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Zu Beginn der zu analysierenden Textpassage werden einige rhetorischen Fragen in den Raum gestellt. Die erste Frage, welche lautet „Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z.256), nimmt Bezug auf die Herkunft von Gottfried Klausen. Denn dieses Haus hat für Klausen eine besondere Bedeutung, da er dort zusammen mit seiner Frau lebte und sich dort wohl fühlte. Dies wird auch verdeutlicht in der nächsten Frage: „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden gefühlt hatte?“ (Z. 256 f.). Da Gottfried „über Jahre hinweg“ (ebd.) dort lebte, ist zu sagen, dass er sich dort durchaus wohl gefühlt hat und seine Zuneigung zu diesem Ort durchaus auch nicht enden würde. Allerdings war ihm der Zugang zu dem Haus in der Dorotheenstraße zur Zeit verwehrt, da er sich in London befindet und seine Frau allen Anschein nach eine Affäre mit einem anderen Mann eingegangen ist, da dieser an ihr Telefon gegangen ist und sie selbst nicht mit ihrem Mann sprechen wollte. Statt mit seiner Frau über diese Ereignisse zu sprechen, wollte er sich nun in einen Flieger setzten, um in Island vor Ort über den Vulkan Ausbruch, eine Reportage zumachen. Dies wird in der nächsten Frage jedoch von dem Erzähler kritisiert, so heißt es: „Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen […] ?“ (Z. 256 ff.). Die Konjunktion „und“ (ebd.) drückt dabei aus, dass Gottfried eine Alternative hat und nicht nach Island reisen muss um seinen Job zu mache, sondern sich stattdessen Urlaub hätte nehmen können, um sein Privatleben zu ordnen und vor allen Dingen die Probleme mit seiner Frau zu lösen. Auch die Verwendung des Konjunktivs „hätte“ (ebd.) untermauert dies, da dies als Möglichkeitsform gilt und ihm hier Möglichkeiten aufgezeigt werden. Stattdessen geht er der Konfrontation aus dem Weg was durch das Adjektiv „nächstbesten“ (ebd.) akzentuiert wird. Er will also gar nicht erst versuchen mit seiner Frau zu reden und da ist es ihm auch egal, wie er nach Island kommt oder was es kostet, Hauptsache er ist weg. Wie innig ihm jedoch dieser Ort, das Haus in der Dorotheenstraße, ist, wird im weiteren Verlauf der Fragestellung deutlich, da dies „genauer“ (Z. 259) beschrieben wird. Durch diese genaue Beschreibung wird noch einmal seine Verbundenheit mit seiner Heimat deutlich, da bei der Beschreibung ein hypotaktischer Satzbau vorliegt und somit alles ausschweifend beschrieben wird. Allerdings wirkt dann sein Reiseziel Island völlig gegenteilig. Da ihn Island mehr anzieht als sein jahrelanger Bezugsort in Berlin stehen sie antithetisch gegenüber. Island ist durch den Vulkanausbruch von Kälte und Einsamkeit geprägt. Genauso fühlt sich Gottfried im Inneren und fühlt sich deswegen dort hingezogen. Auch der Rauch und die Asche, die ein Ausbruch mit sich bringt, sprechen dafür, dass Klausen zuvor nicht bewusst war, in welcher Lage er sich eigentlich befindet, da er es nicht erkennen konnte. Weitergehend wird erneut eine Frage aufgeworfen. Diese lautet: „Und war es überhaupt möglich gewesen , dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“(Z. 260 ff. ). Erneut wird die Frage durch die Konjunktion „und“ (ebd.) eingeleitet. Diese Repetition lässt darauf schließen, dass bei Gottfried Klausen noch viele offene Fragen sind. Außerdem wird die Ironie des Erzählers hier deutlich, da er es nicht für möglich hält, dass Gottfried ohne weiteres zu Hause auftauchen könnte, da zwischen dem Ehepaar ein akutes Kommunikationsproblem herrscht. Zusätzlich hält der Erzähler es für unmöglich, dass es Gottfried gestattet ist seine persönlichen Sachen aus dem Haus zu holen, was wieder auf die Ironie des Erzählers stößt. Da nur ein auktorialer Erzähler Ironie verwenden kann, wird spätestens hier klar, dass es sich um eine auktoriale Erzählsituation handeln muss. Dies wird jedoch im nächsten Satz zusätzlich bekräftigt. Der Erzähler behauptet nämlich, „was letztendlich geschah, wissen wir nicht“ (Z.264). Durch das Personalpronomen „wir“ (ebd.) lässt sich ebenfalls die auktoriale Erzählsituation heraus stellen. Außerdem wird hier auch auf das offene ende hingewiesen, so dass es dem Leser nur möglich ist, das Ende sich selbst zu erschließen. | Zu Beginn der zu analysierenden Textpassage werden einige rhetorischen Fragen in den Raum gestellt. Die erste Frage, welche lautet „Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z.256), nimmt Bezug auf die Herkunft von Gottfried Klausen. Denn dieses Haus hat für Klausen eine besondere Bedeutung, da er dort zusammen mit seiner Frau lebte und sich dort wohl fühlte. Dies wird auch verdeutlicht in der nächsten Frage: „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden gefühlt hatte?“ (Z. 256 f.). Da Gottfried „über Jahre hinweg“ (ebd.) dort lebte, ist zu sagen, dass er sich dort durchaus wohl gefühlt hat und seine Zuneigung zu diesem Ort durchaus auch nicht enden würde. Allerdings war ihm der Zugang zu dem Haus in der Dorotheenstraße zur Zeit verwehrt, da er sich in London befindet und seine Frau allen Anschein nach eine Affäre mit einem anderen Mann eingegangen ist, da dieser an ihr Telefon gegangen ist und sie selbst nicht mit ihrem Mann sprechen wollte. Statt mit seiner Frau über diese Ereignisse zu sprechen, wollte er sich nun in einen Flieger setzten, um in Island vor Ort über den Vulkan Ausbruch, eine Reportage zumachen. Dies wird in der nächsten Frage jedoch von dem Erzähler kritisiert, so heißt es: „Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen […] ?“ (Z. 256 ff.). Die Konjunktion „und“ (ebd.) drückt dabei aus, dass Gottfried eine Alternative hat und nicht nach Island reisen muss um seinen Job zu mache, sondern sich stattdessen Urlaub hätte nehmen können, um sein Privatleben zu ordnen und vor allen Dingen die Probleme mit seiner Frau zu lösen. Auch die Verwendung des Konjunktivs „hätte“ (ebd.) untermauert dies, da dies als Möglichkeitsform gilt und ihm hier Möglichkeiten aufgezeigt werden. Stattdessen geht er der Konfrontation aus dem Weg was durch das Adjektiv „nächstbesten“ (ebd.) akzentuiert wird. Er will also gar nicht erst versuchen mit seiner Frau zu reden und da ist es ihm auch egal, wie er nach Island kommt oder was es kostet, Hauptsache er ist weg. Wie innig ihm jedoch dieser Ort, das Haus in der Dorotheenstraße, ist, wird im weiteren Verlauf der Fragestellung deutlich, da dies „genauer“ (Z. 259) beschrieben wird. Durch diese genaue Beschreibung wird noch einmal seine Verbundenheit mit seiner Heimat deutlich, da bei der Beschreibung ein hypotaktischer Satzbau vorliegt und somit alles ausschweifend beschrieben wird. Allerdings wirkt dann sein Reiseziel Island völlig gegenteilig. Da ihn Island mehr anzieht als sein jahrelanger Bezugsort in Berlin stehen sie antithetisch gegenüber. Island ist durch den Vulkanausbruch von Kälte und Einsamkeit geprägt. Genauso fühlt sich Gottfried im Inneren und fühlt sich deswegen dort hingezogen. Auch der Rauch und die Asche, die ein Ausbruch mit sich bringt, sprechen dafür, dass Klausen zuvor nicht bewusst war, in welcher Lage er sich eigentlich befindet, da er es nicht erkennen konnte. Weitergehend wird erneut eine Frage aufgeworfen. Diese lautet: „Und war es überhaupt möglich gewesen , dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“(Z. 260 ff. ). Erneut wird die Frage durch die Konjunktion „und“ (ebd.) eingeleitet. Diese Repetition lässt darauf schließen, dass bei Gottfried Klausen noch viele offene Fragen sind. Außerdem wird die Ironie des Erzählers hier deutlich, da er es nicht für möglich hält, dass Gottfried ohne weiteres zu Hause auftauchen könnte, da zwischen dem Ehepaar ein akutes Kommunikationsproblem herrscht. Zusätzlich hält der Erzähler es für unmöglich, dass es Gottfried gestattet ist seine persönlichen Sachen aus dem Haus zu holen, was wieder auf die Ironie des Erzählers stößt. Da nur ein auktorialer Erzähler Ironie verwenden kann, wird spätestens hier klar, dass es sich um eine auktoriale Erzählsituation handeln muss. Dies wird jedoch im nächsten Satz zusätzlich bekräftigt. Der Erzähler behauptet nämlich, „was letztendlich geschah, wissen wir nicht“ (Z.264). Durch das Personalpronomen „wir“ (ebd.) lässt sich ebenfalls die auktoriale Erzählsituation heraus stellen. Außerdem wird hier auch auf das offene ende hingewiesen, so dass es dem Leser nur möglich ist, das Ende sich selbst zu erschließen. | ||
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+ | == Diana == | ||
+ | Bei dem vorliegenden Text von Hartmut Lange handelt es sich um einen Auszug aus der Novelle ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ , welche im Jahr 2013 veröffentlicht wurde. Thematisch geht es in der Novelle um das Zerbrechen einer Ehe und um das Missbrauchen des Vertrauens. | ||
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+ | Zu Beginn der Handlung wird von dem Ehepaar Klausen erzählt, die sich schon lange kennen und in einem Haus in der Dorotheenstraße wohnen. Der Protagonist, Gottfried Klausen, ist Korrespondent einer über-regionalen Zeitung und wird nach London versetzt. Dabei hofft Klausen, dass seine Frau Xenia ihm später folgt. Während er in London ist, zerbricht der Kontakt und Klausen durchlebt eine Krise. Als er ein Theaterstück von Shakespeare sieht, welches von einem Mann handelt, der seine Frau umbringt, aufgrund einer Affäre umbringt, lässt ihn dieser Gedanke nicht los. Nachdem seine Frau nicht nach London kommt, beschließt er nach Berlin zu fliegen, was jedoch durch ein Vulkanausbruch verhindert wird. Dadurch, dass er eine Frau öfter angerufen hat und jedes mal eine Männerstimme rangegangen ist, erfährt er, dass seine Frau ihn betrügt. Schließlich beschließt er nicht zurückzukehren, sondern er wird nach Island versetzt. Zum Schluss der Novelle, wovon der zu analysierende Textauszug handelt, wird nochmals an das Theater angeknüpft, indem ein Ende der Handlung beschrieben wird, welches Parallelen zum Theaterstück aufweist. | ||
+ | Der zu analysierende Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern. Dabei setzt der erste Sinnabschnitt (vgl. Z.256-263) mit Fragen des auktorialen Erzählers ein, die die Situation von Klausen nochmals reflektieren. Bei der ersten Frage ,,Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z. 256) wird ein Bezug zum Titel ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ hergestellt und dabei verdeutlicht die Frage, dass, auch wenn Klausen jetzt in Irland ist, es trotzdem ungeklärte Sachen gibt und somit reflektiert die Frage nochmals das weiterhin bestehende Problem. Die nächsten Fragen ,,War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte? Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden?“ (Z. 256 ff.) stellen rhetorische Fragen dar, die einerseits zum Ausdruck bringen, dass Klausen sich seiner Heimat sehr verbunden fühlt, was durch die Aussage ,,über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung“ (ebd.) veranschaulicht wird. Die Zeitangabe ,,über Jahre“ (ebd.) verdeutlicht dabei die lange Zeitspanne, in der er sich seiner Heimat und somit auch Xenia verbunden fühlte. Andererseits wird hier auch ein Kontrast geschaffen zwischen seiner vertrauten Heimat und dem neuen und fremden Island. Die Aussage ,,mit dem nächstbeten Flugzeug“ (ebd.) verdeutlich die eigentliche bestehende Notwenigkeit für Klausen nach Berlin zu fliegen statt nach Island. Durch die nächste und letzte rhetorische Frage des Erzählers, ob es in dieser Situation ,,überhaupt möglich“ (Z. 261) sei, dass es dort, ,,als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“ (Z. 262 f.) wird eine gewisse Ironie des auktorialen Erzählers hervorgebracht. Der Konjunktiv 2 ,,wäre“ (ebd.) unterstützt dabei die Ironie und verdeutlicht auch, dass es eben nicht möglich ist zurückzukehren, als sei nichts geschehen, was durch den Konjunktiv 2 untermauert wird, da der Konjunktiv 2 etwas Unwahrscheinliches zum Ausdruck bringt. Mit diesen rhetorischen Fragen reflektiert der Erzähler einerseits das bestehende Problem, stellt andererseits aber auch die Entscheidungen und das Handeln Klausens in Frage, da dieser eine Konfrontation vermeidet und dieser aus dem Weg geht, aber der Erzähler durch rhetorische Fragen auf eine notwendige Konfrontation hindeutet. Durch die rhetorischen Fragen scheint es aber auch so, dass der Leser sich seine einge Meinung und Gedanken über das Ende machen müsste. | ||
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+ | In dem zweiten Sinnabschnitt (vgl. Z. 264 – 273) erfolgt eine detailreiche Beschreibung des Wohnortes und eine damit verbundene Andeutung auf das Ende der Novelle. Dabei beginnt der Abschnitt mit der Aussage ,,Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z. 264), wobei das Personalpronomen ,,wir“ (ebd.) auf eine auktoriale Erzählsituation hindeutet, da die Erzähler selber sprechen und sagen, sie wissen es nicht. Durch diese Aussage bleibt das Ende offen und es erfolgt keine Auflösung. Trotzdem macht der auktoriale Erzähler Andeutungen bezüglich des Ende, was die Aussage ,,Wir wissen nur“ (Z.264) verdeutlicht. Auf diese Aussage folgen genaue Beschreibungen der Umgebung, wie, dass ,,am Ufer des Teltowkanals, da es seit langem ungewöhnlich warm war, die Kastanien zu blühen begannen und dass man, wenn man auf der Nathanbrücke stand, Mühe hatte, durch die Kronen der Bäume hindurch jenes Haus zu erkennen, das wie immer hell erleuchtet war“ (Z. 264 ff.). Durch diese detailreiche Beschreibung der Umgebung wird erneut die Allwissenheit des Erzählers deutlich, da alles im Blick hat und ebenfalls die Temperatur als ,,ungewöhnlich warm“ (ebd.) wertet. Die Aussage ,,jenes Hau […], das wie immer hell erleuchtet war“ (ebd.), verdeutlicht, dass das Fehlen von Gottfried Klausen keine Veränderung hervorgebracht hat, sondern alles ,,wie immer“ (ebd.) ist. Nach dieser Beschreibung der Umgebung wird räumliche Beschreibung sozusagen enger, da jetzt im Folgendem das Hausinnere beschrieben wird. Die Allwissenheit wird erneut deutlich durch die Aussage ,,Wer sich darin auskannte, der wusste, dass im oberen Stockwerk das Schlafzimmer, zwei kleinere Räume und ein Bad lagen, im Erdgeschoss die Küche, daneben das Wohnzimmer mit dem Kamin“ (Z. 267 ff.), da der Erzähler nicht nur die Umgebung detailliert kennt und beschreibt, sondern jetzt auch das innere des Hauses kennt und beschreibt und somit über alles einen Überblick hat. Durch diese Aussage ,,Wer sich darin auskannte“ (ebd.) wird auf Gottfried Klausen angedeutet, auch wenn dieser nicht konkret genannt wird. Die Andeutung führt der Erzähler weiter und dabei deutet die Aussage ,,Hin und wieder hört man ein Frauenlachen, und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (Z. 269 f.) darauf hin, dass Xenia, deren ,,Frauenlachen“ (ebd.) man hört, auch wenn man es nicht konkret genannt wird, dass es ihr Lachen ist, sich in einer bedrohlichen und gefährlichen Situation befindet, da diese ,,sich nicht allzu sicher fühlen“ (ebd.) sollte. Die Andeutung führt der Erzähler weiterhin fort und sagt, ,,das irgendwann, nicht am Tage, sondern nachts“ (Z. 270 f.), wobei die Nacht metaphorisch die Ausweglosigkeit und Bedrohlichkeit symbolisiert, jemand sich auf das Haus zu bewege und er ,,hier zu Hause“ (Z. 273) ist und somit das Recht hat ,,das zu tun, was er für nötig befand“ (Z. 272 f.). Dadurch wird eine bedrohliche Atmosphäre geschaffen und darauf angedeutet, dass Xenia sich in einer gefährlichen Situation befindet. Durch die Aussage, es habe ,,also alles Recht, das zu tun, was er für nötig fand“ (ebd.) rechtfertigt der Erzähler das Verhalten oder die folgende Tat von Klausen. | ||
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+ | Im letzten Sinnabschnitt (vgl. Z. 274 – 275) wird dann ein Bezug zu dem Theaterstück von Shakespeare geschaffen, welches sich Gottfried in London angeguckt hat. Der Ausruf ,,‘Put out the light!‘“, welcher Gottfried ruft, stammt aus dem Theaterstück und somit wird ein direkter Bezug hergestellt. Schließlich führt der Autor seine Andeutung zu Ende und sagt, dass, als Gottfried das Haus betritt, ,,im Haus an der Dorotheenstraße die Lampen“ (Z. 275) erlöschen und das Haus in ,,völliger Dunkelheit“ (Z. 275) liegt. Dadurch wird deutlich, dass Gottfried seine Frau umgebracht hat, was einerseits aus dem Ausruf aus dem Theaterstück deutlich wird und andererseits metaphorisch durch das Erlöschen der Lampen zum Ausdruck gebracht wird. Während hingegen das ,,wie immer hell“ (ebd.) erleuchtete Haus für das Leben und die Freunde gestanden hat, symbolisiert die ,,völlige[.] Dunkelheit“ (ebd.) im Haus den Tod Xenias. Durch das beschriebene Detail ,,man hörte noch eine Tür klappen“ (Z. 274 f.) wird diese Situation glaubwürdig und dem Leser nahe gemacht und verdeutlich einerseits die Allwissenheit des Erzählers, der immer wieder Andeutungen macht, aber keine konkrete Geschehnisse nennt, deutlich, als auch die Tatsache, dass diese Andeutungen keine Gedankenexperimente des Erzählers sind, sondern sich das Ende so zu getragen hat. | ||
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+ | Abschließend ist zu sagen, dass in diesem Textauszug der Erzähler das Ende der Novelle andeutet, also, dass Gottfried Xenia umbringt, indem er zunächst durch rhetorische Fragen deutlich macht, dass eine Konfrontation notwendig ist und dann durch Beschreibung der Umgebung und des Hauses bereits andeutet, dass Xenia in Gefahr ist und schließlich Bezug auf das Theaterstück von Shakespeare nimmt und dadurch dann der Mord hervorgebracht wird. Dazu werden Metaphern von Tag und Nacht bzw. Helligkeit und Dunkelheit verwendet, um diese Andeutungen zu untermauern. |
Version vom 14. Juni 2018, 21:08 Uhr
Lange, Das Haus in der Dorotheenstraße, Z. 256 - Ende
Inhaltsverzeichnis |
Sarah
Die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, welche von Hartmut Lange verfasst und im Jahre 2013 veröffentlicht wurde, thematisiert den Zerfall einer Ehe.
Der vorliegende Textauszug (vgl. Z. 256-275) stellt das Ende der Novelle dar und birgt nahezu ausschließlich Vermutungen und Fragen, die vom Erzähler aufgestellt werden und den Fortlauf der Handlung sowie das Ende der Ehe von Gottfried und Xenia indirekt darstellen. Dem geht zuvor, dass Gottfried Klausen aus Berlin, seiner Heimat, nach London versetzt wird, um dort zu arbeiten. Da er seine Arbeit hoch schätzt, lässt er seine Ehefrau mit der Hoffnung, dass diese ihm folgt, in Berlin zurück. Als diese ihm jedoch nicht nach London folgt und ihr Kontakt in die Brüche gerät, gerät Gottfried Klausen in eine psychische Krise und beginnt immer mehr, sich jegliche Dinge zu beschönigen. In London selbst besucht er irgendwann ein Theaterstück von Shakespeare, in welchem seine Situation thematisiert wird und der Mann seine Ehefrau letztendlich ermordet. Wo er diesen Gedanken anfangs noch absurd findet, geht er ihm später nicht mehr aus dem Kopf, als er während der Annulierung seines Heimatfluges aufgrund eines Vulkanausbruchs erfährt, dass seine Frau während seiner Abwesenheit eine Affäre hatte. Daran anschließend fliegt dieser nach Island und nicht in seine Heimat, wodurch das Ende gewissermaßen offen bleibt. Jedoch knüpft hier das Novellenende an, das gewisse Parallelen zum Theaterstück aufweist. Somit ist die vorliegende Textstelle insofern bedeutsam, da sie ein plausibles Ende für die Novelle beinhaltet und dem Theaterstück einen noch einmal tieferen Sinn gibt.
Der Textauszug setzt dabei mit einer Auflistung von Fragen ein, die direkt zu Beginn von einem auktorialen Erzähler zeugen und im Kontext zum gesamten Ende an ein Märchen erinnern. So setzt die Handlung mit „Und das Haus in Dorotheenstraße?“(Z. 256) ein, was noch einmal auf den Titel der Novelle verweist und so auch für Gottfried Klausens Heimat spricht. Darauf folgen dann die weiteren, recht rhetorisch gestalteten Fragen „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte? Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit der Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden?“(Z. 256 ff. ). In diesen wird besonders die Verbundenheit Klausens zu seiner Heimat deutlich, in dem diese sehr akribisch genau beschrieben wird. Im Kontrast dazu wird gegenüber seiner Heimat antithetisch Island angeführt, dass für Klausen fremd ist und im Bezug auf den Vulkanausbruch für Kälte und Erschütterung steht. Dies könnte darauf hindeutet, dass Klausen sich aus Einsamkeit von der heimatlichen Wärme distanziert hat. Besonders wird das Wissen über seine Heimat hierbei im hypotaktischen Satzbau deutlich, der sich auch in folgenden Sätzen auffinden lässt. Hier wird jedoch nicht nur das Handeln Klausens deutlich, - nein - es wird vom Erzähler in Frage gestellt, was in der dritten Frage, die mit Konjunktiv gestellt wird, zum Ausdruck kommt. Eben diese Zugabe sowie das genaue Kennen der Person Klausens setzt hier erneut einen auktorialen, also einen allwissenden Erzähler voraus. Dieser setzt so auch den ersten Sinnabschnitt (Z. 256 - 263), der aus eben diesen Fragen besteht, mit „Und war es überhaupt möglich, dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen“(Z. 260 ff. ). An dieser Stelle wird besonders noch einmal die Rhetorik und auch eine gewisse Ironie des Erzählers deutlich, die sich in seiner Ausdrucksweise widerspiegelt. Somit wirkt es so, als halte der Erzähler, durch dessen Augen wir das Geschehen wahrnehmen, dies im Kontext mit den privaten Gegenständen aufgrund der Kommunikationsprobleme für nicht möglich hält. Insgesamt bleiben jegliche Fragen jedoch für den Leser offen, sodass dieser sich selbst eine Meinung bilden muss.
Abermals gibt der Erzähler im zweiten (vgl. Z. 264 – 273) und im dritten Sinnabschnitt (vgl. Z. 274 f. ) einen gewissen Teil von Antwort. Er setzt jedoch gleich zu Beginn mit „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“(Z. 264) ein, wodurch der auktoriale Erzähler sich im Personalpronomen „wir“(ebd. ) zeigt, was erneut dem Märchen ähnelt, aber gewissermaßen auch eine schlussendliche Offenheit im Raum lässt. Gegensätzlich dazu stellt er daraufhin Thesen über Tatsachen auf, wie beispielsweise, dass „die Kastanien zu blühen begannen“(Z. 266). So führt der Erzähler, dessen auktorialer Charakter hier erneut in der Allwissenheit des Erzählers deutlich wird, auch an, dass „jenes Haus […] wie immer hell erleuchtet war“(Z. 267). Somit schafft er eine Verbindung zum Haus der Klausens, die darauf schließen lässt, dass der Erzähler letztlich doch mehr weiß, als er vorgibt zu wissen. So führt er die indirekte Vorausdeutung mit den Worten „Wer sich darin auskannte, der wusste, dass im oberen Stockwerk das Schlafzimmer, zwei kleinere Räume und ein Bad lagen, im Erdgeschoss die Küche, daneben das Wohnzimmer mit dem Kamin“(Z. 267 ff. ) fort, in denen gewisse Anspielungen auf Gottfried Klausen vorzufinden sind. Diese Anspielungen setzt der Erzähler in den folgenden Sätzen, wie in der indirekten Antithese „und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“(Z. 269 f. ) weiter ein. Hierbei bezieht er sich auf Xenias Lachen, welches Gottfried auch im Hintergrund hörte, als ein Mann an Xenias Handy ging. Somit steht hier das Lachen, welches für Xenias Leben und gewissermaßen für ihr Vergehen steht, der nicht vorhandenen Sicherheit, die ein Inbegriff von Gefahr ist, gegenüber. Der Erzähler deutet also darauf hin, dass Xenia sich aufgrund ihrer Affäre in Gefahr begeben wird. Besonders deutlich wird diese Vorausdeutung hinsichtlich Xenias Gefahr jedoch im kommenden Satz, in welchem der Erzähler behauptet, dass es durchaus denkbar sei, „dass irgendwann, nicht am Tage, sondern nachts, doch noch ein Auto vorfuhr und dass sich jemand auf den Eingang zubewegte. Er besaß einen Schlüssel, war hier zu Hause, hatte also alles Recht, das zu tun, was er für nötig befand“(Z. 270 ff. ). In diesen Sätzen wird also konkret auf Gottfried Klausen angespielt, der eine Gefahr für Xenia darstellt und letztlich ohne sein vorheriges Wissen aus seiner Heimat entfremdet wurde. Besonders wird dies auch in der Antithese von Tag und Nacht deutlich, da die Nacht und allgemein die Dunkelheit, die Beziehung der beiden verkörpert. Somit zeigt die Nacht metaphorisch, die Unklarheit und den Zerfall der Ehe. Im letzten Sinnabschnitt (Z. 274 f. ), der jedoch nahtlos an den zweiten anschließt, führt der Erzähler ein mögliches Ende an, das jedoch aufgrund seiner detailgetreuen Schilderung sehr realistisch wirkt. So endet die Novelle mit Gottfrieds Worten „´Put out the light!´“(Z. 274), die eine Verbindung zum Theater darstellen, da dort vor dem Tod der Gattin eben diese Worte gerufen worden sind. Dies und besonders auch die abschließenden Worte „Das Haus lag in völliger Dunkelheit“(Z. 275) deuten auf den Tod Xenias hin, wobei das Licht des Hauses in diesem Zusammenhang für das Leben und die Dunkelheit für den Tod und die Ausweglosigkeit steht. Somit hat Gottfried Klausen seine Frau umgebracht.
Zusammenfassend bildet das Ende des Romans einen teilweise offenen, aber doch von Vorausdeutungen und Hinweisen geprägten Schluss. Letztlich wird in der Sprache des Erzählers, wie auch durch rhetorische Fragen und eine gewisse Metaphorik deutlich, dass Gottfried Klausen seine Gattin im späteren Verlauf ermordet. Besonders wird dies auch in der Parallele zum Theaterstück deutlich.
Maike
Der vorliegende Textauszug aus „Die Dorotheenstraße“, geschrieben von Hartmuth Lange und veröffentlicht 2013, thematisiert das Leben der Hauptfigur, Herr Klausens, im Vergleich mit dem Schauspiel Otello.
Zuvor hat sich die Hauptfigur der Novelle das Schauspiel Otello angeschaut. Er wurde von seiner Frau betrogen und im vorliegenden Textauszug findet ein Gedankenexperiment statt, indem Herr Klausen nach Hause fährt. Zu Beginn seines Gedankenexperiment wird gesagte, dass das Haus in der Dorotheenstraße, der Ort, „dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte“ (Z. 256f.). Es bedeutet, dass die Beziehung zu seiner Frau schon lange Zeit kaputt ist. Durch das Fragezeichen am Ende des Satzes (vgl. Z. 257), wird klar dass es eine rhetorische Frage ist. Da die ersten Sätze des Auszugs, alles rhetorische Fragen sind, welche den Leser auffordern sich in die Lage von Herrn Klausen hineinzuversetzen.
Gottfried Klausen, stellt sich die Frage, ob er wenigstens normal nach Hause gehen könne um seine persönlichen Sachen zusammen zu packen (vgl. Z. 261f.), dies deutet darauf hin, dass er sich von seiner Frau trennen will. Die Novelle gibt nicht das Ende der Novelle preis, was bedeutet, dass die Novelle in offenes Ende hat, da der Erzähler sagt „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z. 264). Außerdem deutet diese Aussage darauf hin, dass eine auktoriale Erzählweise vorliegt, da der Autor „wir“ (Z. 264) sagt und das gesamte Geschehen im Blick hat. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es einen auktorialen Erzähler ist, ist, dass der gesamte Auszug ein Gedankenexperiment ist, also eine Innensicht. Durch die Aussage, dass das Haus „hell erleuchtet“ (Z. 266) ist, wird klar, dass in diesem Haus auch schöne Dinge passiert sind und das Ehepaar auch schöne Zeiten im gemeinsamen Haus hatte. Das Haus sein wie immer hell erleuchte (vgl. Z. 266), was verdeutlicht dass die Frau nicht trauert sondern da sie einen neuen Mann hat, sehr glücklich ist. Auch das „Frauenlachen“ (Z. 269) verdeutlicht die Fröhlichkeit von Frau Klausen. Das Adjektiv „denkbar“ (Z. 270) deutet erneut daraufhin, dass ein Gedankenexperiment vorliegt. Dann liegt eine Anspielung auf einen Mord vor (vgl. Z. 271), welcher „nachts“ (Z. 271) stattfinden soll. Die Dunkelheit in der Nacht steht für Einsamkeit und Bedrohung, woraus man schließen kann, dass ein Mord geplant ist. Dann nimmt der Autor Herrn Klausen in Schutz und führt eine Rechtfertigung für den geplanten Mord auf: Er habe einen Schlüssel und es sei sein zu Hause und damit sein Recht, dass zu tun, was er für nötig befand (vgl. Z. 272) . Durch den Ausruf „Put out the light!“ (Z.274), wird ein Bezug zum Schauspiel Otello geschaffen, von welchem vor dem Textauszug die Rede ist und mit welchem das Leben von Herrn Klausen im Auszug verglichen wird. Auch der Ausruf deutet auf einen Mord hin, das auch im Schauspiel ein Mord stattfindet. Da das Haus dann plötzlich in „völliger Dunkelheit“ (Z. 275) lag, wird verdeutlicht dass die Beziehung vorbei ist und auch ein Mord vollzogen wurde.
Abschließend kann man sagen, dass in dem Auszug das Leben der Hauptfigur klar mit dem Schauspiel verglichen wird und durch das Gedankenexperiment das Handeln von Herr Klausen, dem Leser klar gemacht wird.
Anne
Die Novelle "Das Haus in der Dorotheenstraße", geschrieben von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahre 2013, thematisiert Misstrauen in einer Ehe sowie die daraus resultierende Vermischung von Wirklichkeit und Realität.
Die Novelle setzt ein, mit der Versetzung des Protagonisten, Gottfried Klausen, nach London, wo er als Journalist tätig ist. In London beginnt er rasch seine Frau Xenia zu vermissen, die er seit der Schulzeit kennt, schafft es jedoch nicht Kontakt zu ihr aufzunehmen, da immer wenn er sie anruft eine Männerstimme erklingt. Desweiteren schaut er sich im Theater öfters ein Theaterstück an, in dem ein Mann seine Frau umbringt aufgrund des Ehebruchs, den sie begangen hatte. Die Beiden verabreden, dass er zu ihr nach Berlin fliegt. Der Flug kann allerdings icht angetreten werden, weil ein Vulkanausbuch in Island dies verhindert. Klausen schafft es dann wieder nicht Kontakt aufzunhemen und bleibt für eine Zeit in London. Der Textauszug stellt das Ende der Novelle dar, indem der Erzähler die Möglichkeit aufwirft, dass Klausen nach Berlin fliegt und seine Frau, in dem geminsamen Haus in der Dorotheenstraße, umbringt.
Der erste Sinnabschnitt (Z.256-263) der Textstelle beginnt mit einer Frage des Erzählers nach dem "Haus in der Dorotheenstraße"(Z.256). Generell lässt sich sagen, dass der Sinnabschnitt aus rhetorischen Fragen besteht. Der Erzähler gibt so Vorschläge, die der Leser annehmen kann oder auch nicht, die das offene Ende unterstützen. Die nächste Frage, die aussagt, dass Gottfried Klausen sich in dem "Haus in der Dorotheenstraße"(ebd.) immer sehr wohl gefühlt hat, zeigt den Kontrast zwischen seinem neuen leben in London und seinem alten Leben in London auf. Dieses war glücklich und unbeschwerter
Carina
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus der Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, welche von Hartmut Lange im Jahre 2013 veröffentlicht wurde. Sie thematisiert den Zusammenbruch einer Ehe.
Der Textauszug stellt das eher offene Ende, welches jedoch mit Vermutungen und Hinweisen geschmückt ist, der Novelle dar. Ihm geht hervor, dass Gottfried Klausen, aufgrund seiner Arbeit nach London ziehen muss. Seine Frau Xenia soll vorerst in Berlin bleiben, jedoch später nachreisen. Während Gottfrieds Aufenthalt in London gerät der Kontakt der beiden jedoch in die Brüche, was Gottfried nicht verkraftet und aufgrund dessen an einer Krise leidet. Er besucht ein Theaterstück von Shakespeare, in welchem ein Ehemann seine Frau, aufgrund ihrer heimlichen Affäre, ermordet. Gottfried möchte daraufhin Xenia besuchen, jedoch wird der Flug aufgrund von einem Vulkanausbruch annulliert, weshalb Gottfried seine momentane Situation reflektiert. Er kommt zu der Erkenntnis der Affäre von Xenia und fliegt anstatt zu seiner Frau nach Hause nach Island, weshalb das Ende offen scheint. Jedoch wird eine Parallele zu dem Theaterstück gezogen, was vermuten lässt, dass Xenia von ihrem Mann ermordet wird.
Der Text lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z.256-263) setzt mit einer Aufzählung von mehreren rhetorischen Fragen ein, wobei die erste Frage „Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z.256) die Heimat von Gottfried Klausen aufgreift. Die darauffolgende Frage „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte?“ (Z256f.) akzentuiert seine starke heimatliche Verbundenheit, welche außerdem die glückliche Zeit mit seiner Frau Xenia darstellt. Dieses heimatliche Gefühl steht im Kontrast zu seinem letztendlichen Flug nach Island, da diese Insel eine gewisse Fremde verkörpert und durch den Vulkanausbruch gefährlich wirkt (vgl. Z.257f.). Diese Textpassage zeigt zudem, dass ein auktorialer Erzähler das Geschehen im Überblick hat und kommentiert bzw. das Handeln von Gottfried Klausen in Frage stellt, was durch die Verwendung des Konjunktivs „hätte“ (Z.257) untermauert wird. Der Erzähler ist der Meinung, dass Gottfried „allen Grund gehabt [hätte], statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit der Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden“ (Z.258ff.). Auffällig ist hier die benutzte hypotaktische Syntax, welche zu einer detailtreuen Beschreibung der Heimat von Gottfried Klausen verhilft sowie seine starke Heimat Verbundenheit nochmals aufgegriffen wird. Die letzte von dem Erzähler aufgegriffene Frage „Und war es überhaupt möglich, dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“ (Z.259ff.) greift das entwickelte Kommunikationsproblem, während des Aufenthaltes in London, zwischen Gottfried und Xenia auf. Diese Feststellung, weist auf die von dem Erzähler benutze Ironie hin, da er es für unmöglich hält Gottfrieds Privateigentum zu holen.
Der zweite Sinnabschnitt (Z.264-273) setzt mit Antworten des auktorialen Erzählers ein, indem er behauptet „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z.264). Diese These akzentuiert die von dem Erzähler behauptete Offenheit des Endes sodass sich der Leser das Ende selbst erschließen muss. Jedoch schildert der Erzähler die darauffolgenden Beschreibungen der Heimat von Gottfried Klausen sehr detailliert, was auf seine Allwissenheit schließen lässt sodass es scheint, als wisse der Erzähler mehr als er vorgibt (vgl. Z.264ff.). Die darauffolgende Textpassage „Hin und wieder hört man ein Frauenlachen, und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (Z.269) deutet auf Xenias Lachen hin, da diese sich im Hintergrund bei dem Anruf von Gottfried amüsiert und lacht. Die Aussage „sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (ebd.) stellt eine Vorausdeutung auf eine folgende Bedrohung bzw. Gefahr dar, welche sich in den darauffolgenden Zeilen bestätigt, da der auktoriale Erzähler weiß, „dass irgendwann nicht am Tage, sondern nachts doch noch ein Auto vorfuhr“ (Z.269f.). Hierbei stellt der Tag die glückliche Zeit der Ehe dar und die Nacht antithetisch dazu den Zerfall der Ehe. In der darauffolgenden Textpassage deutet der Erzähler konkret auf Gottfried Klausen und eine von ihm ausgehende Gefahr hin, da dieser „hier zu Hause [war], also alles Recht [hatte], das zu tun, was er für nötig befand“ (Z.271f.).
Der darauffolgende Ausruf „Put out the light!“ (Z.273) leitet den dritten Sinnabschnitt des Textauszuges ein und weist auf das Theaterstück von Shakespeare hin, da dies von dem Schauspieler bzw. dem zu spielenden Ehemann gerufen wird bevor er seine Frau ermordet. Dieser Ausruf sowie die Feststellung „Das Haus lag in völliger Dunkelheit“ (Z.275) sind Hinweise auf den Tod von Xenia. Dem bei stellt das Licht bzw. „light“ (Z.273) das Leben dar und antithetisch dazu die Dunkelheit den Tod von Xenia.
Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse komme ich zu dem Ergebnis, dass das Ende in gewisser Weise offenbleibt, man jedoch, durch die detailreichen Andeutungen und Hinweise des auktorialen Erzählers, davon ausgehen kann, dass Xenia ermordet wurde. Die Andeutungen werden zudem von Metaphern, Antithesen sowie einer hypotaktischen Syntax unterstützt. Des Weiteren wird durch den Schluss die Parallele zu dem Theaterstück deutlich, was ebenfalls ein Hinweis auf Xenias Tod ist.
Janette
Die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ von Hartmut Lange aus dem Jahr 2013 thematisiert eine gescheiterte Ehe, welche dargestellt wird in einem Vergleich des Theaterstücks „Otello“ und das Leben des Gottfried Klausen.
Der zu analysierende Textauszug (Z. 256 – 275) lässt sich am Ende der Novelle finden. Diesem Ende geht voraus, dass Gottfried und Xenia Klausen ein scheinbar glückliches Ehepaar sind. Sie Leben zurückgezogen in Berlin in der Dorotheenstraße. Gottfried arbeitet als Journalist und bekommt ein Jobangebot, weswegen er jedoch nach London ziehen müsste. Er entscheidet sich dies anzunehmen, ohne dies mit seiner Frau abzusprechen und denkt diese würde nachkommen. Allerdings ist Xenia nach einiger Zeit immer noch nicht nachgereist und als dann eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung abnimmt, obwohl Xenia rangehen sollte, möchte Gottfried den nächsten Flieger nehmen und zurück nach Berlin fliegen. Als er am Flughafen war ist allerdings ein Vulkan ausgebrochen und alle Flüge wurden gecancelt. Der Textauszug stellt eine Vorstellung dar, wie die Novelle hätte Enden können, da das Ende offen bleibt. Der Erzählung deutet daraufhin, dass Herr Klausen seine Frau in dem Haus in der Dorotheenstraße umgebracht hat.
Zu Beginn der zu analysierenden Textpassage werden einige rhetorischen Fragen in den Raum gestellt. Die erste Frage, welche lautet „Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z.256), nimmt Bezug auf die Herkunft von Gottfried Klausen. Denn dieses Haus hat für Klausen eine besondere Bedeutung, da er dort zusammen mit seiner Frau lebte und sich dort wohl fühlte. Dies wird auch verdeutlicht in der nächsten Frage: „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden gefühlt hatte?“ (Z. 256 f.). Da Gottfried „über Jahre hinweg“ (ebd.) dort lebte, ist zu sagen, dass er sich dort durchaus wohl gefühlt hat und seine Zuneigung zu diesem Ort durchaus auch nicht enden würde. Allerdings war ihm der Zugang zu dem Haus in der Dorotheenstraße zur Zeit verwehrt, da er sich in London befindet und seine Frau allen Anschein nach eine Affäre mit einem anderen Mann eingegangen ist, da dieser an ihr Telefon gegangen ist und sie selbst nicht mit ihrem Mann sprechen wollte. Statt mit seiner Frau über diese Ereignisse zu sprechen, wollte er sich nun in einen Flieger setzten, um in Island vor Ort über den Vulkan Ausbruch, eine Reportage zumachen. Dies wird in der nächsten Frage jedoch von dem Erzähler kritisiert, so heißt es: „Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen […] ?“ (Z. 256 ff.). Die Konjunktion „und“ (ebd.) drückt dabei aus, dass Gottfried eine Alternative hat und nicht nach Island reisen muss um seinen Job zu mache, sondern sich stattdessen Urlaub hätte nehmen können, um sein Privatleben zu ordnen und vor allen Dingen die Probleme mit seiner Frau zu lösen. Auch die Verwendung des Konjunktivs „hätte“ (ebd.) untermauert dies, da dies als Möglichkeitsform gilt und ihm hier Möglichkeiten aufgezeigt werden. Stattdessen geht er der Konfrontation aus dem Weg was durch das Adjektiv „nächstbesten“ (ebd.) akzentuiert wird. Er will also gar nicht erst versuchen mit seiner Frau zu reden und da ist es ihm auch egal, wie er nach Island kommt oder was es kostet, Hauptsache er ist weg. Wie innig ihm jedoch dieser Ort, das Haus in der Dorotheenstraße, ist, wird im weiteren Verlauf der Fragestellung deutlich, da dies „genauer“ (Z. 259) beschrieben wird. Durch diese genaue Beschreibung wird noch einmal seine Verbundenheit mit seiner Heimat deutlich, da bei der Beschreibung ein hypotaktischer Satzbau vorliegt und somit alles ausschweifend beschrieben wird. Allerdings wirkt dann sein Reiseziel Island völlig gegenteilig. Da ihn Island mehr anzieht als sein jahrelanger Bezugsort in Berlin stehen sie antithetisch gegenüber. Island ist durch den Vulkanausbruch von Kälte und Einsamkeit geprägt. Genauso fühlt sich Gottfried im Inneren und fühlt sich deswegen dort hingezogen. Auch der Rauch und die Asche, die ein Ausbruch mit sich bringt, sprechen dafür, dass Klausen zuvor nicht bewusst war, in welcher Lage er sich eigentlich befindet, da er es nicht erkennen konnte. Weitergehend wird erneut eine Frage aufgeworfen. Diese lautet: „Und war es überhaupt möglich gewesen , dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“(Z. 260 ff. ). Erneut wird die Frage durch die Konjunktion „und“ (ebd.) eingeleitet. Diese Repetition lässt darauf schließen, dass bei Gottfried Klausen noch viele offene Fragen sind. Außerdem wird die Ironie des Erzählers hier deutlich, da er es nicht für möglich hält, dass Gottfried ohne weiteres zu Hause auftauchen könnte, da zwischen dem Ehepaar ein akutes Kommunikationsproblem herrscht. Zusätzlich hält der Erzähler es für unmöglich, dass es Gottfried gestattet ist seine persönlichen Sachen aus dem Haus zu holen, was wieder auf die Ironie des Erzählers stößt. Da nur ein auktorialer Erzähler Ironie verwenden kann, wird spätestens hier klar, dass es sich um eine auktoriale Erzählsituation handeln muss. Dies wird jedoch im nächsten Satz zusätzlich bekräftigt. Der Erzähler behauptet nämlich, „was letztendlich geschah, wissen wir nicht“ (Z.264). Durch das Personalpronomen „wir“ (ebd.) lässt sich ebenfalls die auktoriale Erzählsituation heraus stellen. Außerdem wird hier auch auf das offene ende hingewiesen, so dass es dem Leser nur möglich ist, das Ende sich selbst zu erschließen.
Diana
Bei dem vorliegenden Text von Hartmut Lange handelt es sich um einen Auszug aus der Novelle ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ , welche im Jahr 2013 veröffentlicht wurde. Thematisch geht es in der Novelle um das Zerbrechen einer Ehe und um das Missbrauchen des Vertrauens.
Zu Beginn der Handlung wird von dem Ehepaar Klausen erzählt, die sich schon lange kennen und in einem Haus in der Dorotheenstraße wohnen. Der Protagonist, Gottfried Klausen, ist Korrespondent einer über-regionalen Zeitung und wird nach London versetzt. Dabei hofft Klausen, dass seine Frau Xenia ihm später folgt. Während er in London ist, zerbricht der Kontakt und Klausen durchlebt eine Krise. Als er ein Theaterstück von Shakespeare sieht, welches von einem Mann handelt, der seine Frau umbringt, aufgrund einer Affäre umbringt, lässt ihn dieser Gedanke nicht los. Nachdem seine Frau nicht nach London kommt, beschließt er nach Berlin zu fliegen, was jedoch durch ein Vulkanausbruch verhindert wird. Dadurch, dass er eine Frau öfter angerufen hat und jedes mal eine Männerstimme rangegangen ist, erfährt er, dass seine Frau ihn betrügt. Schließlich beschließt er nicht zurückzukehren, sondern er wird nach Island versetzt. Zum Schluss der Novelle, wovon der zu analysierende Textauszug handelt, wird nochmals an das Theater angeknüpft, indem ein Ende der Handlung beschrieben wird, welches Parallelen zum Theaterstück aufweist. Der zu analysierende Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern. Dabei setzt der erste Sinnabschnitt (vgl. Z.256-263) mit Fragen des auktorialen Erzählers ein, die die Situation von Klausen nochmals reflektieren. Bei der ersten Frage ,,Und das Haus in der Dorotheenstraße?“ (Z. 256) wird ein Bezug zum Titel ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ hergestellt und dabei verdeutlicht die Frage, dass, auch wenn Klausen jetzt in Irland ist, es trotzdem ungeklärte Sachen gibt und somit reflektiert die Frage nochmals das weiterhin bestehende Problem. Die nächsten Fragen ,,War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte? Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden?“ (Z. 256 ff.) stellen rhetorische Fragen dar, die einerseits zum Ausdruck bringen, dass Klausen sich seiner Heimat sehr verbunden fühlt, was durch die Aussage ,,über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung“ (ebd.) veranschaulicht wird. Die Zeitangabe ,,über Jahre“ (ebd.) verdeutlicht dabei die lange Zeitspanne, in der er sich seiner Heimat und somit auch Xenia verbunden fühlte. Andererseits wird hier auch ein Kontrast geschaffen zwischen seiner vertrauten Heimat und dem neuen und fremden Island. Die Aussage ,,mit dem nächstbeten Flugzeug“ (ebd.) verdeutlich die eigentliche bestehende Notwenigkeit für Klausen nach Berlin zu fliegen statt nach Island. Durch die nächste und letzte rhetorische Frage des Erzählers, ob es in dieser Situation ,,überhaupt möglich“ (Z. 261) sei, dass es dort, ,,als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen?“ (Z. 262 f.) wird eine gewisse Ironie des auktorialen Erzählers hervorgebracht. Der Konjunktiv 2 ,,wäre“ (ebd.) unterstützt dabei die Ironie und verdeutlicht auch, dass es eben nicht möglich ist zurückzukehren, als sei nichts geschehen, was durch den Konjunktiv 2 untermauert wird, da der Konjunktiv 2 etwas Unwahrscheinliches zum Ausdruck bringt. Mit diesen rhetorischen Fragen reflektiert der Erzähler einerseits das bestehende Problem, stellt andererseits aber auch die Entscheidungen und das Handeln Klausens in Frage, da dieser eine Konfrontation vermeidet und dieser aus dem Weg geht, aber der Erzähler durch rhetorische Fragen auf eine notwendige Konfrontation hindeutet. Durch die rhetorischen Fragen scheint es aber auch so, dass der Leser sich seine einge Meinung und Gedanken über das Ende machen müsste.
In dem zweiten Sinnabschnitt (vgl. Z. 264 – 273) erfolgt eine detailreiche Beschreibung des Wohnortes und eine damit verbundene Andeutung auf das Ende der Novelle. Dabei beginnt der Abschnitt mit der Aussage ,,Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z. 264), wobei das Personalpronomen ,,wir“ (ebd.) auf eine auktoriale Erzählsituation hindeutet, da die Erzähler selber sprechen und sagen, sie wissen es nicht. Durch diese Aussage bleibt das Ende offen und es erfolgt keine Auflösung. Trotzdem macht der auktoriale Erzähler Andeutungen bezüglich des Ende, was die Aussage ,,Wir wissen nur“ (Z.264) verdeutlicht. Auf diese Aussage folgen genaue Beschreibungen der Umgebung, wie, dass ,,am Ufer des Teltowkanals, da es seit langem ungewöhnlich warm war, die Kastanien zu blühen begannen und dass man, wenn man auf der Nathanbrücke stand, Mühe hatte, durch die Kronen der Bäume hindurch jenes Haus zu erkennen, das wie immer hell erleuchtet war“ (Z. 264 ff.). Durch diese detailreiche Beschreibung der Umgebung wird erneut die Allwissenheit des Erzählers deutlich, da alles im Blick hat und ebenfalls die Temperatur als ,,ungewöhnlich warm“ (ebd.) wertet. Die Aussage ,,jenes Hau […], das wie immer hell erleuchtet war“ (ebd.), verdeutlicht, dass das Fehlen von Gottfried Klausen keine Veränderung hervorgebracht hat, sondern alles ,,wie immer“ (ebd.) ist. Nach dieser Beschreibung der Umgebung wird räumliche Beschreibung sozusagen enger, da jetzt im Folgendem das Hausinnere beschrieben wird. Die Allwissenheit wird erneut deutlich durch die Aussage ,,Wer sich darin auskannte, der wusste, dass im oberen Stockwerk das Schlafzimmer, zwei kleinere Räume und ein Bad lagen, im Erdgeschoss die Küche, daneben das Wohnzimmer mit dem Kamin“ (Z. 267 ff.), da der Erzähler nicht nur die Umgebung detailliert kennt und beschreibt, sondern jetzt auch das innere des Hauses kennt und beschreibt und somit über alles einen Überblick hat. Durch diese Aussage ,,Wer sich darin auskannte“ (ebd.) wird auf Gottfried Klausen angedeutet, auch wenn dieser nicht konkret genannt wird. Die Andeutung führt der Erzähler weiter und dabei deutet die Aussage ,,Hin und wieder hört man ein Frauenlachen, und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“ (Z. 269 f.) darauf hin, dass Xenia, deren ,,Frauenlachen“ (ebd.) man hört, auch wenn man es nicht konkret genannt wird, dass es ihr Lachen ist, sich in einer bedrohlichen und gefährlichen Situation befindet, da diese ,,sich nicht allzu sicher fühlen“ (ebd.) sollte. Die Andeutung führt der Erzähler weiterhin fort und sagt, ,,das irgendwann, nicht am Tage, sondern nachts“ (Z. 270 f.), wobei die Nacht metaphorisch die Ausweglosigkeit und Bedrohlichkeit symbolisiert, jemand sich auf das Haus zu bewege und er ,,hier zu Hause“ (Z. 273) ist und somit das Recht hat ,,das zu tun, was er für nötig befand“ (Z. 272 f.). Dadurch wird eine bedrohliche Atmosphäre geschaffen und darauf angedeutet, dass Xenia sich in einer gefährlichen Situation befindet. Durch die Aussage, es habe ,,also alles Recht, das zu tun, was er für nötig fand“ (ebd.) rechtfertigt der Erzähler das Verhalten oder die folgende Tat von Klausen.
Im letzten Sinnabschnitt (vgl. Z. 274 – 275) wird dann ein Bezug zu dem Theaterstück von Shakespeare geschaffen, welches sich Gottfried in London angeguckt hat. Der Ausruf ,,‘Put out the light!‘“, welcher Gottfried ruft, stammt aus dem Theaterstück und somit wird ein direkter Bezug hergestellt. Schließlich führt der Autor seine Andeutung zu Ende und sagt, dass, als Gottfried das Haus betritt, ,,im Haus an der Dorotheenstraße die Lampen“ (Z. 275) erlöschen und das Haus in ,,völliger Dunkelheit“ (Z. 275) liegt. Dadurch wird deutlich, dass Gottfried seine Frau umgebracht hat, was einerseits aus dem Ausruf aus dem Theaterstück deutlich wird und andererseits metaphorisch durch das Erlöschen der Lampen zum Ausdruck gebracht wird. Während hingegen das ,,wie immer hell“ (ebd.) erleuchtete Haus für das Leben und die Freunde gestanden hat, symbolisiert die ,,völlige[.] Dunkelheit“ (ebd.) im Haus den Tod Xenias. Durch das beschriebene Detail ,,man hörte noch eine Tür klappen“ (Z. 274 f.) wird diese Situation glaubwürdig und dem Leser nahe gemacht und verdeutlich einerseits die Allwissenheit des Erzählers, der immer wieder Andeutungen macht, aber keine konkrete Geschehnisse nennt, deutlich, als auch die Tatsache, dass diese Andeutungen keine Gedankenexperimente des Erzählers sind, sondern sich das Ende so zu getragen hat.
Abschließend ist zu sagen, dass in diesem Textauszug der Erzähler das Ende der Novelle andeutet, also, dass Gottfried Xenia umbringt, indem er zunächst durch rhetorische Fragen deutlich macht, dass eine Konfrontation notwendig ist und dann durch Beschreibung der Umgebung und des Hauses bereits andeutet, dass Xenia in Gefahr ist und schließlich Bezug auf das Theaterstück von Shakespeare nimmt und dadurch dann der Mord hervorgebracht wird. Dazu werden Metaphern von Tag und Nacht bzw. Helligkeit und Dunkelheit verwendet, um diese Andeutungen zu untermauern.