aufführen, sondern handeln nur zu ihrem eigenen Vorteil. Er schließt dieses Argument mit der Behauptung: „Ihr lästert Gott, wenn ihr einen dieser Fürsten einen Gesalbten Herrn nennt“ (Z.115 f.). Im weiteren Verlauf erwähnt der Autor erneut den deutschen Kaiser und erinnert die Bürger daran, dass „unsere freien Voreltern [diesen] wählten“ (Z.121). Im Kontrast dazu stellt er die Tatsache, dass „diese Verräter und Menschenquäler nun Treue von euch [verlangen]!“ (Z.122 ff.), wodurch er zum Abschluss noch einmal zusammenfasst was die Regierung dem Volk angetan hat. Der Autor beendet den Text mit seiner Vision des zukünftigen Deutschlands „als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit" (Z.127 f.), womit er am Schluss die Intention seines Textes offenlegt. |
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+ | Zum Schluss ist festzuhalten, dass der Autor den Text strukturiert auf seine Intention ausgelegt hat und diese auch im gesamten Inhalt als positive Lösung dargestellt hat, auch wenn seine Argumentation nicht in einem neutralen Stil verfasst wurde konnte er dennoch überzeugende Argumente anbringen, die seine Meinung deutlich vor Augen führen. Er verwendet einige sprachliche Mittel, von denen am Meisten die Akkumulation der Regierungsangestellten und die Tiermetaphorik in Bezug auf das Volk herausstachen. | ||
== '''Christine''' == | == '''Christine''' == | ||
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Man kann die Textstelle in folgende fünf Sinnabschnitte gliedern: | Man kann die Textstelle in folgende fünf Sinnabschnitte gliedern: | ||
In Z.70- Z.77 bezieht Georg Büchner sich auf die zuvor genannte Statistik, in der die Abgaben des Volkes an das Großherzogtum veranschaulicht wurde. Er ruft dazu auf, sich anzusehen, was das Großherzogtum darunter versteht, eine Ordnung einzuhalten (vgl. Z.70- 72) und macht deutlich, dass „700000 Menschen […] dafür 6 Millionen [bezahlen] […], damit sie in Ordnung leben (Z.72- 75). Er beschreibt, dass das Großherzogtum die Bevölkerung zu „Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) macht, wodurch er deutlich macht, dass die Regierung die Bevölkerung ausnutzt und sie darunter sogar leiden muss (vgl. Z.76f.). | In Z.70- Z.77 bezieht Georg Büchner sich auf die zuvor genannte Statistik, in der die Abgaben des Volkes an das Großherzogtum veranschaulicht wurde. Er ruft dazu auf, sich anzusehen, was das Großherzogtum darunter versteht, eine Ordnung einzuhalten (vgl. Z.70- 72) und macht deutlich, dass „700000 Menschen […] dafür 6 Millionen [bezahlen] […], damit sie in Ordnung leben (Z.72- 75). Er beschreibt, dass das Großherzogtum die Bevölkerung zu „Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) macht, wodurch er deutlich macht, dass die Regierung die Bevölkerung ausnutzt und sie darunter sogar leiden muss (vgl. Z.76f.). | ||
− | Den Sinnabschnitt Z.78- Z.89 leitet er durch eine rhetorische Frage ein, wer für die Ordnung verantwortlich | + | Den Sinnabschnitt Z.78- Z.89 leitet er durch eine rhetorische Frage ein, wer für die Ordnung verantwortlich sei und dafür sorgt, dass diese eingehalten wird (vgl. Z.78- 80). Er beschreibt, dass die Großherzogliche Regierung von dem Großherzog und seinen obersten Beamten gebildet wird (vgl. Z.80- 82). Diese wiederum haben im Land diverse Vertreter, die dafür sorgen, dass die Ordnung eingehalten wird (.vgl. Z.83- 89). |
− | Danach beschreibt er in Z.90- Z. 99 die Stellung des Volkes im Vergleich zu der Regierung mit Hilfe einer Metapher: „Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten“ (Z.89- 90). Dennoch ist damit nicht gemeint, dass die Regierung sich gut um das Volk kümmert, sondern, dass sie „Melker und Schinder“ (Z.89f.) sind, das Volk also für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzt. Des weiteren verdeutlicht eine Aufzählung (vgl. Z.91- 94), dass die Fürsten und Adligen auf Kosten des Volkes | + | Danach beschreibt er in Z.90- Z. 99 die Stellung des Volkes im Vergleich zu der Regierung mit Hilfe einer Metapher: „Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten“ (Z.89- 90). Dennoch ist damit nicht gemeint, dass die Regierung sich gut um das Volk kümmert, sondern, dass sie „Melker und Schinder“ (Z.89f.) sind, das Volk also für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzt. Des weiteren verdeutlicht eine Aufzählung (vgl. Z.91- 94), dass die Fürsten und Adligen auf Kosten des Volkes leben. Er betont, dass sie es sich erlauben zu herrschen und das Volk dazu zwingt sich ihnen zu untergeben (vgl. Z.94f.). Durch eine Hyperbel betont er, dass die Regierung „die Mühe [hat], [das Volk] zu regieren“ (Z. 97). Dazu erläutert er, dass man nicht vom Regieren reden kann: Sie lassen sich vom Volk versorgen und nehmen ihnen alle Menschen- und Bürgerrechte (vgl. Z. 98f.). |
Im vorletzten Sinnabschnitt, Z.100- Z.118, veranschaulicht Weidig, dass das Großherzogtum sagt, „diese Regierung sei von Gott“ (Z.101), dies aber nicht stimmt (vgl. Z.102). Er betont dies durch eine Metapher, dass das Gottesgnadentum vom „Vater der Lügen“ (Z.103) stammt. „Vater“ (ebd.) steht häufig für „Gott“. Der Anhang „der Lügen“ (ebd.), sagt aus, dass die Idee des Gottesgnadentums von Jemandem stammt, der nicht Gott ist. Weidig erklärt, dass das Großherzogtum „aus Verrat und Meineid [gegenüber dem Kaiser], und nicht aus der Wahl des Volkes, [...]die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen [ist]“ (Z.108- 111). Er sagt sogar, dass deswegen das Wesen und Tun der Regierung von Gott verflucht sei (vgl. Z.111f.). Weidig vergleicht die vorgegebene Weisheit und Gerechtigkeit eher mit Trug und Schinderei (vgl. Z.112f.), die die Missachtung der Menschen- und Bürgerrechte und das Elend der Bevölkerung begründet(vgl. Z.113- 115). | Im vorletzten Sinnabschnitt, Z.100- Z.118, veranschaulicht Weidig, dass das Großherzogtum sagt, „diese Regierung sei von Gott“ (Z.101), dies aber nicht stimmt (vgl. Z.102). Er betont dies durch eine Metapher, dass das Gottesgnadentum vom „Vater der Lügen“ (Z.103) stammt. „Vater“ (ebd.) steht häufig für „Gott“. Der Anhang „der Lügen“ (ebd.), sagt aus, dass die Idee des Gottesgnadentums von Jemandem stammt, der nicht Gott ist. Weidig erklärt, dass das Großherzogtum „aus Verrat und Meineid [gegenüber dem Kaiser], und nicht aus der Wahl des Volkes, [...]die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen [ist]“ (Z.108- 111). Er sagt sogar, dass deswegen das Wesen und Tun der Regierung von Gott verflucht sei (vgl. Z.111f.). Weidig vergleicht die vorgegebene Weisheit und Gerechtigkeit eher mit Trug und Schinderei (vgl. Z.112f.), die die Missachtung der Menschen- und Bürgerrechte und das Elend der Bevölkerung begründet(vgl. Z.113- 115). | ||
− | Den letzten Sinnabschnitt, Z. 119- Z. 128, beginnt Weidig indem er den Zustand des damaligen Deutschlands, | + | Den letzten Sinnabschnitt, Z. 119- Z. 128, beginnt Weidig indem er den Zustand des damaligen Deutschlands, dessen Kaiser die „freien Voreltern“ (Z.121) wählten, mit dem Zustand des derzeitigen Deutschlands, welches durch die Fürsten zerissen wurde (vgl. Z.120), also in einzelne Großherzogtümer aufgeteilt wurde, vergleicht. Des weiteren verdeutlicht er, dass es Hoffnung gibt und sagt, dass das Reich der Finsternis sich zum Ende neigt (vgl. Z.124f.) und „Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, […] als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen [wird]“ (Z.126- 128). Mit der Metapher „Reich der Finsternis“(Z.124) betont Weidig die Herrschaft, die das Elend der Bevölkerung mit sich bringt. |
Zusammenfassend kann man sagen, dass Georg Büchner und Friedrich Ludwig Weidig einen Sturz des Großherzogtums fordern. Die Regierung und die Adligen leben auf Kosten der Bevölkerung, welche deswegen verarmt. Generell besitzt diese keinerlei Menschen- und Bürgerrechte und wird dazu gezwungen den Fürsten Treue zu schwören, obwohl diese eigentlich nicht dazu befugt sind dies zu fordern. Das Flugblatt ist ein Appell an die Bevölkerung für ihre Rechte zu kämpfen und das Herzogtum zu stürzen. | Zusammenfassend kann man sagen, dass Georg Büchner und Friedrich Ludwig Weidig einen Sturz des Großherzogtums fordern. Die Regierung und die Adligen leben auf Kosten der Bevölkerung, welche deswegen verarmt. Generell besitzt diese keinerlei Menschen- und Bürgerrechte und wird dazu gezwungen den Fürsten Treue zu schwören, obwohl diese eigentlich nicht dazu befugt sind dies zu fordern. Das Flugblatt ist ein Appell an die Bevölkerung für ihre Rechte zu kämpfen und das Herzogtum zu stürzen. | ||
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+ | ''Feedback von Anne: Hallo Christine, In deiner Analyse hast du viele inhaltlich wichtige Aspekte, gut formuliert, genannt. Jedoch kommt mir deine Analyse manchmal vor wie eine Inhaltsangabe, da du zu oberflächlich analysierst. Der Vergleich des Volkes mit den Tieren, der sehr häufig verwendet wird, hast du leider nicht genannt sondern nur die Unterdrückung deutlich gemacht. Des weiteren gefällt mir dein Schluss sehr gut, weil du die wichtigen Textaussagen präzise genannt hast. | ||
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== '''Maike''' == | == '''Maike''' == | ||
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Sachtextanalyse ,,Der Hessische Landbote" | Sachtextanalyse ,,Der Hessische Landbote" | ||
− | Der historische Sachtext ,,Der Hessische Landbote", welcher von Georg Büchner geschrieben | + | Der historische Sachtext ,,Der Hessische Landbote", welcher von Georg Büchner geschrieben worden ist, wurde im Juli 1834 als Flugblatt für das Volk veröffentlicht und thematisiert die Skrupellosigkeit verschiedener Gesellschaftsschichten.Hintergrund dieses Flugblattes waren soziale Unruhen und dessen Niederschlag in Oberhessen im Jahre 1830. Daraufhin schloss sich Georg Büchner im Jahre 1833 einer französischen Geheimgesellschaft an dessen Ziel die Abschaffung der Monarchie war. Die Intention des Flugblattes ist dem Volk seine soziale Ausbeutung bewusst zu machen. |
− | Der erste Sinnabschnitt des Auszuges aus dem Sachtext( | + | Der erste Sinnabschnitt des Auszuges aus dem Sachtext(Z.70-77) wird durch den Imperativ ,,Seht" (Z.70) eingeleitet. Dies fordert das Volk dazu auf ihre Augen zu öffnen und das Unrecht zusehen. Georg Büchner appelliert an das Volk, weil es erkennen soll welches Unrecht das Großherzogtum verübt. Die Aussage „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 ff.) verdeutlicht das Ergebnis, welches dem Volk vor den Augen liegt. Jedoch scheint das Volk dieses negative Ergebnis nicht wahrzunehmen. Die angegebenen Zahlen im Flugblatt ,,700 000 Menschen" (Z..72), ,,6 Millionen" (Z..73) veranschaulicht die Menge und sollen dem Volk bewusst machen, welche Summen der Staat erhält, dafür dass einige Menschen und Familien ,,hungern" (Z.76) müssen. Die Angabe des Geldes in der Aussage ,, 700000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen" (Z.72f.), soll dem einzelnen Leser bewusst machen wie viel Geld diese Regierung für das letztendliche regieren erhält. Die Metapher ,,Ackergäulen" (Z.74) verdeutlicht, dass das Volk von der Regierung skrupellos ausgenutzt wird. Da das Volk viel arbeiten muss um die Abgaben an die Regierung zuzahlen, dafür erhält das Volk keine Gegenleistung. |
− | Der zweite Sinnabschnitt ( | + | Der zweite Sinnabschnitt (Z. 78-99) wird durch die rhetorische Frage ,, Wer sind denn die, welche diese Ordnung g/macht haben und die wachen, diese Ordnung/ zu erhalten?" (Z.78ff.) eingeleitet, welche das Regierungssystem hinterfragt. Das Regierungssystem und dessen Macht Ausübung wird durch die Aufzählung der Berufe,,Staatsräte und Regierungsräte, Landräte undKreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte" (Z.86ff.) verdeutlicht. In diesen verschiedenen Räten sind Beamte vertreten, welche Angestellte vom Staat sind, somit diese Räte auch für die Regierung kontrollieren können. Daher wird dem Volk Macht und Freiheit entzogen. Durch den tierischen Vergleich des Volkes, das mit einer ,,Herde" (Z.90) assoziiert wird, veranschaulicht das die einfachen Denkweise des Volkes, da dieses nicht hinterfragt wer der ,,Hirte" (Z.90) ist, und warum man diesem folgen sollte. Die Aussage ,, der Raub der Armen ist in ihrem Hause"(Z.92) veranschaulicht wem der Autor die Schuld gibt. Die Regierungen raubt dem Armen noch mehr, und ist auch schuld an den ,,Tränen der Witwen und Waisen" (Z.93). Das zeigt an was für eine Qual des Volkes die Regierung beteiligt ist. Die Antithese ,,sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft" (Z.95) akzentuiert das Mächteungleichgewicht des 19. Jahrhundert. Das Volk hat keinerlei Macht geschweige denn irgendwelche Recht, und die Regierung muss sich nach keinen Vorschriften und Gesetzen richten. Die ,,Knechtschaft" (ebd.) bezieht sie im folgendem Kontext vermutlich auf die nicht vorhandenen Menschenrecht in dieser Zeit. Im folgendem wird auch gesagt, dass sich die Regierung vom Volk füttern lassen würde und sie sich ihre Menschen und Bürgerrechte rauben lassen würde (vgl.Z.98f.). Diese Aussage verdeutlicht wieder Mals die Ungerechtigkeit der Regierung und was sich das Volk alles gefallen lässt. |
− | Der dritte Sinnabschnitt ( | + | Der dritte Sinnabschnitt (Z.100-125) wird durch die Assoziation ,,Schurken" (Z.100) eingeleitet. In dem vorliegendem Kontext wird die Regierung als ,,Schurken" (ebd.) assoziiert. Diese ,,Schurken" (ebd.) der Regierung werden vom Volke geduldet (vgl.Z.100). Die Aussage ,, diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen" (Z.101 ff.) verdeutlicht, dass die Regierung als Teufel assoziiert wird, da sie sich selbst ernannt hat. Des Weiteren wird gesagt, dass die deutschen Fürsten keine rechtmäßige Obrigkeit sind (vgl.Z.103f.), weil sie nicht unter Gottesgnaden stehen. Da die ,, Gewalt der deutschen Fürsten" (Z.110) nicht rechtfertigt ist, ,,ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht" (Z.111f.). Das akzentuiert die Verachtung Gottes gegenüber der Regierung und der Fürsten die sich selbst ohne Grund dessen als etwas mächtigeres darstellen als das Volk. Die Aussage ,,ihre Gerechtigkeit ist Schinderei" (Z.113) verdeutlicht dessen willkürliche Macht Ausübung, welche keine Achtung vom Volk erhalten sollte. Im Folgendem wird auch ,, ihre Weisheit und Trug" (Z.112) verachtet und durch das ,,zertreten des Landes" (Z. 113)definiert, weil solche Menschen schuld dafür das Kultur zerstört wird. Die Aussage ,, Gott habe die Teufel gesalbt" (Z.116) veranschaulicht, dass dieser Regierung niemals durch Gott ernannt wurden ist, sondern sich selbst ernannt hat. Des Weiterem wird ,,Deutschland, unser liebes Vaterland, haben diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten, haben diese Fürsten verraten, und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch! " (Z.119ff.) als Fazit verwendet. Die Fürsten werden als Menschenquäler assoziiert und sind schuld daran das Deutschland untergeht. Diese Fürsten, welche vom Kaiser ernannt wurden, welcher vor einigen Jahre gewählt wurde, werden als Feind betrachtet. Dieser Feind erwartet nun von Volk, welches weder Menschen noch Bürgerrechte besitzt Treue, die das Volk nicht erbringen kann. |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Büchner eine Impuls der damaligen Revolution geben wollte, da er selbst die Regierungsform als unwürdig gegenüber dem Volk betrachtete. Georg Büchner will das Volk auffordern ihr Unrecht zu bekämpfen, indem das Volk sich gegen die Politik wehrt und ihr nicht weiterhin treu ist. Das Volk, welches vollkommen machtlos ist, wird von der Regierung, welche willkürlich handeln kann, skrupellos ausgenutzt. Die Bürger zahlen Geld, dafür dass sie weder Menschrechte noch ein Mitspracherecht besitzt. Daher wird die Regierung zum Ende des Text auch mit dem Teufel assoziiert, da diese das Volk nur für ihr nutzt missbraucht. | Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Büchner eine Impuls der damaligen Revolution geben wollte, da er selbst die Regierungsform als unwürdig gegenüber dem Volk betrachtete. Georg Büchner will das Volk auffordern ihr Unrecht zu bekämpfen, indem das Volk sich gegen die Politik wehrt und ihr nicht weiterhin treu ist. Das Volk, welches vollkommen machtlos ist, wird von der Regierung, welche willkürlich handeln kann, skrupellos ausgenutzt. Die Bürger zahlen Geld, dafür dass sie weder Menschrechte noch ein Mitspracherecht besitzt. Daher wird die Regierung zum Ende des Text auch mit dem Teufel assoziiert, da diese das Volk nur für ihr nutzt missbraucht. | ||
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=='''Nina H.'''== | =='''Nina H.'''== | ||
− | + | Die vorliegende Flugschrift „Der Hessische Landbote", welche im Jahr 1834, zur Zeit des Vormärzes, von Georg Büchner verfasst und veröffentlicht wurde, thematisiert die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und die Ausbeutung des Volkes. | |
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+ | Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Aussage Büchners, „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!" (Z. 70 ff.), ein. Durch das Verb „Seht“ (Z. 70), welches im Imperativ steht, wird das ganze Volk direkt angesprochen und dazu aufgefordert, sich mehr mit der aktuellen politischen Lage zu beschäftigen, da diese für jeden Bürger relevant ist. Anschließend sagt er, dass das Volk „6 Millionen" (Z. 73) Gulden zahlen müsse. Durch diese Summe wird das Ausmaß der Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht deutlich. Dem fügt er hinzu, dass das Volk zu "Ackergäulen und Pflugstieren" (Z. 74) gemacht werde. Durch diese Metapher wird das Volk mit Tieren gleichgesetzt, welche schwere Arbeit leisten, was ebenfalls das Ausmaß der Ausbeutung des Volkes verdeutlicht. Büchner erklärt, dass das Volk auf diese Weise behandelt werde, damit „sie in Ordnung leben" (Z. 75). Dabei ist es der Regierung gleichgültig, dass die Menschen „hungern und geschunden werden" (Z. 76 f.). Dies bringt zum Ausdruck, dass die Regierung ohne Rücksicht auf das Volk handelt und nur auf ihre Interessen bedacht ist. Das Volk wird von der Regierung ausgebeutet und lebt unter schlechten Lebensbedingungen. Zudem betont diese Verhaltensweise der Staatsoberhäupter, wie groß die Unterschiede der verschiedenen Gesellschaftsschichten in Bezug auf ihre Lebensumstände sind. | ||
− | + | Der darauffolgende Abschnitt beginnt mit der rhetorischen Frage, wer diese Ordnung eingeführt habe und sie nun erhalte (vgl. Z. 78 ff.). Dies bezieht sich auf das Volk, welches diese Regierung nicht frei gewählt hat und sie dennoch nicht abschafft, obwohl es mit der herrschenden Ungerechtigkeit unzufrieden ist. Büchner beantwortet diese Frage im nächsten Satz und sagt, es sei die „Großherzogliche Regierung" (Z. 80), welche für die Ungerechtigkeit zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten und die damit verbundenen Folgen insbesondere für die untere Schicht verantwortlich sei. Anschließend folgt eine Aufzählung der Regierungsmitglieder. An erster Stelle steht der Großherzog und danach seine Beamten, die „jene Ordnung in Kraft" (Z. 84 f.) erhalten müssen. Daraufhin werden die Personengruppen aufgezählt, aus denen sich die Regierung zusammensetzt (vgl. Z. 86 ff.). Die hier genannten Berufe umfassen die Bildung, die Religion und das Staatswesen, was darauf schließen lässt, dass das Volk kein Mitbestimmungsrecht hat und alles durch die Beamten ausgeführt wird. Des Weiteren erwähnt Büchner, dass das Volk die „Herde" (Z. 90) sei und die Beamten die „Hirten, Melker und Schinder" (Z. 90 f.) des Volkes. Das Volk wird dem zur Folge als Herde durch die Hirten geleitet, was sich erneut darauf bezieht, dass die Beamten das Volk lenken und ihm jegliche Mitbestimmung nehmen. Die Bezeichnung der Beamten als Melker steht metaphorisch dafür, dass dem Volk alles genommen wird, sowohl sein Geld in Form von Steuern, als auch sein Hab und Gut. Dem Volk wird zum Großteil mehr abverlangt, als es hat, weshalb es von der Regierung ausgenutzt wird, was sich darauf bezieht, dass die Beamten als Schinder dargestellt werden. Damit ist gemeint, dass sie dem Volk ohne Rücksicht so viel abnehmen, wie sie möchten. Daraufhin folgt die Aussage „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause" (Z. 91 f.). Dies legt das Ausmaß der Ausbeutung des Volkes erneut dar. Außerdem wird dadurch verdeutlicht, dass die Regierung und die Beamten für das Leid und die Armut des Volkes verantwortlich sind. Die folgende Antithese „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft" (Z. 95 f.) macht deutlich, dass sich das Volk durch die Regierung ausbeuten lässt und sich ihr unterwirft, denn es ist nicht frei. Die Regierung nimmt dem Volk alle „Menschen- und Bürgerrechte" (Z. 99) und nimmt ihm jede Freiheit, da sie alles bestimmt. | |
− | Der | + | Der darauffolgende Abschnitt ist von dem Pastor Ludwig Weidig eingefügt worden. Er beschreibt die Regierenden als „Schurken" (Z. 100), welche behaupten, dass diese Regierung „von Gott" (Z. 101) sei. Die Regierenden stützen ihre Herrschaft durch das Gottesgnadentum, damit das damals stark gläubige Volk sie als Herrscher ansieht und sich unterordnet. Weidig erklärt jedoch, dass diese Regierung nicht von Gott sei, sondern "vom Vater der Lügen" (Z. 102 f.). Er bezweifelt, dass diese Herrscher, welche ihr Volk derart ausbeuten, von Gott gewollt sind und sieht den „deutschen Kaiser" (Z. 105 f.) als „rechtmäßige Obrigkeit" (Z. 105) an. Dadurch wird starke Kritik an den deutschen Fürsten ausgeübt. Weidig ist der Auffassung, dass alleine der deutsche Kaiser der rechtmäßige Herrscher ist, was er widerlegt, indem er sagt, dass dieser frei vom Volk gewählt worden ist. Die Herrschaft der deutschen Fürsten ist seiner Meinung nach durch „Verrat" (Z. 108) entstanden und ihre „Gewalt" (Z. 110) geht aus diesem hervor. Er kritisiert, wie die Regierung vorgeht, in Bezug auf die Ausbeutung und Unterwerfung des Volkes und sieht diese Regierung nicht als rechtmäßig an. Für Weidig ist die gewaltsame Regierung der deutschen Fürsten keineswegs mit dem Willen Gottes vereinbar, weshalb er sagt, das „Wesen und Tun" (Z. 111) der Fürsten sei „von Gott verflucht!" (V.112). Dieser Gegensatz, dass Weidig die Regierung in Hessen nicht als Gottesgnadentum ansieht, sondern als einen Fluch Gottes, stellt dar, wie abgeneigt er den Fürsten gegenüber ist, was zum Ausdruck bringt, dass sie nicht die freien Herrscher sind, als die sie sich selbst betiteln. Dies wird auch deutlich, wenn er dem hinzufügt „ihre Weisheit ist Trug, ihre Gerechtigkeit ist Schinderei" (Z. 112). Seiner Meinung nach spielen für die Regierung Dinge wie Gerechtigkeit keine Rolle, da sie ihr Volk ausbeuten, statt es zu unterstützen. Anschließend folgt die Aussage Weidigs „[s]ie zertreten das Land" (Z. 113 f.), was erneut betont, dass die Fürsten Deutschland seiner Meinung nach zerstören und für das Volk nur Armut auslösen. |
− | + | Weidig geht darauf direkt auf das Volk ein, indem er erklärt, dass jeder, der einen Fürsten einen „Gesalbten des Herrn" (Z. 116) nenne, Gott lästere. Für ihn sind die deutschen Fürsten „Teufel" (Z. 117). Dies bringt zum Ausdruck, dass er jene verabscheut und an das Volk appelliert, um dafür zu sorgen, dass sie nicht weiter ausgebeutet und ausgenutzt werden. Im Folgenden kritisiert er die Regierung weiter und sagt, dass sie das „liebe[.] Vaterland" (Z.119) zerrissen hätten. Die Fürsten haben seiner Meinung nach alles zerstört und dafür gesorgt, dass sich das Volk unterwirft, statt frei zu sein. Des Weiteren beschreibt Weidig die Fürsten als „Menschenquäler" (Z.123), die nun die „Treue" (Z. 123) des Volkes fordern. Die Metapher „Reich der Finsternis" (Z. 124), mit welcher er das durch die Fürsten regierte Deutschland beschreibt, deutet erneut daraufhin, dass er die Herrschaft der Fürsten kritisiert. Sie bringen dem Volk nur Schlechtes, da es unter ihrer Herrschaft in Armut lebt und keine Rechte hat. Er glaubt, dass diese Herrschaft ein Ende haben wird und ist sich sicher, dass Deutschland zu einem „Freistaat" (Z.127) wird, der durch eine „vom Volk gewählte Obrigkeit" (Z. 127 f.) geleitet wird. Damit ist eine Demokratie gemeint, die auch den unteren Gesellschaftsschichten Rechte und Freiheit gibt und niemand mehr ausgebeutet wird. | |
− | + | Zusammenfassend kann man sagen, dass sowohl Büchner, als auch Weidig das durch die Fürsten geleitete Regierungssystem kritisieren und ausschließlich dagegen argumentieren. Diese Regierung, welche das Volk ausbeutet ist für sie nicht von Gott gewollt und nicht rechtmäßig. Außerdem werden die Unterschiedlichen Lebensverhältnisse der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zur Zeit des Vormärzes kritisiert. | |
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− | '''Madita''' | + | == '''Madita''' == |
Der Textauszug aus „Der Hessische Landbote“, welcher im Jahre 1834 von Georg Büchner veröffentlicht wurde, wurde in der Zeit des Vormärzes veröffentlicht und thematisiert, die Ungleichheit der Gesellschaft und deren Missstände in dieser Zeit. | Der Textauszug aus „Der Hessische Landbote“, welcher im Jahre 1834 von Georg Büchner veröffentlicht wurde, wurde in der Zeit des Vormärzes veröffentlicht und thematisiert, die Ungleichheit der Gesellschaft und deren Missstände in dieser Zeit. | ||
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== '''Anne''' == | == '''Anne''' == | ||
− | + | Die politische Flugschrift "Der Hessische Landbote" von Georg Büchner und überarbeitet von Ludwig Weidig, thematisiert die Missstände der Politik und fordert zum Widerstand auf . Sie wurde 1834, in der Zeit des Vormärz, veröffentlicht. Den Vormärz kennzeichnet besonders die breite Spanne zwischen arm und reich, welche zu revolutionären Gedanken führt, die von der konservativen Regierung nicht geduldet wurde. | |
− | In dem ersten Sinnabschnitt (vgl. Z.70-80) beschreibt Büchner die Veränderung des Staates, durchgeführt von dem Großherzogtum. Er beginnt den Aufruf, zu sehen wie der Staat verändert wird (vgl. Z.72), mit einer Anapher des | + | In dem ersten Sinnabschnitt (vgl. Z.70-80) beschreibt Büchner die Veränderung des Staates, durchgeführt von dem Großherzogtum. Er beginnt den Aufruf, zu sehen wie der Staat verändert wird (vgl. Z.72), mit einer Anapher des Imperatives "seht"(ebd.) um den Leser verstärkt dazu aufzufordern sich mit der politischen Lage zu beschäftigen. Des Weiteren verwendet Büchner in dem Satz "seht was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!"(Z.71-72) Ironie um die Abwegigkeit der '''vermeidlichen''' Ordnung zum Ausdruck zu bringen. Für ihn herrscht keine Ordnung, was im Folgenden klar wird. Auch die Verwendung faktischer Zahlen "700000 Menschenbezahlen dafür 6 Millionen" (Z.72-73) lassen seinen Artikel glaubhaft wirken. Die große Summe von 6 Millionen soll den Leser verstärkt von dem Vergehen des Staates überzeugen. Die große Anzahl der Menschen könnte Büchner verwendet haben um dem Leser aufzuführen, dass viele betroffen sind und ein Widerstand plausibel wär. Der Vergleich des Volkes, also Menschen, mit einem Tier wie "Ackergäulen und Pflugstieren"(Z.74) oder Handlungen von Tieren "hungern und geschunden "(Z.76), veranschaulicht die unmenschliche Behandlung des Volkes. Der Kontrast zwischen "in Ordnung leben"(Z.75-76) und "hungern und geschunden werden"(ebd.) bringt ebenfalls die unmenschliche Behandlung zum Ausdruck. Zum Schluss des Sinnabschnitts stellt Büchner eine rhetorische Frage (vgl. Z.78-80). Diese Frage leitet den zweiten Sinnabschnitt ein, indem nach der Großherzoglichen Regierung gefragt wird. |
Im folgenden zweiten Sinnabschnitt (vgl. Z.80-89) wird die gesamte Struktur der momentanen Regierung erklärt. Dies wird zum Einen zur alleinigen Aufklärung der Leser gemacht, zum Anderen um die selbstbestimmte Regierung hervorzubringen. | Im folgenden zweiten Sinnabschnitt (vgl. Z.80-89) wird die gesamte Struktur der momentanen Regierung erklärt. Dies wird zum Einen zur alleinigen Aufklärung der Leser gemacht, zum Anderen um die selbstbestimmte Regierung hervorzubringen. | ||
− | Der dritte Sinnabschnitt (vgl. Z.89-99) thematisiert spezifische Volksgruppen und ihre Unterdrückung. Wie zuvor vergleicht Georg Büchner hier wieder das Volk mit Tieren indem er es als "Herde"(Z.90) bezeichnet und die Regierung im Kontrast als "seine Hirten, Melker und Schinder"(Z.90-91). Durch diese Formulierungen wird klar, dass die Regierung klar die Macht besitzt sowie die Menschen diese über die Tiere besitzen. Der niedrige Wert der unteren Gesellschaftsschicht für die Regierung wird auch deutlich indem er diese als Besitztümer, wie "Häute der Bauen"(Z.91) oder "Raub der Armen"(Z.92), der Regierung beschreibt. Die "Tränen der Witwen und Waisen"(Z.93), die metaphorisch wie "Schmalz auf ihren Gesichtern"(Z.94) sind, also auf denen der Regierung, sollen beim Leser Mitleid erzeugen und die Grausamkeit der Regierung | + | Der dritte Sinnabschnitt (vgl. Z.89-99) thematisiert spezifische Volksgruppen und ihre Unterdrückung. Wie zuvor vergleicht Georg Büchner hier wieder das Volk mit Tieren indem er es als "Herde"(Z.90) bezeichnet und die Regierung im Kontrast als "seine Hirten, Melker und Schinder"(Z.90-91). Durch diese Formulierungen wird klar, dass die Regierung klar die Macht besitzt sowie die Menschen diese über die Tiere besitzen. Der niedrige Wert der unteren Gesellschaftsschicht für die Regierung wird auch deutlich indem er diese als Besitztümer, wie "Häute der Bauen"(Z.91) oder "Raub der Armen"(Z.92), der Regierung beschreibt. Die "Tränen der Witwen und Waisen"(Z.93), die metaphorisch wie "Schmalz auf ihren Gesichtern"(Z.94) sind, also auf denen der Regierung, sollen '''beim Leser Mitleid erzeugen und''' die Grausamkeit der Regierung verdeutlichen. Diese Aufzählung der verschiedenen Erniedrigungen (vgl. Z.89-95) stehen im Kontrast zu den "6000000 FL. Abgaben"(Z.96). Es wird deutlich, dass das Volk, trotz der Abgaben, die sie zahlen, der Regierung unterlegen ist und auch so handelt behandelt wird. |
− | In dem nächsten Sinnabschnitt (vgl. Z.100-103)ist, wie auch der Rest des Artikels, von Weidig überarbeitet und erklärt dem Leser die vermeidliche Rechtfertigung des Verhaltens der Regierung, durch Gott. Die Verwendung von etwas Tranzendenten wie "Gott" (Z.101)in Weidigs gesamter Argumentation schafft Respekt und Glaubhaftigkeit, da, besonders die Menschen damals, großen Respekt vor Gott | + | In dem nächsten Sinnabschnitt (vgl. Z.100-103)ist, wie auch der Rest des Artikels, von Weidig überarbeitet und erklärt dem Leser die '''vermeidliche''' Rechtfertigung des Verhaltens der Regierung, die durch Gott begründet wird. Die Verwendung von etwas Tranzendenten wie "Gott" (Z.101)in Weidigs gesamter Argumentation schafft Respekt und Glaubhaftigkeit, da''', besonders''' die Menschen damals, großen Respekt vor Gott hatten. '''Außerdem widerlegt er direkt ein Gegenargument indem er einen apagogischen Beweis verwendet.''' |
− | Der fünfte Sinnabschnitt (vgl. Z.103-124) thematisiert diese Widerlegung. Indem Weidig die Regierung als vom "Vater der Lügen" (Z.103), der metaphorisch für den | + | Der fünfte Sinnabschnitt (vgl. Z.103-124) thematisiert diese Widerlegung. Indem Weidig die Regierung als vom "Vater der Lügen" (Z.103), der metaphorisch für den Teufel steht, gebildet sieht, weckt er, durch Angst vor dem Teufel, Angst vor einer falschen Regierung. Die Metaphern "zertreten"(Z.113-114) und "zerschlagen" (Z.114) stehen für die Zerstörung der menschlichen Freiheit und Rechte der unteren Schicht.Die Regierung droht Die Unterstellung weiterer Sünden wie die Lästerung Gottes (vgl. Z.115-117) wenn das Volk sich nicht ihm anschließt und die jetzige Regierung in ihrem Tun bestätigt. Die Angst und der Respekt vor dem Teufel wird auch benutzt indem die Regierungsmänner als Teufel bezeichnet werden wie im folgenden Satz deutlich wird: "Gott habe die Teufel gesalbt und zu Fürsten über die deutsche Erde gesetzt" (Z.117-118). Das Verb "zerrissen" (Z.120) beschreibt die gesellschaftliche Lage Hessens zum damaligen Zeitpunkt. Verschiedene Völker und Meinungen bilden sich und spalten das Land. |
Der letzte Sinnabschnitt (vgl.124-128) ist ein Aufruf zur Revolution und nennt zur Überzeugung des Volkes den Idealstaat "mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit" (Z.127-128). | Der letzte Sinnabschnitt (vgl.124-128) ist ein Aufruf zur Revolution und nennt zur Überzeugung des Volkes den Idealstaat "mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit" (Z.127-128). | ||
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Flugschrift durch viele Vergleiche des Volkes mit Tieren ,Fakten und die Verwendung des Tranzendenten, sich als überzeugende Argumentation kennzeichnen lässt. | Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Flugschrift durch viele Vergleiche des Volkes mit Tieren ,Fakten und die Verwendung des Tranzendenten, sich als überzeugende Argumentation kennzeichnen lässt. | ||
− | Vergleicht man Büchners Teil mit Weidigs Teil fällt auf, dass Weidig sich besonders auf Gott und die Frage ob die Regierung von Gottes Gnaden ist, fokussiert. Meiner Meinung nach ist dies argumentativ ein gutes Mittel zur Überzeugung, jedoch qualitativ ungeeignet, da Gott nichts faktisches oder greifbar ist und somit keine feste Begründung sein kann. | + | Vergleicht man Büchners Teil mit Weidigs Teil fällt auf, dass Weidig sich besonders auf Gott und die Frage ob die Regierung von Gottes Gnaden ist, fokussiert. Meiner Meinung nach ist dies argumentativ ein gutes Mittel zur Überzeugung, jedoch qualitativ ungeeignet, da Gott nichts faktisches oder '''greifbar''' ist und somit keine feste Begründung sein kann. |
Aktuelle Version vom 26. November 2017, 12:29 Uhr
Analyse eines Sachtextes
Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:
1. Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?
2. Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?
3. Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?
Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, in SA gliedern)
Verschriftlichung
1. Einleitung
Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema
2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse) Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, Wie wird es ausgesagt? Z. B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung, Verwendung von Zitaten?, Wortwahl, Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?) wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form korrekte Zitierweise
3. Schluss
Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
Analyse des TA aus "Der Hessische Landbote", Z. 70-128
Inhaltsverzeichnis |
Alina
Sachtextanalyse „ Der Hessische Landbote“ Der Sachtext ‘ Der Hessische Landbote‘ wurde 1834 von Georg Büchner als ein Flugblatt zur Zeit des Vormärzes, im Frührealismus, als Vorbericht an das Hessische Volk verfasst und thematisiert die sozialen Missstände der Gesellschaft und die Forderung des Widerstands, zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Vormärz.
Der Textausschnitt beginnend von Z.70-128ff. wird durch den Ausruf „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70ff.) eingeleitet. Dieser Fakt wird durch die Interpunktion „!“ (Z.72) hervorgehoben. Diese Aussage verkörpert die Wichtigkeit und den weiteren Verlauf des Textes, da er sich wirkungsspezifisch auf den Großherzog und den Staat bezieht und funktionell den weiteren Verlauf einleitet.Georg Büchner spricht das gesamte Volk an und verdeutlicht anhand der Imperativform „Seht“(Z.70), die Wichtigkeit des Flugblattes. Er sprich den Leser sofort an. Zu der Zeit, in der das Volk lebt, befindet “Deutschland“ sich in einer Zeit von vielen Konflikten und Revolutionen. Alle Bestimmungen, werden undemokratisch beschlossen und die Gesellschaft ist in Stände unterteilt, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Armut und Reichtum von großer Bedeutung ist. Weiterleitend folgen weitere Fakten ,dass „700 000 Menschen, 6 Millionen Gulden an den Staat zahlen“ (vgl. Z.72f.) und „ sie werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben.“ (Z.73ff.) Dies sind Argumente, welche den gesellschaftlichen Wert des Volkes sofort in den Vordergrund stellen. Das Volk wird durch abwertende Substantive, wie „ Ackergäulen“(Z.74) und „Pflugstieren“ als wertlos betrachtet. Die Metaphern „Ackergäulen und Pflugstieren" (Z.74) wird in Verbindung mit Arbeitertieren gesetzt. Die Menschen in der Gesellschaft, wurden von den obersten Schichten zum vielen arbeiten gezwungen. Sie arbeiteten unter schlechten Bedingungen und leisteten Arbeit, wie schwerste und stärkste Tiere. Der Text besagt, dass das Volk in Ordnung leben müsse, doch in Ordnung zu leben bedeutet in diesem Textzusammenhang „hungern und geschunden [sein]“(Z.76f.). Es war damals selbstverständlich, dass das Volk hungern musste und gequält wurde. Dies zeigt wieder die Wertstellung der unteren Gesellschaftsschicht und deren Lebensumstände. Nach einleitenden Fakten und Sichtung des Problems folgt eine weitere Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“(Z.78ff.) zur Aufklärung, wer der Auslöser der sozialen Missstände der Gesellschaft überhaupt sei. „ Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80).Anschließend folgt eine Erläuterung, in der erklärt wird, woraus die Regierung gebildet wird und welche Funktion sie vertritt.(vgl. Z.81ff.) „ Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. […]um jene Ordnung in Kraft zu halten.“ (Z.81ff.). Zudem folgt eine Reifikation, die alle Räte aus verschiedenen Schichten nennt, um genau und sachlich zu bleiben, damit das Volk eine reelle Vorstellung davon bekommt, wer sie genau regiert und an welche Personengruppen sie sich wenden können. Eine These wird aufgestellt, in der das Volk als „Herde“(Z.90) bezeichnet wird. „Herde“(Z.90) ist eine Metapher, welche die Einfachheit der Unterschicht verdeutlicht, da es eine tierische Metapher ist und Schafe sich nicht wiedersetzen können. Die These kennzeichnet wiederholend den Wert des Volkes und deren Funktion für die großherzogliche Regierung, denn weiterleitend wird das Volk durch komplex- abwertende Substantive wie „ seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90f.) unter die Menschheit gestellt und hebt das schlechte Behandeln hervor, welche die Intention des Sachtextes untermalt. Die Ansicht der Regierung wird durch charakteristische Vergleiche des Volkes verdeutlicht. Beispielsweise „ die Häute der Bauern […],der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.91ff.). Die Funktion der Regierung wird folgend aufgegriffen und verdeutlicht ihre Position zur Zeit des Vormärzes. „ [S]ie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft[…] die Mühe, euch zu regieren[…] füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben.“(Z.94ff.). Diese Argumente wirken abwertend auf das Volk und lassen sich trotzdem von der Regierung beeinflussen. Diese Meinung hängt jedoch von der Erklärung in Z.24ff. ab, in der zu Beginn des Flugblattes, der Grund der Vorschrift erläutert wird und unterdessen ein Teil der Schöpfungsgeschichte der Bibel aufgegriffen wird. In dieser steht, dass die Bibel lügt, da Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tag und die Vornehmen am sechsten Tag erschaffen hat. (vgl.Z.24ff.). Demzufolge wurden die Tiere jedoch auch am fünften Tage erschaffen und die Bauern und Handwerker werden somit den Tieren gleichgestzt . Das Volk wird aufgrund dessen, als „Getier, das auf Erden kriecht“(Z.29f.) bezeichnet. Bauern und Handwerker, waren unbedeutend und werden daher mit den Tiere gleichgestellt. Das Volk war zu dieser Zeit sehr gläubig und nahm deshalb ihre Wertstellung als selbstverständlich an und glaubte die Regierung sei von Gott erschaffen worden. Um dem Glauben des Volkes ihre Richtigkeit zu geben, leitet Friedrich Ludwig Weidig eine Erklärung anhand von Fakten ein, um die Menschheit von seinem Wissen zu beeinflussen, und das Flugblatt nachvollziehen zu können. Er beginnt, die Regierung als „Schurken“ (Z.100) zu bezeichnen und zeigt somit seine Meinung , die er zur Regierung vertritt .Zudem ist "Schurken" (Z.100) eine Beleidigung und eine persönliche Ansprache, an das Volk. Er führt fort mit dem Argument „diese Regierung sei von Gott. Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen.“(Z.101ff.), damit meint der Autor, dass die Regierung sich selbst erschaffen hätte. Er bezeichnet die Regierung, als den Teufel und verdeutlicht, dass die Regierung nicht unter Gottes Gnaden stehen kann, wenn sie als Teufel bezeichnet werden würde. Das Volk dachte, dass die Regierung die Macht besäße, jedoch hatte der Kaiser die Macht. Diese jedoch wurde vom Volk „verachtet“(Z.107f.). Dies erwähnt der Autor anhand des Zitats, dass „ de[r] deutsche Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, […] seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“(Z.105ff.) wurde. „ Aus Verrat und Meineid […] ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht!“ (Z.108ff.). Die Regierung hat sich selbst ernannt und nicht durch demokratische Wahlen. Daher ist das Volk von Gott verflucht. Die Regierung „zertreten das Land und zerschlagen die Personen des Elends“(Z.113f.). Das Volk wird unter der Macht der Regierung geleitet und zur Armut getrieben. Sie dürfen einen Fürsten nicht als „einen Gesalbten des Herrn [nennen]“(Z.116f.), denn nicht Gott hat die Regierung erschaffen, sondern die Regierung selbst. „ Deutschland, unser liebes Vaterland, haben diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten, haben diese Fürsten verraten“(Z.119ff.) Weidig, versucht das Volk aufzuklären und möchte ihnen zeigen , dass die Regierung die Schuld ebenfalls für ihren Lebensstandard beiträgt. Jetzt verlangt die Regierung „ Verräter und Menschenquäler“(Z.123) „Treue von euch!“(Z.123f.). Der Schluss der Aufrufung, an das Volk wird durch Forderungen „vom Vater der Lügen“(V.102f.) bestärkt. Es soll das Volk erwecken, die Wahrheit zu verstehen, denn Deutschland soll nicht mehr vom Fürstentum regiert werden (vgl.Z.125f.), sondern „wird als Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“(Z.127f.). Dieses Zitat ist ein indirekter Aufruf zum Wiederstand Deutschlands. Deutschland soll ein Freistaat durch eine vom ganzen Volk gewählte Regierung werden. Jeder soll das Recht haben, frei und gleich zu sein. Schlussendlich lässt sich zusammenfassen , dass aufgrund von hypotaktischer fachsprachlicher und sachlicher Sprache, die Intention des Textes, der sozialen Missstände in der Gesellschaft bestätigt wird. Jeder, auch das Volk aus unterer Schicht, hat das Recht auf Freiheit und Wahlrecht. Es ist nicht legitim, dass sich die Regierung ohne demokratische Wahl, selbst ernennen kann. Bezogen auf die Argumentationsstruktur lässt sich sagen, dass die einleitenden Fragen, Antwort auf die bekannten W-Fragen geben. Die Antwort auf die Fragen, was eine Regierung überhaupt ist und welche Funktion diese vertritt, sowie die indirekte Rede und persönliche Meinung des Autors, lässt den Leser dazu verleiten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Abwertende Subjekte verdeutlichen, den Stellenwert der Menschheit. Meiner Meinung nach bringt der Sachtext die Probleme der Gesellschaft auf den Punkt und zeigt deutlich die Probleme und deren Folgen. Das Flugblatt ist eine gute Möglichkeit, dem Volk die Realität zu beweisen. Kommentar von Janette: Hallo Alina, In deiner Analyse sind alle wichtigen Aspekte des Flugblattes genannt worden. Allerdings musst du daruf chten, dass der Konjunktiv bei der Wiedergabe von Sachtexten verwendet wird. Zudem sollte nimals der Leser persönlich angesprochen werden wie zum Beispiel mit: "das beeinschlusst den Leser dass...". Ansonsten sind mir nur Kleinigkeiten aufgefallen. Du hast geschrieben Pflugstiere und Ackergäule wäre eine Metapher. Dabei handelt es sich um den Plural, da jeweils Pflugstier und auch Ackergäule eine einzelne Metapher bildet. Dann hast du geschrieben, dass die Funktion der Regirung beschrieben wird, gehst aber nicht weiter drauf ein. An dieser Stelle solltest du dies noch genauer erläutern. Zu guter Letzt musst du darauf achten, dass ein Absatz gelassen wird sobald der Schluss anfängt.
Nina
„Der Hessische Landbote“ Analyse
Georg Büchners illegales Flugblatt „Der Hessische Landbote“, überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig und veröffentlicht im Jahr 1834 in der Epoche des Vormärzes, thematisiert die fehlende Gleichberechtigung in dieser Zeit.
Der vorliegende Textauszug (Z.70-128) beginnt mit dem ersten Sinnabschnitt (Z.70-77) und dem Satz „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat;“ (Z.70f.). Das Verb „sehen“ (ebd) in der zweiten Person Plural, dient dazu den Leser direkt anzusprechen und ihm zu zeigen, dass er ein Teil der sozialen Missstände im Großherzogtum Hessen ist. Außerdem ist es gleichzeitig eine Aufforderung hinzuschauen, was der Staat gemacht hat. Die Anapher „seht“ (Z.71) ist ein Ausdruck der Dringlichkeit und verstärkt dem Leser genauer hin zu gucken. „[…] [S]eht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71f.) ist ein weiterer Aufruf, untermalt durch die Interpunktion (vgl. ebd), der den Sinn der vielen Zahlungen an den Staat anzweifeln soll. Im vorherigen Textauszug wird eine Liste der Gulden die die Bürger an die Regierung abgeben müssen aufgezeigt, mit der Erklärung die Regierung brauche das Geld um die Ordnung des Staates zu garantieren. Diese Notwendigkeit der Gulden wird in diesem Satz angezweifelt und durch eine Erklärung im darauffolgendem Satz mit unwiderlegbaren Fakten untermalt: „700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen […]“ (Z.72f.). Dieser Vergleich soll die Absurdität und Ungerechtigkeit der Abgaben verdeutlichen. Daraufhin wird mit „[…] sie werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben“ (Z.73ff.) die Widersprüchlichkeit dieses Systems widergespiegelt, denn die Idee des Staates ist, dass die Bauern und Bürger des Landes bezahlen damit sie im Gegenzug in Ordnung leben können. Da die einfachen Bürger, für das Geld, dass sie abgeben hart arbeiten müssen, fehlt die im Gegenzug versprochene Ordnung in ihrem Leben. Durch den metaphorischen Vergleich mit „Pflugstieren“(ebd) und „Ackergäulen“(ebd) soll die Situation der Bauern verdeutlicht werden, in der sie sich so minderwertig behandelt fühlen, wie Arbeitstiere. Im darauffolgendem Satz heißt es „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75ff.), der wie eine neue Definition des Wortes „Ordnung“ (ebd) formuliert ist. Dadurch werden noch einmal zusammenfassend die Prinzipien des Staates in Frage gestellt.
Der zweite Sinnabschnitt (Z.78-90) behandelt die einzelnen Personen die an den schlechten Lebensständen des Volkes beteiligt sind. Der Abschnitt beginnt mit den vorher belegten Widersprüchen und der daraus resultierenden Schuldfrage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z.78ff.). Die Antwort lautet: „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80f.). Mit dieser ziemlich direkten Antwort nennt Georg Büchner den Namen des Schuldigen und zeigt praktisch mit dem Finger auf sie. Dadurch lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Regierung und stachelt das Volk, beziehungsweise die Leute die dieses Flugblatt gelesen haben gegen die Regierung an. Im weiteren zählt er die Menschen auf, die hinter dem Großherzogtum stecken: „Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. Die anderen Beamten sind Männer, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z.81ff.). Hierbei wird der Aspekt der Ordnung aufgegriffen, um abermals an die Ungerechtigkeiten zu erinnern. Mit dem Satz „Ihre Anzahl ist Legion: […]“ (Z.85) soll die Vielzahl dieser Menschen verdeutlicht werden, die bei der Regierung arbeiten. Der metaphorische Vergleich mit dem römischen Heer, soll abermals die Größe und vor allem die Macht des Staates verdeutlichen und ein mögliches Argument gegen die Revolution. Im Folgenden wird dies durch eine lange Aufzählung verschiedener Räte, wie zum Beispiel „Staatsräte“ (Z.86), „Kreisräte“ (Z.87) oder „Forsträte“ (Z.8) untermalt. Dieses Gegenargument, wird zusammenfassend mit dem Satzteil „[…] mit allem ihrem Heer von Sekretären usw.“ (Z.89f.) entkräftet, denn Georg Büchner vergleicht die Arbeit des Staates mit der der Arbeiter und stellt fest, „Das Volk ist ihre Herde […]“(Z.89f.). Da dieses Flugblatt das Volk zu einem Aufstand gegen das Großherzogtum Hessen überzeugen soll, entkräftet er das Gegenargument der Macht mit der Erklärung, dass die Regierung auf das Volk angewiesen sei.
Im dritten Sinnabschnitt (Z.90-99) wird abermals gezeigt, wie ungerecht das Volk vom Staat behandelt wird, beispielsweise durch die Aufzählung „[…] sie sind seine Hirten, Melker und Schinder […]“ (Z.90f.), wobei ausschließlich Wörter aus dem Leben eines Bauern benutzt werden um die tatsächliche Situation der Bauern und Bürger darzustellen. Weitere Aufzählungen wie „[…] sie haben die Häute der Bauern an […]“ (Z.91) und „[…] sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94f.) verdeutlichen wieder die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen Reichtum und Armut, der minimiert werden soll. Zudem wird man wieder direkt angesprochen mit dem Personalpronomen „ihr“ (Z.96) um zu zeigen, wie widersprüchlich und ungerecht dieses System sei. „Ihnen gebt ihr 6 000 000 Fl. Abgaben; sie haben dafür die Mühe, euch zu regieren; d.h. sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben“ (Z.96ff.) ist eine Ironie, erkennbar am Ausdruck „sich Mühe zu geben“. Das, und die Erwähnung der Menschenrechte die verletzt werden (vgl. ebd) sollen ein letztes Mal die Ungerechtigkeiten auf politischer und sozialer Ebene gegenüber dem Volk untermauern.
Im letzten Abschnitt (Z.100-128) wird eine neue Seite von einem zweiten Autor aufgegriffen, nämlich von dem Pastor Friedrich Ludwig Weidig, der den Text Büchners durch religiöse Aspekte erweitert hat. Diese hatten ebenfalls eine sehr hohe Bedeutung in der Zeit um 1834 da der Glaube noch ein großer Teil des Lebens war. Der erste Satz dieses neuen Teils knüpft an den letzten Satz an und lautet: „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100f.), wobei er die Regierung mit dem wertenden Nomen „Schurken“ (ebd) als Verbrecher bezeichnet und mit etwas Negativem verknüpft, um das Vertrauen zum Staat zu zerstören. Zudem steht es metaphorisch für das Verhalten des Staates, denn er raube das Volk aus und gebe ihnen nichts wieder zurück. Danach stellt Friedrich Ludwig Weidig die Behauptung auf, diese Regierung sei nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen (vgl.101ff.). Das Wort „Vater“ (ebd) wird in diesem Kontext benutzt, um nicht den Namen Gottes mit Lügen, also etwas Negativem in Verbindung zu bringen. Zudem wird daran erinnert, dass der Fürst keine rechtmäßige Obrigkeit sei (vgl. Z.104), sondern dass allein Gott der größte sei. Dies dient als ein Appell bzw. Erinnerung an das Volk, dass Gott derjenige ist zu dem man aufschauen soll, und nicht der Fürst. Zusätzlich wird erklärt, weshalb der Fürst verflucht sei, nämlich weil er nicht aus der Wahl des Volkes, sondern aus Verrat und Meineid hervorgegangen sei (vgl.108ff.). Dies wird erklärt, um zum einen zu zeigen, dass jeder Unterstützer des Großherzogtums Gott lästert (vgl.Z.115) und sich gegen Gott stellt und zum anderen, dass Gott auf der Seite des Volkes ist und bei ihnen steht. Dies soll den Menschen Mut machen sich zu wehren und sie ein weiteres Mal von einer Revolution zu überzeugen. Dies bestätigt der Teil „[…] d.h. Gott habe die Teufel gesalbt […]“ (Z.117) in dem die Regierung mit dem Teufel verglichen wird, der das Gegenteil zu Gott ist. In Zeile 119 wird der Bezug zu Deutschland hergestellt, genannt das „[…] liebe […] Vaterland […]“ (ebd). Das geliebte Vaterland ist so etwas wie das Zuhause des Volkes, und durch das Nomen „Vater“ (ebd) wird wieder daran erinnert, dass es die von Gott behütete Heimat ist. Durch diese Formulierung wird gezeigt, dass die Menschen eine Bindung mit Deutschland haben, nämlich dass Deutschland ihre Heimat sei und, dass die Fürsten es zerrissen haben (vgl. Z.119f.). Zusammen mit der darauffolgenden Erwähnung der „Voreltern“ (Z.121) wird vor Augen geführt, dass die Regierung nicht nur die Menschenrechte untergräbt und das Heimatland zerstört, sondern auch die Heimat der früheren Generationen, also der Eltern. Zudem erinnert der Satz „[…] den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten […]“ (Z.120f.) das Volk daran, dass ein Leben in Freiheit in der Vergangenheit schonmal möglich war und dass es nun auch möglich sei. Nach der letzten Kritik am Staat, besonders deutlich gemacht durch eine Interpunktion (vgl. Z.124), folgt ein Gedankenstrich in Zeile 124. Dieser verdeutlicht zusammen mit dem Adverb „doch“ (Z.124) einen Wendepunkt. Der Schluss beinhaltet die Prophezeiung „Doch das Reich der Finsternis neiget sich zum Ende“ (Z.124f.). Da eine Prophezeiung eine Verkündigung von Gott ist, sollen die Leute ermutigt werden für Gleichberechtigung zu kämpfen, zusammen mit Gott der an ihrer Seite sei. Schlussendlich wird mit „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.125ff.) ein Versprechen abgegeben für alle Menschen im Großherzogtum Hessen die benachteiligt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass „Der Hessische Landbote“ die Regierung als sehr fehlerhaft, ungerecht, widersprüchlich und unvertretbar ansieht, auf politisch-sozialer Ebene, als auch auf religiöser Ebene. Der Text soll auf die Missstände und Ungerechtigkeiten dieser Zeit aufmerksam machen und Mut zur Revolution geben, damit im Großherzogtum Hessen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit herrscht.
Carina
Analyse des Textes "der Hesschische Landbote"
Der vorliegende Ausschnitt aus der Flugschrift „der Hessische Landbote“ welche von Georg Büchner in dem Jahre 1834 verfasst wurde, ist der Zeit des Vormärzes zuzuordnen, in der soziale Missstände herrschten. Textuell befasst sich das Flugblatt mit der Ausbeutung der untersten Gesellschaftsschicht und stellt einen Ausruf zur Revolution dar.
Der Textauszug (Z.70-128) lässt sich in vier Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (Z. 70-77) befasst sich mit den hohen Steuerabgaben und mit dem falschen Staatsbild. Er setzt mit der Aufforderung „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.) ein. Mit der repetierenden, direkten Ansprache „Seht“ (ebd.), möchte Georg Büchner die Aufmerksamkeit der Leser erlangen und mit der Interpunktion "!" (ebd.) die Wichtigkeit des Textes betonen. In der folgenden Textpassage nennt der Autor konkrete Zahlen der bürgerlichen Steuerlast, um sie mit dem hohen Gesamtbetrag von sechs Millionen Gulden, zu konfrontieren (vgl. Z. 72 f.). Aufgrund dieser hohen Abgaben, vergleicht Georg Büchner die Bürger metaphorisch gesehen mit geschundenen Tieren, um der Landbevölkerung die Augen, über ihre missliche Lage, zu öffnen und wie ihnen ebenso ihre Minderwertigkeit in den Augen der Regierung zu offenbaren, da die Bürger hart dafür arbeiten müssen in Ordnung leben zu dürfen (vgl. Z. 74). Die Feststellung „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75 f.) kritisiert demnach diese widersprüchliche Ordnung bzw. die Funktionsweise des Staates.
Der darauffolgende zweite Sinnabschnitt des Flugblattes (Z. 78-99) behandelt den Aufbau des Staates, in welchem Georg Büchner einleitend die Frage stellt „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78f.). Mit dieser Frage bezweckt er die Landbevölkerung zum Nachdenken anzuregen, wer schuldig an dieser Staatsordnung ist. Diese Frage beantwortet er mit der direkten Aussage „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) und zeigt somit konkret, wer der Schuldige an den Missständen ist. In den folgenden Textpassagen erläutert Georg Büchner wie diese Regierung zusammengesetzt ist (vgl. Z. 81 ff.). Seine Aussage „Ihre Anzahl ist Legion“ (Z. 85) soll den Lesern des Flugblattes vor Augen führen, wie viele Personen sich hinter der Regierung verbergen. Indem er das Volk abwertend mit einer „Herde“ (Z. 90) und deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f.) vergleicht, möchte Georg Büchner seinen Lesern offenbaren, dass diese, also das Volk, der in seinen Augen fehlerhaften Regierung folgt und sich von dieser ausnutzen lässt, ohne Einspruch zu erheben. Er benutzt Nomen aus der Welt eines Bauern, um die wahrhaftig existierenden Missstände im Leben dieser zu offenbaren. Des Weiteren zeigt dies, dass die Bürger der Regierung unterlegen sind und diese die Bevölkerung um ihre Autorität betrogen hat. Die metaphorische Textaussage „… die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 93 ff.) verdeutlicht die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen armer und reicher Bevölkerung zu Zeiten des Vormärzes.
Der dritte Sinnabschnitt des Textes (Z. 100-124) befasst sich mit den Intrigen der Fürsten. Mit seiner These „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z. 100 f.), offenbart er, dass das Volk Naiv ist und auf „Schurken“ (ebd.), welche eine Bezeichnung für böse Personen bzw. Verbrecher ist, vertraut. Er benutzt dieses abwertende Nomen, um das Vertrauen zwischen der Landesbevölkerung und dem Staat zu zerstören und ein negatives Bild auf die Regierung zu richten. Die von ihm gewählte direkte Ansprache "ihr" (Z.1oo) soll zum Ausdruck bringen, dass die Bürger eine gewisse Mitschuld an der bestehenden Regierung zu haben, da diese nicht gegen sie vorgehen. Die darauffolgende Behauptung „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 f.) dient als Aufklärung am Volke. Durch die Verwendung der Metapher „Vater der Lügen“ (ebd.) möchte er die Boshaftigkeit unterstreichen, um somit Hass und Wut auf die Regierung zu projizieren. Dies versucht er des Weiteren darin das Volk darüber aufzuklären, dass die Regierung die Tradition vernichtet hat, dass der Kaiser von Gott eingesetzt wird. Der folgende Ausruf „Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht“ (Z. 108 ff.) soll das Volk aufklären, dass die Fürsten durch illegitime Intrigen die Macht an sich gerissen haben, um somit ihren Hinterhalt, das Volk bevormundet zu haben, hervorzuheben. Ihre Hinterlistigkeit wird durch sein metaphorisch angeführtes Argument „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Person des Elend“ (Z. 12 ff.) verdeutlicht. Georg Büchner versucht zum Ausdruck zu bringen, welches Ausmaß die bestehende Regierung auf das Land hat, um weitere Wut auf die Regierung zu erlangen (vgl. Z.112 ff.). Mit seinem Vorwurf am Volk, dass dieses Gott hintergeht, wenn es die boshaften Fürsten duldet, möchte er das Volk dazu bringen, die Duldung dieser zu unterlassen und gegen sie vorzugehen, da Gott letztendlich derjenige ist zu dem das Volk aufschauen soll. Um die Dringlichkeit einer Veränderung zu unterstreichen, schildert Georg Büchner das Ausmaß der Taten der Fürsten (vgl. Z. 119 ff.). Die Benutzung der Antithese „… und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch!“ (Z. 122 f.) soll die Leser zum Überdenken ihrer Taten bringen und das ungerechte Verhalten der Fürsten akzentuieren. Dieser Ausruf hebt besonders die kritische Sichtweise, über die Regierung, des Autors hervor.
Der darauffolgende Gedankenstrich in Zeile 124 lässt den Wendepunkt des Flugblattes und den vierten Sinnabschnitt (Z. 124-128) anklingen. Georg Büchner spricht eine naheliegende Veränderung an, indem er metaphorisch zum Ausdruck bringt, dass „das Reich der Finsternis“ (Z. 124) nicht mehr lange bestehen bleiben wird, um die Leser zu ermutigen gegen die bestehende Regierung vorzugehen. Die letzte von ihm angeführte Aussage des Textauszuges „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.25 ff.) ruft er schlussendlich ein Versprechen der Revolution aus, um gegen die Ungerechtigkeit der unterlegenen Bürger anzukämpfen.
Sprachlich auffällig ist die von Georg Büchner gewählte volkstümliche und einfach gehaltene Sprache. Die Benutzung dieser soll sein Flugblatt für alle Bürger verständlich machen. Zum Teil verwendet er Interjektionen , um seinen Aussagen und den Willen, einen demokratischen Staat zu erschaffen, Nachdruck zu verleihen.
Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass Georg Büchner die bestehende Regierung als fehlerhaft und diskriminierend empfindet. Mit seinem Flugblatt versucht er das Volk von einer Revolution, um somit einen demokratischen und rechtsgleichen Staat zu erschaffen, zu überzeugen und sie somit zu einem politischen Umsturz zu mobilisieren
Sarah
Der vorliegende Auszug aus dem appellativen historischen Sachtext „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“, welcher aus Georg Büchners 1834 gedruckten Flugschrift „Der Hessische Landbote“ entnommen ist und aufgrund der Umstände nach dem Wiener Kongress sowie den Karlsbader Beschlüssen und der 1830 aufkommenden Aufbruchsstimmung zu Zeiten des Vormärzes verfasst wurde, thematisiert die Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes durch das hessische Großherzogtum und stellt einen Aufruf zu einer gewaltsamen Revolution dar.
Georg Büchner beginnt seine Flugschrift, indem er auf ironische und gewissermaßen provokante Art darstellt, wie die hessische Regierung den Staat und somit das Volk ausnutzt und belügt. (vgl. Z. 70-77)
Darauf folgend erklärt er das Staatssystem, beziehungsweise unter dessen den Aufbau der Regierung. An oberster Stelle steht der Großherzog, auf welchen dessen Beamten folgen. Die unterrangigen Beamten sind im Staat diejenigen, die die Politik erhalten. An unterster Stelle steht schließlich das Volk, welches von den oberen Schichten geleitet wird. (vgl. Z. 78-91)
Im dritten Abschnitt übt Büchner konkret Kritik an den Fürsten, die das Volk, so Büchner, ungerecht behandeln und ihm für seine Abgaben gegenwärtig nichts zurück geben. (vgl. Z. 91-99)
Als Begründung dafür, dass das Volk sich nicht gegen das Vorgehen der Regierung wehrt, führt Büchner die heilige Allianz an. Durch diese erklären sich die Regierenden als von Gottes Gnaden. Jedoch sieht Büchner dies als eine Lüge an und erklärt einzig einen vom Volke gewählten Kaiser als rechtmäßige Obrigkeit an. Da jedoch die Herrschaft der Fürsten nicht vom Volk gewollt ist und Deutschland durch diese zerteilt wird, sieht Büchner das Großherzogtum als nicht gerechtfertigt. (vgl. Z. 100-124)
Im letzten Abschnitt wendet sich Büchner dann konkret an das Volk, indem er sein Ziel, die repräsentative Demokratie und das Ende der Fürstenherrschaft, als ein Versprechen ausruft. (vgl. Z. 125-128)
Zu Anfang der Primärquelle wird das Schaffen des Großherzogtums auf ironische Weise beschrieben, was durch die Anapher „Seht nun, was man […] aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt“ (Z. 70 f. ) deutlich wird. Durch die Nutzung dieser, sich wiederholenden Imperative in „seht“ (ebd. ) fordert Büchner außerdem die zu seiner Zeit gebildeten Bürger zum Weiterlesen auf. Laut Büchner wolle die Regierung, um auf das Schaffen des Großherzogs einzugehen, „die Ordnung im Staate erhalten“(Z. 72). Dass dies jedoch eine Antithese zu ihrem reellen Schaffen darstelle, wird in der hyperbolischen Aussage „700000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“(Z. 72 f. ) deutlich. Um diese Gegensätzlichkeit noch einmal zu betonen, folgt die Darstellung des Volkes in Form der Metapher „zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht“(Z. 74 f. ), welche den Bauern oder den niederschichtigen Menschen als Arbeits- und Nutztier darstellt. Durch den Vergleich des Menschen mit derartigen Arbeitstieren wird ausdrücklich gezeigt, dass das Volk für die Herrschenden nur Mittel zum Zweck und somit ein Gebrauchsgegenstand sei. Besonders unterstreicht die, den Abschnitt abschließende Aussage „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“(Z. 75 ff. ) die Ironie des Staatswesens noch einmal, indem der Begriff der Ordnung, somit des friedlichen gut gesonnenen Lebens mit dem der Armut und Ausnutzung kontrastiert wird.
Im darauf folgenden Sinnabschnitt folgen direkt zu Beginn zwei appellative rhetorische Fragen, in welchen es um die Macher der Regierung und deren Erhalter geht (vgl. Z. 77 ff. ). Hierin ist gemeint, dass das Volk die Regierung nicht bestimmt habe und dennoch nichts an ihren Zuständen und der Staatsform ändern könne, diese also ohne Einwand über sich ergehen lassen müsse. Durch das Nomen „die wachen“(Z. 79), durch welches die Erhalter der Politik charakterisiert werden, wird durch die Ironie in Büchners Worten sein Unverständnis in der Wahl der Regierungsform deutlich. Da letztlich also nicht das gesamte Volk der Wähler der Regierung sei und auch keinerlei Mitspracherecht habe, wird „die Großherzogliche Regierung“(Z. 80) als Antwort auf die beiden rhetorischen Fragen angeführt. Also sei, so Büchner, der Großherzog mit samt seinem Gefolge der einzige Urheber der in dieser Zeit gegenwärtigen Staatsform. Um näher auf die Regierung und besonders deren, den höher gestellten Bürgern zu Gute kommenden, Aufbau einzugehen, wird dieser darauf folgend näher erläutert. An oberster Stelle stehen der Großherzog und auf ihn folgend seine Beamten (vgl. Z. 81 ff. ), dessen Aufgabe es sei, „jene Ordnung in Kraft zu erhalten“(Z. 84 f. ). Dies gelinge ihnen durch die hohe Anzahl einer Art „Legion“(Z. 85), welche metaphorisch für eine Art Armee von Menschen steht, die ihre Regierung verteidigen. Um diesen Vergleich und die Stärke dieser Menschenmenge zu verdeutlichen, werden mehrere Beispiele von Berufen in akkumulierter Weise angeführt (vgl. Z. 86 ff. ). Zuletzt folgt das Volk in der Darstellung des Staatwesens, indem es metaphorisch als „Herde“ (Z. 90) der „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f. ), also der obersten Schicht, beschrieben wird. Büchner intendiert hier die Armut und Abhängigkeit des Volkes, sowie die von der Regierung ausgeübte Ausbeutung.
Genau diese Ausnutzung und Ausbeutung wird in der metaphorischen Aussage „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause“(Z. 91 f. ) noch einmal deutlicher. Zudem wird durch das Substantiv "Haut"(ebd. ) hervorgehoben, dass dem Volk sein gesamtes Hab und Gut genommen werde und dass so die Armut durch das Schaffen der Regierung immer größer werde. Verstärkt wird dieses Argument noch einmal durch die hyperbolische sowie metaphorische Aussage „die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“(Z.92 ff. ), welche jedoch trotz ihrer Zuspitzung den Kern der Aussage, die Nichtigkeit des Volkes, beibehält. Als weiteres Argument wird die Unterwerfung des Volkes durch die Antithese „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 94 f. ) angeführt. Diese Aussage wird anhand des Beispiels „Ihnen gebt ihr 6000000 Fl. Abgaben; sie haben dafür die Mühe euch zu regieren“( Z. 96 f. ) mit Ironie zugespitzt. Hierin wird dabei indirekt zum Ausdruck gebracht, dass das Volk die Aufgaben der Regierung erfülle, indem die Regierung das Volk für sich arbeiten lässt und ihnen nichts dafür nichts bietet. Auch wird die Arbeit der Regierung hierin stark kritisiert, da Büchner die Regierung des Volkes mit Ironie als keine schwierige Aufgabe beschreibt. Genau diese Kritik wird auch in der Metapher „sich von euch füttern zu lassen“(Z. 98), welche sich auf den selben Kontext bezieht, ausgeübt. Somit werde dem hessischen Volk vom Großherzogtum zusammenfassend alle Rechte genommen und letztlich nur von ihnen verlangt (vgl. Z. 99).
Das Einverständnis der Bürger mit dem Großherzogtum erklärt Büchner durch die Begründung des deutschen Bundes der österreichischen, preußischen und russischen Monarchen durch die heilige Allianz, in welcher die Monarchen die Regierung als von Gottes Gnaden erklärten, weshalb das streng gläubige Volk diesen Monarchen gehorche und Untertan sei (vgl. Z. 100 f. ). Büchner übt jedoch mit seiner metaphorischen Antithese scharfe Kritik an dieser Begründung, indem er behauptet „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 ff. ), womit er den Fürsten von Metternich meinen könnte. Besonders fällt in diesen Zeilen jedoch auch die von Büchner im Text oft angewandte, recht einfache, volkstümliche Sprache auf, die allen Lesern des Flugblattes, die relativ gebildet sind, das Lesen und Verstehen seiner Auffassung ermöglicht. Dass er Kritik an der, in seiner Zeit vorliegenden Herrschaftsform übt und diese deutlich negativ wertet, wird in seinen Worten „die rechtmäßige Obrigkeit, den deutschen Kaiser“(Z. 105 f. ) erneut deutlich. Mit dieser Aussage bekräftigt Büchner seine Meinung und die Überzeugung von einer repräsentativen Demokratie, mit einem vom Volk gewählten Oberhaupt an der Spitze. Laut Büchner „ist die Gewalt der deutschen Fürsten“ (Z. 110) aus dem Verrat dieser Staatsform, die in vorherigen Zeiten beständig war und die Büchner jetzt erneut anstrebt, hervorgegangen. Innerhalb dieser Zeilen zeugt jedoch auch besonders das Substantiv „Gewalt“(ebd. ) von dem Umgang der jetzigen hessischen Regierung mit dem Volk und der Meinung Büchners. Um dieses Argument zu bestärken, wird die Aussage „darum ist ihr Wesen von Gott verflucht! Ihre Weisheit ist Trug und ihre Gerechtigkeit ist Schinderei“(Z. 111 ff. ) gegensätzlich zum Gottes Gnadentum angeführt. Auch fasst diese Textpassage die Argumentation Büchners noch einmal im Gesamten hyperbolisch zusammen. Darauf folgend geht er auf die Taten der Regierung ein. Laut Büchner zerteile sie „das Land und zerschlagen die Person des Elenden“(Z. 113 ff. ), heißt, die Regierung des gesamten deutschen Bundes sorgt für die Zerstörung des Landes und die Verarmung des Volkes. Somit hätte Gott, würde man nach der heiligen Allianz gehen, „die Teufel gesalbt und zu Fürsten über die Erde gesetzt“(Z. 117 f. ). Da dies einen Widerspruch zum christlichen Glauben darstellt, wendet Büchner hiermit ein für das Volk ausschlaggebendes Argument an. Darauf folgend werden die Argumente der Zerrissenheit Deutschlands erneut von ihm aufgegriffen und es wird metaphorisch dargestellt, wie sehr sich die Spaltung Deutschlands in Monarchien, aber auch die Spaltung in Stände in Hessen selbst auf ein „liebes Vaterland“(Z. 119), also auf Deutschland auswirkt. Auch zeigt Büchner so, dass er einen deutschen Staat anstrebt. Abschließend wird die Schuld an der Spaltung mit dem Ausruf „nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch“(Z. 122 ff.) auf die Monarchen projiziert.
Im abschließenden Abschnitt richtet sich Büchner mit einer Art Aufruf direkt an das deutsche Volk. Er erklärt den deutschen Bund, metaphorisch „das Reich der Finsternis“(Z. 124) als baldig vorüber und stellt schlussendlich mit der, dem Volk Hoffnung gebenden Aussage „Deutschland […] wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“(Z. 126 ff. ), deutlich seine Ziele und somit den deutschen einheitlichen Staat, die repräsentative Demokratie und ein Leben in Freiheit als Appell des Textes in den Vordergrund.
Zusammenfassend argumentiert Büchner deutlich gegen die vorliegende Regierungsform und legt dem Volk deren unglückliche Lage argumentiert dar, in welcher es sich durch die Regierung, aber auch durch die Lügen, die durch die heilige Allianz aufkämen, befinde. Zudem intendiert Büchner die steigende Armut und Ausbeutung im Volk zu Zeiten des Vormärzes in Deutschland.
Diana
Bei dem vorliegendem Text mit dem Titel ,,Der Hessische Landbote“ von Georg Büchner handelt es sich um ein Flugblatt aus dem Jahr 1834. Thematisiert wird die Unterschiedlichkeit der Gesellschaftssichten und die Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch das Großherzogtum von Hessen. Außerdem wird das Volk zu einer gewalttätigen Revolution aufgerufen.
Der zu analysierende Textauszug beginnt mit der Aussage ,,Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat“ (Z.70 f.) und mit der Aussage ,, seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71 f.), wobei die Leser direkt durch den Imperativ des Verbs ,,sehen“ (ebd.) angesprochen werden, was die Wichtigkeit des Textes betont. Durch die direkte Anrede an die Leser soll auch deutlich gemacht werden, dass der Inhalt des Flugblatts alle betrifft und angeht. Die beiden Aussage stellen dabei die Einleitung in den ersten Sinnabschnitt dar, in dem es darum geht, dass nur das einfache Volk Steuern bezahlen muss, damit diese Ordnung bestehen bleibt. Das Ausrufezeichen nach der Aussage betont den Vorwurf an die Regierung, da die vorhandene Ordnung das Volk ausbeutet. Das wird durch die Aussage ,,700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“ (Z.72 f.) vor Augen geführt. Dies wird jedoch genauer erläutert indem gesagt wird, dass die Menschen zu ,, Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) gemacht werde. Das ist eine Metapher, in der die Menschen als Nutztiere bezeichnet werden,was verdeutlicht, dass das Volk in der Ordnung nur einen Zweck für das Großherzogtum erfüllen und nicht als Menschen gesehen werden. Darüber hinaus zeigen die Nomen, dass das Volk als wertlos angesehen wird und in dieser Ordnung leben für das Volk ,, hungern und geschunden werden“ (Z. 76 f.) bedeutete, was deutlich macht, dass das Volk unter dieser Ordnung leiden muss.
Der nächste Sinnabschnitt handelt von der Regierung, die von der Ordnung profitiere und die den Bestand der Ordnung wolle. Der Sinnabschnitt beginnt mit der rhetorischen Frage an den Leser ,,Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 ff.), wobei direkt die Antwort folgt, dass es die ,,Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) sei. Damit wird deutlich gemacht, dass nur der Teil der Bevölkerung den Bestand der Ordnung wollen, die von der Ordnung profitieren und zu der höheren Gesellschaftssicht gehören. Um dies zu verdeutlichen wird genau genannt, wer zu der Regierung gehört (vgl. Z.81 f.). Um dem Leser zu verdeutlichen wie viele andere Beamte, ,, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z.84 ff.), dafür sorgen, dass die Ordnung bestehen bleibe, werden die verschiedene Räte, wie zum Beispiel Staatsrat (vgl. Z.86 ff.), aufgelistet.
Als nächstes werden die Stellungen der gesellschaftlichen Schichten beschrieben und somit wird die These, dass die Regierung die Vorteile aus der Ordnung ziehe und auf Kosten der unteren Schicht lebe durch die Metapher ,, Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 89 ff.) bekräftigt. Die Metapher verdeutlicht, dass die Regierung das Volk nur ausbeutet und sich über das Volk stellt und die das Volk, welches dann die Herde sei, wertlos für die Regierenden ist, keine Macht hat, also auch kein Mitbestimmungsrecht habe und somit nur von den Regierenden geleitet werde und auch nicht menschlich behandelt wird. Die Aussage, dass die Regierenden die ,,Häute der Bauern“ (Z. 91) anhabe, was ebenfalls eine Metapher ist, verdeutlicht, dass die Regierung auf Kosten des Leben der Bauern leben. Auch die Metapher, dass ,,die Tränen der Witwen und Waisen (…) das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.92 ff.) sei, bringt hervor, dass die Regierung ohne Rücksicht auf Verluste die Ordnung beibehalten will und das einfache Volk darunter leiden muss. Dass die Regierung das Volk ausnutzt, wird durch die Aussage, dass sie sich von dem Volk ,,füttern“ (Z.98) lasse deutlich. Dabei wird der Leser erneut direkt angesprochen, beispielsweise in der Aussage ,,Ihnen gebt ihr 6 000 000 Fl. Abgaben“ (Z.96). Mit dieser Aussage wird auch verdeutlicht, dass obwohl das Großherzogtum ohne Rücksicht auf die Lebenszustände des Volkes handle und das Volk ausnutze, das Volk trotzdem Abgaben an das Großherzogtum zahle und so in gewisser Weise mit Schuld an ihrem Zustand seien da sie nichts dagegen unternehmen. Damit wird ebenfalls erreicht, dass der Lese sich von diesen Tatsachen betroffen fühlt und die Leser ebenfalls Diejenigen sind, die ausgebeutet werden, es sie also direkt betrifft. Auch die Aussage, dass dem Volk durch die Ordnung ,,Menschen- und Bürgerrechte“ (Z.99) genommen werde, soll bekräftigen, dass sie ausgenutzt werden und durch die Ordnung nur Nachteile erleiden.
Der nächste Sinnabschnitt beginnt mit der Aussage ,,Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z.100 f.), wobei die Leser wieder direkt angesprochen werden. Die Verwendung des Nomen ,,Schurken“ (ebd.) verdeutlicht, dass die Regierung nur ihre eigenen Vorteile aus der Ordnung ziehe ohne dabei auf das Volk zu achten. Die These, dass die Regierung ,, nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z.102 f.) sei, soll deutlich machen, dass die Herrschenden also kein Recht dazu haben die Ordnung durchzusetzen, da sie nicht von Gott gewollt sei. Des Weiteren werden die Argumente dafür aufgezählt, dass die Ordnung nicht von Gott gewollt ist , durch das Erinnern an die Entstehung des deutschen Fürstentums, da sie ,,den deutschen Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, (…) seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“ (Z.105 ff.) habe. Die Aussage ,,darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht!“ (Z.111 f.) bekräftigt nochmals, dass sie kein Recht haben die Ordnung durchzusetzen, da sie aus Verrat entstanden sei und eben nicht vom Volk frei gewählt worden sei und sowohl das Volk ausnutzt als auch die Herrschenden auf Kosten des Volkes lebe. Das Ausrufezeichen (ebd.) bringt verstärkt zum Ausdruck, dass die Ordnung falsch sei. Die Aussage, dass sie das Land ,,zertreten“ (Z.113 f.), macht den Lesern deutlich, dass die Ordnung niemandem Vorteile beschaffe außer den Herrschenden und das Land darunter leide. Die Wiederholung, dass der gewählte Kaiser von den Fürsten verraten worden sei (vgl. Z. 119 ff.) betont die Wichtigkeit der Geschichte und dass die Ordnung unbegründet sei, da sie nicht von Gott gewollt ist. Die Verwendung des Nomen ,,Teufel“ (Z.117) verdeutlicht, dass die Ordnung das Gegenteil von dem sei, was Gott wolle und die Herrschenden nur Leid im Leben des Volkes hervorbringe.
Nach dem zu vor Gründe dafür genannt worden sind, weshalb die Ordnung falsch sei und nur Nachteile mit sich ziehe, da sie nicht von Gott gewollt sei und aus Verrat heraus entstanden sei und dazu das Volk ausbeute, wird im letzten Abschnitt indirekt dazu appelliert sich gegen die Herrschenden zu wehren und die Ordnung zu ändern, was die Aussage ,, Doch das Reich der Finsternis neiget sich zum Ende“ (Z.124 f.) deutlich macht. Die Aussage verdeutlicht, dass noch die Hoffnung besteht, dass die Ordnung zu Ende geht und sich etwas ändert. Die letzte Aussage ,, Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“ (Z.125 ff.) bringt ebenfalls hervor, dass es Hoffnung gibt, dass die Ungerechtigkeiten und das Leid zu Ende gehen werden. In diesen letzten beiden Aussage wird jedoch aber indirekt auch der Appell formuliert, sich gegen die Fürsten aufzulehnen, damit sich etwas ändert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in diesem Flugblatt die Ungerechtigkeiten der Ordnung und die Ausbeutung des Volkes von den Fürsten thematisiert werden und Gründe aufgezählt werden, weshalb die bestehende Ordnung falsch bzw. fehlerhaft sei. Es wird ebenfalls appelliert sich gegen diese Ordnung zu wehren.
Lorena
Bei dem vorliegenden Textauszug mit dem Titel „Der Hessische Landbote“, verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1834, handelt es sich um ein Flugblatt. Thematisiert wird die Unterdrückung der unteren sozialen Schichten. Mögliche Intentionsaspekte sind der Wiederstand gegen die Adligen und Beamten, der Wunsch nach Rechten und Gesetzen, sowie der Gedanke an Deutschland als einen Freistaat.
Der zu analysierende Textauszug setzt ein mit dem Appell: „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.). Der Appell ist abwertend zu verstehen und stellt sofort zu Beginn der Textstelle das Großherzogtum negativ dar. Zunächst benennt der Autor klare Fakten, wie „700 000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen“ (Z. 72 f.), was ihn zu der Schlussfolgerung kommen lässt, dass diese „zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht [werden], damit sie in Ordnung leben“(Z. 74 f.). Die umgangssprachlichen und negativen Bezeichnungen „Ackergäulen“ (Z.74) und „Pflugtieren“ (ebd.) legen die unmenschlichen Bedingungen dar, die die unteren Bevölkerungsschichten ertragen, nur um die Steuern zahlen zu können, die die Ordnung im Staat erhalten. Als Resultat leitet er daraus ab, dass „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z. 75 ff.) und zieht somit einen weiteren Bezug zum Tiervergleich, da er geradeheraus sagt, dass die Bürger von den wohlhabenden Bevölkerungsschichten wie Arbeitstiere behandelt und gehalten werden. Der Autor fährt mit der rhetorischen Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 ff.) um noch einmal vor Augen zu führen wer seiner Meinung nach Schuld an der Situation der unteren Bevölkerungsschichten trägt. Er beantwortet die Frage im weiteren Verlauf selbst und stellt zudem dar aus welchen Mitgliedern die Regierung zusammengesetzt wird. Er erläutert „Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten“ (Z. 81 f.), zudem gibt es auch zusätzlich weitere untergeordnete Beamte, „die von der Regierung berufen werden um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z. 83 ff.). Durch die Akkumulation „Staatsräte und Regierungsräte, Landräte und Kreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte usw. mit allem ihrem Heer von Sekretären“ (Z. 86 ff.) wird veranschaulicht wie viele Personen beim Großherzogtum angestellt sind und dementsprechend bezahlt werden müssen. Die Tatsache das alle Angestellten die Bezeichnung Rat in der Berufsbeschreibung haben, verdeutlicht dass sie nur eine beratende Aufgabe haben und somit nicht alle zwingend notwendig für die staatliche Ordnung sind, aber trotzdem von der Allgemeinheit bezahlt werden. Er vergleicht das Volk mit einer Herde und die Beamten mit ihren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90 f.). Die Beamten stehen dementsprechend über dem Volk, obwohl sie teilweise selbst Teil des Volkes sind. Zusätzlich merkt er an „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.91 ff.) ein Semikolon trennt die Aufzählung in Form einer Klimax vom Fazit des Autors „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94 f.). Die Regierung regiert in einer Art Willkürherrschaft über das Volk, das machtlos unter ihnen steht. Das Verb „regieren“ (Z. 97) definiert der Autor mit der Erklärung „sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben“ (Z.98 f.). Das Volk wehrt sich nicht gegen die Steuern und die Herrschaft der Regierung, obwohl es ihnen dadurch schlecht geht. Zusätzlich bezeichnet der Autor die Mitglieder der Regierung als „Schurken“ (Z.100), denn „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z.101 ff.) und „den deutschen Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, haben sie seit Jahrhunderten verachtet und endlich gar verraten“ (Z.105 ff.). Die oberen Gesellschaftsschichten, die zum großen Teil die Regierung bilden, haben somit den vom Volk gewählten und somit von Gott bestimmten Machtinhaber entmachtet und die Macht auf sich selbst übertragen um das Volk zu unterdrücken. Der Autor fügt diesem noch hinzu, dass „ihr Wesen und Tun von Gott verflucht! Ihre Weisheit ist Trug, ihre Gerechtigkeit ist Schinderei“ (Z.111 ff.), was bedeutet das ihre gesamte Regierung auf einem ungerechten und unterdrückendem System basiert. Sie sind nicht so Weise und Gerecht wie sie sich aufführen, sondern handeln nur zu ihrem eigenen Vorteil. Er schließt dieses Argument mit der Behauptung: „Ihr lästert Gott, wenn ihr einen dieser Fürsten einen Gesalbten Herrn nennt“ (Z.115 f.). Im weiteren Verlauf erwähnt der Autor erneut den deutschen Kaiser und erinnert die Bürger daran, dass „unsere freien Voreltern [diesen] wählten“ (Z.121). Im Kontrast dazu stellt er die Tatsache, dass „diese Verräter und Menschenquäler nun Treue von euch [verlangen]!“ (Z.122 ff.), wodurch er zum Abschluss noch einmal zusammenfasst was die Regierung dem Volk angetan hat. Der Autor beendet den Text mit seiner Vision des zukünftigen Deutschlands „als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit" (Z.127 f.), womit er am Schluss die Intention seines Textes offenlegt.
Zum Schluss ist festzuhalten, dass der Autor den Text strukturiert auf seine Intention ausgelegt hat und diese auch im gesamten Inhalt als positive Lösung dargestellt hat, auch wenn seine Argumentation nicht in einem neutralen Stil verfasst wurde konnte er dennoch überzeugende Argumente anbringen, die seine Meinung deutlich vor Augen führen. Er verwendet einige sprachliche Mittel, von denen am Meisten die Akkumulation der Regierungsangestellten und die Tiermetaphorik in Bezug auf das Volk herausstachen.
Christine
Die Flugschrift „Der Hessische Landbote“, geschrieben von Georg Büchner und überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig, wurde im Jahr 1834 veröffentlicht. Thematisiert wird die Spanne zwischen der oberen und der unteren Gesellschaftsschicht.
Die Textstelle Z.70- Z.128 handelt von der Stellung des Volkes, Fürsten und Adligen im Großherzogtum Hessen, aber auch in ganz Deutschland, und die Forderung nach einer Revolution. Man kann die Textstelle in folgende fünf Sinnabschnitte gliedern: In Z.70- Z.77 bezieht Georg Büchner sich auf die zuvor genannte Statistik, in der die Abgaben des Volkes an das Großherzogtum veranschaulicht wurde. Er ruft dazu auf, sich anzusehen, was das Großherzogtum darunter versteht, eine Ordnung einzuhalten (vgl. Z.70- 72) und macht deutlich, dass „700000 Menschen […] dafür 6 Millionen [bezahlen] […], damit sie in Ordnung leben (Z.72- 75). Er beschreibt, dass das Großherzogtum die Bevölkerung zu „Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) macht, wodurch er deutlich macht, dass die Regierung die Bevölkerung ausnutzt und sie darunter sogar leiden muss (vgl. Z.76f.). Den Sinnabschnitt Z.78- Z.89 leitet er durch eine rhetorische Frage ein, wer für die Ordnung verantwortlich sei und dafür sorgt, dass diese eingehalten wird (vgl. Z.78- 80). Er beschreibt, dass die Großherzogliche Regierung von dem Großherzog und seinen obersten Beamten gebildet wird (vgl. Z.80- 82). Diese wiederum haben im Land diverse Vertreter, die dafür sorgen, dass die Ordnung eingehalten wird (.vgl. Z.83- 89). Danach beschreibt er in Z.90- Z. 99 die Stellung des Volkes im Vergleich zu der Regierung mit Hilfe einer Metapher: „Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten“ (Z.89- 90). Dennoch ist damit nicht gemeint, dass die Regierung sich gut um das Volk kümmert, sondern, dass sie „Melker und Schinder“ (Z.89f.) sind, das Volk also für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzt. Des weiteren verdeutlicht eine Aufzählung (vgl. Z.91- 94), dass die Fürsten und Adligen auf Kosten des Volkes leben. Er betont, dass sie es sich erlauben zu herrschen und das Volk dazu zwingt sich ihnen zu untergeben (vgl. Z.94f.). Durch eine Hyperbel betont er, dass die Regierung „die Mühe [hat], [das Volk] zu regieren“ (Z. 97). Dazu erläutert er, dass man nicht vom Regieren reden kann: Sie lassen sich vom Volk versorgen und nehmen ihnen alle Menschen- und Bürgerrechte (vgl. Z. 98f.). Im vorletzten Sinnabschnitt, Z.100- Z.118, veranschaulicht Weidig, dass das Großherzogtum sagt, „diese Regierung sei von Gott“ (Z.101), dies aber nicht stimmt (vgl. Z.102). Er betont dies durch eine Metapher, dass das Gottesgnadentum vom „Vater der Lügen“ (Z.103) stammt. „Vater“ (ebd.) steht häufig für „Gott“. Der Anhang „der Lügen“ (ebd.), sagt aus, dass die Idee des Gottesgnadentums von Jemandem stammt, der nicht Gott ist. Weidig erklärt, dass das Großherzogtum „aus Verrat und Meineid [gegenüber dem Kaiser], und nicht aus der Wahl des Volkes, [...]die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen [ist]“ (Z.108- 111). Er sagt sogar, dass deswegen das Wesen und Tun der Regierung von Gott verflucht sei (vgl. Z.111f.). Weidig vergleicht die vorgegebene Weisheit und Gerechtigkeit eher mit Trug und Schinderei (vgl. Z.112f.), die die Missachtung der Menschen- und Bürgerrechte und das Elend der Bevölkerung begründet(vgl. Z.113- 115). Den letzten Sinnabschnitt, Z. 119- Z. 128, beginnt Weidig indem er den Zustand des damaligen Deutschlands, dessen Kaiser die „freien Voreltern“ (Z.121) wählten, mit dem Zustand des derzeitigen Deutschlands, welches durch die Fürsten zerissen wurde (vgl. Z.120), also in einzelne Großherzogtümer aufgeteilt wurde, vergleicht. Des weiteren verdeutlicht er, dass es Hoffnung gibt und sagt, dass das Reich der Finsternis sich zum Ende neigt (vgl. Z.124f.) und „Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, […] als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen [wird]“ (Z.126- 128). Mit der Metapher „Reich der Finsternis“(Z.124) betont Weidig die Herrschaft, die das Elend der Bevölkerung mit sich bringt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Georg Büchner und Friedrich Ludwig Weidig einen Sturz des Großherzogtums fordern. Die Regierung und die Adligen leben auf Kosten der Bevölkerung, welche deswegen verarmt. Generell besitzt diese keinerlei Menschen- und Bürgerrechte und wird dazu gezwungen den Fürsten Treue zu schwören, obwohl diese eigentlich nicht dazu befugt sind dies zu fordern. Das Flugblatt ist ein Appell an die Bevölkerung für ihre Rechte zu kämpfen und das Herzogtum zu stürzen.
Feedback von Anne: Hallo Christine, In deiner Analyse hast du viele inhaltlich wichtige Aspekte, gut formuliert, genannt. Jedoch kommt mir deine Analyse manchmal vor wie eine Inhaltsangabe, da du zu oberflächlich analysierst. Der Vergleich des Volkes mit den Tieren, der sehr häufig verwendet wird, hast du leider nicht genannt sondern nur die Unterdrückung deutlich gemacht. Des weiteren gefällt mir dein Schluss sehr gut, weil du die wichtigen Textaussagen präzise genannt hast.
Maike
Der Kommentar (Z.70-128) aus der Zeitung „Der Hessische Landbote“, wurde 1834 von Georg Büchner geschrieben und veröffentlich und thematisiert die Armut und die Ungerechtigkeit in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Zu Beginn informiert Büchner die Leser der Zeitung über die Ausgangssituation auf, welche wäre, dass alle Menschen vom Staat missbraucht und ausgenutzt werden (vgl. Z.71-77). Büchner sagt auch, dass Volk sei die Herde des Staates (vgl. Z. 89f.) und der Staat sind „Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90f.). Dadurch wird der Unterschied der verschiedenen Schichten klar und die Arbeiten der einzelnen Schichten werden dargestellt. Büchner sagt die unteren Schichten, das heißt die Menschen die in Armut leben, arbeiten für die oberen Schichten (vgl. Z.98f.). Hier wird auch die Ungerechtigkeit klar, da der Staat dem Volk die „Menschen- und Bürgerrechte“ (Z.99) raubt. Zuletzt appelliert Büchner an das Volk, beziehungsweise an die Leser und versucht ihnen die Augen zu öffnen indem er sagt, „ihre Weisheit ist Trug, ihre Gerechtigkeit ist Schinderei“ (Z.112f.). Er warnt die Menschen, dass der Staat das Land kaputt macht und die Menschen nach und nach an ihm zu Grunde gehen (vgl. Z.113f.).
Zur sprachlichen Gestaltung ist zu sagen, dass Büchner einige rhetorische Figuren verwendet. Direkt zu Anfang liegt die Repetitio „In Ordnung leben. In Ordnung leben“ (Z.75f.) vor. Sie stellt deutlich heraus, dass die Menschen im 19. Jahrhundert gelitten haben und nicht in Ordnung leben konnten, da Büchner sich sehr darüber aufregt wie viele Menschen hungern müssen und leiden. Die Repetitio stellt ebenfalls eine Verbindung zum Drama Woyzeck dar, denn hin dem vorliegenden Flugblatt wird über die Notlage im 19. Jahrhundert gesprochen und im Buch Woyzeck, geht es um den armen Soldat Woyzeck, der hart arbeitet um seine Familie ernähren zu können. Außerdem passt der gesamte Auszug gut zu dem Drama, da im Text auch von den verschiedenen Schichten die Rede ist, welche das Drama klar aufzeigt. Es folgt die rhetorische Frage, wer denn diejenigen sind, die die Ordnung gemacht haben und aufpassen, dass es bei dieser Ordnung bleibt (vgl. Z.78f.). Die Antwort ist klar: es ist die Regierung. Büchner regt so die Leser an, nach zu denken ob sie mit der derzeitigen Situation zufrieden sind, oder ob sie etwas ändern wollen. Durch die Aufzählung von „Staatsräte und Regierungsräte, Landräte und Kreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte“ (Z.86ff.), macht Büchner klar wie viele Menschen mitwirken, um die Staatsordnung beizubehalten. „Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90), diese Antithese stellt heraus, das die Regierung zwei Seiten hat. Die erste ist diese, wie sie sich in der Öffentlichkeit gegenüber des Volkes verhalten, nämlich sozial und hilfsbereit, und die zweite ist die, wie sie wirklich sind: hinterlistig und unberechenbar. Mit den Metaphern „Häute der Bauern“ (Z.91) und „Schmalz auf ihren Gesichtern“ (Z.94), verdeutlicht Büchner, dass der Staat und die oberen Bevölkerungsschichten von der untersten Schicht lebt, da diese für die höherstehenden arbeiten müssen, aber dennoch ungerecht behandelt werden.
Büchner beginnt so, dass er die grundlegende Situation erklärt, aber alles negatives darüber berichtet. Dann fordert er die Menschen auf nach zu denken und sich eine eigene Meinung darüber zu bilden. Zum Schluss appelliert er dann an die Leser, sie sollen sich so etwas nicht gefallen lassen und sie sollen das Ganze ändern. So hat er vielleicht einige seine Leser überzeugt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Volk im 19. Jahrhundert sehr gelitten hat und Büchner die Menschen ermutigen wollte etwas dagegen zu unternehmen. Er schrieb das Buch Woyzeck ebenfalls auf Grundlage der damaligen Armutssituation in Deutschland.
Lara
Die Flugschrift "Der Hessische Landbote", wurde 1834 von Georg Büchner verfasst und gilt als einer der wichtigsten Werke der Literatur des Vormärz. Büchners Text wurde von dem Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet und in der Nacht zum 31. Juli 1834 auf einer Geheimpresse gedruckt und verbreitet. In dieser Flugschrift geht es um die Unterdrückung der Bauern und Arbeiter durch die Fürsten und Beamten in Hessen. Der Vorliegende Textausschnitt lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (Z.70-77) beschreibt die Veränderung des Staates durch den Großherzogtum. Dies wird durch den Aufruf "Seht nun, was man in dem Großherzogtum / aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: / die Ordnung im Staate erhalten!" (Z.70ff.) eingeleitet. Dieser Ausruf wird durch die Interpunktion "!" (Z.72) hervorgehoben. Mit dem Wort "seht" (Z.70) möchte Georg Büchner die Aufmerksamkeit der Leser auf sich lenken und sie somit zum Weiterlesen anregen. Anschließend nennt der Autor das Beispiel "700000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen" (Z.72f.), um den Lesern die Missstände der politischen Lage so besser zu verdeutlichen. Er vergleicht das Volk mit Substantiven wie "Ackergäulen und Pflugstieren" (Z.74) um der Bevölkerung zu zeigen, wie hart die Bauern arbeiten müssen, "damit sie in Ordnung leben [können]" (Z.75). Sie werden Minderwertige behandelt und als Arbeitstiere für die Herrschenden dargestellt. In Ordnung leben bezeichnet Büchner als "hungern und geschunden werden" (Z.77), wobei der Autor das Wort Ordnung" (Z.75) in diesem Zusammenhang neu definiert. Im darauf folgenden Sinnabschnitt (Z.78-99) wird der Aufbau des Staatsapparates dargestellt. Dieser Abschnitt wird durch die Frage "Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?" (Z.78ff.) eingeleitet. Die darauf konkrete Antwort "Das ist die Großherzogliche Regierung" (Z.80f.) zeigt, wer überhaupt verantwortlich und somit der Auslöser dieser politischen Missstände ist. Um näher auf die Regierung einzugehen, beschreibt Georg Büchner als nächsten den Aufbau dieser Regierung. An oberster Stelle der Regierung steht der Großherzog und anschließend seine Beamten (vgl.Z.81f.). Zusätzlich gibt es weitere Beamten, "die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten" (Z.84f.). Mit der Metaphorischen Aussage "Ihre Anzahl ist Legion" (Z.85) und der darauf folgenden Aufzählung (vgl.Z.86ff.), verdeutlicht der Autor wie viele unzählige Menschen hinter dieser Regierung stecken. Als letztes wird das Volk metaphorisch als "Herde" (Z.90) und die Beamten als "Hirten, Melker und Schinder" (Z.90f.) dargestellt. Durch diese Vergleiche möchte Büchner die Abhängigkeit des Volkes dem Leser genauer darstellen. Diese Ausnutzung wird durch die Aussage "sie haben die Häute der Bauern an,/ der Raub der Armen ist in Ihrem Hause" (Z.91f.) noch einmal verdeutlicht. Die Metaphorische Aussage "die/ Tränen der Witmen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; / sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft." (Z.93ff.) wird die Ungerechtigkeit des Volkes gegenüber der Beamten hervorgehoben. Diese Unterwerfung des Volkes wird durch die Aussage "sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen-und Bürgerechte zu rauben" (Z.98f.) erklärt. In dem letzte Abschnitt (Z.100-128) wird die Aufforderung zu einem Revolution-Freistaat beschrieben. Dort werden die Mitglieder Regierung als "Schurken" (Z.100) bezeichnet und stellt somit die Beamten als böse Menschen oder sogar Verbrecher da. Mit der Ansprache "ihr" (Z.100) bezieht der Autor die Leser wieder mit in das Problem ein und möchte Ihnen somit sagen, dass sie nichts gegen die Situation unternehmen und somit mit daran schuld sind. Mit der Antithese "Diese /Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen" (Z.103) wird Gott durch das Wort "Vater" (Z.103) ersetzt um Gott nicht mit etwas negativen in Verbindung zu setzen. Die nächste Aussage "Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Thun von Gott verflucht!" (Z.108ff.) wird wieder durch die Interpunktion "!" (Z.112) hervorgerufen. In diesem Ausruf sticht vor allem das Nomen "Gewalt" (ebd.) hervor, was die Beeinflussung der Beamten auf das Volk noch einmal verdeutlicht. Dieses ungerechte Verhalten wird auch durch die Textstelle "ihre Gerechtigkeit ist Schinderei" (Z.112) hervorgehoben. Georg Büchner beendet die Flugschrift mit der Beschreibung von Deutschland "als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen" (Z.127f.), womit er deutlichen machen möchte, dass er gegen die Ungerechtigkeit der unterlegenen Bürger angehen möchte und somit erreichen möchte, dass jeder das Recht auf Freiheit Gerechtigkeit hat. Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner in seinem Flugblatt die Menschen auf die ungerechte Situation aufmerksam machen wollte und somit die Menschen dazu bringen wollte etwas dagegen zu unternehmen. Er verwendet in seinem Sachtext eine recht einfach gehaltene Sprache, sodass man ihn gut nachvollziehen kann.
Janina
Analyse „Der Hessische Landbote“
Der vorliegende Ausschnitt aus dem Sachtext „Der Hessische Landbote“, verfasst als ein Flugblatt von Georg Büchner in dem Jahre 1834 zur Zeit des Vormärzes, thematisiert die gesellschaftlichen Verleugnungen auf Grund des sozialen Standes.
Der Textauszug (Z. 70-128) lässt sich in vier Sinnabschnitte einteilen. In dem ersten Abschnitt (Z. 70-77) geht es darum, wie das Volk unter den hohen Steuern zu leiden hat, obwohl sie hart arbeiten. Der Sinnabschnitt beginnt mit dem Satz „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z. 70 f.). Mit dem Verb „sehen“ (ebd.), möchte Georg Büchner die Leser persönlich ansprechen und ihnen zeigen, dass jeder an der Problematik des Staates beteiligt ist. Ebenso bringt das Wort „seht“ (Z. 71) eine gewisse Brisanz zum Ausdruck, was den Leser anregt das Flugblatt intensiv zu lesen. Im Folgenden nennt Georg Büchner die Zahl sechs Millionen, um den Lesern diese hohen Steuerabgaben deutlich zu machen (Z. 72 f.). Der Autor stellt die Menschen, die unter diesen Lebensumständen leiden müssen, gleich mit Nutztieren, um den Bürgern die Intensität vor Augen zu führen (Z. 74). Der Wiederspruch „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z. 75 f.) fechtet den Staat erneut an.
In dem zweiten Sinnabschnitt (Z. 78-99) stellt Georg Büchner die Arbeit und Existenz des Staates in Frage, in dem er schreibt „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78 f.). Er möchte erreichen, dass die Leser sich ebenfalls diese Frage stellen und darüber diskutieren wer die Schuld zu tragen hat. Mit der darauffolgenden Aussage „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z. 80 f.) gibt er eine Antwort, von welcher er selbst voll und ganz überzeugt ist. Er benennt die Verantwortlichen, die mit an dem Großherzogtum beteiligt sind. „Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. Die anderen Beamten sind Männer, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten“ (Z.81ff.). Außerdem soll die zahlreiche Menge an Personen, die bei der Regierung arbeiten verdeutlicht werden, indem Georg Büchner eine erneute Aufzählung macht. „Ihre Anzahl ist Legion: Staatsräte und Regierungsräte, Landräte und Kreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte usw.“ (Z. 85 ff.) Nach der Meinung von Georg Büchner, lässt sich das Volk Von der Regierung ausbeuten, indem er die Bürger mit einer „Herde“ (Z. 90) und deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f.) vergleicht. Sie gehören der falschen Regierung an und sollten sich gegen diese währen. Diese Nomen sollen verdeutlichen, dass das Volk schwächer als der Staat ist. Die Metapher „die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft.“ (Z. 93 ff.) macht deutlich, dass die Differenz zu Zeiten des Vormärzes zwischen arm und reich sehr groß ist.
Der dritte Sinnabschnitt (Z. 100-124) beginnt mit einer Aussage des Pastors Friedrich Ludwig Weidig, die lautet: „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen diese Regierung sei von Gott.“ (Z. 100 f.) Er bezieht das Thema auf die Religion, da diese zu dieser Zeit ebenfalls eine bedeutsame Rolle unter den Bürgern gespielt hat. Er gebraucht das Nomen „Schurken“ (Z. 100), um die Regierung zu verurteilen und schlecht darzustellen, so dass sich die Bevölkerung gegen diese abwendet. Er spricht das Volk persönlich an, indem er das Pronomen „ihr“ (Z. 100) benutzt. Damit möchte er sagen, dass die Bürger nichts gegen den Staat versuchen zu unternehmen und eine gewisse Verantwortung für den zu dieser Zeit herrschenden Staat tragen. Die Metapher „Vater der Lügen“ (Z. 103) soll die Gehässigkeit des Staates wiederspiegeln und die Menschen dazu bringen Abscheu und Zorn für die Regierung zu empfinden. Mit der folgenden Aussage möchte Friedrich Ludwig Weidig betonen, dass die Fürsten keine „rechtmäßige Obrigkeit“ (Z. 104) sind. Er möchte dem Volk nahebringen, dass Gott das Beste ist und nicht die Regierung. Mit dem nächsten Satz „Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht“ (Z. 108 ff.) soll verdeutlicht werden, dass die Regierung rechtswidrig gehandelt und sich somit strafbar gemacht hat, um Macht zu erlangen und das Volk unter ihrer Staatsgewalt kontrollieren zu können. Die Metapher „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Person des Elend“ (Z. 12 ff.), verstärkt diese Skrupellosigkeit. Im Folgenden versucht der Autor die noch kommenden Plagen aufzuführen, um das Volk weiter abzuschrecken (Z. 112 ff.). Der Ausruf „und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch!“ (Z. 122 f.), soll die Leser anregen über ihre eigenen Fehler nachzudenken und diese deutlich auszusprechen und nicht wie die Fürsten zu verheimlichen, damit andere darunter leiden müssen. Außerdem spricht der Autor die Leser erneut persönlich an, indem er das Pronomen „euch“ (Z. 124) nutzt, um die Dringlichkeit gegen das Volk anzugehen, hervorzubringen.
Der vierte und letzte Sinnabschnitt (Z. 124-128) beginnt mit der Metapher „Reich der Finsternis“ (Z. 124). Sie soll den Lesern aufführen, dass ihr Land zerstört werden wird, damit diese etwas gegen die Regierung unternehmen. Mit der letzten Aussage „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.25 ff.) gibt er eine Zusicherung, dass die Bürger gegen die Intoleranz des Staates vorgehen dürfen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Georg Büchner sich in dem hessischen Landboten wiederfindet, da er die Arbeit der Regierung als nicht richtig und beschämend wahrnimmt. Der Sachtext soll auf die Rechtswidrigkeit und die Mängel verweisen. Das Flugblatt soll dazu dienen dem Volk die Wahrheit vor Augen zu führen und sie zu motivieren gegen die Regierung vorzugehen.
Jan
Analyse „Der Hessische Landbote“
Bei dem vorliegendem Text mit dem Titel ,,Der Hessische Landbote“ von Georg Büchner, überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig, handelt es sich um ein Flugblatt aus dem Sachtext „Friede den Hütten ! Krieg den Palästen!“ Thematisch geht es um die Ausbeutung und Ausnutzung derer, welche zu einem niedrigen Stand gehören. Sie wurde 1834, in der Zeit der Julirevolution in Frankreich und des Vormärzes veröffentlicht.
Die zu analysierende Textstelle setzt mit dem Imperativ „Seht nun“ (Z.70) ein, welcher die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Autor lenken soll. Denn dieser veranschaulicht „was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat“ (Z.70f.). Es müssen nämlich „700.000 Menschen (…) 6 Millionen“ (Z.72f.) bezahlen, um die „Ordnung im Staate“ (Z.72) erhalten zu können. Damit sind die Abgaben den Ärmeren und vor allem der Bauern zu dieser Zeit in Frankreich gemeint. Denn durch ihre Abgaben, können die Reichen in Reichtum leben und die „Ordnung“ (ebd.), also die Ständegesellschaft und die Ausnutzung der Armen bleibt erhalten. Denn um in „Ordnung“ (Z.75) zu leben, werden sie zu „Ackergäulen und Pflugstieren gemacht“ (Z.74). Büchner vergleicht also Menschen mit Tieren und um genauer zu sein mit Arbeitstieren. Damit will er verdeutlichen, dass die Reichen nur so leben können, weil die Armen für sie Arbeiten und ihnen Abgaben zahlen. Dies vertieft er, indem er sagt : „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75ff.). Damit drückt er erneut die Armut der Bauern und anderer Betroffener aus und zeigt, dass sie keine Wahl haben, da sie einfach unterlegen sind. Er fährt fort : „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten ?“ (Z.78ff.) Dies ist eine rhetorische Frage, denn er beantwortet sie im Anschluss selbst und sagt : „Das ist die Großherzogliche Regierung. Die Regierung wird gebildet von dem Großherzog und seinen obersten Beamten. Die anderen Beamten sind sind Männer, die von der Regierung berufen werden, um jene Ordnung in Kraft zu erhalten.“ (Z.81ff.) Damit nennt er die Leute, welche die Schuld an der Ungerechtigkeit zwischen den verschiedenen Ständen haben und welche für diese „Ordnung“ (ebd.)
verantwortlich sind. Er nennt das „Volk“ (Z.89) ihre Herde, womit er es erneut mit Tieren vergleicht. Die ganzen „Räte“ (Z.87) nennt er dabei ihre „Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90f.) und verdeutlicht damit, dass diese die Kontrolle über das Volk haben. Man kann auch den nicht vorhanden eigenen Willen bei Tieren auf das Volk beziehen, da dieses ihren Willen aufgezwungen bekommt und nicht frei entscheiden kann. Außerdem ermahnen die Reichen „das Volk zur Knechtschaft“ (Z.95) und unterwerfen es damit. Im Folgenden spricht er das Volk direkt an und sagt : „Ihnen gebt ihr 6.000.000 Fl. Abgaben; sie haben dafür die Mühe, euch zu regieren; d.h. sich von euch füttern zu lassen und euch eure Menschen- und Bürgerrechte zu rauben. Diese Aussage ist Ironisch, da die Bauern, welche Abgaben leisten müssen, sich viel mehr „Mühe“ (ebd.) geben, als die Herrscher, welche keinen Finger rühren müssen und sich eben von den Armen „füttern“ (ebd.) lassen. Das einzig mühsame, was sie zu tun haben ist den Armen ihre „Menschen- und Bürgerrechte zu rauben“ (ebd.) und ihnen somit all ihre eigentlich verdienten Rechte zu nehmen. Und dies dulden sie nur, weil ihnen gesagt wird die Regierung wäre von Gottes Gnaden (vgl.Z.100f.). Dann vergleicht er die Regierung mit Gott/ dem Vater, indem er sagt : „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen. Damit meint er, dass die Sache mit von Gottes Gnaden nicht stimmt und bloß eine Lüge und damit vom Vater, also Gott der Lügen stammt. Diese verachten auch „den deutschen Kaiser“ (Z.105f.) „seit Jahrhunderten“ (Z.107) und haben in letztendlich „gar verraten“ (Z.108). Des halb sind diese laut Büchner auch nicht von Gottes Gnaden, sondern ganz im Gegenteil von ihm verflucht. Außerdem machen sie das Land nur kaputt, indem sie es „zertreten (…) und zerschlagen“ (Z.114). Dazu kommt auch noch, dass sei über „Gott“ (Z.115) lästern.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Bücher gegen die vorhandene Ordnung argumentiert und das Volk dazu aufruft etwas gegen ihre und auch seine Situation zu tun.
Luisa
Sachtextanalyse ,,Der Hessische Landbote"
Der historische Sachtext ,,Der Hessische Landbote", welcher von Georg Büchner geschrieben worden ist, wurde im Juli 1834 als Flugblatt für das Volk veröffentlicht und thematisiert die Skrupellosigkeit verschiedener Gesellschaftsschichten.Hintergrund dieses Flugblattes waren soziale Unruhen und dessen Niederschlag in Oberhessen im Jahre 1830. Daraufhin schloss sich Georg Büchner im Jahre 1833 einer französischen Geheimgesellschaft an dessen Ziel die Abschaffung der Monarchie war. Die Intention des Flugblattes ist dem Volk seine soziale Ausbeutung bewusst zu machen.
Der erste Sinnabschnitt des Auszuges aus dem Sachtext(Z.70-77) wird durch den Imperativ ,,Seht" (Z.70) eingeleitet. Dies fordert das Volk dazu auf ihre Augen zu öffnen und das Unrecht zusehen. Georg Büchner appelliert an das Volk, weil es erkennen soll welches Unrecht das Großherzogtum verübt. Die Aussage „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 ff.) verdeutlicht das Ergebnis, welches dem Volk vor den Augen liegt. Jedoch scheint das Volk dieses negative Ergebnis nicht wahrzunehmen. Die angegebenen Zahlen im Flugblatt ,,700 000 Menschen" (Z..72), ,,6 Millionen" (Z..73) veranschaulicht die Menge und sollen dem Volk bewusst machen, welche Summen der Staat erhält, dafür dass einige Menschen und Familien ,,hungern" (Z.76) müssen. Die Angabe des Geldes in der Aussage ,, 700000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen" (Z.72f.), soll dem einzelnen Leser bewusst machen wie viel Geld diese Regierung für das letztendliche regieren erhält. Die Metapher ,,Ackergäulen" (Z.74) verdeutlicht, dass das Volk von der Regierung skrupellos ausgenutzt wird. Da das Volk viel arbeiten muss um die Abgaben an die Regierung zuzahlen, dafür erhält das Volk keine Gegenleistung.
Der zweite Sinnabschnitt (Z. 78-99) wird durch die rhetorische Frage ,, Wer sind denn die, welche diese Ordnung g/macht haben und die wachen, diese Ordnung/ zu erhalten?" (Z.78ff.) eingeleitet, welche das Regierungssystem hinterfragt. Das Regierungssystem und dessen Macht Ausübung wird durch die Aufzählung der Berufe,,Staatsräte und Regierungsräte, Landräte undKreisräte, geistliche Räte und Schulräte, Finanzräte und Forsträte" (Z.86ff.) verdeutlicht. In diesen verschiedenen Räten sind Beamte vertreten, welche Angestellte vom Staat sind, somit diese Räte auch für die Regierung kontrollieren können. Daher wird dem Volk Macht und Freiheit entzogen. Durch den tierischen Vergleich des Volkes, das mit einer ,,Herde" (Z.90) assoziiert wird, veranschaulicht das die einfachen Denkweise des Volkes, da dieses nicht hinterfragt wer der ,,Hirte" (Z.90) ist, und warum man diesem folgen sollte. Die Aussage ,, der Raub der Armen ist in ihrem Hause"(Z.92) veranschaulicht wem der Autor die Schuld gibt. Die Regierungen raubt dem Armen noch mehr, und ist auch schuld an den ,,Tränen der Witwen und Waisen" (Z.93). Das zeigt an was für eine Qual des Volkes die Regierung beteiligt ist. Die Antithese ,,sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft" (Z.95) akzentuiert das Mächteungleichgewicht des 19. Jahrhundert. Das Volk hat keinerlei Macht geschweige denn irgendwelche Recht, und die Regierung muss sich nach keinen Vorschriften und Gesetzen richten. Die ,,Knechtschaft" (ebd.) bezieht sie im folgendem Kontext vermutlich auf die nicht vorhandenen Menschenrecht in dieser Zeit. Im folgendem wird auch gesagt, dass sich die Regierung vom Volk füttern lassen würde und sie sich ihre Menschen und Bürgerrechte rauben lassen würde (vgl.Z.98f.). Diese Aussage verdeutlicht wieder Mals die Ungerechtigkeit der Regierung und was sich das Volk alles gefallen lässt.
Der dritte Sinnabschnitt (Z.100-125) wird durch die Assoziation ,,Schurken" (Z.100) eingeleitet. In dem vorliegendem Kontext wird die Regierung als ,,Schurken" (ebd.) assoziiert. Diese ,,Schurken" (ebd.) der Regierung werden vom Volke geduldet (vgl.Z.100). Die Aussage ,, diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen" (Z.101 ff.) verdeutlicht, dass die Regierung als Teufel assoziiert wird, da sie sich selbst ernannt hat. Des Weiteren wird gesagt, dass die deutschen Fürsten keine rechtmäßige Obrigkeit sind (vgl.Z.103f.), weil sie nicht unter Gottesgnaden stehen. Da die ,, Gewalt der deutschen Fürsten" (Z.110) nicht rechtfertigt ist, ,,ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht" (Z.111f.). Das akzentuiert die Verachtung Gottes gegenüber der Regierung und der Fürsten die sich selbst ohne Grund dessen als etwas mächtigeres darstellen als das Volk. Die Aussage ,,ihre Gerechtigkeit ist Schinderei" (Z.113) verdeutlicht dessen willkürliche Macht Ausübung, welche keine Achtung vom Volk erhalten sollte. Im Folgendem wird auch ,, ihre Weisheit und Trug" (Z.112) verachtet und durch das ,,zertreten des Landes" (Z. 113)definiert, weil solche Menschen schuld dafür das Kultur zerstört wird. Die Aussage ,, Gott habe die Teufel gesalbt" (Z.116) veranschaulicht, dass dieser Regierung niemals durch Gott ernannt wurden ist, sondern sich selbst ernannt hat. Des Weiterem wird ,,Deutschland, unser liebes Vaterland, haben diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den unsere freien Voreltern wählten, haben diese Fürsten verraten, und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch! " (Z.119ff.) als Fazit verwendet. Die Fürsten werden als Menschenquäler assoziiert und sind schuld daran das Deutschland untergeht. Diese Fürsten, welche vom Kaiser ernannt wurden, welcher vor einigen Jahre gewählt wurde, werden als Feind betrachtet. Dieser Feind erwartet nun von Volk, welches weder Menschen noch Bürgerrechte besitzt Treue, die das Volk nicht erbringen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Büchner eine Impuls der damaligen Revolution geben wollte, da er selbst die Regierungsform als unwürdig gegenüber dem Volk betrachtete. Georg Büchner will das Volk auffordern ihr Unrecht zu bekämpfen, indem das Volk sich gegen die Politik wehrt und ihr nicht weiterhin treu ist. Das Volk, welches vollkommen machtlos ist, wird von der Regierung, welche willkürlich handeln kann, skrupellos ausgenutzt. Die Bürger zahlen Geld, dafür dass sie weder Menschrechte noch ein Mitspracherecht besitzt. Daher wird die Regierung zum Ende des Text auch mit dem Teufel assoziiert, da diese das Volk nur für ihr nutzt missbraucht.
Annika
Die Flugschrift „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ von Georg Büchner, veröffentlicht im Sommer 1834 und überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig, prangert die Missstände in Bezug auf den Ist-Zustand des 19. Jahrhunderts zwischen Arm und Reich an.
Der Titel der Flugschrift enthält einen Parallelismus („Friede [...]! Krieg[...]!“), dieser sorgt dafür, dass das Gesagte erheblichen Nachdruck bekommt.
Der Inhalt der Textpassage (Z.70-128) behandelt die politische Meinung des Volkes verschiedener Schichten und das Verlangen nach einer Revolution. Die Textpassage lässt sich in fünf Sinnabschnitte unterteilen: Im ersten Sinnabschnitt Z.70-77 verweist Büchner auf die Resultate der zuvor aufgeführten Statistik bezogen auf die jährlichen Geldabgaben im Großherzogtum Hessen. Mit er einer einleitenden Anapher („‘‘Seht‘‘ nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; ‘‘seht‘‘ was es heißt: die Ordnung zu erhalten“ Z. 70ff) untermauert Büchner die Eindringlichkeit in Form eines Appells. Die häufige Wiederholung „Ordnung“ (Z.72, 75,75f, 78, 79,84) ist ebenfalls ein Appell an die Leser, dass die Ordnung im Lande wieder hergestellt werden soll. Im Weiteren betont er, dass die Bevölkerung Geld bezahlt um vom Großherzogtum zu Tieren gemacht zu werden (vgl. Z. 72f) um in der gewünschten Struktur zu leben. Büchner definiert den Begriff Ordnung laut Verständnis des Großherzogtums als ein Leben voller Hunger und Schändungen.
Im zweiten Abschnitt (Z.78-89) beschreibt er politische Macht des Großherzogtums in seinen einzelnen Abteilungen. Eingeleitet wird dies mit Hilfe der Rhetorischen Frage „Was haben denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z.78-80) um die Antwort zu Implizieren und die Ungerechtigkeit zu verdeutlichen. In einer Aufzählung wird die „Legion“ (Z. 85) des Großherzogtums benannt (vgl. Z. 86-89), um die Vielzahl der Beamten, also der Schuldiger zu verdeutlichen.
Im Folgenden Abschnitt (Z.89-99) definiert Büchner die Situation des restlichen Volkes metaphorisch, er vergleicht sie als Herde, und die Restlichen als deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90f). Büchner betont, dass das Volk die gesamten Abgaben bezahlt um sich regieren zu lassen und um die regierenden zu verpflegen. Er betont, dass sie „sich von [ihnen] füttern lassen und [ihnen ihre] Menschen- und Bürgerrechte […] rauben“ (Z.98f).
Im vierten Abschnitt (Z.100-112) appelliert Weidig an den Verstand des Volkes, indem er ihnen ihre Naivität vor Augen führt „ Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott. Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen.“ (Z. 100ff). Er betont mit Hilfe der Wiederholung „Gott“ (Z.101, 102, 112, 115), dass die Regierung nicht von Gott ist, sondern sich fälschlicher Weise von der Rechtmäßigen Obrigkeit, „den deutschen Kaiser“ (Z.105) abgewandt hatten. Weidig betont, dass dieser vom Volk gewählt wurde und von den Fürsten hintergangen wurde „Diese deutschen Fürsten sind keiner rechtmäßige Obrigkeit, sondern die rechtmäßige Obrigkeit , den deutschen Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, haben sie seit Jahrhunderten verachtet und endlich verraten“ (Z.103-108).
Nina H.
Die vorliegende Flugschrift „Der Hessische Landbote", welche im Jahr 1834, zur Zeit des Vormärzes, von Georg Büchner verfasst und veröffentlicht wurde, thematisiert die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und die Ausbeutung des Volkes.
Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Aussage Büchners, „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!" (Z. 70 ff.), ein. Durch das Verb „Seht“ (Z. 70), welches im Imperativ steht, wird das ganze Volk direkt angesprochen und dazu aufgefordert, sich mehr mit der aktuellen politischen Lage zu beschäftigen, da diese für jeden Bürger relevant ist. Anschließend sagt er, dass das Volk „6 Millionen" (Z. 73) Gulden zahlen müsse. Durch diese Summe wird das Ausmaß der Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht deutlich. Dem fügt er hinzu, dass das Volk zu "Ackergäulen und Pflugstieren" (Z. 74) gemacht werde. Durch diese Metapher wird das Volk mit Tieren gleichgesetzt, welche schwere Arbeit leisten, was ebenfalls das Ausmaß der Ausbeutung des Volkes verdeutlicht. Büchner erklärt, dass das Volk auf diese Weise behandelt werde, damit „sie in Ordnung leben" (Z. 75). Dabei ist es der Regierung gleichgültig, dass die Menschen „hungern und geschunden werden" (Z. 76 f.). Dies bringt zum Ausdruck, dass die Regierung ohne Rücksicht auf das Volk handelt und nur auf ihre Interessen bedacht ist. Das Volk wird von der Regierung ausgebeutet und lebt unter schlechten Lebensbedingungen. Zudem betont diese Verhaltensweise der Staatsoberhäupter, wie groß die Unterschiede der verschiedenen Gesellschaftsschichten in Bezug auf ihre Lebensumstände sind.
Der darauffolgende Abschnitt beginnt mit der rhetorischen Frage, wer diese Ordnung eingeführt habe und sie nun erhalte (vgl. Z. 78 ff.). Dies bezieht sich auf das Volk, welches diese Regierung nicht frei gewählt hat und sie dennoch nicht abschafft, obwohl es mit der herrschenden Ungerechtigkeit unzufrieden ist. Büchner beantwortet diese Frage im nächsten Satz und sagt, es sei die „Großherzogliche Regierung" (Z. 80), welche für die Ungerechtigkeit zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten und die damit verbundenen Folgen insbesondere für die untere Schicht verantwortlich sei. Anschließend folgt eine Aufzählung der Regierungsmitglieder. An erster Stelle steht der Großherzog und danach seine Beamten, die „jene Ordnung in Kraft" (Z. 84 f.) erhalten müssen. Daraufhin werden die Personengruppen aufgezählt, aus denen sich die Regierung zusammensetzt (vgl. Z. 86 ff.). Die hier genannten Berufe umfassen die Bildung, die Religion und das Staatswesen, was darauf schließen lässt, dass das Volk kein Mitbestimmungsrecht hat und alles durch die Beamten ausgeführt wird. Des Weiteren erwähnt Büchner, dass das Volk die „Herde" (Z. 90) sei und die Beamten die „Hirten, Melker und Schinder" (Z. 90 f.) des Volkes. Das Volk wird dem zur Folge als Herde durch die Hirten geleitet, was sich erneut darauf bezieht, dass die Beamten das Volk lenken und ihm jegliche Mitbestimmung nehmen. Die Bezeichnung der Beamten als Melker steht metaphorisch dafür, dass dem Volk alles genommen wird, sowohl sein Geld in Form von Steuern, als auch sein Hab und Gut. Dem Volk wird zum Großteil mehr abverlangt, als es hat, weshalb es von der Regierung ausgenutzt wird, was sich darauf bezieht, dass die Beamten als Schinder dargestellt werden. Damit ist gemeint, dass sie dem Volk ohne Rücksicht so viel abnehmen, wie sie möchten. Daraufhin folgt die Aussage „sie haben die Häute der Bauern an, der Raub der Armen ist in ihrem Hause" (Z. 91 f.). Dies legt das Ausmaß der Ausbeutung des Volkes erneut dar. Außerdem wird dadurch verdeutlicht, dass die Regierung und die Beamten für das Leid und die Armut des Volkes verantwortlich sind. Die folgende Antithese „sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft" (Z. 95 f.) macht deutlich, dass sich das Volk durch die Regierung ausbeuten lässt und sich ihr unterwirft, denn es ist nicht frei. Die Regierung nimmt dem Volk alle „Menschen- und Bürgerrechte" (Z. 99) und nimmt ihm jede Freiheit, da sie alles bestimmt.
Der darauffolgende Abschnitt ist von dem Pastor Ludwig Weidig eingefügt worden. Er beschreibt die Regierenden als „Schurken" (Z. 100), welche behaupten, dass diese Regierung „von Gott" (Z. 101) sei. Die Regierenden stützen ihre Herrschaft durch das Gottesgnadentum, damit das damals stark gläubige Volk sie als Herrscher ansieht und sich unterordnet. Weidig erklärt jedoch, dass diese Regierung nicht von Gott sei, sondern "vom Vater der Lügen" (Z. 102 f.). Er bezweifelt, dass diese Herrscher, welche ihr Volk derart ausbeuten, von Gott gewollt sind und sieht den „deutschen Kaiser" (Z. 105 f.) als „rechtmäßige Obrigkeit" (Z. 105) an. Dadurch wird starke Kritik an den deutschen Fürsten ausgeübt. Weidig ist der Auffassung, dass alleine der deutsche Kaiser der rechtmäßige Herrscher ist, was er widerlegt, indem er sagt, dass dieser frei vom Volk gewählt worden ist. Die Herrschaft der deutschen Fürsten ist seiner Meinung nach durch „Verrat" (Z. 108) entstanden und ihre „Gewalt" (Z. 110) geht aus diesem hervor. Er kritisiert, wie die Regierung vorgeht, in Bezug auf die Ausbeutung und Unterwerfung des Volkes und sieht diese Regierung nicht als rechtmäßig an. Für Weidig ist die gewaltsame Regierung der deutschen Fürsten keineswegs mit dem Willen Gottes vereinbar, weshalb er sagt, das „Wesen und Tun" (Z. 111) der Fürsten sei „von Gott verflucht!" (V.112). Dieser Gegensatz, dass Weidig die Regierung in Hessen nicht als Gottesgnadentum ansieht, sondern als einen Fluch Gottes, stellt dar, wie abgeneigt er den Fürsten gegenüber ist, was zum Ausdruck bringt, dass sie nicht die freien Herrscher sind, als die sie sich selbst betiteln. Dies wird auch deutlich, wenn er dem hinzufügt „ihre Weisheit ist Trug, ihre Gerechtigkeit ist Schinderei" (Z. 112). Seiner Meinung nach spielen für die Regierung Dinge wie Gerechtigkeit keine Rolle, da sie ihr Volk ausbeuten, statt es zu unterstützen. Anschließend folgt die Aussage Weidigs „[s]ie zertreten das Land" (Z. 113 f.), was erneut betont, dass die Fürsten Deutschland seiner Meinung nach zerstören und für das Volk nur Armut auslösen.
Weidig geht darauf direkt auf das Volk ein, indem er erklärt, dass jeder, der einen Fürsten einen „Gesalbten des Herrn" (Z. 116) nenne, Gott lästere. Für ihn sind die deutschen Fürsten „Teufel" (Z. 117). Dies bringt zum Ausdruck, dass er jene verabscheut und an das Volk appelliert, um dafür zu sorgen, dass sie nicht weiter ausgebeutet und ausgenutzt werden. Im Folgenden kritisiert er die Regierung weiter und sagt, dass sie das „liebe[.] Vaterland" (Z.119) zerrissen hätten. Die Fürsten haben seiner Meinung nach alles zerstört und dafür gesorgt, dass sich das Volk unterwirft, statt frei zu sein. Des Weiteren beschreibt Weidig die Fürsten als „Menschenquäler" (Z.123), die nun die „Treue" (Z. 123) des Volkes fordern. Die Metapher „Reich der Finsternis" (Z. 124), mit welcher er das durch die Fürsten regierte Deutschland beschreibt, deutet erneut daraufhin, dass er die Herrschaft der Fürsten kritisiert. Sie bringen dem Volk nur Schlechtes, da es unter ihrer Herrschaft in Armut lebt und keine Rechte hat. Er glaubt, dass diese Herrschaft ein Ende haben wird und ist sich sicher, dass Deutschland zu einem „Freistaat" (Z.127) wird, der durch eine „vom Volk gewählte Obrigkeit" (Z. 127 f.) geleitet wird. Damit ist eine Demokratie gemeint, die auch den unteren Gesellschaftsschichten Rechte und Freiheit gibt und niemand mehr ausgebeutet wird.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sowohl Büchner, als auch Weidig das durch die Fürsten geleitete Regierungssystem kritisieren und ausschließlich dagegen argumentieren. Diese Regierung, welche das Volk ausbeutet ist für sie nicht von Gott gewollt und nicht rechtmäßig. Außerdem werden die Unterschiedlichen Lebensverhältnisse der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zur Zeit des Vormärzes kritisiert.
Madita
Der Textauszug aus „Der Hessische Landbote“, welcher im Jahre 1834 von Georg Büchner veröffentlicht wurde, wurde in der Zeit des Vormärzes veröffentlicht und thematisiert, die Ungleichheit der Gesellschaft und deren Missstände in dieser Zeit. Der Textausschnitt lässt sich in vier Sinnabschnitte gliedern (Z.70-128). In dem ersten Sinnabschnitt (Z.70-77) geht es um die hohen Steuerabgaben die die Gesellschaft bezahlen muss und darum, dass der Autor dies auf eine ironische Art und Weise überspitzt darstellt. Georg Büchner beginnt seinen Textauszug mit dem Satz „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat…“ (Z.70f.), welcher den Leser mit dem Verb „Seht“ (Z.70) direkt anspricht und verdeutlicht, dass aus der Gesellschaft jeder die Missstände mitbestimmt. „Seht was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.71) ist ein Aufruf, dass der Leser genau auf das folgende Geschehen achten soll und auf die Problematik aufmerksam werden soll, ob die hohen Steuerzahlungen nötig sind.Im weiteren Verlauf macht der Auto erneut auf die hohen Steuern aufmerksam „700000 Menschen bezahlen dafür 6. Millionen…“(Z.72f.). Auch zeigt der Vergleich, mit Arbeitstieren „Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74), dass die Bürger minderwertig im Gegensatz zu der Regierung gestellt sind und zu hohe Steuern zahlen müssen, jedoch dafür sehr hart arbeiten müssen um meschengerecht leben zu können. Am Ende des Sinnabschnitts wird dargestellt, dass die Bürger ausschließlich in Ordnung leben können wenn sie „hungern und geschunden werden“ (Z.76f.), dies zeigt, mit einer gewissen Ironie, dass Missverhalten des Staates gegenüber den Bürgern. In dem zweiten Sinnabschnitt (Z.78-99) wird der Staat als Ursache für die schlechten Lebensumstände der Bürger dargestellt. Der Autor beginnt diesen Sinnabschnitt mit einer Fragestellung„Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z.78f.), welche Georg wiederum anschließend selber beantwortet „ Das ist die Großherzogliche Regierung.“ (Z.80f.). Somit stellt der Autor dar, wer an den schlechten Lebensumständen der bürgerlichen Gesellschaft Schuld hat. Der Leser versteht diese Aussage als Anstachelung, dass die Bürger sich gegen den Staat wehren sollen, da dieser an ihren Umständen schuld hat. Des Weiteren erläutert Georg Büchner wer im Staat alles beteiligt ist und zeigt somit das es eine Vielzahl an Leuten ist die an der Regierung beteiligt sind. Diese Aussage verstärkt er mit den Worten „Ihre Anzahl ist Legion“ (Z.85). Hier wird zudem gesagt, dass die Regierung aus verschiedenen Gruppen besteht und diese werden in (Z.85 ff) auch aufgezählt. Jedoch wird hier schon deutlich das die Bevölkerung in Schichten aufgeteilt ist. Hier wird durch die Vielzahl der Gruppen die über den Handwerksleuten und Bauern stehen verdeutlicht welch große Macht sie gegen sich haben und dadurch wird dem Leser gezeigt in welch misslicher Lage sich die „ einfache Bevölkerung “ befindet . Im nächsten Sinnabschnitt (Z.90) wird erneut betont wie der Staat im Verhältnis zum Volk steht und zwar weit über ihnen, ebenfalls wird hier erneut verdeutlicht das der Staat das Volk unterdrückt, Beispiel dafür „ Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten, Melker und Schinder….“(Z.90f.) In den Zeilen 94 bis 95 wird gesagt das der Staat frei lebt, das Volk jedoch in Knechtschaft , da der Staat sie zur Knechtschaft ermahnt. Hiermit wird die Situation in der sich das Volk sich befindet nochmals klargestellt und zugleich befindet sich hier ein Hauch von Hoffnung, da das Wort ermahnen noch relativ harmlos klingt und es den Anschein gibt, dass das Volk noch die Chance hat diese Situation zu ändern. In Zeile 96 werden erstmals dann die Abgaben angesprochen und durch Ironie wird verdeutlicht wie unverschämt es von dem Staat ist so hohe Abgabe zu verlangen obwohl der Staat eigentlich nichts für sein Volk tut, sondern im Gegenteil das Volk sorgt eigentlich für den Staat und füttert diesen durch und soll dann noch dafür Zahlen. Im letzten Abschnitt (Z.100-128) beginnt die religiös angehauchte Erweiterung des Flugblattes von Pastor Friedrich Ludwig Wendig, welcher hier Bezug auf die Biblische Schöpfungsgeschichte nimmt und diese sogar ein Stückweit umdeutet. Zu beginn sagt er in Zeile 100, dass das Volk die Unterdrückung nur duldet das das Volk glaubt die Regierung wäre von Gott geschaffen worden, jedoch wäre dies nur von „Schurken“ (Z.100) gesagt wurden. In den folgenden zwei Zeilen sagt der Pastor das es nichts als Lügen seien, dass die Regierung von Gott geschaffen wurde. Die Meinung des Pastors hatte in der damaligen Zeit noch eine Große Bedeutung da die Menschen sehr gläubig waren, dies ist eine große Stütze für das Flugblatt und könnte bei vielen Lesern für Überzeugung sorgen und ist somit eine große Hilfe. Von Zeile 103 bis Zeile 108 erklärt der Pastor, dass die Fürsten nicht die rechtmäßigen Herrscher des Volkes sind sondern dies eigentlich der Kaiser ist der damals vom Volk frei gewählt wurde. Hier wird der Rückblick auf demokratische Wahlen gezeigt und dies betont den deutlichen Rückschritt in der Gesellschaft und das es Demokratie nicht mehr gibt seitdem die Fürsten nun regieren. Die Gier der Fürsten auf den Posten des Kaiser wird beispielsweise durch diese Textstelle verdeutlicht „ (…)haben sie seit Jahrhunderten verachtet und gar endlich verraten.“ (Z.107f.) In den Zeilen 110 bis 112 verflucht der Pastor die Fürsten sogar, da diese nur durch Verrat und Meineid an die Macht gekommen sind und nicht durch die demokratische Wahl des Volkes. hiermit bezieht der Pastor sich erneut auf die verloren gegange politische Wahl und das nicht mehr vorhande demokratische System und Wahlrecht des Volkes. Hiermit bestärkt der Pastor die Auflehnung gegen die Fürsten und deutet indirekt darauf hin das das Volk Gott auf seiner Seite hat während die Fürsten hingegen verflucht sind. In Zeile 113 bis 114 sagt der Pastor sogar das alles nur eine Fassade aus Lug, Trug und Schein der Fürsten ist und nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat. In Zeile 114 bis 115 verdeutlicht der Pastor die Ausmaße die durch die Regierung der Fürsten entstehen „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Personen des Elenden.“ , hier stellt der die Bauern und Handwerker als „Personen des Elenden“ dar um zu verdeutlichen wie schlecht sie wirklich dran sind. In den Zeilen 116 bis 118 geht der Pastor noch einen Schritt weiter und stellt die Fürsten als „Gesalbten des Teufels“ , dar welche vom Teufel auf die Erde gebracht wurden. Dies betont seine Verachtung den Fürsten gegenüber, da sie alle Menschen die nicht zur Obrigkeit gehören zu einem Menschen unwürdigem Leben zwingen. Des weiteren zeigt sich in Zeile 119 das der Pastor ein Patriot ist „Deutschland, unser liebes Vaterland, haben diese Fürsten zerrissen…“, dies zeigt das dem Pastor viel an seinem Vaterland liegt und wie sehr es ihn verärgert was die Fürsten damit anstellen und es zeigt zugleich einen Grund warum der Pastor sich gegen die Fürsten stellt. In den Zeilen 121 bis 125 ruft der Pastor indirekt zur Auflehnung auf, indem er sagt das die „Verräter“, gemeint die Fürsten, nicht nur den frei gewählten Kaiser verraten und gestürzt haben sondern jetzt auch noch die Treue des Volks verlangen. Anschließend sagt er noch das die schlechten, finsteren Zeiten sch dem Ende neigen. Hiermit deutet der Pastor an, dass ein Aufstand schon in Gang ist. In den letzten drei Zeilen gibt der Pastor dem Volk noch mal Hoffnung auf den Sieg in dem er davon spricht, dass das Deutschland was nun noch von den Fürsten geschindet wird wieder als Freistaat ,mit vom Volk gewählten Vorstand , auferstehen wird.
Abschließend zeigt sich, dass „Der Hessische Landbote “ eine Aufklärung an das Volk sein soll der dieses dazu aufruft selbst für eine Veränderung einzutreten in Form eines politischen Umsturzes, des Weiteren zeigt dieses Flugblatt in welcher misslichen Lage sich das Volk dank der schlechten und selbstsüchtigen Regierung befindet. Hier wird auf die vielen Fehler der Regierung sowohl auf menschlicher als auch auf politischer Ebene hingewiesen und soll das Volk dazu bringen über einen Umsturz der Regierung nachzudenken und des Weitern wird dem Volk mittels dieses Flugblattes auch Mut und Hoffnung auf ein besseres Leben gegeben.
Anne
Die politische Flugschrift "Der Hessische Landbote" von Georg Büchner und überarbeitet von Ludwig Weidig, thematisiert die Missstände der Politik und fordert zum Widerstand auf . Sie wurde 1834, in der Zeit des Vormärz, veröffentlicht. Den Vormärz kennzeichnet besonders die breite Spanne zwischen arm und reich, welche zu revolutionären Gedanken führt, die von der konservativen Regierung nicht geduldet wurde.
In dem ersten Sinnabschnitt (vgl. Z.70-80) beschreibt Büchner die Veränderung des Staates, durchgeführt von dem Großherzogtum. Er beginnt den Aufruf, zu sehen wie der Staat verändert wird (vgl. Z.72), mit einer Anapher des Imperatives "seht"(ebd.) um den Leser verstärkt dazu aufzufordern sich mit der politischen Lage zu beschäftigen. Des Weiteren verwendet Büchner in dem Satz "seht was es heißt die Ordnung im Staate erhalten!"(Z.71-72) Ironie um die Abwegigkeit der vermeidlichen Ordnung zum Ausdruck zu bringen. Für ihn herrscht keine Ordnung, was im Folgenden klar wird. Auch die Verwendung faktischer Zahlen "700000 Menschenbezahlen dafür 6 Millionen" (Z.72-73) lassen seinen Artikel glaubhaft wirken. Die große Summe von 6 Millionen soll den Leser verstärkt von dem Vergehen des Staates überzeugen. Die große Anzahl der Menschen könnte Büchner verwendet haben um dem Leser aufzuführen, dass viele betroffen sind und ein Widerstand plausibel wär. Der Vergleich des Volkes, also Menschen, mit einem Tier wie "Ackergäulen und Pflugstieren"(Z.74) oder Handlungen von Tieren "hungern und geschunden "(Z.76), veranschaulicht die unmenschliche Behandlung des Volkes. Der Kontrast zwischen "in Ordnung leben"(Z.75-76) und "hungern und geschunden werden"(ebd.) bringt ebenfalls die unmenschliche Behandlung zum Ausdruck. Zum Schluss des Sinnabschnitts stellt Büchner eine rhetorische Frage (vgl. Z.78-80). Diese Frage leitet den zweiten Sinnabschnitt ein, indem nach der Großherzoglichen Regierung gefragt wird.
Im folgenden zweiten Sinnabschnitt (vgl. Z.80-89) wird die gesamte Struktur der momentanen Regierung erklärt. Dies wird zum Einen zur alleinigen Aufklärung der Leser gemacht, zum Anderen um die selbstbestimmte Regierung hervorzubringen.
Der dritte Sinnabschnitt (vgl. Z.89-99) thematisiert spezifische Volksgruppen und ihre Unterdrückung. Wie zuvor vergleicht Georg Büchner hier wieder das Volk mit Tieren indem er es als "Herde"(Z.90) bezeichnet und die Regierung im Kontrast als "seine Hirten, Melker und Schinder"(Z.90-91). Durch diese Formulierungen wird klar, dass die Regierung klar die Macht besitzt sowie die Menschen diese über die Tiere besitzen. Der niedrige Wert der unteren Gesellschaftsschicht für die Regierung wird auch deutlich indem er diese als Besitztümer, wie "Häute der Bauen"(Z.91) oder "Raub der Armen"(Z.92), der Regierung beschreibt. Die "Tränen der Witwen und Waisen"(Z.93), die metaphorisch wie "Schmalz auf ihren Gesichtern"(Z.94) sind, also auf denen der Regierung, sollen beim Leser Mitleid erzeugen und die Grausamkeit der Regierung verdeutlichen. Diese Aufzählung der verschiedenen Erniedrigungen (vgl. Z.89-95) stehen im Kontrast zu den "6000000 FL. Abgaben"(Z.96). Es wird deutlich, dass das Volk, trotz der Abgaben, die sie zahlen, der Regierung unterlegen ist und auch so handelt behandelt wird.
In dem nächsten Sinnabschnitt (vgl. Z.100-103)ist, wie auch der Rest des Artikels, von Weidig überarbeitet und erklärt dem Leser die vermeidliche Rechtfertigung des Verhaltens der Regierung, die durch Gott begründet wird. Die Verwendung von etwas Tranzendenten wie "Gott" (Z.101)in Weidigs gesamter Argumentation schafft Respekt und Glaubhaftigkeit, da, besonders die Menschen damals, großen Respekt vor Gott hatten. Außerdem widerlegt er direkt ein Gegenargument indem er einen apagogischen Beweis verwendet. Der fünfte Sinnabschnitt (vgl. Z.103-124) thematisiert diese Widerlegung. Indem Weidig die Regierung als vom "Vater der Lügen" (Z.103), der metaphorisch für den Teufel steht, gebildet sieht, weckt er, durch Angst vor dem Teufel, Angst vor einer falschen Regierung. Die Metaphern "zertreten"(Z.113-114) und "zerschlagen" (Z.114) stehen für die Zerstörung der menschlichen Freiheit und Rechte der unteren Schicht.Die Regierung droht Die Unterstellung weiterer Sünden wie die Lästerung Gottes (vgl. Z.115-117) wenn das Volk sich nicht ihm anschließt und die jetzige Regierung in ihrem Tun bestätigt. Die Angst und der Respekt vor dem Teufel wird auch benutzt indem die Regierungsmänner als Teufel bezeichnet werden wie im folgenden Satz deutlich wird: "Gott habe die Teufel gesalbt und zu Fürsten über die deutsche Erde gesetzt" (Z.117-118). Das Verb "zerrissen" (Z.120) beschreibt die gesellschaftliche Lage Hessens zum damaligen Zeitpunkt. Verschiedene Völker und Meinungen bilden sich und spalten das Land. Der letzte Sinnabschnitt (vgl.124-128) ist ein Aufruf zur Revolution und nennt zur Überzeugung des Volkes den Idealstaat "mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit" (Z.127-128).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Flugschrift durch viele Vergleiche des Volkes mit Tieren ,Fakten und die Verwendung des Tranzendenten, sich als überzeugende Argumentation kennzeichnen lässt.
Vergleicht man Büchners Teil mit Weidigs Teil fällt auf, dass Weidig sich besonders auf Gott und die Frage ob die Regierung von Gottes Gnaden ist, fokussiert. Meiner Meinung nach ist dies argumentativ ein gutes Mittel zur Überzeugung, jedoch qualitativ ungeeignet, da Gott nichts faktisches oder greifbar ist und somit keine feste Begründung sein kann.