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+ | Die lyrische Epoche der Romantik, welche besonders durch Autoren wie die Gebrüder Grimm, Joseph von Eichendorff oder E. T. A. Hoffmann geprägt wurde, lässt sich im Zeitraum von circa 1795 bis 1835 verordnen und zählt somit zur Phase der Restauration in Deutschland. | ||
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+ | Der Expressionismus hingegen ist von circa 1910 bis 1925 nur relativ kurzlebig gewesen, brachte mit Ernst Stadler oder Gottfried Benn jedoch ebenfalls sehr bekannte Lyriker hervor. | ||
+ | Der Expressionismus fällt genau in die Zeit des Ersten Weltkriegs und den darauffolgenden Anfängen der Weimarer Republik. | ||
+ | Diese Epochen könnten gegensätzlicher nicht sein. Während sich die Romantik vor allem mit der Romantisierung oder Verschönung, schon fast Flucht aus der Realität verknüpfen lässt, während der Expressionismus für eine radikale Abstraktion der Realität steht. Was beide Epochen jedoch verbindet ist dass sich die Epochen nur durch die aktuelle Lage so entwickelt haben und sich beide mit dem Umgang mit dieser befassen. Dabei sind für beide Epochen bestimmte, grundlegende Merkmale erkennbar, welche immer wieder auftauchen und diese Zeit kennzeichnen. | ||
+ | Die Romantik ist besonders durch Ausdrücke der Sehnsucht gekennzeichnet. Das Motiv des Wanderns und Reisens, der verklärten Schönheit der Natur und ganz besonders das Thema des Träumens beschreiben in dieser Epoche (teilweise wortwörtlich) Wege um sich durch die Literatur aus der aktuellen (politisch) unterdrückten und miserablen Lage in eine Art Wunschwelt zu begeben. Die Lyriker bringen durch diese Texte indirekt eine Kritik an der politischen Situation zum Ausdruck, indem sie diese nicht darstellen wollen und stattdessen sich selbst und den Leser in eine perfektionierte und romantisierte Welt zu bringen, in welcher sie frei und unbegrenzt handeln konnten. Daher wurde auch das Motiv der Liebe stark in den Fokus gestellt, da es den Menschen erlaubte positive Gefühle anstelle von unerfüllten (politischen) Hoffnungen zuzulassen. Besonders der eben angesprochene Aspekt des Träumens wurde oft mit dem Motiv der Nacht verknüpft, welches eine zentrale Rolle in der Epoche der Romantik spielte. Bei Nacht sind lediglich noch Umrisse zu erkennen und alles um einen herum verschwimmt im Schwarzen, wird somit fast unsichtbar. | ||
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+ | Diese Vorstellung wurde ebenfalls auf die aktuelle miserable Lage übertragen, da bei Nacht alles mysteriöser und fantasievoller erscheint. | ||
+ | Formal steht die Romantik für einen hypotaktischen und ausschweifenden Satzbau mit vielen Interjektionen und rhetorischen Mitteln. Oftmals wird ein reines, sich durchziehendes Reimschema und eine veraltete, beziehungsweise romantisierte Sprache verwendet. | ||
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+ | Der Bereich der Schwarzen Romantik innerhalb dieser Epoche bezieht sich, wie der Name sagt, eher auf gruselige Literatur, welche die Träume beispielsweise nicht als wunderbare Flucht in eine Fantasiewelt darstellen, sondern als Alpträume mit schrecklichen Bildern. Die Nacht wird hier als gefährlich und düster charakterisiert. | ||
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+ | Im Expressionismus hingegen begegnete man der Realität weniger mit der Absicht sich mit ihr nicht auseinander zu setzen, sondern zu fliehen, sondern die grausamen Erlebnisse im Krieg durch den Ausdruck von Gefühlen und Empfindungen darzustellen. Dabei wird vor allem eine radikale und übertriebene Ausdrucksweise bevorzugt und das Dargestellte stark abstrahiert; es soll lediglich der Ausdruck im Fokus stehen. Dazu verwendete man in der Lyrik besonders Neologismen, Zeilenumbrüche, kaum Reimschemata, abweichende Grammatik etc. Die Satzstruktur (wenn es denn eine gab) war oftmals parataktisch und knapp gehalten. Besonders die Farbsymbolik spielte in der Epoche des Expressionismus eine große Rolle, da die mit den Farben assoziierten Gefühle oder sonstigen Bedeutungen wiederum ein Ausdruck der Stimmung und Gefühlslage waren. Oftmals wurde hier jedoch bewusst ein Aufbruch der traditionellen Struktur verwendet, weshalb diese Farbsymbolik manchmal in einem komplett gegensätzlichen Zusammenhang verwendet werden. Rhetorische Mittel findet man im Expressionismus eher selten. | ||
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+ | Nach der einzelnen Darstellung der Epochen fällt vor allem auf, dass die Auseinandersetzung mit der Realität in beiden Phasen sehr unterschiedlich war. Während man sich in der Romantik vollkommen von der Darstellung des Aktuellen abwendet um eine verbesserte Welt innerhalb der Lyrik zu erschaffen, so stellt der Expressionismus eben diese wahrgenommene Realität innerhalb abstrahierter und übertriebener Gefühlsausdrücke dar. Während sich die Romantik durch die Annäherung an das Mittelalter eher in älteren Zeiten bewegt, geht der Expressionismus modernere Schritte und nähert sich, besonders formal, immer mehr der Neuen Sachlichkeit. |
Aktuelle Version vom 3. April 2020, 13:06 Uhr
Vergleiche die Merkmale romantischer und expressionistischer Lyrik miteinander!
Inhaltsverzeichnis |
Fabian
Im Folgenden gilt es die beiden literarischen Epochen Romantik und Expressionismus zu vergleichen.
Zuerst einmal unterscheiden sich die Epochen in den Zeiträumen, die sie beschreiben. Zusammenhängend mit der Zeit unterscheidet sich natürlich auch der zeitlich-historische Hintergrund der jeweiligen Epochen.
Die Romantik umfasst etwa den Zeitraum von 1795 bis 1835, also die Zeit während und nach den Revolutionskriegen. Die Deutschen konnten sich mit den Zielen der französischen Revolution identifizieren, stand unter französischer Oberhoheit und wurde nach dem „Code Napoleon“ regiert. Die Menschen waren enttäuscht von den Mitteln Napoleons, wie etwa Terror und Krieg, doch ihre Hoffnung schwand erst mit dem Wiener Kongress 1815, mit dem die alten Herrschaftsverhältnisse der feudalen Ständegesellschaft wieder hergestellt wurden. Außerdem war zu dieser Zeit eine Industrialisierung im Gange, weshalb der Mensch oft nur in seinem ökonomischen Nutzwert gesehen wurde und sich der Wunsch nach der Selbstverwirklichung des Individuums als eine Illusion herausstellte.
Der Expressionismus hingegen beschreibt in etwa den Zeitraum von 1910 bis 1925. Das neu gegründete Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II. war der Ansicht es verdiene einen „Platz an der Sonne“, baute daher die Kolonialpolitik und die deutsche Flotte weiter aus. In diesem Zeitraum kam es außerdem zum ersten Weltkrieg, dem durch neue Techniken sehr viele Menschen zum Opfer fielen.
Auch die Denkweisen der Menschen der jeweiligen Epoche unterscheiden sich. In der Romantik war die Enttäuschung über die gescheiterte Revolution so groß, dass man in Gedanken in die Natur floh, welche für die Menschen die Idylle darstellte, die ihnen im echten Leben fehlte. Außerdem wünschte man sich das Mittelalter zurück, da die Menschen es mit Einheit, Ordnung und der kulturellen Blütezeit in Verbindung brachten.
Im Expressionismus waren die Menschen anderer Ansicht. Hier hieß es, dass das Alte zu Grunde gehen müsse, damit etwas Neues entstehe. Man stand dem technischen Fortschritt kritisch gegenüber und befürchtete eine Apokalypse , die letztendlich auch in Form des ersten Weltkriegs ausbrach.
Weil sich die historischen und weltbildlichen Merkmale so unterscheiden, unterscheiden sich auch deren Umsetzungen beispielsweise in der Lyrik.
In der Romantik wurden einfache Dinge romantisiert, das heißt sie wurden etwas Besonderes, vielleicht auch etwas Erstrebenswertes und Unerreichbares. So etwa in dem Gedicht „Die blaue Blume“ von Joseph von Eichendorff, in dem das lyrische Ich auf einer ewigen Suche nach der blauen Blume ist. Allgemein ist die Sehnsucht das große Thema in der Romantik, so auch in der Lyrik.
In der Lyrik wurde die Sehnsucht durch vier weitere Themen, die immer wieder vorkommen, dargestellt.
Das erste Thema ist die Reise, die das lyrische Ich antritt, um in ein neues, von Freiheit bestimmtes Leben aufzubrechen. Die Reise ist auch Thema in „Die blaue Blume“, als das lyrische Ich „durch Länder, Städt und Au’n [wandert]“ (V. 5f.).
Das zweite Thema der Romantik ist die Liebe, die oft unerreichbar ist, so wie in der Sage der Loreley, die Heinrich Heine in seinem gleichnamigen Gedicht thematisiert. Dort geht es um einen Schiffer, der aufgrund von seiner Sehnsucht nach einer Jungfrau alles andere ausblendet und so in sein Verderben stürzt.
Das dritte Thema ist die Nacht, in der der Fantasie freien Lauf gelassen werden kann und die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen. Auch dieses Thema kommt in „Loreley“ vor, als vom „Abendsonnenschein“ (V. 8) die Rede ist. Hier verstärkt die Nacht die Sehnsucht des Schiffers und lässt die Illusion der Jungfrau zum Greifen nah erscheinen, weshalb er sich nicht mehr auf seine Umgebung konzentrieren kann.
Das letzte Thema ist der Traum, welcher unmittelbar mit der Nacht in Verbindung steht. Er kann zwar die Sehnsüchte des Menschen, aber auch seine Albträume darstellen.
Der Expressionismus unterscheidet sich von den Merkmalen der Romantik völlig. Es gibt keine Romantisierung von Gegenständen, sondern einen radikalen Bruch mit den gesamten bisherigen ästhetischen Darstellungsweisen. Es geht um den radikal inszenierten Ausdruck der Gefühle. Aufgrund der Radikalität kann man es auch als einen Ausbruch der Gefühle bezeichnen.
Der radikale Bruch mit bisherigen Darstellungsweisen kann auch in der Satzstruktur deutlich werden, da die grammatische Struktur im Expressionismus oft aufgebrochen ist. Häufig wurde der Mensch im Expressionismus entmenschlicht, wie etwa in „Kleine Aster“ von Gottfried Benn. In diesem Gedicht dient die menschliche Leiche einer Blume als Vase.
Ein weiteres Merkmal des Expressionismus ist die Wortneuschöpfung, die sich auch im Adjektiv „dunkelhelllila“ (V. 2) des eben genannten Gedichtes zeigt. Das gerade genannte Beispiel zeigt auch die Bedeutung der Farbsymbolik, welche dem Ausdruck der Gefühle im Expressionismus dienen sollte.
Außerdem zeichnet der Expressionismus durch den Reihungsstil aus. Der Reihungsstil ist eine Aneinanderreihung von Bildern, die keinen unmittelbaren Zusammenhang aufweisen, wodurch verschiedene Sinneseindrücke in Sequenzen wiedergegeben werden.
Die Farbsymbolik und der Reihungsstil dienen der Einprägung der Bilder, die die Emotionen des lyrischen Ichs zeigen, was das Ziel expressionistischer Gedichte ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in beiden Epochen die Gefühle der Menschen des jeweiligen Zeitraumes dargestellt wurden. Aufgrund der unterschiedlichen Lebensbedingungen, wie etwa der Staatsform, waren die Menschen mit anderen Sorgen und Gefühlen konfrontiert, weshalb sich die Inhalte und Themen der Gedichte unterscheiden. Außerdem unterscheiden sich die Mittel der Darstellung. Während in der Romantik einfache Dinge romantisiert wurden, geht es im Expressionismus mehr um Sinneseindrücke. Daher werden die Gefühle des Menschen im Expressionismus direkter wiedergegeben, da diese dort seltener in Form von Metaphern und durch Einhalten von literarischen Vorgaben vermittelt werden.
Linda
Die Epoche der Romantik liegt etwa zwischen den Jahren 1795 und 1848, die des Expressionismus zwischen 1910 und 1925. Es liegen also einige Jahre zwischen den beiden Epochen. Im Folgenden werde ich die Epochen miteinander vergleichen und somit Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen. Die Romantik weist verschiedene Merkmale auf. Zum einen ist das lyrische Ich auf der Suche nach dem Weg ins Innere, es versucht sich dem Alltag und dessen Problemen zu entziehen und schafft sich Fluchträume in der Idylle und Klarheit der Natur. Ein weiterer Rückzugsort und auch ein weiteres Merkmal ist die Vorliebe für Märchen und fantastische Erzählungen. Damit verbunden sind ebenfalls die Träume, in denen das Unterbewusste aufsteigt und Bilder der Sehnsucht, aber auch des Schreckens auftauchen. Außerdem beschäftigt sich die Romantik, wie es der Name schon sagt, mit der romantischen Sehnsucht. Diese Sehnsucht stellt ein fest umrissenes Ziel dar, welches meist Unbekannt oder Unendlich ist und nicht erreicht werden kann. Typisch für die Romantik ist es auch, dass sich das gesamte Gedicht nur auf das lyrische Ich selbst und dessen Probleme bezieht. Daher gibt es auch eine Tendenz zur Innerlichkeit, bei der die Inneren Gefühle thematisiert werden. Ein häufig genutztes Symbol ist das Fernweh, welches die Sehnsucht nach dem Unbegrenzten, der Freiheit, oder auch nach einer geliebten Person darstellen kann. Ein weiteres Merkmal der Romantik ist die Mittelalterbegeisterung, da das Mittelalter eine Zeit der Einheit, Ordnung und kulturellen Blüte darstellt, und das ist, was die Romantiker in den Wurzeln der deutschen Geschichte und Kultur gesucht haben. Zuletzt geht es auch um die Krisenzeit, in der sich die Menschen durch die politische Umgestaltung und die fortschreitende Industrialisierung befinden. Ihre Hoffnungen wurden bitter enttäuscht und sie zweifelten an sich selbst, da sie vor allem in ihrem ökonomischen Nutzwert gesehen wurden. Auch im Expressionismus ist die Industrialisierung, genauso wie der technische Fortschritt ein wichtiges Thema. Somit kann man hier eine Gemeinsamkeit erkennen. Die Menschen stehen den Neuerungen skeptisch gegenüber und glauben, es stehe eine Apokalypse bevor. Eine Auswirkung der Industrialisierung ist die Zuwanderung in Städten, weshalb Großstadt und Reizüberflutung auch in der Lyrik eine wichtige Rolle spielen. Daraus folgt eine gewisse Formlosigkeit der Gedichte, die meistens weder Reimschema, noch Metrum oder Kadenzen besitzen und somit die Verwirrung der Menschen zeigen. Leitmotive des Expressionismus sind Leidenschaft und Liebe, was eine Gemeinsamkeit mit der Romantik darstellt, genauso aber auch Wahnsinn, Leid und Tod. Außerdem gibt es eine ausgeprägte Farbsymbolik, welche häufig im Zentrum des Gedichts steht. Typisch ist zudem die Übertreibung und ausladende Beschreibung. Viele Dinge werden sehr detailliert, ausführlich und gleichzeitig emotionslos dargestellt. Zuletzt geht es in der expressionistischen Lyrik auch um den Ich-Zerfall. Die Welt wird als hinfällig und aus den Fugen geraten angesehen, weshalb sowohl der geistige- und körperliche Zerfall, als auch Tod und Irrsinn inszeniert und thematisiert wird.
Wenn man die Epochen nun also vergleicht, fallen zunächst kaum Gemeinsamkeiten auf. Lediglich die Thematik von Liebe und Leidenschaft ist gleich. Ein weiterer gemeinsamer Aspekt ist die Industrialisierung, die die Menschen in beiden Epochen bewegt. Die Menschen zweifeln an sich selbst und haben Angst. Die beschriebene Angst ist aber unterschiedlich, denn die Menschen zur Zeit der Romantik haben Angst, dass sie nur noch in ihrem ökonomischen Nutzwert gesehen werden. Sie haben aber auch Angst vor den Problemen im Alltag und möchten vor diesen fliehen. Im Vergleich dazu haben die Menschen im Expressionismus Angst vor ihrem eigenen Zerfall, dem Tod, Irrsinn und dem Neuen, nämlich der Industrialisierung und dem technischen Fortschritt. Weiter gibt es eine Vielzahl an Unterschieden. Im Gegensatz zu den expressionistischen Gedichten gibt es bei den romantischen eine typische Form mit Reimschema, Metrum und Kadenz. Während das Leitmotiv der Romantik die Sehnsucht und die Tendenz zur Innerlichkeit ist, geht es in expressionistischen Werken meistens um den Zerfall und die Umgebung, nämlich der Großstadt. Ein weiterer Unterschied ist die Ausdrucksweise. In expressionistischen Gedichten wird alles sehr detailliert, ausführlich und emotionslos beschrieben, wohingegen romantische Gedichte eher emotional und tiefgründig sind, und die Sehnsüchte häufig umschrieben werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Epoche der Romantik und des Expressionismus kaum Gemeinsamkeiten haben. Zentrale Motive können in beiden Epochen Liebe und Leidenschaft sein und beide befassen sich mit verschiedenen Ängsten, jedoch unterscheiden sie sich in allen anderen Aspekten.
Svenja
Im Folgenden werden Merkmale der romantischen Lyrik mit Merkmalen der expressionistischen Lyrik verglichen.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die literarische Romantik die Epoche der Kunstgeschichte umfasst und besondere Ausprägungen in Kunst, Musik, Literatur und Philosophie besitzt. Außerdem steht sie zwischen der Klassik, Sturm und Drang, Aufklärung und Biedermeier, sowie Vormärz und Realismus. Der Expressionismus lässt sich vom lateinischen ,,expressio" ableiten und bedeutet Ausdruck. Außerdem ist er die Gegenbewegung zum Naturalismus.
Zuerst ist die zeitliche Einordnung der Epochen anzusprechen, welche sich hier unterscheidet. Der Expressionismus ist von 1910 bis 1925 einzuordnen, wobei die Epoche der Romantik sich von 1795 bis 1848 erstreckt. Hinzuzufügen ist, dass die Romantik sich in drei kleinere Epochen einteilen lässt, nämlich Frühromantik (1795-1804), Hochromantik (1804-1815) und Spätromantik (1825-1848). Expressionismus lässt sich ebenfalls noch mal unterteilen, in Frühexpressionismus (1910-1914) und Expressionismus (1914-1925).
Um zum historischen Hintergrund der zeitlich unterschiedlichen Epochen zu kommen ist bei der Romantik der Wechsel von feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft, die Bekanntgabe der Menschen und Bürgerrechte, die Selbsternennung Napoleons zum französischen Kaiser, die Gründung des Rheinbundes und die Herstellung des Machtgleichgewichts in Europa zu nennen. In der Epoche des Expressionismus sind die außenpolitische Isolierung des Deutschen Reiches, der erste Weltkrieg, Naturkatastrophen, Industrialisierung und Urbanisierung wichtig.
Menschen in der Epoche der Romantik hatten Sehnsucht nach einer Umgestaltung der politischen Verhältnisse, hatten allerdings keine Hoffnung danach. Zu dieser Zeit war außerdem der Beginn der Industrialisierung. Die Wirklichkeit wurde abgelehnt und die Menschen waren Gegner davon, alles mit Naturwissenschaften zu begründen. In der Romantik ist die Sehnsucht das bestimmende Gefühl. Typisch für die Romantik sind außerdem das Gefallen an der mythischen Welt der Religion, die Verehrung der einfachen Kunst des Volkes, die Begeisterung für die Schönheit und Wildheit der Natur, Mittelalter als Fluchtpunkt bürgerlicher Sehnsüchte, sowie die Anpreisung das Reich ist der Phantasie und des Traums, aber auch die dunklen Seiten der Seele und Sehnsüchte. In Epoche des Expressionismus fühlten sich die Menschen durch Maschinen ersetzt und entwertet und das drohende Unheil versetzte Menschen in Untergangsstimmung. Das Leid der Menschen durch die Verstädterung wächst und führt zur Ghettobildung, Anonymität, Heimatlosigkeit und Einsamkeit. Die politischen Spannungen führen zu Militarisierung und Straßenkämpfen. Im Expressionismus ist das Negative extrem ausgeprägt, die Industrialisierung in vollem Gange und es herrscht viel Kritik an soziale Missstände.
Um die Motiven bzw Themen zusammenzufassen ist bei der Romantik Volkspoesie, Sehnsucht, Fernweh, Neuanfang, Natur, Liebe, Religiosität, Transzendenz, Psyche und romantische Ironie aufzuzählen. außerdem gehören Wander- und Reisemotive, Fabelwesen, Jahreszeiten, Nacht bzw Dämmerung und Verherrlichung des Mittelalters dazu. Zum Expressionismus zählen Verstädterung, drohendes Unheil, Angst, Industrialisierung, soziale Missstände, Identitätsverlust, Anonymität der Großstadt.
Die Romantik und der Expressionismus sind sich in einigen Bereichen ähnlich, allerdings gibt es auch viele Unterschiede.
Sowohl die Romantik als auch der Expressionismus sind Antworten auf Krisenzeiten, allerdings äußern sich diese unterschiedlich. Bei der Romantik war es die zunehmende Rationalität im Gefolge der Aufklärung und dann der anlaufenden Industrialisierung. Beim Expressionismus war es die zunehmende Infragestellung aller Sicherheiten z.B. im Bereich der Identität und des Weltverständnisses bei gleichzeitiger Intensivierung des Prozesses der ökonomischen und sozialen Modernisierung.
In beiden Epochen spielen Gefühle eine große Rolle, wobei diese ganz unterschiedlich sind. Im Expressionismus werden Gefühle noch intensiver, zum Teil provozierend präsentiert. Sie sind real und werden durch zum Teil extreme Montage von Elementen der Außenwelt ausgedrückt, was bedeutet, dass der Leser das beschriebene nicht wortwörtlich nehmen darf, sondern nach den dahinterstehenden Gefühlen suchen muss. Bei der Romantik hingegen wird sich um "Romantisierung" der Außenwelt bemüht, d.h. das real Vorhandene wird in ein zauberhaft-mehrdeutiges Licht gehüllt.
Worin sich Romantik und Expressionismus allerdings sehr unterscheiden ist ihre Zielsetzung. Die Romantik richtet sich eher auf Transzendenz, also Überweltliches, um aus der Realität zu flüchten. Im Expressionismus ging es eher um Innerweltliches, z.B. die Veränderung der Gesellschaft und Politik, sowie Unzufriedenheit der Gesellschaft.
Zusammenfassend kann man sagen, das Romantik und Expressionismus sich kaum ähneln. Es gibt zwar ein paar Aspekte die gleich oder ähnlich sind aber grundsätzlich unterscheiden sie sich doch extrem.
Irina
Im Folgenden werde ich die Merkmale romantischer und expressionistischer Lyrik miteinander vergleichen.
Die Epoche der Romantik, welche sich in dem Zeitraum von ca. 1795 bis 1835 erstreckt, weist viele zentrale Merkmale auf, wie beispielsweise die Krisenzeit, aufgrund der politischen Verhältnisse. Durch den Beginn der Industrialisierung, wurde die Gesellschaft zunehmend technischer, wodurch immer mehr Mythen aufgeklärt wurden. Dieser Fortschritt war für die Romantiker zu viel, da sie den Wunsch nach dem Geheimnisvollen und einer mythischen Welt verfolgten. Daher ist ein zentrales Merkmal der romantischen Lyrik die Abwendung der Realität bzw. der fortschreitenden Entwicklung.
Die Selbstverwirklichung der Menschen war zu dieser Zeit nicht möglich und daher suchten sie Fluchträume, die der Zeit des Mittelalters entsprachen. Sie verbindeten das Mittelalter mit Gefühlen von Einheit und Ordnung. Es war eine Art Fantasie-Welt, in welcher sich die Menschen wohl fühlten. Daran erkennt man, dass die Romantik geprägt ist von Sehnsüchten. Besonders Freiheit, Liebe Reisen und die Selbstverwirklichung spielen dabei eine große Rolle. In der romantischen Lyrik werden genau solche Aspekte thematisiert. Die Gefühle der Menschen werden zum Ausdruck gebracht, wobei die Texte häufig von Ironie, bzw. Selbstironie geprägt waren.
Die Nacht ist ebenfalls ein zentrales Merkmal der romantischen Lyrik. Diese wird als die Zeit angesehen, in welcher die Fantasie freigesetzt wird.
In der romantischen Lyrik steht das Ich im Vordergrund, wobei besonders die Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte zum Ausdruck gebracht werden.
Die Epoche des Expressionismus erstreckt sich in dem Zeitraum von 1910 bis 1925, also am Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit gab es viel Leid in der Gesellschaft aufgrund von der Verstädterung, politische Spannungen, Krieg und die Industrialisierung. Die Menschen fühlten sich erdrückt und es kam zu einer Anonymität der Menschen. Somit beschäftigt sich diese Epoche insbesondere mit Themen wie Krieg, Großstadt, Wahnsinn, Liebe, Zerfall und die Angst vor dem Ich-Verlust.
Die Menschen mussten zu dieser Zeit ihre Weltanschauung aufgeben und die Industrialisierung und der Verstädterung lösten in den Menschen das Gefühl der Unordnung aus.
Die expressionistische Lyrik lässt sich durch starke Übertreibungen bzw. Beschreibungen und durch düstere Ausdrücke kennzeichnen. In den rhythmischen Texten wurden viele Metaphern, Ironie, Personifikationen und Neologismen verwendet, sowie rhetorische Figuren. Meistens lag eine parataktische Satzstellung vor, die einige Ellipsen beinhaltete. Auf Artikel wurde häufig verzichtet.
Besonders aktuelle Themen spielten eine große Rolle, weshalb Traditionen und alte Vorstellungen in den Hintergrund rückten. Die Autoren der expressionistischen Lyrik äußerten sich jedoch kritisch gegenüber den gesellschaftlichen und politischen Zuständen.
Man erkennt, dass sich die romantische Lyrik und die expressionistische Lyrik in einigen Aspekten voneinander unterscheiden.
Die romantische Lyrik beschäftigt sich nur mit den Wunschvorstellungen, anders als die expressionistische Lyrik, die sich von der Realität abwendet. Die expressionistische Lyrik greift auf aktuelle Themen zurück und flüchtet nicht in eine Fantasie-Welt. Sie löst sich von Traditionen und alten Vorstellungen. Die romantische Lyrik flüchtet in die Zeit des Mittelalters, um dem Gefühl der Einheit und der Ordnung näher zu kommen.
In der romantischen Lyrik steht das Ich mit all seinen Sehnsüchten und Wünschen im Vordergrund. Die expressionistische Lyrik verdeutlicht im Gegensatz dazu eher die Angst der Menschen zu dieser Zeit vor dem Zerfall ihrer Persönlichkeit.
Dennoch liegen auch einige Gemeinsamkeiten zwischen der romantischen und der expressionistischen Lyrik vor.
In beiden Epochen spielt das Gefühl der Unordnung eine wesentliche Rolle. In der romantischen Lyrik aufgrund der Industrialisierung und des wissenschaftlichen Fortschrittes. Die Unordnung der Menschen in der expressionistischen Lyrik basiert ebenfalls auf der Industrialisierung, aber auch die Verstädterung löst in den Menschen das Gefühl von Chaos aus.
Die zentralen Themen der expressionistischen Lyrik sind Krieg, der Zerfall des Ichs und die Verstädterung, also sehr negative Themen, die durch düstere Ausdrücke stärker zum Ausdruck gebracht werden. Die romantische Lyrik beschäftigt sich mit Themen wie Sehnsüchte, Liebe, Freiheit und Reisen. Diese Themen sind zwar positiver als die der expressionistischen Lyrik, jedoch handelt es sich hierbei um Wunschvorstellungen. Dadurch wird verdeutlicht, dass die Menschen, genauso wie die Menschen zur Zeit des Expressionismus, unglücklich sind.
Lara
Im Folgenden werde ich die Merkmale romantischer und expressionistischer Lyrik miteinander vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen zu können.
Die Epoche der Romantik erstreckte sich ungefähr von 1795 bis 1835, während die Epoche des Expressionismus erst 1910 begann und gegen 1925 abgeschlossen war. Daraus lässt sich bereits der erste Unterschied schließen, nämlich dass die beiden Epochen aus unterschiedlichen Zeiten und somit auch aus unterschiedlichen Lebensumständen stammen.
Während der Epoche der Romantik vollzog sich in europäischen Gesellschaften ein bedeutender Wandel. Beispielsweise löste sich im Jahr 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf und im selben Jahr ereignete sich die Niederlage Preußens, woraufhin im Jahr 1815 das Imperium Napoleons zusammenbrach. Im Jahr 1815 sollte der Wiener Kongress zudem den Grundstein für die politische Neuordnung Europas legen. In ganz Europa fand also ein Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Es ging jedoch weniger um Gesellschaftskritik als um eine Ablehnung der Wirklichkeit. Die Menschen zu dieser Zeit ersehnten sich die Bedeutung der Religion zurück und betitelten aus diesem Grund das Mittelalter als beste Zeit der Menschengeschichte.
Diese bedeutende Epoche kann durch einige wesentliche Merkmale beschrieben werden, nämlich durch die Sehnsucht, das Mittelalter, die Nacht, die Fantasie und die Kunst.
Das erste bedeutende Merkmal ist somit also die Sehnsucht. Hier geht es besonders um das Reisen, sowie um Fern- und Heimweh. Besonders wird hier aber auch das Verlangen nach dem Unbekannten und Unendlichen thematisiert. Gleichzeitig ist damit aber auch die Sehnsucht nach dem Aufbruch in ein von Unbegrenztheit und Freiheit bestimmtes Leben gemeint. Das lyrische Ich ist sein ganzes Leben lang auf der Suche nach seinem perfekten Leben, obwohl es weiß, dass es möglich ist, dass es nie an sein Ziel kommen wird und es immer die Sehnsucht mit sich tragen wird.
Das zweite bedeutende Merkmal dieser Epoche ist das Mittelalter. Das Mittelalter galt während der Epoche der Romantik als eine Zeit der Einheit, Ordnung und kulturellen Blüte. Gleichzeitig wurde aber auch die Reformation, also der Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit, als extrem wichtiges Ereignis für die deutsche Kultur empfunden. Dadurch, dass während der Epoche der Romantik ein Wandel in Europa stattfand und keine genaue Ordnung bestand, war der Wunsch der Menschen nach dem Mittelalter sehr groß.
Das dritte wesentliche Merkmal der Romantik ist die Nacht. Die Nacht wurde als Zeit beschrieben, in der die festen Umrisse sich auflösen, Erde und Himmel ineinanderfließen und der freigesetzten Fantasie alles geheimnisvoll und wunderbar erscheint. Damit verbunden ist aber gleichzeitig auch das Träumen. Einerseits geht es dabei um Bilder der Sehnsucht, andererseits aber auch um Schreckensbilder und Albträume. Die Romantik spiegelt also nicht nur schöne Bilder wieder, sondern auch Schreckensbildern aus den Tiefen des Unbewussten.
Die nächsten essentiellen Merkmale der Romantik sind die Fantasie und die Kunst. Die Menschen, die während der Epoche der Romantik lebten, hatten eine besondere Vorliebe für Märchen und fantastische Erzählungen. Mithilfe der Lyrik konnten die Menschen sich auch öffnen und ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Generell war die Kunst zu dieser Zeit von großer Bedeutung, da die Menschen gerne aus ihrer Realität in beispielsweise die Musik, die Literatur oder die Kunst flüchteten um dem Alltag zu entkommen.
Dem gegenüber steht die Epoche des Expressionismus. Diese Epoche war durch den ersten Weltkrieg geprägt, der dadurch entstand, dass der österreichische Thronfolger und seine Frau ermordet wurden und die Schuld auf Serbien geschoben wurde. Im Jahr 1918 endete der Krieg schließlich mit der Niederlage Deutschlands. Im Zentrum dieser Zeit stand der drastische und radikale Ausdruck der Gefühle.
Typische sprachliche und künstlerische Merkmale dieser Epoche sind beispielsweise Wortneuschöpfungen, das Aufbrechen grammatischer Strukturen, eine drastische Farbsymbolik, aber auch die Hinwendung zur abstrakten Kunst.
Weitere typische Merkmale des Expressionismus waren einerseits Angst, Tod und Isolation, vor allem aufgrund der Situation des ersten Weltkriegs. Auf der anderen Seite stand aber auch die Entindividualisierung des Menschen im Vordergrund. Es bestand die Angst vor dem Identitätsverlust des Menschen, bzw., dass die Gesellschaft alle Werte verliert, die sie menschlich machen. Durch die voranschreitende Industriealisierung wurden die Städte immer größer und die Anonymität wurde immer deutlicher spürbar. Zudem kamen immer mehr Maschinen zum Einsatz, wodurch der Mensch sich selbst nicht mehr als menschlich ansah, sondern auch als Maschine.
Auf den ersten Blick lässt sich bereits erkennen, dass es nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen der Epoche der Romantik und der Epoche des Expressionismus gibt. Eine Gemeinsamkeit ist die Thematisierung der Gefühle. In der Romantik geht es um die Romantisierung der Außenwelt, das heißt, alles wird schöner und positiver beschrieben, als es eigentlich ist und auch im Zentrum des Expressionismus stand der drastische Ausdruck der Gefühle. Der Leser der Gedichte wird hier aufgefordert, die Gefühle hinter dem Gedicht herauszufinden.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Metaphorik. In der Epoche der Romantik, als auch in der Epoche des Expressionismus werden viele Metaphern verwendet. Gleichzeitig ist dieser Punkt aber auch als Unterschied zu betrachten, denn in expressionistischen Gedichten werden diese Metaphern häufig willkürlich aneinandergereiht. Dadurch entsteht der Eindruck, als würden unterschiedliche Sinneseindrücke völlig unkontrolliert aneinandergereiht und für den Menschen entsteht so der Eindruck, als sei keine Kontrolle mehr möglich. Im Gegensatz dazu dienen die Metaphern in romantischen Gedichten eher der Wirklichkeitsflucht, das heißt, sie haben eine völlig andere Bedeutung für das Gedicht.
Ein weiterer Unterschied ist die Gesellschaft. Die Menschen zur Zeit der Romantik sehnten sich das Mittelalter zurück, da dieses als Symbol für Ordnung und Einheit stand. Im Gegensatz dazu sahen die Menschen zur Zeit des Expressionismus alles Neue und Technische als kritisch an und befürchteten eine Apokalypse. Diese brach somit auch mit dem Beginn des ersten Weltkriegs aus. Diese Gesellschaft vertrat also den Standpunkt, dass alles Alte zuerst vergehen müsse, bevor man sich auf etwas Neues einlassen könne.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Epochen nur wenige Gemeinsamkeiten, aber dafür viele Unterschiede aufweisen. In beiden Epochen geht es beispielsweise vorrangig um Gefühle des Menschen, jedoch wurden diese jeweils auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht. Auch die Metaphorik stellt einen Unterschied dar, da jeweils viele Metaphern verwendet wurden, jedoch mit unterschiedlichen Absichten.
Annika
Im folgendem werde ich die Epochen Romantik und Expressionismus miteinander vergleichen. Die Epoche Romantik ging vom Ende des 18. Bis weit in das 19. Jahrhundert. Der Expressionismus ist eine Stilrichtung in der Lyrik, ihre Anfänge finden sich im 20. Jahrhundert. Kennzeichen der Romantik sind vor allem die Grundthemen Seele, Gefühle, Individualität und Leidenschaft. Auch Motive wie Sehnsucht, Todessehnsucht, Fernweh und Einsamkeit in der Fremde spielen eine Rolle.
Die äußere From von romantischer Literatur ist dabei völlig offen, es gibt kein festgesetztes Schema, im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. Bei der Romantik gibt es zudem ein Sinnbild, die blaue Blume. Eine große Rolle spielt beim Expressionismus das Aufgeben der traditionellen Weltbilder, das moralische Chaos, sowie die Rolle der Umwelt und der Großstadt. Das Bild der Großstadt löst beim Leser ein Gefühl von Unordnung und Chaos aus. Zudem sind gesellschaftliche Veränderungen und Angstgefühle Motive der Epoche des Expressionismus.
Geschichtliche Hintergründe des Expressionismus sind die Weltwirtschaftskrise, der Versailler Vertrag und der Untergang des Kaiserreichs, wodurch die Vorliebe für das negative Extrem mit Themen wie Tod, Verfall, Zerstörung, Hinrichtung, Untergang und Wahnsinn weitete Merkmale der Epoche sind.
Bei einem Vergleich der Epochen fällt auf, dass beide Epochen Antworten auf Krisenzeiten sind, bei der Atomstrom war es die anlaufende Industrialisierung und beim Expressionismus der 1. Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise und den damit verbundenen Themen und Gefühle. Bei beiden Epochen spielen Gefühle eine große Rolle, als Heilmittel gegen das Leiden sahen in der Romantik die Dichter in der Poetisierung beziehungsweise in der Romantisierung der Welt. Beim Expressionismus werden die Gefühle abstrakter dargestellt, man muss bei den Bildern die dahinterstehenden Gefühle suchen.
Die Romantik richtete sich eher auf Transzendenz ( also Überweltliches), das heißt die Welt wird romantisiert dargestellt, und im Expressionismus ging es eher um Innerweltliches, dazu zählt die Veränderung der Gesellschaft oder auch die persönliche Bewährung in extremen Situationen, wie zum Beispiel im Krieg. Sowohl in der Romantik als auch im Expressionismus gab es eine Bereitschaft Risiken in Kauf zu nehmen. Im Expressionismus kann dort von einer gewissen Begeisterung für den Krieg, der Teils als große Probe verstanden wurde, gesprochen werden.
Zusammenfassend kann man sage, dass sich die Epochen in Themen wie Krisenbewältigungen und der Mut zum Risiko ähnlich sind, sich jedoch im Punkt Weltansicht unterscheiden.
Anna
Die lyrische Epoche der Romantik, welche besonders durch Autoren wie die Gebrüder Grimm, Joseph von Eichendorff oder E. T. A. Hoffmann geprägt wurde, lässt sich im Zeitraum von circa 1795 bis 1835 verordnen und zählt somit zur Phase der Restauration in Deutschland.
Der Expressionismus hingegen ist von circa 1910 bis 1925 nur relativ kurzlebig gewesen, brachte mit Ernst Stadler oder Gottfried Benn jedoch ebenfalls sehr bekannte Lyriker hervor. Der Expressionismus fällt genau in die Zeit des Ersten Weltkriegs und den darauffolgenden Anfängen der Weimarer Republik. Diese Epochen könnten gegensätzlicher nicht sein. Während sich die Romantik vor allem mit der Romantisierung oder Verschönung, schon fast Flucht aus der Realität verknüpfen lässt, während der Expressionismus für eine radikale Abstraktion der Realität steht. Was beide Epochen jedoch verbindet ist dass sich die Epochen nur durch die aktuelle Lage so entwickelt haben und sich beide mit dem Umgang mit dieser befassen. Dabei sind für beide Epochen bestimmte, grundlegende Merkmale erkennbar, welche immer wieder auftauchen und diese Zeit kennzeichnen. Die Romantik ist besonders durch Ausdrücke der Sehnsucht gekennzeichnet. Das Motiv des Wanderns und Reisens, der verklärten Schönheit der Natur und ganz besonders das Thema des Träumens beschreiben in dieser Epoche (teilweise wortwörtlich) Wege um sich durch die Literatur aus der aktuellen (politisch) unterdrückten und miserablen Lage in eine Art Wunschwelt zu begeben. Die Lyriker bringen durch diese Texte indirekt eine Kritik an der politischen Situation zum Ausdruck, indem sie diese nicht darstellen wollen und stattdessen sich selbst und den Leser in eine perfektionierte und romantisierte Welt zu bringen, in welcher sie frei und unbegrenzt handeln konnten. Daher wurde auch das Motiv der Liebe stark in den Fokus gestellt, da es den Menschen erlaubte positive Gefühle anstelle von unerfüllten (politischen) Hoffnungen zuzulassen. Besonders der eben angesprochene Aspekt des Träumens wurde oft mit dem Motiv der Nacht verknüpft, welches eine zentrale Rolle in der Epoche der Romantik spielte. Bei Nacht sind lediglich noch Umrisse zu erkennen und alles um einen herum verschwimmt im Schwarzen, wird somit fast unsichtbar.
Diese Vorstellung wurde ebenfalls auf die aktuelle miserable Lage übertragen, da bei Nacht alles mysteriöser und fantasievoller erscheint. Formal steht die Romantik für einen hypotaktischen und ausschweifenden Satzbau mit vielen Interjektionen und rhetorischen Mitteln. Oftmals wird ein reines, sich durchziehendes Reimschema und eine veraltete, beziehungsweise romantisierte Sprache verwendet.
Der Bereich der Schwarzen Romantik innerhalb dieser Epoche bezieht sich, wie der Name sagt, eher auf gruselige Literatur, welche die Träume beispielsweise nicht als wunderbare Flucht in eine Fantasiewelt darstellen, sondern als Alpträume mit schrecklichen Bildern. Die Nacht wird hier als gefährlich und düster charakterisiert.
Im Expressionismus hingegen begegnete man der Realität weniger mit der Absicht sich mit ihr nicht auseinander zu setzen, sondern zu fliehen, sondern die grausamen Erlebnisse im Krieg durch den Ausdruck von Gefühlen und Empfindungen darzustellen. Dabei wird vor allem eine radikale und übertriebene Ausdrucksweise bevorzugt und das Dargestellte stark abstrahiert; es soll lediglich der Ausdruck im Fokus stehen. Dazu verwendete man in der Lyrik besonders Neologismen, Zeilenumbrüche, kaum Reimschemata, abweichende Grammatik etc. Die Satzstruktur (wenn es denn eine gab) war oftmals parataktisch und knapp gehalten. Besonders die Farbsymbolik spielte in der Epoche des Expressionismus eine große Rolle, da die mit den Farben assoziierten Gefühle oder sonstigen Bedeutungen wiederum ein Ausdruck der Stimmung und Gefühlslage waren. Oftmals wurde hier jedoch bewusst ein Aufbruch der traditionellen Struktur verwendet, weshalb diese Farbsymbolik manchmal in einem komplett gegensätzlichen Zusammenhang verwendet werden. Rhetorische Mittel findet man im Expressionismus eher selten.
Nach der einzelnen Darstellung der Epochen fällt vor allem auf, dass die Auseinandersetzung mit der Realität in beiden Phasen sehr unterschiedlich war. Während man sich in der Romantik vollkommen von der Darstellung des Aktuellen abwendet um eine verbesserte Welt innerhalb der Lyrik zu erschaffen, so stellt der Expressionismus eben diese wahrgenommene Realität innerhalb abstrahierter und übertriebener Gefühlsausdrücke dar. Während sich die Romantik durch die Annäherung an das Mittelalter eher in älteren Zeiten bewegt, geht der Expressionismus modernere Schritte und nähert sich, besonders formal, immer mehr der Neuen Sachlichkeit.