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==Elena== | ==Elena== | ||
− | Der vorliegende Textauszug (VV. 2029-2055)Aus dem Drama Nathan der Weise | + | Aufg.1 |
− | Das Drama lässt sich in die Zeit der Kreuzzüge Einordnung und spielt in Jerusalem. Zu Beginn des Dramas, entkommt Recha, Nathans Tochter nur knapp dem Feuertod, da sie von einem Tempelherrn, der vom Sultan Saladin begnadigt wurde, gerettet wurde. | + | Der vorliegende Textauszug (VV. 2029-2055)Aus dem Drama Nathan der Weise, welches von Gotthold Ephraim Lessing verfasst und erstmals 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde, thematisiert die Akzeptanz und Toleranz zwischen und unter den drei monotheistischen Weltreligionen, die durch das Einsetzen des eigenen Verstandes, um eine Gleichstellung dieser drei monotheistischen Religionen zu erzielen, ermöglicht werden. |
− | Der vorliegende Textauszug thematisiert den Erhalt der monotheistischen Religionen durch die Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens. | + | Das Drama lässt sich in die Zeit der Kreuzzüge Einordnung und spielt in Jerusalem. Zu Beginn des Dramas, entkommt Recha, Nathans Tochter nur knapp dem Feuertod, da sie von einem Tempelherrn, der vom Sultan Saladin begnadigt wurde, gerettet wurde. Im weiteren Verlauf fragt Saladin nach der „wahren Religion“, worauf Nathan mit der Ringparabel antwortet. Diese handelt von einem König, der einen Ring, mit der Kraft, vor Menschen und Gott angenehm zu machen besaß. Er ließ zwei Duplikate anfertigen, um jeden seiner Söhne gleichzustellen und übergibt diese vor seinem Tod. Unter den Söhnen kommt es zum Streit über den echten Ring, wobei sie zum Richter kommen. In Folge der Ringparabel möchte Saladin Nathan als Freund haben. Zum Ende hin werden die Verhältnisse untereinander deutlich, wobei der Tempelherr Rechas Bruder ist und zudem der Sohn des Bruders des Sultans. Nathan wird schließlich als Vater von Recha angesehen, obwohl er Recha adoptiert hat. |
− | Zunächst ist zu erkennen, dass durch die Zeichensetzung, sowie die Enjambements, das Lesen erschwert wird. | + | Der vorliegende Textauszug thematisiert den Erhalt der monotheistischen Religionen durch die Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens. Zunächst ist zu erkennen, dass durch die Zeichensetzung, sowie die Enjambements, das Lesen erschwert wird. |
− | Der „Richter“ (V.1) spielt in dieser Textstelle eine wichtige Rolle, da er entscheiden soll, welche der drei Ringe der „wahre“ ist. Dies verbildlicht die eine Person, die sich in dem Recht zu entscheiden sieht, welche Religion denn die „wahre“ sei. Der Richter steht also für alle die sich das Recht zu urteilen nehmen, ob ihre eigene Religion die einzig „wahre“ ist. In diesem Fall erteilt der Richter allerdings keinen „Spruch“ (V. 2), welcher für das Urteil steht, sondern einen „Rat“(ebd). Er nimmt sich also nicht das Recht heraus zu urteilen, sondern will zum denken anregen, die anderen zu akzeptieren und spiegelt damit den Gedanken der Aufklärung wider. Der „Richter“ (V.1) fordert die drei Söhne auf „Die Sache völlig“ (V.4) so zu nehmen, wie sie ist. Er fordert also auf, die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Religionen zu akzeptieren sowie die Tatsache, dass eben die drei Religionen vor Gott gleich viel wert sind und sich nicht auf das Recht zu sagen berufen, dass die eigene Religion die „wahre“ sei. Die Söhne hingegen spiegeln eine gewisse Abwehrhaltung gegenüber dem Richter wider, was durch die Verneinung „Nicht“ (V.2) und die adversative Konjunktion „aber“ (V.3) verdeutlicht wird. Die Imperative, wie zum Beispiel „Geht nur!“ (V.3) betonen die Hauptaussagen des Textes. Die darauffolgenden Gedankenstriche (vgl. V.3) lassen Zeit zur Reflexion. Anhand der Aussage, dass „jeder seinen Ring von seinem Vater“ (V.5) hat und jeder glaubt sein Ring wäre der echte (vgl.V.5f.), wird die Gleichstellung der Religionen angedeutet ohne dass eine besser sei als die andere, da alle den gleichen Ursprung bei Gott haben. Es zeigt vor allem, dass jeder sich darauf beruft, seine Religion sei die „wahre“. Der „Vater“ (V.7) steht für Gott, der „Die Tyrannei des Einen Rings“ (V.8), also die Einbildung, es gäbe nur eine „wahre“ Religion, nicht länger ertragen konnte und deshalb die beiden Duplikate anfertigen ließ. Dabei sind die drei Religionen für Gott „gleich/ Geliebt“ (V.11) um „einen zu begünstigen“ (V.12) was wiederum die erwünschte Gleichstellung verdeutlicht. Ihm (also dem Richter) ist wohl bewusst, dass „jeder seiner unbestochnen/ Von Vorurteilen freien Liebe nach“ (V.13f.) eifre, sodass sich, auf die Religion bezogen, niemand in seiner Religion angreifbar fühlt und man auch keine Vorurteile gegenüber seiner Religion hat. Er spielt also darauf an, dass man, so wie man seine eigene Religion sieht, die anderen auch behandelt, also ohne Vorurteile. Damit spielt er auf | + | Der „Richter“ (V.1) spielt in dieser Textstelle eine wichtige Rolle, da er entscheiden soll, welche der drei Ringe der „wahre“ ist. Dies verbildlicht die eine Person, die sich in dem Recht zu entscheiden sieht, welche Religion denn die „wahre“ sei. Der Richter steht also für alle die sich das Recht zu urteilen nehmen, ob ihre eigene Religion die einzig „wahre“ ist. In diesem Fall erteilt der Richter allerdings keinen „Spruch“ (V. 2), welcher für das Urteil steht, sondern einen „Rat“(ebd). Er nimmt sich also nicht das Recht heraus zu urteilen, sondern will zum denken anregen, die anderen zu akzeptieren und spiegelt damit den Gedanken der Aufklärung wider. Der „Richter“ (V.1) fordert die drei Söhne auf „Die Sache völlig“ (V.4) so zu nehmen, wie sie ist. Er fordert also auf, die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Religionen zu akzeptieren sowie die Tatsache, dass eben die drei Religionen vor Gott gleich viel wert sind und sich nicht auf das Recht zu sagen berufen, dass die eigene Religion die „wahre“ sei. Die Söhne hingegen spiegeln eine gewisse Abwehrhaltung gegenüber dem Richter wider, was durch die Verneinung „Nicht“ (V.2) und die adversative Konjunktion „aber“ (V.3) verdeutlicht wird. Die Imperative, wie zum Beispiel „Geht nur!“ (V.3) betonen die Hauptaussagen des Textes. Die darauffolgenden Gedankenstriche (vgl. V.3) lassen Zeit zur Reflexion. Anhand der Aussage, dass „jeder seinen Ring von seinem Vater“ (V.5) hat und jeder glaubt sein Ring wäre der echte (vgl.V.5f.), wird die Gleichstellung der Religionen angedeutet ohne dass eine besser sei als die andere, da alle den gleichen Ursprung bei Gott haben. Es zeigt vor allem, dass jeder sich darauf beruft, seine Religion sei die „wahre“. Der „Vater“ (V.7) steht für Gott, der „Die Tyrannei des Einen Rings“ (V.8), also die Einbildung, es gäbe nur eine „wahre“ Religion, nicht länger ertragen konnte und deshalb die beiden Duplikate anfertigen ließ. Dabei sind die drei Religionen für Gott „gleich/ Geliebt“ (V.11) um „einen zu begünstigen“ (V.12) was wiederum die erwünschte Gleichstellung verdeutlicht. Ihm (also dem Richter) ist wohl bewusst, dass „jeder seiner unbestochnen/ Von Vorurteilen freien Liebe nach“ (V.13f.) eifre, sodass sich, auf die Religion bezogen, niemand in seiner Religion angreifbar fühlt und man auch keine Vorurteile gegenüber seiner Religion hat. Er spielt also darauf an, dass man, so wie man seine eigene Religion sieht, die anderen auch behandelt, also ohne Vorurteile. Damit spielt er auf die Humanistischen Grundsätze an. Das Streben „um die Wette“ (V.15) verdeutlicht den Kampf untereinander. Dabei hofft jeder „Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an den Tag/ Zu legen!“ (V.16f.). Dies bedeutet, dass jeder bestrebt den eigenen Glauben zu verbreiten. Dem soll mit „Sanftmut“ (V.17), „Verträglichkeit, mit Wohltun“ (V.18) und Ergebenheit“ (V.19) entgegengekommen werden, also mit Akzeptanz gegen über den anderen Religionen. Die Alliteration „tausend tausend“ (V.22) in Bezug auf die in Zukunft vergehenden Jahre spiegelt den fortwährenden Streit der Religionen wider, wenn man diesen keine Akzeptanz und Toleranz entgegen bringt. Die Metapher „Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen(d)“ (V.24) verweist auf eine andere Person, die sich in dieser Position, wie der Richter jetzt, befinden wird und eine Lösung vorgeben soll. Dieser wird die „Kindes-Kindeskinder(…)“ (V.21) aber ebenfalls wegschicken (vgl.V.25), da die Lösung nur bei einem selbst und der Akzeptanz der anderen Religionen liegt, weil es nicht die eine, „wahre „ Religion gibt. Die abschließende Aussage Nathans gegenüber Saladin „Wenn du dich fühlest, dieser weisere/ Versprochne Mann zu sein:…“ (V.29f.) und die darauf folgende Antwort Saladins „Ich Staub? Ich Nichts? Oh Gott!“ (V.33), der sich nicht im Stande sieht diese Rolle zu übernehmen, den Gedanken Nathans also verstanden hat. |
− | + | Zusammenfassend wird deutlich, dass vor allem die Gleichwertigkeit der Religionen im Vordergrund steht und die damit zusammenhängende Akzeptanz und Toleranz der einzelnen Religionen gegenüber der anderen, damit ein Streit der Religionen vermieden wird und jeder seinen Vorstellungen nachkommen kann, ohne den anderen zu behindern. Nathan der diese Erkenntnis bereits erlangt hat, eifert dem Ziel nach, auch die anderen zum Denken an zu regen und schafft dies zum Beispiel beim Sultan Saladin. | |
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+ | Aufg.2 | ||
+ | Beim Lesen der Textstelle kommt es zu der Frage, inwiefern Merkmale der Aufklärung nach Immanuel Kant zum Ausdruck kommen. | ||
+ | Dabei ist zunächst wichtig, was die Aufklärung nach Immanuel Kant bedeutet. Dieser vertritt die Auffassung: „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ | ||
+ | Damit ist gemeint, sich aus der durch andere vorgegebenen, Unmündigkeit zu befreien und sich seine eigene Meinung zu bilden. | ||
+ | In dem vorliegenden Textauszug gibt der Richter nicht wie sonst in seiner Position, eine Entscheidung vor, sondern fordert die Söhne auf die Situation zu akzeptieren. Er gibt ihnen also nur einen Denkanstoß. Auch Nathan der die Ringparabel erzählt spiegelt die Aufklärung wider, da er gegen die allgemeine Auffassung der Menschen seine Meinung vertritt, dass die Religionen gleich viel wert sind. Er hebt die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede der Religionen hervor. Zudem ist er der Meinung, dass ein Zusammenleben nur dann gewährleistet werden kann, wenn jeder den anderen so akzeptiert und toleriert, was durch die Religion erfolgt. Auch das Nathan Saladin zum Nachdenken anregt verdeutlicht den Gedanken der Aufklärung. | ||
==Aniston== | ==Aniston== | ||
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Aufgabe 2: | Aufgabe 2: | ||
Der ganze Textauszug ist ein Merkmal der Aufklärung. Man soll sich laut Kant seine eigene Meinung bilden und dann demnach handeln. Indem Nathan diese Ringparabel erzählt, ist dies ein typisches Merkmal von Aufklärung. Denn Nathan bildet seine eigene Meinung zu Religionen und ist der Meinung dass jede Religion die wahre Religon ist. Zudem soll ist er der Meinung, dass man sich so akzeptieren soll wie man ist unabhängig von der Religion. Der Richter ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Der Richter bildet sich seine eigene Meinung zum Vorfall und gibt dann den drei Söhnen seinen Rat. Zudem hinterfragt der Richter auch alles. Zum Bespiel hat er sich gefragt warum der Vater Duplikate erstellen ließ. Woraus er sich dann seine eigene Meinung bildete. Schlussendlich handelt der Richter nach seinem Verstand. Das Verhalten von Saladin ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Saladin bildet sich seine eigene Meinung, nachdem er die Ringparabel gehört hat und sieht seine Fehler ein und handelt ebenfalls nach seinem Verstand. Er befreundet sich mit Nathan an, obwohl er weiß, dass Nathan ein Jude ist. Abschließend kann man sagen dass der folgende Textauszug ein Merkmal der Aufklärung ist. | Der ganze Textauszug ist ein Merkmal der Aufklärung. Man soll sich laut Kant seine eigene Meinung bilden und dann demnach handeln. Indem Nathan diese Ringparabel erzählt, ist dies ein typisches Merkmal von Aufklärung. Denn Nathan bildet seine eigene Meinung zu Religionen und ist der Meinung dass jede Religion die wahre Religon ist. Zudem soll ist er der Meinung, dass man sich so akzeptieren soll wie man ist unabhängig von der Religion. Der Richter ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Der Richter bildet sich seine eigene Meinung zum Vorfall und gibt dann den drei Söhnen seinen Rat. Zudem hinterfragt der Richter auch alles. Zum Bespiel hat er sich gefragt warum der Vater Duplikate erstellen ließ. Woraus er sich dann seine eigene Meinung bildete. Schlussendlich handelt der Richter nach seinem Verstand. Das Verhalten von Saladin ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Saladin bildet sich seine eigene Meinung, nachdem er die Ringparabel gehört hat und sieht seine Fehler ein und handelt ebenfalls nach seinem Verstand. Er befreundet sich mit Nathan an, obwohl er weiß, dass Nathan ein Jude ist. Abschließend kann man sagen dass der folgende Textauszug ein Merkmal der Aufklärung ist. | ||
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+ | == '''Jona''' == | ||
+ | Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779, im Zeitalter der Aufklärung, veröffentlicht wurden thematisiert die drei monotheistischen Weltreligionen und die Akzeptanz dieser mit und untereinander. | ||
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+ | Vor dem zu analysierenden Dramenauszug (VV. 2029- 2055) antwortet Nathan auf die Frage Saladins, welche die beste Religion sei, mit der Ringparabel. Diese Geschichte ist mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass alle drei Söhne einen Ring bekommen haben. Jetzt wird sich darum gestritten, welcher Ring der echte sei. Dies soll ein Richter nun klären. Nach der Textstelle will der Sultan Saladin, eine freundschaftliche Beziehung mit Nathan aufbauen. Über Umwege kommen sie so auf auf den Tempelherrn zu sprechen, welche Nathan zu dem Sultan bringen sollte, um ihn seiner Schwester vorzustellen. | ||
+ | In diesem Auszug wird die Ringparabel beendet. | ||
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+ | Der Richter sagt zu den drei Söhnen: „…, wenn ihr/ Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt:/ Geht nur!“ (V. 1-3). Damit stellt der Richter klar, dass er sich nicht auf eine Weltreligion festlegen möchte, dabei steht jeder Sohn für eine der monotheistischen Religionen, denen er einen Rat geben möchte. | ||
+ | Jeder der drei Söhne bekam von dem Vater, welcher hier für Gott steht einen Ring, welcher hier wiederum für Unendlichkeit und somit die unendliche Liebe zwischen ihnen steht. Da er aber alle drei gleich geliebt hat (vgl. V. 10) und niemanden besser stellen wollte gab er jedem einen. Damit will Nathan darstellen, dass Gott alle gleich liebhat und er keine Religion besser oder höher stellt. Dies führt zu dem Verhängnis, dass alle der drei Religionen, nach dem Tod des Vaters, die besten sein wollen (vgl. V. 15). Jede Religion will so die größte sein und die „Nachfolge“ Gottes antreten. So bekriegen sie sich untereinander um den Sieger als König zu Küren. Damit stellt Nathan die Kreuzzüge dar, welche in dieser Zeit aktuelles Problem waren. Zudem zeigt er, wie dumm dieser Krieg, der beste zu werden, ist. Dies zeigt auch, als Nathan von den „Kindes- Kindeskindern“ (V. 21) spricht. Er mein damit die Anhänger, welche in den Streit der Religionen einbezogen werden und auch austragen. Durch die Beschreibung „tausend tausend Jahre“ zeigt er, wie lange dieser Streit geführt wird und die Religionen nicht zusammenfinden werden, sondern sich weiter zerstreiten und auseinander Leben. In diesen vielen folgenden Jahren, „wird Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen,….“ (V. 23- 24), wodurch Nathan beschreibt, dass irgendwann jemand Mächtigeres kommt, was Gott als Vater selber sein kann, welcher weiterhin mehr macht besitzt als der Richter und dies entscheiden kann. So stellt Nathan da, dass niemand das Recht hat, zu sagen, welche Religion die beste sei, außer der Schöpfer selber. Durch das Wort „Bescheidener“ (V. 26) wird der „Richter“ (V. 26) beschrieben, dieser stellt die Bodenständigkeit, die Akzeptanz und dass er nicht der größte ist und seine Macht, welche er in diesem Moment besitzt, nicht ausnutzt. | ||
+ | In diesem Sinnabschnitt wird alles durch Metaphern versinnbildlicht. Mit den vielen Ausrufen (V. 3, V. 9, …). So stört der Autor den Lesefluss des Lesers, und animiert ihn so, alles besser und genauer zu lesen und länger über das gesprochene im Buch nachzudenken. Dies geschieht ebenfalls durch die Großschreibung am Versanfang und die Zeilensprünge in der Mitte eines Satzes. | ||
+ | Zusammengefasst zeigt Nathan, dass niemand, auch keine höher berufenen Personen das Recht haben, zu beurteilen, welche Religion etwas Besseres oder das einzig Wahre ist. | ||
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+ | == Marius == | ||
+ | Der vorliegende Textauszug aus dem Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und erstmals 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde. Dieser Textauszug thematisiert die Akzeptanz und Toleranz zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen, die durch das Einsetzen des eigenen Verstandes ermöglicht wird. Der zweite Teil der Ringparabel beschreibt den Prozess, der durch die Klagen der Söhne untereinander zustande kommt . Die Klagen der Söhne sind Folge dessen, dass der Vater zwei Duplikate des Rings erstellt hat und somit jeder Sohn darauf schwört, er habe den echten Ring. | ||
+ | Beim ersten lesen der Textstelle ist auffallend, dass alle Versanfänge groß gedruckt sind. Zu Beginn der Textstelle wird der Grund des Prozesses deutlicher, da jeder Sohn den Ring des Vaters erhalten hat und somit glaubt der beliebteste Sohn zu sein. Der Richter macht während seines Sprechens, die Söhne darauf aufmerksam, dass „wenn (sie) nicht (s)einen Rat, statt (s)eines Spruches“ (V.2) wollen, gehen sollen, da er ihnen nicht ein Urteil vorlegen möchte, sondern die Söhne zum Denken anregen will. Der Appell des Richters beinhaltet die Verneinung „nicht“ (V.2) und die Konjunktion „aber“(V.3), die auf die Abwehrhaltung der Söhne hin weist. Durch das Glauben, der geliebteste Sohm zu sein, meint auch jeder der Söhne über die Wunderkraft zu verfügen, die der Ring verleiht. Der Vater der drei Söhne wollte die Enttäuschung der beiden Söhne vermeiden, indem er keinen „begünstig(t)“ (V.12) sondern alle drei gleich liebt. Der Richter möchte, dass die Kraft des rechten Rings entscheiden soll darüber, wessen Ring der echte ist, dies sieht man an „zu Hülf“ (V.20),da die zu vor genannten Aspekte „Ergebenheit Gottes“, dazu beiträgt, dass sich die Kraft des rechten Rings offenbart. „Wenn die Kraft sich auf die Kindes Kindeskinder äußert, so lad ich über tausend tausend Jahr, sie wiederum vor diesen Stuhl“ (V.20ff), zeigt ein zweifeln und Infrage stellen des Richters, da niemand darüber Urteilen darf.“ Über tausend tausend Jahr“ (V.22), ist eine Hyperbel die die Zweifel des Richters verdeutlicht, da der Richter persönlich in tausenden von Jahren niemanden mehr vorladen kann. Nach dieser Erzählung von Nathan über das sprechen des Richters, ist Saladin überwältigt was man an seinen Aussagen in Relation zu der Textstelle erkennen kann. Besonders deutlich wird dies bei der Aussage „Ich Staub? ich Nicht? O Gott!“ (V.33), weil er damit zeigt, dass er in Selbstmitleid versinkt, was sich auf die Darstellung Nathan’s Weisheit schließen lässt. Dies ist außerdem an „Gott Gott“ (V.27) zu erkennen, wobei er sich an Gott wendet und somit seine Gläubigkeit darstellt. „Ich Staub?“(V.33) ,lässt sich in dem Sinne deuten, dass sich Saladin nicht existent fühlt oder klein, da man Staub nur im Lichtschein erkennen kann. Was durch das „Ich Nichts?“ (V.33) gesteigert wird, da Staub mehr ist als nichts und somit steigert er sein Selbstmitleid ins negative. Der Richter verteilt Alltagsanweisungen, indem er davon spricht, dass man den anderen mit Verträglichkeit entgegenkommt, was so viel bedeutet wie das man seinen gegenüber so behandelt, wie man selber auch behandelt werden möchte. „Tausend tausend“ (V.22) sind Zukunftsbegriffe, was bedeutet das man auch in ferner Zukunft versucht die Religionen zu erhalten oder auch sich weiterhin versucht zu verstehen. | ||
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+ | ==Rene== | ||
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+ | Nr.1 | ||
+ | Der Textauszug (VV.2029-2055) des Dramas „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing 1779 veröffentlicht, thematisiert die Ringparabel, welche die Gleichheit der drei monotheistischen Weltreligionen darstellt und den Irrsinn der Konkurrenz dieser Vorwirft. Nathan’s Tochter Recha ist beinahe durch ein Feuer um das Leben gekommen. Ein Tempelherr, welcher Dank dem Sultans begnadigt wurde, rettete diese. Während einem Gespräch zwischen dem Sultan und Nathan stellt sich die Frage nach der „wahren Religion“. Dabei antwortet Nathan mit der Ringparabel. | ||
+ | [Diese handelt von einer Geschichte, in welcher ein König einen Ring besaß, der die Kraft besaß, den Träger vor Menschen und Gott angenehm zu machen. | ||
+ | Da dieser König aber drei Söhne hatte, erstellte er zwei Duplikate des Rings um jedem Sohn einen Ring zu geben. Hierüber brach Streit aus, welcher der drei Ringe nun der echte sei. Daraufhin gab es den Richterspruch welcher dies klären soll. ] | ||
+ | Nun bietet der Sultan Nathan die Freundschaft an. Gegen Ende des Buches erkennt Nathan, dass der Tempelherr, Recha‘s Bruder sei, worauf Saladin feststellt dass der Tempelherr der Sohn des verstorbenen Bruders ist. Schließlich wird Nathan von seiner Tochter Recha und dem Tempelherren als Seelenverwandten Vater anerkannt. | ||
+ | Hierbei ist das Thema des Textauszuges die Bewährung der monotheistischen Weltreligionen durch Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens | ||
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+ | Es fällt auf, dass keine Reime verwendet wurden. Daher wirkt der Text an dieser Stelle seriös und wichtig welches sich im Inhalt widerspiegelt. Dieser lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (VV.1-26) zeigt die Situation vor dem Richter. Nun muss ein „Richter“ (V.1) einen Konflikt entscheiden, welcher anders nicht geklärt werden kann als vor Gericht. Der Richter stellt den Personen zwei Optionen zur Verfügung. Sie nehmen seinen „Rat“ (V.2) an, oder seinen „Spruch“ (V.2).Wenn sie nicht seinen Spruch möchten, sagt der Richter „Geht nur!“ (V.3). Dieser Ausruf zeigt, die Antwort Dringlichkeit der drei Söhne. Er lässt ihnen kurz Zeit, was an den Gedankenstrichen (V. 3 und 7) deutlich wird. Dann teilt er ihnen aber seinen Rat mit und möchte sie aufklären. In dem Konflikt geht es um „Ring[e]“ (V.5), welche ein „Vater“ (V.5) an seine Söhne verteilt hat. Die Ringe stehen metaphorisch für die drei monotheistischen Weltreligionen. Sie stehen für Unendlichkeit und Verbundenheit , was bedeutet, dass alle Religionen zusammenhängen und für immer bestehen werden. Da die Söhne, die Ringe „von [dessen][...] Vater“ (V.5) bekommen haben, wird klar dass die Religionen im großen und ganzen gleich sind und im Ursprung Gott.Jeder glaubt [...] seinen Ring / Den echten“ (VV.6f.), was bedeutet, dass jeder der drei monotheistischen Weltreligionen denkt, ihre Religion sei die wahre. Der „Vater“ (V.7), welcher für Gott steht, wollte aber nicht, dass einer der Söhne meint, er sei mehr wert als die anderen, denn er war die „Tyrannei [...] In seinem Hause“ (VV.8f.) leid. Dies zeigt, dass keine Religion besser als die Andere ist. Dies wird zudem deutlich, da der Richter sagt, dass der Vater „alle drei geliebt, und gleich / geliebt“ (VV.10f.) habe. Diese Repetition bringt deutlich die Gleichwertigkeit und Liebe Gottes zu allen Religionen zum Ausdruck. Die abwägende Reflexion „ möglich“ (V.7) und „gewiss“ (V.9) macht deutlich, dass der Richter zwar nicht alles weiß, aber über alles nachdenkt und alles erstmal reflektiert, und somit die Entscheidung des Vaters plausibel erläutern kann. Keiner soll benachteiligt oder verletzt werden, weshalb der Vater „zwei nicht drücken mögen, um einen zu begünstigen“ (VV.11f.). Jeder sollte so sein wie der Vater und seiner „ von Vorurteilen freien Liebe nach [eifern]“ (V.14). Das Streben „um die Wette“ (V.15) verdeutlicht den Kampf untereinander. Dabei hofft jeder „Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an den Tag/ Zu legen!“ (V.16f.). Dies bedeutet, dass jeder bestrebt den eigenen Glauben zu verbreiten. Dem soll mit „Sanftmut“ (V.17), „Verträglichkeit, mit Wohltun“ (V.18) und Ergebenheit“ (V.19) entgegengekommen werden, also mit Akzeptanz gegen über den anderen Religionen. Die Alliteration „tausend tausend“ (V.22) in Bezug auf die in Zukunft vergehenden Jahre spiegelt den fortwährenden Streit der Religionen wider, wenn man diesen keine Akzeptanz und Toleranz entgegen bringt. Die Metapher „Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzend“ (V.24) verweist auf eine andere Person, die sich in dieser Position, wie der Richter jetzt, befinden wird und eine Lösung vorgeben soll. Dieser wird die „Kindes-Kindeskinder(…)“ (V.21) aber ebenfalls wegschicken (vgl.V.25), da die Lösung nur bei einem selbst und der Akzeptanz der anderen Religionen liegt, weil es nicht die eine, „wahre „ Religion gibt. Die letzte Aussage Nathans gegenüber Saladin „Wenn du dich fühlest, dieser weisere Versprochne Mann zu sein:…“ (V.29f.) und die darauf folgende Antwort Saladins „Ich Staub? Ich Nichts? Oh Gott!“ (V.33), welchem nicht möglich ist dies zu übernehmen und daher Nathan versteht. Insgesamt klärt Nathan den Sultan darüber auf, dass Akzeptanz zwischen den Religionen das wichtigste ist um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, jede Religion hat den selben Wert. Dies wird Anhand von Sprachlichen Mitteln verdeutlicht. | ||
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+ | Nr.2 | ||
+ | Nach Kant ist Aufklärung der Weg aus seiner eigenen Unmündigkeit in die Unabhängigkeit. Man soll mutig genug sein um sich seine eigene Meinung, außerhalb anderer Einflüsse zu bilden. Hierbei ist Vernunft von großen Nutzen. Hierzu kommt es ebenfalls in dem Textauszug. Da Nathan in Jerusalem, einem Ort in dem die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam aufeinandertreffen, lebt, ist er in der Lage sich über jede einzelne sich seine eigene Meinung zu machen. In dieser Zeit ist das wegen Kreuzzügen und Religiöser Herrschaft schwierig Unabhängig zu bleiben, welches Nathan zu einem Aufklärer mit menschlichen Grundsätzen macht. Das Resultat des Gesprächs Nathan und Saladin‘s ist die Überzeugung Saladins welches sich in dessen Einsicht wiederspiegelt (27-33). | ||
+ | Nathan bedient sich frei seinem Verstand und daher ist er eine Aufklärende Person. | ||
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+ | =='''Lennart'''== | ||
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+ | Das Drama „Nathan der Weise“, geschrieben von Gotthold Ephraim Lessing, erstveröffentlicht im Jahre 1779, stammt aus der Epoche der Aufklärung und thematisiert die Gleichwertigkeit der monotheistischen Weltreligionen. | ||
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+ | Das Drama findet zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem statt. Der Sultan Saladin fragt den Juden Nathan, welche Religion die Wahre sei. Darauf hin erzählt Nathan dem Sultan eine Geschichte. „Die Ringparabel“. Die Geschichte handelt von einem König, der einen Ring besitzt, welcher die Kraft aufbringt vor Gott und den Menschen angenehm zu machen. Dieser Ring soll jeweils an den liebsten Sohn weitergegeben werden. Als der König nun aber drei Söhne hatte, die ihm gleich viel Wert sind, entschied er zwei Ringe nachmachen zu lassen, so dass er sie nicht unterscheiden könne, um jedem Sohn einen Ring übergeben zu können, ohne einen zu bevorzugen. Als die Söhne das herausfinden, ziehen sie vor Gericht um sich sagen zu lassen, welcher der echte Ring ist. Der Richter sagt, dass man nicht sagen kann, welcher der echte ist, sondern dass alle Söhne hinaus in die Welt treten und das beste aus ihren Ringen machen. | ||
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+ | Nathan erzählt dem Sultan die Weiterführung der Ringparabel. Dabei handelt es von einem Richter, der aufklären soll, welcher der Ringe der Echte und welcher der drei Söhne nun der Hausherr ist. Das kann der Richter jedoch nicht, weshalb er den Söhnen die Situation nüchtern zu schildern versucht und ihnen rät, „[d]ie Sache völlig wie sie liegt“(Z.3f.) zu betrachten und somit auf die Situation zurückweist und die Söhne zur Objektivität aufruft. Das zeigt, dass er weise ist und alles, was er sagt, gut durchdenkt, was sich auch durch diverse Gedankenstriche im Textauszug zeigt. Der Richter redet danach über die Ringe, welche in der Ringparabel erstmals aufgeführt wurden und die Macht besitzen sollen, vor Gott einen guten Menschen aus dem Träger zu machen. Der „Vater“(Z.5) könnte eine Metapher für Gott sein, denn jede monotheistische Weltreligion besitzt nur einen übergeordneten Gott, und jeder der Ringe steht für eine Religion. Doch jeder der Söhne hält seinen Ring für „echt“(Z.7), sowie viele Gläubige ihre Religion für die richtige echte halten. Dadurch entstehen Religionskriege, welche auch als „Tyrannei“(Z.8) zwischen den Religionen gesehen werden könnte. Kein Wunder also, dass diese Ungleichheit zwischen den Religionen nicht in dem „Hause“(Z.9), welches eine Metapher für die Erde sein könnte, des Vaters „[ge]dulde[t]“(Z.10f.) werden, da alle Religionen vor den anderen begünstigt wird. Da aber immer noch nicht geklärt werden kann, welche Religion die beste ist, sollen alle Religionen „um die Wette“(Z.15) „streben“(Z.15) um die „Kraft des Steins“(Z.16), welches für das Potential der Religionen steht, zu aktivieren.Da man nach dieser Kraft streben soll, und „jeder“(Z.15) dies tun soll, zeigt, dass alle Religionen das Beste aus sich machen sollen, um in Frieden und Harmonie gemeinsam leben zu können. | ||
+ | Der Richter nennt auch, wie die Macht Gott zur „Hülf“(Z.20) kommt. Das zeigt, dass man mit „Sanftmut, […] herzlicher Verträglichkeit […] und Wohltun“, der Energie und die Ergebenheit in Gott hervorbringen kann, da das die Kraft der Steine ans Licht bringt. Dadurch, dass sich die Kräfte auch erst bei den „Kindes-Kindeskindern“(Z.21) äußern können und der Richter diese aucvh nach über „tausend tausend Jahre[n]“(z.23) einladen würde, zeigt die starke Bedeutsamkeit der Religionen, sowie dass man diese bewahren soll, auch über mehrere Jahrhunderte, auch wenn der Richter verstorben, und ein „weisrer Mann“(Z.24) als Richter fungieren wird. Daran, dass der Sultan mit „Gott! Gott!“(Z.27) und mich „Ich staub? Ich Nichts? Oh Gott!“(Z. )reagiert | ||
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+ | Alles in allem kann man sagen, dass Nathan hier wieder als sehr weise dargestellt wird, sodass selbst der Sultan, aus der Fassung gerät. Außerdem erklärt Nathan dem Sultan, welche Rolle Religionen spielen und warum man jede einzelne Respektieren soll. | ||
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+ | Aufgabe 2: | ||
+ | Kant sagt in seiner Theorie zur Aufklärung, dass der Mensch seinen eigenen Verstand benutzen soll, um sich selbst ein Bild zu machen, damit er nicht alles glaubt, was ihm vorgelegt wird. Ich denke, dass Nathan versucht den Sultan für andere Religionen zu öffnen und ihm so näherzubringen, dass das Weltbild, welches er vertritt falsches Denken ist. Denn der Sultan hat das Bild im Kopf, nur seine Religion sei gut, doch mit Nathans Geschichten und somit auch in gewisser Hinsicht seiner Argumentation, scheint das Weltbild des Sultans etwas ins schwanken zu kommen. Der Sultan sieht das als Borniertheit an, dass er sich nicht ganz auf das, was Nathan im über Religionen sagt, einlassen will, sich aber noch ändert. Das stellt eine Parallele zur Theorie Kants her, der besagt, dass sich nur mutige Leute, die nicht engstirnig sind, auf Neues einlassen können. Nathan allerdings besitzt die Weisheit, das Thema mit den Religionen vollends und richtig zu verstehen, was ihn wieder als sehr weise darstellt, im Gegenteil zum Sultan. | ||
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+ | Man sieht in einigen Punkten die Parallele zur Theorie Kants, welche wirklich gut zum Thema passt, vor allem durch den Sultan. |
Aktuelle Version vom 5. November 2019, 22:55 Uhr
Korrektur der 1. Kl.
Inhaltsverzeichnis |
Julia
Aufg. 1
Das Drama “Nathan der Weise”, von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und im Jahre 1779 veröffentlicht, thematisiert Toleranz und Akzeptanz unter und zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen. Das Drama spielt während den Kreuzzügen in Jerusalem. Als Nathan unterwegs war, wurde Nathans Tochter Recha von einem Tempelherrn, welcher von Sultan Saladin begnadigt wurde, vor dem Feuertod gerettet. Der zu analysierende Text ist ein Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen Nathan und Saladin, in dem Nathan die Geschichte der Ringparabel erzählt. Zu diesem Gespräch kam es, weil Sultan Saladin Nathan auf die Probe stellen möchte, um herauszufinden, ob dieser wirklich so weise ist, wie ihm nachgesagt wird. Saladin stellt Nathan die Frage nach der richtigen Religion, worauf Nathan mit der Ringparabel antwortet. In der Ringparabel existiert ein Ring, welcher die Kraft besitzt, vor Gott und Menschen angenehm zu machen. Der Ring wird innerhalb der Familie immer an den liebsten Sohn gegeben, solange bis der Ring zu einem Vater mit drei Söhnen kam, welcher sich nicht zwischen seinen Söhnen entscheiden wollte und deshalb zwei Duplikate des Rings anfertigen ließ. Jeder Sohn bzw. Ring stellt eine der drei Religionen dar. Als der Vater jedem der Söhne einen Ring gegeben hatte und verstarb, verklagten sich diese gegenseitig und jeder von ihnen schwur dem Richter den echten Ring zu haben. Die Erklärung der Ringparabel bzw. die Beantwortung der Frage führt dazu, dass Saladin von Nathan beeindruckt ist und mit ihm befreundet sein möchte. Daraufhin erkennt Nathan im Tempelherrn Rechas Bruder und Saladin stellt fest, dass der Tempelherr der Sohn seines Bruders ist. Alle Personen, bis auf Nathan, sind also miteinander verwandt. Nathan wird allerdings von Recha und dem Tempelherrn als Vater im Sinne einer Seelenverwandtschaft anerkannt. Das Thema des Textauszugs ist die Bewährung der monotheistischen Religionen durch die Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens.
Der Text lässt sich in zwei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (V. 1-26) beinhält den Appell des Richters. Dadurch, dass der Richter sagt “Geht nur!” (V.3), wenn die Söhne den Rat nicht wirklich wollen, was auch durch die Verneinung “Nicht” (V. 2) bzw. durch die adversative Konjunktion “aber” (V. 3) deutlich wird, lässt er ihnen zunächst einmal die eigene Entscheidung darüber, den Rat anzuhören. Doch noch im gleichen Vers redet er nach einer kurzen Pause, welche durch den Gedankenstrich (V.7) gekennzeichnet ist, sofort weiter und entzieht ihnen somit die Entscheidung, ob sie den Rat des Richters hören möchten. Die abwägende Reflexion des Richters wird durch “Möglich” (V. 7), sowie “gewiss” (V. 9) deutlich. Dadurch, dass alle Ringe gleich aussehen, glaubt jeder der drei Söhne, dass seiner der echte sei (vgl. V. 6f). Dadurch, dass der Vater “Die Tyrannei des Einen Rings nicht länger/ In seinem Hause dulden woll[te]” (V. 8), wird deutlich, dass er das Weitergeben bzw. das Entscheiden zwischen seinen Söhnen selbst nicht gut fand, da er nicht zwei seiner Söhne benachteiligen wollte (vgl. V. 11) und deshalb einen Ausweg suchte. Der Richter rät, dass jeder der Söhne “seinen unbestochenen/ Von Vorurteilen freien Liebe nach[eifern]” (V. 13f) soll, was bedeutet, dass sie ohne Kraft des Rings ihrer Liebe nachgehen sollen. Sie sollen also alle so handeln, als sei ihr Ring der echte. Die Anaphern (V. 13, 15) betonen den Appellcharakter, welcher durch den Wettbewerbsgedanken (vgl. V. 15) unterstrichen wird. Diese Eigenschaft soll dann über Generationen vererbt werden, sodass sei sich bei den “Kindes-Kindeskindern” (V. 21) wiederfinden lässt. Der Neologismus “Kindes-Kindeskinder[]” (V. 21), sowie die Repetition “tausend tausend” (V. 22), verstärkt die Intensität der Aussage, nämlich die Länge der Zeit. Der Richter spricht von einem “weis[e]ren Mann” (V. 24), welcher ein Hinweis auf das jüngste Gericht bzw. eine Metapher für Gott sein soll. Der zweite Sinnabschnitt (V. 27-32) beinhält die Einsicht des Sultans. Die Repetition “Gott! Gott!” (V. 27) verstärkt die Intensität der Angst Saladins, ebenso wie die beiden Ausrufezeichen (V. 27). Nathans Ansprache Saladins (vgl. V. 29f), betont durch die konditionale Konjunktion “Wenn” (V. 29), sowie die Interpunktion in Vers 30, unterstreichen den Appell an dessen Einsicht und Demut. Durch die Auslassungspunkte (V. 30) wird Spannung erzeugt und der Leser wird zum Weiterdenken angeregt. Saladins Angst wird wiederum deutlich, da er “auf [Nathan] zustürzt und seine Hand ergreift, die er bis zu[m] Ende nicht wieder fahren lässt” (V. 31f). Auch die Anapher “Ich Staub? Ich Nichts?” (V. 33) verdeutlicht dies. Die drei Söhne bzw. Ringe sind Metaphern für die drei monotheistischen Weltreligionen, was zeigen soll, dass alle drei Religionen gleich wichtig und gleich viel wert sind. Außerdem findet man in nahezu jedem Vers ein Enjambement. Die Gedankenstriche (V. 3, 7, 9, 12) erzeugen eine Pause beim Lesen, was den Leser dazu bringt, über das zuvor Gelesene noch einmal kurz nachzudenken und die Imperative (z.B. V. 3, 16, 13, 15) betonen die Hauptaussagen stärker. Auch erkennt man im Text viele Inversionen, welche die Aussagen des Textes verstärken.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem Text viele rhetorische Stilmittel wie Metaphern oder Enjambements vorhanden sind, welche den Leser dazu bringen, die Textstelle öfters und genauer lesen zu müssen. Der Textauszug ist eine zentrale Stelle bzw. ein Teil des Höhepunktes im Drama, welche zur Auflösung des Konfliktes führt.
Aufg. 2
Zunächst einmal ist die Aufklärung der “Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit”, laut Kant. Dies bedeutet, dass jeder Mensch von Geburt an frei ist, seine Meinung zu äußern, durch Faulheit und Feigheit allerdings unmündig wird. Laut Kant muss man seinen Verstand nutzen, um aus dieser Unmündigkeit heraus zu kommen. dies lässt sich auch im Drama “Nathan der Weise” wiederfinden. In diesem Textauszug erklärt Nathan Saladin die Ringparabel und äußert so seine Meinung. Nathan ist also ein mündiger bzw. aufgeklärter Mensch mit humanistischen-religiösen Grundsätzen (vgl. V. 16-20), welcher weder zu faul noch zu feige ist seine Mündigkeit auszuleben und sich nicht unterdrücken lässt. Auch der Richter in der Geschichte der Ringparabel ist eine aufgeklärte Person, da er anderen seinen Rat gibt, welcher seine eigene Meinung beinhaltet. Ein weiteres Merkmal der Aufklärung ist in Vers 13-17 zu finden. In diesem Teil des Textauszugs, geht es um die Erweisung des Wertes einer Religion durch offen zutage tretende Auswirkungen. Auch Nathans Erreichen von Saladins Einsicht durch die Anregung eigener Reflexion (vgl. V. 28-33) ist ein Merkmal der Aufklärung.
Katrin
Der Textauszug des Dramas "Nathan der Weise", das von G.E. Lessing geschrieben und 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde, thematisiert die Toleranz und Akzeptanz der drei monotheistischen Weltreligionen sowie ihre Versöhnung nach dem dritten Kreuzzug. Die Textstelle findet zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem statt, als Nathans Tochter Recha von dem Tempelherrn vor dem Feuertod gerettet wurde. Daraufhin stellt Saladin Nathan die Frage, welche Religion die richtige sei. Nathan erkennt jedoch, dass dies eine Falle ist und beantwortet die Frage mit der Ringparabel. Diese besagt, dass innerhalb einer Familie dem Sohn, der am meisten von dem Vater geliebt wird ein Ring geschenkt wird, der seine unendliche Liebe zum Ausdruck bringen soll. Da er sich aber nicht für einen Sohn entscheiden kann, lässt er Duplikate anfertigen, wodurch unter den Söhnen der Streit nach dem echten Ring entsteht. Daher ist der Textauszug ausschlaggebend für den Dramenkontext, weil die Ringparabel metaphorisch für die Beziehung zwischen Gott und den Religionen stehen soll. Aufgrund der Tatsache, dass sich sowohl Gott als auch der Vater nicht für einen Sohn beziehungsweise eine Religion entscheiden kann, steht die gleiche Verteilung ihrer Liebe und die Gleichberechtigung im Vordergrund. Aufgrunddessen wird versucht die einzelnen Religionen zusammenzuführen und ihnen gleich viel Toleranz und Akzeptanz zu schenken, wodurch die Erhaltung der Religionen erzielt wird. Unmittelbar nach dieser Szene möchte Saladin Nathan dazu bringen, dass er den Tempelherrn zu sich ruft, um sich bei ihm für Rechas Rettung zu bedanken. Der Sultan bietet ihm seine Freundschaft an und Saladin stellt fest, dass der Tempelherr der Sohn seines Bruders ist. Nathan wird von Recha und dem Tempelherrn als Vater angesehen. Nathan spielt während des Richterspruchs eine zentrale Rolle, was seine Macht gegenüber Saladin verdeutlichen soll. Somit besitzt er die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen und ein Urteil zu fällen. Somit wird er in diesem Stück als weiser Erzieher dargestellt. Insofern übernimmt Nathan die Rolle des Erziehers, da er versucht, Saladin zu belehren. Mit dem Vergleich "Mein Rat ist aber der: ihr nehmt/Die Sache völlig wie sie liegt"(V.3f.) wird Nathans Skepsis in Bezug auf Saladin vor Augen geführt, da er der Meinung ist, dass Saladin die Dinge so hinnimmt, wie er sie erfährt, ohne sie kritisch zu hinterfragen und eine eigene Meinung zu bilden. Bezogen auf die Weltreligionen bedeutet dies, dass jeder Mensch unvoreingenommen und tolerant sein soll. Jede Religion ist gleich viel und man soll ihr offen gegenübertreten. Um Saladin diese Nachricht nahe zu bringen, wird ihm durch die Gedankenstriche(vgl. V.3,7,9) zeit zur Reflexion gegeben. Auch die Imperative (vgl. V.3,15) unterstreichen seine Aussagen und geben ihnen mehr Kraft. Außerdem veranschaulicht Nathan mit der Aussage "So glaube jeder sicher seinen Ring/Den echten" (V. 6f.), dass jeder Sohn von seinem Vater und jede Religion von Gott gleich geliebt wird. Damit nimmt er Rückbezug auf die zuvor beschriebene Ringparabel, die genau diesen Aspekt beinhaltet. Der "Ring" (V.5) verdeutlicht die Unendlichkeit der Liebe eines Vaters zu seinen Söhnen, da ein Ring keinen Anfang und kein Ende besitzt. Dadurch wird zudem die Verbundenheit und das persönliche Verhältnis vor Augen geführt. Gott oder der Vater können keine Entscheidung treffen , da "er zwei nicht drücken möge,/Um einen zu begünstigen"(V.11f.). Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass die Entscheidung für einen Sohn/für eine Religion zugleich die Entscheidung gegen andere die anderen Söhne oder Religionen wäre, was zu einem schlechten Verhältnis führen würde. Mit dem Appell "Es eifre jeder seiner unbestochnen/Von Vorurteilen freien Liebe nach!" (V.13f.) macht Nathan deutlich, dass die Religionen sich gegenseitig akzeptieren sollen. Dieses Sinnbild der Toleranz spricht dafür, dass jeder respektvoll, unvoreingenommen und offen anderen Menschen entgegentreten soll und sie nicht durch die Angehörigkeit ihrer Religion bewerten sollen. Nathan ist es wichtig, dass jeder Mensch als etwas Einzelnes, als Individuum angesehen werden soll, ohne dabei ein falsches Bild von ihm zu haben. Das am Ende stehende Ausrufezeichen dient der Verstärkung der Aussagekraft des Satzes. "Die Kraft des Steins in seinem Ring(V.16) verstärkt die Bedeutung der Verbundenheit des Rings. Diese "Kraft" (V.16) steht für die Wichtigkeit des Rings und seine Unendichkeit. Auch Gott sind die Religionen wichtig und stellen somit nahezu den Lebensinhalt Gottes dar. Die Geminatio "tausend, tausend Jahre" (V.22) soll veranschaulichen, dass der Ring innerhalb der Familie über Generationen hinweg weitergegeben wird. Diese Tradition ird somit in der Familie beibehalten, weshalb die Bedeutung, wenn man diesen ring erlangt, gesteigert wird. Bezogen auf die drei monotheistischen Weltreligionen bedeutet dies, dass sie sich treu bleiben sollen und deswegen innerhalb der Religionen die einzelnen Traditionen weitergegeben werden sollen, um sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen oder eine andere Religion nachzuahmen. Auch Nathan möchte durch den Satz "Wenn du dich fühlest, dieser weisere/Versprochne Mann zu sein:" (V.29f.) Saladin aufklären und sein Wissen weitergeben. Durch Saladins Antwort (vgl.V.33) wird sein Entsetzen zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig wird aber auch sein Verständnis der Parabel veranschaulicht. Abschließend lässt sich sagen, dass der Protagonist Nathan die Rolle des weisen Erziehers einnimmt, um die Menschen darüber aufzuklären, dass jede Religion gleich viel wert ist. Außerdem sollen die monotheistischen Weltreligionen erhalten bleiben durch die Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens.
Jule
AUFGABE 1 Das Drama „Nathan der Weise“, das von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und im Jahr 1779, in der Epoche der Aufklärung ,veröffentlicht wurde thematisiert Toleranz und Akzeptanz unter den drei monotheistischen Weltreligionen (Christentum,Judentum und Islam). Zu dem Gespräch während des zweiten Kreuzzuges zwischen Nathan und Saladin kommt es, weil Saladin Nathan zu sich eingeladen hat um ihn nach Geld , da er in Geldnot steckt.Während dem Gespräch fragt Saladin Nathan welche Religion die Richtige sei.Nathan antwortet darauf mit der Ringparabel.In der Ringparabel geht es um einen Vater der drei Söhne hat, er möchte seinen Ring vererben doch er weiß nicht, an wen, da er alle gleicht liebt.Der Vater lässt daher zwei Fälschungen anfertigen. Als er stirbt meint jedes seiner Kinder den echten Ring zu haben und gehen und gehen um dies zu klären zum Richte. In der vorliegenden Textstelle (3,7: VV.2029-2055) geht es um den Rat des Richters an die drei Söhne. Er sagt,dass die Söhne nicht an den Wert des Ringes denken sollen sondern daran ,dass der Vater sie alle gleich liebt.Nach dem Gespräch schließen Nathan und Saladin Freundschaft und Saladin hat jetzt eine andere Meinung zu dem Wert der drei Weltreligionen .Die Ringparabel ist die Grundaussage des ganzen Dramas.Denn Nathan klärt mit dieser Ringparabel auf , dass alle drei monotheistischen Weltreligionen gleichviel Wert sind und Gott alle gleich liebt. In dem vorliegenden Textauszug sprechen Saladin und Nathan miteinander. Nathan hat einen größeren Sprechanteil, da er das Ende der Ringparabel erzählt.Durch in jedem Vers neu anfangende Großschreibung bekommt der Text einen gewisse Struktur. Der Richter möchte seinen Rat an die drei Söhne aussprechen, „ wenn ihr / Nicht meinen Rat statt meines Spruchs wollt :“ (V.2). Die drei Söhne sollen symbolisch für die drei Weltreligionen stehen und der Vater ist symbolisch für Gott.der Richter vertritt dieselbe Meinung wie Nathan. „Hat von/Euch jeder seinen Ring vom Vater:/ So glaube jeder sicher seinen / Den echten“ (V.4fff),dass bedeutet,dass Gott jeder Religion dasselbe gegeben hat. Doch jede Religion denkt Trotzdem ,dass seine Religion die echte ist, obwohl sie sich so ähnlich sind. Gott wollte keinen Streit „ der Vater nun/ Die Tyrannei des einen Rings nicht länger“ (V.7ff). „In seinen Hause“(V.9), dass kann man mit Jerusalem vergleichen da Jerusalem der Mittelpunkt und Ursprung alle Religionen ist. Jeder Mensch soll sich ohne Vorurteile eine eigene Meinung zu jeder Religion bilden und bedenken das jede Religion Vorurteile und Nachteile hat (Vgl .V.10ff). Der Vers „Von Vorurteilen freien Liebe nach !“ bedeutet, dass jeder Mensch lieben darf wen er will .In Vers 30 wurde Auslassungspunkte angewendet , diese sollen bewirken,dass der Leser sich eine eigene Meinung bilden soll. Ebenfalls möchte der mit dem Komparativ „Den echten“ (V.7) deutlich machen, dass jede Religion denkt,dass sie die echte wäre und damit auch die Beste . Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ringparabel eine methaphorische Geschichte ist die die Gleichheit aller monotheistischen Weltreligionen verdeutlichen soll durch die rhetorischen Mittel und die methaphorischen Beschreibungen wird die Inention der Ringparabel und des Textauszugs deutlich.
AUFGABE 2 Nach Immanuel Kant bedeutet Aufklärung „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ das bedeutet.dass jeder Mensch den Mut haben soll , seinen eigenen Verstand einzusetzen um sich eine eigene Meinung bilden zu können.Im folgenden Text werde ich erläutern wie diese Aussage zum vorliegenden Textauszug passt. Der Richter gibt den drei Brüder seine, dass bedeutet er hat sich seine eigene Meinung zu dem Thema gebildet und auch den Mut diese zu äußern (Vgl.V.1-5). In Vers 14 „Von Vorurteilen freien Liebe“ heißt,dass man frei von Vorurteilen sein sollte .Nathan versucht außerdem Saladin in diesem Textauszug mit der Ringparabel aufzuklären. In diese Textauszug kommen viele Merkmale der Aufklärung vor da Nathan und auch der Richter den Mut haben den eigenen Verstand einzusetzen und sich eine eigene Meinung gebildet haben und geäußert haben.
Nele
Aufgabe 1:
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert die Gleichwertigkeit und Verbundenheit der drei monotheistischen Weltreligionen und die Akzeptanz und und Toleranz dieser untereinander. Das Drama spielt in Jerusalem, zur Zeit der Kreuzzüge, Ende des 12. Jahrhunderts und diente der Aufklärung.
In dem Textauszug (3. Aufzug, 7. Auftritt; VV. 2029-2055) geht es um ein Gespräch zwischen dem Sultan Saladin und Nathan. Nathan’s Tochter wurde von einem Tempelherrn vor dem Tod gerettet, der sein Leben der Begnadigung des Sultans verdankt. Aufgrund von Geldproblemen möchte der Sultan, Nathan austricksen, um an Geld zu gelangen. Er stellt ihm die Frage nach der wahren Religion. Nathan erkennt diesen Hinterhalt jedoch und antwortet mit der Ringparabel. Diese besagt, dass keine Religion die Wahre ist, sondern alle Religionen gleich viel wert sind. In diesem Textauszug ist das Ende der Parabel beschrieben, bei dem die drei Söhne bei einem Richter sind, welcher sie darüber belehrt, wie unvernünftig sie seien, da sie die Entscheidung und Verteilung der Ringe vom Vater nicht akzeptieren, sondern in Frage stellen, welcher der wirklich wahre Ring ist. Nach dieser Ringparabel erkennt der Sultan Nathan’s Weisheit und trägt ihm seine Freundschaft an. Aufgrund verschiedener Ereignisse erkennt Nathan im Tempelherrn Recha‘s Bruder und Saladin stellt fest dass der Tempelherr, und somit auch Recha, die Kinder seines verschollenen Bruders Assad sind. Nathan bleibt, trotz seiner fehlenden Verwandtschaft zu Recha, wie ein Vater für sie. Die Ringparabel, und deshalb auch der Auszug, ist die wichtigste Stelle im gesamten Drama, da sie das Hauptthema, die Verbundenheit, Akzeptanz, Toleranz und Gleichwertigkeit der drei monotheistischen Weltreligionen behandelt.
Beim Lesen des Textes fällt auf, dass keine Reime verwendet wurden, weshalb der Text wichtig und ernst wirkt. Dies passt zum Inhalt, da da ein ernster und bedeutender Konflikt behandelt wird. Eine Struktur erlangt der Text durch die durchgehende Großschreibung der Versanfänge. Der Text lässt sich in zwei größere Sinnabschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (VV.1-26) geht es um die Situation beim Richter in der Ringparabel. Ein „Richter“ (V.1) muss einen Konflikt entscheiden, welcher anders nicht geklärt werden kann als vor Gericht. Der Richter stellt den Personen anhand der adversativen Konjunktion „Nicht“ (V.2) und „aber“ (V.3) zwei Optionen zu Verfügung. Entweder sie nehmen seinen „Rat“ (V.2) an, oder seinen „Spruch“ (V.2). Möchten sie nicht seinen Spruch haben, sagt der Richter „Geht nur!“ (V.3). Dieser Ausruf zeigt, dass der Richter keine Geduld mehr hat und sie sich nun entscheiden müssen. Er lässt ihnen kurz Zeit, was an den Gedankenstrichen (V. 3 und 7) deutlich wird. Dann teilt er ihnen aber seinen Rat mit und möchte sie aufklären. In dem Konflikt geht es um „Ring[e]“ (V.5), welche ein „Vater“ (V.5) an seine Söhne verteilt hat. Die Ringe stehen metaphorisch für die drei monotheistischen Weltreligionen. Sie stehen für Verbundenheit und Unendlichkeit, was bedeutet, dass alle Religionen zusammenhängen und für immer bestehen werden. Da die Söhne, die Ringe „von [ihrem] [...] Vater“ (V.5) bekommen haben, zeigt sich, dass die drei Religionen im Ursprung gleich sind und den gleichen Grundbaustein hatten, nämlich Gott. [J]eder glaub[t] [...] seinen Ring / Den echten“ (VV.6f.), was bedeutet, dass jeder der drei monotheistischen Weltreligionen denkt, ihre Religion sei die wahre. Der „Vater“ (V.7), welcher für Gott steht, wollte aber nicht, dass einer der Söhne meint, er sei mehr wert als die anderen, denn er war die „Tyrannei [...] / In seinem Hause“ (VV.8f.) leid. Dies zeigt, dass keine Religion besser als die Andere ist. Dies wird zudem deutlich, da der Richter sagt, dass der Vater „alle drei geliebt, und gleich / [g]eliebt“ (VV.10f.) habe. Diese Repetition bringt deutlich die Gleichwertigkeit und Liebe Gottes zu allen Religionen zum Ausdruck. Die abwägende Reflexion „ [m]öglich“ (V.7) und „gewiss“ (V.9) macht deutlich, dass der Richter zwar nicht alles weiß, aber über alles nachdenkt und alles erstmal reflektiert, und somit die Entscheidung des Vaters plausibel erläutern kann. Keiner soll benachteiligt oder verletzt werden, weshalb der Vater „zwei nicht drücken mögen, / [u]m einen zu begünstigen“ (VV.11f.). Jeder sollte so sein wie der Vater und seiner „ [v]on Vorurteilen freien Liebe nach [eifern]“ (V.14). Hier wird ein ideales Menschenbild des Vaters erzeugt, dem „jeder“ (V.13) nacheifern soll, denn er behandelt jeden gleich und akzeptiert alle, so wie sie sind. Jede der Religionen, bzw. der Söhne, möchte die oder der Beste sein, weshalb „jeder um die Wette [strebt], / Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an den Tag / Zu legen“ (VV.15ff.). Sie versuchen es jedoch nur, können es aber nicht erreichen. Wie mächtig und wertvoll die Religionen und der Glaube sind , wird an der Aufzählung „komme dieser Kraft mit Sanftmut / Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, / Mit innigster Ergebenheit in Gott / Zu Hülf’“ (VV.18ff.) zum Ausdruck gebracht. Mit dieser Kraft, kann nur ein Mensch umgehen, welcher wirklich an Gott glaubt, aber auch von sich aus ein guter Mensch ist. An der Wenn die Menschen andere Religionen nicht akzeptieren und immer versuchen, der wahren Religion anzugehören, so wird sich dieser Konflikt auch noch über „tausend tausend Jahre“ (V.22) strecken und niemals enden. Diese Repetition und der Neologismus „Kindes-Kinder[…]“ (V.21) betonen außerdem die lange Zeit der Bewährung der Religionen. Der zweite Sinnabschnitt umfasst V. 27-33 und handelt von der Einsicht des Sultans. Dort reagiert der Sultan mit der Anapher „Gott! Gott!“ (V.27) auf die Erzählung von Nathan. Diese zeigt zum einen, wie erschüttert er über diese Situation ist, und zum anderen könnte ihm deutlich werden, dass auch der Konflikt zu der damaligen Zeit, der Zeit der Kreuzzüge, noch anhält und es immer noch den Streit um die wahre Religion gibt. Nathan fragt den Sultan daraufhin, ob er „dieser weisere / Versprochene Mann zu sein [vermag]“ (VV.29f.). Mit den Worten „Wenn du“ (V.29) und Nathans Ansprache Saladins, möchte Nathan an Saladin appellieren, Einsichtig zu sein und Demut oder Reue zu zeigen. Der Sultan antwortet Nathan mit den Worten „Ich Staub? Ich Nichts?“ (V.32) und dem Ausruf „O Gott!“ (V.32). Er scheint nicht der Richter zu sein, denn er stellte Nathan auch die Frage nach der wahren Religion. In diesen kurzen Aussagen wird die Einsicht des Sultans deutlich und er erkennt, dass alle Religionen gleich sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die immer mit Großbuchstaben anfangenden Verse eine Struktur des Textes erzeugt wird, und der Text wichtig und geordnet wirkt. Zudem betont der Textauszug anhand vieler rhetorischer Mittel, wie Metaphern, Repetitionen oder Aufzählungen das Hauptthema des gesamten Dramas, die Gleichwertigkeit und Akzeptanz der drei monotheistischen Weltreligionen mit- und untereinander. Zuletzt wird in dem Textauszug deutlich, dass Nathan versucht den Sultan aufzuklären und Einsicht zu erzielen, was ihm letztlich auch gelingt.
Aufgabe 2:
Das gesamte Drama „Nathan der Weise“, diente früher der Aufklärung der Menschen. In dem Text lassen sich ein paar Merkmale der Aufklärung nach Immanuel Kant erkennen. „Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, lautet ein bedeutendes Zitat nach Kant. Aufklärung bedeutet also, dass man sich seine eigene Meinung bilden und nicht blind der eines Anderen folgen soll. Man soll seinen eigenen Verstand und seine Vernunft benutzen und über Situationen selber nachdenken.
In dem Textauszug stellt der Richter den Söhnen die Frage, ob sie lieber seinem „Rat“ (V.2) folgen, oder einfach das Gesetz entscheiden lassen. Hier erkennt man Merkmale der Aufklärung. Die Söhne haben die Wahl, ob sie noch einmal selber über die Situation nachdenken und ihren Verstand einsetzen, um zu merken, wie sinnlos der Konflikt eigentlich ist, oder ob sie blind dem Spruch des Richters vertrauen, da sie zu faul sind, sich eine eigene Meinung zu bilden und noch einmal über die Situation nachzudenken. Sie schalten ihren Verstand komplett aus und glauben nur, ihre Persönlichkeit sei die Wichtigste (vgl. VV6f.). Dabei sehen sie nicht, dass der Vater alle gleich liebt. Der Vater verkörpert in diesem Auszug das Idealbild des Menschen und lebt nach den Vorstellungen der Aufklärung. Dies wird besonders an der Aussage „Es eifre jeder seiner umbestochenen / Von Vorurteilen freien Liebe nach!“ (VV.13f.), verdeutlicht. Er liebt alle gleich, da er sich erst von allem eine eigene Meinung bildet und keine Vorurteile hat und somit erkennt, dass jeder auf seine Art liebenswert ist. Zudem hat er den Mut, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, seinen Weg zu gehen und ist „unbe[stechlich]“ (V.13). Dies lässt sich auch auf die metaphorische Bedeutung des Textes übertragen. Keine Religion ist besser als die andere und man sollte sich zuerst eine eigene Meinung über alle bilden, bevor man über eine Religion urteilt, der man nicht angehört. Bedient man sich seines eigenen Verstandes, so erkennt man, wie der Vater (vgl. VV10ff.) auch, dass keine Religion besser als die andere ist, und man alle akzeptieren sollte, so, wie sie sind. Zudem dient Nathan in diesem Auszug als Aufklärer, da er nach den Vorstellungen der Aufklärung lebt, und versucht Saladin klar zu machen, dass keine Religion besser als die andere ist und es somit keine wahre Religion gibt. Er erreicht durch seine Vernunft und seine klare Denkweise, die Einsicht des Sultans. Aufgrund der Geschichte von Nathan erkennt er, dass man über niemanden urteilen sollte, nur weil er einer anderen Religion angehört, sondern das man erkennt, wenn man sich seines Verstandes bedient, dass es auf die Werte der Menschen ankommt, und nicht auf die Gruppe, der sie angehören.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das gesamte Drama der Aufklärung dient. Merkmale der Aufklärung, die in dem Textauzug deutlich werden, sind zum Beispiel die Bildung einer eigenen Meinung, ohne Vorurteile zu haben, und dass man nicht zu faul sein sollte, den eigenen Verstand zu nutzen.
Maya
Aufgabe 1:
Das Drama „Nathan der Weise“, das von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779, in der Literaturepoche der Aufklärung, veröffentlicht wurde, thematisiert die Gleichwertigkeit der drei monotheistischen Weltreligionen. Der zu analysierende Textausschnitt ist ein Auszug aus dem 3. Aufzug und 7. Auftritt des Dramas, in dem Nathan, ein Jude, und Saladin, ein Muslim, ein Gespräch führen. Es findet während des Zweiten Kreuzzuges statt, in dem die Christen Jerusalem von den Muslimen erobern wollen. Saladin fragt Nathan in diesem Gespräch, welche der drei monotheistischen Weltreligionen die Richtige sei, worauf Nathan mit einer Geschichte, der Ringparabel, antwortet. Das Gespräch führt dazu, dass Saladin erkennt, dass alle Religionen den gleichen Wert haben und es nicht die eine, wahre Religion gibt. Der Textauszug thematisiert die positive Auswirkung der monotheistischen Weltreligionen auf das Miteinander, welche sich im Alltag am ethischen Handeln beweisen soll. Der Textauszug beginnt mit dem Rat eines Richters, den die drei Brüder aufsuchen, weil sie sich hintergangen fühlen, da sie alle einen Ring von ihrem Vater bekommen haben. Der Rat beginnt damit, dass die Brüder „[d]ie Sache“(V.4) nehmen sollen, „wie sie liegt“(V.4). Diese Aussage zeigt die Unmöglichkeit etwas an der Situation zu ändern, da die Ringe keine Unterschiede aufweisen. Die Brüder sollen also lernen, die Situation zu akzeptieren und das Beste aus ihr zu machen. Zudem stammen die Ringe alle „von [dem] Vater“(V.5), was zeigt, dass sie alle den gleichen Ursprung haben und somit alle Söhne mit dem Vater verbunden sind. Jeder der Söhne glaubt, dass „sein […] Ring [d]e[r] echte“(V.6f.) ist, weswegen sich auch kein Sohn benachteiligt fühlen sollte. Denn der Vater wollte nur „[d]ie Tyrannei des [e]inen Rings nicht länger […] dulden“(V.8f.) und den Streit um den Ring abschaffen. Die Tatsache, dass der Richter von dem „Vater“(V.7) spricht, lässt auf Gott schließen und zeigt, dass alle Ringe von Gott kommen. Die Ringe sind ein Symbol für die Unendlichkeit und die Verbundenheit mit Gott und symbolisieren die drei monotheistischen Weltreligionen. Alle Religionen sind somit gleich wichtig für Gott, da der Vater „alle drei […] gleich [g]eliebt“(V.10f) hat und sich nicht für einen Sohn entscheiden konnte. Dies verdeutlicht nochmal dass Gott alle Religionen und alle Menschen gleichermaßen liebt. Alle Söhne sollen nun an „[d]ie Kraft des Steins in“(V.16f.) ihrem jeweiligen Ring glauben und ihrer „unbestochnen / Von Vorurteilen freien Liebe“(V.13f.) nacheifern. Diese Aussage macht deutlich, dass alle Menschen vor Gott gleich sind und es somit keine Vorurteile geben sollte. Zudem soll jeder an die Kraft seines Rings glauben, die im Umgang mit anderen Menschen helfen soll. Alle Menschen sollen sich demnach gut verstehen und hilfsbereit sein, wobei der Glaube, Nathans Meinung nach, hilft. Die Anapher und Wiederholung (vgl. V.17ff.) verdeutlicht diese Aussage nochmals und zeigt die positiven Auswirkungen des Glaubens und der Kraft des Rings, die sich auch noch bei den „Kindes-Kindern“(V.21) äußern soll, da der Glaube, genau wie der Ring, unendlich ist. Ebenso ist es mit der Verbundenheit mit Gott und der Liebe Gottes. Nach der Erzählung Nathans ruft Saladin „Gott!Gott!“(V.27) aus, was seine Einsicht zeigt. Er hat die Botschaft Nathans verstanden und sieht seine Meinung als wahr an. Nathan fragt Saladin daraufhin ob er sich in der Position des „weisere[n] Versprochene[n] Mann[es]“(V.29f.) sieht. Doch Saladin lässt ihn gar nicht ausreden, was durch die Auslassungspunkte deutlich wird und nimmt die Hand Nathans „, die er bis zu Ende nicht wieder fahren lässt“(V.31). Dieses Verhalten zeigt, wie ergriffen Saladin von der Geschichte Nathans ist und dass er nun auch sieht, dass alle Religionen den gleichen Wert haben, also er von der Meinung Nathans überzeugt ist. Zudem sagt er : „,Ich Staub? Ich Nichts? O Gott!'“(V.33). Die Nomen „Staub“(V.33) und „Nichts“(V.33) machen nochmal seine Ergriffenheit deutlich und zeigen, dass er sich schämt, vorher eine so einfältige und aus seiner jetzigen Sicht falsche Meinung gegenüber der Wertigkeit der Religionen gehabt zu haben. Sein Ausruf „O Gott!“(V.33) zeigt, dass er nun Schutz und Verzeihung bei Gott für seine ehemalige Meinung findet und dass er sich dafür schämt. Zusammenfassend wird deutlich, dass Nathan davon überzeugt ist, dass alle Religionen vor Gott den gleichen Wert haben. Zudem ist er der Meinung, dass der Glaube an Gott da ist um die Menschen zusammenzuführen und nicht um sie auseinander zubringen. Diese Überzeugung teilt er mithilfe der Ringparabel mit Saladin.
Aufgabe 2:
Laut Immanuel Kant ist die Aufklärung der Schritt zur Mündigkeit um sich von der Meinung anderer unabhängig zu machen. Um diesen Schritt gehen zu können und sich eine eigene Meinung zu bilden, ist es notwendig die Bequemlichkeit und die Faulheit aufzugeben. Er vertritt die These: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“. In dem vorliegenden Textauszug wird die eigene Meinungsbildung Nathans vor allem in Bezug auf die Kirche und Religionen deutlich, da für ihn alle Religionen den gleichen Wert haben. Diese Haltung wird in seiner Geschichte der Ringparabel deutlich, da er sagt, dass der Vater, also Gott, keinen der Söhne vernachlässigen wollte, da er alle gleichermaßen geliebt hat und deswegen jedem einen Ring geschenkt hat (vgl.V.10f.). Diese Ringe, die ein Symbol für die Religionen darstellen, haben alle den gleichen Ursprung, da sie alle von Gott kommen. Zudem liebte der Vater alle Söhne gleichermaßen, was sich auch auf die Religionen übertragen lässt und zeigt, dass alle Religionen für Gott den gleichen Wert haben. Ein anderes Beispiel für Nathans Aufgeklärtheit ist, das der Glaube an die Kraft des Rings dafür sorgt, dass er diese entfaltet und im Umgang mit anderen Menschen hilft. Die Religion und besonders der Glaube an Gott ist also Nathans Meinung nach da um Menschen zusammenzuführen und um ihnen im Umgang miteinander zu helfen, denn worauf es Nathans Meinung nach wirklich ankommt, ist, dass alle Menschen sind und nicht dass sie verschiedene Religionen haben. Somit wird auch Nathans Toleranz gegenüber anderen Religionen deutlich, was jedoch, vor allem zu Zeiten des Zweiten Kreuzzuges, in dem die Religionen verfeindet sind, nicht selbstverständlich ist. Die Geschichte der Ringparabel, die Nathan Saladin erzählt, als dieser ihn nach der wahren Religion fragt, führt zum Nachdenken Saladins über seine Frage und zur Übernahme Nathans Erkenntnis, dass es nicht die eine, wahre Religion gibt. Es werden somit, durch den Charakter Nathan, Merkmale der Aufklärung, wie der Ausgang aus der Unmündigkeit und die Unabhängigkeit von der Meinung anderer, zum Ausdruck gebracht.
Chiara
Aufg. 1
Der Textauszug aus dem drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, 1779 veröffentlicht wurde und somit aus der Epoche der Aufklärung stammt, thematisiert die Gleichberechtigung und Ähnlichkeiten dreier monotheistischer Weltreligionen. Der Sultan stellte Nathan die Frage,welche von den drei Religionen (Judentum, Christentum und Islam) die richtige sei, um seine Weisheit zu prüfen. Dieser antwortet er mit der Ringparabel, in welcher er diese Religionen metaphorisch gleich stellt. In der vorliegenden Textstelle verdeutlicht Nathan, wie die Gleichgestellten nun verfahren sollten und dass sich niemand darüber ein Urteil erlauben sollte. Daraufhin erbittet Saladin die Freundschaft Nathans und erkennt seine tatsächliche Weisheit. Die Textstelle vv. 2029-2055, 3. Aufzug, 7. Auftritt, beginnt mit dem Richter, zu dem die drei Söhne mit ihren geerbten Ringen, welche metaphorisch für die dreiWeltreligionen Judentum, Christentum und Islam stehen,gegangen sind, da sie sich uneinig´g sind, welcher Ring der echte ist. Diese Frage kann man auf Saladins Frage nach der echten Religion zurückführen. Der Richter ist jedoch nicht in der Lage ein richtiges Urteil über diese Situation zu fällen und bietet den Söhnen seinen persönlichen „Rat“ (Z. 2) an. Er bezieht sich zunächst auf die Tatsache, dass alle drei denselben Grund haben, zu glauben, „den echten“ (Z. 7) Ring zu besitzen. Übertragen wäre das die Verdeutlichung, dass alle drei Religonen dieselbe Glaubensgrundlage haben, nämlich Gott, also hier durch das Symbol „Vater“ (Z. 5) verkörpert. Der Gedankenstrich und das Semikolon in Zeile 6 machen die Trennung der Fakten von der persönlichen Meinung des Richters aus, da er sich ein Urteil über das Thema erlauben möchte. Da diese beiden Satzzeichen das Wort „Möglich“ (Z. 7) umschließen, sieht man, wie bewusst und vorsichtig der Richter seine Vermutung nun ausspricht. Er erklärt, dass der Vater die „Tyrannei“ (Z. 8) eines einzelnen unter vielen unterbinden möchte, da er jeden „gleich/ […] liebt“ (Z. 10f.). Übertragen heißt das, dass Gottes Wille, welcher hier besagt, dass er alle gleich liebt und keinen benachteiligen will, hier von Nathan vermutet wird. Nun motiviert der Richter die Söhne entschlossen, was man an „Wohlan!“ (Z. 12) erkennt, voll und ganz die geglaubte Kraft der Ringe(also den Glauben) auszuleben (vgl. Z. 15ff.) und mit positiven Eigenschaften als Unterstützung um somit keine Konkurrenz füreinander zu sein (vgl. Z. 17-20). Dies zeigt die Aufzählung „Sanftmut, / […] herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, / mit innigster Ergebenheit in Gott“ (Z. 17-19). Wenn der Glaube an die Kraft dann vermehrt weitergegeben wird und man wieder „vor diesem Stuhl“ (Z. 23) ist, und erneut die Frage nach der Richtigkeit stellt, „wird/ ein weisrer Mann [anstelle des Richters] auf diesem Stuhl sitzen“ (Z. 23-24). Dieser Mann steht für jemanden, der es sich erlauben kann, über diese Frage ein Urteil zu fällen. Diese Metapher zeigt wieder die Bescheidenheit und Vorsicht des Richters. Als Saladin mit der Repetitio „Gott! Gott!“ (Z. 27) antwortet, lobt er euphorisch seinen Gott und entschuldigt sich gleichzeitig, da er erkannt hat, dass er sich geirrt hat. Nathan wirft ihm daraufhin vor, dass er sich mächtiger fühlte, als er war, da er glaubte, es sich erlauben zu können, ein Urteil über die richtige Religion fällen zu können (vgl. Z. 29-30). Saladin entgegnet jedoch mit der Anapher „Ich Staub? Ich Nichts?“ (Z. 33), wie minderwertig er sich nun fühlt und klagt darüber mit dem Asuruf „O Gott!“ (Z. 33). Zusammenfassend sagt die Textstelle aus, dass jeder ohne Zweifel und Konkurrenzverhalten seine Religion ausleben soll, ohne sich über andere bzw. über die Religionen untereinander ein Urteil zu erlauben.
Aufg. 2
Laut Kant sind die wesentlichen Aspekte der Aufklärung, seinen eigenen Verstand ohne Scheu zu nutzen um sich selbständig eine eigene Meinung zu bilden. Genau dies macht hier der Richter, indem er seine persönliche Meinung zu einem Thema äußert, mit dem er sich vorher beschäftigt hat. Zudem erkennt man diese Aspekte auch an Nathan, welcher sich ebenfalls seine Meinung gebildet hat, welche in dem Textauszug dargestellt wird. Letztendlich erkennt man diese Züge auch an Saladin, da er durch Nathans Erzählung angeregt wurde, selbst über das Thema nachzudenken und seinen vorherigen Bezug zu diesem in Frage zu stellen.
Ina
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Ephpraim Lessing geschrieben und 1779, in der Epoche der Aufklärung, veröffentlicht wurde, thematisiert die Akzeptanz und Toleranz zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen.
In den 3. Aufzug, 7. Auftritt handelt es sich um Nathan, der dem Sultan Saladin die Ringparabel erzählt. Saladin hat Nathan in sein Schloss eingeladen, da er in finanziellen Schwierigkeiten steckt und da Nathan ein reicher Kaufmann ist, denkt er, Nathan kann ihm helfen. Er hörte von vielen Leuten, dass Nathan ein weiser Mann sei. Daraufhin will Saladin Nathans Weisheit selbst erkunden und fragt ihn, welche Religion für ihn die beste sei. Als Antwort gibt Nathan die Ringparabel, in der er ihm erklärt, dass alle Religionen einen gleichen Wert haben. Von dieser Antwort ist Saladin so überzeugt und begeistert, dass er Nathan als Freund möchte. Durch Nathans Antwort verändert sich auch die Sichtweise von dem Sultan auf die drei Weltreligionen. Dieser Auszug thematisiert die Bewährung der monotheistischen Religionen durch die Verwirklichung religiös- ethischen Verhaltens.
Der „Richter“(V.1) könnte als Metapher für die Menschen stehen, da sie entscheiden müssen, welche Religion für sie die richtige ist. Er könnte aber auch für Nathan stehen, da er sich in dieser Szene für eine Religion entscheiden soll. Der Richter fuhr fort, nachdem die drei Söhne fragten, welcher der wahre Ring sei. Statt aber seinen „Spruch“(V.2), also sein Urteil, gibt er ihnen [s]einen Rat“(V.2), um ihnen die Entscheidung selbst zu überlassen, welcher Ring der echte ist. Er schlägt ihnen vor, zu gehen, doch niemand geht, da nach dem Gedankenstrich weiter geredet wird (vgl. V.3). Sein Rat ist, „[d]ie Sache [zu nehmen] wie sie liegt“ (V.4). Die „Sache“ könnte ein Synonym für die Ringe sein und die Söhne solle ihre Ringe akzeptieren. Denn jeder denkt sein Ring sei der wahre. Mit einem Gedankenstrich in Vers sieben führt der Richter in eine Theorie ein. Es sei möglich, dass „der Vater/[…] Die Tyrannei des eigenes Rings nicht länger […] dulden woll[te]“(V.7ff.). Dies könnte darauf hinweisen, dass selbst Gott bzw. der Vater nicht mit der Macht klar gekommen ist, oder dass er jedem einen unechten Ring geschenkt hat, damit es zu keinen Streitereien führt. Es ist dem Richter aber noch gewiss, dass der Vater die Söhne gleich viel liebt und dass alle den gleichen Wert haben. Durch die Betonung auf dem „geliebt“(V.10), welches das „gleich/ Geliebt“ (V.11) verstärkt, wird dies noch einmal deutlich. Da der Vater alle drei liebt, fällt es ihm schwer nur „einen zu begünstigen“ (V.12), da es alle drei verdient haben, den Ring zu bekommen. Jedoch solle „jeder seiner […] / Liebe nach [eifern]“(V.14f.). Das bedeutet, dass jeder sich so verhalten soll, als hätte man den echten Ring, mit seiner Macht. Die Söhne sollen „um die Wette“(V. 15) streben, also sollen die versuchen besser bzw. liebevoller als der andere sein, um bessere Menschen zu werden. Mit der Aufzählung von Vers 17-19 gibt der Richter noch einmal Beispiele, wie man zu einem besseren Menschen wird. Anschließend weist er daraufhin, dass wenn sie den Ring an ihre Kinder weitervererben, dass diese sich dann auch fragen werden, welcher der wahre Stein ist, wenn sie die Macht besitzen, welcher der Ring hat (vgl. V.20ff.). Dann werden sie wieder „vor diesem Stuhl“(V.23) eingeladen, um sich dann von einem „weis[eren] Mann“ (V.24) beraten zu lassen. Mit dem weiseren Mann könnte der gleiche Richter, nur älter, gemeint sein, da er später mehr Erfahrung hat. Wieder kommt der Befehl „Geht!“ (V.25), um die Macht des Richters zu demonstrieren. Durch die Repetitio „Gott! Gott!“(V.27) von Saladin wird deutlich, dass er die Geschichte beeindruckend findet. Im 32. Vers erkennt er dann schließlich, dass er ein falsches Bild der Religionen hatte. Da er Wörter wie „bin“ bei „[i]ch Staub?“(V.32) weglässt, wird seine Fassungslosigkeit deutlich.
Zusammengefasst kann man sagen, dass der Autor viele Metaphern benutzt, um die Geschichte bildlich zu veranschaulichen. Es ist ihm außerdem wichtig, die Hauptaspekte durch Wiederholungen und Aufzählungen zu betonen. Die Hauptaussage in dieser Szene wurde auch durch Pausen der Gedankenstriche in den Vordergrund gerückt.
Aufgabe 2)
Nach Immanuel Kant ist man aufgeklärt, wenn man sich aus seiner Unmündigkeit befreit. Man soll Mut haben, sich seine eigene Meinung zu bilden ohne sich von anderen Leiten zu lassen. Es ist wichtig, seine Vernunft zu nutzen. In dieser Szene kommt es dazu, dass Nathan Saladin davon überzeugt, dass alle Religionen den gleichen Wert haben. Jedoch sehen viele, auch Saladin, Unterschiede, weil jeder denkt, dass seine Religion die beste sei. Nathan aber ist der Mensch, nicht die Religion, und seine Taten am wichtigsten. Man solle Leute unabhängig von ihrer Religion beurteilen. Er sagt nämlich in der Ringparabel, dass jeder sich so verhalten solle, als hätte man den „Ring“, um liebevoll und herzlich zu sein. Also wenn man aufgeklärt ist, benimmt man sich am „besten“ und wenn man es nicht ist, sagt man es nur. Auch Saladin hat am Ende verstanden, dass es um den Menschen geht. Also wurde er praktisch aufgeklärt und hat sich seine Meinung gebildet.
Gilles
In dem von Gotthold Ephraim Lessing verfassten und 1779 veröffentlichten Drama "Nathan der Weise" geht es um Akzeptanz und Toleranz zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen. Das Drama spielt in der Epoche der Aufklärung. Der zu analysierende Textausschnitt ist ein Gespräch zwischen Nathan und Saladin. Da das Drama zu der Zeit der Kreuzzüge spielt, hat Saladin viel Geld in seine Armee investiert, sodass ihm nun die nötigen Mittel fehlen um den Krieg weiter zu finanzieren. Als er mitbekommt, dass der reiche Jude Nathan, von dem ihm schon oft berichtet worden war, wieder in die Stadt zurückgekehrt ist, beschließen er und seine Schwester durch eine List von ihm Geld zu erhalten. Während des Gesprächs erkennt Saladin jedoch die Weisheit Nathans und versteht seine Ansichten. Die beiden freunden sich an und Saladin will nun kein Geld mehr von ihm annehmen, obwohl Nathan es ihm sogar freiwillig anbietet. Am Ende des Dramas erreicht eine Karawane aus Ägypten den Sultan und seine Geldprobleme haben sich erledigt. Der Textausschnitt soll zeigen, dass Menschen einsichtig sein können und in der Lage dazu sind ihre Meinung, welche meist von Vorurteilen geprägt ist zu ändern. Dazu benötigen sie jedoch überzeugende Gründe.
Nathan beginnt mit den Worten "wenn ihr/Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt: /Geht nur!" (V1,ff.) Er will damit zeigen, dass der Richter in der Geschichte zwar nicht entscheiden kann, welcher der richtige Ring ist, den Söhnen jedoch seinen Rat mitteilen will. Übertragen auf die realen Menschen heißt dies, dass man nicht immer direkt Entscheidungen oder Beschlüsse fassen sollte, sondern sich auch zuerst gegenseitig zuhören und eventuell Kompromisse ziehen sollte. Der Rat des Richters ist, dass sie die Sache "nehmen sollen völlig wie sie liegt". (V3,f.) Anschließend ergänzt er dies noch durch die Wiederholung "jeder seinen Ring/ ... jeder seinen Ring". (V5,f.) Damit meint er, dass jede Religion sich auf sich selbst konzentrieren sollte. Es wäre besser, die anderen Religionen in Frieden zu lassen und sich gegenseitig nicht im Weg zu stehen. Der Richter begründet die beiden Ringreplikationen mit der Metapher, dass "der Vater nun/ Die Tyrannei des Einen Rings nicht länger/ In seinem Haus dulden wolle ..." (V7,ff.) Er denkt also, dass Gott nicht mehr das Bekriegen und Unterdrücken unter den Religionen wollte und deshalb alle gleichwertig gemacht hat. Diese Gleichwertigkeit wird im darauffolgenden Vers durch die erneute Wiederholung "alle drei geliebten und gleich/ geliebt" (V10,f.) beschrieben und verstärkt. Da weder ein Sohn "begünstigt" (V12), noch zwei benachteiligt wurden, zeigt Nathan, dass Gott alle drei gleich stellt und niemand von ihm mehr geliebt wird als der andere. Die Anapher "Es eifre jeder .../ es strebe von euch jeder" (V13,ff.) steht zum Einen dafür, dass die Menschen ihre Liebe von Vorurteilen frei" (V14) ausleben sollen und es auf den Menschen ankommt, egal welcher Religion dieser angehört. Zum Anderen wird gesagt, dass die Menschen die "Kraft des Steines ... an den Tag/Legen sollen" (V16,f.). damit meint er, dass die Menschen sich untereinander gut verhalten und versuchen sollen von den Mitmenschen als angenehm angesehen zu werden. Die Aufzählung "mit Sanftmut / Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun/ Mit innigster Ergebenheit in Gott" (V17,ff.) zeigt die Eigenschaften, welche von den Menschen erforderlich sind, um ein positives Verhalten zu erreichen. Die Wiederholung "tausend tausend Jahre" (V22) soll dem Sultan klar machen, dass es ewig dauern würde, bis sich an der Gleichwertigkeit der Religionen irgendwas ändert. Wenn die Menschen dann denken, sie wüssten, welche die richtige Religion ist, könnten sie erneut vor den Richter treten und dessen Urteil einfordern. Der Richter wird hier als "weiser Mann" /V24) beschrieben. Gemeint ist Gott. Nathan benutzt die direkte Anrede an Saladin und meint, dass wenn er denkt, dieser weise mann zu sein, er nun entscheiden könnte, welches die eine richtige Religion ist. Die Auslassungspunkte in Vers 30 zeigen, wie ruckartig Saladin ins Wort fällt, da er Nathans Geschichte verstanden hat und sich auf keinen Fall als würdig empfindet zu entscheiden über die wichtigste Weltreligion. Die Wiederholung "Gott! Gott!" (V27) steht für sein plötzliches Begreifen der Botschaft, welche die Geschichte vermitteln soll. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nathan Saladin durch diese Geschichte im Anschluss an die Ringparabel die Gleichwertigkeit der drei Weltreligionen vor Augen führt und ihn erkennen lässt, dass es keine wichtigste gibt. Außerdem verdeutlicht er durch den Einsatz von stilistischen Mitteln wie Anaphern, Wiederholungen oder Aufzählungen, wie wichtig Friede zwischen den Religionen ist und dass gutes Verhalten der Menschen für die Religionen eine große Rolle spielt.
Nachdem dieser Textauszug analysiert wurde, stellt sich die Frage inwiefern in diesem Auszug Merkmale der Aufklärung zum Ausdruck kommen. Kant definiert die Aufklärung als den Weg aus der Unmündigkeit. Unmündigkeit bedeutet, sich der Meinung anderer Menschen anzuschließen, ohne selber nachzudenken, Das bekannte Zitat Kants " Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" zeigt zusammenfassend, dass man selbst nachdenken soll, statt auf die Meinung anderer zu vertrauen, weil dies bequemer und einfacher ist. Nathan zeigt in diesem Textausschnitt, dass die meisten Menschen die Meinung vertreten, ihre Religion sei die beste. Sie denken nicht genug nach und könne nicht einsehen, dass alle drei Weltreligionen gleich viel Wert sind. Saladin ist einer dieser Menschen, die unmündig sind und deshalb dieser Meinung ist. Nathan selbst dient als Aufklärer, der dem Sultan durch seine Geschichte die Augen öffnet und ihn zum selbstständigen Denken anregt. Es sorgt damit dafür, dass Saladin sich seine Meinung bildet und die Gleichwertigkeit erkennt. Er wurde also aufgeklärt, weil er den Mut hatte seinen Verstand zu benutzen. Im Text ist außerdem von vorurteilsfreier Liebe die Rede. Dies meint die bereits aufgeklärten Menschen, die bereit sind eine Person zu lieben, obwohl vielleicht Bekannte oder sogar Angehörige in der Familie eine von Vorurteilen geprägte Sicht auf die Person haben und sogar dagegen sein können. Alles in allem kann man sagen, dass sich in diesem Textauszug die Merkmale der Aufklärung durch Nathans Verhalten und Saladins Reaktion zeigen. Nathan klärt Saladin auf, welcher nach Jahren endlich aus seiner Unmündigkeit heraus kommt und eine ganz neue Sichtweise auf die Dinge seiner Zeit hat.
Jens
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert gegenseitige Toleranz und Akzeptanz zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen. Das Drama spielt während den Kreuzzügen in Jerusalem und ist in die Epoche der Aufklärung einzuordnen. Der vorliegende Textauszug ist ein Gespräch zwischen Nathan und Saladin. Darin möchte Saladin, Nathans Weisheit testen, indem er ihm die Frage nach der wahren Religion stellt. Als dieser Saladin mit der Erzählung der Ringparabel antwortet, ist Saladin von der Weisheit Nathans überzeugt und möchte fortan mit ihm befreundet sein. Im folgenden Verlauf stellt sich heraus, dass alle Hauptfiguren miteinander verwandt sind. Die zu analysierende Textstelle ist aus dem Aufzug 3, Auftritt 7 und stellt eine Konversation zwischen Nathan und Saladin dar. Nathan schließt die Ringparabel damit ab, dass der Vater alle drei Söhne gleich liebt und es nur darauf ankommt, einen Menschen ohne Vorurteile zu beurteilen. Saladin ist so gerührt von der Antwort, dass er um jeden Preis mit ihm befreundet sein möchte. Das Gespräch beginnt mit dem Rat des Richters „Die Sache völlig wie sie liegt [zu nehmen]“ (V.4). Diese Aussage zeigt das die Söhne nichts daran ändern können, dass die Ringe keine Unterschiede aufweisen. Die Aussage „alle drei geliebt und gleich geliebt (V.10-11f) steht metaphorisch für die drei monotheistischen Weltreligionen, die Nathan als gleich wertvoll beschreibt. Um dies zu sehen, müsse man „Von Vorurteilen frei [] [sein]“(V.14) und somit den Menschen nicht aufgrund seiner religiösen Ansichten zu beurteilen. Anstatt an der Echtheit ihres Ringes zu zweifeln sollte jeder danach streben das Beste aus sich zu machen und mit Herzlichkeit und Sanftmut miteinander zu leben. Die Worte :“Mit innigster Ergebenheit in Gott“ spiegelt die direkte Beziehung zu Gott als Vater wieder. Gott als Vater der drei Söhne wollte nicht, dass es zur „Tyrannei in seinem Hause wegen der Ringe kommt“, vielmehr wollte er die Anerkennung aller drei Söhne, bzw. aller drei Religionen zum Ausdruck bringen. Er wollte niemanden bevorzugen und dies bringt der Richter in der Ringparabel zum Ausdruck. Auch der Paralellismus in den Versen 18 und 19 spiegeln toleranzfähige Eigenschaften wieder. Die Wiederholung „Kindes-Kindeskinder“(V.21) und „tausend tausend Jahre“(V.22) sind eine (zeitliche) Anspielung und sollen darauf hinweisen, dass die Religionen und die Liebe unendlich sind. Saladin erkennt seine Einfältigkeit und ist beschämt und bezeichnet sich selbst als „Staub“. Saladins Ausruf “Oh Gott“ (Zeile 32) zeigt seine Bestürzung über seine Erkenntnis, dass alle drei Religionen gleichwertig sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nathan ohne Vorurteil allen Religionen offen gegenüber steht. Wichtig ist ihm ein herzliches und tolerantes Miteinander.
Aufgabe 2 Diese Textstelle verdeutlicht die Theorie der Aufklärung von Immanuel Kant, denn Nathan gibt Saladin die Möglichkeit sein altes, von Vorurteilen geprägtes Religionsverständnis zu überdenken. Ein zentraler Aspekt ist die Aussage “Es eifre jeder seiner unbestochenen von Vorurteilen freien Liebe nach (V. 13-14f), was nichts anderes bedeutet, als den Mut zu haben, sich selber eine Meinung ohne Vorurteile zu bilden. Nur wer den Mut hat seinen eigenen Verstand zu verwenden, ist mündig. Nathan gab Saladin die Möglichkeit, seinen Verstand als mündiger Mensch zu gebrauchen und brachte ihn so zu der Erkenntnis, dass alle drei Religionen gleichwertig sind.
Anna
Berichtigung:
Aufgabe 1:
Das Drama „Nathan der Weise”, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779, in der Epoche der Aufklärung, veröffentlicht wurde, thematisiert die Akzeptanz und Toleranz der monotheistischen Weltreligionen untereinander.
Der Textauszug (VV.2029-2055) beendet die Ringparabel. Diese hatte Nathan dem Sultan Saladin erzählt, als dieser Nathan nach der wahren Religion gefragt hatte. Saladins Intention dabei war es, herauszufinden, ob Nathan so weise war, wie behauptet wurde. Während Nathan die Ringparabel erzählt stellt er seine Weisheit unter Beweis und der Sultan reagiert während und nachdem Nathan die Geschichte der Ringparabel erzählt hat, perplex, erstaunt von Nathans tatsächlicher Weisheit und seiner Erkenntnis bezüglich seiner gestellten Frage.
In der vorliegenden Textstelle, die sich in drei Sinnabschnitte einteilen lässt, erklärt Nathan, wie die Ringparabel endet. Im ersten Sinnabschnitt, der von Vers eins bis zwölf reicht, spricht er von einem Richter. Denn nachdem der Streit der Söhne, wer wohl den richtigen Ring besäße, seinen Höhepunkt findet, wollen sie die Angelegenheit vor Gericht klären. Der Richter, der als „bescheiden” (V.26) umschrieben wird, dementsprechend den Söhnen nur helfen möchte, gibt ihnen nicht seinen „Spruch” (V.2), sondern seinen „Rat” (V.2). Dies verdeutlicht seine bescheidene Art, denn er möchte nicht nur leere Worte sprechen, sondern ihnen tatsächlich aus der Situation helfen. Er rät den drei Söhnen, die die drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam darstellen, „die Sache völlig” (V.4) hinzunehmen. Das Adjektiv „völlig” (V.4) stellt besonders deutlich dar, dass die Söhne beziehungsweise die Religionen sich der Situation, dass sie alle den gleichen Wert des Rings besitzen, annehmen sollen. Denn jeder der Söhne hält „seinen Ring von seinem Vater” (V.5) für „den echten” (V.7). Die besitzanzeigenden Pronomen „seinen” (V.7) verdeutlichen die Aufnahme des Wertes durch die Religionen, denn sie nehmen den Wert als ihren eigenen Besitz an. Jeder der Söhne soll „seinen Ring für den echten” (V.6 f.) halten, dies zeigt, dass jede Religion sich auf ihre Ursprünge und auf ihren Wert konzentrieren soll und dieses Recht den anderen Religionen auch gewähren soll. Aufgrund dieser Erkenntnis, ist es „möglich, dass der Vater nun die Tyrannei des Einen Rings nicht länger in seinem Hause dulden wollte!” (V.7 f.f.). Denn durch diesen Ausruf, der sich an dem Ausrufezeichen am Ende des Satzes erkennen lässt, wird verdeutlicht, dass der Vater, der Gott darstellt, „in seinem Haus” (V.9), also der ganzen Erde, jede der Religionen richtig anerkennt. Denn wie der Vater alle seine Söhne „gleich Geliebt” (V.10 f.) hat, so schätzt Gott den Wert jeder der drei Religionen „gleich” (V.10). Dies verdeutlicht die Gleichberechtigung und Toleranz der drei Religionen. Denn Gott sowohl als auch der Vater wollen „zwei nicht drücken um einen zu begünstigen” (V.11f.)
Im zweiten Sinnabschnitt, der von Vers 13 bis 26 reicht, erklärt der Richter explizit, wie die drei Söhne sich verhalten sollten um sich bestmöglich mit der Situation abfinden zu können. Er erklärt, dass „jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe” (V.13 f.) nacheifern sollte. Überträgt man dies von den Söhnen, die als Metaphern für die drei monotheistischen Religionen stehen, auf die Religionen wird die Rolle des Wertes der Liebe bezogen auf die Religion verdeutlicht. Denn Liebe sollte, damit sie echt ist, mit Toleranz und Akzeptanz verbunden sein. Und jede der Religionen soll die Werte, die durch „die Kraft des Steins in seinem Ring” (V.16) verbildlicht wewrden, so gut es geht an den Tag legen. Außerdem werden Werte wie „Sanftmut” (V.17), „herzliche Verträglichkeit und Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott” (V.18 f.) aufgeführt, die die Vielfältigkeit und guten Eigenschaften einer Religion darstellen. Weiterhin stellt der Richter dar, wie wichtig es ist, die Werte an die Nachkommen weiter zu geben. Dies wird durch die Steigerung „Kindeskindeskinder” (V.21) deutlich. Denn „über tausend tausend Jahre” (V.22) lädt „ein weisrer Mann” (V.24) sie ein um mit ihnen zu sprechen. Die Unendlichkeit des Glaubens an eine Religion soll dadurch berücksichtigt werden. Dies wird durch die Wiederholung „tausend tausend” (V.22) ebenfalls bestätigt.
Nathan hat nun die Geschichte der Ringparabel beendet, im dritten Sinnabschnitt folgend, wird Saladins Reaktion dargestellt. Saladin der völlig fassungslos über Nathans Weisheit und die Erkenntnis die ihm die Weisheit gebracht hat, ist, ruft: „Gott! Gott!” (V.27). Dass er dies wahrscheinlich hysterisch ruft, verdeutlichen die Ausrufezeichen. Nathan antwortet ihm, doch die Auslassungspunkte in Vers 30 verdeutlichen, dass Nathan, unterbrochen von Saladins Verhalten, „der auf ihn zustürzt und seine Hand ergreift” (V.31), nicht weiterspricht. Dies zeigt die Wirkung der Ringparabel auf Saladin, der begreift, dass er Nathan, der im Gegensatz zu ihm Jude ist, vertrauen und eine Bindung zu ihm aufbauen kann. Saladins hysterisches Verhalten wird folgend durch die Fragen „Ich Staub? Ich Nichts?” (V.33) und den Ausruf „O Gott!” deutlich, denn er kann nicht einmal mehr ganze Sätze bilden.
Alles in allem wird die Toleranz zwischen den monotheistischen Religionen deutlich, die in den ersten beiden Sinnabschnitten als Wunschgedanke und Rat formuliert werden und im dritten Sinnabschnitt mit der Reaktion und dem Körperkontakt mit einer Person anderer Religionszugehörigkeit verdeutlicht wird.
Aufgabe 2:
Im Folgenden werde ich erläutern, inwiefern der vorliegende Aufzug die Merkmale der Aufklärung nach Kant zum Ausdruck bringt.
Kants Auffassung von Aufklärung besteht darin, aufgrund von selbst erarbeiteten Informationen im Stande zu sein, seine eigene Meinung zu bilden, statt sich der Meinung einer anderen Person oder Gruppe gedankenlos anzuschließen. Nathan, der meiner Meinung nach die Aufklärung verkörpert, hat sich seine eigene Meinung bezüglich der drei monotheistischen Weltreligionen gebildet. Dazu muss gesagt sein, dass das Drama in der Zeit des Zweiten Kreuzzuges in Jerusalem spielt. Trotzdem und gerade deswegen ist Nathans eigene Meinung so wichtig. Seine Meinung ist es, dass jede der drei Religionen gleich viel Wert ist und keine schlechter oder besser als die andere behandelt werden sollte. Diese Meinung verbreitet er, indem er sie in Form der Ringparabel dem muslimischen Saladin lehrt. Saladin, der sich ebenfalls eine Meinung über das bildet, was Nathan ihm erzählt, wird aufgeklärt und hört damit auf sich der Meinung der Anderen, dass nur eine Religion, die eigene, die richtige sei, anzuschließen. Er stimmt Nathan zu, was zu dieser Zeit, wie eben beschrieben, nicht üblich war. Denn Juden, Christen und Muslime bekämpften sich um Jerusalem, ein Ort von Wichtigkeit für alle monotheistischen Religionen. Und dass dann, gerade in Jerusalem, ein Muslim einen Juden anhört, sich seiner Meinung anschließt und daraufhin eine Bindung mit ihm eingeht, ist mehr als aufklärerisch.
Jannik
Nr. 1
Der Textauszug aus dem Drama "Nathan der Weise", welches von Gotthold Ephraim Lessing in der Epoche der Aufklärung geschrieben und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert die Gleichwertigkeit der monotheistischen Weltreligionen. Der Textauszug hat die Funktion dem Sultan zu zeigen, dass die Ausführung des religiösen Verhaltens wichtiger als die Religion an sich ist. Während den Kreuzzügen rettet der Tempelherr Recha, welcher eigentlich hätte hingerichtet werden sollen. Saladin stellt Nathan die Frage nach der wahren Religion, daraufhin erzählt Nathan ihm die Ringparabel. Der König hatte einen mächtigen Ring, kann sich aber nicht entscheiden welchen von seinen Söhnen er diesen geben soll. Also lässt er zwei weitere herstellen und stirbt darauf. Nun herrscht ein Streit zwischen den Söhnen, wer den richtigen Ring besitzt. Wegen der Ringparabel freundet sich der Sultan mit Nathan an. Später erkennt Nathan dass der Tempelherr Rechas Bruder ist, Recha erkennt Nathan trotzdem als Vater an.
Als erstes fällt die abweisende Art der Söhne auf, da der Richter die Konjunktionen "Nicht" (Z.2) und "aber" (Z. 3) verwendet. Weil der Richter "Möglich" (Z. 7) und "gewiss" (Z. 9) in seinem Vergleich verwendet, zeigt er den Söhnen, dass der Vater alle gleich liebt. Also, dass alle Religionen gleichwertig sind. Zudem rät der Richter ihnen, dass „jeder seiner unbestochenen\Von Vorurteilen freien Liebe nach!“ (Z. 14-15), was für einen Menschen eigentlich eine Grundvoraussetzung sein sollte. Der Richter betont durch die Anaphern „Es […]“ den Wettbewerbsgedanken, den Kern seiner Religion auszuleben. Um die Vorteile der wahren Religion, also vor Mensch und Gott angenehm zu wirken, muss jeder sich anstrengen, „eifern“ (Z. 13), was zum Beispiel durch die „innigste […] Ergebenheit in Gott“ (Z. 19) im Alltag erreicht werden kann. Nun gibt der Richter einen Blick in die Zukunft, in der die Erhaltung der Religionen durch den Neologismus „Kindes-Kindeskindern“ (Z. 21), sowie der Wiederholung „tausend tausend“ (Z. 22) gezeigt wird. Zudem erhält man eine Anspielung aufs Jüngste Gericht („weisrer Mann“) (Z. 24), welcher Gott darstellt. Saladin gibt Nathan zu erkennen, dass er die Ringparabel verstanden hat, allerdings auch entsetzt ist, indem er zweimal „Gott!“ (Z. 27) ausruft. Nathan appelliert an die Vernunft von Saladin, indem er die Konjunktion „Wenn“ (Z. 29) und die Interpunktion (Z. 30). Der Sultan reagiert so, wie Nathan das wollte, er begreift was Nathan meint und ist überwältigt von der Erkenntnis. Dies zeigt sich, indem er auf ihn zu stürzt „und seine Hand ergreift“ (Z. 31). Zudem stellt sich der Herrscher Saladin, als („Staub“, „Nichts“) (Z. 33) darstellt und dies sogar ausruft.
Insgesamt macht Nathan dem Sultan klar, dass alle Religionen Gleichwertig sind und dass dem Sultan klarwerden sollte, dass es nicht wichtig ist, welche Religion wahr ist, sondern dass alle Religionen gleich viel erreichen können, wenn sie sich auf das Eigentliche, Liebe, besinnen. Um dies zu verdeutlichen, werden viele Anaphern, Wiederholungen und Ausrufezeichen benutzt.
Nr. 2
Die Frage, inwiefern dieser Aufzug Merkmale der Aufklärung nach Kant vorzeigt, werde ich im Folgendem beantworten.
Laut Immanuel Kant bedeutet „Aufklärung den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Nathan ist in dieser Textstelle ein rational denkender „Aufklärer“. Er erklärt dem Sultan, dass alle Religionen gleich viel wert sind und sich die Mitglieder dieser wieder auf den Kern der Religionen besinnen sollte, zudem befolgt er humanistisch-religiösen Grundsätzen. Die Resultate der Religionen, wie vor Mensch und Gott angenehm zu machen, werden erreicht durch Anstrengung, Sanftmut, Herzlichkeit und so weiter erreicht, selbst wenn man nicht die wahre Religion ist, da man die Vorteile der Religion auch so erreichen kann. Zudem appelliert Nathan an die Vernunft des Sultans, diese genannten Punkte selber zu erkennen, was dann ja auch gelingt. Der Sultan ist dann sogar so überwältigt, dass sich der große Herrscher selber als Staub darstellt, also als fast nichts. Insgesamt beinhaltet die Textstelle viele Merkmale der Aufklärung. Zum einen Nathan selber, der den Sultan aufklärt, indem er ihn hilft selber nachzudenken, dann die Besinnung auf die eigentlichen Werte der Religion, die von den meisten nicht beachtet werden und schlussendlich die Einsicht des Sultans durch eigene Reflexion.
Verena
Aufgabe 1:
Der vorliegende Textauszug des Dramas „Nathan der Weise“, geschrieben von Gotthold Ephraim Lessing und veröffentlicht im Jahre 1779, thematisiert das Gleichgewicht der monotheistischen Weltreligionen.
Das Drama spielt während der Kreuzzüge in Jerusalem, wo die Christen Jerusalem zurückerobern wollen. Nathans Tochter Recha ist von einem Tempelherrn, der sein Leben der Begnadigung des Sultans verdankt, vor dem Feuertod gerettet worden. Saladin fragt Nathan, welche Religion die richtige sei, um die Weisheit Nathans zu testen, dieser antwortet mit der Ringparabel. Der König hatte einen Ring, der die Macht besaß, vor Gott und Mensch angenehm zu machen. Einer Vater von drei Söhnen, wollte keinen Sohn enterben und fertigte zwei Duplikate des Rings an. Bevor er starb gab er jedem Sohn einen Ring. Die Söhne stritten sich darüber, wer den echten Ring besitzt. Daraufhin erkennt Saladin, dass Nathan recht hat und bietet ihm seine Freundschaft an. Nachher erkennt Nathan im Tempelherrn Rechas Bruder und Saladin stellt fest, dass der Tempelherr der Sohn seines Bruders ist. Nathan wird als Vater von Recha und dem Tempelherrn anerkannt, auch wenn er nicht der Leibliche Vater ist. Die Ringparabel ist die wichtigste Stelle im Drama, da sie Toleranz und Akzeptanz der monotheistischen Religionen zeigt. Die Gleichwertigkeit der Religionen wird in der Ringparabel hervorgehoben und zeigt somit die Wichtigkeit dieser Textstelle.
Der Vorliegende Textauszug wird in zwei Sinnabschnitte unterteilt und hat am Versanfang immer Großgeschriebene Wörter, dies erzeugt eine Struktur des Textes. Der erste Sinnabschnitt (v. 1 – 26) thematisiert den Appell des Richters. Die adversative Konjunktion „Nicht“ (v. 2) und „aber“ (v. 3) weisen auf eine Abwehrhaltung der Söhne hin. Dies zeigt, dass der Richter die Söhne nicht zwingt zuzuhören, sondern sie vor die Wahl stellt. Die Söhne hingegen zeigen durch die Abwehrhaltung Desinteresse. Die Imperative (z.B. v. 3, 6, 13, 15) sowie der Gedankenstrich und die betonten der Hauptaussagen (z.B. v. 3, 7, 9) lassen Zeit zur Reflexion. Das Adjektiv „Möglich“ (v. 7) und das Adverb „gewiss“ (v. 9) werden jeweils durch einen Gedankenstrich eingeleitet. Es wird verdeutlicht, das die Söhne „alle drei [gleich] geliebt“ (v. 10) werden. Hiermit sind die monotheistischen Religionen gemeint, da auch Gott sie alle gleich liebt und ihr Wert der selbe ist. Zudem gibt es drei Söhne und drei monotheistische Religionen, die Söhne sollen die Religionen darstellen. Der Richter äußert Appelle die das Zukünftige verhalten der Söhne beeinflussen sollen. Die Söhne sollen zum Beispiel „Von Vorurteilen freien Liebe nach“ (v. 14) handeln. Dies ist ebenfalls ein Humanistischer Grundsatz. Zudem sollen die Söhne für die Zukunft herzliches tun, „Wohlmut“ (v. 18) und „Sanftmut“ (v. 16) mitbringen. Sie sollen sich Handlungsweisen, wie „eifer[n]“ (v. 13) und „streben“ (v. 15) nach etwas, aneignen. Die drei Söhne sollen sich dass „an [den] Tag […] legen“, was so viel bedeutet wie, sie sollen es lernen und zu einem besseren Menschen zu werden. Die Anaphern (v. 13, 15) betonen den Appellcharakter, der durch einen Wettbewerbsgedanken (vgl. v. 15) unterstrichen wird. Der Richter spricht ihre ferne Zukunft an und möchte ihnen helfen (vgl. v. 20 – 26), er versucht sie vor einem Fehler zu bewahren. Saladin antwortet mit „Gott! Gott!“ (v. 27), dies macht deutlich, dass Saladin die Parabel verstanden hat. Zudem wird vor Augen geführt, dass Saladin entsetzt ist. Dies erkennt man an den Ausrufezeichen. Der zweite Sinnabschnitt (v. 27 – 32), thematisiert die Einsicht des Sultans. Nathans Ansprache Saladins (vgl. 29f.), betont durch konditionale Konjunktion „Wenn“ (v. 29) sowie die Interpunktion „Versprochene Mann zu sein“ (v. 30), unterstreichen den Appell an dessen Einsicht und Demut. Saladins Reaktion „Ich Staub? Ich Nichts? O Gott!“ (v. 33) offenbart das von Nathan intendierte Ergebnis. Saladin erkennt die Relativität des Herrschers „Staub“ (v. 33) „Nichts“ (v. 33) sowie die Anrufung Gottes.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die Großgeschriebenen Wörter am Versanfang, eine Struktur des Textes erzeugt wird. Zudem betonen die Sprachlichen Mittel den Appellcharakter. Nathan möchte die Menschen darüber aufklären, dass Akzeptanz und Toleranz das wichtigste für das zusammenleben der Religionen ist. Er zeigt Saladin das jede Religion den selben Wert hat.
Aufgabe 2:
Im folgendem werde ich erläutern, inwiefern der Text die Merkmale der Aufklärung Kants beinhaltet.
Nach Immanuel Kant ist Aufklärung der Weg in die Unabhängigkeit. Laut Kant soll man Mut haben, seinen eigenen Verstand zu bedienen und seine eigene Meinung zu bilden. Er sagt ebenfalls, dass es bequemer ist, andere für sich denken zu lasse, aber dies soll man ändern. Man soll laut ihm Mündig werden. Nathan selbst ist ein Aufklärer, da er sich seine eigene Meinung über die drei monotheistischen Religionen gebildet hat. Nathan ist somit ein auf Ausgleich bedachter „Aufklärer“ mit humanistischen-religiösen Grundsätzen (vgl. v. 16 – 20). Dies lässt sich zum Beispiel erkennen durch „Sanftmut“ (v. 17) und „Wohltun“ (v. 18). Zudem erreicht Nathan Saladin und Saladin zeigt deutliche Einsicht durch die Anregung eigener Reflexion (vgl. v. 28 – 33). Der Richter äußert seine Meinung genau wie Nathan offen und ehrlich und somit ist auch der Richter nach Kant ein Aufklärer. Er sagt den Söhnen ehrlich was er denkt und er hat den Mut seinen Verstand zu bedienen.
Erik
Das Drama ,,Nathan der Weise”, das von Gotthold Ephraim Lessing verfasst und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert Akzeptanz und Verständnis zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen sowie deren Gleichwertigkeit. Das Drama wurde im Kontext des Streits Lessings mit einem intoleranten Professor sowie im Rahmen der Ideen der Aufklärung verfasst.
Der vorliegende Textauszug ( III, 7, VV. 2029-2055) beinhaltet das Ende der Ringparabel mit der Austragung des Streits vor Gericht sowie die erste Reaktion des Sultans. Sultan Saladin will Nathans Weisheit und seinen Ruf als gebildeten und vertrauenswürdigen Zeitgenossen testen und stellt ihm deshalb die Frage nach der seiner Meinung wahren Religion . Nathan antwortet daraufhin mit der ,,Ringparabel”, die von einem Vater handelt, der einen Ring mit besonderen Kräften dem geliebtesten seiner Söhne vermachen soll. Der Vater liebt jedoch keinen seiner Söhne mehr als die anderen und lässt daher zwei Duplikate anfertigen und jeder seiner Söhne ist in dem Glauben, den wahren Ring zu besitzen. Der Streit landet vor Gericht und der Richter gibt den Rat, die angeblichen Kräfte des Ringes, also Sanftmut, Freundlichkeit und Akzeptanz in der Praxis auszuleben.
Daraufhin reagiert der Sultan überrascht und überfordert und winkt ab. Daraufhin bietet Nathan, der von den finanziellen Absichten des Sultans weiß, diesem Geld als Leihgabe für einen nahenden Krieg an und bringt dem Sultan den Tempelherr, den der Sultan verschont hatte, da er seinem Bruder sehr ähnelt und den er nun auch seiner Schwester vorstellen will.
Der Richter in Nathans Ringparabel beginnt seinen Rat mit der Aufforderung: ,, () Wenn ihr /Nicht meinen Rat, statt meines Spruches haben wollt : Geht nur !()”(V.2029-2031).
Er sagt vorher in seinem Urteil, dass die Ringe wohl ,,alle drei nicht echt sind”(V.2025), da jeder der drei Söhne sich selbst am meisten liebt, obwohl der Ring ja eigentlich die Macht besitzt, den Träger beliebt erscheinen zu lassen. Der Richter kann den Vater also nicht mehr befragen, möchte den Söhnen jedoch einen Rat mit auf den Weg geben, wenn diese bereit sind, diesen zu hören.
Mit dieser Aufforderung verdeutlicht er, dass man sich Liebe nicht durch die Vorgabe, einen mehr zu lieben als die anderen, sowie durch Vorurteile verderben lassen sollte. Dies gilt auch für das Verhältnis zwischen den Religionen. Mit dem erneuten Ausruf in Vers 2043 bis 2045: ,, Es strebe jeder von euch um die Wette, die Kraft des Steins in seinem Ring` an Tag zu legen!” fordert der Richter die Söhne dazu auf, egal ob ihr Ring nun echt ist oder nicht, dessen Werte und Kräfte praktisch im Alltag an den Tag zu legen. Beliebtheit, Akzeptanz sowie die Bindung zu Gott ist also keine Frage des Erbes, sondern der täglichen Anwendung.
Saladin reagiert auf die Geschichte zunächst sehr überrascht und überfordert, was die Ausrufe ,,Gott! Gott” in Zeile 27 verdeutlichen. Daraufhin sagt Nathan: ,, Saladin, wenn du dich fühlest, dieser weisere versprochene Mann zu sein...”(Z.28-30). Die Auslassungspunkte am Ende deuten an, dass Nathan den Sultan als geistliche und weltliche Führungspersönlichkeit der Muslime dazu bewegen will, der nächste Richter im Streit zwischen den Weltreligionen zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Alliterationen und Aufzählungen die Vielfältigkeit der Wege im Sinne Gottes im Alltag und in der Beziehung zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen zu handeln.
Durch die zahlreichen Aufrufe und Gedankenstriche ist zudem die Brisanz und Schwierigkeit des Themas sowie der appellierende Charakter des Rates des Richters zu erkennen.
Ganz nach dem von Kant verfassten Motto der Aufklärung:,, Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!” lässt Nathan sich nicht von anderen die Meinung vorgeben und ist überzeugt von der Gleichwertigkeit der Religionen (z.B. Z.10-11).
Auch im Verhältnis zu seiner Tochter lebt Nathan die Aufklärung: Er selbst ist Jude und Reicha Christin, doch trotz des Vorwurfs er habe sie ,,umerzogen”, lässt Nathan Reicha im Glauben an Verständnis und Toleranz aufwachsen.
Nathan selbst ist aufgeklärt und erzieht auch seine Tochter im Einklang zu Kants Ideen.
Elena
Aufg.1 Der vorliegende Textauszug (VV. 2029-2055)Aus dem Drama Nathan der Weise, welches von Gotthold Ephraim Lessing verfasst und erstmals 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde, thematisiert die Akzeptanz und Toleranz zwischen und unter den drei monotheistischen Weltreligionen, die durch das Einsetzen des eigenen Verstandes, um eine Gleichstellung dieser drei monotheistischen Religionen zu erzielen, ermöglicht werden. Das Drama lässt sich in die Zeit der Kreuzzüge Einordnung und spielt in Jerusalem. Zu Beginn des Dramas, entkommt Recha, Nathans Tochter nur knapp dem Feuertod, da sie von einem Tempelherrn, der vom Sultan Saladin begnadigt wurde, gerettet wurde. Im weiteren Verlauf fragt Saladin nach der „wahren Religion“, worauf Nathan mit der Ringparabel antwortet. Diese handelt von einem König, der einen Ring, mit der Kraft, vor Menschen und Gott angenehm zu machen besaß. Er ließ zwei Duplikate anfertigen, um jeden seiner Söhne gleichzustellen und übergibt diese vor seinem Tod. Unter den Söhnen kommt es zum Streit über den echten Ring, wobei sie zum Richter kommen. In Folge der Ringparabel möchte Saladin Nathan als Freund haben. Zum Ende hin werden die Verhältnisse untereinander deutlich, wobei der Tempelherr Rechas Bruder ist und zudem der Sohn des Bruders des Sultans. Nathan wird schließlich als Vater von Recha angesehen, obwohl er Recha adoptiert hat. Der vorliegende Textauszug thematisiert den Erhalt der monotheistischen Religionen durch die Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens. Zunächst ist zu erkennen, dass durch die Zeichensetzung, sowie die Enjambements, das Lesen erschwert wird. Der „Richter“ (V.1) spielt in dieser Textstelle eine wichtige Rolle, da er entscheiden soll, welche der drei Ringe der „wahre“ ist. Dies verbildlicht die eine Person, die sich in dem Recht zu entscheiden sieht, welche Religion denn die „wahre“ sei. Der Richter steht also für alle die sich das Recht zu urteilen nehmen, ob ihre eigene Religion die einzig „wahre“ ist. In diesem Fall erteilt der Richter allerdings keinen „Spruch“ (V. 2), welcher für das Urteil steht, sondern einen „Rat“(ebd). Er nimmt sich also nicht das Recht heraus zu urteilen, sondern will zum denken anregen, die anderen zu akzeptieren und spiegelt damit den Gedanken der Aufklärung wider. Der „Richter“ (V.1) fordert die drei Söhne auf „Die Sache völlig“ (V.4) so zu nehmen, wie sie ist. Er fordert also auf, die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Religionen zu akzeptieren sowie die Tatsache, dass eben die drei Religionen vor Gott gleich viel wert sind und sich nicht auf das Recht zu sagen berufen, dass die eigene Religion die „wahre“ sei. Die Söhne hingegen spiegeln eine gewisse Abwehrhaltung gegenüber dem Richter wider, was durch die Verneinung „Nicht“ (V.2) und die adversative Konjunktion „aber“ (V.3) verdeutlicht wird. Die Imperative, wie zum Beispiel „Geht nur!“ (V.3) betonen die Hauptaussagen des Textes. Die darauffolgenden Gedankenstriche (vgl. V.3) lassen Zeit zur Reflexion. Anhand der Aussage, dass „jeder seinen Ring von seinem Vater“ (V.5) hat und jeder glaubt sein Ring wäre der echte (vgl.V.5f.), wird die Gleichstellung der Religionen angedeutet ohne dass eine besser sei als die andere, da alle den gleichen Ursprung bei Gott haben. Es zeigt vor allem, dass jeder sich darauf beruft, seine Religion sei die „wahre“. Der „Vater“ (V.7) steht für Gott, der „Die Tyrannei des Einen Rings“ (V.8), also die Einbildung, es gäbe nur eine „wahre“ Religion, nicht länger ertragen konnte und deshalb die beiden Duplikate anfertigen ließ. Dabei sind die drei Religionen für Gott „gleich/ Geliebt“ (V.11) um „einen zu begünstigen“ (V.12) was wiederum die erwünschte Gleichstellung verdeutlicht. Ihm (also dem Richter) ist wohl bewusst, dass „jeder seiner unbestochnen/ Von Vorurteilen freien Liebe nach“ (V.13f.) eifre, sodass sich, auf die Religion bezogen, niemand in seiner Religion angreifbar fühlt und man auch keine Vorurteile gegenüber seiner Religion hat. Er spielt also darauf an, dass man, so wie man seine eigene Religion sieht, die anderen auch behandelt, also ohne Vorurteile. Damit spielt er auf die Humanistischen Grundsätze an. Das Streben „um die Wette“ (V.15) verdeutlicht den Kampf untereinander. Dabei hofft jeder „Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an den Tag/ Zu legen!“ (V.16f.). Dies bedeutet, dass jeder bestrebt den eigenen Glauben zu verbreiten. Dem soll mit „Sanftmut“ (V.17), „Verträglichkeit, mit Wohltun“ (V.18) und Ergebenheit“ (V.19) entgegengekommen werden, also mit Akzeptanz gegen über den anderen Religionen. Die Alliteration „tausend tausend“ (V.22) in Bezug auf die in Zukunft vergehenden Jahre spiegelt den fortwährenden Streit der Religionen wider, wenn man diesen keine Akzeptanz und Toleranz entgegen bringt. Die Metapher „Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen(d)“ (V.24) verweist auf eine andere Person, die sich in dieser Position, wie der Richter jetzt, befinden wird und eine Lösung vorgeben soll. Dieser wird die „Kindes-Kindeskinder(…)“ (V.21) aber ebenfalls wegschicken (vgl.V.25), da die Lösung nur bei einem selbst und der Akzeptanz der anderen Religionen liegt, weil es nicht die eine, „wahre „ Religion gibt. Die abschließende Aussage Nathans gegenüber Saladin „Wenn du dich fühlest, dieser weisere/ Versprochne Mann zu sein:…“ (V.29f.) und die darauf folgende Antwort Saladins „Ich Staub? Ich Nichts? Oh Gott!“ (V.33), der sich nicht im Stande sieht diese Rolle zu übernehmen, den Gedanken Nathans also verstanden hat. Zusammenfassend wird deutlich, dass vor allem die Gleichwertigkeit der Religionen im Vordergrund steht und die damit zusammenhängende Akzeptanz und Toleranz der einzelnen Religionen gegenüber der anderen, damit ein Streit der Religionen vermieden wird und jeder seinen Vorstellungen nachkommen kann, ohne den anderen zu behindern. Nathan der diese Erkenntnis bereits erlangt hat, eifert dem Ziel nach, auch die anderen zum Denken an zu regen und schafft dies zum Beispiel beim Sultan Saladin.
Aufg.2 Beim Lesen der Textstelle kommt es zu der Frage, inwiefern Merkmale der Aufklärung nach Immanuel Kant zum Ausdruck kommen. Dabei ist zunächst wichtig, was die Aufklärung nach Immanuel Kant bedeutet. Dieser vertritt die Auffassung: „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Damit ist gemeint, sich aus der durch andere vorgegebenen, Unmündigkeit zu befreien und sich seine eigene Meinung zu bilden. In dem vorliegenden Textauszug gibt der Richter nicht wie sonst in seiner Position, eine Entscheidung vor, sondern fordert die Söhne auf die Situation zu akzeptieren. Er gibt ihnen also nur einen Denkanstoß. Auch Nathan der die Ringparabel erzählt spiegelt die Aufklärung wider, da er gegen die allgemeine Auffassung der Menschen seine Meinung vertritt, dass die Religionen gleich viel wert sind. Er hebt die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede der Religionen hervor. Zudem ist er der Meinung, dass ein Zusammenleben nur dann gewährleistet werden kann, wenn jeder den anderen so akzeptiert und toleriert, was durch die Religion erfolgt. Auch das Nathan Saladin zum Nachdenken anregt verdeutlicht den Gedanken der Aufklärung.
Aniston
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben wurde und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert die Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Religion.
Das Drama spielt zurzeit der Kreuzzüge. Zuvor hat Saladin Nathan zu sich gerufen. Als Nathan bei Saladin war, fragt Saladin dem Nathan welche Religion die wahre Religion sei. Saladin stellt die Frage mit einem hinterlistigen Gedanken. Nathan erzählt ihm daraufhin die Ringparabel. In der Ringparabel handelt es sich um einen Ring, der von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Der Ring wurde dem vom Vater geliebten Jungen weitergegeben. Bis der Ring einem Vater mit drei Söhnen trifft. Der liebt seine drei Söhne alle gleich und stellt Duplikate des Ringes her und gibt jedem Sohn einen Ring. Nun stellt sich die Frage, welcher Ring der wahre Ring ist. Nachdem Nathan die Ringparabel zu Ende erzählt hat, ist sich Saladin seine Schuld bewusst und freundet sich mit Nathan an. Der Tempelherr und Reche kommen im späterem Verlauf dazu und es stellt sich heraus, dass der Tempelherr und Recha Geschwistern sind. Hinzu kommt das Saladin der Onkel von den beiden ist. Nathan ist nicht der leibliche Vater von Recha, wird jedoch von Recha als Vater angenommen. Sie akzeptieren sich alle gegenseitig und sehen sich schließlich als eine Familie, weil sie statt die Religion den Menschen sehen.
Der folgende Textauszug (Aufzug 3, 7. Auftritt VV.2029 – 2055) beinhaltet keine Reime, weshalb der Text wichtig und ernst wirkt. Der Text lässt sich in zwei größere Sinnabschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (VV.1-26) handelt es sich um einen Richter, der drei Söhne vor dem Gericht stehen hat und nun urteilen muss. Durch die adversative Konjunktion „Nicht“ (V.2) und „aber“ (V.3) gibt er den Söhnen zwei Optionen zu Verfügung. Mit „wenn ihr / nicht meinen Rat, statt meines Spruches wollt :/ Geht nur!“ (V.1ff) wird der Zorn des Richters verdeutlicht. Dass ein Gedankenstrich verwendet wurde lässt sich darauf deuten, dass der Richter den die drei Söhnen, sowie dem Leser Zeit zum Nachdenken gibt. Imperative wie „so glaube“ (V. 6) oder „es eifre“ (V. 13) betonen die Hauptaussagen. Dass der Richter "Möglich" (Z. 7) und "gewiss" (Z. 9), zeigt er den Söhnen, dass der Vater alle gleich liebt und auch alles hinterfragt. Der „Ring“ (V.5) welches eine Metapher ist und welches für die drei Weltreligionen steht. Mit „Tyrannei“ (V.8) wird der StreitMit oder der Herrscher gemeint. Der Richter begründet die Tat vom Vater so, „Die Tyrannei des Einen Rings nicht länger / In seinem Haus dulden wollen (V.8 f.). Der Vater wollte also den Streit unter seinen Söhnen vermeiden, weshalb er Duplikate erstellen ließ. Der Richter begründet dies damit, dass „er sie alle drei geliebt“ (V.10) hat. Dies wird mit „gleich geliebt“ (V.10f.) nochmals hervorgehoben. Durch die Anaphern „Es.. Es“ betont der Richter den Wettbewerbsgedanken und dass man denken soll, dass jede Religion die wahre Religion sei und so in Frieden leben soll. der Richter rät den drei Söhnen, dass „jeder seiner unbestochenen\Von Vorurteilen freien Liebe nach“(V.14-15) leben soll, dies jedoch sollte eine Grundvoraussetzung sein. Zudem gibt der Richter einen Blick in die Zukunft, die er durch die Wiederholung „tausend tausend“ (V. 22) nochmals sehr betont. Der Neologismus „Kindeskindern“ (V.21) bestärkt und betont nochmals die lange Zeitspanne. Mit „weisrer Mann“ (V.24) wird Gott gemeint. Der 2. Sinnabschnitt zeigt, dass Saladin seine Schuld bewusst ist. Dass er „seine Hand ergreift“ (V.31) zeigt, dass Saladin nicht mehr die Religion in dem Menschen sieht, sondern den Menschen unabhängig von seiner Religion. Die Rhetorische Frage „Ich Staub?“ Ich Nichts?“ (V.33) zeigt, dass er sich selbst erniedrigt und sich selbst so einer Verantwortung nicht zu erwachsen fühlt. Abschließend lässt sich sagen, durch die nicht vorhandenen Reime wird die Wichtig des Textes nochmals verdeutlicht wird und eine sehr zentrale Rolle im Drama spielt. Zudem betont der Textauszug anhand vieler rhetorischer Mittel, wie Metaphern oder Rhetorische Frage das Hauptthema des gesamten Dramas, die Gleichwertigkeit und Akzeptanz der drei monotheistischen Weltreligionen. Das Ende dieser Textstelle zeigt nochmals, dass Nathan sein Ziel erreicht hat und Saladin auf seine Seite überzeugt hat.
Aufgabe 2: Der ganze Textauszug ist ein Merkmal der Aufklärung. Man soll sich laut Kant seine eigene Meinung bilden und dann demnach handeln. Indem Nathan diese Ringparabel erzählt, ist dies ein typisches Merkmal von Aufklärung. Denn Nathan bildet seine eigene Meinung zu Religionen und ist der Meinung dass jede Religion die wahre Religon ist. Zudem soll ist er der Meinung, dass man sich so akzeptieren soll wie man ist unabhängig von der Religion. Der Richter ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Der Richter bildet sich seine eigene Meinung zum Vorfall und gibt dann den drei Söhnen seinen Rat. Zudem hinterfragt der Richter auch alles. Zum Bespiel hat er sich gefragt warum der Vater Duplikate erstellen ließ. Woraus er sich dann seine eigene Meinung bildete. Schlussendlich handelt der Richter nach seinem Verstand. Das Verhalten von Saladin ist ebenfalls ein Merkmal der Aufklärung. Saladin bildet sich seine eigene Meinung, nachdem er die Ringparabel gehört hat und sieht seine Fehler ein und handelt ebenfalls nach seinem Verstand. Er befreundet sich mit Nathan an, obwohl er weiß, dass Nathan ein Jude ist. Abschließend kann man sagen dass der folgende Textauszug ein Merkmal der Aufklärung ist.
Jona
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und 1779, im Zeitalter der Aufklärung, veröffentlicht wurden thematisiert die drei monotheistischen Weltreligionen und die Akzeptanz dieser mit und untereinander.
Vor dem zu analysierenden Dramenauszug (VV. 2029- 2055) antwortet Nathan auf die Frage Saladins, welche die beste Religion sei, mit der Ringparabel. Diese Geschichte ist mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass alle drei Söhne einen Ring bekommen haben. Jetzt wird sich darum gestritten, welcher Ring der echte sei. Dies soll ein Richter nun klären. Nach der Textstelle will der Sultan Saladin, eine freundschaftliche Beziehung mit Nathan aufbauen. Über Umwege kommen sie so auf auf den Tempelherrn zu sprechen, welche Nathan zu dem Sultan bringen sollte, um ihn seiner Schwester vorzustellen. In diesem Auszug wird die Ringparabel beendet.
Der Richter sagt zu den drei Söhnen: „…, wenn ihr/ Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt:/ Geht nur!“ (V. 1-3). Damit stellt der Richter klar, dass er sich nicht auf eine Weltreligion festlegen möchte, dabei steht jeder Sohn für eine der monotheistischen Religionen, denen er einen Rat geben möchte. Jeder der drei Söhne bekam von dem Vater, welcher hier für Gott steht einen Ring, welcher hier wiederum für Unendlichkeit und somit die unendliche Liebe zwischen ihnen steht. Da er aber alle drei gleich geliebt hat (vgl. V. 10) und niemanden besser stellen wollte gab er jedem einen. Damit will Nathan darstellen, dass Gott alle gleich liebhat und er keine Religion besser oder höher stellt. Dies führt zu dem Verhängnis, dass alle der drei Religionen, nach dem Tod des Vaters, die besten sein wollen (vgl. V. 15). Jede Religion will so die größte sein und die „Nachfolge“ Gottes antreten. So bekriegen sie sich untereinander um den Sieger als König zu Küren. Damit stellt Nathan die Kreuzzüge dar, welche in dieser Zeit aktuelles Problem waren. Zudem zeigt er, wie dumm dieser Krieg, der beste zu werden, ist. Dies zeigt auch, als Nathan von den „Kindes- Kindeskindern“ (V. 21) spricht. Er mein damit die Anhänger, welche in den Streit der Religionen einbezogen werden und auch austragen. Durch die Beschreibung „tausend tausend Jahre“ zeigt er, wie lange dieser Streit geführt wird und die Religionen nicht zusammenfinden werden, sondern sich weiter zerstreiten und auseinander Leben. In diesen vielen folgenden Jahren, „wird Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen,….“ (V. 23- 24), wodurch Nathan beschreibt, dass irgendwann jemand Mächtigeres kommt, was Gott als Vater selber sein kann, welcher weiterhin mehr macht besitzt als der Richter und dies entscheiden kann. So stellt Nathan da, dass niemand das Recht hat, zu sagen, welche Religion die beste sei, außer der Schöpfer selber. Durch das Wort „Bescheidener“ (V. 26) wird der „Richter“ (V. 26) beschrieben, dieser stellt die Bodenständigkeit, die Akzeptanz und dass er nicht der größte ist und seine Macht, welche er in diesem Moment besitzt, nicht ausnutzt. In diesem Sinnabschnitt wird alles durch Metaphern versinnbildlicht. Mit den vielen Ausrufen (V. 3, V. 9, …). So stört der Autor den Lesefluss des Lesers, und animiert ihn so, alles besser und genauer zu lesen und länger über das gesprochene im Buch nachzudenken. Dies geschieht ebenfalls durch die Großschreibung am Versanfang und die Zeilensprünge in der Mitte eines Satzes. Zusammengefasst zeigt Nathan, dass niemand, auch keine höher berufenen Personen das Recht haben, zu beurteilen, welche Religion etwas Besseres oder das einzig Wahre ist.
Marius
Der vorliegende Textauszug aus dem Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und erstmals 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde. Dieser Textauszug thematisiert die Akzeptanz und Toleranz zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen, die durch das Einsetzen des eigenen Verstandes ermöglicht wird. Der zweite Teil der Ringparabel beschreibt den Prozess, der durch die Klagen der Söhne untereinander zustande kommt . Die Klagen der Söhne sind Folge dessen, dass der Vater zwei Duplikate des Rings erstellt hat und somit jeder Sohn darauf schwört, er habe den echten Ring. Beim ersten lesen der Textstelle ist auffallend, dass alle Versanfänge groß gedruckt sind. Zu Beginn der Textstelle wird der Grund des Prozesses deutlicher, da jeder Sohn den Ring des Vaters erhalten hat und somit glaubt der beliebteste Sohn zu sein. Der Richter macht während seines Sprechens, die Söhne darauf aufmerksam, dass „wenn (sie) nicht (s)einen Rat, statt (s)eines Spruches“ (V.2) wollen, gehen sollen, da er ihnen nicht ein Urteil vorlegen möchte, sondern die Söhne zum Denken anregen will. Der Appell des Richters beinhaltet die Verneinung „nicht“ (V.2) und die Konjunktion „aber“(V.3), die auf die Abwehrhaltung der Söhne hin weist. Durch das Glauben, der geliebteste Sohm zu sein, meint auch jeder der Söhne über die Wunderkraft zu verfügen, die der Ring verleiht. Der Vater der drei Söhne wollte die Enttäuschung der beiden Söhne vermeiden, indem er keinen „begünstig(t)“ (V.12) sondern alle drei gleich liebt. Der Richter möchte, dass die Kraft des rechten Rings entscheiden soll darüber, wessen Ring der echte ist, dies sieht man an „zu Hülf“ (V.20),da die zu vor genannten Aspekte „Ergebenheit Gottes“, dazu beiträgt, dass sich die Kraft des rechten Rings offenbart. „Wenn die Kraft sich auf die Kindes Kindeskinder äußert, so lad ich über tausend tausend Jahr, sie wiederum vor diesen Stuhl“ (V.20ff), zeigt ein zweifeln und Infrage stellen des Richters, da niemand darüber Urteilen darf.“ Über tausend tausend Jahr“ (V.22), ist eine Hyperbel die die Zweifel des Richters verdeutlicht, da der Richter persönlich in tausenden von Jahren niemanden mehr vorladen kann. Nach dieser Erzählung von Nathan über das sprechen des Richters, ist Saladin überwältigt was man an seinen Aussagen in Relation zu der Textstelle erkennen kann. Besonders deutlich wird dies bei der Aussage „Ich Staub? ich Nicht? O Gott!“ (V.33), weil er damit zeigt, dass er in Selbstmitleid versinkt, was sich auf die Darstellung Nathan’s Weisheit schließen lässt. Dies ist außerdem an „Gott Gott“ (V.27) zu erkennen, wobei er sich an Gott wendet und somit seine Gläubigkeit darstellt. „Ich Staub?“(V.33) ,lässt sich in dem Sinne deuten, dass sich Saladin nicht existent fühlt oder klein, da man Staub nur im Lichtschein erkennen kann. Was durch das „Ich Nichts?“ (V.33) gesteigert wird, da Staub mehr ist als nichts und somit steigert er sein Selbstmitleid ins negative. Der Richter verteilt Alltagsanweisungen, indem er davon spricht, dass man den anderen mit Verträglichkeit entgegenkommt, was so viel bedeutet wie das man seinen gegenüber so behandelt, wie man selber auch behandelt werden möchte. „Tausend tausend“ (V.22) sind Zukunftsbegriffe, was bedeutet das man auch in ferner Zukunft versucht die Religionen zu erhalten oder auch sich weiterhin versucht zu verstehen.
Rene
Nr.1 Der Textauszug (VV.2029-2055) des Dramas „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing 1779 veröffentlicht, thematisiert die Ringparabel, welche die Gleichheit der drei monotheistischen Weltreligionen darstellt und den Irrsinn der Konkurrenz dieser Vorwirft. Nathan’s Tochter Recha ist beinahe durch ein Feuer um das Leben gekommen. Ein Tempelherr, welcher Dank dem Sultans begnadigt wurde, rettete diese. Während einem Gespräch zwischen dem Sultan und Nathan stellt sich die Frage nach der „wahren Religion“. Dabei antwortet Nathan mit der Ringparabel. [Diese handelt von einer Geschichte, in welcher ein König einen Ring besaß, der die Kraft besaß, den Träger vor Menschen und Gott angenehm zu machen. Da dieser König aber drei Söhne hatte, erstellte er zwei Duplikate des Rings um jedem Sohn einen Ring zu geben. Hierüber brach Streit aus, welcher der drei Ringe nun der echte sei. Daraufhin gab es den Richterspruch welcher dies klären soll. ] Nun bietet der Sultan Nathan die Freundschaft an. Gegen Ende des Buches erkennt Nathan, dass der Tempelherr, Recha‘s Bruder sei, worauf Saladin feststellt dass der Tempelherr der Sohn des verstorbenen Bruders ist. Schließlich wird Nathan von seiner Tochter Recha und dem Tempelherren als Seelenverwandten Vater anerkannt. Hierbei ist das Thema des Textauszuges die Bewährung der monotheistischen Weltreligionen durch Verwirklichung religiös-ethischen Verhaltens
Es fällt auf, dass keine Reime verwendet wurden. Daher wirkt der Text an dieser Stelle seriös und wichtig welches sich im Inhalt widerspiegelt. Dieser lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (VV.1-26) zeigt die Situation vor dem Richter. Nun muss ein „Richter“ (V.1) einen Konflikt entscheiden, welcher anders nicht geklärt werden kann als vor Gericht. Der Richter stellt den Personen zwei Optionen zur Verfügung. Sie nehmen seinen „Rat“ (V.2) an, oder seinen „Spruch“ (V.2).Wenn sie nicht seinen Spruch möchten, sagt der Richter „Geht nur!“ (V.3). Dieser Ausruf zeigt, die Antwort Dringlichkeit der drei Söhne. Er lässt ihnen kurz Zeit, was an den Gedankenstrichen (V. 3 und 7) deutlich wird. Dann teilt er ihnen aber seinen Rat mit und möchte sie aufklären. In dem Konflikt geht es um „Ring[e]“ (V.5), welche ein „Vater“ (V.5) an seine Söhne verteilt hat. Die Ringe stehen metaphorisch für die drei monotheistischen Weltreligionen. Sie stehen für Unendlichkeit und Verbundenheit , was bedeutet, dass alle Religionen zusammenhängen und für immer bestehen werden. Da die Söhne, die Ringe „von [dessen][...] Vater“ (V.5) bekommen haben, wird klar dass die Religionen im großen und ganzen gleich sind und im Ursprung Gott.Jeder glaubt [...] seinen Ring / Den echten“ (VV.6f.), was bedeutet, dass jeder der drei monotheistischen Weltreligionen denkt, ihre Religion sei die wahre. Der „Vater“ (V.7), welcher für Gott steht, wollte aber nicht, dass einer der Söhne meint, er sei mehr wert als die anderen, denn er war die „Tyrannei [...] In seinem Hause“ (VV.8f.) leid. Dies zeigt, dass keine Religion besser als die Andere ist. Dies wird zudem deutlich, da der Richter sagt, dass der Vater „alle drei geliebt, und gleich / geliebt“ (VV.10f.) habe. Diese Repetition bringt deutlich die Gleichwertigkeit und Liebe Gottes zu allen Religionen zum Ausdruck. Die abwägende Reflexion „ möglich“ (V.7) und „gewiss“ (V.9) macht deutlich, dass der Richter zwar nicht alles weiß, aber über alles nachdenkt und alles erstmal reflektiert, und somit die Entscheidung des Vaters plausibel erläutern kann. Keiner soll benachteiligt oder verletzt werden, weshalb der Vater „zwei nicht drücken mögen, um einen zu begünstigen“ (VV.11f.). Jeder sollte so sein wie der Vater und seiner „ von Vorurteilen freien Liebe nach [eifern]“ (V.14). Das Streben „um die Wette“ (V.15) verdeutlicht den Kampf untereinander. Dabei hofft jeder „Die Kraft des Steins in seinem Ring’ an den Tag/ Zu legen!“ (V.16f.). Dies bedeutet, dass jeder bestrebt den eigenen Glauben zu verbreiten. Dem soll mit „Sanftmut“ (V.17), „Verträglichkeit, mit Wohltun“ (V.18) und Ergebenheit“ (V.19) entgegengekommen werden, also mit Akzeptanz gegen über den anderen Religionen. Die Alliteration „tausend tausend“ (V.22) in Bezug auf die in Zukunft vergehenden Jahre spiegelt den fortwährenden Streit der Religionen wider, wenn man diesen keine Akzeptanz und Toleranz entgegen bringt. Die Metapher „Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzend“ (V.24) verweist auf eine andere Person, die sich in dieser Position, wie der Richter jetzt, befinden wird und eine Lösung vorgeben soll. Dieser wird die „Kindes-Kindeskinder(…)“ (V.21) aber ebenfalls wegschicken (vgl.V.25), da die Lösung nur bei einem selbst und der Akzeptanz der anderen Religionen liegt, weil es nicht die eine, „wahre „ Religion gibt. Die letzte Aussage Nathans gegenüber Saladin „Wenn du dich fühlest, dieser weisere Versprochne Mann zu sein:…“ (V.29f.) und die darauf folgende Antwort Saladins „Ich Staub? Ich Nichts? Oh Gott!“ (V.33), welchem nicht möglich ist dies zu übernehmen und daher Nathan versteht. Insgesamt klärt Nathan den Sultan darüber auf, dass Akzeptanz zwischen den Religionen das wichtigste ist um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, jede Religion hat den selben Wert. Dies wird Anhand von Sprachlichen Mitteln verdeutlicht.
Nr.2
Nach Kant ist Aufklärung der Weg aus seiner eigenen Unmündigkeit in die Unabhängigkeit. Man soll mutig genug sein um sich seine eigene Meinung, außerhalb anderer Einflüsse zu bilden. Hierbei ist Vernunft von großen Nutzen. Hierzu kommt es ebenfalls in dem Textauszug. Da Nathan in Jerusalem, einem Ort in dem die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam aufeinandertreffen, lebt, ist er in der Lage sich über jede einzelne sich seine eigene Meinung zu machen. In dieser Zeit ist das wegen Kreuzzügen und Religiöser Herrschaft schwierig Unabhängig zu bleiben, welches Nathan zu einem Aufklärer mit menschlichen Grundsätzen macht. Das Resultat des Gesprächs Nathan und Saladin‘s ist die Überzeugung Saladins welches sich in dessen Einsicht wiederspiegelt (27-33).
Nathan bedient sich frei seinem Verstand und daher ist er eine Aufklärende Person.
Lennart
Das Drama „Nathan der Weise“, geschrieben von Gotthold Ephraim Lessing, erstveröffentlicht im Jahre 1779, stammt aus der Epoche der Aufklärung und thematisiert die Gleichwertigkeit der monotheistischen Weltreligionen.
Das Drama findet zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem statt. Der Sultan Saladin fragt den Juden Nathan, welche Religion die Wahre sei. Darauf hin erzählt Nathan dem Sultan eine Geschichte. „Die Ringparabel“. Die Geschichte handelt von einem König, der einen Ring besitzt, welcher die Kraft aufbringt vor Gott und den Menschen angenehm zu machen. Dieser Ring soll jeweils an den liebsten Sohn weitergegeben werden. Als der König nun aber drei Söhne hatte, die ihm gleich viel Wert sind, entschied er zwei Ringe nachmachen zu lassen, so dass er sie nicht unterscheiden könne, um jedem Sohn einen Ring übergeben zu können, ohne einen zu bevorzugen. Als die Söhne das herausfinden, ziehen sie vor Gericht um sich sagen zu lassen, welcher der echte Ring ist. Der Richter sagt, dass man nicht sagen kann, welcher der echte ist, sondern dass alle Söhne hinaus in die Welt treten und das beste aus ihren Ringen machen.
Nathan erzählt dem Sultan die Weiterführung der Ringparabel. Dabei handelt es von einem Richter, der aufklären soll, welcher der Ringe der Echte und welcher der drei Söhne nun der Hausherr ist. Das kann der Richter jedoch nicht, weshalb er den Söhnen die Situation nüchtern zu schildern versucht und ihnen rät, „[d]ie Sache völlig wie sie liegt“(Z.3f.) zu betrachten und somit auf die Situation zurückweist und die Söhne zur Objektivität aufruft. Das zeigt, dass er weise ist und alles, was er sagt, gut durchdenkt, was sich auch durch diverse Gedankenstriche im Textauszug zeigt. Der Richter redet danach über die Ringe, welche in der Ringparabel erstmals aufgeführt wurden und die Macht besitzen sollen, vor Gott einen guten Menschen aus dem Träger zu machen. Der „Vater“(Z.5) könnte eine Metapher für Gott sein, denn jede monotheistische Weltreligion besitzt nur einen übergeordneten Gott, und jeder der Ringe steht für eine Religion. Doch jeder der Söhne hält seinen Ring für „echt“(Z.7), sowie viele Gläubige ihre Religion für die richtige echte halten. Dadurch entstehen Religionskriege, welche auch als „Tyrannei“(Z.8) zwischen den Religionen gesehen werden könnte. Kein Wunder also, dass diese Ungleichheit zwischen den Religionen nicht in dem „Hause“(Z.9), welches eine Metapher für die Erde sein könnte, des Vaters „[ge]dulde[t]“(Z.10f.) werden, da alle Religionen vor den anderen begünstigt wird. Da aber immer noch nicht geklärt werden kann, welche Religion die beste ist, sollen alle Religionen „um die Wette“(Z.15) „streben“(Z.15) um die „Kraft des Steins“(Z.16), welches für das Potential der Religionen steht, zu aktivieren.Da man nach dieser Kraft streben soll, und „jeder“(Z.15) dies tun soll, zeigt, dass alle Religionen das Beste aus sich machen sollen, um in Frieden und Harmonie gemeinsam leben zu können. Der Richter nennt auch, wie die Macht Gott zur „Hülf“(Z.20) kommt. Das zeigt, dass man mit „Sanftmut, […] herzlicher Verträglichkeit […] und Wohltun“, der Energie und die Ergebenheit in Gott hervorbringen kann, da das die Kraft der Steine ans Licht bringt. Dadurch, dass sich die Kräfte auch erst bei den „Kindes-Kindeskindern“(Z.21) äußern können und der Richter diese aucvh nach über „tausend tausend Jahre[n]“(z.23) einladen würde, zeigt die starke Bedeutsamkeit der Religionen, sowie dass man diese bewahren soll, auch über mehrere Jahrhunderte, auch wenn der Richter verstorben, und ein „weisrer Mann“(Z.24) als Richter fungieren wird. Daran, dass der Sultan mit „Gott! Gott!“(Z.27) und mich „Ich staub? Ich Nichts? Oh Gott!“(Z. )reagiert
Alles in allem kann man sagen, dass Nathan hier wieder als sehr weise dargestellt wird, sodass selbst der Sultan, aus der Fassung gerät. Außerdem erklärt Nathan dem Sultan, welche Rolle Religionen spielen und warum man jede einzelne Respektieren soll.
Aufgabe 2:
Kant sagt in seiner Theorie zur Aufklärung, dass der Mensch seinen eigenen Verstand benutzen soll, um sich selbst ein Bild zu machen, damit er nicht alles glaubt, was ihm vorgelegt wird. Ich denke, dass Nathan versucht den Sultan für andere Religionen zu öffnen und ihm so näherzubringen, dass das Weltbild, welches er vertritt falsches Denken ist. Denn der Sultan hat das Bild im Kopf, nur seine Religion sei gut, doch mit Nathans Geschichten und somit auch in gewisser Hinsicht seiner Argumentation, scheint das Weltbild des Sultans etwas ins schwanken zu kommen. Der Sultan sieht das als Borniertheit an, dass er sich nicht ganz auf das, was Nathan im über Religionen sagt, einlassen will, sich aber noch ändert. Das stellt eine Parallele zur Theorie Kants her, der besagt, dass sich nur mutige Leute, die nicht engstirnig sind, auf Neues einlassen können. Nathan allerdings besitzt die Weisheit, das Thema mit den Religionen vollends und richtig zu verstehen, was ihn wieder als sehr weise darstellt, im Gegenteil zum Sultan.
Man sieht in einigen Punkten die Parallele zur Theorie Kants, welche wirklich gut zum Thema passt, vor allem durch den Sultan.