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Inhaltsverzeichnis

Effi Briest

Analyse Romananfang

Analyse Romananfang (Effi Briest) Der Romanauszug ˋEffi Briest ˋ geschrieben von Theodor Fontane wurde im Jahre 1894 erstmals veröffentlicht und thematisiert die gesellschaftlichen Verhältnisse im 19. Jahrhundert zurzeit des Bürgerlichen Realismus. Zu Beginn des Romanauszugs wird Effis Wohnort sehr detailliert beschrieben und bildhaft dargestellt. Diese Art und Weise, wie der Roman beginnt, beschrieben Effis Charakter und deuten den weiteren Verlauf des Romans voraus. Der Romananfang beginnt mit „ In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen (Z.2f.).Diese Schilderung stellt Effis Wohnort dar und deutet auf einen hohen gesellschaftlichen Familienstand hin, da sie in einem „ Herrenhaus“ (Z.3) leben. Weiterführend wird die Atmosphäre von Hohen-Cremmen durch eine Hyperbel „ heller Sonnenschein“ (Z.4) und einem Pleonasmus „mittagsstille Dorfstraße“(ebd.) näher erläutert. Aufgrund der Hyperbel „heller“(Z.4) wird die Kraft der Sonne hervorgehoben und in Verbindung mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“ (ebd.) gesetzt. Das Gefühl von einer friedlichen jedoch auch verlassenen Gegend und Geborgenheit werden durch diese Aspekte untermauert. Die Beschreibung von Effis Wohnort wird durch weitere Aspekte „ der Park- und Gartenseite… breiter Schatten“(Z.5f.) klarer vor Augen geführt. „[B]reiter Schatten“(ebd.) stellt einen Kontrast zum „helle[n] Sonnenschein“(ebd.) dar und ist antithetisch zu betrachten. Dieser Gegensatz ist auf Effis Leben und Charakter zurückzuführen, da sie im Laufe ihres Lebens Höhen und Tiefen erleben wird. Der „breite Schatten“ (ebd.) wirft „erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6f.) und später „hinaus auf ein großes in einer Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande… besetztes Rondell“(Z.7f.). Die Sonnenuhr an Effis Haus ist von großer Bedeutung, denn metaphorisch ist diese eine Vorausdeutung auf das Romanende. Effi stirbt später genau an dem Platz, wo die Sonnenuhr steht. Daher steht die Sonnenuhr für Effis Leben. In der weiteren Beschreibung wird ein „besetztes Rondell“(Z.9) mit „Canna indicia und Rhabarberstauden“ angeführt. Das Rondell im Garten steht ebenfalls metaphorisch betrachtet für Effis Leben, da ein Rondell ein Weg ist, welcher irgendwann als Kreis zusammenfließt jedoch mehrere Wege wieder aus dem Rondell hinausführen. „Besetzt“ (ebd.) steht für die „Canna indicia und Rhabarberstauden“(ebd.). Diese sind Symbole für Effis Naturverbundenheit. Somit lässt sich herausschließen, dass sie sehr abenteuerlustig und immer offen für neue Wege im Leben ist. Weiterführend ist „Einige zwanzig Schritte weiter… ganz in kleinblättrigem Efeu stehende…weiß gestrichene Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer“(Z.10ff.) zu erkennen. Die „Kirchhofsmauer“(Z.13) symbolisiert Geborgenheit und Schutz für Effi, denn sie lebt in einem verlassenen kleinen Dorf und neben ihrem Garten, befindet sich ein Friedhof mit Gräbern. Diese Lage neben einem Friedhof zu leben, verleiht ein Gefühl von Trauer, Ruhe und Angst. Effi jdoch scheint sich damit abzufinden und zeigt, dass sie zwei Seiten in ihrem Körper hat. Die „weiß gestrichene Eisentür [mit] kleinblättrigem Efeu“(ebd.) beschönigt die ganze Situation und verspricht Effi einen Eindruck von Geborgenheit und Schutz, trotz das Effis Garten durch eine „Eisentür“(ebd.), welche sehr schwer und gefesselt wirkt getrennt ist. Zudem wird der Friedhof durch einen „Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder vergoldeter Wetterhahn“(Z.14f.) gleichermaßen positiv dargestellt. Effi lebt neben wertvollen und bedeutsamen Gebäuden. Diese Schilderung ist mit ihrer familiären Situation zu vergleichen, denn sie selbst lebt ebenfalls in einer wohlhabenderen Familie und ist immer offen für was Neues, was durch „neuerdings“(ebd.) nochmal verdeutlicht wird. Sie fühlt sich daher sicher zu Hause und verdeutlicht ebenfalls ihren Mut und ihren Drang nach Entdeckungen und neuen Erfahrungen. Das Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Wohlgefühl wird durch „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(Z.15ff.) nochmal hervorgehoben. Von allen Seiten ist Effi geschützt. Das „Hufeisen“(ebd.) steht metaphorisch für einen beschützen Ort, in dem sie vor allen Gefahren behütet ist. Anführend wird der „Teich mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(Z.17f.) zur Beschreibung hinzugefügt. Der Teich steht metaphorisch für Gefahr aber auch für Freiheit. Effi jedoch liebt die Gefahr was durch das „angekettelte[m] Boot“(Z.18) hervorgehoben wird. Ein „angeketteltes Boot“ (ebd.) ist ein Symbol für Leichtigkeit, denn etwas „angekettletes“(ebd.) ist viel leichter zu lösen, als etwas angekettetes. Wie schon erwähnt ist Effi ein abenteuerlustiger Mensch und bevorzugt die Freiheit, denn in ihrem Garten dicht neben dem Teich befindet sich eine „Schaukel“(Z.19), deren „Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(Z.20). Diese Beschreibung ist ebenso eine Vorausdeutung auf Effis Charakter. Sie liebt es ins Weite zu schauen, und zeigt, dass sie in ihrer Kindheit Träume und Wünsche selbst erfassen will und viel Zeit auf der Schaukel verbracht hat, was an der „schief stehenden Balkenlage“(vgl.Z.21) nochmal deutlich wird. Zudem scheint die Schaukel sie durch Leben zu leiten, da sie mit „Händen und Füßen an je zwei Stricken hing“(vgl.Z.20). Effi hat sich auf der Schaukel auf ihr Leben konzentrieren können und sich nichts schöneres als frei zu sein, vorstellen können. Dafür braucht sie jedoch auch einen ruhigen Platz, welcher anhand der Beschreibung „die Schaukel versteckend“(Z.22) hinter „ein paar mächtige[n] alten Platanen deutlich wird. Sie steht metaphorisch gesehen zwischen Freiheit und Gefahr, denn „zwischen Teich und Rondell“(Z.21f.) steht die Schaukel. Dies deutet wiederholend auf Effis Charakter hin und lässt sich auf zwei Seiten ihres Körpers vorausdeuten. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Beschreibungen metaphorisch für Effis Leben und Charaktereigenschaften stehen. Anhand des hypotaktischen Satzbaus und der genau detaillierten Beschreibung werden ebenfalls ihre Wünsche und Anforderungen im Leben deutlich und somit auch die Vorausdeutung auf die spätere Handlung. Durch Pleonasmen werden ebenfalls Gefühle und die Atmosphäre in Hohen-Cremmen deutlich und lassen den Leser genau in die Umgebung hineinversetzen.

Inhaltsangabe Effi Briest

Effi Briest ist ein siebzehnjähriges Mädchen, welche aus adligem Hause stammt und in Hohen-Cremmen lebt. Sie soll, Geert Baron von Innstetten, einen 38jähriger Landrat aus Kessin, heiraten. Am Tag, als Baron von Innstetten um die Hand von Effi anhält, findet auch ihre Verlobungsfeier statt. Effis Mutter überzeugt sie davon, dass Baron von Innstetten eine gute Wahl ist, da er sowohl gesellschaftlich als auch finanziell gut aufgestellt ist.Zudem ist Baron von Innstetten ein ehrmaliger Verehrer der Mutter, weshalb Efiis Mutter ihn vieleicht auch gerne in die Familie aufnimmt, um ihm des Öftern zu begegnen. Nach ihrer Hochzeitsreise zieht Effi zu ihrem Ehemann nach Kessin um. Anfangs fühlt sie sich sehr wohl in der ihr neuen Stadt und freundet sich mit dem Apotheker Gieshübler an. Da Geert sehr ehrgeizig ist, besucht er viele Fürsten, die ihm bei seinem Aufstieg helfen sollen. Effi fühlt sich daher sehr einsam, jedoch leistet ihr der Hund Rollo Gesellschaft. Effi bringt im Sommer ihre Tochter Annie zur Welt. Familie Briest und Crampas freunden sich schnell an und haben ein harmonisches Verhältnis miteinander. Aufgrund Effis Einsamkeit baut sie eine intime Beziehung zu dem Major von Crampas auf. Innstetten findet eine neue Stellung in Berlin, weshalb die Familie umzieht. Effi fühlt sich sehr wohl in ihrer neuen Umgebung und kommt somit vom Major von Crampas davon. Einige Jahre später, während sie aufgrund von einer Unfähigkeit einem Stammeshalter zu gebären Kur ist, findet ihr Ehemann die Liebesbriefe von Major von Crampas, die er an Effi geschrieben hat.

Daraufhin fordert er den Major von Crampas zu einem Duell heraus, bei welchem Innstetten den Major erschießt. Effi wird sowohl von ihrem Ehemann und ihrer Tochter verlassen,als auch von ihren Eltern verbannt, da sie Schande über ihr Elternhaus bringt. Innstetten leidet unter der Trennung, da er sie liebt und sie nur verlässt, weil er von der Gesellschaft geächtet werden würde, wenn er sich das gefallen lassen würde, was folgen für seine Karriere hätte. Roswitha, ihre Haushälterin, bleibt mit ihr zusammen in Berlin zurück. Effi und ihre Tochter sehen sich nach drei Jahren wieder, da ihr Verhältnis sehr distanziert ist, erleidet Effi einen Zusammenbruch. Daraufhin zieht sie zu ihren Eltern zurück, während sie kurz vor ihrem Tod Innstetten vergibt.Jedoch stirbt Effi im Alter von 29 Jahren an Herzschmerz.

Vergleich der Inhaltsangaben Effi Briest

Wikipedia

1. Abschnitt

- alle wichtigen Infos gegeben

- kurz, knapp, sachlich und nachvollziehbar

2. Abschnitt

- die Freunschaft zwischen Effi und Gieshübler ist wichtig

- Rest zu detailliert beschrieben

3./4./5./6. Abschnitt

- zu detaillierte Beschreibungen von Effis und Crampas/Innstettens Gefühlen und Ereignissen

- direkte Rede

Insgesamt sind alle wichtigen Informationen gegeben, jedoch werden diese zu spezifisch beschrieben, sodass man für eine Inhaltsangabe zu viel von dem Roman erfährt. Die Länge ist zu viel, sodass ich keinen Wiederholungsbedarf habe, mir den Text öfters durchzulesen.

Wortwuchs

- Einleitungssatz gehört nicht in eine Inhaltsangabe

- Intention des Autors und Bewertung über den Text sind ebenfalls überflüssig

- zu knapp geschrieben

- es fehlen viele wichtige und bedeutsame Fakten

- Zeitform Präteritum wird benutzt

- gefühlslos, Verständnis, Gefühle der Protagonisten werden nicht deutlich

Nicht empfehlenswert, regt nicht nochmal zu lesen an

Dieter Wunderlich

- Unstrukturiert, unsachlich

- Es fehlen viele wichtige und bedeutsame Informationen, dafür werden unwichtige Aspekte zu detailliert beschrieben

- Verwendung von direkter Rede

- Ganze Textpassagen werden mit einbezogen und kurz zusammengefasst

- Nicht alles entspricht dem, was im Buch steht (Stellt sich krank…)

- Zu lang

- Zu viel Gefühlsbeschreibung

Ich persönlich kann die IA nicht empfehlen, da der Leser falsche FAkten und zu wenig Informationen über den Roman erfährt. Zudem wird gegen einige Merkmale einer IA verstoßen

Deutsch-Online 1

- sachlich, jedoch unstrukturiert

- wichtige Informationen werden zu oberflächlich dargestellt

- im Präsens geschrieben

Deutsch-Online 2

- sehr detailliert

- alle wichtigen Aspekte vorhanden

- unstrukturiert

- sachlich

- Ausdrucksschwierigkeiten

- sprachlichr Fehler

- wichtige Informationen zu Beginn des Dramas fehlen


Mögliche Intentionen des Romans

Lorena & Alina

- Situation der Frauen in der damaligen Zeit (Vormundschaft nur repräsentative Aufgaben, Abhängig von der Ehe)

- Bedeutung der Ehe ( Gesellschaftliche Stellung)

- Kritik an der Gesellschaft und den geltenden Konventionen

- Abhängigkeit von der Gesellschaft (z.B. Ehebruch)

- „Heiratspolitik im 19. Jahrhundert ( Zwang, Kontrolle der Eltern)


Analyse Effi Briest (S.114 Z.10- S.115 Z.16)

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896 veröffentlicht und thematisiert zurzeit des poetischen Realismus die gesellschaftlichen Zwänge und deren Folgen am Ende des 19. Jahrhunderts.

Effi heiratet, auf Wunsch ihrer Mutter, den 21 Jahre älteren Baron von Innstetten und zieht zusammen mit ihm nach Kessin, wo sie sich jedoch sehr einsam und verlassen fühlt. Hund Rollo, welcher ihr die nötige Aufmerksamkeit schenkt und Crampas, welcher ebenfalls mit seiner Familie in Kessin lebt, baut ein sehr gutes Verhältnis zu Effi auf. Im Gegensatz zu Innstetten, welcher aufgrund seiner beruflichen Karriere sehr viel unterwegs ist, verbringt Crampas sehr viel Zeit mit ihr. Eine Beschäftigung von Effi und Crampas ist das Ausreiten, wobei sie sich und insbesondere Crampas Effi näher kommt. Er versucht sie durch Annäherungsversuche zu verführen, woraus im späteren Verlauf eine Affäre entsteht. Später in Berlin erfährt Innstetten durch Liebesbriefe von Crampas von der Affäre, woraufhin er ihn zu einem Duell herausfordert und ihn dabei erschießt. Effi wird von ihrem Ehemann verlassen und wohnt alleine mit Hund Rollo in einer kleinen Wohnung, ohne jeglichen Kontakt zu ihrer Tochter Annie. Zudem wird sie von ihrer Familie und der Gesellschaft abgelehnt, woraufhin sie todkrank wird und ihre Familie sie dann doch aufnimmt. Im Alter von 29 stirbt sie jedoch.

In der vorliegenden Textstelle befinden sich Crampas und Effi „wie gewöhnlich“( S.114 Z. 10) bei einem Ritt „durch die Plantage“(Z.10). Die Betonung des Satzes liegt auf „gewöhnlich“ (ebd.) und zeigt, dass der Ausritt mit Crampas etwas Alltägliches ist. Sie reitet mit ihm „durch die Plantage“ (ebd.), was Effi sehr gefällt, da die raue Dünenlandschaft ihr ein Gefühl von Schutz und Action verleiht ,da sie es mag neue Dinge zu erleben, was sich auch auf ihre Kindheit zurückführen lässt. Denn in ihrem alten Heimatort Hohen- Cremmen befindet sich ein Teich mit angeketteltem Boot. Diese Schilderung beschreibt ebenfalls ihren abenteuerfreudigen Charakter. „Rollo […] vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse.“( Z. 10f.). In dieser Textstelle hat Rollo aufgrund der Beschreibung „wieder voraus“(ebd.) eine schützende Rolle. Rollo möchte Effi auf jenem Weg beschützen und begleiten. Hinter „Crampas und Effi, dann Kruse (ebd.). Kruse ist einer von Innstettens Kutschern, welcher Effi zu jeder Zeit zur Seite steht. Durch die Konjunktion „dann“(ebd.) wird deutlich, dass er die Situation genau im Blick hat, um Innstetten detailliert von ihren Ausflügen zu berichten. „Knut fehlte“(Z. 11f.) ist eine Vorausdeutung auf die entstehende Affäre, da die Hälfte der Aufpasser für Effi fehlen und sie nicht genau unter Beobachtung stehen. Effi zeigt Interesse an Knut, indem sie Crampas fragt „Wo haben die Knut gelassen?“(Z. 13). Sie scheint besorgt zu sein, da gewöhnlich immer beide Aufpasser dabei sind. Im weiterführenden Dialog, welcher zeitdeckend einzuordnen ist, folgt mit der Antwort von Crampas „Er hat einen Ziegenpeter“(Z. 14). Ziegenpeter ist eine Krankheit, die die Infektionskrankheit Mumps bezeichnet. Effis Reaktion folgt mit einer ironischen Anmerkung „Merkwürdig“(Z. 15). Somit bringt sie auf indirekte Weise rüber, dass sie sich über Knut lustig macht, aber sich auch gegenüber Crampas unterhalten und geborgen fühlt. Diese Gefühle führt sie auch im Weiteren durch „Eigentlich sah er schon immer so aus“(Z. 15f.) fort. Auch dabei wird deutlich, wie vertraut und offen sie zu Crampas ist. Crampas nähert sich ebenfalls Effi an und stimmt ihr mit seiner Aussage „Sehr richtig“(Z. 17) zu. Jedoch versucht er ernst zu wirken, indem er „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht.“(Z. 17f.) antwortet. Er möchte Effi im ironischen Sinne nur beschützen und ihr vor Augen führen, dass sie im Mittelpunkt für ihn steht und alles Andere um sie herum, unwichtig ist. Zudem tätigt er einen weiteren Annäherungsversuch um sie zu verführen, indem er erwähnt, „Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“(Z. 18). Er möchte sie davon lösen, weiterhin über Knut nachzudenken, sondern auf den Ausritt mit Crampas zu konzentrieren. Effi jedoch antwortet mit einem sehr selbstbewusstem „Glaub ich nicht“(Z. 20). Dies verdeutlicht, dass Effi an ihrer Meinung festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt. Daraufhin kontert Crampas jedoch schmeichelnd mit „Junge Frauen glauben vieles nicht“(Z. 21). Crampas hebt diese Aussage mit „Junge Frauen“(ebd.) hervor, indem er Effi als Erwachsen ansieht. Effi fühlt sich sehr geschmeichelt von dieser Aussage, da Innstetten sie als kleines Mädchen bezeichnet, welches als Ehefrau eine Beleidigung ist. Das ihr das gefällt wirdwiederholt in der nächsten Aussage von Effi deutlich “Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“(Z. 21f.), denn sie weiß genau, was Crampas über sie denkt, stellt dies jedoch ironisch und bewusst doof gestellt dar. Ab diesem Moment steigert sich die ganze Situation zwischen Effi und Crampas und sie beginnen mehr miteinander zu flirten, denn „An meine Adresse“(Z. 24), bedeutet so viel wie ` Meinst du mich`? Crampas versucht sich verführerisch Effi zu nähern und baut eine Spannung auf, die Effi dazu verleiht mit „Nein“(Z. 25) zu antworten. Mit dieser Antwort wird die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau zu dieser Zeit deutlich, denn sie fühlt sich gezwungen „nein“(ebd.) zu sagen, aufgrund der gesellschaftlichen Situation. Sie sagt dies um Crampas anzustacheln, was er auch weiß und antwortet mit einem „Schade“(Z. 26), welches den Willen zu Effi noch deutlicher vor Augen führt. Er ist sehr von ihr besessen und liebt diese Art von Unterhaltung, welche ihm zeigt, dass sich beide füreinander interessieren. Effi ist sehr von seiner Antwort „Schade“(ebd.) geprägt und ist der Ansicht, dass „dies Schade Sie kleidet“(Z. 27) was ihre Gefühle zu Crampas nochmal verdeutlicht. Darüber hinaus hält sie es für ganz in Ordnung, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machen würde (vgl. Z. 28f.). Mit dieser Aussage tätigt sie einen Auswich, um Crampas Gefühle für Effi zu untermauern. Crampas antwortet jedoch direkt mit einem „So weit will ich nicht gehen“(Z. 30). Damit stellt er trotz seiner Gefühle zu Effi klar, dass er weiß das sie in einer Ehe mit Innstetten ist und ihr nicht zu nahe treten möchte. In der Realität würde er sie jedoch liebend gerne für sich gewinnen und das wird durch seine weitere Aussage „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“(Z. 30f.). Damit bringt er zum Ausdruck, dass beide von ihrer Liebe wissen, es jedoch nicht direkt zugeben wollen. Crampas erwähnt, dass „Gedanken und Wünsche[…] zollfrei [sind]“(Z. 31f.). Mit dieser Metapher macht er Effi ein Kompliment und gibt ihr die freie Wahl sich zu entscheiden. Effi unterscheidet zwischen Gedanken und Wünschen, denn für sie sind „Gedanken in der Regel etwas, das noch im Hintergrund liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“(Z. 34f.). Damit zeigt sie, dass es Crampas Wunsch ist, Effi für sich zu gewinnen. Mit dieser Aussage hat sie Crampas Gedanken genau auf den Punkt gebracht, was ihm unangenehm ist „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“(Z. 37) . Dieser Widerspruch führt Crampas Gefühle zu Effi genau vor Augen. Er ist erstaunt von ihrer Aussage, denn er besteht auf eine Nähe zu ihr. Effi macht sich jedoch nichts daraus, denn ihr gefällt das Gefühl, dass sie jemand toll findet und antwortet mit „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind“ Mit der Interjektion „Ach“(ebd.) wird ihre Empathie zu Crampas deutlich, da sie sein genaues Empfinden für sie weiß. Zudem zeigen die Auslassungspunkte und das Repetition „Sie sind…“(ebd.) eine gewisse Behaglichkeit und Vorsicht gegenüber Crampas. Er beendet Effis Satz mit einem deutlichen „Narr“(Z. 39), was Effi zeigen soll, dass sie seine Begierde nicht erkennen würde. Sie wiederspricht Crampas mit einem deutlichen „Nein. Auch darin übertreiben sie wieder“(Z. 40). Mit der Hyperbel wird ihr Selbstbewusstsein nochmal hervorgehoben und zeigt das Effi sich von Crampas nicht einkriegen lässt. Effi verneint weiterhin ihre Aussage, indem sie ihn als „etwas anderes“(Z. 40f.) bezeichnet und beschreibt dies mit Worten aus ihrem alten Heimatdorf „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn…“(Z. 41f.). In dieser Situation jedoch sagt sie. „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig.“(S.115 Z. 2f.). Auffällig in diesem beiden Aussagen ist, dass die erste Aussage im Konjunktiv geschrieben wird und die zweite im Imperativ. Dieser Tempus Wechsel deutet auf die Sicht Effis zu Crampas, da sie ihn zur damaligen Zeit in Hohen-Cremmen als Negativ betrachtet hätte. Jedoch lebt sie jetzt in Kessin und bezeichnet ihn jetzt als positiv. Außerdem ist zu erwähnen, dass „das Eitelste“(ebd.) , ein Superlativ die Zuspitzung und gewisse Kritik an Crampas Verhalten darstellt. Die Eitelkeit stellt für Effi eine negative Sicht zu Crampas dar, da er sich einbildet, sie küssen zu können nur weil Effi „Lippe“(ebd.) erwähnt. Besonders wird die dargestellte Kritik jedoch durch die Gegenüberstellung Crampas dem „Husarenfähnrich von achtzehn“(ebd.) und dem „Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“(ebd.) deutlich. Sie verjüngt ihn und macht ihm ein Kompliment. Dadurch wird ihr großes Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit wieder bewiesen . Crampas bemerkt gar nicht, dass sie ihn älter darstellt und und spricht ihr mit „. . . Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen, -küss die Hand.“(Z. 4f.) zu . Die Auslassungspunkte zeigen Crampas doch vorhandene Skepsis gegenüber Effi, jedoch kann er ihr nicht wiederstehen und versucht durch leichtsinnige Erkenntnisse „zwei Jahre“(ebd.) sich selbst zu retten. Er verzeiht Effi mit der Äußerung „küss die Hand“(ebd.). Er ist von ihr gerührt und wiederholt sich aufgrund dessen mit „Ja, küss die Hand“(Z. 6). Der Wille der beiden ist deutlich zu erkennen. Auch kommen sie sich immer näher und genießen den Gedanken sich einen Kuss auf die Hand geben zu können. Effi willigt ihre Gedanken nochmal mit „Das ist so recht das Wort, das für Sie passt“(Z. 6) ein. Sie vergleicht Crampas mit „Wiener[n]“(Z. 7), die sie in Karlsbad vor vier Jahren kennen gelernt hat (vgl. Z. 7ff.). Wiener sind edles Volk, jedoch hat sie diese nicht gut in Erinnerung, da sie „[ihr] vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“(Z. 8f.). Damit sagt sie aus, dass sie in ihren jungen Jahren aufgrund ihrer kindlichen Figur, ausgelacht wurde. Dies ist ebenfalls ein Zeichen für ihre werdende Affäre, da sie den Mut hat ihm von ihrer Kindheit zu erzählen und offen darüber reden kann. Sie hat vieles in Erinnerung behalten, was sie deutlich mit „Was ich da alles gehört habe!“(Z. 9) und dem Ausrufezeichen am Enden der Aussage bekräftigt. Crampas setzt Effis Aussage mit „Gewiss nicht mehr als recht war“(Z. 10) entgegen, wodurch eine leichte Eifersucht in Crampas deutlich wird. Effi entgegnet ihm wieder mal mit „ Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(Z. 11f.), was untermauert, dass ihre Ansicht nicht nur auf die Wiener basiert, sondern auch auf die Anspielungen Crampas. Damit hebt sie erneut ihren Stolz auf beginnt jedoch abrupt einen Themawechsel „Aber sehen Sie da die Bojen, wie die schwimmen und tanzen. Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen.“(Z. 12f.). Effi kommt auf ihren naturverbundenen Charakter zurück und ist ganz begeistert von der Landschaft. Zudem personifiziert sie die Bojen, welche „schwimmen und tanzen“(ebd.) können. Sie genießt diese Aussicht, bei der ihr auffällt, dass„die kleinen roten Fahnen“(ebd.) eingezogen sind. Rot ist die Farbe der Gefahr und ist ebenfalls auf ihren Charakter zurückzuführen, denn sie liebt die Gefahr. Das sie Fahnen „eingezogen [sind]“(ebd.) zeigt, das Effi und Crampas ebenfalls in ihrer Affäre nicht gefahrlos sind, was eine Vorausdeutung auf die folgende Geschichte ist. Sie beginnt zu erzählen, dass „Immer, wenn [sie] diesen Sommer, die paar Mal[…], die roten Fahnen sah, sagt ‘sie ihr: da liegt Vineta, da muss es liegen, da sind die Turmspitzen…“(Z. 13ff.). Effi hat Verlangen nach Vineta und möchte diesen Ort besuchen. Jedoch ist diese Stadt zerfallen, welcher ein Bezug auf das Ende des Romans nimmt. Effi möchte mit Crampas in dieser Stadt sterben. Sie fühlt sich sehr zu dieser Stadt hingezogen, ist sich der zukünftigen Gefahr jedoch nicht bewusst genug um zu erkennen, was passieren würde. Da es sich bei dieser Textstelle um einen Dialog handelt, wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten handelt. Die Beziehung bzw. Affäre zwischen Crampas und Effi werden durch den ironischen Sprachstil, Methapern und Hyperbeln sehr stark verdeutlicht. Besonders in Bezug auf Effis Aussprache, werden ihr Stolz und das Selbstbewusstsein klar zum Ausdruck gebracht. Der Tempus Wechsel innerhalb einer Aussage einer Person macht ebenfalls den Verlauf und Vorausdeutung der Affäre deutlich. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr wichtige Stelle für den Roman ist, weil hier die gesellschaftliche Stellung und Wertung deutlich wird. Bezogen auf den weiteren Verlauf des Dramas, deutet der Dialog den weiteren Verlauf der Geschichte.


Hallo Alina, Dein Einleitungssatz ist gut gelungen, jedoch könntest du das Ende, was ich markiert habe, mit dem Anfang verknüpfen. Außerdem musst du öfter auf deinen Satzbau achten. Eventuell hilft es dir, wenn du dir nach deiner Analyse noch einmal etwas Zeit nimmst, um deinen Text noch einmal durch zu lesen und zu überarbeiten. Desweitern beschreibst du die Plantage als ein Symbol für Schutz und schreibst im nächsten Satz, dass das angekettelte Boot ebenfalls ein Symbol für 'Gefahr' ist. Dies musst du noch einmal überarbeiten. Ebenfalls versteh ich nicht ganz, warum die Aussage, dass junge Frauen vieles nicht glauben, eine Gefahr für Effi darstellen soll. Ich denke eher, dass er Effi mit der Anrede 'junge Frauen' schmeicheln möchte. Bei den anderen Sätzen, die ich markiert habe, habe ich eine Bemerkung daneben geschrieben, sodass du diese ebenfalls noch überarbeiten kannst.

So könnte der Schluss aussehen:

Die Textstelle lebt vom spannungsreichen Gegenüber prägender gesellschaftlicher Konventionen und dem (unterschiedlich großen) Verlangen der beiden Gesprächspartner nach gegenseitiger Nähe. Im Dialog offenbaren sich sowohl Crampas' eindeutige Absichten als auch Effis Neugier und Bereitschaft zu einem Abenteuer. Sprachlich-formal werden diese Aspekte unterstützt u.a. durch auffällige Interpunktion, bedeutsame Metaphern, Ironie sowie den Dialog-Stil. Der Flirt der beiden Protagonisten bildet einen Grundstein der späteren Affäre.


Epische Gestaltungsmittel Raum- und Zeitgestaltung, Syntax und Erzählperspektive

Im vorliegenden Textauszug lassen sich die vier spezifisch epischen Gestaltungselemente wie folgt deuten. Beginnend mit der Zeitgestaltung lässt sich zunächst eine zeitdeckende Schreibweise erkennen, da der Erzähler eine Reaktion beschreibt die zeitgleich in der Realität mit dem Lesen übereinstimmt. (Z. 1f.). Darauf folgend beginnt eine Zeitdehnung einleitend mit „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Zudem erzählt der Erzähler über Crampas‘ Charakter und über Effis Sicht. Der Rest der Textstelle ist zeitraffend verfasst, da die Erzählte Zeit länger ist, als die Erzähl Zeit. Diese Art von Textgestaltung im Hinblick auf die Zeit wirkt hektisch, bedrückend und unsicher, da Effi sich zu Beginn sehr unsicher und eingeengt fühlt, als Crampas sich zu ihr auf den Schlitten setzten möchte. (Z 1f.). Im Verlauf der Geschichte wird die Situation hektischer, da sich die Umgebung verändert und viele Situationen zwischen Crampas Innstetten und Effi geschehen.

Die Raumgestaltung verändert sich ebenfalls. Zunächst befindet Effi sich mit Crampas auf einem Schlitten in den Plantagen. Folgend wird der Raum immer dichter „immer dicht an dem Wasserlaufe hin, an dessen anderem Ufer dunkle Wassermassen aufragten“(Z. 9f.). Der Raum wird nicht nur enger sondern auch dunkler, woraufhin Effi sich immer unwohler fühlt. Später „wählt Innstetten einen schmaleren Weg aus (vgl. Z. 16) „in mitten durch die dichte Waldmasse“(Z. 17f.) und durch „dunkle Kronen“(Z. 20), welche sich wölben. Diese Steigerung der Raumverengung lässt sich daher genau auf Effis eingegengeten Gefühle zurückführen.

Bezüglich des Syntax, zeigt sich ein klarer hypotaktischer Satzbau, aufgrund von Aneinanderreihungen von Haupt- und Nebensätzen. Diese Schreibweise wirkt sehr überfordernd und hektisch und lässt sich auf folgende Textstelle übertragen: „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht, und im selben Augenblicke, wo sein Schlitten die Bohlenbrücke passierte, bog er, statt[…]hindurchführte“(Z. 14-18).

Das auktoriale Erzählverhalten wird deutlich, indem er der Handlung konstant folgen kann, allwissend ist und in die Gedanken von Crampas hineinsehen kann, „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Auch beschreibt der auktoriale Erzähler das Verhalten, die Gedanken und Gefühle Effis und Innstettens. „Effi war einen Augenblick unschlüssig“(Z. 1), „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht…“(Z. 14f.)

Feedback von Maike: Hallo Alina, was mir an deiner Hausaufgabe gut gefällt, ist, dass du direkt Zitate zur Raum- und Zeitgestaltung aufgelistet hast. Und auch deine Aussagen zum Syntax und Erzählverhalten hast du belegt. Jedoch hättest du bei der Raumgestaltung mehr darauf eingehen können, wie sehr Effi eingeengt wird und, dass es sehr deutlich wird, dadurch dass sie von allen Seiten eingeengt wird (dies wird bei deinem Text nicht so klar).


Figurenvergleich Innstetten und Woyzeck

Folgende Vergleichsaspekte und Unterschiede lassen sich zwischen dem Protagonisten Woyzeck des Dramas "Woyzeck"und dem Protagonisten Innstetten aus dem Roman „Effi Briest“ herausfinden. Im Hinblick auf den gesellschaftlichen Stand sind große Unterschiede zu erkennen. Woyzeck ist ein armer Mensch und gehört der unteren Gesellschaftsschicht an. Das liegt daran, dass die Figur am Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden wurde und sehr viel arbeiten musste, um seine Familie zu ernähren und gesund zu halten. Woyzeck selbst ist im Drama ein armer Soldat und arbeitet zusätzlich noch für andere Menschen.(5.Szene) Der Verdienst eines Soldaten zu dieser Zeit war jedoch sehr gering, weshalb er unter ärmlichen Verhältnissen lebte. Innstetten dagegen ist eine reiche Figur und arbeitet als Landrat mit hohem Verdienst. Der Roman wurde Ende des 19. Jahrhunderts verfasst, indem der gesellschaftliche Status das Gegenteil zum Ende des 19. Jahrhunderts zeigt. Innstetten lebt in einer frischen Ehe mit seiner jungen Frau namens Effi, hat jedoch nur Augen für seine berufliche Karriere, als Minister in Berlin. Da er als Landerat jedoch viel Geld verdient leben er und seine Frau sehr wohlhabend (2.Kapitel).

Ein weiterer Unterschied ist das Verhältnis zur Liebe seiner Frau bzw. Freundin. Woyzeck ist mit Marie verlobt und hat ein uneheliches Kind mit ihr. Er schuftet viel und tut alles für seine Familie um sein Kind und insbesondere seine Verlobte glücklich zu machen (4.Szene). Er kämpft um seine Liebe im Gegensatz zu Innstetten. Er konzentriert sich eher auf die gesellschaftlichen Erwartungen, um als etwas Besonderes dazustehen. Für ihn ist die Liebe eher zweitrangig, was an Effi sehr deutlich wird, da sie sich einsam und verlassen fühlt (Kapitel 17). Innstetten hat eine andere Wahrnehmung von Liebe als Woyzeck, denn aufgrund seiner beruflichen Karriere denkt er nicht über die Auswirkungen seiner Ehe nach.

Jedoch zeigen sich auch Gemeinsamkeiten die sich jedoch unterschiedlich auffassen lassen. Beide Protagonisten werden von ihren Frauen betrogen. Marie betrügt Woyzeck mit einem Tambourmajor, aufgrund des gesellschaftlichen Standes(12. Szene). Der Tambourmajor ist ein wohlhabender und gern gesehen, junger Bursche und beeindruckt Marie mit seinem gesellschaftlichen Stand, welcher sehr hoch ist, woraufhin sie eine Affäre mit ihm beginnt(6. Szene). Effi lässt sich auf eine Affäre mit Landwehrbezirkskommandeur Crampas ein. Grund dafür ist Effis Einsamkeit, da sie von ihrem Mann zurückgelassen und missachtet wird. Sie ist jedoch noch sehr jung und braucht das Gefühl von Liebe und Nähe. Diese gibt Crampas ihr und sie lässt sich ebenfalls auf eine Affäre ein (17. Kapitel). Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass beide Protagonisten Mörder sind. Aufgrund das beide von den Affären ihrer Frauen erfahren, sind sie zutiefst enttäuscht und sauer, dass Innstetten dazu verleitet, ein Duell mit Crampas einzugehen und ihn dabei,aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen umbringt (27. Kapitel). Somit geht er der Situation jedoch nicht aus dem Weg, da Effi die eigentliche Schuldige ist, die ihren Ehemann betrpgt. Crampas ist nur ein guter bekannter von Innstetten und hat somit nicht so enge Verhältnisse wie mit er mit Effi hat. Woyzeck dagegen tötete seine große Liebe, da er die Affäre zwischen dem Tambourmajor und Marie nicht mehr ertragen konnte und somit der gesamten Situation aus dem Weg geht (20. Szene). Innstetten sowie Woyzeck sind sehr arbeitsfreudig, jedoch aus verschiedenen Gründen. Woyzeck geht als Soldat viel arbeiten und arbeitet zusätzlich für andere Menschen um sich so viel Geld viel möglich zu verdienen, damit er seine Familie ernähren kann (8. Szene). Damals bekam man für seinen Fleiß nur geringen Preis. Innstetten dagegen hatte einen sehr guten Job als Landrat und verdiente sehr viel Geld. Seine Motivation jedoch bestand nicht daraus für seine Ehefrau zu arbeiten und sich ein schönes Leben mit ihr zu machen, sondern um Karriere als Landesminister zu machen und nach Berlin versetzt zu werden, um seinen gesellschaftlichen Status zu erhöhen, damit alle Menschen begeistert von ihm sind und ihn als etwas Besonderes betrachten (21. Kapitel).

Zusammengefasst sind Woyzeck und Innstetten trotz ihrer vielen Gemeinsamkeiten sehr unterschiedlich. Woyzeck zieht die familiären Verhältnisse in den Vordergrund während Innstetten nur nach sich selbst schaut um seinen gesellschaftlichen Status zu puschen. Er vernachlässigt seine Familie, was am Ende zu einem Problem wird.

Kommentar von Diana: Ich find dein Text insgesamt gut gelungen, da du alle wichtigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten nennst und auch erläuterst. Außerdem führst du gute Textbelege an und auch dein Schluss fasst dein Ergebnis und das Wesentliche gut zusammen. Ich hätte als Verbesserungsvorschlag nur, dass du einmal in deinem Einleitungssatz schreibt, dass Woyzeck aus dem Drama ,,Woyzeck" kommt, da es in deinem Einleitungssatz so klingt, als würde Woyzeck eine Figur aus ,,Effi Briest sein". Ansonsten verstehe ich nur eine Stelle in deinem Text nicht, wo du schreibst ,,Denn Effi ist es selbst überlassen zu fordern bzw. [...]". Das solltest du eventuell nur umformulieren. Ansonsten ist dir dein Text gut gelungen.


Merkmale des poetischen Realismus

Luisa & Alina Der poetische Realismus, welcher als epochenunabhängige literarische Darstellungsweise bekannt ist, ist dem Zeitraum zwischen 1848 und 1890 einzuordnen, beendet somit die Epoche der Romantik und leitet den Naturalismus ein. Nach dem poetischen Realismus folgt die Epoche des Vormärzes. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Entwicklung war die Industrialisierung, da viele Bürger arbeitslos wurden, was zur Folge hatte, dass ein Großteil der Bevölkerung unzufrieden war. Zudem war die Religion ebenfalls prägend für den Realimus, da der Mensch lernen sollte an sich zu glauben und sein Leben zu leben. Diese optimistische Haltung wurde durch die Industrielle Revolution nochmal bestärkt.

Auch der "bürgerliche Realismus" ist der deutschen Literaturgeschichten zuzuordnen und zwischen 1850 und 1899 datiert. Der Realismus ist für seine realitätsgetreue und künstlerische Darstellung angesehen und somit auch den Roman des 19. Jahrhunderts prägte. Die künstlerische Darstellung wird durch die metaphorische, ironische und poetische Sprache deutlich. Die Autoren des Realismus versuchen die Umgebung objektiv wiederzugeben, was durch die auktoriale Erzählperspektive und erkennbar wird.


Theodor Fontane, der Autor des Romans Effi Briest, welcher zum Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist ein Beispiel der künstlerischen und realitätsgetreuen Darstellung des Realismus. Da er von 1818 bis 1898 lebte, kritisiert er mit seinem Roman die Missstände der Gesellschaft und deren Konventionen .In seinem Werk erzählt er realitätsnah von dem Leben Effis und dessen verhängnisvollen Ende. Die Realität spiegelt sich in Situationen, wie zum Beispiel der Affäre zwischen Effi und Crampas wieder, da diese relativ detailliert und alltäglich beschrieben wird. Zudem sind Effis Gefühle der Wirklichkeit entsprechend, aufgrund der nachvollziehbaren Situation, da Effi sehr jung ist und ihr in ihrer Ehe das Gefühl von Liebe und Zuneigung fehlt. Die poetische und metaphorische Sprache verdeutlicht die fortlaufenden Lebensumstände Effis.

Kommentar von Nina H.: Euer Text ist euch überwiegend sehr gut gelungen. Besonders die Stelle, an der ihr einen Bezug zwischen dem Roman und der Epoche herstellt, ist sehr verständlich und gut erläutert. Dem könntet ihr jedoch noch hinzufügen, dass der Roman von einem auktorialen Erzählverhalten und Ironie geprägt ist, was typische Merkmale für den poetischen Realismus sind.


Stellungnahme Websites

Website: Beim lesen der Website ist mir direkt aufgefallen, dass die verschiedenen Themen in Abschnitte mit entsprechender Überschrift gegliedert sind, was ich sehr gut finde, da man sich einen direkten Überblick verschaffen kann und man nicht den ganzen Text lesen muss, wenn man sich beispielsweise nur über den historischen Hintergrund informieren möchte. Was ich ebenfalls gelungen finde ist, dass die gegebenen Informationen kurz und knapp gehalten sind und somit nur das Wichtigste an den Leser weitergegeben wird, was man sich gut merken kann. Anhand von vorhandenen Zitaten und Beispielen werden Erläuterungen nochmal deutlicher, was ich auch sehr vorteilhaft zum verinnerlichen finde. Beim durchstöbern der Website ist mir jedoch aufgefallen, dass sich keinen direkten Autor bzw. Impressum finden lies, was ich merkwürdig finde. Zudem ist es eigentlich üblich, dass eine Einleitung vorhanden ist, die dich über die Website informiert. Zudem sind mir widersprüchliche Infos im Bezug auf die Gesellschaftskritik aufgefallen und das teilweise sehr wertend geschrieben wurde. Im Allgemeinen kann ich die Website jedoch empfehlen, wenn man sich einen kurzen Überblick über die Epoche „poetischer Realismus“ verschaffen möchte.

Video: Das Video gefällt mir persönlich sehr gut, denn schon zu Beginn des Videos wird das Publikum direkt angesprochen, was dazu verleitet zuzuhören. Zudem ist die Stimme der Sprecherin klar und deutlich, sodass man alles sehr gut verstehen kann. Die grafische Darstellung in Form von Zeichnungen und Schlagworten, finde ich ebenfalls sehr gut, da man sich anhand dessen einen bildlichen Überblick verschaffen kann. Das dieses Video Untertitel beinhaltet finde ich auch super, da auch an die Menschen geachtet wird, die taubstumm sind und somit trotzdem die Gelegenheit bekommen, anhand von Videos zu lernen. Zudem finde ich es sehr gut das viele Beispiele gegeben werden und detailliert gesprochen wird. Die Struktur und Länge des Videos finde ich auch sehr gut angepasst. Man hat es geschafft in 4,5 Minuten alles wichtige von der Historie ausgehend darzustellen. Strukturell ist mir aufgefallen, dass eine Spannungskurve vorhanden ist , da zu Beginn der historische Teil gezeigt wird und sich in der Mitte des Videos der Höhepunkt befindet, in der das Wichtigste erläutert wird. Zum Ende hin sinkt die Spannung, indem mehrere Autoren vorgestellt werden, was sehr klug ist, da man am Ende eines Videos eh nicht mehr mit 100%iger Konzentration zuhört. Bezogen auf die Bewertung wurde das Video größtenteils positiv und hat auch viele Abonnenten. Ich kann das Lernvideo auf jeden Fall weiterempfehlen und würde mir es auch noch 1000 mal angucken.


Berichtigung Klausur

Der Roman „Effi Briest“, geschrieben von Theodor Fontane, wurde zur Zeit des poetischen Realismus am Ende des 19. Jahrhunderts zwischen 1894 und 1895 veröffentlicht und thematisiert die Zerstörung eines Individuums durch gesellschaftliche Konventionen. Effi fühlt sich in ihrer Heimat Kessin nicht mehr wohl, weshalb sie beschließt sich in Berlin eine neue Wohnung zu suchen. Begleitet wird sie von ihrer Tochter Annie und deren Kindermädchen Roswitha. Effi findet eine Wohnung in Berlin und zieht somit einen neuen Lebensabschnitt für sich selbst. Innstetten ist diesmal mit Effis Entscheidung zufrieden und zieht zu ihr. Effi fühlt sich viel wohler in Berlin und zudem verbringen Innstetten und Effi viel mehr Zeit miteinander. Sie entscheiden sich für einen Urlaub zu zweit auf Rügen, den sie gemeinsam genießen. Nach dem Urlaub holt Effi ihre Tochter bei ihren Eltern in Hohen- Cremmen ab und beschließt, aus dem Grund, dass Innstetten wieder zurück nach Berlin muss, für ein paar Tage in ihrer Heimat zu bleiben, um ihre Eltern zu besuchen. Um diese Szene handelt es sich auch im vorliegenden Textauszug. Effi fühlt sich in dieser Zeit sehr wohl zu Hause, jedoch bemerken ihre Eltern ein seltsames Verhalten Effis in Bezug auf ihre Ehe und ihr persönliches Verhalten. Später in Berlin beschließt sie für ein paar Wochen nach Ems in Kur zu gehen. Währenddessen erfährt Innstetten von der Affäre zwischen Crampas und Effi, woraufhin er Crampas zu einem Duell herausfordert und ihn dabei tötet. Effi bekommt die Nachricht, dass sie Annie und Innstetten nicht mehr sehen darf und ihre Eltern ihr ebenfalls verbieten, nach Hause zu kommen. Somit zieht sie aus der Wohnung in Berlin aus und findet eine kleine Pension, in der sie alleine lebt. Die Sehnsucht nach ihrer Tochter und Hohen- Cremmen macht sie krank. Als sie die Erlaubnis bekommt, dass ihre Tochter sie besuchen darf, ist sie glücklich, bemerkt jedoch an ihrem Verhalten, dass Innstetten seiner Tochter einige Verhaltensweisen eingetrichtert hat, wodurch Effi hysterische und suizidgefährdete Verhaltensweisen von sich zeigt. Effi darf zu ihren Eltern, da die Liebe zu ihrer Tochter größer ist, als die Abhängigkeit von der Gesellschaft. Ihr gesundheitlicher Zustand verbessert sich, jedoch ist sie innerlich noch sehr zerrissen. Effi wird immer öfters krank und bekommt Sehnsucht nach dem Hund Rollo, welcher später zu ihr gebracht wird. Effi weiß, dass sie bald sterben wird und verzeiht somit Innstetten seine Taten. Am Ende stirbt Effi und Innstetten wird zum Misterialrat befördert. Die Funktion der Textstelle besteht darin, dass die Erkenntnis ihrer unglücklichen Ehe und deren Ursachen zwischen Effis Prioritäten und den gesellschaftlichen Konventionen deutlich werden. Zudem zeigt diese Textstelle den Zwiespalt zwischen Effis Vergangenheit und Zukunft. Der vorliegende Text ist in drei Sinnabschnitte einzuteilen. Der erste Abschnitt verdeutlicht den Innenraum und die Einengung Effis, welche einleitend durch eine örtliche Schilderung „ im Oberstock bewohnten Zimmer“ (Z. 1) eingeleitet. Dies zeigt, dass sie sich zu dieser Zeit in Hohen- Cremmen befindet. Zudem schildert der Text, dass die Zimmer „nach dem Garten hinaus“(Z. 1) liegen. Dies ist ein Symbol für Effis Natürlichkeit und Kindheit , da sie in ihrere Kindheit sehr viel Zeit im Garten verbracht hat und dort aufgewachsen ist. Folgend wird geschildert, dass Annie und Roswitha im kleinen Zimmer schlafen (vgl. Z. 2) und Effi selbst „in dem größeren, das sie selber innehatte“(Z. 2f.). Zudem zeigt das Adjektiv „größeren“(Z. 2), dass Effi Platz und Freiheit braucht, weshalb auch beschrieben wird , dass „die Tür nur angelehnt“ (Z. 2) ist. Effi ist abgegrenzt von der Außenwelt , jedoch durch das Stück Freiheit, welche sie durch die angelehnte Tür erhält und somit nicht komplett von der Außenwelt isoliert ist. In ihrem Zimmer „ging sie auf und ab“(Z. 3). Dieses Verhalten deutet auf Nervosität hin und verdeutlicht , dass sie an ihren Hochzeitstag und ihre Ehe , welche unglücklich verläuft, denken muss. Die Beschreibung der Zimmerkonstellation zeigt ein gewisses Gefühl von Einengung und lässt sich auf die Raumgestaltung der Textstelle beziehen. Zudem wird weiterführend durch die Beschreibung, dass „die unteren Fensterflügel [geöffnet waren] “ (Z. 3), die Raumgestaltung deutlich. Die Freiheit ist begrenzt und deutet ebenfalls auf die Nervosität und Unruhe Effis hin. Das Gefühl von Unruhe , Hektik und Unordnung wird folgend durch Verben wie „bauschten“(Z. 4), „ging“(Z. 4), „fielen“(Z. 4) und „geöffnet“(Z. 3) untermalt. Die „weißen Gardinen bauschten sich im Zuge“(Z. 4). Dies weist auf ein gewisses Gefühl von Hektik und Unsicherheit Effis hin. In ihrem Zimmer ist die Atmosphäre generell unruhig, denn die Gardinen „fielen dann langsam über die Stuhllehne, bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder frei machte“(Z. 4f.). Dieses Verhalten zeigt einen immer wiederholenden Kreislauf, welcher sich auch auf Effis Leben beziehen lässt. Es gibt viele schöne Momente im Leben, jedoch gibt es auch schwierige und traurige Situationen, welche sich in diesem Kreislauf, bezogen auf Leben beziehen lassen. Zuerst eine wunderschöne Kindheit und darauffolgend eine Hochzeit, aus der eine unglückliche Ehe zustande gekommen ist. Die schlechten Zeiten vergehen jedoch wieder und werden in „sie wieder frei machte“ (Z. 5f.) veranschaulicht. In diesem Moment wird ein Stück Freiheit zugelassen. In diesem Zimmer „war es so hell, dass man die Unterschriften unter den über dem Sofa hängenden […] deutlich lesen konnte“(Z. 6f.). Die Beschreibung „hell“(Z. 6f.) im Bezug auf das Licht, ist eine metaphorische Bedeutung für Freiheit und Transparenz. Dinge werden klar, deutlich und sichtbar, die man vorher übersehen hat. Effi erblickt „die Unterschriften unter den über dem Sofa hängenden und in schmale Goldleisten eingerahmten Bildern deutlich“ (ebd.). Die Adjektive „schmal“( Z. 7) und „eingerahmt“(Z. 7) verdeutlichen den gesellschaftlichen Stand der Familie Briest wieder, denn sie leben in einer höheren Gesellschaftsschicht und somit in der oberen Gesellschaftsschicht. Auch die beschriebenen „Goldleisten“(ebd.) spiegeln den gesellschaftlichen Stand wider. Was jedoch durch das helle Licht deutlich wird, sind die Unterschriften „‘Der Sturm auf Dippel, Schanze V‘ “(Z. 8), „ und „‘König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa‘“(Z. 8f.). Die erste Unterschrift weist auf die Erststürmung dieser Schanze durch die preußischen Truppen am 18.04.1864, welche den Krieg in Dänemark entschied und die zweite Unterschrift handelt ebenfalls von kriegerischen Ereignissen, denn Lipa war ein Dorf in Königgrätz , in dem 1866 preußische und österreichische Truppen aufeinander treffen. Beide Unterschriften haben einen kriegerischen Hintergrund und verdeutlichen somit das Ansehen des Militärs und die damit verbundenen gesellschaftlichen Konventionen der Familie Briest. Effis Reaktion auf diese Erkenntnis ist jedoch zwiegespalten , denn „Effi schüttelte den Kopf und lächelte“ (Z. 9). Dies zeigt , dass sie einerseits nicht begeistert von diesen Schriften ist, aber es ihr andererseits nichts ausmacht, da es das Ansehen ihrer Familie untermalt. Die Raumgestaltung ist zeitdehnend verfasst worden, da die Erzählzeit kürzer ist als die erzählte Zeit. Dahingegen wird die Textpassage bezogen auf die beiden Bilder zeitdeckend beschrieben, da Situationen wie die Erkenntnis der Unterschriften der realen Zeit beim Lesen übereinstimmt. Zudem wird durchgehend in indirekter Rede geschrieben, was darauf hinweist, dass es sich hierbei um eine auktoriale Schreibweise handelt. Es liegen weitgehend Hypotaxen vor, was ebenfalls wie bei der räumlichen Gestaltung hektisch und ungeordnet wirkt. Im folgenden wird Effis Meinung und ihre Gefühle sehr deutlich dargestellt, da die Passage in direkter Rede und somit zeitdeckend verfasst wurde. „Wenn ich wieder hier bin, bitt ich mir andere Bilder aus; ich kann so was Kriegerisches nicht leiden“(Z. 9ff.). Im ersten Teil ihrer Rede wird eine Vorahnung deutlich, denn „Wenn ich wieder hier bin“(ebd.) verdeutlicht, dass sie davon überzeugt ist, dass sie nochmal zurück nach Hohen-Cremmen kommt. Zudem wird Effis Meinung zum Thema, Krieg, deutlich, da sie „bitt ich mir andere Bilder aus; ich kann sowas Kriegerisches nicht leiden“(Z. 10f.) ausspricht. Dies verdeutlicht, dass Effi sich gegen solche Bilder bzw. Themen stellt. Sie möchte sich in ihrem Zimmer wohlfühlen, was jedoch durch ihre Unruhe nicht möglich ist. Das Gefühl von Einengung und unterdrückten Gefühlen möchte sie allmählich loswerden, indem „sie das e.i.n.e Fenster [schloss] und sich an das andere [setzte], dessen Flügel sie offen lies“(Z. 11f.). Die Schilderung, dass sie das „eine Fenster“(ebd.) schloss, wird durch eine kursive Schreibweise in „eine“ hervorgehoben. Somit gewinnt das Fenster an Bedeutung und weist darauf hin, dass Effi in ihrer Kindheit immer an diesem einen Fenster gesessen hat, um das Gefühl von Freiheit und Natürlichkeit durch den Anblick des Gartens zu verspüren. Zu diesem Zeitpunkt, in Chaos von Schuld, Nervosität und Hektik „ setzte [sie] sich an das andere, dessen Flügel offen sind“(Z. 11f.). Effi braucht ein Gefühl von Freiheit, was durch die offenen Fensterflügel (vgl. Z. 12) deutlich wird. Sie hat eine klaren Blick nach draußen Richtung Garten und kann somit für einen Augenblick die Realität vergessen Sie kann die jetzige Zeit vergessen und an ihre harmonische Kindheit denken. Diese Vermutung wird durch folgenden Satz „Wie tat ihr das alles so wohl“(Z. 12) verdeutlicht, denn mit diesem Ausdruck deutet sie auf den für sie positiven Einfluss ihrer Heimat hin. Jetzt folgt der zweite Sinnabschnitt, da eine klare Gegenübersetzung deutlich wird. Das Geschehen wird vom auktorialen Erzähler von außen betrachtet und deutet somit auf Effis Liebe zur Freiheit, welche im Garten herrscht hin. Es wird auf die Beschreibung vom Hause Briest eingegangen, da der „Kirchturm“ (Z. 12) erwähnt wird. „Neben dem Kirchturm stand der Mond“(Z. 12f.). Der Mond ist ein Symbol für Reinheit und Freiheit. Der „Mond warf sein Licht auf den Rasenplatz mit der Sonnenuhr und den Heliotropbeeten“(Z. 13f.). Das Licht ist ebenso, wie zu Beginn des Romans, eine Metapher für die Lebenszeit Effis, da der Mond auf die „Sonnenuhr“(ebd.) und auf die „Heliotropbeete“(ebd.) scheint. All diese Gegenstände sind Symbole für Effis Lebensende, welche zu Beginn des Romans schon mal aufgegriffen wurden. Auf Effis Situation und der Handlungsverlauf des Romans bezogen, deuten diese Metaphern auf das Ende Effis hin. Zudem wird mit Lichtkontrasten metaphorisch gearbeitet. Der Mond scheint bei Nacht, wenn es dunkel ist und die Sonnenuhr funktioniert nur bei hellen und sonnigen Stunden. Es ist also ein Kontrast zwischen Gefahr und Sicherheit. Einleitend durch das Numeral „Alles“(Z. 14) „schimmerte silbern“(Z. 14) wird deutlich, dass alles, was sich im Garten befindet, angestrahlt und in den Vordergrund gestellt wird. Der helle Farbkontrast welche mit „der Bleiche“(ebd.) verglichen wird, deutet ebenfalls auf das Ende Effis hin und zeigt den Kontrast zwischen Gefahr und Sicherheit, da Bleiche ein Platz am Ufer eines Baches zum Trocknen und Aufhellen der weißen Wäsche ist. In Effis Kindheit spielte der Platz am Ufer ebenfalls eine wichtige und bedeutende Rolle. Am Wasser zu spielen strahlt Gefahr aus, welche sich jetzt in ihrem Leben als Ehefrau in der Affäre mit Crampas wiederspiegelt. Der dritte Sinnabschnitt wird mit der adversativen Konjunktion „aber“(Z. 15) eingeleitet, stellt die widersprüchlichen Gefühle Effis bezogen auf die Kindheit und ihre jetzige unglückliche Ehe dar. Die erwähnten „hohen Rabarberstauden“(Z. 16) und „herbstlich gelb[en] Blätter“(Z. 16) sind ein Beleg für ihre widersprüchlichen Gefühle. Sie denkt an ihre Kindheit und die schönen Momente zurück und ist gleichzeitig in Gedanken bei ihrer unglücklichen Ehe, welche metaphorisch durch „die herbstlichgelben Blätter“(ebd.) verdeutlicht wird. Die Blätter verlieren ihre prächtige grüne Farbe und sterben ab so wie Effi, die aufgrund ihrer Erlebnisse in der Ehe krank wird und später stirbt. Weiterhin denkt sie an die schönen Tage in ihrem Heimatort zurück und ganz besonders an einen bestimmten Tag „ als der Besuch kam“(Z. 18f.). Der Tag, an dem Innstetten zu Besuch kam und um ihre Hand anhielt „Nun erst wenig über zwei Jahre“(Z. 17) ist die Zeit, in der Effi und Innstetten schon miteinander verheiratet sind. Jedoch verdeutlicht das Numeral „wenig“(ebd.) wie schnell die Zeit vergangen ist und was sie alles in diesen zwei Jahren erlebt hat. Jedoch sind in diesen zwei Jahren ziemlich viel passiert. Effi, die vor der Ehe ein lebhaftes, fröhliches Kind war, musste sich nach der Hochzeit mit Innstetten an die Rolle der Ehefrau anpassen, die nicht ihren natürlichen Charakterzügen entspricht. All diese Erinnernungen und Rückblicke an Effis Leben werden vom auktorialen Erzähler betrachtet und untermalt dadurch Ordnung und Übersicht. Zudem ist dieser Abschnitt zeitraffend geschrieben, sodass der Unterschied zwischen Effis unbeschwerten Kindheit und ihrerem jetzigen Eheleben deutlich wird. Der Gedanke an Innstetten und die Ehe macht sie unglücklich und realisiert somit ihre unglücklichen Lebensumstände. Sie kehrt zur Realität zurück. Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese Textstelle Effis Gefühle und Gedanken in ihrer aktuellen Situation sehr gut darstellt und dass ihre Ruhelosigkeit und ihre Unsicherheit anhand von Metaphern und Symbolen deutlich werden. Strukturell ist ebenfalls der Unterschied zwischen Einengung und Freiheit deutlich anhand der Raum- und Zeitgestaltung erkennbar. Der hypotaktische Satzbau der gesamten Textstelle lässt sich ebenfalls auf die Gedanken und Gefühle Effis, auf ihre Kindheit und unglückliche Ehe beziehen.

Aufgabe 2 Vergleich Effi und Marie

Folgend werde ich die Charaktere Effi aus dem Roman „Effi Briest“ verfasst von Theodor Fontane und im Jahre 1894/95 veröffentlicht und Marie aus dem Drama „Woyzeck“ verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1879 auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede miteinander vergleichen. Bezogen auf die Gemeinsamkeiten der beiden Charaktere ist folgendes zu sagen. Beide, Effi sowie Marie haben ein Kind zusammen mit ihrem Mann oder Freund (4. Szene, 16. Kapitel). Ebenfalls gehen beide eine Affäre mit anderen Männern ein, um das was ihnen in ihrer Ehe fehlt, zu erhalten. In Maries Situation stellt dies Geld dar, in Effis, Aufmerksamkeit und Zeit (Szene 12, 16. Kapitel). Marie, in Woyzeck, spielt ebenfalls wie Effi, in Effi Briest, mit Körpersprache und Metaphorik, um sich bei ihren Männern beliebt zu machen und sie aufzureißen (6. Szene, 16. Kapitel). Beide Charaktere werden aufgrund von beruflichen und gesellschaftlichen Zuständen sehr oft alleine gelassen und leiden an Einsamkeit, weshalb sie beide auf den Gedanken kommen ihren Mann zu betrügen (3. Szene, 9. Kapitel). Beide Frauen sind froh und glücklich, wenn sie Zeit mit ihrem Mann verbringen können. Das wird anhand der Ausflüge, die beide machen, deutlich (3. Szene, 24. Kapitel). Bei all diesen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch große Unterschiede.

In Bezug auf ihre Kinder ist zu sagen, dass Marie und Woyzeck beide das Kind wollten und ein uneheliches Kind zusammen haben. Damals war es nicht normal, dass man in diesem Alter schon Mutter wurde, da die gesellschaftlichen Konventionen somit nicht eingehalten wurden und das Ansehen der Frauen nicht mehr als sehenswert galt. Trotz dieser Konventionen liebten sie ihr Kind und hielten es in Ehre. Bei Effi lag die Entscheidung Mutter zu werden, jedoch nicht in ihren Händen, sondern hauptsächlich in Innstettens Hand. Er war ein gesellschaftlich hoher und angesehener Mann, Mitte 50 und musste somit den Anforderungen gerecht werden. Ihm war das Kind grundsätzlich egal, weshalb er Effi mit ihrer Tochter Annie alleine ließ. Bezogen auf die Gemeinsamkeit, dass beide von ihrem Mann alleine gelassen werden, ist auch wieder unterschiedlich zu betrachten. Woyzeck und Marie lebten in sehr ärmlichen Verhältnissen. Woyzeck ging daher für seine Familie arbeiten, um sie zu ernähren und glücklich zu machen (5. Szene). Innstetten hingegen bestand auf seine berufliche Weiterentwicklung als Landesminister. Er arbeitete, um seine Karriere fortzusetzen und seine Träume in die Realität umsetzen zu können und nicht um seine Familie glücklich zu machen. Beide Frauen gehen eine Affäre mit einem anderen Mann ein. Dafür gibt es jedoch auch unterschiedliche Ursachen. Marie strebt nach einer besseren finanziellen Stellung, da sie den Lebensstandard der unteren Gesellschaftsschicht nicht mehr ertragen will. Sie lernt einen Tambourmajor kennen und ist sofort von ihm beeindruckt, da er ein angesehener, gut verdienender Mann war. Der Tambourmajor hat es ebenfalls auf sie abgesehen und genießt somit ihre metaphorische Sprache und ihre allgemeine Körpersprache. Effi hingegen hat ihren Ehemann betrogen, da ihr das Gefühl von Liebe und Geborgenheit fehlt. Crampas ist ein guter Freund und weiß, was Liebe bedeutet und zudem auch wie Effi sich fühlt. Aufgrund dessen gibt er Effi genau die Aufmerksamkeit, die sie braucht. Effi fühlt sich wohl bei Crampas. Durch die Tatsache, dass Effi und Marie oft von ihren Partnern alleine gelassen werden, sind sie umso zufriedener und glücklicher, wenn sie endlich Zeit mit ihrem Partner verbringen können. Der Unterschied dabei ist jedoch, dass Woyzeck und Marie zusammen auf ein Stadtfest gehen (3. Szene) und Effi und Innstetten des Öfteren in den Urlaub fahren oder in den Plantagen spazieren oder ausreiten (16. Kapitel). Dieser Unterschied zeigt nochmal deutlich die gesellschaftlichen Zustände und deren Konventionen. Am Ende der Handlungen sterben beide Frauen aus unterschiedlichen Gründen. Effi stirbt in Begleitung von ihren Eltern in ihrem Heimatort an einer Krankheit (Kapitel 36), wohingegen Marie von ihrem Freund Woyzeck an einem Teich aufgrund von betrügerischen Gefühlen erstochen wird (Szene 20). Zusammenfassend ist zu sagen, dass beide Charaktere, Effi sowie Marie, sich in vielen Situationen gleich sind und gleich handeln. Die meisten Situationen basieren jedoch auf ihren Männern. Aufgrund der unterschiedlichen Gesellschaftsstände lassen sich die Unterschiede erkennen und nachvollziehbar begründen.

Projektarbeit Biografie Büchners

Gruppe 2:

04.12.17, Montag

Besprechung und Verschriftlichung der recherchierten Fakten zu Hause Alina: Allgemeine Fakten (Geburtsort, Kindheit & Jugend) Jan: Allgemeine Fakten (Bildung und Tod) Luisa: Werke und Literarische Bedeutung/Politicher Werdegang Büchners Anne: Privatleben ( Beziehungen)

Gliederung der Fakten Geburtsort,Kindheit,Jugend, Bildung,Tod, Privatleben, Werke, Literarische Bedeutung/ Politischer Werdegang

Hausaufgabe für den 07.12.17, Mittwoch: alle zusammengetragenen Informationen auf Zettel verschriftlichen! (Alina) Alina druckt passende Bilder und Fakten zum Erklärvideo aus , Jan und Anne beschäftigen sich mit dem Filmprogramm Movavi

07.12.2017, Donnerstag

Alle Materialien sind zur Aufnahme der Tonaufnahmen vorbereitet (alle) und die ersten (Ton-)Aufnahmen können erfolgen. ( Luisa)

Rest der Tondateien zu Hause fertiggetsellt! (Luisa) 11.12.17, Montag

Ton und Filmaufnahmen (Luisa,Jan,Alina) Anne fällt krankheitsbedingt aus

13.12.2017, Mittwoch

Ton und Fimaufnahmen (alle) filmen, legen der Fakten, Tonaufnahmen werden parallel abgespielt (alle abwechselnd, jeder legt die Schnipsel seines Themas) Verbesserungen der Tonaufnamhmen (Luisa) 14.12.2017, Donnerstag

Vervollständigung der Ton- und Filaufnahmem HA:

Schnitt des Videos (Anne) Bei Problemen der Bearbeitung des Videos bezogen auf Filmausschnitte , Hilfe von (Jan) Anne: 26%

Luisa:26%

Jan:22%

Alina: 26%

Woyzeck

Sachtextanalyse „ Der Hessische Landbote“

Der Sachtext ‘ Der Hessische Landbote‘ wurde 1834 von Georg Büchner als ein Flugblatt zur Zeit des Vormärzes, im Frührealismus, als Vorbericht an das Hessische Volk verfasst und thematisiert die sozialen Missstände der Gesellschaft im Vormärz.Der Hessische Landbote wurde zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig und Georg Büchner im Sommer 1834 erstellt, mit der Absicht, dass Hessische Volk von der Dringlichkeit einer Revolution und Berechtigung eines Aufstandes gegen den Großherzog und der Staatsordnung zu überzeugen.

Der Textausschnitt beginnend von VV.70-128 wird durch den Ausruf „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum/ aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt:/ die Ordnung im Staate erhalten!“ (V.70ff.) eingeleitet. Dieser Fakt wird durch die Interpunktion „!“ (V.72) hervorgehoben. Diese Aussage verkörpert die Wichtigkeit und den weiteren Verlauf des Textes, da er sich wirkungsspezifisch auf den Großherzog und den Staat bezieht und funktionell den weiteren Verlauf einleitet. Zu der Zeit, in der das Volk lebt, befindet “Deutschland“ sich in einer Zeit von vielen Konflikten und Revolutionen. Alle Bestimmungen, werden undemokratisch beschlossen und die Gesellschaft ist in Stände unterteilt, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Armut und Reichtum von großer Bedeutung ist. Der Leser wird aufmerksam zum weiterlesen beeinflusst. Weiterleitend folgen weitere Fakten ,dass „ 700 000 Menschen, 6 Millionen Gulden an den Staat zahlen)“ (vgl. V.72f.) und „ sie/ werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben.“ (V.73ff.) Dies sind Argumente, welche den gesellschaftlichen Wert des Volkes sofort in den Vordergrund stellen. Das Volk wird durch abwertende Subjekte, wie „ Ackergäulen“(V.74) und „Pflugstieren“ (V.74) als wertlos betrachtet. Der Text besagt, dass das Volk in Ordnung leben muss, doch in Ordnung zu leben bedeutet in diesem Textzusammenhang „hungern und geschunden [sein]“(V.76f.). Es ist völlig legitim, dass das Volk hungern musste und gequält wurde. Dies zeigt wieder die Wertstellung der unteren Gesellschaftsschicht und deren Lebensumstände. Nach einleitenden Fakten und Sichtung des Problems folgt eine weitere Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung ge/macht haben und die wachen, diese Ordnung/ zu erhalten?“(V.78ff.) zur Aufklärung, wer der Auslöser der sozialen Missstände der Gesellschaft überhaupt ist. „ Das ist die Großherzogliche Re/gierung“ (V.80). Eine direkte Antwort, führt den Leser dazu, das Problem im Hinblick auf den historischen Hintergrund nachvollziehen zu können. Anschließend folgt eine Erläuterung, in der erklärt wird, woraus die Regierung gebildet wird und welche Funktion sie vertritt.(vgl. V 81ff.) Zudem folgt eine Reifikation, die alle Räte aus verschiedenen Schichten nennt, um genau und sachlich zu bleiben, damit das Volk eine reelle Vorstellung davon bekommt, wer sie genau regiert und an welche Personengruppen sie sich wenden können. Eine These wird aufgestellt, in der das Volk als „Herde“(V.90) bezeichnet wird. Die These kennzeichnet wiederholend den Wert des Volkes und deren Funktion für die großherzogliche Regierung, denn weiterleitend wird das Volk durch komplex- abwertende Subjekte wie „ seine Hirten, Melker und / Schinder“ (V.90f.) unter die Menschheit gestellt und hebt das schlechte Behandeln hervor, welche die Intention des Sachtextes untermalt. Die Ansicht der Regierung wird durch charakteristische Vergleiche des Volkes verdeutlicht. Beispielsweise „ die Häute der Bauern […],/ der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die /Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (V.91ff.). Die Funktion der Regierung wird folgend aufgegriffen und verdeutlicht ihre Position zur Zeit des Vormärzes. „ [S]ie/ herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft[…] die Mühe, euch zu regieren[…] füttern zu lassen und euch eure/ Menschen- und Bürgerrechte zu rauben.“(V.94ff.). Diese Argumente wirken abwertend auf das Volk und lassen sich trotzdem von der Regierung beeinflussen. Diese Meinung hängt jedoch von der Erklärung in VV.24ff. ab, in der zu Beginn des Flugblattes, der Grund der Vorschrift erläutert wird und unterdessen ein Teil der Schöpfungsgeschichte der Bibel aufgegriffen wird. In dieser steht, dass die Bibel lügt, da Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tag und die Vornehmen am sechsten Tag erschaffen hat. (vgl. V24ff.). Demzufolge wurden die Tiere jedoch auch am fünften Tage erschaffen und die Bauern und Handwerker den Tieren zuzurechnen sind . Das Volk wird aufgrund dessen, als „Getier/, das auf Erden kriecht“(V.29f.) bezeichnet. Bauern und Handwerker, waren unbedeutend und werden daher mit den Tiere gleichgestellt. „Auf Erden kriecht“(V.30) lässt den Leser dazu beeinflussen, sich den Wert des Volkes einzuprägen, um den weiteren Verlauf des Sachtextes verstehen zu können. Das Volk war zu dieser Zeit sehr gläubig und nahm deshalb ihre Wertstellung als selbstverständlich an und glaubte die Regierung sei von Gott erschaffen worden. Um dem Glauben des Volkes ihre Richtigkeit zu geben, leitet Friedrich Ludwig Weidig eine Erklärung anhand von Fakten ein, um die Menschheit von seinem Wissen zu beeinflussen, und das Flugblatt nachvollziehen zu können. Er beginnt, die Regierung als „Schurken“ (V.100) zu bezeichnen und zeigt somit seine Meinung , die er zur Regierung vertritt . Er führt fort mit dem Argument „diese Regierung sei von Gott. Diese/ Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen.“(V.101ff.), damit meint der Autor, dass die Regierung sich selbst erschaffen hat. Er bezeichnet die Regierung, als den Teufel und verdeutlicht, dass die Regierung nicht unter Gottes Gnaden stehen kann, wenn sie als Teufel bezeichnet wird. Das Volk dachte, dass die Regierung die Macht besaß, jedoch hatte der Kaiser die Macht. Diese jedoch wurde vom Volk „verachtet“(V.107f.). Dies erwähnt der Autor anhand des Zitats, dass „ de[r] deutsche Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, […] seit Jahrhunderten verach/tet und endlich gar verraten“(V.105ff.) wurde. „ Aus Verrat und/ Meineid […] ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervor/ gegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun/ von Gott verflucht!“ (V.108ff.). Die Regierung hat sich selbst ernannt und nicht durch demokratische Wahlen. Daher ist das Volk von Gott verflucht. Die Regierung „zertre/ten das Land und zerschlagen die Personen des / Elends“(V.113f.). Das Volk wird unter der Macht der Regierung geleitet und zur Armut getrieben. Sie dürfen einen Fürsten nicht als „einen Gesalbten des Herrn [nennen]“(V.116f.), denn nicht Gott hat die Regierung erschaffen, sondern die Regierung selbst. „ Deutschland, unser liebes Vaterland, haben / diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den / unsere freien Voreltern wählten, haben diese / Fürsten verraten“(V.119ff.) Weidig, versucht das Volk aufzuklären und möchte ihnen zeigen , dass die Regierung die Schuld ebenfalls für ihren Lebensstandard beiträgt. Jetzt verlangt die Regierung „ Verräter und Menschenquäler“(V.123) „Treue von euch!“(V.123f.). Der Schluss der Aufrufung, an das Volk wird durch Forderungen „vom Vater der Lügen“(V.102f.) bestärkt. Es soll das Volk erwecken, die Wahrheit zu verstehen, denn Deutschland soll nicht mehr vom Fürstentum regiert werden (vgl.V125f.), sondern „wird als Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“(V.127f.). Dieses Zitat ist ein indirekter Aufruf zum Wiederstand Deutschlands. Deutschland soll ein Freistaat durch eine vom ganzen Volk gewählte Regierung werden. Jeder soll das Recht haben, frei und gleich zu sein. Schlussendlich lässt sich zusammenfassen , dass aufgrund von hypotaktischer fachsprachlicher und sachlicher Sprache, die Intention des Textes, der sozialen Missstände in der Gesellschaft bestätigt wird. Jeder, auch das Volk aus unterer Schicht, hat das Recht auf Freiheit und Wahlrecht. Es ist nicht legitim, dass sich die Regierung ohne demokratische Wahl, selbst ernennen kann. Bezogen auf die Argumentationsstruktur lässt sich sagen, dass die einleitenden Fragen, Antwort auf die bekannten W-Fragen geben. Die Antwort auf die Fragen, was eine Regierung überhaupt ist und welche Funktion diese vertritt, sowie die indirekte Rede und persönliche Meinung des Autors, lässt den Leser dazu verleiten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Abwertende Subjekte verdeutlichen, den Stellenwert der Menschheit. Meiner Meinung nach bringt der Sachtext die Probleme der Gesellschaft auf den Punkt und zeigt deutlich die Probleme und deren Folgen. Das Flugblatt ist eine gute Möglichkeit, dem Volk die Realität zu beweisen.

Inhaltsangabe Woyzeck

Die Tragödie “ Woyzeck“ wurde von Georg Büchner verfasst und 1878 veröffentlicht und thematisiert die sozialen Probleme in der Menschheit.

Franz Woyzeck, der Protagonist der Tragödie, welcher beruflich Soldat ist, lebt mit seiner Geliebten Marie und seinem unehelichen Sohn Christian in einer Beziehung um sie zu ernähren. Seinen Verdienst erhält er durch den Hauptmann, indem er ihm den Bart rasiert. Woyzeck ist unter anderem Versuchsperson an einem Experiment, denn er bekommt von seinem Doktor den Auftrag, sich ausschließlich nur noch von Erbsen zu ernähren. Diese Diät macht er ebenfalls aus finanziellen Gründen. Jedoch wird er psychisch krank dadurch und leidet an Halluzinationen. Sein psychischer Zustand verschlechtert sich außerdem durch die heimliche Affäre, welche Marie und der Tambourmajor miteinander führen. Woyzeck entdeckt Marie mit dem Tambourmajor zusammen und dies löst in ihm große Eifersucht und Wut aus, welche ihn dazu verleitet, seine Geliebte umzubringen. Aufgrund seines niedrigen Lebensstandards, besitzt er nicht genug Geld, sich eine Waffe zu leisten und kauft sich stattdessen ein Messer. Mit diesem Messer ersticht er Marie am Teich.


Intentionen Woyzeck

Die Intention des Dramas ,,Woyzeck" ist vielfältig. Das Drama kritisiert die Macht des Geldes und die Skrupellosigkeit der Gesellschaft ende des 19.Jahrhunderts in Deutschland, weil dem Protagonist Woyzeck dieses Schicksal nur widerfährt, da er arm ist und er von dem Hauptmann, dem Tambourmajor und dem Arzt skrupellos ausgebeutet wird. Diese drei Charaktere repräsentieren drei verschiedene Gesellschaftsgruppe, welche alle die Folgen ihrer Taten nicht vorhersehen.


Parallelen zwischen Woyzeck und dem Hessischen Landboten

Folgende Parallelen sind im Sachtext “Der Hessische Landbote“ und dem Drama “Woyzeck“ erkennbar: Die Epoche des Dramas Woyzeck stammt aus der Zeit des Vormärzes, 19. Jahrhundert in ‘Deutschland‘. Das Flugblatt “ Friede den Hütten! Krieg den Palästen“ von Georg Büchner verfasst, wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert in der Vormärzzeit verfasst. Zu dieser Zeit gab es Ständegesellschaften, welcher in vier Schichten eingeteilt wurden:

1. Bauern, Handwerker, Bürger ( unterste Schicht)

2. Klerus (niedriger Adel)

3. Bischöfe, Äbte, Priester, Mönche, Herrscher

Im Drama Woyzeck, gehört Woyzeck ( Protagonist des Dramas ) der untersten Gesellschaftsschicht an und lebte dadurch unter armen, schlechten Bedingungen. (vgl. Szene 2,5,8,15,20,25…) Im Flugblatt, ist ebenfalls die Rede von der untersten Gesellschaftsschicht und deren Bedingungen (vgl.Z.74,90ff.,124f.) Bauern und Handwerker werden unter die Menschheit gestellt und als Tiere bezeichnet. Auch Woyzeck war ein Handwerker und arbeitete für andere Menschen um Geld zu verdienen. Er tat alles, um Geld für seine Familie zu versorgen und leidet selbst darunter.(vgl. Szene 5,12)

Die verschiedenen Gesellschaftsschichten sind im Drama sehr gut zu erkennen. Der Hauptmann, Doktor und Tambourmajor gehören einer höheren Gesellschaftsschicht, als Woyzeck an, da sie mehr viel Geld verdienen und andere Menschen für sie Arbeiten lassen. (vgl. Szenen 5,6,8). Auch im Sachtext werden die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten deutlich, die untere Schicht, das Volk, muss hungern und wird geschunden (Z.76). Dann gibt es noch die Großherzogliche Regierung, die das Volk regiert und denkt, dass sie von Gottes Gnaden gewählt worden sind (Z.80, 100f.). Die Regierung steht über dem Volk.

Die Disparität zwischen Arm und Reich, ist im Drama Woyzeck besonders anhand des Tambourmajors und Woyzeck erkennbar. Der Tambourmajor fühlt sich als etwas ganz besonderes und ist sich bewusst, dass er sich alles leisten kann, was er möchte. (vgl. Szene 6) Ihm ist egal, in welcher Beziehungen Menschen zueinander stehen, Hauptsache er lebt wohlhabend. Anhand seiner arroganten und hinterlistigen Art, ist es für ihn selbstverständlich, Menschen als Tiere zu bezeichnen. Marie dagegen, lebt zusammen mit Woyzeck und ihrem unehelichen Kind in einer Beziehung und lebt als Hausfrau zu Hause und hofft auf das Geld, welches ihr Freund Woyzeck verdient, um überleben zu können. (vgl. Szene 3) Im Hessischen Landboten wird die Disparität anhand des Erwähnens vom Volk und deren Umständen und der Großherzoglichen Regierung und deren Aufgaben deutlich. (vgl. Z.94f.)

Die Rechtfertigung der Regierung , dass sie von Gottes Gnaden gewählt wurde ist ab Z. 100ff. aufgeführt und verdeutlicht außerdem den strengen Glauben des Volkes, an Gott. In Szene 17 wird der Glaube an Gott ebenfalls deutlich, da Marie in der Bibel herumblättert und ihr bewusst wird, unter welchen Bedingungen sie lebt und im Bezug auf Woyzeck unter welcher Art von Beziehung.


Analyse „ Brief Büchners an die Eltern"

Der „ Brief Büchners an die Eltern“ wurde von Ihm am 5. April 1833, in Straßburg zur Zeit des Vormärzes verfasst und thematisiert die Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch die Regierung.

Der vorliegende Textauszug Z.1-22 beginnt mit „ Heute erhielt ich Euren Brief mit den Erzählungen aus Frankfurt“ (Z.1).Die Erzählungen seiner Eltern basieren auf einer gescheiterten politischen Aktion demokratisch gesinnter Aufständischer in Frankfurt. Büchner nimmt Stellung zu der politisch-kritischen Lage und führt diese mit der Aussage „Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es die Gewalt“(Z.2f.) ein. Büchner verdeutlicht somit, dass er ebenfalls ein Teil der armen Gesellschaft ist und er sich ohne Gewalt nicht helfen könne. Er will gewaltsam gegen das Fürstentum, für die Rechte des Volkes kämpfen. Das Fürstentum wird zudem ebenfalls ironisch abwertend dargestellt, indem er erwähnt, dass „Wir wissen, was wir von unseren Fürsten zu erwarten haben“(Z.3). Das Fürstentum steht gesellschaftlich über dem Volk und besitzt mehr Macht. Büchner und das Volk sich zudem bewusst, dass . Büchner sagt zudem, dass die Regierung alles notwendige bewillige, um dem Volk seine "zu eng geschnürte Wickelschnur"(Z.7)kurz vergessen zu lassen. Dies führt die Unterdrückung der untersten Gesellschaftsschicht vor Augen und dass dem Volk alles weggenommen wird und die Regierung nur das Nötigste für das Volk macht. (vgl.Z.4f.). Der Vergleich „ wie eine erbettelte Gnade“(Z.6) deutet darauf hin, dass die obere Gesellschaftsschicht sich überlegen fühlen. „Gnade“(Z.6) steht für ein Wohlwollen, gegenüber einem sozialen oder beruflichen Tieferstehendem. Dieses Subjekt unterstreicht wiederholend, dass das Volk, das Recht hätte wohlhabender zu leben, jedoch hart dafür kämpfen muss und durch die Kraft, die sie aufwenden, kaputt gehen .Die Regierung führt Rechte für das Volk ein, jedoch nur begrenzt, was das Elend der Bevölkerung verdeutlicht. Fortführend wird „das Bewilligte“(Z.5) auch als „elendes Kinderspielzug“(Z.6) dargestellt. Dies ist eine Metapher und steht für die Unwichtigkeit der Rechte. Zudem wird das Kinderspielzeug als elend dargestellt. Ein Kinderspielzeug ist sehr bedeutend für Kinder, da sie mit Spielzeugen lernen mit Sachen umzugehen und diese als etwas Wertvolles zu behandeln. Bezogen auf den Text ist mit dem Kinderspielzeug die Rechte des Volkes gemeint, die ihnen von großer Bedeutung sind, da diese die Zukunft des Volkes bestimmen. Rechte sind etwas Wertvolles und entscheidendes für die Freiheit der Menschheit. Das Volk wird als „Maulaffen Volk“(Z.7) bezeichnet. Dieser Ausdruck ist ein tierischer Vergleich und deutet auf unerzogenes Verhalten hin. Affen sind sehr laut, dumm und zudem in einem Käfig gefangen. Diese Metapher spiegelt die Meinung, dass das Volk ein unerzogenes vorlautes Getier wäre, der Regierung wieder. Die Regierung möchte sein“ Maulaffen Volk“(Z.7) mit „ seine[r] zu eng geschnürte[n] Wickelschnur vergessen […] machen.“(Z.7f.)., sie setzt dem Staat ihre Grenzen. Dieser Umgang macht dem Volk es nicht möglich, ein gerechtes und gutes Leben zu führen. „ Es ist eine blecherne Flinte und ein hölzerner Säbel, womit nur ein Deutscher die Abgeschmacktheit begehen konnte, Soldatchens zu spielen. (Z.8ff.) Dieser Satz ist ebenfalls eine Metapher und zeigt die Unterdrückung, schlechte Behandlung und Ausstattung, die dem Volk ermöglicht wird. „blecherne Flinte und ein hölzerner Säbel“(Z.8) sind Metaphern, die zeigen wie schlecht das Volk für ihr Leben zum Kämpfen und Wehren ausgestattet werde. Das Diminutiv „Soldatchens“ (Z.9f.) verdeutlicht die Minderwertigkeit des Volkes und das sie von keiner Bedeutung sind. Ihre Aufgaben werden als wertlos betrachtet und sind für die Regierung nicht weiter relevant. „Abgeschmacktheit“(Z.9) ist ebenfalls ein abwertendes Subjekt, und untermalt die Bedeutung der unteren Gesellschaftsschicht. Etwas geschmackloses, kann die Regierung nicht gebrauchen, denn sie braucht Menschen die wohlhabend leben, gutes im Leben leisten und der Regierung Vorteile bringen können.

Im zweiten Abschnitt des Briefes, erwähnt er wiederholt „den Gebrauch der Gewalt“(Z.11). und setzt mit der Frage „Sind wir denn aber nicht in einem ewigen Gewaltzustand?“(Z.11f.) fort. Büchner stellt die Frage als etwas Alltägliches und völlig Normales dar und ist sich bewusst, dass sie in Ewigkeit in Gewalt leben. Sein Bewusstsein wird durch „Weil wir im Kerker geboren und großgezogen sind“(Z.12f.) bestätigt. Kerker ist ein Sinnbild und verleitet das Gefühl von Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit und Enge. Das Volk wird von der Regierung verdrängt und, sodass sie nicht mehr merken, „dass wir im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Munde“(Z.13ff.). Das Volk kann sich gegen das Verhalten der Regierung nicht mehr wehren, da sie metaphorisch gesehen mit „geschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Munde“(ebd.) gefesselt sind. Das Freiheits-/ Mitsprache wird dem Volk entzogen. Sie haben keine Chance mehr sich gegen die Regierung aufzulehnen und für ihre Recht, die ihnen zustehen zu kämpfen. Mit einer rhetorischen Frage „Was nennt ihr denn gesetzlichen Zustand?“(Z.15), wird die Meinung der Regierung nochmals deutlich. Für sie ist es völlig normal, das Volk unberechtigt und gewaltsam zu behandeln. Zudem ist für Büchner unverständlich, dass sich das Volk die „unnatürlichen Bedürfnisse“(Z.17) gefallen lassen und sich als „fronende[s] Vieh“(Z.16) bezeichnen lassen muss. Das Volk hat kein Recht darauf sich wie ein Tier behandeln zu lassen, welches für die Regierung arbeiten müsse und ihre verdienten Löhne an ihre Lehnsherren, der Regierung abgeben müsse. Diese Art von „rohe[r] Militärgewalt“(Z.19) verdeutlicht, dass die Regierung sich nicht viel mit der untersten Gesellschaftsschicht beschäftige und die Regierung nicht schlau sei, was mit der Antithese „dumme Pfiffigkeit“(Z.19) deutlich wird. „ [D]ies Gesetz ist eine ewige, rohe Gewalt, angetan dem Recht und der gesunden Vernunft“(Z.20f.). Büchner führt vor Augen, dass die Entscheidung, die Rechte des Volkes einzuschränken auf „ewiger“(ebd.) Gewalt basiere und nur mit Gewalt gekämpft werden dürfe. Büchner kämpfe „mit Mund und Hand […] wo [er] kann“(Z.21f.). Er möchte sich mit ganzem Körpereinsatz gegen die Regierung auflehnen um dem Volk zu helfen und für ihre Rechte zu kämpfen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Brief an Büchners Eltern verdeutlicht, dass er sich gegen die Regierung auflehnen möchte, um dem Volk zu helfen. Seine Meinung die Büchner zu der Regierung vertritt, wird anhand von Metaphern und rhetorischen Fragen deutlich. Formal betrachtet lassen sich keine Auffälligkeiten erkennen.

Berichtigung 2. Klausur

1.Aufgabe

Der vorliegende Brief „An die Familie“ wurde im Juli 1835 in Straßburg von Georg Büchner verfasst und thematisiert die Aufgaben der Dramatiker. Der Brief wurde zur Zeit des Vormärzes verfasst.

Der vorliegende Sachtext lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt reicht von Zeile 1 – 16, in welchem Büchner die Funktionen und Herausforderungen eines Dichters erläutert. Büchner leitet mit „die sogenannte Unsittlichkeit meines Buchs“ (Z.1 f.) ein. Er stellt sein Buch als etwas Schlechtes dar, was er jedoch nicht als solches empfindet. Er ironisiert seine Aussage, da er als Autor selbst seine Meinung zu seinem Buch positiv bewertet, denn seiner Ansicht nach ist die Welt unsittlich und so stellt er sie auch dar. Im Folgenden bezeichnet er ebenso die Dichter als Geschichtsschreiber. Des Weiteren nennt er auch, dass der Dichter über dem Historiker steht, weil er „die Geschichte zum zweiten Mal erschafft“ (Z.5 f.) und somit die Menschen auf Probleme und Missstände aufmerksam macht. Er verwendet hypertaktische Syntax um die Aufgaben eines Dichters zu verdeutlichen. Seine Begründungen, „dass er uns die Geschichte zum zweiten Mal erschafft“ (Z.5 f.), „uns gleich unmittelbar, statt eine trockene Erzählung“ (Z.6 f.), „uns statt Charakteristiken Charaktere, uns statt Beschreibungen Gestalten gibt“ (Z.8 f.), werden durch das Possessivpronomen „uns“ (ebd.) hervorgerufen und stellt den Unterschied zwischen einem historischen Schriftstück und einer dramatischen Erzählung dar. Büchner möchte somit den Kontrast deutlicher vor Augen führen. Mit diesen Akkumulationen und der Repetitio „uns statt“ (ebd.) wird dies zusätzlich belegt. Das Possessivpronomen „uns“ (ebd.) veranschaulicht ebenfalls, dass Büchner sich selbst mit einbezieht, da er seiner Ansicht nach die Merkmale eines dramatischen Dichters verkörpert. Im Folgenden erwähnt er die „höchste Aufgabe“ (Z.9), die ein Dichter zu erfüllen habe. Er appellierte an die Leser, dass „[die] Geschichte, wie sie sich wirklich begeben, so nahe als möglich zu kommen“ (Z.10 f.). Mit diesem Argument verdeutlicht er dem Leser, dass die Werke eines Dichters realitätsnah geschrieben werden, um die erdachte Handlung einer möglich wahren Begebenheit gleichzusetzen. Auf Basis dieses Arguments erwähnt er zudem, dass „sein Buch […] weder sittlicher noch unsittlicher sein [darf], als die Geschichte selbst“ (Z.11 f.). Damit hebt er ebenfalls die Nähe zur Realität hervor. Formal wird die nächste Aussage mit einem Semikolon getrennt, was darauf hindeutet, dass ein Themawechsel vorliegen könnte. Büchner fährt mit einer ironischen Ansicht fort, in welchem er vom „lieben Herrgott“ (Z.13) spricht. Die Tatsache, dass Büchner Gott erwähnt deutet daraufhin, dass die Religion ebenfalls eine große Rolle in seinem Buch spielt. Er deutet mit der metaphorischen Aussage „die Geschichte sei vom lieben Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen worden“ (Z.12 ff.) führt vor Augen, dass die Realität nicht verharmlost wird. Eine Lektüre ist eine Geschichte, mit Absicht einer Intention. „Junge Frauenzimmer“ (ebd.) deutet auf langwierige und harmlose Gespräche hin, welche oft von Bedeutung sind. Die Ironie dieser Aussage verdeutlicht, dass Büchner der Ansicht ist er müsse seine Werke ebenso wenig verharmlosen wie die Realität. Er kritisiert somit alle anderen Dichter.

Im zweiten Sinnabschnitt deutet er darauf hin, dass „Der Dichter […] kein Lehrer der Moral [ist] (Z.17), was bedeutet, dass er kein Mensch ist, der andere dazu auffordert moralisch zu handeln, denn „er erfindet und schafft Gestalten, er macht vergangene Zeiten wieder aufleben“ (Z.17 f.). Dies sind ebenfalls Aufgaben, welche ein Historiker zu erfüllen versucht. Zudem erwähnt er, dass „Leute“ (Z.19), die sich mit Geschichte befassen, aus den vergangenen Ereignissen eine Lehre ziehen sollen. Weiterführend erwähnt er die Menschen, die Geschichte studieren und „Beobachtungen“ (Z.20) machen, denn diese beschäftigen sich mit aktuellem „menschlichem Leben“ (Z.21), welches um sie herum vorgeht (vgl. Z.21). Damit bringt Büchner zum Ausdruck, dass Dramatiker sich mit der Geschichte und den Menschen, welche dort leben, befassen und diese „Beobachtungen“ (ebd.) als besonders interessant erachtet. Büchner selbst übt jedoch Kritik gegen die Menschen aus, die sich nicht für Geschichte und Dramen interessieren und untermauert diese Behauptung mit „Wenn man so wollte, dürfte man keine Geschichte studieren, weil sehr viele unmoralische Dinge darin erzählt werden“ (Z.23). Er ist der Meinung, dass das Studium der Geschichte die aktuell herrschenden Missstände verdeutlicht. Er führt diese Ansicht fort indem er anmerkt man „müsste mit verbundenen Augen über die Gassen gehen“ (Z.23 f.). Diese metaphorische Aussage bedeutet, dass man sich schämen müsse mit dieser Ansicht durch die Welt zu gehen. Diese Metapher bestätigt er mit dem Substantiv „Unanständigkeiten“ (Z.25) in Bezug auf die vorherrschenden Missstände. Zudem verdeutlicht Büchner, dass man mit dieser Ansicht nach Gott dafür schuldig machen müsse (vgl. Z.25 f.). Gott, welcher die Welt erschaffen hat und Macht über alles und jeden hat, müsse in der Position sein die Missstände zu verbessern. Büchners Meinung nach wäre es jedoch ungerecht Gott zu kritisieren, was durch die Metapher „Liederlichkeiten“ (ebd.) deutlich wird. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass „der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z.30 f). Zudem kritisiert Büchner die Ansicht „der Dichter müsse die Welt nicht zeigen wie sie ist, sondern wie sie sein solle“ (Z.28 f.), denn Büchner würde „es nicht besser machen“ (Z.29 f.) wie Gott. Er weist damit auf eine Verfälschung der Wirklichkeit hin. Zudem sind all diese Behauptungen im Konjunktiv II geschrieben, was bedeutet, dass seine Vorstellungen zurzeit nicht in Realität umgesetzt werden.

Im dritten Abschnitt geht Büchner auf „die sogenannten Idealdichter“ (Z.31 f.) ein. Mit Idealdichtern sind Menschen gemeint, die bestimmte Ideale durch ihre Werke hervorheben. Büchner beurteilt diese jedoch kritisch als „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos“ (Z.33 f.). „Marionetten“ (ebd.) sind gesteuerte Puppen, die keine Macht über sich selbst haben, sondern einem Ideal entsprechen. Mit „himmelblauen Nasen“ (ebd.) sind naive Menschen gemeint, welche sich der Realität nicht bewusst sind. Sie haben ihre Nasen überall, glauben alles, haben jedoch keine Ahnung von der Wirklichkeit. Zudem besitzen die von anderen gesteuerten Menschen „affektiertem Pathos“ (ebd.). Diese Metapher entspricht einer künstlichen Gefühlserregung. Büchner kritisiert somit die Dichter, welche nicht zur Realität stehen. Er bevorzugt die „Menschen von Fleisch und Blut“ (Z.24). Mit dieser Art von Menschen kann er mitfühlen, da er „deren Leid und Freude mitempfinden“ (Z.35) und „deren Tun und Handeln mir Abscheu und Bewunderung einflößt“ (Z.36 f.). Büchner baut eine Verbindung zu den Menschen auf, was durch die Antithesen „Leid und Freude“ (ebd.) und „Abscheu oder Bewunderung“ (ebd.) deutlich erkennbar wird. Zum Schluss bemerkt er, dass er „Goethe“ (Z.37) „oder Shakespeare“ (Z.37 f.) als dramatische Dichter anerkenne und „Schiller“ (Z.38) als Idealdichter kritisiere.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Büchner durch seine ausführliche Meinung und Kritik bezüglich der Idealdichter wiedergibt und den Menschen die Realität näher bringen will. Die Argumente werden sprachlich durch Akkumulationen, Metaphern und ein Repetitio dargestellt. Büchners vertretene Meinungen und Ansichten werden ebenfalls durch Metaphern und die formale Gliederung, sowie Semikola und Leerzeilen deutlich. Der Brief an die Eltern hat die Absicht eine Revolution hervorzurufen.


Projektarbeit Erklärvideo

Gruppe 2:

04.12.17, Montag

Besprechung und Verschriftlichung der recherchierten Fakten zu Hause Alina: Allgemeine Fakten (Geburtsort, Kindheit & Jugend) Jan: Allgemeine Fakten (Bildung und Tod) Luisa: Werke und Literarische Bedeutung/Politicher Werdegang Büchners Anne: Privatleben ( Beziehungen)

Gliederung der Fakten Geburtsort,Kindheit,Jugend, Bildung,Tod, Privatleben, Werke, Literarische Bedeutung/ Politischer Werdegang

Hausaufgabe für den 07.12.17, Mittwoch: alle zusammengetragenen Informationen auf Zettel verschriftlichen! (Alina) Alina druckt passende Bilder und Fakten zum Erklärvideo aus , Jan und Anne beschäftigen sich mit dem Filmprogramm Movavi

07.12.2017, Donnerstag

Alle Materialien sind zur Aufnahme der Tonaufnahmen vorbereitet (alle) und die ersten (Ton-)Aufnahmen können erfolgen. ( Luisa)

Rest der Tondateien zu Hause fertiggetsellt! (Luisa) 11.12.17, Montag

Ton und Filmaufnahmen (Luisa,Jan,Alina) Anne fällt krankheitsbedingt aus

13.12.2017, Mittwoch

Ton und Fimaufnahmen (alle) filmen, legen der Fakten, Tonaufnahmen werden parallel abgespielt (alle abwechselnd, jeder legt die Schnipsel seines Themas) Verbesserungen der Tonaufnamhmen (Luisa) 14.12.2017, Donnerstag

Vervollständigung der Ton- und Filaufnahmem HA:

Schnitt des Videos (Anne) Bei Problemen der Bearbeitung des Videos bezogen auf Filmausschnitte , Hilfe von (Jan) Anne: 26%

Luisa:26%

Jan:22%

Alina: 26%

Faust

Analyse Kerker

Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Kerker“ dringt Faust mit Mephisto in den Kerker ein, wo Gretchen gefangen ist, da sie ihr eigenes Kind ertränkt hat. Sie ist wahnsinnig geworden und hat sich dafür entschlossen, lieber Buße zu tun und für Ihre Sünden zu sterben. Gretchen erkennt Faust nicht mehr und denkt, er sei der Henker. Faust ruft ihren Namen, wodurch Gretchen an ihre Rettung aus dem Kerker glaubt und Faust zu sich ruft. Doch Faust wirkt kalt, er kann nicht mehr küssen und bedrängt sie. Aufgrund Fausts Verhalten ist sie ganz aufgebracht und möchte nicht mehr mit Faust fliehen, er erscheint ihr fremd. Faust schafft es nicht Gretchen zu retten und ergibt sich somit dem Gericht Gottes. Gretchen ist gerettet.Im folgenden Textausschnitt VV.4850-4895 werden Gretchens Gefühle und Gedanken zur Zeit der jetzigen Situation im Kerker dargestellt. Gretchen ist sich bewusst, dass sie nicht mit Faust fliehen will und Ihre Hinrichtung bevorsteht. Ein klares Metrum ist in dem Textabschnitt nicht vorhanden. Einige Verse reimen sich und bringen Gretchens Selbsterkenntnis und Verzweiflung zum Ausdruck. Jedoch ist kein reines Reimschema zu erkennen. Damit wird ihr verrücktes und irres Verhalten auch zum Ausdruck gebracht. Gretchen wird sich bewusst, das „Der letzte Tag [herein] dringt“ (V.4580) und sie ihr Lebensende erreicht. Diese Erkenntnis wird durch die subjektive Wiederholung „Tag!“(V.4580) verdeutlicht. Diese Aussage veranschaulicht zudem Gretchens Bewusstsein zum Tod und ist eine Vorausschauung für die Hinrichtung. Die Repititio bringt ihr Verrücktsein zum Ausdruck. Die Wiederholung Tag ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass ihr Tod der Realität entspricht, sie es nicht fassen kann. Der letzte Tag sollte ihr „Hochzeittag“ (V.4581)sein (vgl.V.4581), also ihr schönster Tag im Leben. Die Aussage „letzte Tag“ (V.4580) und „Hochzeittag“(V.4581) stehen miteinander in Kontrast, da es ihr schönster Tag im Leben werden sollte und etwas Besonderes ist. Dies deutet auch auf ihre hohe Gläubigkeit der Kirche hin, denn damals war Hochzeit feiern etwas sehr Besonderes. Auch bringt sie ihre liebevollen Gefühle zu Faust zum Ausdruck. Sie hat ihre Liebe gefunden. Doch durch ihre Liebe zu Faust, ist sie irre geworden. Die Aussage „Sag niemand dass du schon bei Gretchen warst“(V.4582) sprechen ihre Gedanken zu Faust aus. Niemand soll erfahren, dass sie in einer Beziehung mit Faust gelebt hat und ihre Jungfräulichkeit verloren hat. Sie spricht in dritter Person Singular und spricht somit Faust an, was ebenfalls ihre Verrücktheit zum Ausdruck bringt. „Weh meinem Kranze!“(V.4583) ist ein kirchliches Symbol für Jesus und soll der traditionelle Hochzeitskranz sein. Der Ausruf „Weh“(V.4583) verdeutlicht , dass ihr der Kranz von großer Bedeutung ist. Sie weiß, dass sie ihr Leben nicht mehr rückgängig machen kann und mit den Konsequenzen, die Hinrichtung, leben muss. Diese Gedanken untermalt sie mit ihrer Aussage „Es ist eben geschehen“(V.4584). Sie ist von Faust schwanger geworden, was ihr sehr unangenehm ist und sich aufgrund dessen schuldig und allein fühlt. Der Gedanke, Faust nicht mehr wiedersehen zu können, (vgl.V.4585) macht sie sehr traurig, doch sie ist sich sicher, dass sie ihn nochmal wiedersehen wird. „Aber nicht beim Tanze“(V.4585). Sie sieht sich und Faust auf einer Sphäre. Trotz, dass sie sterben wird, fühlt sie sich dennoch mit der Menschheit verbunden. Die Antithese „Die Menge drängt sich, man hört sie nicht“(V.4587) deutet auf das Bewusstsein der Hinrichtung Gretchens hin, denn „ Der Platz, die Gassen/ Können sie nicht fassen“(V.4588f.) steht für das Publikum und die Menge, die am Tag von Gretchens Hinrichtung dabei sein wird. Die Menschheit kann es nicht fassen, dass sie bald gehen wird und nicht mehr unter der Menschheit ist. Gretchen ist von ihren Gefühlen hin und hergerissen, denn in ihren Gedanken ist sie bei der Hochzeit, aber auch bei der Hinrichtung, welche durch den Gegensatz Menge und Stille im Zitat „hört sie nicht“(V.4587) deutlich werden.Der nächste Sinnabschnitt beginnt mit, „Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht“(V.4590)und deuten ebenfalls auf den Tod Gretchens hin. „Die Glocke ruft“ (V.4590) ist eine Personifikation. Sie macht die Menschheit auf das Ereignis, durch ihre Stimme aufmerksam. „ [D]as Stäbchen bricht“(V.4590) ist ein Rückblick auf Gretchens Verurteilung zur Todesstrafe. Der Richter hielt während der Verhandlung das Stäbchen in der Hand, und brach es bei seinem Entschluss, sie hinzurichten. Diese Gedanken sind bei Gretchen im Kopf verankert und lassen das Gefühl von Schuld und Angst nicht vergessen. Gretchen fühlt sich eingeengt und hat nur noch ihre Gedanken beim Tod, denn sie spürt, „Wie sie mich binden und packen!“(V.4591). „Zum Blutstuhl bin ich schon entrückt“(V.4592) sind ebenfalls vorausschauende Gedanken auf ihren Tod. Sie selbst sieht sich schon auf dem Stuhl auf dem sie hingerichtet wird. Die schaurigen Gedanken „Schon zuckt nach jedem Nacken/ Die Schärfe die nach meinem zückt, stellt den Prozess der Hinrichtung mit einem Beil dar. Gretchen fühlt und spürt ihre Schmerzen und möchte den Tod am liebsten hinter sich bringen. Sie möchte ihre Sünden loswerden und kann die Menschen die vor ihr hingerichtet wurden nachvollziehen. Zum Schluss wird ihr klar, dass sie nach der Hinrichtung in Ruhe leben wird, denn „Stumm liegt die Welt wie das Grab“(V.4595). Sie ist von ihren Sünden erlöst und kommt endlich in den Himmel, wo sie von allen Lasten befreit ist. Der Vergleich „wie das Grab“(V.4595) untermalt die Erlösung Gretchens und lässt sie in Frieden leben. Zusammenfassend lässt sich sagen, das Gretchen durch ihr Begehen irre geworden ist und somit Faust auf eine nachdenkliche Fährte gebracht hat. Gretchen hat verstanden, dass sie hingerichtet werden muss und ist nun von all ihren Sünden befreit. Die Interpunktion der Textstelle bringt ihre Angst, Verwirrung und Verrücktheit zum Ausdruck. Die Repititio untermalt Gretchens Gefühle ebenfalls.



Berichtigung 1. Klausur

Wald und Höhle

Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst , 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Wald und Höhle“ befindet Faust sich in einem Wald, in dem er sich in eine Höhle zurückzieht und zu der Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit kommt. Er ruft den Erhabenen Erdgeist zu sich, um sich bei allem was er Faust ermöglicht , zu bedanken. Er versucht ein Teil der Natur zu werden, was ihm ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit schenkt. Jedoch erlangt er eine Selbsterkenntnis.In einer Höhle wird ihm bewusst, dass er sich in seinen Entscheidungen vom Teufel Mephisto beeinflussen lässt. Faust ist kurz vor einem Moment vollkommener Harmonie, da er einen inneren Konflikt zwischen Genuss und Begierde führt.

Der Textauszug lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Von Vers 1-24 beschäftigt Faust sich mit der Gotteserfahrung, die Natur. Er befindet sich „allein“ (V.1) in einem Wald und das deutet auf einen Monolog hin. Das er sich alleine in einem Wald befindet ,symbolisiert einerseits die freie, lebendige Natur aber andererseits die Begrenzung und Geborgenheit Fausts und somit seine innere Zerrissenheit. Er spricht zum „Erhab[enen] Geist“(V.2) und bedankt sich bei ihm, denn er „gab […]mir alles“ (V.2), „Warum ich bat“(V.3). Fausts respektvolle Ansprache an den Erhabenen Geist verdeutlicht, dass er diesem dankbar ist. Zudem verstärkt er seine Dankbarkeit durch die Geminatio „gab [...] mir alles“ (V.3). Diese Erkenntnis lässt sich mit der Aussage „Dein Angesicht im Feuer zugewendet" (V.4) nachweisen. Zu Beginn des Dramas, in Zeile 460-481, taucht der Geist zum ersten Mal, durch Fausts Beschwörung auf. Mit der Begegnung des Erdgeistes, kommt seine Verbindung zu Gott zum Vorschein, denn er gab ihm „die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5). Er fühlt sich mit der Natur verbunden und verehrt diese. Mit der Metapher „herrliche Natur“ (V.5) vergöttert er die Natur, und das Adjektiv „herrlich“ (V.5) steigert den Wert der Natur ins Unermessliche.Indirekt vergöttert Faust nicht nur die Natur, sondern auch Gott, denn dieser hat jenes Königreich erschaffen. Der Erdgeist gibt Faust die „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“(V.6). Die Natur macht ihn glücklich und verkörpert ein harmonisches Gefühl in ihm. Die Aussage Fausts „ Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du mir“(V.6f.) führt vor Augen, dass er nicht einfach nur in der Natur ist, sondern positive Gedanken wie zum Beispiel seine Liebe zu Gretchen und das Geschenk , die Natur zu fühlen und genießen verspürt. Der in den Versen eins bis sieben, fünf hebige Jambus, untermalt einen harmonischen Rhythmus in Fausts Monolog. Der Erdgeist „[v]ergönnt“(V.6) Faust „in ihre tiefe Brust“(V.8) zu blicken. Mit diesem Gefühl verbindet er seine Liebe zu Gretchen. Die Metapher „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“(V.9) verstärkt nochmals seine Nähe zu Gretchen. Genau in dieser Weise ist es Faust auch nur möglich, die Natur zu betrachten und ihre Vollkommenheit in sich aufzunehmen. Mit den Personifikationen „Brust“(V.8), Busen eines Freunds“(V.9) spiegelt sich ebenfalls Fausts Nähe zu Gretchen wieder. Er bedankt sich bei dem Erdgeist, die schöne Zeit mit Gretchen verbringen zu dürfen und lieben zu dürfen. Die Erkenntnis , dass Faust familiäre Beziehungen zu der Natur empfindet, werden durch „Brüder“(V.11), damit sind alle Lebewesen in der Natur gemeint, „Reihe der Lebendigen“(V.10) die Pflanzenwelt und den natürlichen Elementen „Busch“(V.12), „Luft“(V.12) und „Wasser“(V.12) hervorgehoben. Dieses pantheistische Naturverständnis zeigt sich in dem Gefühl des Erkennens und Einsseins mit der Natur. Es wird also in diesem Abschnitt ein Welterlebnis dargestellt, wie Faust es anstrebt. Dadurch entsteht eine Voraussdeutung zum Verlust der Wette zwischen dem teufel und Faust. Denn Faust spricht daraufhin vom „Sturm im Walde“(V.13), umstürzenden Bäumen (vgl.V.14ff.) und einer “sichern Höhle“ (V.17). Faust erscheinen Zweifel. Mit der Erkenntnis, dass etwas schlechtes passieren könnte , hier mit der Onomatopoesie „braust und knarrt“ (V.13) , verleiht Ihn zu einem schutzgebenden Gedanken gegenüber der Weltanschauung. Diesen Gedankengang untermauert er mit „sichern Höhle“(V.17) denn die gibt ihm Geborgenheit und schützt ihn vor Schicksalsschlägen. Diese Aussagen stellen zudem eine Verbindung zu Mephisto her. Denn dieser hat zu Beginn der Tragödie davon berichtet, dass er der Ursprung des Bösen und somit auch des Unwetters ist. Nun befindet Faust sich in keinem freien, offenen und grenzenlosen Waldgebiet, sondern in einer Höhle. Metaphorisch gesehen steht die Höhle für Naturgewalt. Faust ist von der Außenwelt ausgegrenzt. Dies gibt ihm jedoch die Möglichkeit zu sich „ selbst, und [s]einer eignen Brust“ (V.18) zu erkennen. Diese Transzendenten Verbindungen lassen sich in ihm „geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19). Diese Ansicht steht für Fausts Zufriedenheit, die er am Anfang verspürte. Anstatt sich seiner Wissenschaft zu zuwenden , wäre es eine Möglichkeit gewesen, einfach in die Welt hinauszugehen und diese wertzuschätzen. Weiterhin erwähnt Faust den „reine[n] Mond“(V.20). Er steht als reines Symbol der Reinheit der Natur. Das Verb „Besänftigend“(V. 21) untermalt nochmals die ruhige Atmosphäre. Ebenso spricht Faust von „Der Vorwelt“(V.23) und „silberne[n] Gestalten“(V.23). Dies deutet auf die Erfahrungen der Vergangenheit hin. Mit den „silberne[n] Gestalten“(V.23) stellt Faust die Toten in den Vordergrund. Er fühlt sich mit den Toten verbunden , denn sie „lindern“(V.24) Fausts „Betrachtung [der] strenge[n] Lust“(V.24). In Faust entsteht vollkommene Harmonie, denn er ist Eins mit der Natur. Dies offenbart die empfundene Naturverbundenheit seines Wissendursts.

Im zweiten Sinnesabschnitt kommt Faust zu einer erneuten Erkenntnis eigener Begrenzung . Auffällig ist, dass die Sinnesabschnitte formal durch eine Leerzeile getrennt werden. Außerdem wird zum Beginn, der Textmit der Interjektion „O“ (V.26) eingeleitet, was rein äußerlich einen Bruch des Kontextes und den Inneren Wandel Fausts vor Augen führt. Nun wird deutlich , dass Faust seinen Willen schon längst verloren hat. Weiterführend sagt Faust „dass dem Menschen nichts Vollkommenes wird, /Empfind ich nun“(V.26f.). Faust Ziel ist es alles zu wissen, auch wenn er weiß das dieser Wunsch nicht möglich ist. Er wird es nicht schaffen, an sein Überirdisches Gewissen zu gelangen und diese Erkenntnis wird ihm bei dieser Aussage bewusst. Dieses positive Empfinden der Natur beschreibt Faust als „Wonne“(V.27), ein Zustand in dem man große Freude und Wohlbehagen empfindet. Denn der Erdgeist brachte „mich den Göttern nah und näher“(V.28), doch Mephisto sein „Gefährte[…]“(V.29) zeigt ihm das Gegenteil seiner eigentlichen Lebensvorstellung. Diese Antithese „Göttern“(V.28) und „Gefährten“(V.29) veranschaulicht auch seine extremen Gefühlsschwankungen. Weiterhin sagt er, dass er seinen „Gefährten“(V.29) „nicht mehr / Entbehrten kann“(V.29f.), denn er ist „kalt und frech“(V.30). Damit verdeutlicht Faust , ebenfalls Mephisto, denn er behandelt „[s]eine Gaben“(V.32) als einen „Worthauch“(V.32) . Mephisto macht deutlich, dass er keine Hemmungen vor Gott hat und alles zerstören kann, was Gott geschaffen hat. Des Weiteren erwähnt Faust , dass ein Feuer in seiner Brust entsteht (vgl. V.33), welches „Nach jenem schönen Bild beschäftigt an[facht]“(V.34). Diese Aussage steht metaphorisch für das Schöne, was er erlebt hat. Diese glücklichen Gedanken und Erinnerungen spiegeln seine Freunde und Begierde nach schönem Leben wieder. In Zeile 35, macht Faust deutlich, dass er ständig zwischen „ Begierde [und] Genuss“(V.35) steckt. An dieser Stelle ist ein Chiasmus vorzufinden. Denn Faust ist zwischen dem Teufel und seiner Liebe Gretchen hin und hergerissen. Der Teufel steht für die Begierdeund Gretchen für den Genuss. Genuss symbolisiert Zufriedenheit, Leidenschaft und Glück. Und das ist genau das, was Faust auf seiner Suche nach dem Sinn des Lebens finden will. Die Begierde symbolisiert den Kontrast zum Genuss . Es ist die Macht, wonach Faust strebt. Faust ist innerlich zerrissen und verdeutlicht sein rastlose Streben, aber auch seine Unsicherheit im Denken. Denn nur durch Mephisto kommt es in Faust zu einem Innern Wandel. Im Genuss liegen eigentlich seine echten Gefühle , denn „im Genuss verschmacht ich nach Begierde“(V.36). Dieses Gefühl von Zerrissenheit wird ebenfalls durch das unreine Metrum deutlich. Er kann seinen Gedanken nicht mehr folgen und ist völlig verwirrt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr Bedeutende ist, da Fausts Persönlichkeit durch zwei Faktoren beeinflusst wird. Die Natur , macht ihn glücklich und gibt ihm ein Gefühl von Freiheit. Die Höhle dagegen, verändert Fausts Ansicht sehr stark. Er ist von der Außenwelt ausgegrenzt und bekommt keine Möglichkeit mehr sich zu öffnen. Somit ist eine Entwicklung von Harmonie zur Erkenntnis der eigenen Begrenztheit erkennbar. Die sprachliche und formale Gestaltung des Textauszuges spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Szene. Aufgrund des 5-hebigen Jambus im ersten Sinnabschnitt, werden die harmonischen Gefühle Fausts verdeutlicht und das unreine Metrum und Reimschema verleihen ebenfalls ein Gefühl von Verwirrung und Zerrissenheit. Sprachliche Mittel wie zum Beispiel Metaphern, Antithesen oder Personifikationen verdeutlichen die Bedeutung des Textes und bringen Fausts Gefühle zum Ausdruck. Aufgrund der deutlichen Erkenntnis der Persönlichkeit Veränderung durch sprachlich-formale Merkmale, lässt sich ein Wendepunkt des Dramas erschließen. Dies ist auch eine Vorausdeutung für den Verlauf der Wette zwischen Faust und Mephisto.

Feedback Deine Analyse ist sehr gut strukturiert, jedoch solltest du an einigen Stellen noch näher erläutern was das sprachliche Mittel im Kontext verdeutlicht. An einigen weiteréń´Śtellen solltest du deine Deutung überarbeiten oder noch einmal überdenken. Gewisse Formulierungen werden des öfteren wiederholt. Zum Schluss könntest du dich auf wenigere sprachliche Mittel fokusieren, und diese näher im Kontext erläuern.


Gretchens Stube

Die Tragödie ‚Faust‘ wurde von Johann Wolfgang von Goethe 1808 in der Zeit des Sturm und Drangs und der Klassik verfasst. Das Drama thematisiert die Frage des Menschen hinsichtlich der Lebensbezügen. Mit Faust repräsentiert Goethe eine gierige Person, die versucht, Grenzen des Möglichen zu überschreiten. Die Tragödie handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt, mehr Wissen zu erlangen. Das Kapitel im Buch ‘ Gretchens Stube ‘ (VV.3374-3413) ist eine wichtige Szene im Buch, da Gretchens Gefühle zu Faust durch ein Lied offenbart werden. Mephisto und Gott schließen am Anfang des Dramas eine Wette ab. Mephistos Aufgabe liegt darin, Faust glücklich zu machen und ihn vom rechten Wege Gottes anzubringen. Faust vertraut sich Mephistopheles an und schließen einen verhängnisvollen Pakt ab. Wenn er die Wette gewinnt, gehört Faust Mephistos Seele. Faust hat Gretchen auf der Suche nach seiner großen Liebe, nachdem er durch einen Hexentrank verjüngt wurde, gefunden. Sie haben sich unsterblich ineinander verliebt und sich beim ersten Treffen im Gartenhaus bei ihr zu Hause geküsst. Die Szene Gretchens Stube, gibt dem Leser einen Einblick in die Gefühlswert und dem Charakter Gretchens. Sie verdeutlicht ihre Liebe, was ein Ausgangspunkt aller draufkommenden Handlungen Gretchens darstellt. Im weiteren Verlauf der Tragödie folgen schlimme Schicksalsschläge. Ihre Mutter stirbt an den Schlaftropfen, die ihr von Faust gegeben wurden, ihr Bruder Valentin wird durch Aufforderung von Mephisto von Faust erstochen. Zudem wird Gretchen Mutter und tötet ihr Kind daraufhin. Sie wird zur Todesstrafe verbannt. Faust versucht sie zu retten, jedoch erlöst Gott Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Der folgende Textauszug findet vor dem Kapitel 'Wald und Höhle' satt, in dem Faust sich beim Erdgeist für die Erfüllung seiner Wünsche bedankt, sich jedoch immer noch durch seine wachsende Abhängigkeit durch Mephisto beeinträchtigt fühlt. Das Lied, besteht aus zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen. In Strophe zwei ist ein Paarreim und in Strophe fünf ein Kreuzreim. Ein reines Metrum hat das Lied nicht. Der Auszug ist im Hakenstil geschrieben, da der Übergang vom einen Vers zum anderen abbricht. Die Sprache von Faust und Gretchen unterscheiden sich sehr stark und lassen den Altersunterschied und somit auch die Lebenserfahrung der beiden stark differenzieren. Ihre Sprache verdeutlicht die Unsicherheit und Verzweiflung ihrer Gefühle. Im 20. Kapitel des Dramas sitzt Gretchen alleine mit einem Spinnrad in ihrer Stube. Sie braucht Zeit für sich, bemerkt jedoch, dass sie völlig verzweifelt ist und ihre Nähe zu Faust sucht. Sie beginnt sich selbst zu kritisieren “ Meine Ruh ist hin“ (V.3374). Sie ist ganz aufgebracht und bemerkt, dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss. Sie bekommt Herzklopfen und trägt eine schwere Last auf ihrem Herzen. Die Metapher “Mein Herz ist schwer“ (V.3375) unterstreicht ihre Verzweiflung und die Synästhesie “schwer“ (V.3375) lässt ihre Gefühlslast in ihrem Körper widerspiegeln. In dieser Strophe redet Gretchen immer nur über sich selbst und verdeutlicht das mit Versanfängen “Meine, Ich“ (V. 3374ff.). Sie findet “nimmer“ (V.3376) zu sich zurück und verstärkt dieses Gefühl klimatisch mit “nimmermehr“ (V.3377). Sie findet keine Alternative mehr und versucht mit der Repetition ihre Gefühle verstärkt zum Ausdruck zu bringen. Sie sehnt sich so sehr nach Faust, sie braucht ihn überall , denn “ wo [sie] ihn nicht ha[t]“ (V.3378), “ist [ih]r das Grab“(V.3379). Sie verwendet metaphorische Sprache und sagt, dass sie ohne Faust ans Ende ihres Lebens stößt und es in diesem Zustand für Gretchen keinen Sinn mehr macht und die eine Vorausdeutung dafür ist, dass sie sonst sterben möchte. “Die ganze Welt“(V.3380) und damit ist für sie Faust gemeint, ohne ihn ist ihr Leben verbittert. Sie "Ist [ihr] vergällt"(V.3381).Folgend geht sie auf die Konsequenzen ihres eigenen Körpers ein. Durch Verben wie “verrückt“(V.3383) und “zerstückt“(V.3385) wird das Gefühlschaos in Gretchen und die Wirkung des Entzugs auf sie selbst verdeutlicht. Durch die Replikation “armer“(V.3384) wird ihr eigenes Bedauern verdeutlicht und ausgesagt, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnet. Sie personifiziert ihren Kopf und ist voller frustrierten Gefühlen und Gedanken. Sie kann nicht mehr klar denken. Ihre Gedanken sind “zerstückt“(V.3384). In der vierten Strophe werden Faust und Gretchen näher beschrieben und ihre Sehnsucht und Verzweiflung erneut zum Ausdruck gebracht. Die Repetition der ersten Strophe (vgl.V.3374-3377), bringt Gretchens Ausmaß innerer Unruhe, unendliche Liebe und die Wichtigkeit Fausts erneut vor Augen und der Klimax und somit die Aussage, dass sie “nimmer“, “nimmermehr“(vgl.V.3388f.) zur Ruhe kommen. Folgend wird durch die Anapher “Nach ihm nur“(V.3390,3392) der Fokus auf Faust gesetzt, denn nur sie “schau[t]… [z]um Fenster hinaus“(V.3390f.) und nur sie “geh[t]…/[a]us dem Haus“(V.3393). Gretchen würde alles dafür tun um Faust wieder zu sehen. Faust gibt ihr somit die Chance in Freiheit zu leben, da sie für einen Moment nicht in ihrer Stube sitzt und eingeengt und gefangen von ihrem Leben ist. Dies zeigt die Hoffnung Gretchens auf eine Wende oder Neustart in ihrem Leben. Ihre Zuneigung zu Faust wird in der fünften Strophe näher beschrieben. Zunächst beschreibt Gretchen seine äußerer Erscheinung “Sein hoher Gang“(V.3394), “Sein[e] edle Gestalt“(V.3395), “Sein[..] Mundes Lächeln“(V.3396) und “Seine […] Augen Gewalt“(V.3397). Sie ist von seiner Art und Weise total begeistert und stellt ihn als etwas ganz besonderes dar. Sie stellt Faust durch die hochgestochenen Adjektive “hoher“(V.3394), “edle“(V.3395) und “Mundes Lächeln“(V.3396), welches alles positive Aspekte über ihn sind dar und stellt seine “Augen Gewalt“(V.3397) als Gegensatz und große Macht dar. Sie zeigt metaphorisch, welche starke Erscheinung Faust auf sie hat. Aufgrund, dass sie immer “Sein“(V.3394) benutzt, ist dies eine Anapher und verdeutlicht ihre Zuneigung. Auch in den zwei weiteren Versen , bezieht sie sich auf Faust (vgl.V.3396f.. Weiterhin schwärmt sie von Faust. Sie liebt “Seine[…] Rede“(V.3398), seine Sprache und Stimme. Sie erinnert sich an ihre gemeinsamen Gespräche und setzt diese mit “Zauberfluss“(V.3399) gleich. Diese Metapher deutet auf eine Überschüttung von Worten, die sie beeindruckt. Mit seiner Stimme verzaubert er Gretchen und “Sein Händedruck“(V.3400) deutet auf ihre Nähe zueinander. Durch die Interjektion “ach!“(V.3401) und “sein Kuss“(V.3402), drückt sie ihre Liebe aus und ist total euphorisch. Gretchen ist verträumt und kann die Erinnerungen und Berührungen gegenseitig nicht mehr vergessen. Durch die erneute Replikation der ersten Strophe, überhebt sie ihren Drang zu Faust und deutet ihr unendliche Liebe, wie wichtig Faust ihr ist. Sie kommt nicht von ihm los und ist total unruhig. Zudem ist sie verzweifelt, Faust jemals nochmal zu sehen und erhofft sich ein erneutes Wiedersehen(vgl.V.3402-3405). In der neunten Strophe ändert sich der Modus Wechsel, indem Gretchen den Konjunktiv zwei verwendet. Sie wird ganz persönlich und fühlt sich mit “[ihrem] Busen“ zu Faust [ge]drängt“(V.3407). Sie wünscht sich ihn “fassen“(V.3408) und “halten“(V.3409)zu können. Diese Adjektive verdeutlichen ihre Sehnsüchte, Nähe und Zärtlichkeit. Zudem wird durch die Verwendung des zweiten Konjunktivs ihr Naivität bestätigt. Sie hat eine Vorstellung in der Zukunft mit Faust zu leben. Sie ist jedoch noch sehr jung und weiß nicht was auf sie zukommt. Zum Schluss ihres Liedes denkt sie in ihre Zukunft. Sie erläutert ihre Vorstellung, wie sie später leben möchte. Die entscheidende Aussage “Sein Kuss“(ebd.) bestätigt dieses Gefühl und lässt vor Augen führen, wie wichtig ihr späteres Leben ist. Sie möchte bis zum Tod “ An seinen Küssen/[v]erderben“(V.3412f.). Jedoch ist der Traum nicht real und deutet auf eine Häufigkeit von Küssen hin. Sie hofft, das ihr Wunsch in Erfüllung geht. Abschließend lässt sich sagen, dass die Textstelle die zwangvolle Zuneigung und Begierde Gretchens, nach Faust von großer Bedeutung ist. Sie spiegelt ihre Liebe und ihr Gefühlschaos wieder. Auch ihre unstillbare Sehnsucht ist in diesem Textauszug deutlich erkennbar. Mit Hilfe von vielen rhetorischen Mitteln, wie zum Beispiel Repetition, Replikation, Metaphern, Anaphern und Interjektion bringt sie ihre Gefühle sehr gut zum Ausdruck.


Inhaltsangabe Faust

Die Tragödie "Faust", von Johann Wolfgang Goethe 1808 geschrieben, handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher nicht genug von seinem Wissen bekommen kann und nach weiterem Wissen strebt. Es kommt zu einer Begegnung mit dem Teufel Mephistopheles und beschließt eine Wette mit Gott, dass er Faust von seiner Überzeugung, dass er über allen steht verhindern kann und ihm zum Schlechten bekehrt. Mephisto und Faust beschließen einen Teufelspakt, dass er Faust zum Bösen bekennen kann. Die beiden reisen gemeinsam nach Lepizig um zusammen Spaß zu haben. Dort gehen sie zu einer Hexe, die Faust einen Trank gibt, um ihn zu verjüngen.

Auf der Straße treffen Mephisto und Faust ein Mädchen namens Magarethe (Gretchen), in welches Faust sich sofort unsterblich verliebt. Faust verlangt von Mephisto, dass er Gretchen glücklich machen muss und schenkt ihr Schmuck. Die beiden sind unsterblich ineinander verliebt und beschließen, sich alleine zu treffen. Sie geben Gretchens Mutter Schlaftropfen, damit sie nichts von ihrem Treffen mitbekommt. Gretchens Bruder Valentin hält Wache, um seine Familie zu beschützen und wird nach Aufforderung von Faust erstochen.Gretchens Mutter stirbt am selben Abend an den Schlaftropfen. Sie entfliehen und Faust bemerkt jedoch das Gretchen in Gefahr stecken könnte und gehen zurück,in einen Kerker, indem sie gefangen ist. Zudem erfährt Faust, das Gretchen von ihm geschwängert wurde und ihr Kind ertränkt hat. Dieses Handeln wird mit der Todesstrafe bestraft. Aufgrund ihrer Schuldgefühle, entscheidet sie sich, im Kerker zu bleiben um dort zu sterben.Faust möchte sie retten, was er nicht schafft.

Gott spricht zu Faust, dass er Gretchen im Himmel aufnehmen wird. Somit hat Gott,der über ihm steht die Wette gewonnen.

Feedback Liebe Alina, deine Inhaltsangabe enthält alle wichtigen Aspekte und ist sehr gut strukturiert. Jedoch könnt man an einer Stelle auf ein Detail verzichten, wie z.B ,,legen ihr eine Schmuckschatulle in ihren Zimmerschrank". Aber ansonsten gefällt mir deine Inhaltsangabe sprachlich und inhaltlich sehr gut.


Analyse Faust Nacht

Die Tragödie „ Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde 1808 in der Zeit der Aufklärung des Sturms und Drangs und somit der Beginn der Moderne in Europa geschrieben. Das Drama thematisiert die Überheblichkeit Gottes Macht. Inhaltsangabe In Goethes Drama Faust handelt es sich um einen Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt mehr Wissen zu erlangen. Verse 354 bis 385 bilden die Einleitung des Dramas, in der deutlich wird, wieso Mephisto die Wette mit Gott eingegangen ist, um die daraus folgende Handlung nachvollziehen zu können. Mephistos Aufgabe besteht darin, Faust von rechtem Wege Gottes abzubringen und ihn zum Bösen zu bekehren. Der Monolog ist somit die Grundlage des Weitern Verlaufs des Dramas, denn zwischen Faust und Mephisto steht ein verhängnisvoller Pakt. Wenn Mephisto es schafft, Faust glücklich zu machen hat Gott die Wette verloren und Mephistos Seele darf Faust anvertraut werden. In der Tragödie lernt Faust, durch einen Trank, der ihn verjüngt ein Mädchen namens Gretchen kennen. Sie verlieben sich ineinander, bekommen gemeinsam ein Kind, welches Gretchen jedoch selbst ermordet und dafür in einen Kerker kommt und zur Todesstrafe verbannt wird. Faust schafft es Gretchen nicht zu retten, da sie ihre Schuld bewusst ist. Gott erlöst Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Die sprachliche Gestaltung des Textes weist einen parataktischen Satzbau auf, welches ein Merkmal für Fausts Verhalten ist. Die durchgehenden Paarreime gestalten den Text als einen Lyrischen und deuten auf die vom Protagonisten hektische und schnelle Redensweise zurück (Kittelvers).Der Text Auszug hat kein reines erkennbares Metrum, welches die Art des Textes ebenfalls vorausdeutet. Das erste Auftreten Fausts wird durch seinen Ausruf “ Habe nun, ach!“ (Z.354) veranschaulicht und spiegelt Fausts Laune. Die Interjektion “ach“(Z.354) zeigt seine Unzufriedenheit, Wut und Verzweiflung über sich selbst und seine Fächer „“Philosophie/, Juristrei und Medizin,/[u]nd leider auch Theologie“(Z.354ff.). Die Akkumulation seiner Berufe, deuten auf einen gelehrten Mann der jedoch nicht zufriedenmit sich ist hin und dann kommt auch noch das Fach Theologie dazu, welches mit einer Hyperbel “leider“(Z.356) negativ zum Ausdruck gebracht wird. Dies liegt daran, dass dieses Fach sich mit unbeantwortlichen Fragen zum Thema Gott befasst. Zu wissen, dass er kein klare Antwort zu dieser Wissenschaft erlangen kann, verfeindet er diese Wissenschaft. Doch hat er “durchaus[…], mit heißem Bemühn [studiert]“(Z.357). damit bringt er seinen Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zum Ausdruck. Die Synästhesie “heiß“ betont die Zusammenarbeit mit den Sinnesorganen fühlen und tasten und lässt die intensive Arbeit zum Ausdruck bringen. Sein negatives Empfinden lässt er mit “ich armer Tor!“(Z.358), “so klug als wie zuvor“(Z.359) widerspiegeln und zeigt im Gegensatz dazu, dass er studiert und viel gelernt hat (vgl.Z.357)kein positives Ergebnis. Er selber denkt er sei ein fauler Mensch, einer der nicht klüger werden kann, sondern immer nur auf dem gleichen Stand des Wissens stehen bleibt. Seine Allwissenheit die er nicht besitzt, bemitleidet Faust durch eine Aufzählung “[…]Magister, […]Doktor“(Z.360) und dem Adjektiv “heiße“(Z.360), welche im Zusammenhang mit dem Text eine Anapher ist. Er betont sein Wissen und Steigerung seines Berufslebens und auch seine Zehn Jahre als Schulmeister und Doktor (vgl.Z.361). Indem er die Antithese “herauf, herab und quer und krumm“(Z.362) verwendet und „[s]eine Schüler an der Nase herum [trreibt]“(Z.363)verrät er seine Unlust, sein Wissen zu teilen und seine Schüler veräppelt , indem er die These “Und sehe, dass wir nichts wissen können“(Z.364) aufstellt. Er ist an einem Punkt angelangt, wo er merkt, dass er als Lehrer keinen Erfolg hatte und die Menschheit mit seinem Wissen untergräbt. Das macht ihn so sauer und traurig, denn “Das will [ihm] schier das Herz verbrennen“(Z.365).Dieser Gedanke ist eine Metapher dafür, dass sein wichtigstes Organ zum Leben und was ihm am Leben hält, kaputt gehen wird. Das bedeutet, dass er so schnell wie möglich eine Lösung finden muss an neues Wissen zu gelangen. Dieses Denken wird durch seine klimatische Akkumulation “ Laffen/, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“(Z.366f.) verdeutlich, indem er sich selbst in den Vordergrund stellt und sein Selbstbewusstsein zeigt. Dieses Selbstbewusstsein wiederholt er, indem er sagt, dass “[ihn] plagen keine Skrupel noch Zweifel/, Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“(Z.368f.) An dieser Stelle stellt er sich an die höchste Spitze der Menschheit und bringt sein überirdisches Verhalten zum Ausdruck. Er steht über Allen. Um dies jedoch von sich behaupten zu können, verstärkt er seine Meinung mit “Bilde mir nicht ein“ (Z.371f.). Er erwähnt diesen überzeugten Gedanken in seiner nächsten Behauptung erneut und kann seiner Angst der Unwissenheit nicht wiederstehen. Denn nur er kann die Menschheit verändern und “zu bessern […] bekehren“(Z.373). Er zeigt sich als ein armer Mann, hat “weder Gut noch Geld“ (Z.374)“Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt“(Z.375). Er hat jetzt alles verloren und muss mit Neuem Leben beginnen. Faust ergibt sich der Magie! (vgl.Z.377), denn durch “Geistes Kraft und Mund“ (Z.377) wird ihm “manch Geheimnis kund“(Z.378). Faust beginnt ein neues Leben und versucht auf diese Art und Weise an Wissen heran zu kommen. Mit überirdischen, unnatürlichen und übersinnlichen Kräften die Welt zu erfahren, führt ihn zum Ziel. “was die Welt/[i]m Innersten zusammenhält“, seine entscheidende Frage. Nur mit der Magie, denkt er diese Frage beantworten zu können um der Menschheit „[ohne] saurem Schweiß“(Z.380) , nicht mehr sagen braucht, was er nicht weiß. (vgl.Z.380). Die Synästhesie “sauer“ verkörpert seine negativen Gedanken. Etwas Unangenehmes davon zu lassen und Neues zu beginnen. Zum Schluss seines Monologs verdeutlicht Faust, dass er “alle Wirkenskraft und Samen“(Z.384) als Neuanfang mit in sein Leben nimmt. Mit diesem Zitat greift er seine Verbindung zu Natur auf. Er nimmt den Samen als Neubeginn, neues Wissen wachsen zu lassen und das mit aller Kraft. Mit seinem Entschluss ist er vollkommen zufrieden und verdeutlicht seine Aussage “und tu nicht mehr in Worten kramen“. (Z.385), und stellt die Grundlage der folgenden Handlung dar. Schlussfolgernd ist diese Textstelle sehr bedeutend für die Tragödie Faust und lässt die Beziehung zwischen Mephistopheles und Faust in Frage stellen. Faust ist sich seines Handelns sicher und möchte dafür kämpfen, die Menscheit über Überirdisches Wissen aufzuklären.


Heinrich Kleist die Marquise von O...

Inhaltsangabe

Die Novelle setzt mitten in der Handlung mit dem Einblick in eine Zeitungsannonce, verfasst von der Marquise Julietta von O…, ein, welche nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes sucht. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihren beiden Kindern bei ihren Eltern, dem Obrist und der Obristin von G… . Während der Übernahme des Wohnortes der Familie, wird die Marquise von russischen Soldaten entführt und misshandelt. Der russische Offizier Graf F… rettet sie aus der Hand der Soldaten. Der General erteilt den Befehl, die Soldaten, welche die Marquise misshandelt haben, zu erschießen. Kurz darauf ziehen die Truppen weiter, sodass die Marquise keine Gelegenheit hat, sich bei ihrem Retter zu bedanken. Letzterer fällt angeblich wenige Tage später auf dem Schlachtfeld. Nach einigen Wochen kehrt Graf F… jedoch überraschend zum Elternhaus der Marquise zurück und hält um deren Hand an. Er befindet sich auf einer Dienstreise nach Neapel und lässt sich erst überzeugen weiterzuziehen, als die Marquise ihm verspricht, bis zu seiner Rückkehr keinen Anderen zu heiraten. Kurz darauf bemerkt die Marquise, dass sie schwanger ist und wird von ihren Eltern verstoßen, da sie nicht weiß wer der Vater des Kindes ist. Sie zieht mit ihren Kindern auf den Landsitz in V… . Dort widmet sie sich der Erziehung ihrer Kinder und dem Haushalt. In diesem Haus macht Graf F… ihr erneut einen Antrag, den sie jedoch ablehnt. Daraufhin gibt sie die zu Beginn erwähnte Annonce auf. Frau von G… besucht ihre Tochter und lässt sich von ihrer Unschuld überzeugen, woraufhin die Marquise zurück ins Elternhaus kehren darf. Graf F… erfährt unterdessen von der Annonce und trifft sie im Haus der Eltern, wo er ihr seine Schuld gesteht. Die Marquise wendet sich von ihm ab, allerdings heiraten sie am Tag darauf, da sie das Versprechen, welches sie in der Annonce gegeben hat, halten muss. Graf F… bezieht eine Wohnung in der Stadt und sieht seine Frau erst bei der Taufe des gemeinsamen Sohnes wieder. Wegen seines tadellosen und entschlossenen Verhaltens wird er immer mehr in die Familie integriert und bereits ein Jahr später verzeiht die Marquise ihm und gibt ihm zum zweiten Mal das Jawort.

Ziatatstellungnahme

Die Behauptung „Der Autor parodiert spitz und präzise die Brutalität der bürgerlichen Gesellschaftsordnung und ihr Versagen.“, steht im Bezug mit der Marquise von O…, welche von Heinrich Kleist geschrieben und 1808 veröffentlicht wurde, thematisiert die Unabhängigkeit, die den gesellschaftlichen Konventionen gegenübersteht.

Meiner Meinung nach kann ich der Behauptung größtenteils zustimmen, da die Brutalität der bürgerlichen Gesellschaftsordnung in familiären Situationen sehr oft vorkommt. Die Marquise wird zum Beispiel, aufgrund das sie ein uneheliches Kind in sich trägt und nicht weiß, wer der Vater vom Kind ist, von ihrer Familie verstoßen (vgl. Z. 599f.).Das Verhalten der Marquise wird vom Autor durch ironische Aussagen "Herr des Lebens"(Z. 620) überspitzt und somit ins Lächerliche gezogen,welches die Parodie der bürgerlichen Gesellschaftsordnung ausmacht. Zudem wird die Brutalität zunächst beim Verhalten des Vaters gegenüber seiner Tochter in der Szene deutlich, als der Kommandant seine Pistole zückt und einen Schuss loslässt (vgl. Z. 618). Dieses Verhalten ist kein elterliches Verhältnis mehr und wird somit spitz,parodiert aufgrund der Übertreibung, aber weniger präzise dargestellt. Da die Eltern ihre Tochter verstoßen zeigt jedoch auch, dass sie den gesellschaftlichen Konventionen gerecht werden wollen, denn hätten sie ihre Tochter bei sich zu Hause gelassen, würden sie von der Gesellschaft geächtet werden und ihren familiären Ruf verlieren.

Das Verhalten der Obristin und ihrer Tochter Julietta verdeutlicht das Versagen der gesellschaftlichen Konventionen, weil sie keine normale Mutter-Tochter Beziehung führen. Dies zeigt sich deutlich in der hyperbolischen Aussage „Die Marquise lag noch, mit unruhig sich hebender Brust, in den Armen ihrer Mutter“(Z. 563). Das Verhältnis zwischen dem Kommandanten und seiner Tochter ist nach dem Verstoß sehr angespannt und zeigt somit eine Art Versagen der Familie, jedoch nicht der gesellschaftlichen Konventionen. Diese Situation ändert sich plötzlich ganz schnell, nachdem die Obristin Vater und Tochter alleine lässt und die Marquise beginnt, ihren Vater zu "Liebkosen" (Z. 978). Daraufhin entsteht ein beziehungsähnliches Verhältnis zwischen den beiden, da sie ihm das Bett wärmte (vgl. Z. 985), sie „mit zurückgebeugtem Nacken, die Augen fest geschlossen, in des Vaters Armen liegen…“(Z. 993f.) und er „auf dem Lehnstuhl sitzend, lange, heiße und lechzende Küsse […] auf ihren Mund drückte“(Z.994f.). Dieses Verhalten wird hyperbolisch, präzise und ist spitz dargestellt und zeigt deutlich das Versagen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung. Zu dieser Zeit und auch in der Gegenwart ist dieses Verhalten unmenschlich. Die Obristin erfährt von den Küssen und ist froh, dass Vater und Tochter sich wieder versöhnt haben. Julietta währt sich auch nicht dagegen, welches nochmal das Versagen unterstreicht.

Ich stimme der Behauptung jedoch nur größtenteils zu, da die präzisen Beschreibungen meiner Meinung nach nicht immer vorhanden sind und viele Situationen, warum de Vater jetzt zum Beispiel die Pistole gezückt hat nicht aufgeklärt werden. Jedoch finde ich, dass die Parodie und die spitzen Beschreibungen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung und deren Versagen in der Novelle sehrwohl deutlich werden.

Aufrund dieser Argumente, finde ich die Behauptung des Autors größtenteils zutreffend.

Luisa

Dein Text gefällt mir sehr gut, da du deine Argumente durch passende Textbelege untermauert werden. Deine Einleitung enthält alle wichtigen Informationen und dein Text ist sehr schön gegliedert. Du könntest noch auf den Aspekt der Parodie eingehen und du hast am Anfang geschrieben, dass du der Behauptung nur größtenteils zustimmst, jedoch hast du nicht erwähnt, in welcher Hinsicht du der Aussage nicht zustimmst. Diesen Punkt solltest du noch ergänzen.


Die Rede als Mittel der Personengestaltung

Sachtextanalyse

Der Textauszug „Die Rede als Mittel der Personengestaltung“, verfasst von Eberhart Lämmert, ist ein Auszug aus dem Buch „Bauformen des Erzählens“ und wurde 1993 in Stuttgart veröffentlicht. Der Auszug thematisiert die Relevanz der wörtlichen Rede in Bezug auf Personencharakteristik und deren Bedeutung.

Der Autor setzt mit den Worten „Es ist kein Zufall“ (Z. 1) ein und leitet infolgedessen mit einer These, in der er erklärt, dass in „jene[n] Erzählungen“ (ebd.) wörtliche Rede verwendet wird, um sich auf die Charakteristik von Figuren zu beziehen, ein. Zudem erwähnt der Autor, dass „jene Erzählungen“ (ebd.), in der die wörtliche Rede nicht im Fokus steht, was er mit „fabulierenden“ (Z. 2) ausdrückt, sich von der „Epik absondern“ (ebd.). Zu Beginn stellt er die Behauptung auf, dass die Personencharakterisierung auf „ihren besonders großen Redeanteil“ (ebd.) zurückzuführen sind und diese anhand von Novellen und Romanen verinnerlicht werden.

Mit dem Adverb „Freilich“ (Z. 4), veranschaulicht er seine überzeugte Haltung gegenüber der aufgestellten These. „Freilich“ (ebd.) bedeutet so viel wie ‘natürlich ist er der Meinung, dass‘. Er ist sich sehr sicher, in dem was er sagt. Die Tatsache, dass die Anzahl und die detailreichen Erläuterungen in der wörtlichen Rede nichts über den Charakter einer Person aussagen, verdeutlicht er mit seiner Aussage „die Quantität der Rede nichts über die Art und Subtilität der Personencharakterisierung“ (Z. 4f.). Weiterhin sagt er, dass sich „Die Rede“(Z. 5) auch im Bezug auf „allgemein-typischer Seelenhaltungen des Menschen wie zu individueller Personencharakterisierung genutzt werden“(Z. 5f.). Damit verdeutlicht der Autor, dass die wörtliche Rede ein Mittel ist, um die Figur so darzustellen wie sie ist.

Mit der folgenden These „So lässt der Redereichtum einer Erzählung an sich nur die eine allgemeine Feststellung zu“ (Z. 8) wiederholt er, wie in seiner ersten These, dass mit der wörtlichen Rede der Charakter einer Person in den Vordergrund gestellt wird. Und diese Hervorhebung zeigt sich in zahlreichen „angeführten Dichtungen verschiedenster Epochen“ (Z. 9). Damit sagt er aus, dass die wörtliche Rede einen bestimmten Zweck erfüllt und dieser in verschiedensten literarischen Epochen zu finden sind. Der Zweck wird anhand der Aussage „Die Vorstellung menschlicher Reaktion dominiert bei ihnen gegenüber der Kundgabe bloßer Aktionen und Begebenheiten“ (Z. 9ff.) verdeutlicht. Damit sagt er, dass die Personen im Vordergrund der Erzählung stehen, was anhand des Verbs „dominiert“ (Z. 10) verdeutlicht wird und nicht die Handlung selbst. Die Äußerung, dass die Person im Vordergrund steht und nicht die Handlung, wird mithilfe einer adversativen Konjunktion „gegenüber“ hervorgehoben. Diese stellt den Kontrast der ersten Aussage dar. Wiederholt führt der Autor mit „Freilich“ (Z. 11) fort , was seine Selbstsicherheit erneut verdeutlicht und er sich im klaren ist, dass die Dominanz des Charakters einer Person in Erzählungen nicht als das Wichtigste „Mittel“ (Z. 12) zu bezeichnen ist, um die Beziehung eines Individuums und der Welt „dichterisch“ (Z. 12) darzustellen. Der Mensch profitiert von der Welt, er steht in jeglicher Kommunikation mit der Welt. Aufgrund dessen, darf nicht behauptet werden, dass diese übernatürliche Beziehung den Charakter widerspiegelt. Mit der antithetischen Aussage „Doch ist jeweils die Art und Weise bezeichnend, in der Mensch und Welt gebannt werden.“ (Z. 13f.), widerspricht er seiner vorherigen These, indem er sagt, das nicht die Quantität, sondern wie, demnach die „Art und Weise“ (ebd.) der wörtlichen Rede der Auslöser dafür ist, inwiefern das Individuum und die Welt miteinander leben und sich gegenseitig verbinden. Für dieses Argument benennt er ein Beispiel im Bezug auf den Schriftsteller Heinrich Kleist. Seine Aussage „Ein Blick auf aktionsgedrängt und redearme Kleist- Novellen zeigt, dass solche Dichtungen auf eine besondere, metapsychische Weise Tragik oder auch Komik des Menschenschicksals gestalten“ (Z. 14ff.). Deutung/Rest des Satzes fehlt. Diese These, lässt sich an der Novelle „Die Marquise von O…“ prüfen. In „Die Marquise von O…“ passieren viele erlebnisreiche Aktionen, wie zum Beispiel die unbewusste Vergewaltigung und der Verstoß der Marquise ihrer Eltern, die zu psychischen Problemen der Protagonistin führen und somit „Tragik oder auch Komik“ (ebd.) verursachen. Somit zeigt sich, dass nicht nur der Redeanteil den Charakter ausmacht, sondern auch die Art und Weise der Aussagen. Auch erwähnt Lämmert, dass die Novellen „redearm“ (ebd.) sind, bedeutet, dass nicht viel wörtliche Rede vorhanden ist und somit auch nochmal die indirekte Rede in den Vordergrund gesetzt wird. Diese Behauptung trifft jedoch nicht auf „Die Marquise von O…“ zu, da diese einen sehr großen Redeanteil hat. Somit widerlegt er seine oben genannt These wiederholt. Der Autor sagt zudem auch, dass in „derartigen Werken“ (Z. 16), gemeint sind die Kleist Novellen, „der Vollzug des Handelns und Leidens selbst das Entscheidende“ (Z. 16f.) sind. Damit bestätigt er seine Behauptung des gesamten Textes, da er die wörtliche Rede als das Mittel ansieht, die den Charakter einer Person am besten beschreibt. Die adversative Konjunktion „während“ (Z. 17) stellt wieder einen Kontrast zu seiner vorherigen Behauptung her, denn er sagt „während wir bei redereichen Erzählungen immer wieder in Verlegenheit geraten, […] die „Welt“ der Dichtung wiederzugeben versuchen“ (Z. 17ff.). Lämmert merkt damit an, dass man bei Erzählungen mit viel wörtlicher Rede in Versuchung kommt, nicht die Person, sondern die Handlung in den Fokus zu setzen. Zudem ist in all diesen Behauptungen und Argumenten hypotaktischer Syntax zu erkennen und hat in diesem Kontext die Rolle die dargestellten Sachverhalte durch Haupt- und Nebensatz zu verdeutlichen.

Anknüpfend an Lämmerts Behauptung, sagt er auch, dass „ die erzählte Welt eine spezifische Brechung“ (Z. 20) „Durch das Medium der Person erfährt“ (Z. 20). Er drückt damit aus, dass die Person, welche in der Welt lebt, der Welt ihre eigene Meinung durch ihre Charaktereigenschaften übermittelt, um diese zu vervollständigen. „[U]nd eben diese Brechung der Außenwelt dient dem Erzähler gleichzeitig zur Anreicherung eines typischen oder individuellen Charakters“ (Z. 20ff.). Damit will E. Lämmert sagen, dass durch die detailreichen Informationen die in einer Erzählung, in Form von wörtlicher Rede dem Charakter gegeben werden, die Welt vervollständigt wird. Und dieses Verhalten „geschieht freilich nicht durch jedes Gespräch in gleichem Maße“(Z. 22). Das Repetitio „freilich“ (Z. 22), welches abermalig seine Selbstsicherheit der These untermalt, sagt aus, dass jenes Gespräch individuell von Bedeutung ist und keiner gleich ist und somit auch der Charakter, welcher anhand von Wörtlicher Rede dargestellt wird, unterschiedlich ist.

Um zu wissen wie individuell eine Person ist, „muss vielmehr die Gesamtkonstellation der Gespräche in einer Erzählung untersucht[…] sowohl in Querschnitten durch einzelne Erzählphasen als auch im Längsschnitt, im Wandel von Phase zu Phase bestimmt werden“(Z. 23ff.). Lämmert besagt, dass man sich das End Produkt einer Person anschauen muss, um den Charakter einer Person beschreiben zu können. Die Untersuchung des Personencharakters geschieht jedoch in einzelnen „Phasen“(ebd.) dem hier definierten „Längsschnitt“(ebd.) und „Querschnitt“(ebd.). Gemeint sind einzelne Passagen der epischen Erzählung und die gesamte Handlung, um ein Ergebnis festzustellen. Erhält man anhand von wörtlicher Rede das Ergebnis, also die Charaktereigenschaften einer Figur, „so sei nun am gleichen Objekt der Längsweg […] eine kleine Verlaufsspanne hin abgeschnitten und im größeren Zusammenhang wenigstens angedeutet“(Z. 27ff.). Damit möchte der Autor nochmal verdeutlichen, dass die Veränderung einer Figur innerhalb einer Erzählphase ergibt, welcher sich mit „Längsschnitt“(ebd.) definieren lässt. Mit dem darauffolgenden Beispiel, welches mit „anhand unserer Stelle heißt es weiter:“(Z. 29f.) verdeutlicht er den Lesern, seinen oben genannten Zusammenhang zwischen Quer- und Längsschnitt. Auffällig bei der Einleitung des Textbeispiels, ist das Personalpronomen „unserer“(ebd.), welches den Leser direkt anspricht und sie mit in die Argumentation einfließen lässt.


Transfer Zitat Kleist

Das Zitat „Durch das Medium der Person erfährt die erzählte Welt eine spezifische Brechung, und eben diese Brechung der Außenwelt dient dem Erzähler gleichzeitig zur Anreicherung eines typischen oder individuellen Charakterbildes“, aus dem Kapitel „Die Rede als Mittel der Personengestaltung“, verfasst von Eberhart Lämmert, aus dem Sachtext „Bauformen des Erzählens“, veröffentlicht im Jahre 1993 in Stuttgart, lässt sich anhand der Novelle „Die Marquise von O…“, welche im Jahre 1808 von Heinrich Kleist verfasst wurde, im Bezug auf die Textstelle von Zeile 910 bis 925, ermitteln.

In der zu untersuchenden Textstelle, handelt es sich um ein Gespräch zwischen der Obristin und der Marquise, nachdem die Marquise aus ihrem Elternhaus verstoßen wurde. Frau von G… entschuldigt sich bei ihrer Tochter, für das Verhalten, ihre Tochter heraus geschmissen zu haben. Julietta verzeiht ihrer Mutter und bedankt sich bei ihr.

Das Zitat besagt, dass diejenige Person in der Erzählung wörtliche Rede verwendet, die Meinung über die Welt der Person klar wird. Es entsteht ein Weltbild. Durch dieses entstandene Weltbild, welches dem Leser vor Augen geführt wird und in dem Zitat als Brechung bzw. Prägung definiert wird, entsteht ebenfalls ein Charakterbild der Person.

Das Verhalten der Obristin kann an dem Zitat verdeutlicht werden, da sie ziemlich traurig und enttäuscht von sich selbst ist, indem sie sagt: „nein, eher nicht von deinen Füßen weich ich, bis du mir sagst, ob du mir die Niedrigkeit meines Verhaltens, du Herrliche, Überirdische, verzeihen kannst“(Z. 910ff.). Anhand dieser wörtlichen Rede wird eine Brechung der Person deutlich, denn sie ihre Tochter, indem sie gegen die gesellschaftlichen Konventionen handelt, die von großer Bedeutung für die Familie sind und somit der Außenwelt ein individuellen Charakterbild verleiht. Besonders die Bezeichnung ihrer Tochter als „du Herrliche, Überirdische“(ebd.) betont die ‘eine spezifische Brechung‘ des Mediums der Person. Die darauffolgende Reaktion ihrer Tochter „Ich ihnen verzeihen, meine Mutter! Stehen Sie auf“(Z. 912f.) zeigt eine deutliche Differenz und Unsicherheit zu ihrer Mutter und somit entwickelt der Leser ein individuelles Charakterbild der Figur. Folgend bittet ihre Mutter wieder um Verzeihung ihrer Tochter, woraufhin die Marquise sich ebenfalls auf „Knieen vor ihr nieder“(Z. 916) lässt und sie als „Meine angebetete Mutter“(Z. 916) bezeichnet. Dort wird ein deutlicher Kontrast zu ihrem vorherigen Verhalten deutlich. Ein neues Weltbild der Figur wird anhand von wörtlicher Rede geschaffen, welche die Bedeutung der Rede als Mittel der Personencharakterisierung präzisiert. Der Kontrast wird ebenfalls deutlich, wenn sie sagt wie glücklich sie ist, dass ihre Mutter von ihrem Verhalten überzeugt ist (vgl. Z. 917f.). Daran wird die spezifische Brechung für den Leser wiederholend deutlich, da sie sich zu Beginn für den Vertsoß ihrer Tochter entschieden hat und sie plötzlich ihre Meinung ändert und sich für ein Leben mit ihrer Tochter entscheidet. Der Stellenwert der gesellschaftlichen Konventionen geht anhand des Verhalten der Mutter verloren, da es zu dieser zeit üblich war, dass Frauen mit unehelichem Kind und ohne Wissen, wer ihr Mann ist, von der Gesellschaft verstoßen werden und die Familie so ihren Ruf verlieren würde. Ihre Prioritäten setzt sie jedoch auf ihre Tochter und erschafft somit ein individuelles Charakterbild. Die Meinung der Obristin wird im Textabschnitt, Zeile 920ff, deutlich. Sie bemuttert ihre Tochter aufgrund, dass sie sie in ihren Armen hält, ihr das Elternhaus als "Wochenlager"(Z. 920) anbietet und sie später ein feundschaftliches Verhältnis miteinander führen. Dieses Verhältnis lässt sich daher als übernatürlich definieren. Ebenfalls wird das unrealistische Mutter- Tochter Verhältnis, anhand der wörtlichen Rede der Obristin, deutlich.

Das Zitat von E. Lämmert wird an der dargestellten Textstelle sehr deutlich. Der Charakter einer Person, wie sie handelt und was dieser ausmacht, ist deutlich an der wörtlichen Rede festzuhalten, aber auch wie diese die Außenwelt prägt und eine individuelle Meinung schafft.


Auktoriale Erzählsituation Vogt

Der vorliegende Text „ Auktoriale Erzählsituation“, welcher von Jochen Vogt, aus dem Auszug „Aspekte erzählender Prosa“, 1979 in Opladen veröffentlicht wurde, handelt von den Merkmalen des auktorialen Erzählens und deren Wirkung.

Im ersten Sinnabschnitt (Z. 12- 26) bezieht der Autor sich auf die Wirkung und Bedeutung der auktorialen Erzählweise und des Erzählers. Er leitet mit der These „Schon der erste Satz aus Thomas Manns Roman ‘Der Zuckerberg‘ von 1924 zeugt von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 12f.). Mit "völlig anderen Erzählsituation" (ebd.) bezieht Vogt sich auf das auktoriale Erzählverhalten und bestätige somit, dass der Roman "Der Zuckerberg" (ebd.) in seiner Häufigkeit auktorial verfasst sei. Zudem erwähnt er das die "Spuren des Erzähltwerdens" (Z. 13) des Romans in der Quantität und Qualität, welches an "zahlreich und deutlich" (Z. 14) festzuhalten ist, so deutlich im Fokus stehe, dass man von einem personalen Erzählverhalten sprechen könnte, „‘die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘“ (Z. 14ff.). Der Autor wiederspricht seine Ausssage jedoch mit dem Argument, "auch wenn dieser 'Erzähler', [gemeint ist der personale Erzähler], nicht als Hauptfigur erscheint" (Z. 16).Unterstützend erwähnt Vogt, dass "sich nur durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen 'wir'" (Z. 17) das auktoriale Erzählverhalten deutlich wird. Das Personalpronomen „wir“ (ebd.) verleitet den Leser, sich angesprochen zu fühlen und somit ein Teil der Geschichte zu werden. Demgegenüber benennt Vogt die Philosophin namens „Käthe Hamburger“ (Z. 18), von der er berichtet, dass wir Menschen wissen, dass „‘eingestreute Ich- Floskeln wie ich, wir, unser Held u.a. ‘nur den Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen‘“ (Z. 18ff.). Damit unterstreicht er, dass all diese Personalpronomen Teil der fiktiven Erzählungen sind. Und diese fiktiven Erzählungen, werden in Vogts Text, als „Kunstmittel“ (Z. 21) bezeichnet. Damit meint er, dass anhand der Wörter, der „wahre Erzähler“ (=Autor) (Z. 20) eine Geschichte gestalten kann, um sie fiktiv zu machen um den Leser, am Geschehen teilhaben zu lassen. Dann sagt er, dass „aus mehreren Kunstmitteln, welche Stanzel als die „auktoriale Erzählsituation" (vgl. Z. 21f.) definiert, entsteht. Die „auktoriale Erzählsituation“ (ebd.) ist durch die „Allwissenheit“ (Z. 23) gekennzeichnet. Nicht wie beim „personalen Erzählen“ (Z. 23). Er bezeichnet die Allwissenheit, als „souverän“ (Z. 24) und meint damit, dass der gesamte zeitliche Ablauf der Geschichte überblickt wird (vgl. Z. 24f.). Die Erzählperspektive ist somit als von oben herabschauend und als mächtig einzuordnen. Zudem wird durch eine antithetische Aussage „ Rückwendungen und Vorausdeutungen“ ( Z. 25) ein weiteres Merkmal der auktorialen Erzählsituation genannt. Dadurch das der Erzähler in der Geschichte den Überblick über das gesamte Geschehen hat, fällt es ihm leicht auf Situationen zurückzugreifen und Dinge vorauszuschauen.

Im dritten Sinnabschnitt geht er auf den einleitenden Abschnitt, der „Geschichte Hans Castorps“ (ebd.) von Thomass Mann ein und informiert über bestimmte Geschehensgänge, die „bereits von Personen und Ereignissen, die noch zu erzählen sind“ (Z. 26f.). In einer Erzählung gibt es laut Vogt drei verschiedene „Gänge des Geschehens“ (Z. 27). Zuerst „werden Erzählereinmischungen, [dann] Anreden an den Leser [und] reflektierende Abschweifungen beigefügt“ (Z. 27f.). Zum Verständnis der Leser fügt er zu jedem „Gang des Geschehens“ (ebd.) ein Beispiel aus dem Roman „‘Zauberberg‘“ (Z. 29) an. Zur Erläuterung von Einmischungen wählt er das Beispiel „(‘ die wir erzählen wollen,- nicht um seinetwillen')“ (Z.31), dann die „Bezugnahmen auf den Leser“ (Z. 31) „( ‘denn der Leser wird… kennenlernen‘)“ (Z. 32) und das dritte, die Abschweifung, „(‘Das wäre kein Nachteil für eine Geschichte‘)“ (Z. 33f.). Die Abschweifung erklärt der Autor mit der Definition, „eine vom erzählten Geschehen sich lösende, allgemeingültige Erörterung“ (Z. 33f.). Die Erklärung hilft somit dem Leser zu verstehen was Vogt damit in Verbindung setzt und inwiefern diese Gänge des Geschehens die auktoriale Erzählweise beeinflussen. Abschweifungen spielen im auktorialen Erzählen eine bedeutende Rolle, da diese „bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“(Z. 35f.). Damit meint Vogt, dass diese im Mittelpunkt mit der persönlichen Auseinandersetzung des Autors stehen und daher „sehr stark ausgeweitet [werden]“ (Z. 34).

Im vierten Abschnitt thematisiert der Autor „das Problem das Erzählers selber in einer auktorialen Erörterung“ (Z. 36f.).

Erzählsituation

In der folgenden Textstelle Z. 1111-1142 der Novelle „Die Marquise von O…“ , welche 1808 von Heinrich Kleist veröffentlicht wurde, wird im Folgenden die auktoriale Erzählsituation anhand von Belegen erläutert und deren Funktion dargelegt.

Eines der wichtigsten Merkmale der auktorialen Erzählsituation, ist die indirekte Rede. Diese liegt im gesamten Textauszug vor. Indirekte Rede betont die für die Handlung nicht direkt bedeutsamen Ereignisse, die der Autor in der Erzählung vermitteln möchte. Der auktoriale Erzähler hat Überblick über das gesamte Geschehen und kann das Gesagte der Figuren durch indirekte Rede wiedergeben. Zudem entsteht bei indirekter Rede eine Distanz zwischen Geschehen und Leser, welche auch als ‘epische Distanz‘ zu definieren ist. Die Distanz zwischen Leser und Handlung ist bei indirekter Rede groß, da der Erzähler dem Leser die Situation schildert und dieser dies nicht von den Figuren erfährt und somit nicht deren Reaktionen mitempfinden kann. Dies wird in der Aussage ,,[d]er Graf bot ihr, als die Trauung vorüber war, den Arm; doch sobald sie wieder aus der Kirche heraus waren, verneigte sich die Gräfin vor ihm“ (Z. 1137 f.) deutlich. Der auktoriale Erzähler ist zudem allwissend, da der Erzähler von oben herabschauend die Handlung genau beobachten und davon berichten kann. Ein Beispiel dafür zeigt sich in „Die Marquise sah, während der Feierlichkeit, starr auf das Altarbild“ (Z. 1112). In diesem Beispiel bekommt der Leser einen Eindruck von den Gefühlen und Gedanken der Marquise. „[D]och sobald sie wieder aus der Kirche raus waren, verneigte sich die Gräfin vor ihm“ (Z. 1114f.) zeigt ebenfalls die Allwissenheit des auktorialen Erzählers, da er das genaue Verhalten schildern kann. Der auktoriale Erzähler ist in der Lage Zeitsprünge in die Zukunft zu machen, was wieder die Allwissenheit verdeutlicht, was in der Textpassage „nach Verlauf eines Jahres“ (Z. 1134) deutlich wird. Aber auch Vorausdeutungen, wie beispielsweise „falls sie stürbe“ (Z. 1129) sind Merkmale für einen auktorialen Erzähltext. Dadurch wird der Leser schon im Voraus auf ein eventuell noch geschehendes Ereignis informiert und somit auch die Spannung der Erzählung erhöht. Die Innensicht eines Charakters, welche durch die Verwendung von Adjektiven erzeugt wird, verdeutlicht die Fiktionalität eines Textes. „Nur seinem zarten, würdigen und völlig musterhaften Betragen überall“ (Z. 1120f.) ist ein Beispiel, um die Innensicht eines Charakters darzustellen. Darüber hinaus verwendet der Autor auch humoristische Erzählprosa, um die Handlung humorvoll darzustellen und dem Leser einen Eindruck von der gegeben Aktion zu verleihen. An der Textstelle „seine Bewerbung um die Gräfin“ (Z. 1133f.) zeigen sich Übertreibung und humorvoller Ausdruck, dadurch das „Bewerbung“ (ebd.) anstatt von Heiratsantrag geschrieben wird. Dadurch entsteht wieder eine Distanz zwischen Handlung und Leser, welche in auktorialen Erzähltexten sehr groß ist, da der Erzähler als zusätzliche Instanz zwischen Leser und Handlung steht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle viele Merkmale für auktoriale Erzählweise aufweist und anhand daran erklärt werden können.

Feedback von Lorena: Hallo Alina, zunächst einmal ist zu sagen, dass du die wichtigsten Aspekte (z. B. Allwissenheit, epische Distanz, Funktion der indirekten Rede) in deinen Text eingebunden und erläutert, sowie mit Belegen ausgeführt hast. Allerdings musst du darauf achten stärker auf die Funktion einzugehen und die Belege, die du anführst, näher zu erläutern. Berücksichtige beim nächsten Mal ebenso, dass du den Schluss weiter ausführen musst. Alles in allem bin ich aber mit deiner Hausaufgabe sehr zufrieden und finde besonders die Struktur die du gewählt hast sehr gut!

Berichtigung 2. Klausur

Der wissenschaftliche Sachtext „Personale Erzählsituation“ aus dem Werk „Aspekte erzählender Prosa“, geschrieben von Jochen Vogt und veröffentlicht im Jahre 1979 in Opladen, thematisiert die Merkmale des personalen Erzählens und deren Wirkung.

Zu Beginn des Sachtextes leitet der Autor Jochen Vogt mit einem Textauszug aus „Thomas Manns erstem Roman Buddenbrooks. Verfall einer Familie, erschienen 1901“ (Z. 15) ein, um im weiteren Verlauf seines Textes die Erzählsituation anhand von Textstellen des Romans zu erklären. Daraufhin erwähnt der Autor seine These, der Textauszug zeige „auf den ersten Blick keine Spuren des Erzähltwerdens“ (Z. 16) und sagt somit aus, dass in dem Romanauszug keine Merkmale des Erzählens, wie zum Beispiel auktoriales Erzählen deutlich werden. Besonders durch die Metapher „Spuren“ (ebd.) wird dies besonders zum Ausdruck gebracht. Seine These untermauert er mit der Aussage „keine vermittelnde Instanz scheint dem Leser vom Geschehen zu berichten“ (Z. 16f.). Damit bezieht er sich auf den nicht vorhandenen auktorialen Erzähler, welcher dem Leser die Handlung vermittelt, wodurch eine Distanz zwischen Handlung und Leser entsteht. Besonders durch die Repetitio „keine“ (ebd.) wird darauf hingewiesen, dass kein Erzähler vorhanden ist und sich der Leser in das Geschehen hineinversetzt fühlt. Jedoch bringt Vogt mit der Zeichensetzung, dem Komma, eine affirmative Aussage „ganz im Gegenteil“ (Z. 17) zum Ausdruck und unterstützt seine Aussage mit der Behauptung „er verfällt der Illusion sich selbst auf dem Schauplatz der Handlung zu befinden“ (Z. 17f.). Mit dieser Behauptung nennt der Autor ein direktes Merkmal für die „personale Erzählsituation“, denn er sagt, dass der Leser sich als Teil der Geschichte fühlt. Dieses Gefühl ist als eine „Illusion“ (Z. 17) zu definieren. Diese „Illusion“ (ebd.) des Lesers, ein Teil des Geschehens zu sein, erinnere nach Vogt „deutlich an die Darbietungsform einer anderen Literaturgattung : an die szenische Darbietung der Dramatik“ (Z. 19f). Diese Aussage bezieht sich auf den zu Beginn des Romans Manns vorliegenden Dialogstil, da dieser ein typisches Merkmal der Dramatik ist. Zudem erinnere der Roman an die „szenische Darbietung“ (ebd.), was an den vorliegenden Dialogen und Regieanweisungen zu erkennen ist. Vogt erwähnt auch hier wieder den Romanauszug von Mann und zeigt anhand dessen, dass man „ auch hier […] eine Szene zu betrachten“ (Z. 21) scheine. Er stellt wieder eine These auf und unterstützt diese mit der Behauptung „Raum und Requisiten werden recht sachlich beschrieben (man könnte an Regieanweisungen denken)“ (Z. 21f.). Der Autor nennt zugleich wieder Merkmale eines Dramas, hier „Raum und Requisiten“ (ebd.) und verwendet das Adjektiv „sachlich“ (ebd.), um seine Behauptung am oben stehenden Textbeispiel zu belegen. Er setzt in gewisser Weise den Textauszug von Thomas Mann mit einem Drama gleich, um die Merkmale des personalen Erzählens anhand von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen Roman und Drama zu erklären. Daraufhin behauptet Vogt, die agierenden Personen würden sich durch das personale Erzählverhalten auf einer „imaginären Bühne“ (Z. 22f.) befinden und „wie Dramenfiguren für sich selber stehen und sprechen“ (Z. 22f.). Der Leser fühlt sich als Teil des Geschehens. Um seine Behauptung zu unterstützen, führt er eine weitere These an „welche wie folgt lautet: „Bezeichnend für diese szenische Darbietung ist die ausnahmslose Verwendung direkter Rede zur Wiedergabe des Gesprochenen“ (Z. 23ff.). Darunter fällt wieder ein wichtiges Merkmal des personalen Erzählens, die „direkte Rede“ ( ebd.) und die Quantität „ausnahmslose Verwendung“ (ebd.). Fortführend spricht Vogt von der direkten Dialogform, welche wesentlich „zum Eindruck der Unmittelbarkeit“ (Z. 25) beitrage. Damit sagt der Autor aus, dass das personale Erzählverhalten und insbesondere der Dialogstil die geringe Distanz zwischen Leser und Handlung vermitteln. Zudem wird dabei auch die geringe Distanz zwischen Leser und Erzähler hervorgehoben, da Leser und Erzähler gleichgestellt sind und der Leser sich nicht untergeordnet fühlt. Wiederholend setzt Vogt wieder einen Gedankengang in Klammern, wie es wäre; wenn man Dialoge in indirekter Rede übersetzen würde und wie dies auf den Leser wirken würde (vgl. Z. 26f.). Dabei verwendet Vogt den Konjunktiv 2 „Würde“ (Z. 26), „träte“ (Z. 26) und deutet dadurch wieder auf die auktoriale Erzählweise hin. Mit einer weiteren These in Form des Konjunktivs 2, behauptet er „Der Text enthält - zumindest in den ersten Absätzen - nichts, was nicht auch von einem Anwesenden wahrgenommen werden könnte“ (Z. 28f.). Auffällig ist der hier vorliegende hypotaktische Satzbau, welcher zu einer detailtreuen Erläuterung verhilft. Daraufhin erwähnt er, die „lediglich[en] Gegenstands- und Personenbeschreibungen, die sachlich gehalten sind und keine Einmischungen oder Wertungen des Autors/Erzählers aufweisen;“ (Z. 29f.). Damit nennt er erneut ein wichtiges Merkmal für personales Erzählen und zeigt zugleich einen Unterschied zum auktorialen Erzählen, nämlich, dass „keine Einmischungen oder Wertungen des Autors/Erzählers “ (ebd.) vorhanden sind. Dieses Zitat bringt nach Vogts Meinung zum Ausdruck, dass in dem Roman keine auktoriale Erzählsituation, sondern eine Personale vorliege. Zudem führt der Autor weitere Merkmale des personalen Erzählens an und erläutert es handele sich dabei nur um einen „ Bericht von äußeren Vorgängen“ (Z. 31), was bedeutet, dass der personale Erzähler in der Geschichte nur die Sicht von außen hat, also kein Überblick über die Gefühle und Gedanken der Personen hat. Für die Beschreibungen der Außensicht des personalen Erzählers könne der Erzähler selbst am Geschehen teilnehmen und musst diesem nicht übergeordnet sein, weshalb nach Vogt kein auktoriales Erzählverhalten vorliegt. Neben diesem Aspekt sind ein weiteres Merkmal für die personale Erzählsituation die „ Dialoge in direkter Wechselrede“ (Z. 31). Dieser „übergreifende Eindruck“ (Z. 31f.), welcher anhand der genannten Merkmale verliehen wird, sei als „eine erzählerische ‚ Objektivität‘ oder ‚Neutralität‘“ (Z. 32) zu bezeichnen, was im Kontexts Vogts Fazit darstellt. Dies bedeutet, dass Vogt ausschließt, dass in diesem Roman kein auktoriales Erzählverhalten vorliegt, da der Erzähler dabei nicht neutral ist und sich mit Wertungen und Kommentaren hervorhebt. Vogt führt eine weitere These an, dass die Erzählerfunktion weitgehend auf Geschehenswiedergabe zu reduzieren sei und auch nicht den Anschein eines ‚fiktiven Erzählers‘ erwecke (vgl. Z. 33ff.), was bedeutet, dass nach Vogt wieder kein auktoriales Erzählverhalten vorliegt, da die Beschreibung des auktorialen Erzählers fiktiv ist und nicht der Realität entspricht. Vogt nennt im Weiteren ein Zitat des Schriftstellers „Stanzel“ (Z. 35) aus dessen Werk „Typische Formen des Romans“, in welchem er von einer „personale[n] Erzählsituation“ (Z. 35f.) spricht. Jene erläutert er anschließend, indem er erklärt, damit sei eine Haltung gemeint, die „eine der Handlungspersonen einnehmen würde, wollte sie über das Geschehen berichten“ (Z. 36 f.). Außerdem führt Vogt „eine weitere begriffliche Unterscheidung“ (Z. 37) an, indem er „die Spielart personalen Erzählens, die in den ersten „Buddenbrooks“ – Absätzen vorliegt“ (Z. 38f.) erwähnt. Seine Erklärung für die „Spielart personalen Erzählens“ (ebd.) schildert er daraufhin so, dass das Geschehen „sachlich“ (Z. 39) beschrieben werde, dies allerdings „nicht aus dem Blickwinkel einer bestimmten Person“ (Z. 39 f.). Bezüglich der Sachlichkeit des Textes ist also nach Vogt ein personales Erzählverhalten zu erkennen, aber dieses ist nicht an einer der handelnden Personen festzumachen. Deshalb spricht Vogt vom „´neutrale[n]´ Erzählen“ (Z. 40), weil das „´personale[.]´ Erzählen im engeren Sinne die Geschehensdarbietung aus der Perspektive einer der anwesenden Personen“ (Z. 41 f.) bezeichne. Damit führt der Autor vor Augen, dass seiner Meinung nach in dem Roman Manns eher die neutrale Erzählperspektive deutlich wird, da im Wesentlichen zwar sachlich vom Geschehen berichtet wird, aber der personale Erzähler nicht an einer der handelnden Personen festzumachen ist. Im Anschluss daran nennt Vogt ein Beispiel aus dem Roman Manns und bezeichnet diese Konstellation als „zweideutig“ (Z. 44), da sie einen „Grenzfall von ´äußerem´ und ´innerem´“ (Z. 45) Erzählverhalten darstelle. Dies bezieht sich auf die Beschreibungen der Außensicht einer Person, also das was auch für selbst handelnde Personen der Geschichte zu sehen ist und der Innensicht eines Charakters, dementsprechend der Gefühle und Gedanken einer Person. Die Innensicht, ein Merkmal des auktorialen Erzählers, ist an dem gegeben Zitat von Vogt zu erkennen, da erwähnt wird, dass das Mädchen „aus ihren grauen Augen angestrengt nachdenkend und ohne etwas zu sehen“ (Z. 44f.) blickt, da der Erzähler einen Überblick über ihre Gedanken und Gefühle hat. Dies ist ebenfalls an der Aussage „dachte sie“ (Z. 49) auffällig. Dem fügt der Autor hinzu, dies könne „als fiktionalisierendes Element“ (Z. 46) verstanden werden, was sich ebenfalls auf ein bereits genanntes Merkmal des auktorialen Erzählers bezieht. Anhand dieser Textstelle führt Vogt vor Augen, dass „keine der tatsächliche anwesenden Personen hätte berichten können, was die kleine Tony Buddenbrooks […]dachte“ (Z. 52f.). Diese Aussage bezieht sich wieder auf den auktorialen Erzähler, da nur dieser durch die Innensicht die Gedanken und Gefühle der Charaktere beschreiben kann. Ein personaler Erzähler, also eine der „tatsächlich anwesenden Personen“ (ebd.) hätte dabei nur schildern können, was von außen zu erkennen ist und nicht wie sich ein Charakter fühlt, da einem „rein personalen Erzähle[r]“ (Z. 54) nur die Außensicht zur Beschreibung eines Geschehnisses möglich ist. Dem fügt Vogt hinzu, diesem sei nur die „Beschreibung und Schilderung einer Figur von außen, ohne Einblick in ihr Bewusstsein“ (Z.55 f.) möglich. Vogt behauptet daraufhin, die Aussage „´dachte sie´“ (Z. 56) könne als „Indiz erzählerischer ´Allwissenheit´“ (Z. 58) verstanden werden, was sich wieder auf den auktorialen Erzähler bezieht, da ein typisches Merkmal von diesem ist, dass er allwissend ist und dadurch einen Überblick über die Gedanken und Gefühle der Charaktere, deren Umgebung und somit über das ganze Geschehen hat. Durch diese Allwissenheit der auktorialen Erzählers wird er mit Gott gleichgestellt und wirkt so übergeordnet. Dieses Zitat lässt sich zudem auch als ‚„episches Präteritum und damit [als] fiktionales Erzählen‘“ (Z.59) bezeichnen. Vogt intendiert durch Fachausdrücke Zustimmung der Leserschaft zu erlangen. Außerdem geht Vogt wieder auf die „Personendarstellung in [der] Innensicht“ (Z. 61) ein und erläutert, durch diese verliere die „Erzählsituation ihren rein personalen Charakter“ (Z. 61). Diese Aussage ist wieder ein Hinweis auf den auktorialen Erzähler, da dieser einen Überblick über die Gedanken und Gefühle der Charaktere, also die Innensicht, hat. Nach Vogts Meinung kann der Text also nicht mehr ausschließlich von einem personalen Erzählverhalten geprägt sein. Die Beschreibung der Innensicht bezeichnet Vogt daraufhin als „Einblick ins Innere einer Figur“ (Z. 62).

Zum Schluss sagt Vogt jedoch auch, dass sich in einem Text „verschiedene Erzählsituationen abwechseln oder sich vermischen und dass besonders der personale Typus fast nie in voller Reinheit zu finden ist“ (Z. 62ff.). Damit meint Vogt, dass das personale Erzählverhalten grundsätzlich in Texten vorliegt, aber aufgrund von Vermischungen mit anderen Erzählverhalten zum Beispiel mit dem auktorialen Erzählverhalten nie alleine festzustellen ist.

Zusammenfassend lässt sich aufgrund der Analyseergebnisse sagen, dass Vogt besonders darauf eingeht, dass das personale Erzählverhalten fast nie alleine vorliegt, da es sich häufig mit anderen Erzählverhalten vermischt oder abwechselt. Neben dem personalen Erzähltypus geht er auch auf das auktoriale Erzählverhalten und dabei besonders auf die Innensicht ein. Seine Thesen werden dabei von Beispielen und Zitaten unterstützt, sowie von der hypotaktischen Syntax, welche seine erläuternde Position untermauert.


Aufgabe 2

Im Folgenden Textauszug aus der „Marquise von O…“, welche von Heinrich Kleist verfasst und 1808 veröffentlicht wurde, werde ich mich auf die Erzählsituation beziehen, indem ich sie mit Textbelegen erläutere und ihre Funktion darlege, nachdem ich die Textstelle im Erzählkontext darlege. Vor Beginn dieser Szene handelt es sich um den Verstoß der Marquise von O… durch ihre Mutter, aufgrund ihres Unwissens, wer der Vater ihres Kindes ist. Aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen verstößt ihre Mutter ihre Tochter Julietta und bekommt später einen Brief von ihrem Vater zugeschickt , in dem sie ebenfalls von ihrem Vater verstoßen wird. Sie ist sehr enttäuscht und traurig, sodass sie mit ihren Kindern wegzieht. Nach vergangener Zeit trifft sie sich mit ihrer Mutter und sie versöhnen sich durch eine List von ihrer Mutter wieder. Die Szene zeigt die Versöhnung zwischen Tochter und Vater und setzt damit fort, dass zum Vorschein kommt, dass der Graf F… der Vater des ungeborenen Kindes ist. Der Graf von F… wird von der Marquise verstoßen, jedoch willigt sie nachdem er nochmal um ihre Hand anhält, ein. In diesem Textauszug zeigt sich deutlich die auktoriale Erzählsituation, welche aus der Innensicht jeder Person, berichtet. Das ist daran zu erkennen, dass gesagt wird „Sobald sie draußen war, wischte sie sich selbst die Tränen ab“ (Z. 1). Der auktoriale Erzähler ist allmächtig und hat die Sicht auf alles. Dies lässt sich auch auf die Allwissenheit , welche auch ein Merkmal dieser Erzählform ist, beziehen, da die Erzähler zudem die Innensicht auf die Gefühle und Gedanken der Person hat, was durch das Verb „dachte“ (Z. 1) und „was er sonst in seinem Leben“ (Z. 9) deutlich wird. Die auktoriale Erzählsituation verleitet den Leser dazu den Text realitätsnah, aufgrund von Wertungen und Einmischungen des auktorialen Erzählers wahrzunehmen. Beispiele, indem Wertungen des auktorialen Erzählers deutlich werden sind „das Herz quoll ihr vor Freuden empor“ (Z. 10f.) und „endlich“ (Z. 10). Ein weiteres Merkmal für die auktorialer Erzählsituation ist die Allwissenheit, welche dadurch deutlich wird, dass der Erzähler die Sicht auf das gesamte Geschehen hat und davon berichten kann. Ein Beispiel dafür zeigt sich in der Textstelle wo es sich um die Frau von G… handelt, in der gesagt wird, „Sie vernahm, da sie sie mit sanft an die Tür gelegtem Ohr horchte, ein leises, eben verhallendes Gelispel, das, wie es ihr schien, von der Marquise kam“ (Z. 7f.). Eine weitere Textstelle, berichtet über die Marquise, denn „ Sie kochte ihm für den Abend alles, was sie nun stärkeres und Beruhigendes aufzutreiben wusste (Z. 3f.). Zudem gibt es eine epische Distanz zwischen Leser und Handlung. Diese ist beim auktorialen Erzählen größer als beim personalen Erzählen, da zwischen Handlung und Leser keine Person steht. Die personale Erzählsituation vermittelt eine realitätsnahe Verbindung zwischen Handlung und Leser. Die epische Distanz zeigt sich an der Textstelle „auf dem Lehnstuhl sitzend, lange, heiße und lechzende Küsse“ (Z. 12f.). Zudem ist die indirekte Rede ausschlaggebend für auktoriales Erzählen, um den Leser aus einer Perspektive die Handlung zu berichten, sodass man sich keine eigene Meinung bilden kann, da diese durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird. Ein letztes typisches Merkmal für auktoriale Erzählsituation ist die Innensicht, die durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird, indem Gedanken und Gefühle der Personen erkennbar sind. „[D]achte[…] rufen zu lassen“ (Z. 1-3), „wie es ihr schien“ (Z. 8) und „gerade wie ein Verliebter“ (Z. 13) bringen die Innensicht zum Ausdruck. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Textausschnitt aus der „Marquise von O…“ viele Merkmale der auktorialen Erzählsituation aufweist. Es wird zudem deutlich, dass der auktorialer Erzähler, welcher außerhalb der Handlung steht, das Geschehen schildert. Auch ist diese Textstelle vorteilhaft um die wichtigsten Merkmale wie der Innensicht, Orts- und Zeitunabhängigkeit, „Allwissenheit“ deren Wertungen und Funktionen herauszufinden. Die Ordnung und Übersicht, der der auktoriale Erzähler schafft, bewirkt die Verlässlichkeit der Handlung, insbesondere die Vorausdeutungen für den weiteren Verlauf der Geschichte.

Hartmut Lange, Das Haus in der Dorotheenstraße

Lange Novellenende

Die Novelle „Das Haus aus der Dorotheenstraße“, welche von Helmut Lange verfasst wurde und 2013 veröffentlicht wurde, thematisiert den Zerfall einer Ehe aus Sicht eines unglücklichen Individuums.

Die Novelle handelt von einem Ehepaar, namens Klausen. Sie wohnen zusammen in der Dorotheenstraße im Stadtteil Kohlhasenbrück der Stadt Berlin. Der Protagonist Gottfried Klausen ist Korrespondent einer über-regionalen Zeitung und wird von seiner Firma nach London versetzt. Er hofft, dass seine Frau Xenia ihm nach London folgt, aber sie tritt den gebuchten Flug nicht an. Telefonate funktionieren auch nicht, da er seine Frau nie erreicht, bis er bei einem Telefonat Männerstimmen am Telefon hört. Gottfried bemerkt, dass mit seiner Frau etwas nicht stimmt und beschließt zurück nach Berlin zu fliegen, um mit ihr über ihre Ehe zu reden. Ein Vulkanausbruch in Island verhindert Gottfrieds Flug zurück nach Deutschland, da sich eine große Aschewolke über den Himmel gelegt hat. Um seiner Aufregung entgegenzukommen, besucht er ein Theaterstück von Shakespeares Eifersuchtsdrama ‚Othello‘, welches dazu führt, dass seine Gedanken noch verrückter als schon zuvor spielen. Klausen vernachlässigt seine Arbeit immer mehr und lässt sich mit seiner Redaktion nach Island versetzen. Das Novellenende, wovon der zu analysierende Textauszug handelt, knüpft nochmal an das Theaterstück an, indem das Ende der Handlung vorausgedeutet wird.

Der zu analysierende Textausschnitt (Z. 257- 275), welcher das Ende der Novelle darstellt, beginnt einleitend mit der Frage „Und das Haus aus der Dorotheenstraße?“ (Z. 257). Diese Frage, verweist auf den auktorialen Erzähler hin, da er eine Vorausdeutung zum Ende der Novelle macht, indem er sich auf seine Heimat bezieht und somit dem Leser auf das Ende aufmerksam macht. Zudem folgen weitere Fragen, welche auf den auktorialen Erzähler hindeuten, aufgrund der Rückblicke nach Berlin „ War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte?“ (Z. 257f.). In dieser Frage wird durch den auktorialen Erzähler der Kontrast zwischen Gottfrieds neuem Leben in London und dem alten Leben in Berlin deutlich, da dieses zuvor glücklich und unbeschwert war. „Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit der Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden?“ (Z. 258ff.). In dieser Frage wird Gottfrieds Charakter, welcher sich im Laufe der Novelle erkenntlich macht, widergespiegelt. Besonders durch das Adjektiv „nächstbesten“ (ebd.) wird seine Einstellung zur Ehe deutlich, da er sich dafür entscheidet nach Island zu fliegen, um sich den Vulkanausbruch anzuschauen, um einen Bericht für die Zeitung zu schreiben, anstatt zu seiner Frau nach „Kohlhasenbrück“ (ebd.) zurückzufliegen, um seine Ehe zu retten. Auffällig ist hier der hypotaktische Satzbau, welcher zur detailtreuen Erläuterung verhilft. Die darauffolgende Frage „ Und war es überhaupt möglich, dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt haben, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“ (Z. 260ff.), ist eine sehr detaillierte Frage, welche wieder aus der Sicht des auktorialen Erzählers gestellt wird. Hierbei identifiziert sich der Erzähler sehr stark in Gottfried und versucht den Leser auf einen Lösungsweg zu verleiten, indem er in Frage stellt, wie Klausen sich am besten verhielt, wenn er schon die Ehe zu Bruche gehen lässt. Das Adverb „wenigstens“ (ebd.) betont dabei die Meinung des Erzählers. Mit den klaren Aussagen des Erzählers, verleitet er die Leser dazu, alle Situationen zu bewerten (sehr gut!). Jedoch wird nie eindeutig klar, wie es letztendlich gewesen ist. Und dieser Gedanke „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z. 264) hebt hervor, dass alle Vorausdeutungen nicht der Wahrheit entsprechen müssen. Auch hier wird der auktoriale Erzähler deutlich und durch das Personalpronomen „wir“ (ebd.) sind sogar mehrere Erzähler vorhanden, die das Geschehen überblicken. Es folgt eine detailreiche Erläuterung der Heimat Kohlhasenbrück, was auf seine Allwissenheit schließen lässt, als wisse er mehr über das Geschehen, als überhaupt beschrieben wird. (vgl. Z. 264ff.). In dieser detailreichen Erläuterung ist eine deutliche Veränderung erkennbar, denn zu Beginn der Novelle wird die Umgebung des Hauses sehr dunkel, eingeengt und voller Sorgen beschrieben. Im Gegensatz dazu wird die Umgebung jetzt sehr offen, „hell erleuchtet“ (Z. 267) und harmonisch beschrieben. Die darauffolgende Textpassage „Hin und wieder hörte man ein Frauenlachen, und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (Z. 269f.). Das „Frauenlachen“ (ebd.) deutet auf das Lachen von Xenia hin, da diese die Besitzerin des Hauses Klausen ist. Die Aussage „ und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (ebd.) ist eine Vorausdeutung auf die folgende Gefahr, welche sich in der darauffolgenden Aussage „ Denn es war durchaus denkbar, dass irgendwann, nicht am Tage, sondern nachts, doch noch ein Auto vorfuhr und dass sich jemand auf den Eingang zubewegte“ (Z. 270f.) bestätigt. Die Aussage „denn es war durchaus denkbar, dass irgendwann am Tage […] doch noch ein Auto vorfuhr“ (ebd.) stellt die glückliche Zeit der Ehe dar und zeigt Hoffnung auf eine Rettung der Ehe, wohingegen die Nacht antithetisch den Zerfall der Ehe darstellt. Das Recht, dass Gottfried Klausen Tun kann, was er möchte, wird darin deutlich, denn „Er besaß einen Schlüssel, war hier zu Hause, hatte also das Recht, das zu tun, was er für nötig befand“ (Z. 272f.). Die Aussage „ was er für nötig befand“ (ebd.) wird in der darauffolgenden Textpassage entlüftet, denn er rief „‚ Put out the light!‘“ (Z. 274). Dieser Ausruf weist auf das Theaterstück von Shakespeare hin, da dies von einem Schauspieler bzw. Ehemann gerufen wird, bevor er seine Frau ermordet. Und diese Szene lässt sich auf die Situation zwischen Gottfried und Xenia widerspiegeln, was durch die Aussagen „hörte man noch eine Tür klappen " (Z. 274f.), " Das Haus lag in völliger Dunkelheit“ (Z. 275) bestätigt wird und somit den Tod Xenias darstellt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Textstelle anhand der Fragen, welche vom auktorialen Erzähler gestellt werden,den Leser dazu anregen, sich das Ende der Geschichte selbst auszumalen. Jedoch durch die detailreichen Erläuterungen , der Beschreibung des Hauses und der Rückblick auf Shakespeares Theaterstück, den Tod von Xenia bestätigt. Die Andeutungen werden zudem durch Antithesen und hypotaktischen Satzbau unterstützt.

Kommentar von Lorena:

Hallo Alina, zuersteinmal finde ich deine Analyse durchaus gelungen. Bereits zu Beginn hast du eine inhaltliche Einordnung verfasst, die ebenso die Funktion (Verknüpfung Theaterstück und Ende der Handlung) wiedergibt. Mir ist allerdings aufgefallen, dass du am Anfang der Textstelle ein paar Verständnisschwierigkeiten hattest, die du vielleicht ausbessern müsstest. Was leider auch fehlt ist die metaphorische Darstellung der Umgebung (z. B. das Kanalufer (Z. 264), die Kastanien (Z. 265) oder die Baumkronen (Z. 266)). Gut gefallen hat mir allerdings der Analyseteil ab Z. 264. Du hast nachvollziehbare Analyseergebnise herausgefunden und auch entsprechend belegt. Auch die Passagen in denen du den auktorialen Erzähler und seine Funktion darstellst sind sehr gut. Alles in allem eine, besonders im zweiten Teil, gute Analyse

Hoffmann, Der Sandmann

Charakterisierung Nathanael und Clara

Charakterisierungen Clara und Nathanael

Gruppe: Alina, Carina, Janina, Nina, Sarah

Montag (25.06.2018):

- Erstellung des Organisationsplans

- Beginn mit Markierungen im unten angegebenen Textabschnitt

Montag (25.06.2018) – Mittwoch (27.06.2018):

Markieren & Notizen (Clara und Nathanael)

- Seite 1-4: Alina

- Seite 5-8: Carina

- Seite 9-12: Nina

- Seite 13-16: Janina

- Seite 17-20 & Wikipedia-Eintrag – Kindheitstrauma (psychologische Erklärung): Sarah

Es ist problematisch, für nur 4 Seiten verantwortlich zu sein, besser arbeiten jeweils 2 Personen am selben Text, um sich darüber austauschen und gegenseitig ergänzen zu können

Mittwoch (27.06.2018):

Besprechung:

- Schwerpunkt Nathanael hinter psychologischem Hintergrund. Hat er ein Kindheitstrauma? (Auf dem Hintergrund von Sarahs Recherche

- Janina und Sarah: S. 13-20 gemeinsame Analyse

Carina, Alina und Nina: S. 1-12 gemeinsame Analyse

(BEIDE GRUPPEN: festhalten wichtigster Charaktereigenschaften und Analyseaspekte im Text)


Donnerstag (28.06.2018):

- gemeinsames Besprechen und Abwägen der Analyseergebnisse vom Vortag

- parallele Erstellung eines GoogleDocs-Dokuments (bzw. ZumPad), welches die zentralen Inhalte beeinhaltet, sodass diese für alle Gruppenmitglieder einsehbar und auf Rücksprache zu verändern sind

- Absprache: Wie wollen wir den Text schreiben? Was steht im Vordergrund?

Donnerstag (28.06.2018) – Montag (02.07.2018):

- Carina, Janina und Sarah: exemplarische Erstellung eines Textes auf dem ZumPad, der jedoch keinesfalls vollständig sein soll (erstmals mit alleinigem Fokus auf Nathanael)

- Nina und Alina: gemeinsame Beschäftigung mit der Person Clara im Kontrast zu Nathanaels Charakter + Ergänzung der Infos über diese auf dem ZumPad

Montag (02.07.2018):

(Janina und Nina auf Päda-Exkursion)

- Besprechung des ersten Textentwurfs und der Ergebnisse von Alinas und Ninas Arbeit

KÖNNT IHR DEN TEXTENTWURF BITTE MAL AUFS WIKI SETZEN?

- gemeinsame Besprechung der Struktur für die PPT

- Alina: Suche nach möglichem Videomaterial und Ergänzung weiterer Punkte zu Clara; Carina: Überarbeitung des bisherigen Textes; Sarah: Überarbeitung Zeitplan und anschließend Überarbeitung des Textes mit Carina

- Großteil der Stunde (alle): Fortsetzung des Textes

- Abschluss der Stunde: Festlegung: Wer stellt vor falls alle anwesend sind?

Montag (02.07.2018) – Mittwoch (04.07.2018):

- Text in großen Teilen fertigstellen (Nina, Sarah und Carina) und überarbeiten(alle, da jeder Zugriff hat (jedoch stets auf Absprache in WhatsApp-Gruppe))

- JEDER eignet sich alle Aspekte schon einmal an, um diese vorstellen zu können & überlegt sich eine sinnvolle Reihenfolge und Zeiteinteilung der Themen in den 20 Minuten

Mittwoch (04.07.2018):


(Janina krank)

- gemeinsames Festlegen der Zeiteinteilung (wie lange worüber reden?)

- zu Beginn: Nina und Alina: Erstellung der PPT/GooglePräsentation + Carina: Ergänzung von Textbelegen im Textteil Kindheit & Korrektur + Sarah Ergänzung Text über Suizid und Fazit

- abschließende gemeinsame Korrektur der PPT

- Hochladen des vervollständigten und überarbeiteten Textes


Mittwoch - Donnerstag

- alle üben freies Vortragen

- letzte Korrektur (Sarah, aber JEDER liest den Text noch 2 mal komplett)


Donnerstag (05.07.2018):

- üben der Präsentation (des Vortrags) mit Betrachtung der Zeit in Kleingruppen, sodass jeder vorstellen kann

- Prüfen: PPT und Vortrag stimmig? (Wenn nicht, letzte Veränderungen)


Prozentuale Arbeitsaufteilung

Sarah: 25%

Nina: 25%

Carina: 22,5%

Alina: 22,5%

Janina: 5%

Bis spätestens FR, 06/07, 18.00 Uhr, muss die endgültige Version des Textes (inkl. korrektem Titel!) hier zu finden sein!

Charakterisierung von Nathanael und Clara

In der Erzählung "Der Sandmann", welche von E.T.A. Hoffmann verfasst und im Jahre 1816 veröffentlicht wurde, agieren größtenteils die Protagonisten Nathanael und dessen Geliebte Clara. Im Gesamtkontext weisen die beiden verschiedenste Charakterzüge auf, die sich fortgehend verändern und sich besonders im Falle Nathanael anhand von psychologischen Erkenntnissen erläutern lassen. Zuzüglich lässt sich hier der Kontrast zwischen Clara und Nathanael, welche grundsätzlich verschiedene Charakterzüge aufweisen, betrachten.

Allgemein lässt sich herausstellen, dass Nathanael ein Kindheitstrauma erleidet, worunter man besonders Belastungsfaktoren und frühkindliche Stresserfahrungen versteht. Oft entstehen schwerwiegende psychische Verletzungen, welche langfristige Folgen haben, die sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Zudem erhöht sich häufig die Vulnerabilität gegenüber folgenden Stressereignissen, welche bei betroffenen Personen akute Angstsymptome auslösen können. Des Weiteren wird häufig auch die Hirnentwicklung beeinträchtigt, was soziale, emotionale und kognitive Beeinträchtigungen zur Folge hat. So haben Erkrankte oftmals Schwierigkeiten damit, sich an andere Menschen zu binden, und auch ein erhöhtes Suizidrisiko. Oftmals wenden sie Gewalt an, um der für sie stressigen Situation zu entkommen, wodurch sich Erkrankte häufig aus der Gesellschaft desintegrieren. Eine weitere Folge derartiger Traumen sind Persönlichkeitsstörungen, die häufig im Zusammenhang mit schweren Verlusterfahrungen auftreten. So ist beispielsweise der Tod eines Elternteils eine derartige belastende Erfahrung, die auch häufig dazu führt, dass die Intelligenz im erwachsenen Alter niedriger ist, da die Betroffenen sehr an ihrer Kindheit und den traumatischen Erlebnissen festhalten.

Besonders beschäftigt sich die Erzählung mit Nathanael und schildert detailliert dessen Kindheit und sein Erwachsensein, welches stark von seiner Kindheit geprägt ist. Zu Beginn erscheint Nathanael wie ein normales Kind. Seine Eltern erzählen ihm Geschichten vom Sandmann, der den Kindern Sand in die Augen wirft, sodass diese einschlafen. Eine eigentlich harmlose Gute-Nacht-Geschichte. Nathanael verbindet mit dieser kleinen Geschichte jedoch viel mehr, ohne dass seine Eltern die Prägnanz dieses Ammenmärchens vorhersehen können (vgl. Z. 53ff.). Da sein Vater jedoch abends häufig chemische Versuche mit einem Mann namens Coppelius, womöglich ein Arbeitskollege, durchführt und diese die Mutter beunruhigen, sieht Nathanael in der Geschichte des Sandmanns viel mehr. Da er als Kind nichts von den Chemieversuchen weiß und nur die Unruhe der Mutter bezüglich des Mannes sieht, projiziert er die Erzählung auf Coppelius, der, wie auch der Sandmann, immer nur abends kommt. Somit wird Coppelius und insgesamt der Sandmann für ihn zu einem Objekt der Angst. Der Sand des Sandmanns ist dabei für Nathanael nicht mehr der Sand, von dem man einschläft, sondern ein gefährlicher Sand, mit dem den Menschen die Augen ausgeworfen werden, wie es ihm auch seine Schwester erzählt. Nathanaels Angst spitzt sich jedoch durch eigentlich harmlose Kommentare des Coppelius noch weiter zu, indem dieser Nathanael und dessen Schwester als "kleine Bestien" (Z. 116) bezeichnet. Besonders zeigt sich hier in Nathanaels Denken über diese Worte die Angst vor diesem Mann. So wird hier deutlich, welchen Einfluss ironisch oder sehr hyperbolisch gemeinte Worte durch Unverständnis auf Kinder haben können. Letztlich trägt hier der Tod des Vaters bei einem der geheimen nächtlichen Chemieversuche dazu bei, dass Nathanael ein Trauma entwickelt. Er leidet so an extremer Angst und Wahnvorstellungen und sieht in Allem den Sandmann, der den Menschen laut ihm etwas Böses antun will. So zeigt sich in seinem Denken auch eine extreme Angst vor Augen, die ebenfalls mit der Sandmann-Erzählung verknüpft ist und aus dieser heraus entsteht. In diesem Zusammenhang lässt sich daher der Tod des Vaters, welcher Nathanael sehr am Herzen lag, bei welchem Coppelius, der für Nathanael der Sandmann ist, was besonders durch den Ausruf "Coppelius, verruchter Satan, du hast den Vater erschlagen"(Z.192f.) deutlich wird, anwesend ist, als das Ereignis festhalten, aus dem alle weiteren Charakterzüge und Handlungsstrukturen Nathanaels entstehen.

Eben diese Charakterzüge zeigen sich in seinem fortlaufenden Leben, von welchem größtenteils in der Novelle erzählt wird. Insgesamt führt er ein glückliches Leben, interessiert sich für Wissenschaften und Kunst (vgl. Z. 399). Er lebt alleine und schreibt häufig Briefe an Lothar, der der Bruder seiner Geliebten Clara, und zugleich sein bester Freund ist. Sie alle, aber besonders Lothar und Nathanael, haben ein gutes Verhältnis zueinander. Dabei sticht jedoch jenes zu Lothar heraus, da Nathanael seine Briefe, in welchen er sehr detailliert von seinen Wahnvorstellungen, wie auch von seinen kindheitlich traumatischen Erfahrungen, erzählt (vgl. Z.1ff.), an diesen richtet.


Die eben bereits angeführte Psychose, beziehungsweise das Kindheitstrauma, ist im Fortlauf der Handlung einer der prägnantesten Faktoren bezüglich Nathanaels Charakter. Sein gesamtes Handeln und Denken wird so von dieser beeinflusst und versetzt ihn besonders häufig in Angst. Dabei bleibt jedoch meist ungeklärt, ob das, was er erlebt, nur eine Illusion ist oder der Realität entspricht, was jedoch für Nathanaels Charakter wenig von Bedeutung ist, jedoch seine starke Psychose, welche durch den Tod des Vaters ausgelöst wurde, unterstreicht. Demnach sind jegliche Dinge, die Nathanael sieht, für ihn Realität, sodass einige Ereignisse möglicherweise ihn, jedoch niemand anderen beeinflussen, was sich teilweise in Claras Emotionslosigkeit im Umgang mit derartigen Situationen, in denen Nathanael möglicherweise Eingebungen hat, widerspiegelt. Direkt zu Beginn der Novelle spricht Nathanael dies an, jedoch spricht er dabei in seinen Briefen an Lothar häufiger von einer „zerrissenen Stimmung des Geistes“(Z. 6 f.) als von Illusionen. Somit wird hier bereits deutlich, dass Nathanael sich dessen bewusst ist, dass mit ihm oder eher seinem Denken etwas nicht stimmt und darin etwas Negatives vorliegt. Dennoch spricht Nathanael äußerst selten an, dass das, was er denkt, ein eventuelles Scheinbild ist, worin ein gewisses, wenn auch geringes Selbstvertrauen mitspielt. Dem negativen Einfluss dieser Gedanken auf sich selbst, ist er sich jedoch bewusst, was er in den Worten „Dunkle Ahnungen eines grässlichen mir drohenden Geschicks breiten sich wie schwarze Wolkenschatten über mich aus, undurchdringlich jedem freundlichen Sonnenstrahl“(Z. 8 f.) zum Ausdruck bringt. Die darin enthaltene Metaphorik und sein allgemeiner Ausdruck zeugen von seinem phantasievollen Denken, was im Verlauf der Novelle noch deutlicher wird, in dem Nathanael besonders phantasiereiche realitätsferne Texte schreibt. Mit diesem und seinem allgemeinen Denken hebt er sich von der Gesellschaft ab und zugleich von dieser fern, was, psychologisch betrachtet, eine Folge seines Traumas darstellt. Besonders verhilft ihm dabei das Schreiben, wie auch hier in den Briefen, dabei, seine Ängste zu komprimieren und letztlich zumindest in Teilen zu verarbeiten. So wird auch im Verlauf der Novelle deutlich, dass Nathanael sein Denken besonders in Folge von Gesprächen, in welchen er sich verstanden fühlt, selber kritisch hinterfragt und deutlich optimistischer ist. Als Beispiel hier seine Gespräche mit Olimpia, von der er sich verstanden fühlt (vgl. Z. 711-783). Wie wichtig ihm dieses Verständnis der Außenwelt ist, zeigt sich hierbei darin, dass er immer, wenn jemand ihn kritisiert, sehr abweisend reagiert und zum Ende hin zunehmend Gewalt anwendet (vgl. Z. 421-430).

Auslöser für all dies, aber besonders auch für den aggressiven Umgang mit Angst- und folgenden Verlustsituationen, ist hierbei die Begegnung Nathanaels mit einem Wetterglashändler namens Coppola. In diesem erkennt er mit großer Selbstsicherheit den Coppelius, der laut ihm seinen Vater ermordet hat. Er selbst deutet diese „feindliche Erscheinung als schweres Unheil“(Z. 201 f.) und möchte „des Vaters Tod rächen“(Z. 206), was sein späteres aggressives Verhalten gegenüber jeglichen Dingen, die sich mit Augen befassen, erklärt. Hierbei wird so auch noch einmal das enge und emotionale Verhältnis deutlich, das Nathanael zu seinem Vater hatte. Besonders wird dieses auch noch einmal in seinen anschließenden Worten „mag es denn nun gehen wie es will“(Z. 206 f.) unterstrichen, indem er ausdrückt, dass er alles in Kauf nehmen würde, um Gerechtigkeit zu finden. So zeigt sich dabei auch, dass es für ihn diesen Racheakt bedarf, um inneren Frieden zu finden, wodurch sich auch sein anschließender Suizid in Teilen erklären lässt. Die derartige familiäre emotionale Nähe drückt sich dabei besonders in Nathanaels erstem Brief aus, indem er zudem erwähnt, dass er seiner Mutter nichts davon erzählen werde (vgl. Z. 208), diese also vor Sorgen bewahrt. Hier kommt dabei gewissermaßen noch einmal eine sehr kindliche Facette des Nathanaels zum Vorschein, da dieser bereits in seiner Kindheit gedacht hat, seine Mutter hätte gleichermaßen Angst vor dem Sandmann wie er, sodass er diese mit der von ihm angenommenen Tatsache, Coppelius sei wieder aufgetaucht, verschonen möchte (vgl. Z. 174ff.). Auf seinen Charakter bezogen zeigt er also Empathie, besonders was seine Familie betrifft. Rückgreifend auf Coppola, begegnet Nathanael diesem in der Gesamthandlung mehrfach, wobei besonders die zweite Begegnung, bei der jedoch ungewiss ist, ob Nathanael ihm wirklich begegnet ist und ob sich alles abgespielt hat, wie er es wahrnimmt, prägend ist. So versinkt er bereits im Anschluss an die erste Begegnung „in düstre Träumereien“(Z. 409) und sieht in einem „höheren Prinzip“(Z. 416) den Antrieb der Begeisterung der Menschen. Er verfällt also immer tiefer in sein Trauma und weist diesbezüglich eine gewisse Besessenheit von Coppelius, Coppola oder auch dem Sandmann auf. So bezeichnet Nathanael diesen auch als „das böse Prinzip“(Z. 419) oder „widerwärtigen Dämon“(Z. 420), was jedoch, obwohl er diesen als seinen Feind ansieht, davon zeugt, dass er nicht vom Bösen ablassen kann. So ist Nathanael „ganz erzürnt, dass Clara die Existenz des Dämons nur in seinem eignen Innern statuiere“(Z. 424 f. ). Er selbst ist also im Allgemeinen stur, was sein Denken betrifft. Jedoch, sein Trauma im Hinterkopf, zeugt eben diese Abwehr anderer Meinungen davon, dass er aufgrund seines Verlustes Schwierigkeiten hat, sich zu binden und letztlich allein verstanden werden möchte. Somit lassen sich sein Denken über Clara, dass diese „zu […] untergeordneten Naturen zähle“(Z. 429), sowie seine aggressiven Verhaltensweisen gegenüber Unverständnis als Kompensationsversuche deuten. Da Clara sein Denken dabei sehr häufig in Frage stellt und dieses auch teilweise ironisch belächelt (vgl. Z. 432 ff. ), „entfernten beide im Innern sich immer mehr voneinander“(Z. 443 f. ), was jedoch von beidseitigem Unverständnis zeugt. Bezüglich der zweiten Begegnung ist Nathanaels Eingebung, „dass Coppelius sein Liebesglück stören werde“(Z. 447) entscheidend, da Nathanael dem Händler Coppola, oder wie er denkt, Coppelius, in seiner zweiten Begegnung eine Brille abkauft. Die Brille, die abermals metaphorisch auf die Kindheitserzählung des Sandmanns zurückzuführen ist, da der Sandmann in diesem Ammenmärchen den Kindern Sand in die Augen wirft und Coppelius Nathanael in einer Vorstellung während dem Vorfall in seiner Kindheit drohte, Glut in die Augen zu werfen, ist ein immer wiederkehrendes Symbol für Nathanaels Angst und somit auch ein Zeichen für sein Kindheitstrauma, dem er immer wieder verfällt. Bei einem Blick durch das Glas entdeckt er Olimpia im Nachbarszimmer sitzen und verliebt sich sofort in sie, obwohl es sich bei ihr nur um eine Holzpuppe handelt (vgl. Z. 765f.). Somit bestätigt sich hier seine Angst, dass Coppola seine Beziehung negativ beeinflussen werde, da Nathanael sich durch dessen Brille neu verliebt. Dass er dabei das Unmenschliche an Olimpia nicht wahrnimmt, beziehungsweise nicht realisiert, zeigt wieder, wie seine geistigen Grenzen zwischen Vorstellung und Realität verschwimmen und, dass seine Wahrnehmung verfälscht ist. Bei genauerer Betrachtung von Olimpia fällt Nathanael jedoch auf, dass „die Augen […] gar seltsam starr und tot“ (Z.567f.) aussehen. Zudem zeigen weitere Andeutungen wie „der etwas seltsam gebogene Rücken“ (Z.613f.), die „kalte Hand“ (Z.661) und ihre „Passivität und Wortkargheit“ (Z.733), dass Nathanael die kuriosen und ungewöhnlichen Unterschiede zwischen Olimpia und einem Menschen aufgefallen sind, er sie jedoch verdrängt, ignoriert oder als unwichtig einordnet, sodass er wieder seine Wahrnehmung derart verschiebt, dass sie zu seiner Vorstellung passt. Erneut fällt hierbei auf, dass Nathanaels Gedanken sich stetig um eine Person kreisen. Wo es anfangs noch die Besessenheit vom Sandmann war, ist er nun derartig besessen und fasziniert von Olimpia. Zu diesem Zeitpunkt befindet Nathanael sich in einer konfliktreichen Phase mit Clara, die ihm immer wieder zu erklären versucht, dass Coppelius nur in seinem Innersten lebt und somit nur in seiner Vorstellung existiert. Er fühlt sich von ihr missverstanden, sodass er in Olimpia die Frau findet, die er in Clara nie hatte. Seine Liebe zu ihr beeinflusst ihn sehr positiv und gibt ihm, was er braucht. Sie sagt nicht viel außer ein ständiges „Ach-Ach-Ach!“ (Z.651), sodass sie ihm nicht in seinem Glauben an den Sandmann widerspricht. An dem Satz „‘Ach du mein hoher herrlicher Liebesstern, bist du mir denn nur aufgegangen, um gleich wieder zu verschwinden, und mich zu lassen in finstrer hoffnungsloser Nacht?‘“ (Z.595ff.) ist erkennbar, dass Nathanael seine ganze Hoffnung, nicht verrückt zu sein, auf Olimpia setzt, die ihm zu diesem Tiefpunkt in seinem Leben wie ein Licht erscheint. Seine Vorahnung, dass Olimpia nicht menschlich ist, spiegelt sich in seiner Erinnerung an eine „Legende von der toten Braut“ (Z.662) wider, sodass sich abermals zeigt, dass Nathanael die Realität wahrnimmt, sie in seinem Kopf aber verdrängt oder ergänzt. Dies macht er auch, als Siegmund, ein Freund, ihn direkt auf Olimpia anspricht und ihm sagt, dass er sich in eine Holzpuppe verliebt habe. Der Satz „Nathanael hatte rein vergessen, dass es eine Clara in der Welt gebe, die er sonst geliebt; - die Mutter- Lothar- alle waren aus seinem Gedächtnis entschwunden, er lebte nur für Olimpia […]“ (Z.711f.) zeigt, wie tief er in die Illusion des Sandmanns verfällt, sodass er alles, was er vorher geliebt hat, vergisst. Seine Liebe zu Olimpia geht so weit, dass er ihr einen Heiratsantrag machen möchte. Jedoch hört er die Stimmen des Professors Spalanzi und die von Coppelius aus Olimpias Zimmer, was ihn am Antrag hindert. Er sieht, wie Coppola versucht, Olimpia mitzunehmen, wogegen der Professor sich jedoch auflehnt. Nathanael reagiert mit „aufflammend[en] […] wildem Zorn“ (Z.757) und versucht ihnen Olimpia zu entreißen. Er fühlt sich in die Situation aus der Kindheit zurückversetzt, in welcher er seinen Vater aufgrund von Coppelius verloren hat. Nun hat er „namenlose[…] Angst“ (Z.754), dass Coppelius ihm abermals einen geliebten Menschen nimmt. Als Nathanael bemerkt, dass Olimpia eine Puppe ist, erstarrt er (vgl. Z. 764). Da er sie liebt, ist der Schock für ihn umso größer, als er realisiert, dass sie eine Puppe ist und er sich somit in eine Puppe verliebt hat. Er denkt, dass der Sandmann auch sie ‚angesteckt‘ hat und dass er sich auch in ihr getäuscht hat. Er wird paranoid und wiederholt die Worte des Diebes der Puppe „Holzpüppchen dreh dich!“ (Z.776) immer wieder. Als Dieb für die Puppe beschuldigt er Coppelius, aber auch den Professor, der Anteil am Geschehen hat. Durch diese Ereignisse verstärkt sich sein Glauben an den dunklen Sandmann Coppelius und an das dunkle Schicksal, das laut ihm angeblich jedem vorbestimmt ist. Aufgrund dieses Ereignisses ist es im Folgenden für Nathanael unmöglich, Vertrauen zu irgendeiner Person aufzubauen, da er in jedem Coppelius´ Dunkelheit sieht. Zudem reagiert er, wie bereits angeführt, wieder mit Gewalt und würgt so letztlich in Anbetracht des Rachegedankens den Professor. Allgemein kommt er also psychisch nicht damit zurecht, dass er sich in Olimpia und dem Professor getäuscht hat, wodurch er seine Hilflosigkeit in der Verknüpfung zum Sandmann zu verarbeiten versucht.

Als er im Anschluss an diesen Vorfall, der sein Trauma noch weiter verstärkt, auf Clara trifft, verschwindet scheinbar „Jede Spur des Wahnsinns“ (Z. 821 f.). Da sie und seine Familie sich um ihn sorgen, empfindet er Liebe und findet so für kurze Zeit das innere Glück und damit auch Ruhe. So war er „milder, kindlicher geworden, als er je gewesen“ (Z. 827). Er weiß Clara als Person letztlich zu schätzen, da er mit Olimpia, die einen Kontrast zu Clara darstellt, nach seiner Erkenntnis auch ausschließlich Verlust und das Böse verbindet. Gewissermaßen hat er somit im Gewaltakt am Professor die innere Ruhe gefunden, indem er sich so innerlich in Teilen am Trauma rechen konnte. Diese Idylle verweilt jedoch nicht äußerlich lange, da Nathanael schließlich doch vom Trauma und so letztlich von seinen Eingebungen eingeholt wird. Als er mit Clara gemeinsam auf einem Turm steht, um die Landschaft zu betrachten (vgl. Z. 835 ff.), sieht Clara plötzlich einen „sonderbaren kleinen grauen Busch“ (Z. 841), welcher in Nathanael direkt eine Art Schockzustand auslöst. Er erinnert sich dabei an Olimpia und wird so in eine Art Transe versetzt, da er Olimpia in der Vergangenheit in Bezug zu einem derartigen Busch gesehen hat. Um diesen Busch besser erkennen zu können, greift er nach seinem Perspektiv. Aber „Clara stand vor dem Glase“ (Z. 843), sodass sie ihm den Blick, wenn auch von ihr ungewollt, verhindert und somit sein Sehen und seine Augen beeinflusst. Mit einem Mal projiziert er dadurch sein gesamtes Trauma auf Clara, sieht in ihr das Böse, den Sandmann, Coppelius, Coppola und den Professor zugleich, sodass er erzornt. „Mit gewaltiger Kraft erfasste er Clara und wollte sie herabschleudern“ (Z. 847 f.) und lässt sie auch fallen, wobei diese sich jedoch halten kann und von ihrem Bruder gerettet wird, der sich gegen Nathanael stellt. Besonders deutlich tritt hier noch einmal sein Denken zum Vorschein, dass der Sandmann alles und jeden wie ein Virus befällt. In diesem Falle werden ihm so auch die ihm wichtigsten Personen egal, wodurch die Rache, als sein wichtigstes Lebensziel, zum Ausdruck kommt. Nathanael selbst jedoch bleibt trotz der Rettung Claras in seinem Wahn und sieht letztlich „riesengroß [den] Advokat Coppelius“ (Z. 362). Obwohl einige Leute ihn aufhalten wollen, schlimmeres zu tun, wird er dem „Coppelius gewahr“ (Z.866) und springt letztlich „Ha! Sköne Oke – Sköne Oke!“ (Z. 866) schreiend vom Turm in einen Tod. Dabei stellt er selbst erneut einen Bezug zum Händler her, weshalb hier fragwürdig bleibt, ob dieser überhaupt real oder in Nathanaels Gedanken existent ist. Unterstrichen wird dies und auch die Schwere des Traumas dabei darin, dass „Coppelius im Gewühl verschwunden“ (Z. 868 f.) ist, als Nathanael tot ist. Somit wird hier deutlich, dass die böse Figur des Sandmanns nur in Nathanaels Innerem existiert, er von ihm besessen ist und dieser so mit ihm gestorben ist, als Produkt seiner Einbildung. Inwiefern der Suizid ihn jedoch von seiner Last befreit oder der von ihm gewünschten Rache gerecht wird, bleibt dabei im Unklaren. Letztlich war Nathanael nicht mehr der Herr seiner Gedanken und verfällt seiner Krankheit.


Die zweite Protagonistin der Novelle ist die Geliebte Nathanaels, Clara. Bei Clara handelt es sich dabei um seine Verlobte. Sie wurde mit ihrem Bruder Lothar nach dem Tod ihrer Eltern von Nathanaels Mutter aufgenommen. Insgesamt wird sie als keine Schönheit beschrieben, jedoch werden ihre blonden Haare sowie die blauen Augen von vielen als hübsch empfunden. Vor allem ihre Augen werden von Dichtern und Malern mit einem See verglichen (vgl. Z. 383). Darüber hinaus wird behauptet, dass ihre Augen in das Innere einer Person gucken könnten, wobei sich hier eine Parallele zu Nathanael ziehen lässt. In einem Brief an ihn, indem sie auf seine Erzählungen bezüglich seiner Begegnung mit dem Sandmann, eingeht, erklärt sie ihm, "dass, wie ich meine, alles Entsetzliche und Schreckliche, wovon Du sprichst, nur in Deinem Innern vorging, die wahre Außenwelt aber daran wohl wenig teilhatte" (Z.233f.). Somit stellt Claras rationale Persönlichkeit einen Kontrast zu Nathanaels Charakter dar, der sich im Gegensatz zu ihr von seinen Gefühlen leiten lässt. Sie lässt sich nicht von ihren Gefühlen blenden, was ihren wachen Verstand hervorhebt. Zudem wird behauptet, dass Claras Gesang so gut wie kein anderer sei und dass „aus ihrem Blick wunderbare himmlische Gesänge und Klänge entgegenstrahl[ten], die in unser Innerstes dringen, dass alles wach und rege wird[…]“ (Z.386f.). Dies deutet darauf hin, dass ihr Realismus und ihr Wesen hoch angesehen werden und sie bewundert wird. Auch zeugt dies von einer guten Integration in die Gesellschaft. Da sie aber alle Personen zu durchschauen scheint, halten einige sie für gefühlslos. Jedoch schätzen sie die Leute, die „das Leben in klarer Tiefe aufgefasst [haben]“ (Z.397f.), also diejenigen, die über eine gewisse Intelligenz, wie auch die Fähigkeit, ihr Leben hinterfragen zu können, verfügen. Dies setzt dabei voraus, dass Clara selbst eine derartige Person ist. Dass Clara eine schweigsame Natur sei, unterstützt diesen Aspekt, da sie durch einen „helle[n] Blick“ (Z.394) und ein „feine[s] ironisches Lächeln“ (Z.395) ohne Worte kommunizieren kann.

Gegenüber ihrem intelligenten, rationalen und tiefgründig denkenden Charakter steht ihre lebenslustige und etwas kindliche Seite. Sie hat eine „lebenskräftige Fantasie des heiteren unbefangenen, kindischen Kindes“ (Z.391f.), die ein wenig an Nathanaels Charakter erinnert. Er lebt in einer Traumwelt, verfolgt und geprägt durch ein Kindheitstrauma, wodurch ihm bis in sein Erwachsenenalter immer ein Stück Kindheit begleitet. Claras Charakter ist ebenfalls fantasievoll und kindlich, jedoch ist diese Seite viel weniger ausgeprägt und sie ist im Allgemeinen deutlich optimistischer, da sie auf der anderen Seite ihren „gar hell scharf sichtenden Verstand“ (Z.392f.) hat. Sie hat also Träume und Fantasien, weil sie im Allgemeinen ein glücklicher und freiheitsliebender Charaktär ist. Somit gleichen sich beide Seiten ihres Charakterbildes aus, sodass sie eine stabile Identität aufweist. Besonders auffällig ist hierbei, dass auch sie, wie Nathanael, Elternteile verloren hat und dieses Erlebnis bis ins Erwachsenenalter überwunden hat. Sie bildet somit den Gegensatz zu Nathanael, der nicht nur nicht mit seiner Kindheit abgeschlossen hat, sondern dem auch der Blick für das Reale beziehungsweise Rationale fehlt. Auch der Fakt, dass „Nebler und Schwindler[…] bei ihr böses Spiel [haben]“ (Z.393), deutet zusammen mit dem Aspekt, dass ihr heller Verstand geschätzt wird, darauf hin, dass Nathanaels Angst, der Sandmann sei zurückgekehrt, tatsächlich nur in seinem Inneren passiert ist, so wie es Clara im Brief schreibt, worin häufig ihr scharfer Verstand hervorgehoben wird. Zudem erkennt sie neben „Nebler[n] und Schwindler[n]“ (ebd.) auch „Leben und Regung“ (Z.396), was im Kontrast zu Olimpia steht, in die Nathanael sich später verliebt und die, wie sich herausstellt, nur eine leblose und regungslose Holzpuppe ist. Einerseits scheint Clara also lebenslustig und unbeschwert zu sein, andererseits verfügt sie aber auch über eine aufklärerische Vernunft. Darüber hinaus ist Clara ein gemütvolles, verständiges Mädchen, dass „an dem Geliebten mit ganzer Seele“ (Z.400) hängt. Claras Liebe zu Nathanael zeigt sich ebenfalls in ihren zahlreichen Versuchen, ihn von seiner Vision einer dunklen Macht, der er ausgeliefert ist, mit Hilfe des Verstandes, abzubringen. Sie versucht ihn immer wieder aufs Neue zu überzeugen, dass sich Coppelius in seinen Gedanken befindet und dass er nicht in Wirklichkeit lebt. Dies zeugt von ihrer Ehrlichkeit und zeigt, wie wichtig es ihr ist, dass Nathanael von seinem Trauma abkommt. Jedoch versucht sie, um ihn zu überzeugen, einen Schritt auf ihn zuzugehen. Sie sagt dabei „Ja Nathanael! du hast recht, Coppelius ist ein böses feindliches Prinzip […]“ (Z.421f.), jedoch blockt sie bei Nathanaels Erklärungen von mystischer Lehre immer wieder ab und versucht, ihn davon abzulenken, was ihr jedoch bis auf wenige Ausnahmen missglückt. Dies zeigt nicht nur Claras Willenskraft, Nathanael in die Realität zu bringen, sondern auch ihre Standhaftigkeit und Hartnäckigkeit in Bezug auf das, was sie für richtig und real hält. Somit spielt hier eine gewisse Sturheit mit.

Dass die Beziehung der beiden unter Nathanaels Trauma leidet, ist ebenfalls deutlich zu erkennen. Clara hört nach und nach auf, ihn mit Vernunft und Zuversicht zu überzeugen, sondern macht sich teilweise darüber lustig oder ignoriert ihn, indem sie ihn beispielsweise fragt, ob das böse Prinzip wohl auch auf ihren Kaffee feindlich wirke. Darüber hinaus hört sich Clara Nathanaels Gedichte nicht mehr mit dem innigsten Vergnügen an wie sie es mal tat. Zudem ist für sie „[n]ichts […] tötender, als das Langweilige“ (Z.439f.) und zusammen mit ihrer Unmut über Nathanaels Mystik passt dies nicht zu ihrer lebhaften, fantasievollen Seite. Da sie mit ihrer rationalen Vernunft nicht zu ihm durchdringen kann, fühlt sie sich bald von ihm missverstanden, weil sie auf ihrem realistischen Verstand beruht, mit welchem sie sich die Welt erklärt, und wendet sich so schließlich etwas von ihm ab. Ihre Liebe zu Nathanael und die zu ihrem Bruder Lothar jedoch bilden ihre Welt und ohne diese beiden möchte sie nicht leben. Am Ende der Novelle jedoch bringt Nathanael Clara fast um, sodass Clara unter Todesangst steht. Ein Zeitsprung verrät, dass sie nach diesem Vorfall einen neuen Mann gefunden hat, mit dem sie in ein Landhaus zieht und mit dem sie eine Familie gründet, sodass sich sagen lässt, dass sie über Nathanael hinweggekommen ist, wie auch zuvor über den Tod ihrer Eltern. Sie schaut also stets in die Zukunft und sieht den Tod nicht als etwas Bösartiges an.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Clara eine Person ist, die zum Einen eine sehr rationale Art und Weise hat, zu Denken, und dass sie von dieser Weltansicht überzeugt ist und versucht, diese ihrer Umwelt näher zu bringen. Sie versucht Nathanael mit Intelligenz, Liebe und Vernunft von seiner Vision abzubringen, um ihn auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen, was von ihrem starken Optimismus zeugt. Zudem hat sie den Blick für das Reale und ist dennoch ein fantasievoller, etwas kindlicher und lebensfroher Mensch, der Nathanael sehr liebt. Jedoch kann Nathanaels innere Zerissenheit,diese Lebensfreude nie zerstören, da sie nach seinem Tod über ihn hinwegkommt und ihr Leben mit einem anderen Mann fortsetzt, mit welchem sie eine Familie gründet (vgl. Z. 870-874).


Vergleicht man abschließend die beiden Charaktere Nathanael und Clara etwas genauer, so fällt auf, dass diese eigentlich von Grund auf verschieden sind. Jedoch heißt Verschiedenheit dabei nicht gleich, dass keine Liebe entstehen kann. Im Gegenteil, bis zum Schluss sind Nathanael und Clara sich sehr zugeneigt und vertraut. So wird auf Seiten beider die Gegenseitigkeit ihrer Liebe deutlich, die existiert, obwohl die beiden sich häufig missverstehen. So ist Clara ein durchaus sehr realistischer Mensch, der im jetzt lebt und sich wenig mit der Vergangenheit beschäftigt und zukünftig denkt, wohingegen Nathanael in seiner eigenen Welt lebt und sehr an der Vergangenheit festhält. Dieser Unterschied lässt sich jedoch besonders durch Nathanaels traumatische Erkrankung begründen, durch welche ihm verhindert ist, im Moment zu leben. So erkennt dieser seine Psychose im Gegensatz zu Clara auch nur in Ansätzen, hält sein Denken für Realität, obwohl dieses nur in Anteilen der Realität entspricht. Und eben dieses Denken über die Korrektheit seiner Gedanken, stellt ein großes Konfliktpotenzial für die Beziehung der beiden dar. Gewissermaßen leben sie also in verschiedenen Welten, reden aneinander vorbei und missverstehen sich so im Verlauf der Handlung immer öfter. So gelingt es Clara zwar ab und an, Nathanaels Vernunft anzuregen, bekommt diesen jedoch nie vollends von den traumatischen Folgen abgebracht. Das Erkennen und Verstehen des Traumas, lässt sich dabei dadurch begründen, dass ihre eigenen Eltern auch gestorben sind, wodurch sie ihn gewissermaßen versteht. Dass sie jedoch trotz der Ereignisse, wie dem versuchten Mord am Professor oder der allgemein aggressiven Verhaltensweise, bei ihm bleibt und ihn unterstützt, obwohl sie ihn selbst nicht ganz versteht, zeugt zugleich von echter Liebe ihrerseits, da sie ihn trotz seiner Krankheit nicht verlässt. So ist sich Clara vollends über Nathanaels traumatische Erscheinungen bewusst, weiß auch, dass sie ihm nie das geben kann, was er braucht und liebt ihn dennoch bedingungslos. Obwohl ihre Liebe hier größer zu sein scheint, was jedoch wiederrum mit Nathanaels Verlusterfahrungen und den damit verknüpften Bindungsschwierigkeiten zusammenhängt, zeigt Clara sich im allgemeinen eher emotionsloser als Nathanael. Besonders wird dies in ihrem oftmals etwas kaltem, aber erneut sehr zukunfts- und realitätsorientiertem Handeln gegenüber Nathanael deutlich. Im Vergleich zu Nathanael ist sie oft sehr fröhlich, hat Träume und denkt nicht an Vergangenes. Nathanael unterliegt jedoch seinen Zweifeln und Depressionen, die letztlich zu seinem Suizid führen. Er redet im Vergleich zu Clara auch viel häufiger in Rätseln, wird in seinen Metaphern missverstanden. Clara jedoch redet sehr deutlich, nutzt Ironien und lebt an die Gesellschaft angelehnt, während Nathanael sich aufgrund seiner Psychose immer mehr aus der Gesellschaft desintegriert. Auch fällt bezüglich der Emotionalität der beiden auf, dass Clara viel schneller über einschneidende Ereignisse hinwegkommt als Nathanael. Wo dieser seinem Vater jahrelang hinterher trauert, baut Clara sich nach Nathanaels Suizid schnell ein neues Leben auf und verwirklicht ihren Traum von einer eigenen Familie. Genau wie sie auch, hat Nathanael ein Ziel, das er erreichen möchte. Bei ihm ist es jedoch, da er den Optimismus nicht mit Clara teilt, die Rache am Sandmann beziehungsweise die Rache an seinem Trauma. Ob er jedoch, so wie Clara, sein Ziel erreicht, bleibt letzendlich offen. Im Suizid ist dabei der Sandmann, Coppelius oder Coppola mit ihm gestorben. Inwiefern dies jedoch Rache und Wiedergutmachung als Zielerfüllung bedeutet, bleibt ebenfalls unklar. Fest steht dabei nur, dass Nathanael sich selbst aus seinen Ängsten befreit, beziehungsweise davon erlöst hat.

Letztenendes sind die beiden dann jedoch in zu vielen Punkten verschieden, sodass sich ihre Wege im Tod trennen und das Unverständnis, also das Kommunikationsproblem, den beiden über den Kopf gewachsen ist. Nach und nach verlieren sich beide in ihrer eigenen Welt. Clara bleibt sie selbst, distanziert sich jedoch mehr und mehr von Nathanael und dessen immer schlimmer werdendem Trauma, sodass ihre Beziehung letztlich durch die innerliche Distanz zerbricht.

Die Bearbeitung des Themas ist euch sehr gut gelungen. Besonders die Vielschichtigkeit des Charakters Nathanaels wurde hervorragend herausgearbeitet. Die Textbelege dienen der Veranschaulichung und Verankerung der Untersuchungsergebnisse. Hier und da lassen sich (vor allem sprachliche) Differenzen in den einzelnen Abschnitten feststellen. Insgesamt eine überzeugende Fleißarbeit!


Vergleich Nathanael/Gottfried Clausen

Gruppe: Diana, Nina H., Lara, Annika, Christin

Vergleich zwischen Gottfried und Nathanael Die Charaktere Gottfried Klausen aus ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“, verfasst von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahr 2013, und Nathanael aus ,,Der Sandmann“, verfasst von E.T.A. Hoffmann und veröffentlicht im Jahr 1817, lassen sich vergleichen, wobei beide Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufweisen. Grundsätzlich muss zunächst gesagt werden, dass die beiden Novellen in unterschiedlichen Jahrhunderten entstanden sind, also ,,Der Sandmann“ im 19.Jahrhundert und ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ im 21. Jahrhundert.

Inhaltlich geht es bei ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ um das Ehepaar Klausen, das sich schon lange kennt und in einem Haus in der Dorotheenstraße in Berlin wohnt. Der Protagonist, Gottfried Klausen, ist Korrespondent einer überregionalen Zeitung und wird nach London versetzt. Dabei hofft Klausen, dass seine Frau Xenia ihm später folgt. Während er in London ist, zerbricht der Kontakt und Klausen durchlebt eine Krise. Als er ein Theaterstück von Shakespeare sieht, welches von einem Mann handelt, der seine Frau aufgrund einer Affäre umbringt, lässt ihn dieser Gedanke nicht los. Nachdem seine Frau nicht nach London kommt, beschließt er nach Berlin zu fliegen, was jedoch durch einen Vulkanausbruch verhindert wird. Dadurch, dass er seine Frau öfter angerufen hat und jedes Mal scheinbar eine Männerstimme den Anruf entgegengenommen hat, vermutet er die Untreue seiner Ehefrau, wobei dem Leser jedoch nie ganz klar wird, ob er nun wirklich betrogen wird oder nicht. Schließlich beschließt er nicht nach Berlin zurückzukehren, sondern er wird auf seinen Wunsch nach Island versetzt. Der Schluss der Novelle bleibt offen, jedoch wird angedeutet, dass Gottfried seine Frau umbringt.

In der Novelle ,,Der Sandmann“ geht es dabei um den ,,jungen Studenten Nathanael“ (Z. 329), der in G. studiert. Die Novelle beginnt mit einem Brief, der von Nathanael an Lothar, seinen Pflegebruder, gerichtet ist. Darin schildert er, dass er Bekanntschaft mit einem Wetterglashändler namens Coppola gemacht hat und dieser ihn an den verhassten Advokat Coppelius erinnert. In seiner Kindheit wurde Nathanael häufig früh ins Bett geschickt, mit der Begründung, dass der Sandmann komme. Aus Neugier versteckte er sich daraufhin im Arbeitszimmer des Vaters um herauszufinden, wer der Sandmann ist. Schließlich stellte sich heraus, dass es Coppelius war, der ihm gegenüber gewaltsam wurde, nachdem er Nathanael entdeckt hatte. Beim nächsten Besuch kam Nathanaels Vater bei einem alchemistischen Versuch, den die beiden durchführten, ums Leben. Darauf folgt ein Brief von Clara, Lothars Schwester und Nathanaels Verlobten, an Nathanael. In diesem schreibt sie ihm, dass sie den Brief, der an Lothar gerichtet war, aber an sie adressiert wurde, gelesen hat. Sie versucht ihn zu überzeugen, dass er sich die Ereignisse aus seiner Kindheit eingebildet habe. Der dritte und letzte Brief ist wieder von Nathanael und ist an Lothar gerichtet. Nathanael erklärt, Coppola sei wohl doch nicht Coppelius. Der Professor Spalanzani habe ihm versichert, Coppola schon länger zu kennen. Anschließend werden aus der Sicht des Erzählers, der sich als ein Freund Nathanaels ausgibt, die folgenden Ereignisse geschildert: Nathanael spricht zu Hause nach wie vor von dunklen Mächten und dem teuflischen Coppelius, die sein Leben und seine Liebe und Beziehung zu Clara verhindern wollen, doch Clara versucht ihn immer wieder davon zu überzeugen, dass er sich das alles nur einbildet. Nathanael verfasst dennoch ein Gedicht, welches seine Wahnvorstellungen thematisiert, und trägt es anschließend Clara vor. Diese will jedoch, als sie sich das Gedicht anhört, dass Nathanael ein für alle Mal seine Wahnvorstellungen ignorieren soll. Er reagiert verärgert darauf und es kommt zum Streit. Als Clara Lothar davon erzählt, fordert dieser Nathanael zu einem Duell auf. Der Wille Claras, dass die beiden sich doch versöhnen sollen, führt dazu, dass sie es auch tun. Nach einem Feuer in seiner Wohnung in G., muss Nathanael umziehen. Dort bekommt er erneut Besuch von dem Wetterglashändler Coppola, dem er ein Fernglas abkauft. Damit beobachtet er die Tochter des Professors Spalanzani, Olimpia, in die er sich verliebt. Er beginnt sie regelmäßig zu besuchen, ihr seine Gedichte vorzulesen und fühlt sich von ihr verstanden. Sein Freund Siegmund rät ihm davon ab sich mit Olimpia zu treffen, da sie auf ihn einen leblosen und gefühllosen Eindruck macht, doch Nathanael lässt sich nichts von ihm einreden. Eines Tages, als Nathanael einen Streit zwischen dem Professor und Coppola um Olimpia mitbekommt, wird ihm klar, dass sie nur eine Puppe ist. Coppola verschwindet und die Geschichte über Olimpia verbreitet sich in der ganzen Stadt. Vermeintlich von den jüngsten Ereignissen geheilt, führt Nathanael ein normales Leben mit Clara. Als sie eines Tages auf den Rathausturm steigen, entdeckt Clara eine Gestalt, die von Nathanael als Coppelius identifiziert wird. Plötzlich wird er wieder von seinen Wahnvorstellungen gepackt und versucht Clara von dem Turm zu stoßen. Diese wird von Lothar noch rechtzeitig gerettet, jedoch springt Nathanael selbst vom Turm und stirbt.

Betrachtet man die Persönlichkeit der beiden Charaktere fällt auf, dass beide grundsätzlich verschieden sind. Gottfried Klausen hat eine eher weniger emotionale Einstellung und handelt bzw. denkt dem entsprechend auch nicht emotional, was dadurch deutlich wird, dass er sich beispielsweise das Nichtannehmen seines Anrufes der Frau dadurch versucht zu erklären, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder auch als er sich das erste Mal einbildet eine Männerstimme zuhören, dies sich versucht damit zu erklären, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128), denn statt sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen und beispielsweise wütend oder traurig zu werden, versucht er neutral zu bleiben. Auch wenn er dadurch versucht sich der Konfrontation zu entziehen, denkt er trotzdem eher sachlich und versucht sich die Zustände mit möglichen Gründen zu erklären, was in der ganzen Novelle der Fall ist. Die Tatsache, dass er seinen Beruf ,,sehr ernst“ (Z. 22) nimmt und seine Berichte immer ,,klar und nachvollziehbar sein“ (Z.22) mussten und er deshalb ,,gründlich“ (Z. 24 recherchiert und einen ,,überaus präzisen Stil“ (Z. 25) besitzt, verdeutlicht hinsichtlich seines Charakters, dass er eine eher sachliche und präzise Denkweise besitzt, sehr verantwortungsvoll ist und ihm sein Beruf sehr wichtig ist. Nathanael hingegen besitzt viel Fantasie und ist eine eher träumerische Figur, die weniger sachlich denkt, da dieser sich eher von seinen Emotionen und seiner Fantasie leiten lässt. Dies wird beispielsweise dadurch deutlich, als Clara sagt, dass er seine Fantasie von dem Sandmann ,,lebhaft“ (Z. 213) beschreibt oder Nathanael vom auktorialen Erzähler dem Personenkreis zugeordnet wird, der ,,das Leben in klarer Tiefe auffasst“ (Z. 397 f.) und Nathanael sich außerdem ,,in Wissenschaft und Kunst kräftig und heiter bewegt[.]“ (Z.399). Ferner betreibt er ,,mystische Schwärmerei im höchsten Grade“ (Z. 417) und auch durch seine Wahnvorstellung bildet er sich ein die Brillen von Coppola seien Augen. Des Weiteren hat er viele ,,Gedichte, Fantasien, Visionen, Romane, Erzählungen“ (Z. 716) verfasst, wobei hier auch wieder ein fantasievoller und träumerischer Charakter vorausgesetzt ist.

Eine Gemeinsamkeit der Charaktere Nathanael und Gottfried Clausen ist, dass sie beide an Wahnvorstellungen leiden. Dabei ist jedoch deren Entstehung sowie der Umgang der Charaktere mit diesen zu unterscheiden. Die Wahnvorstellungen Nathanaels basieren bereits auf einem Geschehnis in seiner Kindheit bzw. einem Trauma in der Kindheit und treten nicht nur in dieser, sondern auch im Erwachsenenalter vermehrt auf. In seiner Kindheit interessiert er sich hauptsächlich für „schauerliche Geschichten“ (Z. 70). Dadurch, dass ihn seine Mutter häufig auffordert ins Bett zu gehen, da der Sandmann komme, wird bei Nathanael Neugierde geweckt und bereits verankert, dass Coppelius der Sandmann sein muss, da er jedes Mal wenn Coppelius zu seinem Vater geht ins Bett gehen muss, weil der Sandmann komme, wobei er hier das Gesicht des Sandmanns sozusagen noch nicht kennt. Schließlich fragt er eine alte Frau nach dem Sandmann. Diese sagt, der Sandmann sei ein „böser Mann“ (Z. 49), der gierig nach Kinderaugen sei, weshalb er den „Sandmann“, ein seiner Meinung nach „fürchterliches Gespenst, und Grauen“ (Z. 60 f.), diesen schauerlichen Geschichten zuordnet und diese für wahr hält. Dies verursacht bei Nathanael die Wahnvorstellung, was deutlich daran zu erkennen ist, dass er den Sandmann bereits in seiner Kindheit „in den seltsamsten, abscheulichsten Gestalten überall“ (Z. 71 f.) hinzeichnete, was sein fanatisches Interesse an jenem hervorhebt. Die Wahnvorstellungen Nathanaels werden letztlich durch seine ,,Begegnung" mit dem Sandmann gefestigt. Dabei überträgt er das Bild vom Sandmann auf Coppelius, da dieser der Mann ist, der jeden Abend in ihr Haus kommt und Experimente mit dem Vater durchführt und seine Mutter in diesem Zusammenhang auch sagt, der Sandmann komme, also Nathanael davon ausgeht, der Mann der jeden Abend kommt, sei der Sandmann. Dabei ist der Sandmann letztendlich nur Coppelius. Jedoch kann Nathanael in seinen jungen Jahren die Realität, nämlich Coppelius als Person, und den Sandmann als Fiktion nicht unterscheiden, sondern überträgt die Fiktion des Sandmanns auf diesen und somit entsteht bei ihm die Illusion, Coppelius sei der Sandmann, da er die Realität falsch deutet, aufgrund der vorherigen Aussagen seiner Mutter und der alten Frau. In seiner Wahnvorstellung ruft Coppelius dann ,,'Augen her, Augen her!'"(Z. 142) ,da Nathanael diese Vorstellung mit dem Sandmann verbindet, und Coppelius ihn in der Wirklichkeit „gewaltig erfasst“ (Z. 143). Zwar sieht Nathanael somit eine reale Person und zwar Coppelius, jedoch interpretiert er die Wirklichkeit falsch aufgrund seiner Erlebnisse und sieht die Gewalt Coppelius‘ als eine gewalttätige Handlung des Sandmanns. Letztlich wird die Wahnvorstellung Nathanaels durch den Tod seines Vaters verstärkt, welcher ebenfalls mit dem Sandmann im Zusammenhang steht, da er Coppelius für den Tod verantwortlich macht und dieser für ihn der Sandmann ist.

Die Wahnvorstellungen Gottfried Klausens entstehen im Gegensatz zu Nathanael nicht durch ein traumatisierendes Ereignis, sondern im Laufe der Handlung schleichend, da er die Untreue seiner Ehefrau Xenia vermutet, weil er unterbewusst die Handlung des Theaterstücks „The Tragedy of Othello, the Moor of Venice“ (Z. 61) auf seine Lebenssituation überträgt. Dieser unbewusste Gedanke wird dadurch verstärkt, dass seine Ehefrau seine Anrufe nicht entgegennimmt und später nicht nach London kommt, obwohl sie verabredet waren. In diesen Gedanken, seine Ehefrau betrüge ihn, steigert er sich immer weiter hinein, da ihm bestimmte Worte aus dem Stück nicht mehr aus dem Kopf gehen, nämlich die Aufforderung ,,‘Put out the light!‘“ (ebd.). Des Weiteren glaubt er bei dem Versuch seine Frau zu erreichen ,,eine Männerstimme“ (Z. 178) zu hören, wobei nicht klar ist, ob dies nur auf seiner Vorstellung beruht, da er dies sich einerseits aufgrund des Theaterstücks und des fehlenden Kontaktes zu seiner Frau sich einbilden könnte, aber andererseits dies auch der Realität entsprechen könnte und er aufgrund dieser Tatsache dann beginnt die Aufforderung des Theaterstückes ernst zu nehmen. Der Kontaktverlust mit seiner Frau, welche eine Ursache für seinen Wahnsinn ist, wird dabei deutlich wenn Xenia sogar ,,über das Festnetz“ (Z. 71) nicht zu erreichen ist und diese auch nicht am Flughafen erscheint und Klausen ,, nach zwanzig Minuten […] immer noch da“ (Z. 114 f.) steht. Bei beiden Charakteren geht durch die Wahnvorstellung in gewisser Weise deren Bezug zur Wirklichkeit verloren, da sie an Dinge glauben, die nicht wirklich existieren bzw. ist bei Gottfried Klausen nicht klar, ob seine Frau ihn nun wirklich betrügt oder nicht, jedoch steigert Klausen sich, unabhängig davon ob der Betrug stattfindet, in diesen Gedanken rein und beginnt das Theaterstück auf sein Leben zu übertragen, sodass die Aufforderung ,,‘Put out the light‘“ (Z. 254) ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Des Weiteren gehen Nathanael und Gottfried unterschiedlich mit ihren Wahnvorstellungen um. Gottfried versucht zuerst sich davon zurückzuhalten, den Wahnvorstellungen zu verfallen, indem er versucht sich dagegen zu wehren, das Theaterstück in Verbindung zu seinem Leben zu setzen. Dies ist deutlich daran zu erkennen, dass er das Theaterstück beim zweiten Mal frühzeitig verlässt, da es ihm „geschmacklos“ (Z. 215) vorkommt. Außerdem versucht er immer wieder Erklärungen dafür zu finden, weshalb seine Frau nicht ans Telefon geht, die in erster Linie nicht auf einen Betrug hinauslaufen, um so nicht der Wahnvorstellung zu verfallen sondern vernünftige Gründe dafür zu finden. Ein Bespiel wäre dabei, wenn er denkt, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder dass sie den Anruf nicht höre, ,,wenn sie in einem anderem Zimmer ist“ (Z. 70). Selbst als er sich die Männerstimme am Telefon einbildet, versucht er nicht der Wahnvorstellung zu verfallen, sondern erklärt sich dies damit, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128). Nathanael dahingehen projiziert seine Wahnvorstellungen des Sandmanns später auf Coppola, einen Wetterglashändler. Dieser weckt in ihm wieder seine Kindheitsängste und den Gedanken, den Tod seines Vaters rächen zu wollen (vgl. Z. 206 f.). Lediglich der Gedanke an Coppelius, bzw. an den Sandmann oder das Symbol der Augen reicht aus, damit Nathanael seinen Wahnvorstellungen wieder verfällt. Er kann sich nicht gegen jene wehren, da sein Trauma bereits in seiner Persönlichkeit integriert ist. Er kann seine Illusion von der Realität nicht mehr unterscheiden, da ihm der Unterschied nicht mehr bewusst ist, sondern für ihn seine „Wahnwelt“ die Realität ist, was deutlich wird wenn die Brillen auf dem Tisch wie ,,[t]ausend Augen“ (Z. 548) sind oder er glaubt die Puppe Olimpia ,,guckt[.] ihn an mit großen strahlenden Augen“ (Z. 593 f.). Sobald die Augensymbolik auftritt, kann er die Realität von seine „Wahnwelt“ nicht mehr unterscheiden, sodass seine Wahnvorstellung zu seiner Realität wird, auch wenn Clara ihn darauf hinweist, dass Nathanael den ,,schreckliche[n] Sandmann aus dem Ammenmärchen mit dem alten Coppelius“ (Z. 237 f.) verknüpft und dies nur aus seinem ,,kindischen Gemüt“ (Z. 237) hervorgeht. Auch als sein Freund Sigmund ihn auf ,,die todstarre, stumme Olimpia“ (Z. 676 f.) aufmerksam macht, ignoriert er dies und verfällt weiterhin seiner Wahnvorstellung.

Ein weiterer Vergleichsaspekt sind die Folgen der Wahnvorstellungen. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass sowohl Klausen als auch Nathanael aufgrund ihres Wahnsinns versuchen ihre Frau bzw. Freundin umzubringen. Bei Klausen wird das ganze ausgelöst durch das zuvor gesehene Theaterstück, in dem ein Mann seine Frau wegen Fremdgehens umbringt. Da Klausen Verdacht schöpft, dass seine Frau ihm fremdgegangen ist, wird am Ende der Novelle die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Klausen schließlich auch vorhat seine Frau umzubringen, was durch die Metapher ,,Das Haus lag in völliger Dunkelheit“ (Z. 275) angedeutet wird. Nathanael hingegen hat seine Wahnvorstellungen aufgrund eines traumatischen Ereignisses in seiner Kindheit. Am Ende der Novelle scheint Nathanael von seinen Wahnvorstellungen geheilt zu sein, doch das ändert sich schlagartig als Clara von dem Rathausturm aus einen Mann entdeckt. Als Nathanael dann selber nach ihm Ausschau hält, dreht er schlagartig durch und versucht Clara vom Turm zu stoßen (vgl. Z. 847 f.). Dennoch unterscheiden sich die Novellen darin, dass Nathanael es nicht schafft Clara umzubringen, da sie rechtzeitig gerettet werden kann, und sich letztendlich selber umbringt (vgl. Z. 865 ff.). Die Art und Weise wie er stirbt, verdeutlicht, dass Nathanael keine Kontrolle über sein Leben hat, sondern seine Wahnvorstellung sein Leben kontrolliert. Dies wird dadurch deutlich, dass er kurz vor seinem Tod meint Coppelius zu sehen und dabei ruft ,,'Sköne Oke- Sköne Oke'"(Z. 866) und schließlich ,,über das Geländer" (Z.867) springt. Er entscheidet nicht selber und bewusst über das Geländer zu springen, sondern der Wahnsinn treibt ihn dazu, da er den Ausruf ,,‘Sköne Oke- Sköne Oke‘“ (ebd.) mit Coppola und dadurch mit Coppelius, also dem Sandmann verbindet und ihn dies wahnsinnig macht. Er dreht durch, da er Realität nicht mehr von Illusion unterscheiden kann, da er glaubt Clara sei eine Puppe, was durch die Aussage ,,‘Holzpüppchen dreh dich- Holzpüppchen dreh dich‘“ (Z. 846 f.) deutlich wird. Er hat geglaubt, dass Olimpia eine echte Person ist, jedoch hat er dann erfahren, dass sie eine Puppe ist. Nun erkennt er durch das Perspektiv Clara, wobei das Perspektiv ihn daran erinnert, und glaubt, sie sei ebenfalls nur ein Automat und wird verrückt. Also verdeutlicht sein Tod, dass seine Wahnvorstellung sein Leben und seine Entscheidung kontrolliert und nicht mehr er selbst.

Eine weitere Parallele ist die nähere Beziehung zu der jeweiligen Freundin beziehungsweise Frau. Dabei besteht die Gemeinsamkeit darin, dass sowohl Nathanael als auch Klausen ihre Partnerinnen bereits seit ihrer Kindheit kennen. Klausen und Frau Xenia „kannten sich aus der gemeinsamen Schulzeit“ (S. 1 Z. 9) und sind vermutlich auch schon seit längerer Zeit verheiratet (vgl. S. 1 Z. 8). Da Klausens Karriere ihm jedoch wichtiger ist als die Bedürfnisse seiner Frau Xenia, bemerkt er nicht, dass er und seine Frau sich entfremdet haben und er seine Frau vernachlässigt. Seine Frau Xenia scheint folgend für ihren vernachlässigten Mann Ersatz gefunden zu haben, wobei der Betrug in der ganzen Novelle nie komplett deutlich wird. Nathanael und Clara „fassten [schon früh] eine heftige Zuneigung zueinander“ (Z. 371f.) und waren daher miteinander verlobt (vgl. Z. 373), da Lothar und Clara im selben Haus, wie Nathanael wohnten. Als Nathanael seiner Freundin Clara jedoch oft von den von außen wirkenden Mächten erzählt, wirkt sie etwas genervt und abweisend, wodurch sich beide ebenfalls entfremden, was deutlich wird, dass Nathanael begeistert über die ,,ganze[.] mystische[.] Lehre von Teufeln und grausen Mächten“ (Z. 426) berichten möchte, Clara jedoch ,,verdrüsslich“ (Z 426) diesen unterbricht. Nathanael ist verletzt und verärgert, dass Clara ihm nie richtig zuhört und sich für seine Fantasien und Visionen nicht interessiert und Clara ist verärgert über Nathanaels mystischen Erzählungen. Dabei fühlt Nathanael sich von Clara nicht ernst genommen und wendet sich der Puppe Olimpia an, da er diese für eine ,,herrliche Zuhörerin“ (Z. 721) hält.

Eine weitere auffällige Parallele in den Novellen ist der Betrug in beiden Handlungen, wobei der Betrug bei beiden Charakteren lediglich auf der Basis der Wahnvorstellungen stattfindet. Nathanael glaubt aufgrund seiner Wahnvorstellungen, dass er Clara mit der Puppe Olimpia betrügt, da er glaubt sie sei ein Mensch. Seine Liebe zu ihr wird dabei besonders deutlich, wenn er sie als seinen „hohe[n] herrliche[n] Liebesstern“ (Z. 596) bezeichnet, dabei betrügt er Clara, obwohl Olimpia nur eine Puppe ist, was dadurch deutlich wird, dass jene „ganz aus seinem Innern gewichen“ (Z. 594) ist und er an „nichts, als Olimpia“ (Z. 594) denkt. Er scheint Clara also vergessen zu haben. Auch bei Gottfried Klausen basiert die Vermutung der Untreue seiner Frau und somit der Betrug auf seiner Wahnvorstellungen bzw. wird nicht klar, ob seine Frau ihn betrügt, jedoch unabhängig davon steigert er sich in den Gedanken hinein und überträgt sein Leben auf das Theaterstück und beginnt die Aussage ,,‘Put out the light‘“ (ebd.) ernst zu nehmen. Dies ist deutlich daran zu erkennen, dass die Untreue seiner Ehefrau Xenia nur dann zur Sprache kommt, wenn er die Männerstimme hört oder das Theaterstück besucht und nie eine Kommunikation zwischen den beiden stattfindet und außerdem, wenn er die Männerstimme hört und um einen Rückruf seiner Frau bittet, aber ,,nichts dergleichen“ (Z. 184) geschieht. Besonders das Hören der Männerstimme ist den Wahnvorstellungen Gottfrieds zuzuordnen, weshalb nicht sicher geklärt werden kann, ob der Betrug wirklich real ist. Außerdem trägt die Flucht Gottfrieds vor der Konfrontation mit Xenia und dem möglichen Betrug dazu bei, dass letztlich nicht aufgeklärt wird, ob sie ihn tatsächlich betrogen hat. Die Tatsache des Betrugs der beiden Charaktere kann jedoch auch in Bezug dazu stehen, dass Gottfried Klausen möglicherweise tatsächlich von seiner Frau, einem wirklichen Menschen betrogen wird bzw. sich durch den mangelnden Kontakt und das nicht Antreffen seiner Frau in London, trotz Vereinbarung, sich betrogen fühlt, was dadurch deutlich wird, dass er sich ,,nach seiner Rückkehr vom Flughafen immer noch wie betäubt“ Z. 193 f.) fühlt. Auch Nathanael fühlt sich von Olimpia betrogen. Dieses Gefühl entsteht dadurch, dass er sich von ihr betrogen fühlt, da sie nicht wirklich real war und nur eine Puppe ist und er sich aber in diese verliebt und auch von sich selbst in diesem Zusammenhang sagt ,,nur in Olimpias Liebe finde ich mein Selbst wieder“(Z. 701 f.) und ,,nur für Olimpia“ (Z. 712) lebe. Als er nun also erfährt, dass diese nur ein Automat ist, fühlt er sich betrogen und Nathanael dreht durch und ,,drückt[.] ihm die Kehle zu“ (Z. 776 f.) und sagt ebenfalls ,,Holzpüppchen hui schön Holzpüppchen dreh dich“ (Z. 775 f.), was sein Wahnsinn verdeutlicht.

Ein weiterer Vergleichsaspekt ist, dass bei beiden Charakteren eine Katastrophe der Auslöser für die negativen Folgen und die letztendliche Verstärkung der Wahnvorstellungen ist. Bei Gottfried Klausen tritt diese Katastrophe ein, nachdem Xenia nicht in London erschienen ist und er nun ,,die anstehenden Kommentare und Berichte möglichst rasch“ (Z. 148 f.) erledigt, um nach Berlin zu fliegen. Der Flug nach Berlin ist dabei die Chance für Gottfried die Missverständnisse und die allgemeine Situation zwischen ihm und seiner Frau zu klären. Am Tag seiner Abreise jedoch ist in ,,Island […] ein Vulkan ausgebrochen“ (Z.166) und dadurch steht ,,der Flugverkehr über England still“ (Z. 167 f.), wodurch er also nicht nach Berlin kommt und in England bleiben muss. Seine zuvor beginnende Wahnvorstellung, ob seine Frau ihn betrügen würde, was jedoch bis zum Schluss dem Leser nicht klar wird, verstärkt sich, da er Xenia anruft, um diese über seine Situation zu informieren, jedoch eine Männerstimme erneut den Anruf entgegennimmt (vgl. Z. 178). Dabei ist nicht klar, ob Gottfried Klausen wirklich eine Männerstimme hört oder sich dies einbildet aufgrund dessen, dass er sein Leben auf das Theater ,,The Tragedy of Othello, the Moor of Venice“ (Z. 203 f.) unterbewusst überträgt, da die dort dargestellte Situation der seinen ähnelt. Des Weiteren hört er ,,im Hintergrund ein unterdrücktes Lachen“ (Z. 181), von dem er glaubt, dass es Xenia sei. Abermals ist hier dem Leser nicht klar, ob es eine Einbildung von Klausen ist oder die Realität, jedoch ruft Xenia auch nicht zurück, obwohl er um einen Rückruf gebeten hat (vgl. Z. 183 f.), was die Vermutung, dies sei nur eine Vorstellung von Klausen, untermauert. Schließlich führt diese Katastrophe dazu, dass Klausen zum zweiten Mal in das Theaterstück geht, dabei bemerkt er jedoch, dass er das Theaterstück auf sein Leben überträgt. Trotzdem lassen ihn diese Gedanken nie los, was deutlich wird durch die Aussage ,,Diese Aufforderung ging Klausen nicht mehr aus dem Kopf“ (Z. 224). Schließlich verfällt Klausen immer mehr seinem Wahn, da er an nichts mehr anderes denkt und die Aufforderung des Mordes aus dem Theaterstück seine Gedanken nicht mehr verlässt, worauf hin Klausen die Entscheidung trifft London ,,so schnell wie möglich“ (Z. 249) zu verlassen und nach Island, zu dem Ort des Vulkanausbruches zu ziehen. Zuletzt folgt die Andeutung auf das Ende vom auktorialen Erzähler, wobei Gottfried Klausen seine Frau umbringe, was durch seinen Ausruf ,,‘Put out the light!‘“ (Z.274) deutlich wird, welches die Aufforderung aus dem Theaterstück darstellt. Also ist hier abschließend zu sagen, dass, wenn der Flug nach Berlin stattgefunden hätte, Klausen wahrscheinlich nicht seinem Wahn verfallen wäre, sondern die Umstände mit seiner Frau hätte klären können. Dies wurde jedoch verhindert durch die Katastrophe, wodurch man hier also den Verursacher für seine Verstärkung seines Wahns feststellen kann. Die Tatsache, dass die Naturkatastrophen in beiden Novellen entscheidend sind und sich auf den weiteren Verlauf auswirken und dies nicht durch eine freie Entscheidung der handelnden Personen geschieht, verdeutlicht dabei in beiden Novellen, dass es nicht in der Hand des Menschen liegt, was in ihrem Leben passiert bzw. sowohl Klausen als auch Nathanael keine Kontrolle über ihr eigenes Leben besitzen und unabhängig von allem Entscheidungen treffen können, sondern es Einflüsse gibt, wie die Naturkatastrophen, die sie nicht beeinflussen können. Klausen hatte zwar vor nach Berlin zu fliegen, aber durch den Vulkanausbruch wurde dies verhindert und so er über die weiteren Konsequenzen keinen Einfluss mehr hatte, sondern dem Wahn verfällt. Auch bei Nathanael ist es so, dass er vom Wahnsinn befreit ist bzw. auf dem Weg der Besserung ist, da er anfängt sich nur auf Clara zu konzentrieren. Jedoch wird durch den Brand in seiner Wohnung erreicht, dass er an seinen Trauma erinnert wird und so in seine Wahnwelt verfällt. Er hat ebenfalls keinen Einfluss, sondern erleidet negative Konsequenzen durch fremden Einfluss, dem er nicht entkommen kann. Auch bei Nathanael ist der Einfluss einer Naturkatstrophe festzustellen, wobei jedoch die eine Veränderung auslösende Katastrophe der Brand seiner Wohnung ist. Der Brand verursacht, dass Nathanael ,,dem Professor Spalanzani gegenüber wohnt[.]“ (Z. 525 f.) und nun dauernd aus seinem Fenster blickt in das Zimmer, ,,wo oft Olimpia einsam saß“ (Z. 527). Zunächst mit ,,Clara im Herzen, blieb ihm die steife, starre Olimpia höchst gleichgültig“ (Z.532 f.), jedoch als Coppola erneut an seiner Haustüre klopft und Nathanael sich ,,seiner kindischen Gespensterfurcht“ (Z. 538) widersetzen möchte, öffnet er Coppola die Tür. Jedoch wird seine Wahnvorstellung wieder hervorgerufen, als Coppola ihm Brillen bzw. ein Fernglas anbietet und dabei sagt ,,sköne Oke!“ (Z. 543) und Nathanael bildet sich darauf hin ein ,,[t]ausend Augen blickten und zuckten krampfhaft“ (Z. 548). Schließlich kauft Nathanael ein Perspektiv von Coppola ab, welches dazu führt, dass er nicht mehr ,,von Olimpias verführerischem Anblick“ (Z. 587) los kommt und sich schließlich in sie verliebt und Zeit mit ihr verbringt, indem er ihr seine ,,Gedicht, Fantasien, Visionen, Romane, Erzählungen“ (Z. 716) vorstellt und Olimpia als ,,herrliche Zuhörerin“ (Z. 719) empfindet. Jedoch kann er dabei die Realität von seiner Vorstellung nicht mehr trennen, da Olimpia nur eine Puppe ist und er dies nicht bemerkt, sondern erst als Spalanzani und Coppola sich um Olimpias Augen streiten. Dies führt dazu, dass Nathanael durchdreht und schwer krank wird. Als er im Haus seines Vaters aufwacht, schein Nathanael genesen. Bei einem Spaziergang mit Clara jedoch, als beide auf dem Turm stehen, greift Nathanael nochmals zu dem Perspektiv und erkennt, dass Clara ,,vor dem Glase“ (Z. 843) steht, wobei sein Wahn wieder hervor gerufen wird und er anfängt durchzudrehen und schreit ,,‘Holzpüppchen dreh dich‘“(Z. 847) und versucht Clara den Turm runter zuschubsen, was ihm jedoch nicht gelingt. Zuletzt meint er noch Coppelius in der Menschenmenge zu sehen und darauf hin springt Nathanael selbst ,,über das Geländer“ (Z. 867) und während er stirbt, sieht er Coppelius in der Menschenmenge verschwinden. Also hat auch hier, wie bei Gottfried Klausen, eine Katastrophe zur Verstärkung des Wahns und dem Ende der Geschichte beigetragen bzw. war der Auslöser. Wäre seine Wohnung nicht abgebrannt, wäre Coppola eventuell nicht zu seiner Wohnung gekommen und Nathanael hätte auch nicht die Möglichkeit gehabt Olimpia zu beobachten. Zudem ist durch das Erfahren, dass sie eine Puppe ist, sein Wahnsinn verstärkt worden, weshalb die kleinste Erinnerung daran dazu führt, dass er sich selbst umbringt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es einige Gemeinsamkeiten zwischen den Figuren Gottfried Klausen und Nathanael gibt, auch wenn beide einen grundsätzlich verschiedenen Charakter besitzen, nämlich Klausen besitzt eine eher sachliche und weniger emotionale Denkensart und Nathanael ist eine eher fantasievolle, träumerische und emotionale Figur, und beide Novellen in verschiedenen Jahrhunderten entstanden sind. Eine wichtige Gemeinsamkeit ist vor allem die Wahnvorstellung der beiden Figuren, wobei hier auch ein Unterschied in Entstehung der Wahnvorstellung und dem Umgang damit vorliegt. Gottfried Klausens Wahnvorstellung kommt schleichend und eher unterbewusst, wobei Gottfried Klausen sein Leben auf das Theaterstück überträgt und sich in den Gedanken, seine Frau betrüge ihn hineinsteigert und die Aufforderung nicht mehr aus seinem Kopf verschwindet, auch wenn er zunächst versucht nicht seinem Wahn zu verfallen. Trotzdem bringt er zum Schluss seine Frau um. Bei Nathanael aber ist es so, dass ein traumatisches Erlebnis die Ursache für seinen Wahn ist und er trotz Ermahnungen von Clara und Siegmund seinem Wahn verfallen ist und Realität und Illusion nicht unterscheiden kann. Auch er versucht Clara umzubringen, wobei er scheitert und schließlich Selbstmord begeht. Eine weitere wichtige Parallele ist der Betrug, da beide sich betrogen fühlen und zwar Klausen von Xenia, da kein Kontakt stattfindet und er ihre Untreue vermutet und Nathanael von Olimpia, da diese eine Puppe ist. Eine andere wichtige Parallele ist die Naturkatastrophe als Auslöser für eine entscheidende Veränderung, sodass diese Veränderung negative Konsequenzen mit sich zieht und letztendlich die Wahnvorstellungen verstärkt. Bei Klausen ist diese Naturkatastrophe der Vulkanausbruch in Island und bei Nathanael der Brand in seiner Wohnung in G. .Bei Gottfried Klausen ist das Leitmotiv der Wahnvorstellung vor allem das Theaterstück und bei Nathanael das Augenmotiv des Sandmanns.

Eine sehr gute Fleißarbeit, die den Vergleich der beiden Figuren unter verschiedenen Gesichtspunkten einleuchtend und mit sachgerechten Textbelegen leistet! Neben dieser sehr guten inhaltlichen Komponente enthält der Text aber auch einige sprachliche Holprigkeiten und Fehler.


Literaturepoche der Romantik: Gültigkeit und Ungültigkeit des Wunderbaren/Fantastischen

Die Romantik ist eine Literaturepoche die sich auf den Zeitraum zwischen 1795 und 1848 datieren lässt. Sie schließt sich somit unmittelbar an die Weimarer Klassik (1786 – 1805) an und wird durch die Literatur im Biedermeier und Vormärz (1830 – 1848) sowie durch den Poetischen/Bürgerlichen Realismus (1850 – 1890) abgelöst. Der Begriff Romantik findet seinen Ursprung im altfranzösischen Substantiv „romanz, romant“, was so viel wie „in der Volkssprache verfasst“ bedeutet. Die Literaturepoche lässt sich weiterhin in drei Teilepochen Frühromantik (1795 – 1804), Hochromantik (1804 – 1815) und Spätromantik (1815 – 1848) gliedern. Während die Frühromantik ihren Ursprung in der Französischen Revolution fand und sich in der Region rund um Jena zentrierte, stand die Teilepoche der Hochromantik im Zeichen der Befreiungskriege und hatte ihre Zentren in Heidelberg, Dresden und Berlin. Die Spätromantik, die sich aus den Folgen der Metternischen Restauration ergab, hatte ihre Zentren wiederrum in Wien, Berlin und Nürnberg. Die Romantik wird als eine künstlerische Auffassung zur Flucht vor der Realität angesehen.

Hauptthemen der Romantik waren Traumwelten, Gefühle, Mystisches, Wunderbares und die Natur, welche dazu dienten den miserablen Bedingungen in der Gegenwelt zu entfliehen und die Grenzen des Verstandes zu sprengen. Die Autoren waren sich allerdings bewusst, dass sie keine ihre Sehnsüchte verwirklichen konnten. Dies veranschaulicht sich besonders in der sogenannten romantischen Ironie, in welcher sich der Autor selbst über seine Sehnsüchte und Hoffnungen lustig macht. Die Epoche der Romantik ist neben der Literatur auch in der Musik, Kunst und Philosophie wieder zu finden. Die Literaturepoche der Romantik findet ihre Ursprünge gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Sturm auf die Bastille (14. Juni 1989) im Zuge der beginnenden Französischen Revolution. Die Gesellschaft war damals geprägt vom System der Ständeordnung und der Vorherrschaft des Adels. Das einfache Volk kämpfte während der revolutionären Zeit um Rechte und Mitbestimmung, sodass sich die feudale zur bürgerlichen Gesellschaft wandelte. Die erkämpfte Macht war jedoch nicht von Dauer, da Napoleon sich bereits 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen ernannte und begann Europa in Koalitionskriegen unter seine Herrschaft zu bringen. Während seiner Herrschaft führte Napoleon einen Katalog von Menschenrechten ein und reformierte das bestehende System. Um das Mächtegleichgewicht in Europa wiederherzustellen fanden sich die übrigen Mächte in einem Bündnis zusammen und gingen in den Befreiungskriegen (1813 – 1815) erfolgreich gegen die Vormachtstellung Frankreichs vor. Im, an die Befreiungskriege anknüpfenden Wiener Kongress, wurde zum Leidwesen des einfachen Volkes die alte Ordnung wiedereingeführt und das Mächtegleichgewicht erneut hergestellt. Deutschland, das im Zuge der Koalitionskriege neu geordnet wurde, war nun territorial zersplittert und die Bevölkerung sehnte sich nach einer politischen und gesellschaftlichen Ordnung, wie sie zuvor im Mittelalter bestanden hatte, weshalb diese Zeit Ziel der Sehnsüchte vieler Menschen wurde. Besonders in der nachfolgenden Zeit der metternischen Restauration, die die erkämpften Erfolge der Revolution wieder rückgängig machte, flüchteten sich mehr und mehr Menschen auf Grund ihrer Unzufriedenheit und der Enttäuschung in die Fantasie.

Doch nicht nur die politische Situation in Europa erfuhr im Laufe der Epoche eine Wandlung, sondern auch die Wirtschaft. Das Zeitalter der Romantik war neben der Französischen Revolution und ihren Folgen auch von der beginnenden Industrialisierung und der Massenarmut (Pauperismus) gekennzeichnet. Die Arbeiter wurden in den Fabriken ausgebeutet, es herrschten schlechte Hygienische Verhältnisse und zahlreiche soziale Probleme, die es zu lösen galt. Der durch die historischen Ereignisse entstandene große Druck auf die einzelnen Individuen und die Ausbeutung des Proletariats führte dazu, dass sich die Menschen in eine Gegenwelt, weit weg von den schlechten Verhältnissen in der Realität, flüchteten. Daraus ergibt sich, dass die Romantik im Kontrast zu den vorhergehenden Epochen (Aufklärung und Klassik) steht.

Das Zentrale Thema der Romantik, welches in den meisten Texten eine Rolle spielt, ist die Gültigkeit und Ungültigkeit des Wunderbaren. Da sich viele der Werke, auf Grund der Unzufriedenheit der Bevölkerung in dieser Zeit, in einer von den Autoren erschaffenen Gegenwelt abspielten, ergibt sich die Frage welche Handlung in der Gegenwelt zur Gültigkeit zählt und welche zur Ungültigkeit zählt. Hinter der Beschreibung Gültigkeit verbirgt sich das Wunderbare/Fantastische ,das nachweisbar in der Realität vorkommt, während sich hinter der Ungültigkeit das Wunderbare/Fantastische, das in der Fantasie oder der wahnhaften Vorstellung einer der Figuren geschieht, verbirgt. Besonders deutlich wird dies in der Novelle „Der Sandmann“, verfasst von E. T. A. Hoffmann und veröffentlicht im Jahr 1816. Die Novelle handelt von dem Studenten Nathanael, der unter einem Kindheitstrauma leidet und darüber hinaus an Wahnvorstellungen und einer psychischen Krankheit leidet. Im Verlauf der Handlung muss der Leser immer wieder zwischen der Realität der Handlung (Gültigkeit des Wunderbaren/Fantastischen), beispielsweise dargestellt in alltäglichen Gesprächen und den Wahnvorstellungen Nathanaels (Ungültigkeit des Wunderbaren/Fantastischen), oftmals verborgen in Träumen oder der Krankheit Nathanael, unterscheiden. Charakteristisch für die Literaturepoche der Romantik ist die Flucht vor der Realität und den miserablen Lebensbedingungen in die Literatur. In den Texten sollen die kapitalistischen und gewinnorientierten Werte, sowie die Ideen der Aufklärung abgewendet werden und stattdessen eine Flucht ins Unheimliche erfolgen.

Die Umsetzung einer Flucht vor der Realität und somit auch vor den miserablen Lebensbedingungen dieser Zeit erfolgt in der Literatur. Dort sollten die kapitalistischen und gewinnorientierten Werte sowie die Idee der Aufklärung abgewendet werden, und stattdessen eine Flucht ins Unheimliche geschaffen werden, in der die Probleme und Sehnsüchte verarbeitet werden können. Dadurch, dass die Menschen mit der Realität nicht zufrieden waren, schufen sie eine Welt, in der es schwer ist, die Wirklichkeit von dem Irrealen zu unterscheiden. Träume, Sehnsüchte, die dunklen Seiten der menschlichen Seele sowie ihre Abgründe wurden in der Literatur oftmals durch Krankheiten, Halluzinationen, Täuschungen, Schwärmereien und Trugbildern gezeigt, um diese zu verarbeiten. Auf Grund der Unheimlichkeit der Handlung werden die literarischen Texte dieser Epoche oftmals als Schauerliteratur bezeichnet. Autoren aus dieser Zeit, die sich besonders auf die dunkle Seite der menschlichen Seele konzentrieren, werden als schwarze Romantiker bezeichnet. Ein wesentlicher Vertreter der schwarzen Romantik und der Schauerliteratur war E.T.A. Hoffmann, was an der Erzählung "Der Sandmann" verdeutlicht werden kann. Diese Erzählung weist einige Parallelen zu Hoffmanns Leben auf. Sowie alle Literaten der Romantik, versuchte auch Hoffmann in seinen Werken eine Zuflucht zu finden und die Ereignisse seines eigenen Leben zu verarbeiten. Eine Parallele lässt beispielsweise in der familiären Situation Hoffmanns und der des Protagonisten Nathanael finden. Hoffmanns Eltern ließen sich scheiden und er lebte ab diesem Zeitpunkt bei seiner Mutter. Nathanels Vater jedoch kam bei einem alchemistischen Versuch ums Leben. In beiden Fällen hat die Person seine Vaterfigur verloren. Außerdem erkrankte Hoffmann an Syphilis. Diese Krankheit kann im Endstadium das Nervensystem zerstören und somit wird auch nach und nach Hoffmanns Leben immer mehr zerstört. In der Erzählung "Der Sandmann" wird ebenfalls das Leben von Nathanael Stück für Stück zerstört. Dabei gibt Nathaneal die Schuld Coppelius, der für ihn die Rolle des böswilligen Sandmanns einnimmt. Dementsprechend ist die Person des Sandmanns, die dafür sorg, dass Nathanael immer unglücklicher wird und von Halluzinationen geplagt wird, vergleichbar mit der Krankheit Hoffmanns. Hoffmann flüchtet in der Literatur vor seiner Krankheit, ähnlich ergeht es auch der von ihm erschaffenen Figur Nathanael, welcher Verständnis in seinen Texten und Gedichten sucht. Wie zuvor schon erwähnt sind Grundthemen der Romantik die menschliche Seele, das Unheimliche, die Faszination des Bösen und Individualität sowie die Unterscheidung des Wirklichen und Traumhaften.

In der Erzählung "Der Sandmann" spielt das Böse eine zentrale Rolle. Durchgehend ist Nathanael in dem Glauben, dass Coppelius ihm etwas böses will und sein Leben Stück für Stück zerstört. Er behauptet sogar, er sei "von Coppelius gemisshandelt worden" (Z. 162) und dass er einem "widerwärtigen Teufelsbilde" (Z.139) ähneln würde und nennt ihn "teuflischen Coppelis" (Z.195). Da er ihn direkt mit dem Teufel vergleicht, schreibt er ihm zu, er sei das Böse höchstpersönlich. Allerdings ist dies nur Nathanaels Wahrnehmung, denn Clara ist anderer Meinung. Sie sagt, dass Coppelius als "ein gespenstischer, Kinder vorzüglicher, Unhold" (Z. 237 f.) in seinen Erinnerungen geblieben wäre. Und auch dass sein Vater wegen Coppelius gestorben sei weißt sie zurück, denn es war laut Clara „wohl nichts anderes, als dass beide insgeheim alchymistische Versuche machten“ (Z. 240 f.) und er dabei ums Leben gekommen wäre. Somit schreibt sie Nathanael zu, er würde sich dies alles nur ausdenken. Dies verdeutlicht sie auch, indem sie sagt, er habe „gewiss durch eigne Unvorsichtigkeit den Tod herbeigeführt und Coppelius ist nicht Schuld daran" (Z. 244 f.).

Weitergehend behandelt die Literatur der Romantik die Frage nach der Gültigkeit und der Ungültigkeit des Fantastischen und Wunderbaren. Die Gültigkeit, welche der Realität entspricht, wird in „Der Sandmann“ größten Teils von Clara erfasst. Diese erkennt, dass „alles Entsetzliche und Schreckliche, wovon [Nathanael] sprich[t], nur in [seinem] Inneren vorging“ (Z. 233 f.). Somit sagt sie, dass alles was Nathanael für wahrhaftig glaubt ungültig ist. Dass Clara nicht an den Sandmann, der sich hinter Coppelius verstecken soll, glaubt, zeigt sie, indem sie sich über die Situation lustig macht und sagt: „ich könnte über den Advokaten Sandmann und den Wetterglashändler Coppelius scherzen“ (Z. 281 f.). Zudem weiß sie, dass er ihm nur „im Traum beschwerlich“ (Z. 283 f.) fällt. Dementsprechend begreift Nathanael nicht, dass er in einer Traumwelt lebt und das Gültige und Ungültige nicht voneinander trennen kann, da außerdem der Sandmann nicht nachweisbar ist. Dies gesteht Nathanael sich selbst nach Claras Brief ein in dem er ein Geständnis ablegt, indem es heißt: „Coppelius und Coppola nur in meinem Innern existieren und Phantome meines Ichs sind“ (Z.292 f.). Allerdings wird er weitergehend von seinen Halluzinationen geplagt und kann nicht erfassen, dass die Holzpuppe welche für Spalazanis Tochter Olimpia gehalten wird, eben nichts weiter als eine Puppe ist und keine menschliche Frau. Dies wird deutlich, da es heißt: „als finge an in der kalten Hand Pulse zu schlagen und des Lebensblutes Ströme zu glühen“ (Z. 634 f.). Der Konjunktiv „finge“ (ebd.) untermauert die Tatsache dass es sich um Ungültigkeit handelt, da dies nur eine irreale Empfindung seitens Nathanael ist. Zusammenfassend dreht sich die gesamte Novelle um das Thema der Ungültigkeit und Gültikeit des Wunderbaren und Fantastischen.

Das Fazit ist, dass Nathanael sich die Person des Sandmanns nur einbildet und es sich somit um ein Trugbild handelt. Clara erkennt allerdings die Ungültigkeit des Fantastischen in Nathanaels Denken, da sie ihm zudem auch vermittelt, dass sein Vater bei einem alchimistischen Versuch ums Leben gekommen sei und nicht durch die Machenschaften des Sandmanns. Dies verdeutlicht sie vor allen Dingen dadurch, dass sie der Situation ironisch gegenüber steht, da sie lachen würde wenn sie nicht den Ernst der Lage sehen würde. Auch die Sehnsucht nach Anerkennung verarbeitet er darin, dass er denkt die Holzpuppe des Professors sei in Wirklichkeit seine Tochter. Seines Erachtens nach zeigte Clara ihm zu wenig Interesse an seinen Werken und beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit anderen Dingen wie Stricken, Olimpia allerdings hörte ihn aufmerksam zu, da sie sich eben nicht mit anderen Dingen beschäftigt. Dies spricht allerdings auch für die Leblosigkeit, da niemand solange still halten könnte ohne sich nur ein wenig zu Bewegen. Auch der Wortschatz der nur aus "Ach, Ach" besteht weißt darauf hin, dass die Lebhaftigkeit einer Tochter namens Olimpia nur ein Phantom des Hirngespinstes seitens Nathanael ist, da zudem alle geladenen Gäste der Feier Nathanael und Olimpia beobachten und über sie reden.

In der Epoche der Romantik spielt das Fantastische eine große Rolle. Es gilt zu erkennen was Gültig und was eben nicht Gültig, demnach Ungültig, ist. In der Literatur wurde so vor allem die Wüsche die in der realen Welt nicht umsetzbar sind verarbeiten und durch Halluzinationen, der Figur, verdeutlicht. Somit ist meist der Hauptcharakter in einer eigenen Welt und ist in dieser vollkommen vollendet, da er wunschlos glücklich ist. Der Leser allerdings soll unterscheiden ob das gezeigte Fantastische wahrhaftig ist, oder ob es ungültig ist.

Bekannte Werke und Vertreter der Literaturepoche sind "Der Sandmann" (1817) von E. T. A. Hoffmann (1776 - 1822), "Des Knaben Wunderhorn" (1806) von Clemens Brentano (1778 - 1842), "Peter Schlemihls wundersame Geschichte" (1814) von Adalbert von Camisso (1781 - 1838), "Goethes Briefwechsel mit einem Kinde" (1835) von Bettina von Arnim (1785 - 1859) und "Kinder- und Hausmärchen" (1812) von den Brüdern Jakob (1785 - 1863) und Wilhelm Grimm (1786 - 1859).

Reflexionen über Sprache

Mehrsprachigkeit

Unter dem Begriff Mehrsprachigkeit assoziiert man das Verknüpfen und Erlernen zwischen mehreren Sprachen, wie die Erstsprache (Muttersprache) sowie Zweit- und Drittsprache (Fremdsprache). Die Bedeutung von Mehrsprachigkeit beginnt schon im frühen Kindesalter, wie durch die neu einsetzende Sprache Englisch, in der 2. Klasse. Somit wird Mehrsprachigkeit in der Kommunikation für jeden vorausgesetzt.

Jedoch müssen Menschen nicht nur im frühen Kindesalter Sprachen erlernen, sondern auch im Erwachsenenalter, wie z.B Migranten, die sich in ein neues Land integrieren müssen. Vor allem der Prozess der Integration findet über Kommunikation, somit auch über Mehrsprachigkeit, statt. Auch die unterschiedliche Deutung von Aussagen kann durch die nonverbale und verbale Kommunikation mehrsprachig, also auf verschiedenen Ebenen, verstanden werden.

Zudem zeichnet sich Mehrsprachigkeit durch weitere Faktoren, wie zum Beispiel Globalisierung und Medien, aus. Die wachsende Globalisierung ist ein Grund dafür, dass besonders Anglizismen in der Sprache einen höheren Stellenwert haben, aufgrund unserer Kommunikation durch soziale Netzwerke. Anglizismen werden vor allem in der Jugendsprache, im deutsch- englischen Bereich, verwendet. Anglizismen sind englische Begriffe, die in die deutschen Sprache übernommen wurden wie z.B Team, Laptop oder online.

Wölke Text Definition von Mehrsprachigkeit

Die Bedeutung des Themas

- Mehrsprachigkeit ist heutzutgage von großer Bedeutung --> Beeinflussung durch Globalisierung, Wirtschaft und Kommunikationsnetzwerken (Medien, Migration)

Der Begriff "Mehrsprachigkeit"

- Unterscheidung von Mehrsprachigkeit

- Mehrsprachigkeit ist in drei Bereiche zu unterscheiden:

- individuelle ( heutztage, Person die sich alltäglich mit mehreren Sprachen beschäftigt)

- institutionelle (

- und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit ( mehrere Sprachen werden in einem Statt gesprochen z.B. Belgien)

- Sprache kann voneinander abgegrenzt werden, indem Muttersprache (Erstsprache) von Fremdsprachen (Zweit- und Drittsprache) unterschieden wird


"Heteroglossie" als erweiterter Begriff von "Mehrsprachigkeit"

Heteroglossie : "vielen Zungen"

- nach Linuguistin Britta Busch beinhaltet sprachliche Vielfalt eine "ganze Bandbreite sprachlicher und kommunitkativer Ressourcen"

- Varietäten, Register, Jargons, Genres, Akzente und Stile

- Heteroglossie entwickelt sich verstärkt in Sprachräumen aufgrund von politischen und räumlichen Besonderheiten der Sprache - die gesprochene Sprache zu verstehen, jedoch nicht sprechen zu können

Äußere und Innere Mehrsprachigkeit

- die Varietäten der Mehrsprachigkeit differenziert sich in vier Gruppen:

- Zeit (historisch; Mittelhochdeutsch)

- Raum (dialektal; Plattdeutsch)


- soziale Schicht (Soziolekte, Gruppensprachen; Jugensprache)

- kommunikative und funktionelle Situation (Fachsprachen)


- zwischen innerer und äußerer Mehrsprachigkeit gibt es wichtige Zusammenhänge

Hinrichs Sachtextanalyse

Der Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie Migration die deutsche Sprache verändert hat“ wurde im Jahre 2012 veröffentlicht, von Uwe Hinrichs verfasst und thematisiert die Veränderung unserer Sprache aufgrund der steigenden Migrationsrate.

Der Sachtext lässt sich in vier Abschnitte (Z.1-18), (Z.19-57), (58-103), (104-120) einteilen. Im ersten Abschnitt erfährt man, wie und wodurch sich Sprache verändert hat und welche Folgen daraus resultieren. Zu Beginn wird eine Behauptung „Der deutsche Sprachraum ist seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1ff.) aufgestellt, welche im Textverlauf von der Linguistin Heike Wiese belegt wird. Jedoch sagt diese Behauptung sehr viel über die Veränderung unserer Sprache aus. Gemeint ist, dass unser Land, Deutschland von mehreren Kulturen und Sprachen umgeben ist. Beispielsweise Frankreich mit der Französichen Sprache, Dänemark und der Niederlande. Die darauffolgende Konjunktion „trotzdem“ (Z. 3) besagt, dass trotz der Veränderung der deutschen Sprache „die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders[…] die weiche Variante des Sprachkontakts kennengelernt“ (Z. 3ff.) haben. Diese Aussage deutet auf die heutige Problematik der deutschen Sprache hin, welche metaphorisch durch "weiche Variante" (ebd.), was bedeutet, dass innerhalb Deutschlands keine andere Sprache gesprochen wird, schon frühzeitig und konkret als „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7f.) betitelt werden. Beweise für den Sprachwandel machen sich bemerkbar. „Man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 8-12). Anhand dieser Begegnungen mit einer oder mehreren neuen Sprachen verändert sich mit zunehmender Zeit unsere Sprache. Uwe Hinrichs sagt zudem, dass sich „Seit den siebziger Jahren“(Z. 13) die Sprache deutlich verändere, „jedoch erleben die Deutschen zum ersten Mal, wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 13-18). Dieses Zitat zeigt wiederholt deutliche Faktoren, die die Sprache verändert haben und wie selbstverständlich der Sprachwandel ist. Damit endet der erste Abschnitt und lässt den zweiten Abschnitt mit der Leitfrage „Wie[…] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19f.), welche den Hauptteil des Sachtextes und die eigentliche Thematik einleitet, fortführen. Uwe Hinrichs stellt eine weitere These in den Raum, indem er behauptet, „Das Erste, was Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21-24). Damit besagt Hinrichs, dass diese „Kommunikationszwecke“ (ebd.) ein wichtiger Bestandteil deutscher Sprache sei. Jedoch widerspricht er der obigen Aussage mit der folgenden „Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25f.). Damit bestätigt er, dass die obengenannten Zwecke zur Kommunikation, doch nicht als wichtig betrachtet werden müssen. Um diese Behauptung zu belegen erwähnt er einen Autor namens „Bastian Sicks“ (Z. 24f.). Er verfasste einen Bestseller ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod‘ und unterstreicht damit die Aussage, dass man wisse, „dass der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27f.) und nennt ein Beispiel zur Verdeutlichung der Problematik „das Haus von meinem Vater“ (Z. 29). Desweitern weist Hinrichs darauf hin, dass nicht nur der Genetiv seine Bedeutung in der deutschen Sprache verliere, sondern auch „Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z. 29f.). Die metaphorische Aussage „Bastionen“ (ebd.), welche er verwendet, besagt, dass weitere Fälle für die deutsche Sprache unnütz sind. Um die Problematik zu verdeutlichen, benutzt er Beispiele, welche in der fehlerhaften Sprache verfasst werden, um so auch die Leserschaft darauf aufmerksam zu machen (Z. 31ff.). Der Autor ist nicht nur der Meinung das sich der Sprachwandel im praktischen verändert hat, sondern auch im theoretischen, indem er untermauert, dass auch in Examensarbeiten, schon so geschrieben [wird]“ (Z. 36f.) und „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 37f.), was dazu führt, dass die korrekte Grammatik von Generation zu Generation immer weiter verloren gehe. Auffällig ist bei der Aufzählung der Beispiele auch der hypotaktische Satzbau, der dazu beiträgt, dass die Probleme klar und deutlich werden. Zur Verdeutlichung und Untermauerung verwendet Hinrichs die korrekte Schreibweise der vorherigen genannten Beispiele, um die Veränderung der Sprache erkennbar zu machen. Des Weitern erklärt der Autor weitere Verluste der Sprache, nämlich die Verluste von „korrekte[r] Deklination und genaue Endungen“ (Z. 41f.). Seine Begründung, weshalb, „weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43ff.). Auch bei dieser Erklärung verwendet er wiederholt hypotaktischen Satzbau, um die Problematik, dass es normal geworden ist, Sprache zu vereinfachen, konkret wiederzugeben. Uwe Hinrichs bezeichnet den Verlust der Sprache, als eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50ff.). Dies sei ein Auslöser dafür, dass sich Grammatikstrukturen weiterhin verändern und „in naher Zukunft“ (Z. 56) der Verlust „wie Konjunktiv Plusquamperfekt oder vollendetes Futur, [kaum noch gebraucht werden]“ (Z. 54f.).

Eine weitere große Problematik, welche unsere Sprache beeinflusst und laut Hinrichs als „Zweite Quelle“ (Z. 58) betitelt wird, ist die Beeinflussung der Migranten. Er sagt, dass „Einwanderer auch auf Sprachstrukturen zurück [greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60f.). Aufgrund dessen wird deutlich, welchen Einfluss die Globalisierung auf uns Menschen hat und wie alltäglich es geworden ist, dass auch Menschen aus dem Ausland in deutschland ihren Heimatsitz haben. Die Entstehung des veränderten Wortschatzes entsteht dadurch, dass „diese ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt [werden]“ (Z. 62f.). Ein weiterer Aspekt, welcher von der „Linguistin Heike Wiese“ (Z. 65) erforscht wurde, besagt, dass „es etwa eine Vielzahl von Satzmustern [gibt], die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 65ff.). Diese fällt vor allem im "Kiezdeutsch" (Z. 64) auf. Für das sogenannte „Kiezdeutsch“ (ebd.) nennt Heike Wiese Beispiele, die die Veränderung der Sprache deutlich zeigen, um die Leserschaft ebenfalls auf die Problematik aufmerksam zu machen, welche lauten, „Hab isch gesehen mein Kumpel gestern!“ (Z. 68f.), indem er auf die Wortfolge und „das Fehlen von Präposition („Ich geh Schule“)“ (Z. 69f.) eingeht. Daraus zeigt sich ein weiterer Verlust von grammatische Strukturen). Aber „auch in der Alltags- Umgangssprache kündigen sich bereits deutliche Tendenzen an, die von vielen Migrantensprachen gestützt werden“ (Z. 70ff.). Zum einen „eine neue Steigerung mit ‘mehr‘ […] oder der Zusammenfall von Ort und Richtung („die Politiker fuhren letzte Woche auf einem Finanzgipfel“)“ (Z. 73ff.) In den vorliegenden Sätzen tritt wiederholt der hypotaktische Satzbau ein, welcher zur Aufklärung dient und „sind Beispiele für neue Strukturen, die ihre Vorbilder in vielen Migrantensprachen haben“ (Z. 77ff.). Aus dieser Behauptung wird nochmal die Beeinflussung der Migranten deutlich und die „direkte[n] Prallelen im Türkischen“ (Z. 82f.), abgefärbt durch das Verbum „machen“ (Z. 80). Eine Folge der immer weiteren Grammatikverluste und die Beeinflussung anderer Sprachen „kommt es nun dazu, dass die „Fehler“ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 85ff.). Diese Auswirkungen wird als „foreigner talk“ (Z. 88) zu bezeichnen. Daraus schließt Uwe Hinrichs, dass man in späterer Zeit keine Ahnung mehr darüber hat, „wer nun gerade richtig- oder falschliegt“ (Z. 89f.) und das „ die Bereitschaft der Muttersprachler, die Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren, mit der Zeit […] verschwindet“ (Z. 93ff.). Der Autor stellt heraus, dass sich die Sprache Deutsch neue Strukturen aneignet habe und daraus Folgen entstehen, wie „ Die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf, die Sprache wird einfacher“( Die Grammatik reduziert [ist] (Z. 101ff.).

Zum Ende des Sachtextes greift Hinrichs zukünftige Ideen auf und bringt eine Meinung aufgrund, „dass sie, wenn sie den Einfluss auf Migrantensprachen auf das Deutsche analysieren, schnell in eine Diskriminierungsfalle geraten könnten“ (Z. 110ff.). dies empfinde Hinrichs als „schade“ (Z. 113), da „ die Erforschung von Sprachkontakten die Gelegenheit[böte], Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen und die Vision einer offenen Gesellschaft mit Leben zu füllen“ (Z. 114ff.). Der letzte Satz seines Textes wurde aus dem ersten Hauptteil repetiert und besagt, dass „[w]as man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.), um nochmals kritisch auf den Verlust korrekter Grammatik aufmerksam zu machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sachtext die konkreten Probleme des Sprachwandels wiedergibt und die Leserschaft auf die Problematik aufmerksam macht. Zudem dient die Struktur des Textes, welche in einen einleitenden Abschnitt, Hauptteil und Schluss gegliedert ist, zum Verständnis des Textes und macht die Problematik wiederholend deutlich. Die Verwendung von sprachlichen Mitteln, wie Metapher, Repetitio und hypotaktischem Satzbau untermauert die Veränderungen deutlich.


Mocikat

Der vorliegende Sachtext „Deutsch muss als Wissenschaftssprache erhalten bleiben“ wurde von Ralph Mocikat geschrieben und 2011 veröffentlicht. Der Text thematisiert die Verwendung von englische Sprache in der Wissenschaftskommunikation und deren Folgen.

Der Sachtext lässt sich in vier Abschnitte (Z. 1-5); (Z. 6-9); (Z. 10-14); (Z. 15-33)einteilen. Im ersten Abschnitt beginnt der Text mit der These „ In der Wissenschaftskommunikation wird zunehmend auch im Inland ausschließlich die englische Sprache verwendet“ (Z. 1f.), welche aussagt, dass die englische Sprache in unserem Land immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dabei ist das Adverb „ausschließlich“ (ebd.) ausschlaggebend für diese Behauptung, da nur die englische Sprache im Bereich der Wissenschaft benutzt wird. Um diese Behauptung weiter auszuführen, nennt Mocikat die wichtigsten Themenbereiche der Wissenschaft, in der Englisch am nötigsten gebraucht wird. „ Naturwissenschaftliche und technische Disziplinen“ (Z. 2f.). Um seine These zu untermauern nennt er ein geläufiges Beispiel, indem er sagt, dass „[a]uf Kongressen mit ausschließlich deutschsprachigen Teilnehmern […] fast nur noch [Vorträge] auf Englisch [gehalten werden]“ (Z. 3f.). Daraus lässt sich ebenfalls erkennen, dass die englische Sprache für deutschsprachige vorausgesetzt wird, um in den oben genannten Disziplinen studieren zu können, welches das repetierende Adverb „ausschließlich“ noch einmal betont und somit der Leserschaft die Wichtigkeit der Sprache zu Gemüte führt. Zudem behaupte Ralph Mocikat „[h]iesige Drittmittelgeber schreiben oft vor, Förderanträge lediglich in englischer Sprache einzureichen“ (Z. 4f.), welche die Notwenigkeit wiederholt untermauert.

Im zweiten Abschnitt leitet der Autor mit eine weiteren Behauptung, dass „ [i]mmer mehr Hochschulen Studiengänge komplett auf Englisch um[stellen]“ (Z. 6). Dies ist nochmal eine Bestätigung für die Notwenigkeit und Normalität der Verwendung von englischer Sprache im wissenschaftlichen Bereich. Jedoch zeigen sich mangelhafte Probleme, welche in „verschiedenen Studien aus den Niederlanden, Schweden und Norwegen [zeigten], dass das tiefere Verständnis deutlich eingeschränkt ist, wenn Studierende den Stoff in ihrer Disziplin nur in der Lingua franca aufnehmen“ (Z. 7ff.). Dies bedeutet, dass Studenten aus anderen Staaten, das „tiefere Verständnis“ (ebd.) der englischen Sprache ebenfalls schwerfällt, wenn sie ihren Lernstoff in ihrer Verkehrssprache aufnehmen und sich somit nicht mit der englischen Sprache beschäftigen. Der dritte Abschnitt zeigt, „welche Konsequenzen es mit sich bringt, wenn Seminare oder wissenschaftliche Besprechungen nicht mehr in der Muttersprache angehalten werden“ (Z. 10f.). Ja, „[s]ie verflachen“ (Z. 11). Dieses Probleme hebt der Autor mit dem Adjektiv „täglich“ (Z. 10) hervor und bringt damit den dauerhaften Zustand zum Ausdruck. Er nennt ein Beispiel, um die Problematik der Leserschaft näher vor Augen zu führen. „ In vielen Seminaren merkt man beispielsweise, wie die Diskussionsbereitschaft dramatisch schwindet, wenn die Fachsprache Englisch ist, selbst wenn alle Teilnehmer das Englische hervorragend beherrschen“ (Z. 12ff.). Der Ausdruck „dramatisch“ (ebd.) akzentuiert den Verlust des Kommunizierens in englischer Sprache. Auch lässt sich in diesem Satz der hypotaktische Satzbau auf die bestehende Problematik beziehen und hat die Funktion, die Leserschaft drauf aufmerksam zu machen.

Im fortlaufenden und letzten Abschnitt, erklärt Mocikat, die Relevanz der deutschen Sprache, „denn Deutsch muss als Wissenschaftssprache erhalten bleiben“ (Z. 0) und verweist somit auf den Titel hin und appelliert wiederholend an die Leserschaft. Das Verflachen der englischen Sprache im wissenschaftlichen Bereich, passiert unteranderem, dadurch, "das[s] Sprache nicht nur eine kommunikative, sondern auch eine kognitive Funktion hat" (Z. 15f.). Das Adjektiv „kognitiv“ (ebd.) bedeutet soviel wie das Wahrnehmen, Verstehen und Wissen betreffend. Auf das kognitive lässt sich somit auch die Erforschung, dass „[u]nsere Denkmuster, das Auffinden von Hypothesen, die Argumentationskette bleiben – auch in den Naturwissenschaften – stets in dem Denken verwurzelt, das auf der Muttersprache beruht“ (Z. 16ff.) bestätigen. Der Bezug auf die „Naturwissenschaften“ (ebd.) unterstreicht wiederholend das Defizit, in der die englische Sprache, nötig ist. Das Verb „verwurzelt“ (Z. 17) stellt die Verknüpfung zwischen dem Denken und der Muttersprache her und erläutert seine These mit Beispielen, welche durch die Muttersprache beeinflusst werden, wie zum Beispiel: „ Wörtern, Bildern, Methapern, die der Alltagssprache entlehnt sind“ (Z. 18f.). Damit erklärt der Autor, dass unsere „Alltagsprache“ (ebd.) durch verschiedene Methoden entwickelt werde und wir anhand dessen, unser Sprach- und Wörterspektrum erweitern. Darauf aufbauend besagt Mocikat „Die ganze Tragweite von Anspielungen du Bildern kann man nur in der jeweiligen Muttersprache voll erfassen und für die Forschung fruchtbar machen“ (Z. 19ff.). Die Folge dessen beruht darauf, dass „[w]enn die Quelle für die Fachsprachen nicht mehr die Alltagssprache ist, werden die Sprachbilder fehlen, die nötig sind, um Neues anschaulich begreiflich zu machen (Z. 21f.). Mit dieser Aussage wird deutlich, dass ohne die Muttersprache die Wissenschaftskommunikation nicht stattfinden kann. Eine weitere Folge wird im darauffolgenden Argument deutlich, welche besagt, dass „jede Sprache einen anderen Blickwinkel auf die Wirklichkeit zulässt und individuelle Argumentationsmuster bietet“ (Z. 23f.). Dieses Argument wird metaphorisch als „geistige Verarmung“ (Z. 24) bezeichnet, wenn in der Wissenschaftskommunikation ausschließlich auf Englisch gelehrt werden soll. Ein weiterer negativer Faktor, der dafür spricht, dass die Deutsche Sprache erhalten bleiben soll, ist die Begegnung mit „Gastwissenschaftler, die mit guten Deutschkenntnissen hierherkommen, dann jedoch von unserer Sprache und Kultur ferngehalten werden und daher nach kurzer Zeit ihre Sprachkenntnisse verlieren“ (Z. 25ff.). Diese fühlen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen (vgl. Z. 28) „und tragen ein negatives Deutschlandbild in ihre Heimat zurück“ (Z. 28). Die Gesellschaft leidet weiterhin dadurch, dass sich das Englische an die Wissenschaft koppelt, „gegenüber der sie rechenschaftspflichtig ist“(Z. 30). Die negativ erzeugte Stellungnahme zum englischen relativiert Mocikat jedoch, indem er sagt, dass „wir ohne Englisch als internationale Kongress- und Publikationssprache nicht aus[kommen]“ (Z. 30f.). Dies hebt hervor, das Mocikat der Auffassung ist, das Englisch grundsätzlich nötig ist, um wissenschaftliche Arbeit studieren zu können. Jedoch ist der Autor ebenfalls der Meinung, „dass wir im Inland das Deutsche als Wissenschaftssprache benutzen und pflegen müssen“ (Z. 32). Das Modalverb „müssen“ (ebd.) hebt die Notwendigkeit der deutschen Sprache hervor. Um die Notwenigkeit ebenfalls zu untermauern benutzt er die Floskel „doch umstritten“ (Z. 31) du zieht als Erwägung, die Deutsche Sprache zu fördern, „mehr in Übersetzungen zu investieren“ (Z. 33).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sachtext die Nutzung der Englischen Sprache in der Wissenschaftskommunikation, aber auch deren Folgen gut darstellt. Zudem wird Mocikats Stellungnahme zu diesem Thema und der Apell, das sie deutsche Sprache erhalten bleiben soll, sehr deutlich dar. Metaphern und wissenschaftliche Erforschungen tragen ihren teil dazu bei.


FB Jan :

Alina, du hast dir viel Mühe gegeben und mir ist aufgefallen, dass du sehr auf die Einzelnen sprachlichen Mittel und Wortarten eingegangen bist und auf diese erläutert hast, was ich sehr gut finde. Auch sonst bist du auf viele Einzelheiten eingegangen, hast aber im Gegenzug auch einige Dinge ausgelassen. Empfehlen kann ich dir deinen Text, bevor du ihn hochlädst, nochmal durchzulesen, da du viele Flüchtigkeitsfehler machst (siehe Markierung).

Wolfgang Kirschke

Der Sachtext „Schreiben in der Schule- booaaa mein dad voll eklich wg schule“ wurde von Wolfgang Kirschke verfasst, 2011 veröffentlicht und thematisiert den Verlust von grammatischen Regeln und Strukturen im Bezug auf die heutige Jugend.

Beginnend mit der Überschrift „Schreiben in der Schule- booaaa mein dad voll eklich wg schule“(Z. 0) verweist schon auf einige strukturelle und grammatikalische Fehler hin. Beispielsweise die Groß- und Kleinschreibung im Wort „schule“ (ebd.), „booaaa“ (ebd.), „dad“ (ebd.). Zudem die Verwendung von Anglizismen wie „dad“ (ebd.), welche darauf hin weist, dass die englische Sprache in der deutschen Sprache, besonders in der Jugendsprache, von Bedeutung ist. Abkürzungen wie „wg“ (ebd.) sind ebenfalls geläufig und zeigen, dass die Relevanz Wörter auszuschreiben deutlich abnimmt und zur Routine wird. Der Ausdruck „booaaa“ (ebd.), welcher als Interjektion zu bezeichnen ist, verweist deutlich auf die Empfindung der jeweiligen Person und wird ebenfalls sehr oft in der Jugendsprache verwendet. Daraufhin folgt eine These „Simsen macht Schüler nicht dumm. Aber ihre Texte sind heute fehlerhafter als früher“ (Z. 1) , welche antithetisch zu betrachten ist, da im ersten Teil der These behauptet wird, das dass Schreiben unter Schülern nicht dumm macht (vgl. Z. 1), jedoch darauf folgend gesagt wird, dass ihre Texte die sie schreiben, heutzutage viel fehlerhafter sind wie damals. Die zweite Behauptung lässt sich zudem im Bezug auf die Überschrift deutlich bestätigen. Zudem verweist der zweiter Teil der These darauf hin, dass der Verlust von grammatikalischen Regeln immer mehr wird und zu verschiedenen Problemen führen kann.

Der Sachtext wird durch die rhetorische Frage „Kinder lesen zu wenig? Von wegen“ (Z. 2) eingeleitet und verweist die Leserschaft direkt darauf, dass diese Aussage nicht stimmen kann, welche mit der darauffolgenden Aussage „Von wegen“ (ebd.) entkräftet wird. Zudem wird die Aussage mit „[w]ohl noch nie zuvor haben sie so viel gelesen und geschrieben wie heute“ (Z. 2f.) verdeutlicht und unterstützt somit die rhetorische Frage ebenfalls. Die Aussage „[t]äglich tippen sie Millionen von Wörtern auf ihren Handy- und Computertastaturen, verbringen Stunden mit der Lektüre von SMS- Nachrichten, Chat- Sprüchen, E- Mails und Internet- Infos“ (Z. 3ff.) sind Beweise dafür, dass sie sich viel mit der deutschen Sprache und Kommunikationsnetzwerken auseinandersetzen. Der Beweis dafür, dass nicht jeder der Meinung ist, dass das viele Kommunizieren und Schreiben in den Medien von Vorteil ist, zeigt sich durch die adversative Konjunktion „Trotzdem“ (Z. 6) und „kommt bei Pädagogen und Ausbildern keine rechte Freude auf“ (Z. 6f.). Diese Aussage wird daraufhin dadurch untermauert, dass „Simsern, Chattern und Twitterern […] die Schrift vor allem als Plaudermedium [dient] (Z. 7f.). Die Akkumulation „Simsern, Chattern, Twitterern“ sind zudem Neologismen, aber im Bereich der Jugendkommunikation gängige Begriffe. Der Neologismus „Plaudermedium“ (ebd.) zeigt, dass die Art und Weise, wie miteinander geschrieben wird interessant ist und zu Diskussionen untereinander führt, welche das Wortspektrum der Jugendlichen erweitert. Das Kommunizieren unter Jugendlichen zeigt eine deutliche Problematik, welche im Folgenden anhand von „den Normen der Hochsprache ist ihre Sprechschreibe Lichtjahre entfernt“ (Z. 8f.) einleuchtend wird. Damit sagt der Autor aus, dass die Jugend so wie sie spreche auch schreiben würde und das diese Art von Kommunikation weit von der deutschen Sprache entfernt ist, was auf ein Problem heutzutage hinweist. Der Autor nennt Beispiele wie „booaaa mein dad voll eklich wg schule -stöhn* haste mo zeit? Hdgdl [= hab dich ganz doll lieb]“ (Z. 9f.), welche er als „Gebilde“ (Z. 9) bezeichnet und somit auf den Verlust von grammatikalischer Korrektheit hinweist. Die genannten Beispiele sind typisch für die heutige Schreibweise der Jugendlichen, in der deutlich wird, dass Regeln wie Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung, Abkürzungen, Anglizismen und Neologismen von Routine sind und die deutsche Sprache somit in den Hintergrund stellen. Zudem weist der Autor darauf hin, dass „Freunde des Dudens und ganzer Sätze noch immer zusammenzucken“ (Z. 11f.) Diese Aussage zeigt negative Kritik im Bezug zum Wortschatz und der deutschen Sprache. Immer mehr Menschen widmen sich der fehlerhaften Schreibweise. Auf diese Problematik aufbauend stellt der Autor eine Frage „Können Jugendliche, die sich in diesem sprachlichen Trümmerlandschaften bewegen, überhaupt noch einen lesbaren Aufsatz, einen präzisen Bericht, ein angemessenes Bewerbungsschreiben verfassen?“ (Z. 12ff.). Die Akkumulation in der Frage ist direkt auffallend und beweist, dass sich mit der Zeit immer mehr Probleme und Fragen aufgebaut haben. Viele wichtige Schreibformate, welche im Leben oft sehr wichtig sind, um sich zum Beispiel zu bewerben oder eine gute Klausur zu schreiben werden nicht mehr wirklich ernst genommen, sondern eher vernachlässigt. Die Erkenntnis von mangelnder Grammatik wird anhand von „Trümmerlandschaften“ (Z. 13f.) deutlich. Wolfgang Krischke erwähnt zur Beantwortung auf die Frage eine „Germanistik- Professorin Christa Dürscheid von der Universität Zürich“ (Z. 16). Aufgrund das der Autor eine Professorin in seinem Text benennt, wird deutlich, dass sich auch Wissenschaft mit den immer steigenden Problemen der deutschen Sprache im Bezug auf die Jugend verschlechtert und zu massiven Problemen führt, weshalb sie „Mit ihrem Team […] fast 1000 Deutschaufsätze untersucht [hat], verfasst von 16- bis 18- jährigen Schülern aller Schulformen aus dem Kanton Zürich“ (Z. 16ff.). Allein die Information das sie eine hohe Anzahl an Aufsätzen aus unterschiedlichen Schulformen gelesen und untersucht hat, zeigt das sich deutliche Unterschiede in der Sprache und Grammatik zeigen und notwendig sind zu erforschen. Das Alter zwischen 16 und 18 Jahren, zeigt zudem auch deutliche Unterschiede in der Art und Weise wie ein Text verfasst wird und welche verschiedenen Anglizismen oder Neologismen verwendet werden. „Zum Vergleich zog die Sprachwissenschaftlerin über 1100 Texte heran, die dieselben Jugendlichen in ihrer Freizeit als SMS-Meldungen, E-Mails, Chat-Beiträge und Mitteilungen in sozialen Mitteilungen in sozialen Netzwerken geschrieben hatten“ (Z. 18ff.) und „[d]abei interessierten sich die Linguisten nicht nur für Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik, sondern auch für den Wortschatz, den Stil und den Aufbau der Texte“ (Z. 21ff.). damit verweist der Autor ebenfalls nochmal auf den breitgefächerten Raum von Struktur und Ordnung der Texte und das sich nicht nur Germanisten sondern auch Linguisten mit der Veränderung der deutschen Sprache beschäftigen. Das Forschen der Texte zeigt folgendes Ergebniss: „ In keinem dieser Bereiche haben die sprachlichen Eigenarten der Netzkommunikation nennenswerte Spuren in den Schultexten hinterlassen“ (Z. 24ff.). Durch dieses Ergebnis belegt der Autor seine oben genannte These, dass Simsen Schüler nicht dumm macht (vgl. Z. 1) und bestätigt diese damit. Zudem bestätigt der Autor, dass die Art und Weise des Schreibens innerhalb der Kommunikationsnetzwerke ebenfalls keine Auswirkungen auf Berufsschüler und Gymnasiasten habe(vgl. Z. 26). Darauf aufbauend sagt Wolfgang Kirschke „Die Schüler können die Scheibwelten durchaus trennen“ (Z. 26f.). Die These die der Autor aufstellt unterstützt repetierend deine Aussage, dass Simsen Schüler nicht dumm macht und ihre Freizeit von schulischen Aktivitäten unterscheiden können. „‘Sie wissen das in der Schule und der formellen Kommunikation andere Regeln gelten als beim Chatten mit Freunden‘ , sagt Christa Dürscheid“ (Z. 27ff.) und bestätigt somit die Meinung des Autors. Aufgrund ihrer Erkenntnis, dass Schüler fähig sind, schulisches und formelles von ihrer Freizeit trenne zu können, „liefert die Zürcher Studie“ (Z. 30f.), dass Deutschlehrer sich trotzdem nicht entspannt zurücklehnen können (vgl. Z. 30). „Denn auch wenn die elektronische Kommunikation als Verursacher ausscheidet-die Schultexte, die die Germanisten untersucht haben, sind alles andere als fehlerfrei“ (Z. 31ff.) und bestätigt damit den zweiten Teil der obigen genannten These, dass ihre Texte heute fehlerhafter sind als früher (ebd.). Anhand dessen wird deutlich, dass die Texte viele Fehler beinhalten und der Ausdruck „alles andere als fehlerfrei“ (ebd.) zeigt deutlich die Vielzahl an Fehlern. Diese Fehler würden „[v]or allem in der Rechtschreibung und Zeichensetzung[...] deutliche Defizite [aufweisen]“ (Z. 33f.).Der Ursprung, dass sich die Sprache der Jugend verändert hat, „begann in den siebziger Jahren, als Deutschlehrer die Kinder stärker als zuvor zum freien, spontanen Schreiben ermutigten“ (Z. 35f.). Daran wird deutlich, dass in der damaligen Zeit nicht viel Wert auf die Qualität der Sprache gelegt wurde und bestätigt somit auch wieder seine erste These, dass die digitale Kommunikation keinen Einfluss auf die Sprache in Schultexten habe. Diese Art von Entwicklung bezeichnet Kirschke als „begrüßenswerte[n] Trend“ (Z. 36f.), klingt danach, dass der Autor dieses Verfahren als positiv bewertet, die adversative Konjunktion „jedoch“ (Z. 37) einen Einwand einleitet der zeigt, dass dieser Trend „auf Kosten ‚harter‘ Sprachfertigkeiten wie der Orthografie“ (Z. 37f.) ginge. Diese Problematik zeigt sich deutlich in der Überschrift des Sachtextes, in der die Rechtschreibung vernachlässigt wurde und somit die Anzahl an fehlerhaften Texten in der Schule. Daraus lässt sich wie Wolfgang Kirschke erklärt zeigen, das „formale Korrektheit“ (Z.38) an Bedeutung verlor, „zeitweise gar nicht in den Verdacht“ (Z. 38f.) geriet, „bürgerliche Schikane zu sein“ (Z.39). Der Substantiv „Schikane“ (ebd.) ist von besonderer Bedeutung, weil damit nochmal das Problem, dass das Kommunizieren auf Netzwerken oder in der Freizeit, beispielsweise orthografische Mängel sich auf die schulischen Texte übertragen und somit die Fehler Quote steigt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Sachtext die Probleme und Veränderungen der deutschen Sprache bezogen auf die Jugend sehr gut darstellt, aufgrund das viele Neologismen benutzt werden, um die Problematik in den Vordergrund zu stellen. Zudem ist auch die Unterscheidung zwischen früher und heute in der Schule klar dargestellt, was dazu beiträgt, dass das fehlerhafte Schreiben nicht nur von heute, sondern auch den Prinzipien von früher geschuldet ist. Auch wird die erste These die Wolfgang Kirschke in seinem Text erwähnt fortlaufend im Text unterstützt und begründet. Akkumulationen, Neologismen, adversative Konjunktionen tragen zum Verständnis des Textes bei und bereichern die Funktion des Textes.


2.Aufgabe

Im Folgenden werden die Ursachen und Konsequenzen des Einflusses von Anglizismen auf die Deutsche Sprache erläutert: Unter Anglizismen versteht man Wörter aus der englischen Sprache, die in eine anderen Sprachen, besonders in der deutschen Sprache, eingeflossen sind. Zum Beispiel „Influencer“; „Fake News“; „Dad“.

Heutzutage ist die Nutzung von Anglizismen ein gängiger Prozess geworden und die englische Sprache ist Teil der deutschen Sprache geworden. Worin die Ursache liegt , ist zum einen der Prozess der Globalisierung und die Verbreitung von amerikanischen Rohstoffen oder Produkten in Europa und vor allem Deutschland. In Amerika gibt es andere Bezeichnungen für zum Beispiel: Musik, Medien, Essen usw. Durch den Prozess der Globalisierung kommunizieren wir Menschen überall in der Welt miteinander und lernen neue Sprachen und Wörter kennen. Somit bürgern sich bestimmte Wörter in den Wortschatz der deutschen Sprache ein. Zudem ist Englisch die gängigste Sprache mit der weltweit kommuniziert wird. Zudem ist die Verwendung von Anglizismen in der Wissenschaft auch ein gängiger Prozess, weshalb wir Menschen automatisch eine Sprachveränderung hinnehmen. Das Benutzen von englischen Wörter in unserer Sprache führt jedoch auch dazu, dass sie verflacht und an Bedeutung verliert. Zudem hat die Verwendung massive Auswirkungen auf korrekte und komplexe Grammatik und Orthografie des Deutschen. Diese Problematik ließ sich im Sachtext von Wolfgang Krischke „Schreiben in der Schule- booaa mein dad voll eklich wg schule“ erkennen und ist besonders bei Jugendlichen der Fall. Sie chatten den ganzen Tag auf Plattformen wie Snapchat, Instagram oder Twitter und achten dabei gar nicht mehr auf die Korrektheit der Grammatik. Jeder individualisiert sich seine eigene Sprache, wodurch die deutsche Sprache auch an Wichtigkeit verliert. Auch verändert sich unsere Sprache von Tag zu Tag immer mehr, weil wir durch mediale Netzwerke zu jeder Zeit einen Einblick in die Welt von Anderen gewinnen und neue Wörter kennenlernen, die wir dann in unserer Sprache aufnehmen. Es gibt außerdem Meinungen von Menschen die sagen, dass Anglizismen Sprachbarrieren mit sich bringen und somit der Kommunikation eine Schwierigkeit darstellen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Generationen vor unserer Lebenszeit. Diese sprachen ausschließlich in ihrer Landessprache und kannten keine anderen Sprachen. Die älteren Menschen verstehen daher heute nicht mehr alles was wir sprechen, da wir Anglizismen benutzen und ihnen diese Begriffe nicht bekannt sind. Allgemein ist es ziemlich schwierig die Sprache wieder in ihre Ursprungsform zu setzen, da die weltweite Kommunikation auch aufgrund von Export und Importprozessen immer mehr stattfindet.

Aus diesen ganzen Ergebnissen lässt sich deuten, das der Wandel der Sprache nicht zu stoppen ist und die Fehlerhaftigkeit der deutschen Sprache im Bezug auf Grammatik und Orthografie immer mehr zunehmen wird. Besonders Jugendliche werden mit der Zeit unter der Problematik leiden, da die Nutzung von medialen Kommunikationsnetzwerken immer mehr im früheren Alter erlaubt wird und somit keine Chance mehr besteht, sich mit richtig guter Sprache auseinanderzusetzen. Des Weiteren stellt die englische Sprache die heutige Sprache dar und lässt somit vor allem der deutschen Sprache nicht ihren Raum sich weltweit zu verbreiten und zu verbessern.

Klausurberichtigung

Aufgabe 1

Klausur Sachtextanalyse Mehrsprachigkeit

Der Artikel „Hallo?“, welcher 2013 in „Der Spiegel“, veröffentlicht und von Georg Diez verfasst, thematisiert den Einfluss von digitalen Medien in der Kommunikation von Menschen und die Auswirkungen für die Verständigung.

Die Überschrift „Hallo?“ zeigt eine mögliche Anspielung auf das Thema des Textes und der unverbindlichen, scheiternden Kommunikation. Die darauffolgende These „Warum man als Mensch, der E-Mails schreibt, einsam wird“( Untertitel), bewirkt der Autor das Nachdenken der Leserschaft und stellt gleichzeitig ein heutiges Problem der Kommunikation dar. Daraufhin folgt eine kurze Erzählung des Autors, welche eine tägliche Situation beschreibt und als „Loch in meinem Leben“ (Z. 1) betitelt wird und somit metaphorisch die Erwartungen, von demjenigen, der auf eine Antwort wartet, darstellt. Dass dieses Problem alltäglich ist, wird anhand des Adjektivs „täglich“ (Z. 1) hervorgehoben und zeigt die Häufigkeit des Problems. Zudem wird das Personalpronomen „ich“ (Z. 1) verwendet und zeugt zur Verstärkung von Authentizität und Eindrücklichkeit, wodurch seine Gedanken und Gefühle deutlich zum Ausdruck kommen. Zudem nennt er Beispiele wie „Ideen, Gedanken“ (Z. 1) und „einen Ton, einen Hall, eine Reaktion“ (Z. 2f.), die in Verbindung mit seinen Erwartungen stehen und zum Teil dramatisierend wirken. Um seine Problematik näher zu erläutern, verwendet er Verben, wie „schaufle“(Z. 1); „schaue“ (Z. 2); „höre“ (Z. 2) und benutzt repetierend das Personalpronomen „ich“ (ebd.), um die Leserschaft darauf aufmerksam zu machen, ob die Erfahrungen, die Georg Diez erfährt auch auf ihr eigenes Leben zurückzuführen ist. Um Diezˋs Problematik zu erläutern, erzählt er von einer erfahrenen Situation, um den Leser darin einzuführen. Der Artikel berichtet davon, dass Georg Diez „Freund A [an]ruf[t]“(Z. 4), um mit ihm zu sprechen, er jedoch „nicht an sein Handy geht“ (Z. 4) mit der Begründung des Autors, „weil niemand mehr an sein Handy geht“ (Z. 4f.) und spricht „ihm auf seine Mailbox“(Z. 5). Mit diesem Beispiel verdeutlicht er sein erstes Problem, dass die Relevanz von Telefonaten verloren geht. Zudem erwähnt der Autor noch ein weiteres erlebtes Beispiel, um der Leserschaft deutlich zu machen, dass nicht nur die Nutzung von Telefonaten, sondern auch von SMS und Mails verloren geht bzw. verflacht (vgl. Z. 5ff.). Um die Realität näher vor Augen zu führen, nutzt er wiederholend das Personalpronomen „ich“(ebd.) und Verben, wie „rufe“ (Z. 4); „spreche, schicke“ (Z. 5); schreibe“ (Z. 7) und zeigt dadurch auf, welche verschiedenen Arten und Weisen man mit Menschen kommunizieren kann. Um jedoch die eigentliche Relevanz des Problems darzustellen, nennt er dreimal die parataktische Aussage „ich höre nichts zurück“ (Z. 5ff.) und beschreibt somit eine Alltagssituation, dass er von keinem eine Antwort erhält. Dies untermauert zudem nochmal die scheiternde und unverbindliche Kommunikation. Ebenfalls benennt der Autor Kommunikationsmittel, wie „[das] Handy“ (Z. 4) und die Arten zu kommunizieren: „Mailbox“ (Z. 5); „SMS“ (Z. 7) und „Mail“ (Z. 8). Daraufhin geht er auf die Reaktionen und Gedanken ein, die in seinem Kopf entstehen, wenn solche Situationen auf ihn zutreffen und leitet die Folgen anhand des Satzanfangs „[w]as nun beginnt“ (Z. 9), ein. Der akkumulierende Satzbau verdeutlicht klar und deutlich die Vielzahl der Folgen und stellt diese aufgrund des Begriffs „Dramaturgie“ (ebd.) sehr negativ dar. Darauf folgend erläutert er präzise den Prozess, der in seinem Gehirn abläuft (vgl. Z. 9ff.). Um dem Leser die Gedanken und Gefühle des Betroffenen persönlich wirken zu lassen, verwendet er wiederholend das Personalpronomen „ich“ (Z. 10ff.). Er erläutert seine Gefühle, die zunächst besagen „ich freue mich ja schon, dass ich ein paar der in meinem Kopf tobenden Gedanken hinaus in die Welt gebracht habe und warte“ (Z. 10f.). Die Personifikation „tobende Gedanken“(ebd.) verdeutlicht die Aufregung des Betroffenen, jedoch ändert sich dieser Zustand sehr schnell, indem er Adjektive wie „kurz“ (Z. 11), „rasch“ (Z. 12), „anstrengend“ (Z. 12) und „stockende“ (Z. 12) verwendet und somit das Problem deutlicher macht. Daraufhin stellt Georg Diez sich die Frage „was wollte ich nochmal sagen, worum ging es?“ (Z. 13) und verdeutlicht damit die Verflachung der Kommunikation, wenn man nicht direkt eine Antwort erfährt und sich viele Gedanken durch den Kopf gehen lässt, was man demjenigen geschrieben habe. Anhand der Fragen wird auch deutlich, dass er Denken und Handeln nicht unterscheiden kann und sich deshalb die Fragen stellt. Zudem bezeichnet er sein Gedächtnis als „schlecht […]“ (Z. 13) und metaphorisch als „Feind der Geduld“ (Z. 16) was wiederholt veranschaulicht, dass er nicht mehr wisse ob er sich nur gedanklich die Frage gestellt, oder mit den Menschen persönlich kommuniziert habe . Mit seiner Aussage „Das schlechte Gedächtnis ist der Feind der Geduld“ (ebd.) widerspricht er seiner Aussage, dass „[d]ie […] aber schließlich doch ein[setzt]“ (Z. 15) und „es [...] sicher gut Gründe [dafür gibt], dass sich A, B und C nicht melden“ (Z. 15f.). Die Bezeichnung A, B und C steht für alle Menschen und verallgemeinert somit die Situation. Mit dieser Meinung und Feststellung zeigt er, wie paradox man sein kann, indem man nicht steuern kann, wie man eigentlich sein möchte und das man sich ohne was zu wollen Gedanken darüber macht, worüber man eigentlich gar nicht nachdenken möchte. Er erwähnt anhand seiner Aussage „was weiß ich denn von deren Leben, die haben Pläne zu schmieden, Konferenzen zu halten, Familien zu ernähren( Z. 16f.), dass man sich eigentlich gar nicht um andere Menschen kümmern solle und jeder machen dürfe, was er für richtig halte, der Betroffene der jedoch auf eine Antwort wartet, sich Gedanken darüber macht, was der Andere gerade tut, was Diez anhand der Akkumulation (vgl. Z. 16f.), darstellt. (!) Um den Gedanken aus dem Weg zu gehen, nennt er eine Methode, die helfen solle, dem Problem aus dem Weg zu gehen. „Einatmen, ausatmen, morgen ist auch noch ein Tag“ (Z. 117f.). Mit dem Gedankenstrich ( - ) (Z. 18) bewirkt der Autor einen neuen Gedankenansatz und führt daraufhin einen weiteren Prozess des Problems an, „das schwierigste Stadium dieser einseitigen Einsamkeit, die Selbsterforschung“ (Z. 18f.) und erklärt diese sofort mit einer Frage: „Was habe ich falsch gemacht, habe ich schlecht über sie geredet, sind sie sauer?“ (Z. 19f.). Damit verdeutlicht der Autor die gewöhnlichen Gedanken, die sich ein Betroffener macht und zur Selbstverzweiflung führt. Um die Hoffnung nicht ganz zu verlieren, verwendet er eine Metapher „ Schlupfloch“ (Z. 20) und deutet darauf hin, dass es immer noch eine Möglichkeit gibt, die Hoffnung an sich nicht aufzugeben. Im weiteren Abschnitt erläutert der Autor „Den Gedanken das mich niemand mehr mag“ (Z. 22), welcher auch zum Prozess des „Selbstzweifelns“ (ebd.) zählt. Jedoch mit der darauffolgenden Aussage „verwerfe ich rasch, aus Selbstschutz und weil das keine Grundlage sein kann für weitere Freundschaft, Freude, Zusammenarbeit“ (Z. 22f.), veranschaulicht der Autor dem Leser, dass aus Einsamkeit und Selbstzweifel die Angst besteht, Freundschaften zu verlieren. Die Erwähnung der drei Substantive (ebd.) bewirken einen positiven Effekt, da diese sehr wichtig sind um miteinander kommunizieren zu können. Georg Diez erläutert seine weiteren Gedanken, indem er erwähnt, dass er sich ganze Geschichten ausdenkt, „warum sie nicht antworten“ (vgl. Z. 23f.) und somit die Angst in Verbindung mit Selbstzweifel darstellt. Um seine Gedanken kurz zusammenzufassen, sagt er „Ich bin nun ganz auf mich zurückgeworfen – was eine merkwürdige Wirkung hat in diesem Zeitalter der Hyperkommunikation“ (Z. 27f.) Er verwendet die Hyperbel „Hyperkommunikation“ (ebd.) und weist somit darauf hin, dass es heutzutage normal ist, dass sehr viel miteinander kommuniziert wird, was der Autor mit „Hyper“ (ebd.) hervorhebt und der Begriff der „merkwürdigen Wirkung“(ebd.) gerechtfertigt ist, da er in seiner Situation das Gegenteil erfährt. Er begründet seine Aussage mit: „Je mehr geredet, geschrieben und getwittert wird, desto gellender ist die Stille, desto epischer entfaltet sich die Ruhe“ (Z. 28f.). Er verwendet repetierend Adjektive (vgl. Z. 28), die akkumulierend die Möglichkeiten der Kommunikationen darstellen und beschreiben die Folgen daraufhin „desto gellender ist die Stille…“(ebd.). Daraus lässt sich ableiten, dass die Relevanz an Kommunikation immer weiter zunimmt und die Nutzung von medialer Kommunikation so präsent ist, dass es merkwürdig und selten ist, wenn Stille herrscht. Die Präsenz von Kommunikation wird anhand der Adjektive „gellender, epischer“ (ebd.) unterstrichen, sowie die Substantive „Stille, Ruhe“(ebd.) bewertet die Art von Kommunikation und zeigen antithetisch den Prozess des Kommunikationswandels. Um diesen Konflikt zu verdeutlichen, nennt er das an sich erfahrene Beispiel und besagt, dass man sich von den Lasten, die in einem entstehen, „Geschichte [die] eine eigene Realität an[nehmen]“ (Z. 30), „wenn sie sich doch melden“(Z. 31), „befreien muss“ (Z. 32) (besser: Z. 30 ff.). Damit zeigt er die Gedankengänge, die in einem entstehen können, wenn seine Erwartungen nicht in Erfüllung gehen und man von Selbstzweifel und Angst umgeben ist. Aufgrund dessen betitelt er seine Freunde als „arglos“ (Z. 34), denn „sonst wären sie Sadisten“(Z. 34). Der Autor zeigt wieder seine Problematik zwischen Denken und Handeln und ist selbst mit sich überfordert, denn aufgrund seiner Erwartungen die er an seine Freunde stellt ist er zunächst enttäuscht, im Nachhinein jedoch davon überzeugt, dass er eine Antwort bekommt. Seine Gedanken spiegelt er wider, indem er sagt, dass er diese Option, sie als Sadisten zu bezeichnen, bedenke, sie jedoch verwerfe, weil es zu traurig wäre mit Sadisten befreundet zu sein(vgl. Z. 34f.). Er gibt seinen Freunden jedoch trotzdem zu verstehen „dass sie bitte ein wenig schneller reagieren sollen“(Z. 36) und vergleicht sich mit dieser Aussage mit einem „zwölfjährigen, der Professor spielt“ (Z. 37) und verdeutlicht somit sein Recht, eine Antwort von seinen Freunden zu erhalten. Diese Aussage ist jedoch ironisch zu verstehen, da er angibt ihnen diese Aufforderung „meist auf die Mailbox [gesprochen] oder [… ] die Anregung als SMS oder als Mail [geschickt habe“ (Z. 38). Zudem er wähnt er die Art und Weise, wie er seinen Freunden die Botschaften mitteilt und verwendet wieder das Personalpronomen „ich“(Z. 37). Zudem nennt er die schon genannten Kommunikationsmittel „SMS oder als Mail“(Z. 38), woraufhin er wieder „ und höre nichts zurück“ (Z. 38) erwähnt, welche die Problematik wiederholend darstellt.


Aufgabe 2

Im Folgenden werde ich anhand von selbst gewählten Beispielen die Veränderung der Kommunikation durch digitale Medien erläutern und kritisch abwägend, ausgehend von eigenen Erfahrungen Stellung zu der Aussage wir leben in einer Zeit, die von einer „digitale[n] Unverbindlichkeit“ (Z. 64) geprägt sei, nehmen und sie abschließend von Georg Diez’s Darstellungsweise, die Überzeugungskraft beurteilen.

Aus eigener Erfahrung lässt sich sagen, dass sich die Kommunikation sehr stark verändert hat, da die Nutzung von Medien, sei es die Nutzung von Facebook, Twitter etc. immer mehr von Relevanz ist. Ein Beleg dafür ist beispielsweise die Nutzung von Endgeräten oder Smartphones in der beruflichen Welt. Dort wird über SMS, E-Mail oder soziale Netzwerke weltweit kommuniziert, weshalb die Bedeutung von Medien in der Kommunikation immer größer wird. Zudem bestehen jedoch auch Probleme wie zum Beispiel die Abhängigkeit der Allgegenwärtigkeit digitaler Kommunikation. Zudem ist es möglich sich uneingeschränkt über soziale Netzwerke zu äußern und seine eigene Meinung zu präsentieren, mit dem Kompromiss Positive sowie größtenteils negative Kritik zu erhalten. Die Selbstpräsentation über soziale Netzwerke, indem man sich z.B. auf Instagram ein Profil erstellt, worauf jeder Zugriff hat, ist auch überall möglich und hat seine Vor- und Nachteile. Mittlerweile führt die Nutzung von digitalen Netzwerken schon dazu, dass Menschen die kein ausgebildetes Wissen über den Umgang mit Medien haben, ausgeschlossen werden, wodurch das Selbstbewusstsein verloren gehen kann.

Das Zitat der „digitale[n] Unverbindlichkeit“ (Z. 64) und die Behauptung, dass wir davon geprägt sind, lässt sich zum einen kritisch abwägend belegen jedoch auch zustimmend erklären. Aus eigener Erfahrung lässt sich sagen, dass heutzutage eine hohe Akzeptanz digitaler Kommunikation besteht, aufgrund von Möglichkeiten wie z.B. sich international austauschen zu können, sei es im Beruf oder privat oder der Schnelligkeit, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit der Kommunikation über z.B. E-Mails, SMS oder soziale Netzwerke , was bedeutet, dass man eine wichtige Nachricht sofort zu der Person schicken kann die vielleicht auf einem anderen Kontinent lebt oder gerade im Urlaub ist und das man sich auf das Internet verlassen kann, dass die Nachricht auch bei der anderen Personen ankommen wird. Aber auch die unproblematische Überwindung, von großen Distanzen, was bedeutet, dass es einem Menschen über Medien einfacher fallen kann einem seine Meinung mitzuteilen, satt es persönlich zu machen. Dadurch fällt es einem viel leichter, weil man sich nicht mit der Reaktion des Anderen beschäftigen muss. Jedoch haben all diese Aspekte Nachteile, besonders in Betrachtung der heutigen Jugend. Denn diese sind so sehr von der Digitalisierung geprägt, dass die Leistungsbereitschaft sinkt, die Bedeutsamkeit der Familie verloren geht oder der Berufszufriedenheit sinkt. Zudem verschlechtert sich das Kommunikationsverhalten untereinander, aufgrund das eigene Meinungen auf extreme Art und Weisen übermittelt werden können, dass sich schnell einer verletzt fühlt und dadurch meist auch von der Gesellschaft. Dies sind alles Gründe gegen das Zitat, dass wir von einer digitalen Unverbindlichkeit geprägt sind.

Jedoch gibt es auch genügend Argumente, die das Zitat unterstützen, dass wir in einer Zeit leben, die von digitaler Unverbindlichkeit geprägt ist, denn der Verzicht von sozialen Netzwerken oder Medien allgemein führt dazu, dass man sich einsam oder sogar alleine auf der Welt fühlt. Ohne Medien hat meine so schnell keine Möglichkeit mehr sich mit Freunden zu unterhalten die ein paar Kilometer weiter entfernt wohnen. Man konzentriert sich ganz auf sich selbst, was jedoch heute nicht vorstellbar wäre, weil dadurch auch die weltweite Kommunikation gestoppt wäre, was auch zu großem Nachteil wäre. Eine Folge die am wahrscheinlichsten passieren würde, ist Mobbing, Selbstzweifel usw., denn die unreflektierten Meinungsäußerungen führen schnell dazu, dass man aus der Gesellschaft besonders in Cliquen im Alter von 12-18 Jahre ausgeschlossen wird und als ‘Looser‘ bezeichnet wird.

Georg Diez berichtet in seinem Artikel „Hallo?“ von der digitalen Unverbindlichkeit und verwendet dafür eine Art und Weise wie er dieses darstellt. Zum einen benutzt er anhand einer erfahrenen Situation die durch die Personen A, B und C dargestellt werden, die Möglichkeit Emotionalität in seinem Text hervorzuheben und somit von hoher Authentizität zeugt. Zudem lässt er dem Leser eine hohe Zugänglichkeit zum Text, aufgrund von Beispielen die die Problematik der medialen Kommunikation darstellen und er bewusst glossenhafte Gestaltung verwendet. Jedoch gestaltet er seinen Text sehr subjektiv oder plakativ aufgrund des stark narrativen Stils, wodurch der Kern, die Problematik der Allgemeinheit zu verdeutlichen, misslingt. Zudem fehlen belege beispielsweise von Studien oder Wissenschaftlern die seine Meinung unterstützen können, sodass der Text an Wahrhaftigkeit gewinnt. Dadurch, dass er jedoch nur von persönlichen Erfahrungen erzählt kann der Text auch unglaubwürdig wirken. Zudem fehlt ein wichtiger Aspekt der für jeden Leser eines solchen Artikels wünschenswert ist, Lösungsansätze, wie man mit Problemen der heutigen Kommunikation, umgehen kann.

Feedback:

Ich finde, dass du in der ersten Aufgabe insgesamt wenige Fehler gemacht. Die erkennst außerdem rhetorische Mittel und erklärst diese auch detailliert. Viele deiner Fehler sind eher Flüchtigkeitsfehler. An manchen Stellen wäre es besser, wenn du nicht so lange Sätze formulieren würdest, da diese sonst schwierig zu verstehen sind (ich habe dir eine beispielhafte Stelle mit (!) gekennzeichnet). Du könntest vielleicht versuchen Sinnabschnitte zu machen, um deinen Text besser zu strukturieren.

Bei der zweiten Aufgabe gibt es hier und da auch noch einige Fehler (siehe Fettmarkierung). Ansonsten hast du eine Einleitung geschrieben, in der du klarstellst, worüber du schreibst. Dann hast du im Grunde die Aufgabenstellung abarbeitet. Zu jedem Aspekt aus der Aufgabenstellung hast du einen Absatz gemacht, was ich gut finde, da es deinem Text eine Struktur gibt.

Lyrik

Gedicht "Es ist alles Eitel" (Andreas Gryphius, 1637, Barock)

Das Sonett „Es ist alles eitel“ verfasst von Andreas Gryphius und verfasst im Jahre 1637, stammt aus der Zeit des Barock und thematisiert die Vergänglichkeit des Irdischen.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen und ist in vier Strophen gegliedert, welche jeweils aus vier Versen in der ersten und zweiten Strophe und aus jeweils drei Versen in Strophe drei und vier. Der Aufbau weist daher auf ein Sonett hin, da dieses aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht und durch eine Zänsur in der Mitte des Verses getrennt ist. Das Metrum ist ein sechshebiger Jambus.

Allein die Überschrift „Es ist alles eitel“ (V. 0) verallgemeinert die Situation der Vergänglichkeit, welche durch das Indefinitpronomen „alles“ (V. 0) deutlich wird und domit eine gute Ueberleitung yur ersten Strophe herstellt. Die erste Strophe beginnt mit der Aussage „Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden“ (V. 1) und verdeutlicht somit, dass alles was man sieht, auf der ganzen Welt, vergänglich ist. Zur Zeit des Barocks bezeichnet man die Vergänglichkeit als Eitelkeit was somit ein erstes Merkmal für die Epoche und als klagende Aussage zu betiteln, ist. Zudem wird anhand der Repetitio „du siehst“ (V. 1) deutlich, dass das lyrische Ich das Vergängliche mit eigenen Augen erkennen kann und sieht, wie sich die Welt verändert. Die Verwendung des sechshebigen Jambus und der männlichen Kadenz, verweist darauf, dass es sich hierbei um die Realität handelt, da die männliche Kadenz sehr realitätsnah auf das Gedicht wirkt und somit deutlich macht, dass alles auf Erden von Nichtigkeit überwältigt wird. Folgend erkennt das lyrische Ich, dass sich die Welt ganz schnell verändern wird, indem anhand einer Antithese gesagt wird, „Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;“ (V. 2). Die schnelle Veränderung der Welt wird anhand der Adverbien „heute [und] morgen“ (V. 2) deutlich. Das Pronomen „jener“ (V. 2) verallgemeinert die Situation und lässt daraus schließen, dass jeder bereit dazu wäre, die Welt zu zerstören. Die Verben "reißen" und "bauen" (ebd.)stellen noch deutlicher einen Kontrast zwischen Realität und Zukunft dar. Daraufhin folgt ein weiteres antithetisches Beispiel, welches die Vergänglichkeit des Irdischen darstellt, denn „Wo jetzund Städte stehn, wird eine Wiese sein“ (V. 3). Mit dieser Aussage bezieht sich das lyrische Ich auf die Zerstörung von Städten und vermutet, was durch „wird“ erkennbar ist, dass später mal auf diesem Platz eine Wiese sein wird, „Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden“ (V. 4). Anhand dessen wird klar, dass eine Vorausdeutung in die Zukunft dargestellt ist und die Natur, als die Macht gegen uns Menschen bezeichnet wird. „Schäferskind“ (ebd.) und „Herden“ (ebd.) verdeutlichen die Macht der Natur in Verbindung mit dem Menschen und besonders die Metapher "Schäferskind" (ebd.), beudeutet eine Art Neubeginn im Leben und deutet daraufhin, dass auch die Menschen im Krieg auf einen Neubeginn warten und es schöner wäre wenn dort eine Wiese statt eine Stadt stände. Aufgrund das jedoch die Städte, die dort stehen, auch zerstört werden und somit auch Heimat der dortlebenden Menschen, zeigt diese, wie vergänglich das Irdische ist. Im Allgemeinen lässt sich in der ersten Strophe ein sechshebiger Jambus erkennen, mit zwei männlichen Kadenzen in Vers eins und vier und zwei weiblichen Kadenzen in Vers zwei und drei. Zudem liegt ein umarmender Reim (abba) vor, welcher die Gesamtsituation des Vergänglichen darstellt. Die Verwendung des sechshebigen Jambus Alexandrina vermittelt eine Art Monotonie und verdeutlicht die klagenden Aussagen und die Sorgen und Ängste der Eitelkeit, welche auf den 30- jährigen Krieg zurückzuführen ist, aufgrud der Zerstörung ihrer Heimat und den Umständen unter denen diese Menschen leben.

Die zweite Strophe folgt mit einer Antithese „Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden“ (V. 5) und hebt somit die Vergänglichkeit der Pflanzen hervor. Das lyrische Ich bemerkt also, dass auch die Natur vernichtet wird und das „Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein“ (V. 6). Mit „pocht“ (ebd.) und „Asch und Bein“(ebd.) wird metaphorisch das Herz eines Lebewesens, welches aufhört zu schlagen dargestellt und das Einzige was übrig bleibt ist „Asch und Bein“ (ebd.) ein kleiner Teil des Lebewesens. Die Anapher „Was“ (ebd.) deutet daraufhin, dass alles in der Welt irgendwann nicht mehr existieren wird. Zudem wird anhand der Aussage „Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein“ (V. 7) deutlich, das Dinge, wie in diesem Beispiel „Erz und Marmorstein“ (ebd.), welche zur Zeit des 17. Jahrhunderts als unzerstörbar galten, auch zerstörbar sind. Das zeigt wie bedeutungsvoll und rational es war, alles zu zerstören. Und nur das was „ewig sei“ (ebd.) ist nicht vergänglich, denn mit „ewig“ ist metaphorisch Gott gemeint, denn er wird niemals sterben. Vers acht wird mit der Personifikation „Glück“ (V. 8) eingeleitet, welches „uns anlacht“(vgl. V.8) und mit der Lautmalerei „donnern die Beschwerden“ (V. 8) gegenübergesetzt. Das Glück und die Beschwerden stehen uns Menschen im Leben sehr nah gegenüber und verdeutlichen die Gefühle der Menschen und lassen die Angst vor der Vergänglichkeit deutlich werden. Das Personalpronomen „uns“(ebd.) unterstreicht, dass wir Menschen unter diesen Umständen leiden und bemerken das uns die Angst bevorsteht.

Untersucht man die ersten beiden Strophen lässt sich ein Aufgesang erkennen, der die Dramatik der Vergänglichkeit darstellt und die äußeren Probleme in der Welt schildert, während in der dritten und vierten Strophe auf die Gedanken und Gefühle der betroffenen Menschen Bezug genommen wird. „Der hohe Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn“(V. 9) verdeutlicht, dass all die Träume der Menschen bald nicht mehr existieren werden und sich von den schönen Erinnerungen, welche metaphorisch als „Traum“ (ebd.) betitelt werden, verabschieden müssen. Der dominierdene Verb „müssen“(ebd.) verdeutlicht ebenfalls, dass das Schicksal der Menschen, worunter zu verstehen ist, dass den Menschen im 17. Jahrhundert die Heimat genommen wurde, eintreten wird und es keinen Ausweg geben würde. Daraufhin stellt das lyrische Ich sich eine rhetorische Frage „Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?“(V. 10) und versetzt sich damit in die Situation der Menschen im Krieg. Denn ihnen ist bewusst, dass ihr Leben als „leichte[r] Mensch“(ebd.) vergänglich ist. Die Verwendung des Begriffs „leicht“ (ebd.) untermauert den Stellenwert der Menschen und somit auch den darauf bezogenen Umgang. Auch wird das Leben als „das Spiel der Zeit“(ebd.) dargestellt, was zeigt, dass das Leben als unwichtig betrachtet wurde und das zwei Mächte gegeneiander kämpfen. Das lyrische Ich findet sich in der Situation selbst als Opfer und realisiert die Katastrophen, denen der Mensch ausgesetzt ist, indem er eine Interjektion „Ach“(V. 11) verwendet und all seine Sorgen zum Ausdruck bringt. Zudem bringt er durch das nochmals erwähnte Nummeral „alles dies“(V.11) die Vergänglichkeit des ganzen Lebens zum Ausdruck und zeigt wie wertvoll das Leben für den Menschen ist, indem er das Adjektiv „köstlich“(V. 11) verwendet, welches eher als etwas schönes gilt und man in Erinnerung behält. Daraufhin akkumuliert das lyrische Ich mehrere Bezeichnungen für die Vergänglichkeit auf und benennt sie „Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind,/Als Wiesenblum, die man nicht wieder find´t!“(V.12f.). Das Wortfeld der verwendeten Substantive lassen sich sher gut im bezug auf die Vergänglichkeit beziehen, denn Dunkleheit veranschaulicht die Trauer der Menschen, Staub die Asche die von den abgerissenen Städten und toten Menschen übrig bleibt, sowie der Sturm der die Zeit des Krieges und der daraus enstehenden Folgen widerspiegelt. Um den Zeitraum eines Menschenlebens zu dieser Zeit darzustellen, verwendet der Autor den Vergleich mit der „Wiesenblum, die man nicht wieder find´t!“(ebd.). Eine Blume lebt mit vielen anderen Artgenossen zusammen in einem Lebensraum, bis sie nach einer bestimmten Zeit verblüht und somit ihr Leben verliert. Mit der „Wiesenblum“(ebd.) assoziiert das lyrische Ich den Menschen und verdeutlicht die Vergänglichkeit und den Zustand das der Mensch nicht mehr auf der Erde da sein wird. Die Anapher „Als“(ebd.) unterstützt die Bezeichnung der Vergänglichkeit und hebt diese damit hervor. Um jedoch das wahre an der Vergänglichkeit herauszufinden, erzählt das lyrische Ich in der letzten Strophe von „Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!(V. 14). Da das Irdische vergänglich ist, ist das Einzige, was Überirdisch ist gleichzeitig auch das, „was ewig ist“(ebd.) und damit ist Gott gemeint, denn er ist der Herrscher über die ganze Welt und steht auch über allem was es auf der Welt gibt. Somit macht das lyrische Ich und Menschen bewusst, dass das was für den Menschen übrig bleibt und das ist nichts, keine wahrnehmen möchte. Keiner möchte verstehen, dass nur Gott bestehen bleibt.

In den letzten beiden Strophen ist auffällig, dass diese aus jeweils drei Versen bestehen und ein Schweifreim vorweisen. Diese Veränderung des Reimschemas verweist auf ein weiteres Merkmal von Sonetten und bestätigt dieses damit nochmal. Der sechshebige Jambus wird aufgrund der in der Mitten getrennten Zäsur aufgrund von These und Antithese in Strophe eins und zwei als Alexandrina bezeichnet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht aufgrund ihrer formalen Aspekte, die Folgen des 30-jährigen Kriegs, die Vergänglichkeit, anhand von Thesen und Antithesen sowie Anaphern und Metaphern sehr gut verdeutlichen. Aufgrund eines Sonetts wird die Epoche deutlich und damit auch den verwendeten Inhalt der Vergänglichkeit, welche zu dieser Zeit sehr schlimm waren. Das Reimschema trägt zum Verständnis des damals herrschenden Kriegs bei.


Gedicht "Kleine Aster" (Gottfried Benn 1912, Expressionismus)

Das expressionistische Gedicht „Kleine Aster“, welches von Gottfried Benn verfasst und 1912 veröffentlicht wurde, thematisiert die Nichtigkeit des Menschen.

Das 15- versige Gedicht lässt sich in vier Sinnabschnitte einteilen, da diese nur aus einer Strophe besteht. Jedoch die Überschrift „Kleine Aster“ sagt schon viel über das Gedicht aus, da sie im Gegensatz zum Bierfahrer in den Vordergrund gesetzt wird. Denn das Adjektiv „klein“(V. 0) verdeutlicht ein Gefühl von Emotionalität. Kleine Dinge möchte man beschützen, sie wirken sehr sanft und zerbrechlich. Das Substantiv „Aster“(ebd.) ist eine Herbstblume und somit nur in einer begrenzten Zeit blüht. Aufgrund dessen verdeutlicht die Aster die Zeit der Vergänglichkeit und nimmt damit direkten Bezug zur Epoche des Expressionismus, in der Trostlosigkeit, Tod und das Surreale von Bedeutung war. Zudem stellt die Überschrift eine weitere Verbindung zum Gesamtkontext des Gedichts her, da die Beziehung zwischen Mensch und Pflanze im Laufe des Gedichts geschildert wird und die Blume somit einen klaren Vorteil hat.

Zu Beginn des Gedichts erzählt Benn „Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt“(V. 1). Damit leitet der Autor sein Gedicht ein. Der unbestimmte Artikel „Ein“(ebd.), welcher darauf hinweist, dass die Leiche nicht konkret zu erkennen ist und es somit einer von vielen ist. Somit verallgemeinert der Autor die Menschen. Die Beschreibung wer die Person war. Außer ein „ersoffener Bierfahrer“(ebd.) lässt sich nicht herausfinden. „Bierfahrer“(ebd.) war zur Zeit des Expressionismus ein gängiger Beruf, der dafür zuständig war, mit einer Karre , Bier an die Haushalte zu liefern. Das Adjektiv „ersoffen“(ebd.) deutete auf einen brutalen Tod hin, denn normalerweise ertrinken Menschen., Das Verb 2WURDE28EBD:9 IST IM Präteritum verfasst und deutet darauf hin, dass die Situation schon vor längere Zeit passiert sein muss und der Autor von einem Geschehen berichtet. Zudem erzählt Benn davon, dass die Leiche „auf den Tisch gestemmt“(ebd.) wurde. Allein diese Beschreibung „gestemmt“(ebd.) wirkt sehr brutal und gefühlslos. Stemmen benutzt man, wenn etwas sehr schwer ist und mit viel Kraft getragen werden muss. Die Interpunktion, Punkt am Ende des Verses unterstreicht die Realität des Geschehens. Folgend spricht Benn davon, dass „Irgendeiner […] ihm eine dunkelhelllila Aster/zwischen die Zähne geklemmt [hatte]“ (V. 2). Dabei ist auffällig, dass das Indefinitpronomen „Irgendeiner“(ebd.) wieder keine klare Antwort darauf gibt, wer die Aster zwischen die Zähne der Leiche geklemmt hat. Somit baut sich eine seriöse und nachdenkliche Spannung auf, weil wieder erneut eine Unklarheit aufkommt. Auch wiederholt sich der Tempus im Verb „hat“(ebd.) und verweist auf eine schon vergangene Situation hin. Die Nennung der „dunkelhelllila Aster“(ebd.) wirkt sehr verwirrend aufgrund des Neologismus „dunkelhell“(ebd.) , denn dieser zeigt einen Kontrast zwischen dunkel und hell und verdeutlicht repetierend die Seriosität und Verwirrung der geschilderten Situation, denn eine Blume kann nicht dunkel und gleichzeitig hell sein. Vers zwei lässt sich durch ein Enjambement bei „Aster“(ebd.) trenne und folgt mit den Worten “zwischen die Zähne geklemmt“(V. 3). Der Zeilenbruch ist hier von besonderer Bedeutung, weil dadurch der Fokus auf die Aster gelegt wird und somit wichtig wirkt. Dies lässt sich auch auf den Gesamtkontext des Gedichts beziehen und auf die Wahl der Überschrift. Um die Situation fortzuführen, redet er davon, dass man die Aster zwischen die Zähne […] geklemmt [hat]“(V. 3). Dieser Vorgang wirkt wieder sehr irritierend, skurril und schräg, denn die Vorstellung einer Leiche eine Blume zwischen die Zähne zu klemmen, obwohl der Mensch nicht mehr lebt, deutet auf eine bestimmte Absicht hin. Das Adjektiv „geklemmt“(ebd.) wirkt sehr bedrückend und löst ein Gefühl von Angst aus. Angst und Druck ist daran festzuhalten, dass sich jeweils das letzte Wort in Vers eins und drei aufeinander reimt und mit der Interpunktion, Punkt beendet wird. Beide Adjektive lassen sich als Tautologie bezeichnen. Zudem verweist die Beschreibung und speziell die Verwendung der brutalen und skurrilen Adjektive auf einen pietätlosen Umgang mit dem Menschen hin. Dies lässt daraus schließen, dass Blume und Mensch in einer Beziehung zueinander stehen. Die Endung des Punktes untermauert die Realität der Situation und lässt damit Spannung aufbauen. Auffällig im ersten Sinnabschnitt ist das Reimschema, welches nicht eindeutig ist, aufgrund, dass sich Vers eins und drei reimen und Vers zwei alleine steht. Dies lässt den zweiten Vers in den Vordergrund stellen und somit auch die Aster, was wieder zeigt,, dass sie eine bedeutende Rolle im Gedicht hat.

Im zweiten Sinnabschnitt beginnt das lyrische Ich die Handlung einer daraus erkennbaren Obduktion detailliert zu beschreiben. Dass das lyrische Ich über die Handlung berichtet, wird daran deutlich, dass „Als ich von der Brust aus“(V. 4) das Personalpronomen „ich“(ebd.) verwendet wird. Außerdem lässt sich anhand des Gedichts und der Perspektive erkennen, dass Benn selber die Situation erlebt hat und somit seine eigene Obduktion, schildert. Das lyrische Ich beschreibt die Handlung „von der Brust aus“(ebd.) und führt fort mit „unter der Haut/ mit einem lanegn Messer“(v. 5f.). Das lyrische Ich beschreibt emotionslos, indem er seine Abfolge ohne weitere Kommentare von Gefühlen und Gedanken, erzählt. Der Gedanke unter der Haut mit einem langen Messer etwas aufzuschneiden, hinterlässt einen sehr bedrückenden und gefährlichen Eindruck. Die Hervorhebung des Enjambements hinter Haut und Messer hebt hervor, dass es für den Gerichtsmediziner nicht interessant ist, auf welche Art und Weise er einen Menschen behandelt. Daraufhin schildert er kontinuierlich, dass er „Zunge und Gaumen herausschnitt“(V. 7). Daran wird nochmal deutlich, dass es sich bei der Obduktion um einen Arzt handeln muss, da er wiederholt keine Gedanken und Gefühle die ihm dabei durch den Kopf gehen könnten erwähnt, scheint diese Art von Operation normal für ihn zu sein. Zudem wird langsam die Beziehung zum zwischen Arzt und Mensch deutlich, da das Verb „herausschneiden“(ebd.) sowie „gestemmt“(V.1) und „geklemmt“(v.3) den Umgang mit der Leiche beschreibt und alle Wörter einen sehr brutalen und skurrilen Gedanken hinterlassen. Im Gegenteil zur Aster, welche jetzt thematisiert wird, „muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt“(V. 8). Das Verhältnis zur Aster wird sofort anhand der Beschreibung deutlich, denn „anstoßen“(ebd.) wirkt sehr sanft und emotional. Auch dort wird der Beschützerinstinkt, welcher in der Überschrift auch schon angedeutet wird, klar. Dass es sich hierbei um die Aster handelt, wird an dem Personalpronomen „sie“(ebd.), deutlich, welches in Vers acht zweimal erwähnt wird und somit die Bedeutung und somit auch das <verhältnis der Blume dargestellt. Die sanfte und emotionale Art, die der Aster angeeignet ist, wird auch anhand des Verbs „gleiten“(V.8), hervorgehoben. Zudem lässt sich in Vers sieben und acht ein weiteres Reimpaar der jeweils letzten Wörter, herausfinden. „Herausschnitt“(V. 7) und „glitt“(V. 8). Beide Verben beziehen sich jeweils auf die Beziehung des Menschen und der Blume und stellt dadurch eine Verbindung zwischen beiden Hauptrollen und dem Arzt her. Daher, dass die Handlung kontinuierlich und emotionslos aus der Perspektive des Gerichtsmediziners geschildet ist, wird die direkte Beziehung zur Blume bzw. zum Menschen, deutlich. Aufgrund der sanften und emotionalen Wortwahl, lässt sich eine bedeutendere Beziehung zwischen Blume und Arzt feststellen. Dass der tote Mensch in den Hintergrund gestellt wird, erklärt sich auch bei der Beschreibung „in das nebenliegende Gehirn“(V. 9). Dies deutet darauf hin, dass das Gehirn der Leiche schon entnommen wurde und nicht mehr im Körper vorhanden ist und zeigt wieder die kalte Beziehung zum Menschen. Die Wertstellung der Menschen lassen sich jedoch gut auf den Expressionismus beziehen, denn Zustände wie Verzweiflung, Ängste und Endhumanisierung waren damals Realität. Insgesamt lässt sich anhand der detaillierten Beschreibung der Obduktion erkennen, dass die Aster aus dem Mund in das „nebenliegende Gehirn geglitten ist. Dies verleiht dem Gedicht wieder die skurrile und merkwürdige Art.

Im darauffolgenden Abschnitt beschreibt das lyrische Ich den weiteren Vorhang der Obduktion, mit „Ich packte sie ihm in die Brusthöhle/zwischen die Holzwolle,/als man zunähte.“(V.10ff.). Direkt ist die Verwendung des Personalpronomens „ich“(ebd.) auffällig, welches den Vorgang personalisiert und somit auf Benn zurückzuführen ist. Die gesamte Beschreibung erinnert an eine merkwürdige Obduktion, weil die Aster zu diesem Zeitpunkt eine sehr wichtige Rolle spielt, wo das lyrische Ich davon erzählt, dass der Arzt die Aster zwischen die Holzwolle in die Leiche legt und zunäht (vgl.V.11f.). Früher benutze man Holzwolle, um die Leichen zu präparieren und sie auszustopfen. Beschrieben wird, dass die Aster zwischen die Holzwolle gelegt wird. Dadurch entsteht ein weiterer Schutz für die Blume, da sie die Leiche nicht mehr berührt. Daraufhin schildert das lyrische Ich, dass die Leiche zugenäht wird zusammen mit der Aster. Dadurch entsteht eine weitere Verbindung zwischen Aster und Mensch, da das Leben der Aster in diesem Zeitpunkt ebenfalls Abschied nimmt. Das es sich hierbei um einen Abschied handelt und somit einer Beerdigung ähnlich ist, wird deutlich in „Trinke dich satt in deiner Vase!/Ruhe sanft,/kleine Aster!“ (V. 13ff.). Die Personifikation in „Trinke dich satt in deiner Vase!“(ebd.), und die Verwendung des Personalpronomens „dich“(ebd.), verdeutlicht, wie wichtig ihm die Aster ist. Generell nimmt er ausschließlich nur noch Bezug zur Aster und zeigt somit das ein Rollentausch zwischen Mensch und Pflanze stattfindet. Benn als Arzt, welcher sich in seinem Beruf nur mit Menschen beschäftigt und diese Interessen bevorzugt, scheint wohl eineenge Beziehung zu Pflanzen zu haben und behandelt diese wie Menschen, was sich auf die Personifikation zurückführen lässt und die Interpunktion, Ausrufezeichen ebenfalls unterstreicht. Die Aussage klingt jedoch sehr ironisch denn hier personifiziert das lyrische Ich den Menschen, als Überlebensquelle für die Pflanze und hebt somit hervor, dass das Leben der Aster von größerer Bedeutung ist. Er missbraucht den Menschen zum leben der Pflanze und stellt die Leiche als ein Objekt dar. Die Erinnerung an eine Beerdigung wird anhand des Ausdrucks „Ruhe sanft, /kleine Aster!(ebd.) deutlich. Das lyrische Ich wünscht ihr Ruhe und Frieden auf dem Weg zum Tod. All diese Gedanken werden beim Tod eines Menschen verwendet. Anhand daran zeigt sich wieder der Rollentausch zwischen Mensch und Blume. Die Interpunktion, Ausrufezeichen unterstreicht die Wertlosigkeit des Menschen und hebt dadurch die Wertstellung der Aster hervor. Es wird deutlich klar, welche Verhältnisse das lyrische Ich hat. Zudem ist auffällig, dass im letzten Abschnitt ein Tempuswechsel vorliegt. Im gesamten Gedicht wird das Präteritum verwendet, welches distanzierter und unruhiger wirkt im Gegensatz zum Präsens, das Nähe und Unmittelbarkeit verdeutlicht. Somit wird die Bedeutung der Aster nochmals mehr hervorgehoben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht und insbesondere die detaillierte Beschreibung der Obduktion ein gutes Beispiel dafür ist, um die Wertlosigkeit der Menschen zur Zeit des Expressionismus, darzustellen. Verschiedene Wortgruppen, der Tempuswechsel sowie die Interpunktionen die im Gedicht verwendet werden, unterstreichen die Bedeutung der Pflanze und dem Menschen. Besonders im letzten Sinnabschnitt und bei der Überschrift wird die Vergänglichkeit deutlich. All dies wird durch das fehlende Reimschema und fehlende Metrum unterstrichen.


Untreu, August Stramm

Gedichtsanalyse Das Gedicht „Untreu“ verfasst von August Stramm und veröffentlicht im Jahre 1915 zur Zeit des Expressionismus thematisiert den Zerfall zwischenmenschlicher Beziehungen.

Schon die Überschrift „Untreu“ weist auf die gesamte Situation des Gedichtes hin. Es handelt sich dabei um eine Frau, die einen Menschen, das lyrische Ich betrügt und dabei erwischt wird. Das es sich bei dem Betrug um eine Frau handelt, lässt sich im Laufe des Gedichts an „Kleidersaum“ (V. 10) erkennen. Jedoch leitet das Gedicht mit „Dein Lächeln weint in meiner Brust“(V. 1) ein und lässt somit direkt die Gefühle des lyrischen Ichs, hervorheben. Auffällig in diesem Vers ist die paradoxe Aussage „Lächeln weint“(ebd.), indem ein Kontrast der Gefühle dargestellt wird. Das Lächeln symbolisiert die Frau, da das Personalpronomen „Dein“(ebd.) vom lyrischen Ich erzählt wird und die Frau die Protagonistin im Gedicht ist. Die Dame scheint wohl kein Problem damit zu haben andere Menschen zu verletzen, da „Lächeln“ einen positiven und glücklichen Eindruck verleiht. Im Gegensatz dazu, beschreibt das Verb „weinen“(ebd.) eine traurige und verletze Atmosphäre, welche sich gut auf das Opfer beziehen lässt. Zudem scheint das lyrische Ich sehr verletzt zu sein, weil es von „meiner Brust“(ebd.) erzählt und unter der Brust das Herz liegt, welches durch den Betrug sehr betroffen ist. Diese Aussage hebt dadurch seine Trauer nochmals hervor. Somit erfährt man direkt einen Einblick in die Gefühle der Menschen, welche sich weiterhin in „Die glutverbissnen Lippen eisen“ (V. 2) zeigen lassen. Deutlich wird der Charakter der Frau, da der Neologismus „glutverbissnen“ (ebd.) in Zusammenhang mit Leidenschaft und Ekstase gebracht werden kann und die Frau somit sehr offen und verführerisch wirkt. Der Bezug zu den Lippen untermauert ebenfalls die Leidenschaft zur betrügerischen Liebe. Jedoch scheint die Frau bemerkt zu haben, dass sie bei ihrem Betrug erwischt wird, da ein erneuter Widerspruch „eisen“ (ebd.) erwähnt wird, was sehr kalt und hart wird. Dies stellt zum einen die plötzliche Unterbrechung des Liebesspiels zwischen Frau und Betroffenem dar, sowie das Gefühl des inneren Erkaltens und Erstarrens, indem sie bemerkt, dass sie bei Ihrer Tat erwischt wurde. Somit geht das warme, glühende und leidenschaftliche Gefühl direkt verloren. Die Situation wird für die Betrügerin immer unangenehmer, denn „Im Atem wittert Laubwelk!“(V. 3). Auch dieser Vers ist von einer Antithese geprägt, denn der „Atem“ (ebd.) verkörpert das Leben und die Leidenschaft der Frau, während „Laubwelk“ (ebd.) , die Vergänglichkeit und somit den Tod der Frau assoziiert. Laub ist Vertrocknetes und Zerfallenes vom Baum, welches so gesehen Totes vom Baum ist und „...welk“(ebd.) verstärkt die gesamte Situation nochmal und deutet somit darauf hin, dass etwas vergänglich und somit tödlich ist. Vergänglichkeit ist zudem ein Thema, welches zur Zeit des Expressionismus alltäglich war und der Wert des Menschen missachtet wurde. Somit wird der Bezug zur Überschrift „Untreu“ ganz deutlich und zeigt ebenfalls die Wertlosigkeit der Menschen. Das Verb „wittert“(ebd.) zeugt von großer Angst und symbolisiert ein Zittern im Körper der Frau und zeigt somit wie geschockt und geprägt sie von ihrem Ertappen ist. Die Interpunktion, Ausrufezeichen hinter Laubwelk stellt ebenso formal das Ende ihres Lebens dar, auch wenn es hier das Ende des Verses ist.

Folgend erzählt das lyrische Ich , dass „Dein Blick versargt“ (V. 4). Die Anapher „Dein“ (ebd.) deutet wieder darauf hin, dass es sich um die Frau handelt und sie sich bedrückt fühlt, weil sie persönlich angesprochen wird. Der Neologismus „versargt“ (ebd.), stellt ebenfalls den Bezug zum Tod her, da versargt ein Verb vom Substantiv „Sarg“ ist und in einem Sarg tote Menschen aufbewahrt werden und in die Erde hinab gelassen werden, bis sie zu Staub verfallen. In diesem Fall richtet sich dieses Verhalten auf den „Blick“ (ebd.) der Frau und zeigt, dass die Frau sich in dieser Situation sehr unwohl fühlt und am liebsten im Boden versinken würde. Auch hier wird wieder der Bezug zur Vergänglichkeit und dem Zerfall zwischenmenschlicher Beziehung, deutlich. Der fünfte Vers besteht ausschließlich aus der Konjunktion „Und“ (V. 5) und verbindet somit den vierten und sechsten Vers miteinander. Zudem wird die unkontinuierliche Länge der Verse deutlich und lässt sich auf die tragische und unkontrollierte Situation zurück führen. Folgend geht das lyrische Ich weiter auf das Handeln und die Gefühle der Frau ein: „Hastet polternd Worte drauf.“ (V. 6). Dabei wird die Nervosität und Unruhe beim Verb „hastet“ (ebd.) der Frau, hervorgehoben. Anhand dessen und an „polternd“(ebd.) merkt man, dass die Frau aus der Situation flüchten will, jedoch nicht davon weg kommt, ihr Handeln zu gestehen. Dabei wirkt das Verb „hastet“ nicht glaubhaft, da sie sich nicht die Zeit nimmt in Ruhe über ihr Verhalten zu reden, sondern schnell ein paar Worte finden muss, um aus der beklemmenden Situation zu entkommen. Dem lyrischem Ich wird bewusst, welchen Konsequenzen die Frau ausgesetzt ist und das sie einen großen Fehler gemacht hat, was auch die Interpunktion des Punktes deutlich macht, sowie die darauffolgenden Verse, „Vergessen/ Bröcklen nach die Hände!“ (V.7f.). Das Verb „Vergessen“ (V. 7) steht alleine in einem Vers und ist somit von besonderer Bedeutung, denn der Frau wird jetzt erst bewusst, dass sie mit ihrem unmenschlichen verhalten die Beziehung der beiden zerstört hat und merkt, dass dieses handeln Konsequenzen haben wird. „Bröckeln nach die Hände“ (V. 8) zeigt ebenfalls die Folgen der Frau, denn das Verb „bröckeln“ (ebd.) steht hier auch metaphorisch für den Zerfall der Beziehung zwischen der Frau und dem lyrischen Ich. Auch das Ausrufezeichen am Ende des Verses verdeutlicht die Wahrheit und Folgen des Betrugs und setzt dem zerfall der Verbindung zwischen den beiden Personen ein Ende. Ihren Charakter ihre Art wird durch „Frei“ (V. 9) sehr stark hervorgehoben, weil dieses Adjektiv alleine in einem Vers steht. Frei bedeutet so viel, wie das sie sich an niemanden gebunden gefühlt hat und in der Zeit der Beziehung nur an sich selbst gedacht hat und nicht an ihre Partnerschaft. Dies zeigt auch, dass sie sehr naiv und selbstbewusst ist. Denn auch „Buhlt dein Kleidersaum“ (V. 10), verweist auf ihre hochgezogene Art und auf ihre freizügige Art und ihr gedankenloses Leben. „Buhlt“ (ebd.) zeiht auch, dass sie sehr beliebt bei Männern ist, da es für sie einfach scheint, einen anderen Partner zu finden. Das sie ein Kleid trägt, was durch „Kleidersaum“ (ebd.) deutlich wird, verkörpert auch ihre freie und lebensfrohe Art. Darauf lässt sich auch das nicht vorhandene Reimschema und Metrum beziehen, denn dieser Zusammenbruch der Partnerschaft hinterlässt eine große Verwirrung und Enttäuschung, die den Menschen zu einem anderen Menschen werden lässt und somit keine Struktur mehr in seinem Leben hat, sowie das Gedicht auch. Zudem zeugt es auch von großem Selbstbewusstsein, wenn man in der Lage ist nur auf sich selbst zu achten und eine Beziehung zu Grunde gehen zu lassen. Zum Ende des Gedichts kommt das gesamte wahre Ich aus der Frau heraus, denn „Schlenkrig/Drüber rüber! (V. 11f.) untermauert nochmal, wie freizügig die Partnerin des lyrischen Ichs ist und zeigt das endgültige verhalten der Affäre.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gedicht anhand der Situation die geschildert wird, die Vergänglichkeit der Menschen und deren Wertlosigkeit konkret darstellt. Zudem zeugen Wörter wie eisen, wittert, versargt, polternd und bröckeln von Angst und Hass und verdeutlichen die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und der Partnerin. Das nicht gegebene Reimschema, Metrum und unterschiedliche Verslänge, unterstreichen die unkontrollierte und enttäuschte Art der beiden Personen. Neologismen und Metaphern unterstützen die verdeutlichen den Zerfall der zwischenmenschlichen Beziehung.

Klausurberichtigung Lyrik

Alina Das Gedicht „Schluss des 1648sten Jahres“, verfasst von Andreas Gryphius und veröffentlicht im Jahre 1698, zu Zeiten des Barocks, thematisiert die Vergänglichkeit des Menschen.

Zu Beginn des Gedichts werden durch die Verwendung des Imperatives „Zeuch hin, betrübtes Jahr!“ (V. 1) die radikalen Umstände zur Zeit des 30-jährigen Krieges, deutlich. Des weiteren wird durch die Verwendung des Imperativs „Zeuch hin“ (ebd.) deutlich, dass das lyrische Ich die Zeit des 30-jährigen Krieges anspricht und damit das Bedrängnis des Krieges in den Vordergrund stellt. Das Adjektiv „betrübt“ (ebd.) unterstreicht den bedrohlichen und kriegerischen Zustand zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Die Verwendung von „Jahr“ (ebd.) verdeutlicht, dass das Jahr 1648 eines der schlimmsten Jahre des 30-jährigen Krieges war und dieses endlich vergehen soll. Die Repetitio „Zeuch hin“ (ebd.), verdeutlicht, wie schlimm es dem lyrischen Ich zu dieser Zeit geht und diese Zeit endlich ein Ende haben soll. Die Verwendung des Substantivs „Schmerzen!“ (V. 1) zeigt, dass das lyrische Ich durch Kriege und Tode psychisch verletzt wurde und der bedrückende Zustand ein Ende nehmen soll. Die Verwendung der Interpunktion des Ausrufezeichens unterstreicht die Hoffnung der Menschen nochmals. Im zweiten Vers wird ebenfalls „Zeuch hin“(V. 2) verwendet und verdeutlicht somit die Relevanz und Bedeutung des Endes dieser Zeit. Die Verwendung der Substantive „Angst und Weh!“ (V. 2) verdeutlichen den bedrückenden Zustand der Menschen und dass diese in dieser Zeit von keinen anderen Katastrophen konfrontiert worden sind. Das Adjektiv „überhäuft“ (ebd.) unterstreicht die Vielfältigkeit von Armut und Leiden. „Zeuch so viel Leichen nach!“ (V. 3) zeigt ebenfalls, die Massen der Menschentode und damit auch eine metaphorische Bedeutung, dass der 30-jährige Krieg verantwortlich für die vielen Tode ist. „So viel“ (ebd.) hebt die Massen der Leichen hervor und das Ausrufezeichen dieser Aussage spiegelt die Realität wieder. „Bedrängte Zeit vergeh“ (V. 3), manifestiert ebenfalls die schlimme Zeit, die das lyrische Ich erlebt hat und dass diese so schnell wie möglich vergehen soll, da sie „bedrängt“ (ebd.) ist. „Und führe mit dir weg die Last von diesem Herzen!“ (V. 4) ist eine weitere Bitte, die den Menschen erfüllt werden soll. Das bedrückende Gefühl ein Leben ohne Frieden zu führen und die ständige Angst der Lebensgefahr ausgesetzt zu sein, ist eine „Last“ (ebd.) für jeden Einzelnen und scheint durch die Erwähnung des „Herzen“ (ebd.) eine sehr bedeutsame und wichtige Bitte zu sein. Die Interpunktion Ausrufezeichen bringt die Sorgen des lyrischen Ichs betont zum Ausdruck. Deutlich wird das Reimschema, da Vers eins und vier ein Reimpaar bilden, sowie Vers zwei und drei. Dies erfüllt das Kriterium eines umarmendes Reims und zeigt die Sonettform, die im Laufe des Gedichts erkennbar wird. Zudem handelt es sich hierbei um das Metrum des 6- hebigen Jambus und weist im ersten und vierten Vers weibliche Kadenzen auf, die verdeutlichen, dass die „Schmerzen“ (V. 1) im „Herzen“ (V. 4) sehr stark sind und die Menschen unter starken Verlusten leiden. Das erste Quartett thematisiert zusammengefasst, einen Rückschau auf das Vergangene und ist für das lyrische Ich als leidvolles Jahr auszudrücken.

In der zweiten Strophe handelt es sich ebenfalls um einen umarmenden Reim und um eine vierversige Strophe, die somit das zweite Quartett bildet. Das Metrum Alexandriner, welches durchgehend in den Quartetten vorhanden ist, unterstreicht ebenfalls die Sonettform. Inhaltlich wird direkt deutlich, dass der religiöse Bezug zu dieser Zeit sehr bedeutsam für die Menschheit war, was an der Verwendung des Substantivs direkt zu Beginn der zweiten Strophe „Herr“ (V. 5) erkennbar wird. Das lyrische Ich, erkennt, dass sein Leben sobald vergehen wird, was an der Metapher „verschmelzter Schnee“ (V. 6), deutlich wird. Das lyrische Ich stellt zudem infrage, ob die Zeit des lyrischen Ichs wirklich so bedeutungslos und vergänglich ist. Mit der Zeit vergeht ein Mensch und keiner fragt mehr nach ihm. Dies wird an dem Schmelzen des Schnees deutlich und kann mit dem Vanitas-Gedanke gleichgesetzt werden. Darauf folgend wird die Ansprache an Gott deutlich, da die Bitte „Laß doch…“ (V. 7) zeigt, dass das lyrische Ich nicht sterben, sondern leben will. Der Grund dafür ist, „weil mir die Sonn gleich in der Mittagshöh, / Mich noch nicht untergehn gleich ausgebrennten Kerzen!“ (V. 7f.). Die Sonne symbolisiert den Mittelpunkt seines Lebens und bedeutet, dass sein halbes Leben schon vergangen ist und er somit nicht mehr lange Leben wird. Die Verwendung der Konjunktion „Noch“ (V. 8) zeugt von Hoffnung und Bestand, denn dem lyrischen Ich wird bewusst, dass ihr Leben bald ein Ende haben wird, was durch „untergehn“ (ebd.) und „ausgebrennten Kerzen“ (ebd.) deutlich wird. Die Kerzen symbolisieren die Hoffnung an sein Leben, welche jedoch durch die Verwendung „ausgebrennt“ (V. 8) verloren geht und somit den Tod des lyrischen Ichs darstellt. Dies lässt sich auf die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens beziehen.

Die dritte Strophe und somit das erste Terzett, welches einen vierhebigen Trochäus aufweist, wird repetierend mit „Herr“ (V. 9) eingeleitet und verdeutlicht wieder, wie wichtig ihnen auch die Religion ist, denn in dem 30-jährigen Krieg handelte es sich um die Konfessionsspaltung von Katholiken und Protestanten. Dem lyrischen ich wird bewusst, dass in Bezug auf den Krieg kein Ende in Sicht ist, er jedoch darauf hofft und darum betet, dass das Leiden ein Ende hat, was anhand von „genug geschlagen“ (V. 9) und „Angst uns Ach“ (V. 10), deutlich wird. Zudem ist auffällig, dass sich die Verben „geschlagen“ (V. 9) und „getragen“ (V. 10) reimen und somit eine Verbindung zum Krieg und des Leidens herstellen. Somit wird deutlich , welche Bedenken das lyrische Ich hat, denn es wünscht sich Frieden und ein schönes Leben. „Gib doch nur etwas Frist, daß ich mich recht bedenke!“ (V. 11) stellt den Tod des lyrischen Ichs dar. Jedoch bittet er Gott darum, ihn auch an die schönen Dinge im Leben denken zu lassen und nicht nur an den Krieg. Das dieser Vers, aufgrund, dass er sich nicht reimt, alleine sieht, verdeutlicht, wie wichtig dem lyrischen Ich die Zeit zum Nachdenken, an das schöne, kriegsfreie Leben ist. Die letzte Strophe beginnt ebenfalls mit dem Befehl „Gib“ (V. 12), welcher mit dem Rest des Verses von einem Komma getrennt ist und somit die Bedeutung und Relevanz nach einem schöneren und alten Leben in den Vordergrund stellt. Zudem zeigt dies auch wie verzweifelt und zerstört das lyrische Ich ist und wie ihn den 30-jährigen Krieg prägt. Der folgende Vers setzt mit den Worten „daß ich der Handvoll Jahre“ (V. 12) und damit ist der gesamte Krieg gemeint „Froh wird eins vor meiner Bahre!“ (V. 13), was bedeutet, dass das lyrische Ich voller Hoffnung ist, dass er vor seinem Tod noch einmal glücklich wird und nicht sein ganzes Leben mit Krieg, Armut, Tod und .

Im letzten Terzett „Mißgönne mir doch nicht dein lieblicher Geschenke!“ (V. 14) wird die gesamte Hoffnung auf ein schönes altes Leben zum Ausdruck gebracht, welche durch das Substantiv „mir“ (v. 14) deutlich wird. Zudem wird dich die Verwendung des Pronomen „dein“ (ebd.) deutlich, dass Gott derjenige ist, der den Menschen das schöne Leben on Frieden wegnimmt. Daher spricht das lyrische ich Gott direkt an und bezeichnet das Leben, welches sie führen könnten als ein „liebliches Geschenke“ (V. 14). Der Reim „jahre“ (V. 12) und „bahre“ (V. 13) stehen wieder in Verbindung zueinander mit dem Tod, denn jahrelang stehen die Menschen unter Angst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Angst der Menschen, nie mehr in ihr altes Leben zurückkommen, sehr deutlich wird. Das lyrische Ich berichtet von den ganzen schlimmen Umständen, unter denen die Menschen leiden müssen und das ihnen bewusst ist, dass Gott eine bedeutende Rolle für die Menschen in dieser Zeit ist, da dieser ein schönes und ewiges Leben führen kann. Die negativ konnotierten Wörter untermauern die Angst und Trauer der Menschen im Dreißigjährigen Krieg. Anaphern und rhetorische Fragen zeugen von Hoffnung und Sehnsucht. Das geordnete Reimschema unterstreicht zudem die Monotonie des Gedichts und somit die Ansprüche der betroffenen Menschen, dass das Leiden endlich vergehen soll. Im Folgenden werde ich die Unterschiede der Krisenerfahrungen, die in den Gedichten dargestellt sind auf inhaltliche und sprachlich-formale Weise miteinander vergleichen.

Das Gedicht „Schluss des 1648sten Jahres“, welches zur Zeit des Barocks, 1648 veröffentlicht wurde, behandelt die Vergänglichkeit der Menschen, sowie die dramatischen Umstände und den Verlust der Sicherheit der Menschen. In dem Gedicht werden durch Hoffnungen, Sehnsüchte und Bitten ein fundamental-historische Erfahrungen im 30-jährigen Krieg dargestellt. Immer wieder erwähnt das lyrische Ich das Leid und seine Angst, aber auch die Hoffnung nach einem schönen Leben. Zusammenfassend thematisiert dieses Gedicht Reflexionen des kriegs- und der Krisenerfahrungen einer jeweils Generation und deren Spiegelung in der Literatur ihrer Zeit. In dem Gedicht „Meine Zeit“, verfasst von Wilhelm Klemm im Jahre 1916 zur Zeit des Expressionismus, thematisiert ebenfalls das Bedrohungsgefühl der Menschen und deren Verlust von Sicherheit und ist damit übereinstimmend mit dem anderen Gedicht, da der Inhalt auch auf die eigene Gegenwart Bezug nimmt. Das Gedicht beginnt ebenfalls mit Erinnerungen an das schöne, alte Leben. Daraus resultiert ein weiteres Merkmal, dass Überwältigtsein angesichts der jeweiligen komplexen Zeit- und Welterfahrung. Zudem weist sich ein formales Merkmal, die Form des Sonetts und somit der Kontrast zur inhaltlichen Aussage auf. Sprachliche Mittel, wie Anaphern, Akkumulationen sind ein verweis auf die Intensität der Erlebnisse sowie Einsicht in die Fragilität und Bedrohtheit des menschlichen Lebens.

Unterschiede der beiden Gedichte sind, dass der Prozess der Industrialisierung angesprochen wird und dass dieser für Verwirrung der Menschen sorgte. Zudem ist der Bezug zu Gott und der Religion in Kelmms Gedicht nicht gegeben. Die unterschiedliche Bedeutung des Begriffs „Zeit“ ist bei Klemm ein historischer Abschnitt für eine Generation, während in Gryphius Gedicht die Zeit auf seine Lebenszeit Bezug nimmt. Während bei Klemms Gedicht zu Beginn eine hoffnungslose und perspektivlose Anrede im Bezug auf die Zeit vernommen wird, wird in Gryphius Gedicht eine hoffnungsvolle Anrede an Gott durchgeführt.Bei Klemms Gedicht handelt es sich ausschließlich um Klagen der damaligen Zeit, wohingegen im anderen Gedicht die Bitte an Gott, um eine Veränderung des Lebenszustandes Gryphius, im Vordergrund steht. In Bezug auf Sprache und Form ist zu sagen, dass beide Gedichte das identische metrum, die Sonettform aufweisen. Beide Gedichte bestehen aus zwei Quartetten und zwei Terzetten. Das Merkmal der Sonettform ist jedoch eigentlich nur für die Epoche des Barocks typisch. Die Verwendung der Sonettform im expressionistischen Gedicht, deutet daraufhin, dass sich die Umstände in beiden Epochen sehr ähnlich sind, da sie von Tod, Armut, Angst und des Ich-Verlust geprägt waren. Zudem deutet die Sonettform auf die Monotonie des Textes hin und sagt damit aus, dass ein Kreislauf bezüglich des Leidens erkennbar ist. Die Verwendung der männlichen und weiblichen Kadenzen, die in beiden Gedichten geordnet vorhanden sind, zeugen von Bedeutung und Relevanz der Umstände zu dieser Zeit.

In Bezug auf Sprache und Form ist zu sagen, dass beide Gedichte das identische Metrum, die Sonettform aufweisen. Beide Gedichte bestehen aus zwei Quartetten und zwei Terzetten. Das Merkmal der Sonettform ist jedoch eigentlich nur für die Epoche des Barocks typisch. Die Verwendung der Sonettform im expressionistischen Gedicht, deutet daraufhin, dass sich die Umstände in beiden Epochen sehr ähnlich sind, da sie von Tod, Armut, Angst und des Ich-Verlust geprägt waren. Zudem deutet die Sonettform auf die Monotonie des Textes hin und sagt damit aus, dass ein Kreislauf bezüglich des Leidens erkennbar ist. Die Verwendung der männlichen und weiblichen Kadenzen, die in beiden Gedichten geordnet vorhanden sind, zeugen von Bedeutung und Relevanz der Umstände zu dieser Zeit. Ein Merkmal welches ganz deutlich in Gryphius Gedicht erkennbar ist, ist die durchgängige Anbindung der Zeiterfahrung an das Ich des Gedichts, während bei Klemms Gedicht ein Gegenstandsbezug entsteht, dadurch, dass das Ich nicht erwähnt wird in den beiden Quartetten. In Klemms Gedicht spielt die Bildlichkeit eine wichtige Rolle, um die damalige Situation und die Gefühle des lyrischen Ichs wiederzugeben. In dem Gedicht „Schluss des 1648sten Jahres“ steht eher die Rhetorik im Vordergrund um die Bildlichkeit der Umstände darzustellen. Im Bezug auf die Entstehungszeit der beiden Gedichte wird in Klemms Gedicht die Infragestellung eines sinngebenden Daseins dargestellt, welche sich der Epoche des Expressionismus anpasst. In Gryphius Gedicht steht ehr die Bewältigung der Krise des 30-jährigen Krieges im Vordergrund und zeigt dadurch ein typisches Gedicht im Barock.

Im Hinblick auf den Vergleich der beiden Gedichte zeigen sich einige Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel in der Form nd der resignativen Haltung und des Grundtons der beiden Autoren.