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Gretchens Stube: Unterschied zwischen den Versionen

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Analyse: Gretchens Stube
 
Analyse: Gretchens Stube
  
Die Tragödie "Faust", geschrieben von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht 1808, thematisiert das Streben nach dem Wissen über die Welt.
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Die Tragödie "Faust", geschrieben von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht 1808, thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebenszügen.
 
Die Tragödie setzt mit einer Wette zwischen Gott und Mephistopheles ein. Diese Wette besagt, dass Mephistopheles Faust Seele bekomme falls er ihn zur Glückseligkeit führt. Also nimmt Mephistopheles Kontakt mit Faust auf und reist mit ihm nach Leipzig, wo er Faust einen Trank verschafft, der sein Erscheinungsbild verjüngt. Daraufhin trifft Faust Margarete und die Beiden verlieben sich. In der Szene "Wald und Höhle" erkennt Faust, dass er Gretchen Welt mit seiner Anwesenheit zerstört und kehrt beinahe zu seinem alten Leben zurück, wovon ihn Mephistopheles jedoch abhält. Als Kontrastpunkt kommt so die Szene Gretchens Stube (V.3374-3413) zustande in der Margarete von Faust schwärmt und ihre starke Liebe zu ihm erklärt. Aus dieser folgt der Tod Gretchens Mutter und Bruder. Im weiteren Verlauf bekommt Gretchen ein Kind und tötet es aus Verzweiflung, wofür sie die Todesstrafe bekommt, aus der Faust sie befreien will. Gretchen nimmt die Hilfe jedoch aus Angst vor mehr Sünden nicht an. Die Handlung endet mit der Erlösung Gretchens und der Flucht von Mephistopheles und Faust.  
 
Die Tragödie setzt mit einer Wette zwischen Gott und Mephistopheles ein. Diese Wette besagt, dass Mephistopheles Faust Seele bekomme falls er ihn zur Glückseligkeit führt. Also nimmt Mephistopheles Kontakt mit Faust auf und reist mit ihm nach Leipzig, wo er Faust einen Trank verschafft, der sein Erscheinungsbild verjüngt. Daraufhin trifft Faust Margarete und die Beiden verlieben sich. In der Szene "Wald und Höhle" erkennt Faust, dass er Gretchen Welt mit seiner Anwesenheit zerstört und kehrt beinahe zu seinem alten Leben zurück, wovon ihn Mephistopheles jedoch abhält. Als Kontrastpunkt kommt so die Szene Gretchens Stube (V.3374-3413) zustande in der Margarete von Faust schwärmt und ihre starke Liebe zu ihm erklärt. Aus dieser folgt der Tod Gretchens Mutter und Bruder. Im weiteren Verlauf bekommt Gretchen ein Kind und tötet es aus Verzweiflung, wofür sie die Todesstrafe bekommt, aus der Faust sie befreien will. Gretchen nimmt die Hilfe jedoch aus Angst vor mehr Sünden nicht an. Die Handlung endet mit der Erlösung Gretchens und der Flucht von Mephistopheles und Faust.  
 
In erster Linie soll die Szene "Gretchens Stube" die große Liebe Margaretes zu Faust verdeutlichen. Außerdem steht die Szene im Kontrast zu der Szene "Wald und Höhe", da dort die Situation Fausts geschildert wird, der erkennt, dass er Gretchens Welt mit seiner Anwesenheit zerstört. Als Antwort, die Faust Aussage bestärkt, erklärt sie ihre Lage, die erkennen lässt , dass sie keine Ruhe vor ihrer Sehnsucht nach Faust hat.
 
In erster Linie soll die Szene "Gretchens Stube" die große Liebe Margaretes zu Faust verdeutlichen. Außerdem steht die Szene im Kontrast zu der Szene "Wald und Höhe", da dort die Situation Fausts geschildert wird, der erkennt, dass er Gretchens Welt mit seiner Anwesenheit zerstört. Als Antwort, die Faust Aussage bestärkt, erklärt sie ihre Lage, die erkennen lässt , dass sie keine Ruhe vor ihrer Sehnsucht nach Faust hat.

Version vom 20. September 2017, 08:04 Uhr

ANALYSE DER SZENE "GRETCHENS STUBE"

Carina

Analyse „Gretchens Stube“

Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich verschiedenen Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.

Der Textauszug „Gretchens Stube“ handelt von den Einsichten Gretchens, hinsichtlich ihrer Gefühle zu Faust und ist im letzten Drittel des Dramas aufzufinden. Zuvor findet die Szene „Wald und Höhle“ statt, in der Mephistopheles Fausts Liebeslust und Begierde zu Gretchen neu anstachelt, um seinem Triumpf der Scheinwette mit Gott, Faust zum Bösen zu bekehren, näherzukommen, sodass Faust zu Gretchen zurückkehrt, um seine Gefühle zu offenbaren. Vor dieser Offenbarung werden in dem vorliegenden Dramenauszug die Gefühle aus Gretchens Sicht deutlich. Ein Schlaftrank der für ihre Mutter bestimmt ist, soll den zwei Liebenden zu einer gemeinsamen Nacht verhelfen, jedoch endet der Trank tödlich. Diese Tatsache führt zu der Feindseligkeit zwischen Faust und Gretchens Bruder Valentin. Dieser wird von Faust und Mephistopheles ermordet, woraufhin die beiden aufgrund ihrer Kriminaltat fliehen. In einer Eingebung sieht Faust Gretchen in Gefahr, woraufhin er in das Dorf zurückkehrt, um sie aus dem Verlies zu befreien. Dort gesteht ihm Gretchen, dass sie ihr gemeinsames Kind ermordet hat und aufgrund ihrer Schuldgefühle die Todesstrafe erfahren will. Durch die Tatsache, dass Gott Faust offenbart er nehme Gretchen in den Himmel auf, ist Faust gerettet und die Wette von Gott gewonnen. Insgesamt dient der Textauszug, als Verdeutlichung der Gefühle von Gretchen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben auch ihre Sichtweise zu verstehen.

Der Dramenauszug ist in zehn Sinnabschnitte bzw. Strophen eingeteilt, die jeweils aus vier Versen zusammengesetzt sind. Strophe eins wird im Dramenauszug dreimal wiederholt, wodurch ein Refrain zu erkennen ist. Aufgrund der Verwendung vieler Enjambements bilden meistens zwei aufeinanderfolgende Verse einen Satz, wodurch ein Paarreim (abcb) entsteht und auf einen Blankvers hinweist. Der Refrain sowie die zweite Strophe bilden jedoch einen direkten Paarreim (aabb).

Das negativ konnotierte Adjektiv „allein“ (Regieanweisung) leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgenden Text hin sowie, dass es sich um einen inneren Monolog handeln muss. Die anfängliche Aussage Gretchens „Meine Ruh ist hin“ (V.3374) fungiert als Akzentuation für ihre innerliche Erschütterung über die geschehenen Ereignisse. Ihr fällt es schwer von Faust getrennt zu sein, was der metaphorische Ausdruck „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verdeutlicht. Des Weiteren erkennt Gretchen, dass sich ihr Leben verändert hat und sie nicht mehr in ihr vorheriges zurückkehren kann (vgl. V 3376 f.). Die im Textauszug dreimalig verwendete Wiederholung dieser Strophe hebt Gretchens Unruhe besonders hervor, um dem Leser ihren Verlust ihres seelischen Gleichgewichts näher zu bringen. In Strophe zwei und drei beschreibt Gretchen sich selbst. Die metaphorische Textpassage „Wo ich ihn nicht hab, / Ist mir das Grab“ (V. 3378 f.) verdeutlicht, dass sie ohne Faust keinen Lebenssinn mehr sieht und akzentuiert ihre Abhängigkeit von ihm. Die Erkenntnis „Die ganze Welt/ ist mir vergällt“ (V. 3380 f.) zeigt, wenn Gretchen sich Faust zuwendet, wird sich ihre Familie bzw. ihr vertrautes Umfeld, welche ihr metaphorisch gesehen „[d]ie ganze Welt“ (ebd.) bedeutet, von ihr abwenden und ihre Entscheidung nicht akzeptieren. Die Metapher „Mein armer Kopf ist mir verrückt“ (V. 3353) zeigt, dass Gretchen von der Situation überfordert ist. Des Weiteren erleidet sie dadurch an einer innerlichen Zerrissenheit (vgl. V. 3385 f.). Mit den negativ konnotierten Adjektiven „arm“ (V. 3383) und „zerstückt“ (V. 3386) beschreibt sich Gretchen selbst als schwachen Charakter. In der folgenden Strophe wird Gretchens Interesse an Faust zum Ausdruck gebracht, in dem sie das Adverb „nur“ (V. 3390+3392), als Akzentuation für ihre Einschränkung im Leben aufgrund Fausts, verwendet. In ihr wird Fernweh nach diesem geweckt und sie hofft auf sein Erscheinen (vgl.3390 f.). Die Textpassage „Nach ihm nur geh ich, / Aus dem Haus“ (V. 3392 f.) zeigt den hohen Stellenwert, den Faust in ihrem Leben einnimmt und veranschaulicht dem Leser nochmals ihre Abhängigkeit von ihm. Es scheint als würde er die einzige Rolle in Gretchens Leben spielen. In den darauf folgenden Strophen fünf, sechs und sieben wird der Fokus auf Faust gelegt, in dem er näher beschrieben wird, wozu die anaphorische Verwendung des Possessivpronomens „Sein“ (V. 3395 f.) beiträgt. Des Weiteren zeigt Gretchen somit, wodurch Faust die Liebe in ihr geweckt hat. Die positiv konnotierten Adjektive „hoch“ und „edel“, die Fausts Charaktereigenschaften aus Gretchens Sicht beschreiben sollen, stehen im Kontrast zu ihrer eigenen Charakterbeschreibung, die sie, wie oben schon erwähnt, mit schwachen Adjektiven untermalt. Dies zeigt, dass sie Faust an höherer Stelle, als sich selbst sieht und offenbart dem Leser dadurch, dass sie bereit wäre alles für ihn zu tun. Die darauf folgende metaphorische Textpassage „Und seiner Rede/ Zauberfluss“ (V. 3398 f.) untermalt, dass sie sich nach seiner Stimmte sehnt, die sie als besonders schön empfindet und Gretchen regelrecht von ihr schwärmt. Ihre Schwärmerei wird in der Interjektion „Und ach sein Kuss!“ (V. 3401) fortgesetzt. Der Tempus Wechsel, von dem vorher benutzten Präsens zum Konjunktiv, in Strophe neun und zehn, akzentuiert Gretchens Wünsche für Zukünftiges. Durch die Aussage „Mein Busen drängt/ Sich nach ihm“ (V. 3406 f.) gibt sie zu verstehen, dass sie sich auch in sexueller Hinsicht zu Faust angezogen fühlt und leidet an Fernweh nach seinem Körper (vgl. 3408 f.). Gretchen wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihm allein zu sein und sich ihren Gefühlen vollkommen hinzugeben „so wie [sie] wollt“ (V. 3411). Dieses Bedürfnis akzentuiert sie mit der Interjektion „An seinen Küssen/ Vergehen sollt!“ (V. 3411 f.) Beäugt man nun zum Ende Gretchens Sprache, so fällt ihre bürgerliche Redenweise auf, da sie viele Redensarten wie beispielsweise „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verwendet und somit ihr kleinbürgerliches normales Leben akzentuiert, was im Kontrast zu der neuen Situation, ihrer aufregenden Liebe zu Faust, steht.

Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.


Anne

Analyse: Gretchens Stube

Die Tragödie "Faust", geschrieben von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht 1808, thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebenszügen. Die Tragödie setzt mit einer Wette zwischen Gott und Mephistopheles ein. Diese Wette besagt, dass Mephistopheles Faust Seele bekomme falls er ihn zur Glückseligkeit führt. Also nimmt Mephistopheles Kontakt mit Faust auf und reist mit ihm nach Leipzig, wo er Faust einen Trank verschafft, der sein Erscheinungsbild verjüngt. Daraufhin trifft Faust Margarete und die Beiden verlieben sich. In der Szene "Wald und Höhle" erkennt Faust, dass er Gretchen Welt mit seiner Anwesenheit zerstört und kehrt beinahe zu seinem alten Leben zurück, wovon ihn Mephistopheles jedoch abhält. Als Kontrastpunkt kommt so die Szene Gretchens Stube (V.3374-3413) zustande in der Margarete von Faust schwärmt und ihre starke Liebe zu ihm erklärt. Aus dieser folgt der Tod Gretchens Mutter und Bruder. Im weiteren Verlauf bekommt Gretchen ein Kind und tötet es aus Verzweiflung, wofür sie die Todesstrafe bekommt, aus der Faust sie befreien will. Gretchen nimmt die Hilfe jedoch aus Angst vor mehr Sünden nicht an. Die Handlung endet mit der Erlösung Gretchens und der Flucht von Mephistopheles und Faust. In erster Linie soll die Szene "Gretchens Stube" die große Liebe Margaretes zu Faust verdeutlichen. Außerdem steht die Szene im Kontrast zu der Szene "Wald und Höhe", da dort die Situation Fausts geschildert wird, der erkennt, dass er Gretchens Welt mit seiner Anwesenheit zerstört. Als Antwort, die Faust Aussage bestärkt, erklärt sie ihre Lage, die erkennen lässt , dass sie keine Ruhe vor ihrer Sehnsucht nach Faust hat.

Die Szene besteht aus Zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Das Reimschema ist hauptsächlich unrein, wird jedoch in der Zweiten Strophe durch einen Paarreim und in der fünften Strophe durch einen Kreuzreim unterbrochen. Außerdem ist zu erwähnen, dass sich die erste Strophe noch weitere zwei Male wiederholt wird. und somit als Refrain bezeichnet werden kann.

Die erste Strophe, sowie die zwei Wiederholungen, gehen besonders auf die innere Unruhe Gretchens ein (vgl. V.3374-3377) Unterstreichen tut dies besonders das unreine Reimschema, das oft innere Unruhe ausdrückt. Diese Unruhe entsteht durch ihre Liebe zu Faust, die Sie durch ihre Sehnsucht nach ihm, verwirren. Die Metapher "Mein Herz ist schwer" (V.3375)steht für ihre Sorgen, da ihr Leben vor Faust leicht war, es jedoch mit ihm jedoch immer schwerer wird. Die zwei letzten Verse sprechen wieder die innere Unruhe an "sie" (V.3376), die sie nie mehr finden würde, was die die Wiederholung des Wortes "nimmer/ Und nimmermehr" (V. 3376-3377) bestärkt.

Die zweite Strophe ist als Paarreim formuliert. Dieses Reimschema betont normalerweise fröhliche Inhalte, kann jedoch, wie es hier der Fall ist, Tragik, durch Gretchens hoffnungslose Liebe, verständigen. Die ersten zwei Verse "Wo ich ihn nicht hab/ Ist mir das Grab"(V.3378-3379) sollen erklären, dass Gretchen ohne Faust nicht leben kann. Die Metapher "Grab" versteht sich hier als der Tod. Die nächsten zwei Verse "Die ganze Welt/ Ist mir vergällt"(V.3380-338) sagen aus, dass kein weiteres Interesse an Anderem außer Faust besteht. Die dritte Strophe (vgl. V.3381-3384) beschäftigt sich mit den Gedanken und der Wahrnehmung Gretchens. ihr Kopf sei ihr nämlich "verrückt" (V.3382), und ihr Sinn "zerstückt" (V.3385). Diese zwei Metaphern sind im Passiv geschrieben. Somit lässt sich erkennen, dass Faust durch seine Liebe die Gedanken und Wahrnehmung verfälscht hat. Die zwei Personifikationen "Mein armer Kopf [...] Mein armer Sinn" geben dem Kopf und dem Sinn menschliche Züge, welche wiederum die Tragik betonen sollen.

In der fünften Strophe ist von Gretchens Intentionen ihrer Handlungen beziehungsweise ihrem Lebenssinn, die Rede. (vgl. V3390-3393). Dieser Lebenssinn ist allein Faust was durch die drei Wörter "Nach nur ihm (V. 3390 und V. 3392)" gezeigt wird. Außerdem ist die Strophe als Kreuzreim formuliert, was die nahezu gleiche Bedeutung des 1. und 3. Verses wie die des 2. und 4 Verses veranschaulicht. Die sechste Strophe spricht von den äußerlich guten Attributen Fausts (vgl. V.3394-3397). Am Anfang jedes Verses steht eine Form von sein, mit dem gleichen Vorlaut. Diese Alliteration dient zur Verdeutlichung, der Sehnsucht Gretchens, seiner selbst. Da die Strophe ausschließlich von Äußeren Attributen spricht, besteht eine Verbindung zu dem trank der Faust verjüngt. Es lässt erahnen, dass Faust ohne sein verjüngtes Ich Gretchen nicht hätte erobern können.

Die siebte Strophe besteht, wie auch die sechste, aus Schwärmereien über Faust (vgl. V.3398-3401). Diesmal ist jedoch von seinen inneren werten die Rede, wie zum Beispiel "seiner Rede" (V. 3398) Das Wort "Zauberfluss"(V.3399), welches sich auf seine Rede bezieht, ist eine Metapher. Gretchen meint damit Fausts Intelligenz, die ihr wie Magie vorkommt. Der letzte Vers "Und ach sein Kuss!"(V.3401) ist ein Ausruf und bestärkt die Schönheit seines Kusses.

In der neunten Strophe beschreibt Gretchen ihr Körperliches Verlangen zu Faust. (vgl. V. 3406-3409) Im ersten Vers "Mein Busen drängt"(V.3406) wird durch eine Personifikation, die Dringlichkeit des körperlichen Kontakts beschrieben. Die Beiden letzten Verse "Ach dürft ich fassen/ Und halten ihn"(V.3408-3409) beschreiben ihren Willen seine Anwesenheit, körperlich zu spüren.

In der letzten Strophe werden nochmal seine Küsse aufgenommen (vgl. V340.3413). Sie ist ihm Konjunktiv geschrieben "wollt"(V.3411) "sollt"(V.3413), was das eigentliche Verbot an Kontakt der Beiden verdeutlichen soll. Außerdem wird wieder der Wille mit ihm zu sterben aufgenommen "An seinen Küssen/ Vergehen sollt" (V.3412.3413).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dieser Szene die Sehnsucht Margaretes zu Faust beschrieben wird. Aus dieser Sehnsucht folgen Verwirrung und Desinteresse an der Außenwelt. Denn Gretchens Gedanken beschäftigen sich ausschließlich mit Faust.


Nina

ANALYSE „GRETCHENS STUBE“

Die 1808 veröffentliche Tragödie „Faust“, geschrieben in mehreren Epochen, wie der Klassik, von Johann Wolfgang Goethe, thematisiert den Wunsch alles über den Sinn des Lebens und das Universum wissen zu wollen.

Der Teufel Mephistopheles und Gott schließen eine Wette ab, bei der Mephistopheles wettet er könne den Professor Heinrich Faust zum Bösen bekennen. Dieser ist ein Mensch mit Durst nach Wissen, der kurz darauf Mephistopheles Hilfe annimmt um dem Wissen über das Leben näher zu kommen. Faust begegnet Gretchen in die er sich verliebt. In der vorliegenden Szene „Gretchens Stube“ gibt Gretchen zu, dass sie sich auch in Faust verliebt hat und sich sorgt, weil sie erst vierzehn Jahre alt ist und Faust trotz eines Tranks der ihn jünger machte viel älter ist als sie. Trotzdem möchte sie mit ihm zusammen sein. Dieser Textauszug ist der Schlüssel für die folgende Handlung des Dramas, da Gretchen sich ihrer Liebe zu ihm und ihrer Konsequenzen bewusst wird und sich im Folgenden auf ihn einlässt. Für eine Nacht zu zweit gibt Gretchen ihrer Mutter einen Schlaftrank, der jedoch tödlich für sie endet. Außerdem wird nach einem Duell Gretchens Bruder von Faust getötet, woraufhin Faust und Mephistopheles fliehen müssen. Auf dem Blocksberg hat Faust jedoch die Eingebung, dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zu ihr zurück. Er findet sie in einem Kerker vor, in dem sie auf ihre Todesstrafe wartet, weil sie ihr gemeinsames Kind umgebracht hat. Aus Schuldgefühlen weigert sie sich mit Faust zu fliehen und wird von Gott erlöst, sodass Gott die anfängliche Wette gewonnen hat und Faust gerettet ist. Die Szene „Gretchens Stube“ (V. 3375-V.3413) besteht aus zehn Strophen und einem Refrain mit jeweils vier Versen. Sie beginnt mit dem immer wiederkehrendem Refrain, und dem ersten Vers: „Meine Ruh ist hin“ (V.3374). Das Nomen „Ruh“ (ebd) ist hierbei ein Synonym für die Unschuld des vierzehnjährigen Kindes Gretchen. Der Grund dafür, dass ihre ruhige, unschuldige Kindheit nun vorbei ist, verrät das Symbol „Herz“ (V.3375) aus dem zweiten Vers: „Mein Herz ist schwer;“ (V.3375), der wiederrum eine Metapher ist. Das Herz steht charakteristisch für die Liebe und als Ort für die Gefühle eines Menschen. Gretchens Herz ist „schwer“ (ebd), weil es Liebe in sich trägt und die Liebe normalerweise das größte und somit auch schwerste Gefühl ist, das ein Mensch empfinden kann. Durch die Liebe hat sie also ihre Unschuld, die auch für ihre Kindheit steht, verloren und „[…] finde[t] sie nimmer/ Und nimmermehr“ (V.3376 f.). Diese Epipher verstärkt die Endgültigkeit dieses Gedankens. In dieser Strophe stellt Gretchen fest, dass ihre Kindheit vorbei ist und dass sie erwachsen wird. Ihre negative Einstellung zum Erwachsenwerden wird durch mehrere Anzeichen des Refrains deutlich, zum Beispiel durch das negativ konnotierte Adjektiv „schwer“ (V.3375), womit sie die Liebe als eine Art Last sieht. Zudem trauert sie ihrer „Ruh“ (V.3374), also ihrer Unschuld nach und stellt fest, dass sie sie „nimmermehr“ (V.3377) wiederkriegt, also dass sie es nicht rückgängig machen kann. Daneben haben die Verse einen unterbrochenen Kreuzreim, der für das Ende ihrer regelmäßigen und einfachen Kindheit steht und das verwirrende und schwierige Erwachsensein ankündigt. Dass sie das belastet wird zusätzlich verstärkt, durch drei Wiederholungen des Refrains im gesamten Textauszug.

Im Kontrast dazu steht die zweite Strophe (V.3377-V.3381), in der Gretchen durch die Verse „Wo ich ihn nicht hab/ Ist mir das Grab“ (V.3377 f.) andeutet, dass sie die Abwesenheit von Faust mit dem Tod verbindet. Verstärkt wird das durch: „Die ganze Welt/ Ist mir vergällt“ (V.3380 f.). Somit wird klar, dass Faust Gretchens Welt, also alles wofür es sich zu leben lohnt, ist und dass sie ohne ihn nicht leben kann. Auch in dieser Strophe werden negativ konnotierte Wörter wie das Nomen „Grab“ (V.3380) und das Verb „vergällt“ (V.3381) benutzt, um zu verdeutlichen, wie sie gezwungenermaßen ohne ihn fühlen würde. Untermalt wird diese These durch den Paarreim, der für die Unentschlossenheit Gretchens steht, was sie denken soll. Zusätzlich wird das klar durch die Enjambements „Wo ich ihn nicht/Ist mir das Grab“ (ebd) und „Die ganze Welt/Ist mir vergällt“ (ebd), die die innerliche Unsicherheit und Zerrissenheit von ihr verdeutlichen.

Deutlich hervorgehoben wird dies in der dritten Strophe (V.3382-V.3385). Gretchen sagt: „Mein armer Kopf/Ist mir verrückt“ (V.3382 f.), dadurch wird untermauert, dass sie verwirrt über die zwei Seiten ist. Außerdem lässt sich durch die vorherige Erwähnung des Herzens (vgl. V.3375) erahnen, dass ihr Kopf und ihr Herz einen inneren Konflikt austragen. Ihr Verstand steht gegenüber ihren Gefühlen, und er spielt „verrückt“ (V.3383), weil ihr Kopf denkt, dass es klüger ist ihn zu vergessen. Argumente dafür sind, dass viele Schwierigkeiten auftreten könnten, wegen des Altersunterschieds, oder wegen ihrer Familie. Außerdem beklagt sie sich, dass ihr „[…] armer Sinn/ Ist [ihr] zerstückt“ (V.3385). Die Nomen „Kopf“ (ebd) und „Sinn“ (ebd) sind Wörter des Oberbegriffes Körper und deuten an, dass sie dieser Konflikt nicht nur psychisch, sondern auch physisch, also mit allem was sie hat beschäftigt.

Im Folgenden kommt eine Wiederholung des Refrains, dass Gretchen an die Schattenseiten der Liebe erinnert. Der Wendepunkt kommt ab der fünften Strophe (V.3390-V.3393). Obwohl Gretchen in den anderen Strophen nur über die negativen Punkte und Folgen ihrer Liebe zu Faust geredet hat, fängt sie nun an die positiven Seiten zu sehen. Ihre Sehnsucht zu ihm wird in den Versen „Nach ihm nur schau ich/ Zum Fenster hinaus“ (V. 3390 f.) deutlich. Gretchen liebt nur Faust, was man an dem Adverb „nur“ (V.3390, V.3392) erkennen kann. Das „Fenster“ (ebd) und das „Haus“ aus den Versen „Nach ihm nur geh ich/ Aus dem Haus“ (V.3392 f.) stehen metaphorisch für ihre Kindheit und Unschuld. Für Faust würde Gretchen nicht nur darüber nachdenken ihre Kindheit hinter sich zulassen, sie würde sogar den Schritt wagen und das Haus ihrer Kindheit, die Zeit des Lebens die sorglos und unbeschwert ist, für ihn aufzugeben. Daraus kann man entnehmen, dass Gretchen zwar die dunklen und schwierigen Seiten ihrer Liebe zu Faust kennt, es ihr jedoch für die guten und schönen Seiten und vor allem für ihn wert ist. Verdeutlicht wird dies durch die Anapher „Nach ihm nur schau ich“ (V.3390) und „Nach ihm nur geh ich“ (V.3392) die bestätigt, dass Faust für Gretchen im Zentrum ihres Lebens steht. Zusätzlich lässt sich der Vers mit dem Fenster und dem Haus (vgl. V.3390, V.3392) folgendermaßen interpretieren: Gretchens Liebe zu Faust ermöglicht ihr eine neue Art auf die Welt zu gucken, metaphorisch genannt: „zum Fenster hinausschauen“, und bringt sie dazu in die große weite Welt zu gehen.

In Strophe sechs (V.3394-V.3397) schwärmt Gretchen von Fausts „Gang“ (V.3394), „Gestalt“ (V.3395), „Lächeln“ (V.3396) und „Augen“ (V.3397). Sie beschreibt sein äußerliches Erscheinungsbild in den ersten drei Versen als sehr positiv mit Adjektiven wie „edel“ (V.3395), was ihre Zuneigung zu ihm verdeutlicht. Außerdem wird ihre Schwärmerei durch die Anapher „Sein“ (V.3394 f.) am Satzanfang hervorgehoben, sodass Faust im Fokus steht, genau wie in Gretchens Leben. Der letzte Vers „Seiner Augen Gewalt“ (V.3397) bildet einen Kontrast zu den vorherigen Versen, da das negativ konnotierte Nomen „Gewalt“ (ebd) komplett aus dem Rahmen gerissen und unerwartet kommt und nicht zum Rest der Schwärmerei passt. Mit Gewalt ist hierbei nicht die körperliche Gewalt gemeint, sondern die seelische, beziehungsweise mentale. Ausschlaggebend hierbei ist das „Auge[…]“ (ebd), dass oft auch als Spiegel der Seele bezeichnet wird. Das bedeutet also, dass Faust Gretchen zwar nicht physisch, aber psychisch im Griff hat.

Die nächste Strophe (V.3398-V.3401) besteht nur aus Ellipsen, beispielsweise wie „Und seiner Rede/ Zauberfluss“ (V.3398 f.). Hierbei wird Gretchens Liebe für Faust sehr hervorgehoben, da sie nicht in Worte fassen kann wie toll sie ihn findet und den Rest des Satz in der Luft hängen lässt. Außerdem findet sie ihn sogar überirdisch toll, was durch das Nomen „Zauberfluss“ (V.3399) deutlich wird. Sie findet ihn so toll dass sie es erstmal nicht in Worte fassen kann und es sich selbst nur mit Magie erklären kann. Zudem ist das eine ironische Andeutung auf den Verlauf des Dramas, da Faust tatsächlich mithilfe eines Zaubertranks um viele Jahre jünger wurde und weil er Hilfe vom Teufel Mephistopheles bekommt, der ebenfalls nicht von der Erde ist. Dieses unbeschreiblich Überirdische benutzt Gretchen jedoch um ihre Liebe zu Faust auszudrücken, durch beispielsweise die Interjektion „Und ach sein Kuss!“ (V.3401).

Nach diesen drei Strophen in denen Gretchen ausschließlich nur über Faust geschwärmt hat, und die positiven Seiten der Liebe erkannt hat, kommt ein letztes Mal die Wiederholung des Refrains, der abermals als Erinnerung an die negative Seite der Liebe zu Faust dient und als Erinnerung an ihre verlorene Unschuld dient, weil diese in der zweitletzten Strophe (V.3406-V.3409) thematisiert wird. „Mein Busen drängt/ Sich nach ihm hin“ (V.3406 f.) zeigt, dass Gretchen sich körperlich zu Faust hingezogen fühlt. Das Nomen „Busen“ (V.3406) untermalt auch, dass Gretchen ihre Unschuld und Kindheit nun endgültig verloren hat und Erwachsen wird. Zudem ist das Nomen ein Ausdruck der Weiblichkeit. Dass sie ihm nahe sein will, verdeutlichen die Verse „Ach dürft ich fassen/ Und halten ihn!“ (V.3408 f.). Ihr Wille danach ihn zu berühren ist sehr groß, sodass sie ziemlich verzweifelt ist, dass sie das nicht darf. Die Interjektion „ach“ (ebd) und das Ausrufezeichen am Ende des Verses sind also insofern ein Ausdruck der Verzweiflung.

Die letzte Strophe (V.3410.-V.3413) ist die Fortführung ihrer Verzweiflung und somit auch ihrer Zuneigung zu Faust. Sie wünscht sich, dass ihrer Liebe keine Grenzen gesetzt sind und dass sie jederzeit bei ihm sein kann. Wie groß ihr Wille danach ist, drücken die Verse „An seine Küssen/ Vergehen sollt!“ (V.3412 f.) aus, denn es ist ihr egal was passiert, solange sie ihn bei sich hat. Diese entschlossene Endgültigkeit wird durch das Ausrufezeichen am Ende deutlich, was nur ein weiteres Zeichen für die Liebe zu Faust ist.

Allgemein ist zu sagen, dass Gretchen in der Szene „Gretchens Stube“ einen inneren Konflikt führt. Dieser Konflikt findet zwischen ihrem Herzen und ihrem Verstand statt. Einerseits ist sie sich bewusst, dass mit der Liebe ihre Kindheit, und somit die ruhige Zeit ihres Lebens vorbei ist und trauert dieser Zeit auch hinterher. Zudem weiß sie auch was für eine Macht die Liebe über sie hat. Aber andererseits hat Faust ihr einen neuen Blick auf die Welt ermöglicht und sie liebt ihn sehr und fühlt sich körperlich zu ihm hingezogen, sodass ihr die negativen Seiten egal sind und Faust es wert ist. Am Ende siegt Gretchens Herz.


Sarah

Analyse "Gretchens Stube"


Die Tragödie „Faust“, welche von Johann Wolfgang von Goethe innerhalb der Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs, der Klassik und der Romantik verfasst und im Jahre 1808 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die Übermächtigkeit Gottes.

(Inhaltsangabe)

Goethe intendiert in seinem Drama die Macht Gottes, so wie dessen Unbezwingbarkeit zum Ausdruck zu bringen, indem er den Teufel die, die Handlung umfassende Wette verlieren lässt.

Die Textstelle „Gretchens Stube“, welche sich über die Verse 3374 bis 3413 erstreckt, behandelt Gretchens Gefühle für Faust, indem Gretchen diese in lyrischer Form zum Ausdruck bringt. Diesem Handlungsstrang, welcher sich zu Anfang des letzten Drittels abspielt, geht die für das Drama grundsätzliche Wette Gottes und Mephistopheles voraus, in welcher Mephistopheles darum wettet, den Wissenschaftler Faust vollends glücklich zu stimmen. Zu dieser Wette trägt Gretchen selbst einen wesentlichen Teil bei, da diese Mephistopheles indirekt verhilft, Faust durch ihre Liebe glücklich zu machen. Auf die anfängliche Wette folgt eine Szene der Resignation Fausts, da dieser nicht allwissend ist und somit nicht an das Wissen Gottes heranreicht. Aufgrund dieser Resignation kommt Mephistopheles Faust zur Hilfe und erlangt sein Vertrauen. Um sein Versprechen zu halten, gibt Mephistopheles Faust erste Einblicke in das Leben in Gesellschaft und macht diesen durch einen Trank einer Hexe um einige Jahre jünger, sodass er die Liebe der jungen Gretchen erlangen kann. In der fortgehenden Handlung lernt er Gretchen kennen, verliebt sich in diese und versucht ihr Herz mit Schmeicheleien und Mephistopheles Hilfe zu erweichen. Dies gelingt ihm letztlich und es kommt zu einem Kuss. Aufgrund der Dankbarkeit über diese Erkenntnis, aber auch aus Verzweiflung über die Liebe lässt Faust von Gretchen ab, jedoch drängt Mephistopheles ihn in der, der hier vorliegenden Textstelle vorhergehenden Szene „Wald und Hölle“(VV. 3217-3373) an Gretchen dranzubleiben, da diese ihn als ihr entflohen und Mephistopheles Fausts Verzweiflung als unbegründet sehen. Der hier vorliegende Textauszug stellt insofern einen Bezug zu der rückliegenden Handlung dar, weil darin Gretchens Vermissen und deren Liebe zu Faust, die als Mephistopheles Ziel gilt, zum Vorschein kommen. Somit bringt ihr Fühlen Mephistopheles Vorhaben und auch die fortgehende Handlung um einiges weiter. Da Faust Mephistopheles gehorcht, trifft er Gretchen schon sehr bald wieder und überreicht dieser einen Schlaftrank, der für ihre Mutter bestimmt ist und den beiden zu einer gemeinsamen Nacht verhelfen soll, in welcher Gretchen schwanger wird. Der Trank endet jedoch tödlich und auch der Bruder Gretchens, Valentin, wird in dieser Nacht von Faust und Mephistopheles umgebracht, da er Faust erblickt hatte. Aus dieser Tat heraus fliehen die beiden aus dem Dorf, kehren jedoch nach einiger Zeit wieder, da Faust Gretchen in Gefahr sieht. Er findet sie im Verlies auf, wo sie aufgrund der Ermordung des gemeinsamen Kindes auf den Vollzug ihrer Todesstrafe wartet. Aus der Schuld heraus möchte sie jedoch nicht mit ihrer Liebe Faust fliehen, wird jedoch durch Gott gerettet, indem dieser Faust wissen lässt, dass er Gretchen zu sich in den Himmel aufnimmt und somit die Wette gewinnt. Insgesamt ist Gretchen also aus ihrer Liebe zu Faust gestorben, jedoch sind weder Faust, noch sie letztlich Mephistopheles überlassen, da Gott die beiden durch seine Übermächtigkeit vor dem Bösen rettet.

Die Textstelle befasst sich also im allgemeinen mit der Liebe eines Menschen, hier Gretchen, der sich voll und ganz dem Geliebten hingibt und von seiner Liebe überwältigt ist.

Im Gesamten besitzt die Textstelle den Aufbau eines lyrischen Textes und besteht aus insgesamt zehn Strophen mit jeweils vier Versen, wobei die erste Strophe den Refrain darstellt und sich drei Mal wiederholt, was zu einer Verstärkung der Gefühle Gretchens beiträgt. Der Refrain, also die Strophen Eins, Vier und Acht, sowie die Strophen Drei, Fünf und Sechs sind in einem heterogenen Kreuzreim angeordnet. Dieser steht für die Verbundenheit Gretchens und Fausts, die jedoch nicht vollkommen ist, da Gretchen Faust erstens nicht bei sich hat und ihn zweitens noch nicht gut kennt, weshalb Faust an sich auch eine Art Unwissenheit darstellt, die durch die beiden im Kreuzreim vorhandenen Waisen ausgedrückt wird. Auffällig sind hierbei jedoch auch der vollständige Kreuzreim in Vers Fünf, sowie der Paarreim in Vers Zwei. Beide typischen Reimschemata folgen auf den Refrain, welcher inhaltlich eine Art Überforderung darstellt, mit einer Ausdrucksweise der Selbstsicherheit. Somit ist Gretchen hin und her gerissen zwischen dem was sie fühlt, dem noch Ungewissen, und dem was sie denkt, der vollkommenen Liebe zu Faust. Dass sie sich ihrer Liebe sicher ist, zeigen in dem Fall die durch den Kreuzreim und den Paarreim zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit und Zugehörigkeit zu Faust. Die jedoch in den heterogenen Kreuzreimen, sowie den letzten beiden Strophen, welche ein unreines Reimschema besitzen, dargestellte Überforderung Gretchens, spiegelt sich im im Drama angewandten Knittelvers wieder. Auch diese Unreinheit bezüglich des Metrums sorgt für den Ausdruck von Verwirrung, der in Überforderung des Protagonisten ausartet. Diese Überforderung wird auch sogleich in der ersten Strophe des Textauszugs, dem Refrain, deutlich. In diesem bringt Gretchen ihre Verzweiflung besonders stark zum Ausdruck. „[Ihre] Ruh ist hin“(V.3374), weshalb sie aufgeregt wirkt. Zudem unterstreicht sie dies, aber auch ihre Gefühle in der metaphorischen Synästhesie „Mein Herz ist schwer“(V.3375). Diese Verbildlichung ihres Empfindens drückt etwas Ungewohntes aus, das sie so noch nicht erfahren hat und ihre Liebe und das Gefühl in ihrem Brustkorb, das sie wegen Faust spürt, umschreibt. Sie merkt in dem Fall, dass ihr etwas fehlt, dass Faust ihr fehlt und bringt dieses fehlende etwas durch die klimatische Repetitio „Ich finde sie nimmer / Und nimmermehr“(V.3376 f.) zum Ausdruck. Sie bezieht sich hierbei auf die „Ruh“(ebs.), die sie eben aufgrund der Ferne zu Faust und ihres Empfindens nicht hat und so auch nicht wiederfinden kann. Somit ist ihr Verlangen erst dann gestillt und ihre Ruhe wiedergefunden, wenn sie in Fausts Nähe ist. Genau diese fehlende Nähe und auch besonders die Liebe zu Faust werden in der zweiten Strophe deutlich, in der Gretchen meint, „Wo ich ihn nicht hab / Ist mir das Grab“(V.3378 f.). Mit dieser Metapher bestärkt sie die innerliche Leere, die sie verspürt, wenn Faust nicht an ihrer Seite ist. Diese Leere drückt Gretchen hyperbolisch durch die metaphorische Verwendung des Todes aus, indem sie letztlich sagt, dass sie ohne Fausts Nähe nicht leben kann und möchte. Denn dieser ist für sie das Beste und Schönste überhaupt, wodurch ihr alles andere unschön erscheint, was in „Die ganze Welt / Ist mir vergällt“(V.3380 f.) auf den Begriff gebracht wird. Dabei unterstreicht das Adjektiv „ganz“(ebs.) noch einmal, dass allein Faust Gretchen schön erscheint und so auch schöner als alles andere auf der Welt ist. Im Gegensatz zur vorhergehenden Strophe verdeutlicht diese Strophe jedoch viel eher die Liebe zu Faust als die Erste, da Gretchen hier viel selbstsicherer von Faust spricht und mehr auf die Liebe als auf die innere Verwirrung eingeht. Unterstreichend gilt diese Deutung somit auch im Zusammenhang mit der zuvor analysierten Form des Textes und besonders der des Reimschemas, da hier Inhalt und Sprache übereinstimmen. Da jedoch in dieser Textpassage ein Wechsel zwischen Unsicher- und Sicherheit stattfindet, folgt auch in der nächsten, also der dritten Strophe ein eher unsicheres, resignatives Empfinden Gretchens. In „Mein armer Kopf / Ist mir verrückt“(V.3382 f.), zeigt sie durch die Verwendung des Adjektivs „arm“(ebs.) auf resignative Art und Weise ihr von der Liebe überwältigtes Empfinden. Durch die Nutzung von Personifikationen innerhalb dieser Verse wird noch einmal genau dieses Empfinden deutlich, wie aber auch die Tatsache, dass Gretchen zur Zeit ihres Monologs viel Unbekanntes fühlt und wahrnimmt, dass sie eigentlich nicht für normal von sich kennt. Genau dafür stehen auch die angewandten Personifikationen, die Goethe innerhalb dieser dritten Strophe auch noch in „Mein armer Sinn / Ist mir zerstückt“(V.3384 f.) angewendet hat. Besonders fällt innerhalb dieser beiden Personifikationen jedoch auch die Repetitio des eben bereits analysierten Adjektivs „arm“(ebs.) auf, welches im Allgemeinen auf sprachlicher Ebene die Resignation, wie auch die hilflose Verliebtheit Gretchens unterstützt. Auf diese Strophe folgt erneut der Refrain, welcher mit der Anapher „Mein“(V.3386 f.) beginnt. Die Nutzung dieses Possessivpronomen projiziert Goethe den Fokus ganz konkret auf Gretchen und deren Gefühle, sodass diese im Zentrum der Handlung der Textpassage steht. So tritt dieses Pronomen auch im vorhergehenden Vers Drei in anaphorischer Weise auf, jedoch im Format des Kreuzreims im Wechsel mit dem Verb „sein“ (vgl.V.3382 ff.). Diese anaphorische Verwendung des Kreuzreims lässt sich auch in der, auf den Refrain folgenden, fünften Strophe wiederfinden, indem Goethe die vom zweiten Teil des Kreuzreims unterbrochene Anapher „Nach ihm nur“(V.3390 ff.) anführt. Mit diesen Worten stellt Gretchen Faust als Person über sich selbst und umschwärmt diesen. Dadurch dass sie nach ihm nur „Zum Fenster hinaus“(V.3391) schaut und „Aus dem Haus“(V.3393) geht, drückt Gretchen auf metaphorische Weise deutlich aus, dass bereits eine gewisse Abhängigkeit von Faust besteht und sie letztlich für diesen oder aus der Liebe zu ihm lebt. In der darauf folgenden Strophe steht jedoch nicht mehr Gretchen und deren Empfinden, sondern Faust und dessen Auftreten, wie Gretchen es sieht, im Vordergrund, was durch die in allen vier Versen verwendete Anaphorische Verwendung des Possessivpronomens „Sein“(V.3394 ff.) deutlich wird. Gretchen beschreibt Faust mit den Worten „Sein hoher Gang / Sein´edle Gestalt,/ Seines Mundes Lächeln,/ Seiner Augen Gewalt“(ebs.), welche ihn als sehr anmutig und positiv darstellen. Im letzten Vers dieser Strophe jedoch verwendet Goethe mit der Personifikation „Seiner Augen Gewalt“(ebs.) einen doch eher negativen Ausdruck, zumindest im Gegensatz zu den vorhergehenden doch sehr positiv konnotierten Versen. Mit dieser Personifikation wird jedoch deutlich, dass hinter all dem scheinbar Guten etwas Böses steckt, das Gretchen längst in seinen Bann gezogen hat. Somit steht diese Personifikation für Mephistopheles Einfluss auf Faust, durch welchen er versucht Faust zum Bösen und Schlechten zu bekehren. Da Gretchen Faust jedoch mit all ihren Worten verherrlicht, führt sie dieses schwärmende Reden in der darauf folgenden Strophe mit positiven Worten fort. Innerhalb des metaphorischen Neologismus „seiner Rede Zauberfluss“(V.3398 f.) stellt sie so das Reden und die Worte Fausts als magisch dar, da er sie durch seine umschwärmenden Worte erst für sich gewonnen hat. Allgemein ist sie also von seiner Sprache, „Sein[em] Händedruck“(V.3400) und „sein[em] Kuss“(V.3401) benebelt. Durch die ihm Ausruf „Und ach sein Kuss!“(ebs.) verwendete Interjektion, wird jedoch auch deutlich, dass Gretchen sich nach Fausts Nähe sehnt und dass die Nähe an sich, das ist, wonach ihr Körper strebt und weshalb sie fühlt, wie sie fühlt. Wiederholend flgt so auch auf diese Strophe der Refrain mit dem Ausdruck ihrer Verzweiflung. Letztlich folgt jedoch in der neunten Strophe des Textauszugs eine Art Lösung auf Gretchens Verzweiflung. In diesen Versen stellt sie fest, dass sich ihr Busen nach ihm hin drängt (vgl.V.3406 f.), dass sie also Nähe zu ihm, zu Faust, dem ihr noch recht Unbekannten, sucht. Erneut greift Goethe hier innerhalb des Ausrufs „Ach dürft ich fassen/ Und halten ihn!“(V.3407 f.) auf eine Interjektion zurück, welche die Sehnsucht nach Nähe unterstreicht und Gretchens immer stärker werdendes Verlangen ausdrückt. In der letzten und somit der zehnten Strophe der zu analysierenden Textstelle bezieht sich Gretchen so auch in „Und küssen ihn / So wie ich wollt“(V.3410 f.) auf den in Strophe Sieben verwendeten Ausruf „Und ach sein Kuss!“(V.3401), um das Verlangen nach Faust immer weiter zu steigern. Abschließend dann beendet sie ihren hyperbolischen Monolog mit der Aussage „An seinen Küssen / Vergehen sollt!“(V.3412 f.). In diesem sehnsüchtigen Ausruf, mit welchem sie körperliche Nähe erbittet, drückt sie unter Verwendung des Konjunktivs aus, dass sie für Fausts Nähe sterben würde. Bezieht man dies auf die folgende Handlung, sowie die abschließende Todesstrafe, die Gretchen nach der Ermordung ihres Kindes droht, fällt auf, dass sie letztlich den Preis zahlen musste, den sie hier in ihrer Rede zu zahlen vermag, um Faust nahe sein zu können. Somit stellt die Textstelle im Gesamten auch eine Projektion auf fortgehendes Geschehen, sowie Gretchens gewollten Tod dar, den sie trotz Faust, der ihr zur Rettung eilt, nicht verhindern möchte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Goethe innerhalb dieses Monologs Gretchens deren Liebe zu Faust zum Ausdruck bringt, jedoch auch zeigt, dass diese den Tod für Faust von Anfang an in Anspruch genommen hätte.


Christine Analyse "Gretchens Stube"(VV.3374-3413)

Die Tragödie "Faust" von Johann Wolfgang Goethe, veröffentlicht 1808, handelt von Faust, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist.

Die Textstelle VV. 3374-3413 handelt von Gretchen, die zu Hause ein Gedicht/Lied über ihr Sehnsucht nach Faust vorträgt. In dem Gedicht/Lied beschreibt sie, dass sie vor Faust ein normales Leben hatte und er es verändert hat. Ohne ihn fühlt sie sich einsam und ihre Gedanken und Gefühle spielen verrückt. Sie ist verzaubert von seiner Gestalt und sehnt sich nach ihm.

Dadurch, dass Faust durch seine Verzweiflung sich dazu entschied dem Teufelspakt zuzustimmen und sich als erste Maßnahme Verjüngern ließ, kam es zur ersten Begegnung zwischen Faust und Gretchen. Daraufhin folgten Geschenke an Gretchen und schließlich auch das erste Treffen zwischen den beiden. In dieser Textstelle wird sie sich Gefühlen zu Faust bewusst und gibt diesen nach. Dadurch vergiftet sie durch Fausts Einfluss ihre Mutter um mit ihm die Nacht in Ruhe verbringen zu können. Dabei wird sie ungewollt schwanger. Ihr Bruder, der ahnt, was geschehen ist, fordert Faust zum Duell heraus und wird dabei umgebracht. Faust flieht und erfährt nach einer Eingebung, was Gretchen widerfahren ist. Sie bekam ihr Kind, brachte es um und landete im Gefängnis, zum Tode verurteilt. Faust plant einen Rettungsversuch, der aber daran scheitert, dass Gretchen nicht noch mehr Schuld auf sich laden will und seinen Rettungsversuch ablehnt. Faust flieht und Gretchen stirbt.

Das Gedicht/Lied besteht aus 10 Strophen mit jeweils vier Versen. Der Aufbau sieht wie folgt aus: Refrain, Strophe zwei und drei, Refrain, Strophe fünf, sechs und sieben, Refrain, Strophe neun und zehn. Der Refrain handelt von Gretchens Leben bevor sie Faust kennengelernt hat und dass sie ein ruhiges Leben hatte (vgl. V. 3374). Als sie Faust kennengelernt hat, hat sich ihr Leben in sofern geändert, dass sie nun ihre Ruhe nicht mehr findet(vgl. V. 3375). Dies verdeutlicht auch der Klimax: "Ich finde sie nimmer/ und nimmermehr"(V. 3376 f.). Die zweite Strophe handelt davon, dass Gretchen sich einsam fühlt und das Gefühl hat, dass sie ohne ihn nicht Leben kann (vgl. V. 3379) und sie sich eine Welt ohne ihn nicht vorstellen kann (vgl. V. 3381 f.). Die dritte Strophe handelt davon, dass sie nicht klar denken kann und ihre Gefühle verrückt spielen. Die Anaphern "mein armer Kopf/mein armer Sinn" (vgl. V. 3382 u. V. 3384) und "ist mir verrückt/ist mir zerstückt" (vgl. V. 3383 u. V.3385) verdeutlichen, dass sie verliebt ist. Beiden Strophen thematisieren Gretchens Selbstbeschreibung. Danach folgt wieder der Refrain. Die fünfte Strophe beschreibt Gretchens Sehnsucht nach Faust und ihrer entstehende Abhängigkeit. Auch hier betont eine Anapher Gretchens Handeln, welches sich nur nach Faust richtet (vgl. V. 3390 u. V. 3392). Die darauf folgende Strophe handelt von der Beschreibung Fausts und wird auch hier mit Hilfen einer Anapher betont (vgl. V.3394-3397). Gretchen beschreibt Faust dabei als angesehen (vgl. V. 3395) und als edel (vgl. V. 3395). Außerdem fasziniert Gretchen "seines Mundes Lächeln" ( V. 3396) und "seiner Augen Gewalt" (V. 3397). Hierbei wird auch deutlich, dass Faust ihr gegenüber charmant ist, was sich durch sein Lächeln und die Beschreibung seiner Augen festmachen lässt. In der nächsten Strophe steigert sich die Beschreibung Fausts und Gretchen beschreibt, von seinen Worten verzaubert zu sein (vgl. V.3398). Sie schwärmt von seinen Berührungen, was an dem Ausruf " Und ach sein Kuss"(V. 3401) festzumachen ist. Nun folgt die zweite Wiederholung des Refrains. Durch die Wiederholungen wird Gretchens Verzweiflung deutlich gemacht. Sie stehen im Kontrast zu den Strophen, welche beschreiben, dass sie sich sehr nach Faust sehnt. Der Refrain beschreibt aber die Veränderung in ihrem Leben und dass sie auch gerne an ihrer Vergangenheit festhalten will. Beides ist aber nicht möglich. Die letzten beiden Strophen beschreiben Gretchens Reaktion, dass sie alles machen möchte, was eine Geliebte machen würde. Hier macht der Ausruf "Ach dürft ich fassen/und halten ihn!"(V. 3408f.) ihre Sehnsucht nach seiner Nähe deutlich.

Das Lied/Gedicht handelt hauptsächlich von Gretchens Einsamkeit und Sehnsucht nach Faust. Einsamkeit und Sehnsucht waren Merkmale der Romantik, einer Epoche, in der die Tragödie unter Anderem verfasst wurde. Zusammenfassend kann man sagen, dass in dieser Textstelle Gretchens Liebe zu Faust deutlich wird und sie bereit ist alles für ihn zu tun.

Lorena

Bei dem vorliegenden Text, handelt es sich um die Szene „Gretchens Stube“ aus dem ersten Teil der Tragödie „Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe im Jahr 1808. Thematisiert wird die menschliche Begrenztheit das Überirdische zu erfassen, sowie der daraus resultierenden Verzweiflung und deren Folgen.

Die Szene „Gretchens Stube“ beschreibt die Gefühle Gretchens für Faust. Faust, der zu Beginn der Tragödie erkannt hat, dass er nicht in der Lage ist alles zu wissen und aus diesem Grund einen Pakt mit dem Teufel Mephistopheles eingegangen ist, welcher ihm versprach ihn für den Preis seiner Seele vollends glücklich zu machen. Mephistopheles ist mit seinen Versuchen Faust glücklich zu machen gescheitert bis dieser Gretchen traf. Gretchen lässt sich von Faust verführen ihrer Mutter einen Trank zu verabreichen, damit sie sich Nachts treffen können. Die Mutter jedoch stirbt an dem Trank und Gretchens Bruder wird von Faust im Duell getötet, woraufhin dieser fliehen muss und Gretchen zurücklässt. Auf der Flucht versucht Mephisopheles Faust abzulenken und verschweigt ihm Gretchens Schwangerschaft. Faust jedoch kehrt zu Gretchen zurück und findet diese im Kerker, wo sie ihm gesteht, dass sie ihr gemeinsames Kind getötet hat. Faust versucht sie zur Flucht zu überreden, doch Gretchen entscheidet sich dagegen und somit für die Todesstrafe. Die Szene ist insofern für die Handlung wichtig, als dass das Interesse Gretchens, auf welchem die Liebesgeschichte zwischen ihr und Faust beruht, verdeutlicht wird.

Der Monolog Gretchens, welcher in Form eines Liedes verfasst ist, lässt sich in drei Sinnabschnitte gliedern, die formal durch den Refrain voneinander getrennt sind. Das Lied setzt mit dem Refrain ein, somit bilden die Strophen zwei und drei einen Sinnabschnitt, in dem Gretchen ihre eigenen Gefühle beschreibt. Der darauf folgende zweite Sinnabschnitt erstreckt sich über die Strophen fünf, sechs und sieben, da die vierte Strophe wieder den Refrain beinhaltet. Thematisiert wird diesmal allerdings Faust und die Abhängigkeit Gretchens von diesem. Der letzte Sinnabschnitt ist nach dem Refrain in der achten Strophe zu verorten und legt Gretchens Wünsche und Sehnsüchte dar. Insgesamt umfasst das Lied zehn Strophen zu je vier Versen. Das Metrum wird durch zwei- und dreihebige Jamben gekennzeichnet. Als Reimschema liegen hauptsächlich unterbrochene Kreuzreime vor, aber auch vollständige Kreuzreime und Paarreime sind zu finden. Das Leid ist in der Literaturepoche des Sturm und Drang entstanden, da die Gefühle der Figuren im Vordergrund stehen.

Die zu analysierende Textstelle setzt mit der Aussage Gretchens: „Meine Ruh ist hin“ (V.3374) ein. Diese Aussage ist auf die vorherigen Ereignisse, wie dem Tod der Mutter und die erste Begegnung mit Faust, zu beziehen. Da all diese Ereignisse mit Menschen in Verbindung stehen, die Gretchen viel bedeuten und ihre Familie bildeten, ist diese nun innerlich erschüttert und auf sich selbst gestellt. Ebenfalls klagt sie „[ihr] Herz ist schwer“ (V. 3375), was veranschaulicht, dass sie sehr unter der Trennung von Faust leidet. Die darauf folgende Äußerung: „Ich finde sie nimmer / und nimmermehr“ (V. 3376 f.) verdeutlicht in Bezug auf ihre innere Unruhe und die Trennung von Faust, dass sie sich der Endgültigkeit ihrer Gefühle Faust betreffend sicher ist. Dies wird ebenfalls zu Beginn der zweiten Strophe aufgegriffen, in der sie behauptet: „Wo ich ihn nicht hab, / Ist mir das Grab“ (V. 3379 f.). Gretchen sieht demnach keinerlei Sinn ohne Faust weiter zu leben, ihr Leben ist dementsprechend abhängig von ihm. Der Ausdruck: „Die ganze Welt / ist mir vergällt“ (V. 3380 f.) ist ebenfalls auf diesen Umstand zu beziehen und bestätigt, dass ihr ohne die Anwesenheit des Geliebten die Lebensfreude fehlt. Auffällig in der zweiten Strophe ist ebenfalls, dass diese die einzige Strophe des Liedes ist in der Paarreime eingesetzt wurden. Die Paarreime sollen daher abermalig die Beziehung zu Faust aufgreifen. Die dritte Strophe schließt sich thematisch unmittelbar der zweiten an, da Bezeichnungen, wie „Mein armer Kopf / ist mir verrückt“ (V. 3382 f.) und „Meiner armer Sinn / Ist mir zerstückt“ (V.3384 f.) die Bedeutung Fausts für Gretchen ein weiteres Mal unterstreichen. Zudem bilden beide Bezeichnungen einen Parallelismus, der die Endgültigkeit entsprechend Gretchens Ansicht ihre Gefühle betreffend aufzeigt. Im Gegensatz zur zweiten Strophe ist die dritte gekennzeichnet durch unterbrochene Kreuzreime, welche an die innere Unruhe Gretchens zu Beginn anknüpfen und somit die Überleitung zum Refrain,der diese Unruhe thematisiert, ebnen. Die fünfte Strophe setzt ein mit der Aussage: „Nach ihm nur schau ich / Zum Fenster hinaus“ (V. 3390 f.), welche darlegen soll, dass sie ihre Umwelt gar nicht mehr wahrnimmt, sondern nur Faust noch für sie von Bedeutung ist. Diese Strophe ist ebenso wie die dritte mit einem Parallelismus versehen, der die Verse gegenseitig in Verbindung setzt. Die Strophe endet daher mit der Aussage: „Nach ihm nur geh ich / Aus dem Haus“ (V. 3392 f.). Der Parallelismus ist ebenfalls wie in der dritten Strophe mit der Endgültigkeit bezüglich Gretchens Gefühlen zu deuten. In der sechsten und siebten Strophe wird Faust näher beschrieben. Sie erwähnt „Sein[en] holde[n] Gang, / Sein[e] edle Gestalt, / Seines Mundes Lächeln [und] / Seiner Augen Gewalt“ (V. 3394 ff.). Insgesamt ist diesen Beschreibungen die Tatsache zu entnehmen, dass ihre Gefühle für Faust sehr stark sind. Weiterhin beschreibt Gretchen Fausts Rede als „Zauberfluss“ (V. 3399) und schwärmt von „Sein[em] Händedruck“ (V. 3400) und „sein[em] Kuss“ (V. 3401). Die beiden Strophen bilden einen zusammenhängenden Satz, der mit einem Ausrufezeichen endet und somit die Bedeutung Fausts für Gretchen in Form der Schwärmereien verdeutlicht. In der achten Strophe folgt ein drittes Mal der Refrain des Liedes. Die letzten beiden Strophen sind ebenfalls durch einen zusammenhängenden Satz verbunden. Dem Beginn der neunten Strophe ist zu entnehmen, dass die letzten beiden Strophen Gretchens Sehnsüchte und Wünsche thematisieren. Die Strophe setzt ein mit dem Ausdruck: „Mein Busen drängt / Sich nach ihm hin“ (V. 3406 f.), welcher im Gegensatz zu Gretchens vorherigem tugendhaften Verhalten steht. Dies wird ebenfalls im weiteren Verlauf der Strophe: „Ach dürft ich fassen / Und halten ihn“ (V. 3408 f.) deutlich. Auffällig ist hierbei jedoch auch der Moduswechsel von Indikativ zu Konjunktiv. Der Konjunktiv führt wiederholt die Sehnsucht nach Faust und die starken Gefühlte Gretchens vor Augen. Der Moduswechsel besteht bis zum Ende des Gedichtes und gibt, da es sich beim Konjunktiv um die Möglichkeitsform handelt, eine Vorausdeutung auf den weiteren Verlauf der Handlung. Das Lied endet mit dem Wunsch Gretchens: „Und küssen ihn, / So wie ich wollt, / An seinen Küssen / Vergehen sollt!“ (V. 3410 ff.). Das Enjambement, welches die letzten beiden Verse verbindet, deutet auf die Abhängigkeit Gretchens von Faust hin.

Zum Schluss ist festzuhalten, dass Gretchen durch ihre starken Gefühle für Faust eine Abhängigkeit von diesem entwickelt hat. Sie ist bereit selbst ihr Leben für ihn zu geben. Während seiner Abwesenheit verfällt sie einer inneren Unruhe, die teilweise das Gegenteil ihrer sonst tugendhaften Charakterzüge hervorbringt.

Luisa

Analyse „Gretchens Stube“ Die Tragödie „Faust“, wurde über mehrere Epochen hinweg geschrieben im Jahre 1808 von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht, und thematisiert die Macht Gottes. Die Tragödie beginnt mit einer Wette zwischen Gott und Mephisto. Diese besagt, dass Mephisto Faust vom guten Weg abbringen soll, damit Faust sein höchstes Lebensziel erreicht. Dem Professor Heinrich Faust wird seinen Wissensdurst zum Verhängnis. Faust ist so weit, dass ihn seine Verzweiflung zu einem Selbstmordversuch treibt. Er ist sogar bereit, einen Teufelspakt mit Mephisto abschließen. Mephisto verjüngt Faust mit Hilfe eines Zaubertranks aus einer Hexenküche. Faust verliebt sich in das junge Mädchen Gretchen. In dem vorliegenden Textauszug „Gretchens Stube“ gesteht Gretchen sich ihre Liebe zu Faust ein. Darauf folgt die Liebesnacht, in der sich Gretchen und Faust sehen wollten. Faust gab Gretchen einen verheerenden Schlaftrunk für ihre Mutter, der diese tötete. Gretchens Bruder Valentin wurde von Faust erstochen, weil dieser vor der Haustür wachte, um die Ehre seiner Familie zu schützen. Gretchen wurde schwanger, und ertränkte ihr Kind aus purer Verzweiflung. Diese Tat brachte sie in den Kerker, in dem sie auf ihre Strafe wartet. Faust sorgt sich um sie und kommt zurück zu ihr, er will sie aus dem Kerker retten. Das will sie jedoch nicht, weil sie nicht noch mehr Schande über sich bringen will. Gott rettet sie, weil sie sich von einem naiven Kind zu einer erwachsenen Frau entwickelt, die ihre Missetaten einsieht. Diese Textstelle spielt eine große Rolle, für das Verständnis der Heldin Gretchen der Tragödie. In dieser Textstelle wird deutlich, dass sie sich für Faust aufopfern wird, aufgrund ihrer unendlichen Liebe zu ihm. Sie ist Faust vollkommen verfallen, dies macht sie zur Heldin. In dem vorliegenden Textauszug „Gretchens Stube“, erkennt Gretchen ihre unendliche Liebe zu Faust. Der vorliegende Dramenauszug ist in zehn Strophen, die jeweils in vier Versen gegliedert unterteilt. In dem Dramenauszug „Gretchens Stube“ wird die erste Strophe in einem regelmäßigen Abstand dreimal wiederholt. Gretchen verwendet eine sehr einfache Sprache und einen parataktischen Satzbau. Der Textauszug ist im Hakenstil verfasst, dies bedeutet dieser Textauszug besteht nur aus Zeilensprüngen. Dieser Hakenstil „Meine Ruh ist hin/, Mein Herz ist schwer/; Ich finde sie nimmer/ Und nimmermehr.“ (V.3374ff.) bringt die Zerrissenheit und Verwirrtheit von Gretchen zum Ausdruck. Der Vers „Meine Ruh ist hin/, “ (V.3374) verdeutlicht ihre Gefühlslage, zum einen verspürt sie das Verlangen nach Liebe und zugleich einen Verlust ihrer Willenskraft. Das wird durch die Metapher „Mein Herz ist schwer“ (V.3475) verstärkt, diese veranschaulicht noch einmal, dass Gretchen sehr verliebt ist. Da sie dieses Gefühl wahrscheinlich noch nicht kennt ist sie verwirrt, und sie weiß nicht wie sie selbst damit umgehen soll. Da diese Art der Beziehung, aufgrund des Altersunterschieds zu dieser Zeit nicht geduldet wurde, spielt die Gesellschaft natürlich für das naive junge Mädchen eine sehr wichtige Rolle. Vor allem das gesellschaftliche Ansehen ihrer Familie könnte unter ihrer Liebesbeziehung leiden. Das wird auch durch die Vorausdeutung ihres tragischen Heldentods „Wo ich ihn nicht hab/, Ist mir das Grab,“ (V.3378) deutlich, in diesem Vers wird die unendliche Liebe der beiden ersichtlich. Gretchen ist vollkommen willenslos, und würde für ihren Geliebten Faust alles tun, wie z.B. sterben. Ohne ihn zu leben scheint für sie in diesem Moment unvorstellbar zu sein. Im Weiterem wird durch die Klimax „Ich finde sie nimmer/ und nimmermehr.“ (V. 3376ff.) verdeutlicht, dass sie ihre „Ruh“ (V.3374) nie wiedererlangen wird. Die „Ruh“ (ebd.) könnte in diesem Fall nicht nur für ihre innere Ruhe stehen, sondern auch für ihre Vernunft und ihre Willenskraft. In der zweiten und dritten Strophe werden einige negativ konnotierte Adjektive „vergällt“ (V.3381), „verrückt“ (V.3383), „zerstückt“ (V.3385) zur Eigencharakterisierung von Gretchen verwendet. In den folgenden Strophen, in denen Faust charakterisiert wird, wird dieser nur durch positiv konnotierte Adjektive „hoher“ (V. 3394), „edle“ (V.3395) beschrieben. Dies stellt einen starken Kontrast da, weil Gretchen sich selbst in keiner Weise mit Faust auf einer Stufe sieht. Sie himmelt Faust so sehr an, dass sie sich selbst als minderwertig darstellt, und dem Ganzen nicht gewachsen zu sein scheint. Die Anapher „Nach ihm nur“ (V.3390) verdeutlicht, dass Gretchen eine regelrechte Abhängigkeit von Faust, und Fausts Liebe verspürt. In dieser Strophe beschreibt Gretchen, dass sie alles tun würde um Faust zu sehen, bzw. auch ihren Tagesablauf danach richtet. In der sechsten Strophe „Sein hoher Gang/,Sein edle Gestalt/, Seines Mundes Lächeln/, Seiner Augen Gewalt/,“ (V.3394ff.) erkennt man eine fast göttliche Beschreibung von Faust. Dies lässt die Naivität des jungen Mädchen in den Vordergrund rücken. Faust scheint ihr nicht mehr aus dem Kopf zu gehen. Die Sehnsucht nach Faust wird durch die Interjektion „ach“ (V.3401) verdeutlicht, diese bringt nicht nur die Sehnsucht nach ihm sondern auch die Sehnsucht nach seiner Liebe, und des Kusses zum Ausdruck. Von Strophe zu Strophe wird die Liebe zu Faust immer stärker und auch verhängnisvoller für das junge naive Mädchen Gretchen dargestellt. Durch die Metapher „Zauberfluss“ (V. 3399) wird zum einen die Naivität und zum andern das kindliche Denken des jungen Mädchen Gretchen verdeutlicht. Sie vergleicht Fausts Rede mit einem “Zauber“, der sie anscheinend verzaubert haben soll. Das zeigt auch wie sehr sie dem Ganzen verfallen ist. Die Sehnsucht zu ihrem Geliebten wird durch die Personifikation „Mein Busen drängt“ (V.3406) deutlich. Sie sehnt sich nach ihm, und bekommt bei dem kleinsten Gedanken an ihn Herzrasen. Gretchen ist vollkommen verliebt, und wird von Strophe zu Strophe immer Realitätsfremder. Sie scheint von der Realität des Lebens abgekommen zu sein. Aufgrund der Beschreibung ihres Geliebten lässt sich vermuten, dass Faust ihre erste große Liebe ist. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass sie sehr jung und naiv ist. In dem Dramenauszug wird deutlich, dass sie sich immer mehr in die Liebe hineinsteigert, und zum Ende fast fanatisch ihr Leben nach Faust und vor allem für Faust umgestaltet. In den letzten beiden Strophen wird der Konjunktiv der Verben „dürft“ (V.3408), „wollt“ (V.3411) verwendet, das bringt Gretchens Wunsch zu dieser Situation bzw. diesen Gefühlen auf. Sie wünscht sich diese vorgestellte Situation. Dieser Dramenauszug ist sehr wichtig für die Charakterisierung von Gretchen. Vor allem um die Tragödie und die Heldin Gretchen zu verstehen, sollte man diese Szene kennen. Die Szene verdeutlicht wie sehr Gretchen in Faust verliebt ist, und wie naiv und jung sie im Gegensatz zu Faust ist. Das wird unter anderem auch durch die Sprache deutlich.


Janina

Analyse - Gretchens Stube

Die Tragödie „Faust“, verfasst von Wolfgang Johann von Goethe und erstmals veröffentlicht in dem Jahre 1808, thematisiert das Streben nach Allwissenheit und den Versuch den Sinn des Lebens zu finden. Die Tragödie befasst sich mit einer Wette zwischen Gott und dem Teufel. Sie besagt, dass Mephistopheles Faust dienen und alle Wünsche erfüllen muss. Er verspricht dem Teufel seine Seele, sollte dieser es nicht schaffen ihm Lebensglück zu bescheren. Daraufhin verabreicht Mephisto Faust einen Trank, der sein Erscheinungsbild verjüngt. Er begegnet einem Mädchen und die beiden verlieben sich. In der Szene „Gretchens Stube“ (V.3374-3413) gesteht Gretchen Faust ihre Liebe zu ihm. Daraus folgt, dass Gretchen ihrer Mutter Schlafmittel zusteckt, damit sie und Faust eine ungestörte Nacht miteinander verbringen können. Doch ihre Mutter stirbt an diesen vermeidlich harmlosen Medikamenten. Dies führt zu einer starken Auseinandersetzung zwischen Gretchens Bruder und Faust. Dieser bringt Valentin um und flieht mit Mephisto aus der Stadt. Gretchen flüchtet sich in die Kirche, wo ihr ein Geist bestätigt, dass sie schwanger sei. Aus Verzweiflung tötet sie ihr Kind und wird zum Tode verurteilt. Faust erfährt dies und möchte sie aus dem Kerker befreien. Gretchen jedoch gibt sich dem Tode hin und Faust flieht erneut mit Mephistopheles.

Die Szene „Gretchens Stube“ besteht aus zehn Strophen, wovon jede vier Verse beinhaltet. Das Reimschema ist überwiegend unrein. Jedoch liegt in der zweiten Strophe ein Paarreim und in der fünften Strophe ein Kreuzreim vor. Die erste Strophe liegt in dieser Szene dreifach vor und wird somit auch als Refrain bezeichnet.

Die erste Strophe befasst sich mit der inneren Unruhe Gretchens (V.3374). Sie ist in ihrem Inneren verletzt und hat großen Liebeskummer (V.3375). Die Wiederholung der Wörter „nimmer“ und „nimmermehr“ in den beiden letzten Versen sollen ihr inneres Missbehagen bestärken.

In der zweiten Strophe beschäftigt sich Goethe mit der bedingungslosen Liebe, welche Gretchen Faust widmet. Die Metapher „Grab“ (V.3379) wird in diesem Zusammenhang als den Tod definiert, da Gretchen so abhängig von Faust zu sein scheint, dass sie ohne ihn nicht leben kann. Denn nur er ist ihr wichtig und alles andere ist egal (V.3380-3381).

In der dritten Strophe wird deutlich wie Faust Gretchens Gedanken und Wahrnehmungen von Grund auf verändert und manipuliert. Dies wird verständlich durch die Metaphern „verrückt“ (V.3383) und „zerstückt“ (V.3385). Die Personifikationen „Mein armer Kopf“ (V.3382) und „Mein armer Sinn“ (V.3384), welche eine Vermenschlichung darstellen, sollen ebenfalls die Tragik des Ereignisses verstärken.

Die fünfte Strophe zeigt, dass Gretchen ihren Lebenssinn ausschließlich in Faust sieht, was die Anapher „Nach ihm nur..“ (V.3390/ 3392) anschaulich macht. Außerdem verstärkt sie das Malheur und leuchtet ein, dass sie nur noch für ihn lebt.

In der sechsten Strophe lobt Gretchen Faust auf Grund seines Äußeren. Dies kann in Verbindung zu dem Trank stehen, den Mephisto Faust gegeben hat, damit sich sein Erscheinungsbild verjüngt. Es lässt sich erahnen, dass Gretchen sich nicht in Faust verliebt hätte, hätte man ihm diesen Trank nicht verabreicht.

Auch in der siebten Strophe lobt Gretchen Faust, jedoch dieses Mal verstärkt auf seine inneren Werte. Die Metapher „Zauberfluss“ (V.3399) führt auf, dass Gretchen Fausts Intelligenz sehr beeindruckend findet und sie mit einer Art Magie vergleicht. Der Ausruf „Und ach sein Kuss!“ (V.3401) hebt hervor, dass Faust gut küssen kann und Gretchen ihm dies ebenfalls hoch ansieht.

In der neunten Strophe wird das körperliche Verlangen, welches Gretchen nach Faust hat verdeutlicht. Dies zeigt die Personifikation „Mein Busen drängt“ (V.3406). Gretchens Drang Faust ganz nah an sich zu spüren wird in den letzen beiden Versen dieser Strophe noch einmal besonders deutlich.

In der zehnten und letzten Strophe dieser Szene verwendet Goethe den Konjunktiv „wollt“(V.3411) und „sollt“ (V.3413), welcher das Verbot des Kontaktes zwischen Faust und Gretchen klar machen soll. Am Ende der Szene wird handfest gemacht, dass Gretchen mit Faust sterben möchte und keinen Tag mehr ohne diesen leben kann (V.3412-3413).

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Szene sich mit der inneren Unruhe Gretchens befasst und diese sich ausschließlich mit Faust befasst. Die Sehnsucht nach ihm ist größer als nach allem anderen. Ihr wird bewusst wie viel Macht die Liebe über sie hat und dass nur Faust es schafft ihr Zuversicht zu schenken.


Janette Die Tragödie ,,Faust – Der Tragödie Erster Teil’’ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808, thematisiert die Gier von Heinrich Faust an unerreichbares Wissen zu gelangen. Der vorliegende Textauszug ,,Gretchens Stube’’ von Vers 3374-3413 ist im letzten Drittel der Tragödie aufzufinden. Inhaltlich geht es darum, dass Gretchen zu der Einsicht kommt, dass sie Gefühle für den Wissenschaftler Heinrich Faust hegt und ihre Liebe zu ihm so massiv ist, dass sie nicht zu Ruhe kommt. Zu Beginn des Dramas haben Mephistopheles und Gott eine Wette über Faust abgeschlossen in der es darum geht, wenn Mephistopheles es schafft Faust glücklich zu machen er seine Seele haben dürfte. Allerdings ist Gott sich seines Sieges sicher. Da Faust danach strebt du begreifen wie die Welt funktioniert, dies aber unmöglich ist versucht Mephistopheles ihn anders glücklich zumachen. Dazu lässt er Faust einen Verjüngungstrank trinken und somit verliebt sich die jüngere Margarete in ihn. Dieser Textausschnitt ist für das gesamte Drama sofern wichtig, weil sich hier Gretchen ihrer Liebe zu Faust erst bewusst wird. Damit sie bei Faust sein kann und ungestört eine Nacht mit ihm verbringen kann verabreicht sie ihrer Mutter einen Trank. Sie nimmt an dass es sie nur schlafen lässt, allerdings war dies eine Intrige Mephistopheles und somit stirbt sie. Daraufhin kommt es zu einem Duell zwischen Valentin, Gretchens Bruder, und Faust wobei Valentin stirbt, woraufhin Faust fliehen muss. Auf dem Blocksberg allerdings hat Faust eine Vorahnung dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zurück. Da Gretchen schwanger war und ihr Kind getötet hat wurde sie zur Todesstrafe verurteilt. Weil ihre Schuldgefühle zu groß sind weigert sie sich, mit Faust zu fliehen und somit erlöst Gott Gretchen und rettet sie. Die Szene ist also bedeutsam für den weiteren Verlauf der Tragödie.

,,Gretchens Stube’’ besteht aus 10 Strophen, welche aus jeweils vier Versen bestehen. Die erste Strophe wird insgesamt drei mal wiederholt, sodass sich ein Refrain erkennen lässt. Aufzufinden sind Paarreime (aabb) und sowie Paarreime (abcb). Das Lied lässt sich in Sinnesabschnitte unterteilen, so dass zuerst ein Refrain zu erkennen ist worauf Strophe 2 und 3 folgen, in denen Gretchen sich selbst beschreibt. Wiederum folgt der Refrain und Strophe 5, in der Gretchen zur Erkenntnis kommt, dass sie von Faust abhängig ist. Darauf hin wird Faust in Strophe 6-7 charakterisiert. Nach der zweiten Wiederholung des Refrains lässt Gretchen in zwei weiteren Strophen wissen, wie ihre Zukunft aussehen soll.

Eingeleitet wird die Szene durch eine Regieanweisung, in der es heißt, dass Gretchen alleine ist. Das weist darauf hin, dass es sich um einen inneren Monolog handelt und dass eher eine bedrückte Atmosphäre herrscht. Zu Beginn äußert Gretchen die Aussage: ,,Meine Ruh ist hin’’. Das zeigt, dass die vergangen Ereignisse Gretchen ihre innere Ruhe gestört hat. Zusätzlich ist ihr Herz schwer (vgl. V. 3375) was als Metapher dient und zum Ausdruck bringen soll, dass Gretchen verliebt ist aber sie in keiner einfachen Situation steckt. Sie sieht sich außerdem in ihrer Situation fest was die Steigerung ,,nimmer’’ (V. 3376) ,,nimmermehr’’ (V.3377) bestärkt. Sie steigert sich also so in ihre Liebe zu Faust rein, dass sie denkt sie könnte nicht ohne ihn leben. Dies kann man in Verbindung setzten, wo Gretchen sing: ,,Wo ich ihn nicht hab / ist mir das Grab’’. (V. 3378) Zudem lässt sich weiterhin daraus hervorbringen dass sie in einer Abhängigkeit zu Faust steht. Sie behauptet durch die Hyperbel, dass ihre Welt ohne ihn ungenießbar wäre (vlg. V. 3380 f.), was bedeutet dass sie ihr ganzes Leben nur nach ihm richtet. Hierbei ist ,,die ganze Welt’’ (V. 3380) ein Synonym für ihre eigene Existenz. Das bedeutet dass sie sich mehr zu Faust hingezogen fühlt als zu ihrem anderen Umfeld und somit auch ihrer Familie. Man könnte an dieser Stelle auch beilegen, dass es eine Vorrausdeutung des weitern Verlaufes der Tragödie ist, das ihre Mutter noch zu Tode kommt durch Gretchen ihr Handeln weil sie von ihrer Liebe geblendet ist. In der dritten Strophe charakterisiert Gretchen sich selbst. Zur eigenen Beschreibung nutzt sie schwache negative Adjektive wie ,,verrückt’’ (V. 3382) und ,,arm’’ (V.3385 und V. 3383). Sie hält sich also im Vergleich zu Faust als charakterschwach. Nach ihrer eigenen Beschreibung folgt die zweite Wiederholung des Refrains. Dieser Parallelismus soll eine Einleitung für neue Situationen sein, was auch wieder für die Hin und Her Gerissenheit Gretchens steht. In der nächsten und somit 5. Strophe erlangt Gretchen nämlich jetzt vollkommen die Erkenntnis dass sie von Faust abhängig ist. Die Inversionen ,,Nach ihm nur schau ich / Zum Fenster hinaus, / Nach ihm nur geh ich / Aus dem Haus’’ (V. 3390 ff.) hebt hervor dass sie ihr Leben nur nach ihm richtet. Hier steht das ,,ihm’’ was für Faust steht vorne im Satz und das ,,ich’’ welches für Gretchen gilt an letzter Stelle des Verses. Also stellt sie Faust über sich und hält mehr von im als von sich selbst. Unterstützend für diese Behauptung ist die 6. Strophe. Hierbei verwendet sie in allen vier Versen eine Anapher. Diese dient dazu, dass sie ihn persönlich anredet, obwohl er nicht da ist. Außerdem benutzt sie für ihn starke positive Adjektive wie ,,hoher’’ (V. 3394) und ,,edle’’ (V.3395). Dass sie sich unter in ordnet in Kombination mit der Andere an Faust, trotz dessen dass er nicht da ist, lässt den Eindruck erwecken, dass sie vor Liebe verrückt ist was sie in Strophe 2 durch ,,Mein armer Kopf / ist mir verrückt’’ selber zu gibt. Weiter geht es mit der 6. Strophe, in der ein Neologismus aufzufinden ist. Sie vergleicht sein Stimme mit einem ,, Zauberfluss’ (V. 3398). Gretchen schöpft also ein neues Wort, weil ihr dass was für die Menschen ergreifbar ist für Faust nicht ausreicht. Zudem untermalt der Begriff das Magische zudem sich Faust auch hingezogen fühlt, so dass eine Verbindung zwischen den beiden hergestellt wird was über das Natürliche geht. Zusätzlich lässt sich durch ,,sein Händedruck’’ (V. 3400) nach seiner Nähe und seinem Körper sehnt was wiederum eine Vorrausdeutung für eine gemeinsame Nacht stehen könnte. Mit der Injektion ,,ach’’ (V. 3401) wird dies nach einmal bestärkt und sie ruft sich noch einmal die vergangen Ereignisse in Erinnerung. Das bringt sie wieder so in Aufruhe, dass eine dritte und letzte Wiederholung des Refrains folgt. In den letzten beiden Strophen wird der Tempus vom Präsens zum Konjunktiv gewechselt, was dafür spricht, dass Gretchen jetzt offen über ihre Wünsche spricht und sich fest für Faust entschieden hat. Durch die Personifikation ,,Mein Busen drängt / sich nach ihm hin’’ (V. 3406 f.) wird beschrieben, dass Gretchen sich nach seinem Körper in sexueller Hinsicht sehnt und es eine hohe Dringlichkeit hat, da sie selbst ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hat. Erneut verwendet sie die Interjektion ,,Ach’’ (V. 3408) was ihre Sehnsucht noch einmal untermalt. Mit ,,dürft ich fassen / und halten ihn! / und küssen ihn’’ (V. 3407 ff.) äußert sie explizit den Wunsch und Willen nach Faust. In dem nächsten Vers singt sie allerdings ,,so wie ich wollt’’ (V.3411), was dafür steht, dass etwas zwischen ihnen steht, beziehungsweise dass faust von sich von ihr abgewendet haben muss. An der letzten Textpassage wird zusätzlich wieder betont, dass ihre Liebe und das Bedürfnis nach Faust unendlich ist und bis an ihr Lebensende anhält, was auch bedeutet dass der Wille, wenn sie ohne ihn Leben müsste, zu sterben groß ist. Das lässt sich erkennen an ,,an deinen Küssen / vergehen sollt!’’. Sie weiß also dass Faust sie ins Verderben drängt aber es hat für sie keinen hohen Stellenwert da sie durch das Ausrufezeichen ihren Entschluss bestärkt und dieser an letzter Stelle der Szene steht was die endgültige Entscheidung akzentuiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in dieser Szene Gretchens Gefühle beschrieben werden und dass sie sich selber bewusst darüber wird, dass sie ohne Faust keinen Sinn im Leben sieht. Durch ihr Verlangen nach Faust verdrängt sie ihre Außenwelt und schafft sich ihre eigene Welt die nur aus ihr und Faust besteht.


Diana

Analyse von ,,Gretchens Stube"

Bei dem vorliegendem Text handelt es sich um einen Auszug aus der Tragödie ,,Faust“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht im Jahr 1808. Thematisch geht es in dem Drama um Wissensgier und um die Verzweiflung das Überirdische nicht erfassen zu können.

Zu Beginn der Tragödie schließen Gott und Mephistopheles eine Wette, in der es darum geht, ob Mephisto es schaffst Faust, ein Wissenschaftler, der gierig nach Wissen ist und erkennt, dass er nichts weiß und daher verzweifelt ist, glücklich zu machen. Faust geht einen Pakt mit Mephisto ein, dass wenn er es schafft Faust zu helfen sein Lebensglück zu finden, Fausts Seele bekommt . Daraufhin , nach dem ersten gescheiterten Versuch, gehen sie zu einer Hexe und Faust erhält einen Trank , der ihn jünger macht. Er lernt ein Mädchen , namens Gretchen, kennen und verliebt sich in sie. Mit Mephistos Hilfe schafft er es, dass auch Gretchen sich in ihn verliebt. Die zu analysierende Textstelle ,, Gretchens Stube“ setzte nach einem Gespräch zwischen Faust und Mephistopheles ein. Der Textauszug ist von Bedeutung für den weiteren Verlauf der Tragödie, da hier klar wird, dass Gretchen alles für Faust machen würde, da ihre Liebe zu ihm groß ist und sie sich nach seiner Nähe sehnt. Denn sie lässt sich von Faust überreden ihrer Mutter einen Schlaftrank zu geben, damit sie eine Nacht gemeinsam verbringen können, woran die Mutter aber stirbt. Daraufhin kommt es zu einem Duell zwischen Faust und Gretchens Bruder Valentin, bei dem Valentin stirbt und Faust sowie Mephistopheles fliehen. Während Mephisto versucht Faust abzulenken, wird Gretchen von einem bösen Geist besucht, der ihr bestätigt schwanger zu sein. Gretchen tötet ihr Kind und landet aufgrund dessen im Kerker und Faust versucht sie zur Flucht zu überreden. Die Tragödie endet damit, dass Gretchen sich jedoch weigert, da sie nicht mehr sündigen möchte und schließlich von Gott gerettet und im Himmel aufgenommen wird.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Aussage ein, dass Gretchen ,, am Spinnrade allein“(vgl. Regieanweisung) sitzt. Gretchens Monolog beginnt mit ihrer Aussage ,, Meine Ruh ist hin,/ Mein Herz ist schwer“(v.3374f.) , was verdeutlicht , dass sie keine Ruhe mehr findet, da sie sich nach Faust sehnt und die Tatsache , dass er nicht bei ihr ist, sie beunruhigt und traurig macht. Die Aussage, dass sie die Ruhe ,, nimmer / Und nimmermehr“(v.3376 f.) findet, betont ihre Sehnsucht nach Faust, da sie, solange er nicht bei ihr ist, keine Ruhe findet und nur durch seiner Anwesenheit wieder Ruhe in sie einkehrt. Die Strophe bildet den Refrain der zehn Strophen , da die erste Strophe in der vierten und achten Strophe wiederholt wird. Die Wiederholung der Strophe betont nochmals Gretchens Sehnsucht nach Faust und die Tatsache, dass sie ohne ihn nicht zur Ruhe kommen kann. Die Aussage in der nächsten Strophe ,, Wo ich ihn nicht hab/Ist mir das Grab“(v.3378f.) drückt ihr Abhängigkeit zu Faust aus und dass sich einsam, leer bzw. unvollkommen ohne ihn fühlt. Die Verwendung des Nomens ,, Grab“(v.3379) drückt aus, dass sie sich nur mit Faust lebendig fühlt und ohne Faust nicht leben kann. Wenn sie sagt : ,, Die ganze Welt/ Ist mir vergällt“(v.3380 f.) zeigt dies, dass Faust das Wichtigste für sie ist und für sie die Welt ohne Faust unschön und trist ist. Der hier vorliegende Paarreim verdeutlicht auch nochmals, dass Gretchen abhängig von Faust ist und sich ihm verbunden fühlt und er ,für sie, in ihr Leben gehört. Die nächste Strophe beginnt mit der Aussage , dass ihr ,, armer Kopf/ […] verrückt“ (v.3382 f.) sei. Dies macht deutlich, dass Gretchen verwirrt ist aufgrund ihrer Gefühle für Faust und nicht richtig damit umzugehen weiß. Dass ihr ,, armer Sinn/ […] zerstückt ist“(v.3385) , zeigt, dass sie nicht mehr klar denken kann und sie überfordert mit ihren Gefühlen für Faust ist. Die Verwendung des Adjektivs ,, arm“(v.3384) verdeutlicht, dass sie ihren Gefühlen völlig ausgesetzt und davon überwältigt ist, da sie keine klaren Gedanken mehr fassen kann und keine Kontrolle mehr über ihre Gedanken oder Gefühle hat. Auffällig in dieser Strophe ist , dass die Verse 3382 f. und 3384 f. einen Parallelismus bilden , der die beiden Aussagen nochmals betont. Gretchen kann nur noch an Faust denken und vermisst ihn sehr, was durch die Aussage ,, Nach ihm nur schau ich/Zum Fenster hinaus“(v. 3390 f.) deutlich wird. Die Aussage zeigt auch, dass Gretchen auf ein Wiedersehen hofft und sie andere Dinge oder auch Menschen in ihrem Leben nicht so sehr interessieren, wie Faust , da sie ,, nur“(v.3390) nach ihm schaut. Das wird auch in der zweiten Aussage ,, Nach ihm nur geh ich /Aus dem Haus“(v.3392 f.) deutlich . Sie will nur noch Zeit mit ihm verbringen und wartet nur auf ein erneutes Zusammentreffen mit Faust. Auch in dieser Strophe bilden die beiden Aussagen ein Parallelismus , der den Inhalt nochmals betont. Als nächstes schwärmt Gretchen von Faust in Form einer Aufzählung(vgl. v. 3394 ff.), wobei klar wird, dass sie viel von Faust hält und er für sie das Schönste ist. Wenn sie ihn als ,, edle Gestalt“ (v. 3395) bezeichnet , führt das vor Augen , dass er für Gretchen was besonderes ist und sie ihn nur mit Positivem in Verbindung bringt, da sie in der Aufzählung keine Sache nennt, die sie eventuell nicht an Faust mag. Jeder Vers beginnt mit dem Possessivpronomen „Sein“(v.3394) und daher liegt hier eine Anapher vor , die zeigt, dass Gretchen mit ihren Gedanken völlig bei Faust ist und es betont ihre Gefühle für ihn. In der nächsten Strophe schwärmt Gretchen weiterhin von Faust. Durch die Aussage „Und seiner Rede/ Zauberfluss“(v.3398 f.) wird deutlich , dass Gretchen sich leicht von seinen Worten beeinflussen lässt und Faust eine besondere Wirkung auf Gretchen hat. Dass Gretchen sich nach Fausts Nähe sehnt und ihn bei sich haben will, wird durch die Aussage ,, Sein Händedruck,/ Und ach sein Kuss“(v. 3400 f.) deutlich. Die Interjektion ,, ach“(v. 3401) und das Ausrufezeichen (vgl. v. 3401) betonen ihre starke Sehnsucht nach seiner Nähe und ihre intensive Gefühle. Die Metapher, dass sich ihre ,,Busen [...]nach ihm hin“(v.3406 f.) drängen, bringt nochmal ihre Sehnsucht und ihr Verlangen nach Faust besonders hervor . Die Tatsache, dass sie nichts anderes möchte , als bei ihm zu sein, wir auch in der Aussage ,, Ach dürfte ich fassen/ Und halten ihn“(v. 3408 f.) deutlich. Darüber hinaus wird klar, dass ihre Sehnsucht stärker wird , was auch durch die Interjektion ,, Ach“( v. 3408) verstärkt wird. In der letzten Strophe wird ihr Verlangen nach Fausts Nähe nochmals deutlich und die Aussage ,, Und küssen ihn/so wie ich wollt“(v. 3410 f.) stellt eine Art Steigerung zu der davor genannten Aussage dar, was ihre starke Sehnsucht betont. Die letzte Aussage ,, An seinen Küssen / Vergehen sollt“(v.3412 f.) macht klar, dass sie alles dafür tun würde, um Faust bei sich zu haben, auch wenn sie dadurch Nachteile hat, Außerdem ist diese Aussage eine Vorausdeutung auf den weiteren Handlungsverlauf, da ihre Gefühle zu ihm so groß sind, sodass sie alles tun würde für ihn und später auch letztendlich stirbt aufgrund ihrer Liebe zu Faust und die dadurch verursachten Fehler. Gretchens Unruhe, Verwirrung und Sehnsucht nach Faust wird nicht nur durch die Aussagen deutlich, sondern auch durch den hier vorliegenden Knittelvers und das unreine Reimschema ,die ihr inneres Befinden widerspiegeln und deutlich machen, wie aufgewühlt und unruhig Gretchen wegen ihrer Gefühle für Faust ist und nicht damit umzugehen weiß.

Abschließend ist zu sagen, dass Gretchen große Sehnsucht nach Faust hat und alles dafür tun würde um ihn bei sich zu haben, da Faust das Wichtigste für sie ist. Der Textauszug ist wichtig für den weiteren Verlauf der Handlung, da hier klar wird wie stark ihr Gefühle für Faust sind uns sie sich nur deswegen von ihm zum Bösen verführen lässt.


Nina H

Analyse von ,,Gretchens Stube"

Bei dem vorliegenden Text, handelt es sich um einen Auszug der Szene „Gretchens Stube“ aus der Tragödie „Faust“, welche von Johann Wolfgang Goethe verfasst und im Jahr 1808 veröffentlicht worden ist. Somit ist es den Epochen „Sturm und Drang“, „Klassik“ und „Romantik“ zuzuordnen.

Thematisiert wird der unstillbare Wissensdurst in Bezug auf das Überirdische. Die Tragödie beginnt mit dem Abschließen einer Wette zwischen Gott und Mephistopheles. Bei dieser geht es darum, dass Mephistopheles die Seele Fausts erhält, wenn er es schafft ihn zum Bösen zu bekehren und glücklich zu machen. Als erstes geht er mit Faust zu einer Hexe, welche ihm einen Trank gibt, der ihn jünger macht. Schließlich begegnet Faust einem jungen Mädchen, Gretchen und verliebt sich in sie. Bei dem gemeinsamen Treffen kommt es zu einem Kuss und daraufhin setzt die vorliegende Szene ein, in der beschrieben wird, wie Gretchen für Faust empfindet, denn sie fühlt sich zu ihm hingezogen und liebt ihn. Da sich die beiden nachts treffen möchten, gibt Faust Gretchen einen Trank für ihre Mutter, welcher ungefährlich sein soll, diese jedoch umbringt. Faust trifft schließlich auf Valentin, den Bruder Gretchens, welcher ihn zu einem Duell herausfordert, bei dem er umkommt. Faust und Mephistopheles müssen darum fliehen. Daraufhin stellt sich heraus, dass Gretchen im Kerker eingesperrt ist, da sie ihr gemeinsames Kind getötet hat. Faust möchte ihr zur Flucht verhelfen, aber Gretchen möchte für ihre Sünde büßen und sterben. Am Ende der Tragödie nimmt Gott Gretchen in den Himmel auf, weshalb Faust und Mephistopheles fliehen. Gott hat darum die zu Beginn beschlossene Wette gewonnen. Der Textauszug dient dem Verständnis der Gefühle Gretchens und bringt dem Leser die Situation Gretchens nahe, denn sie drückt hier stark aus, wie sie für Faust empfindet.

Die Szene setzt sich aus 10 Strophen zu je 4 Versen zusammen. Die erste Strophe ist der Refrain des Textes und wird dreimal wiederholt. Zudem sind Paarreime vorzufinden, die jedoch nur in Strophe zwei rein sind.

Die zu analysierende Szene setzt ein mit der Aussage Gretchens, „Meine Ruh ist hin, / Mein Herz ist schwer“ (V. 3374 f.), was eine durch die Begegnung mit Faust ausgelöste Reaktion Gretchens darstellt. Die „Ruh“ (V. 3374) steht metaphorisch für die Kindheit und Unschuld Gretchens, da sie nun, nachdem sie Faust getroffen und sich in ihn verliebt hat, innerliche Unruhe spürt, denn ihre Empfindungen für Faust sind für sie ein völlig neues Gefühl. Das „Herz“ (V.3375), welches schwer ist, ist ebenfalls eine Metapher und verdeutlicht die starken Gefühle Gretchens für Faust. Sie hat sich in ihn verliebt und kann es nicht ertragen, dass Faust nicht bei ihr ist, denn sie vermisst ihn sehr. Gretchen fügt dem hinzu, sie finde ihre Ruhe „nimmermehr“ (V. 3377). Dies deutet daraufhin, dass ihre Liebe zu Faust so stark ist, dass sie ihn niemals vergessen möchte. Außerdem wird dadurch hervorgehoben, dass sie die Entfernung zwischen sich und Faust nicht ertragen kann und ihn immer in ihrer Nähe haben möchte. Wenn Faust nicht in ihrer Nähe ist, ist sie unzufrieden und vermisst ihn, denn ohne ihn könnte sie nicht mehr leben. Dass Gretchen ohne die Nähe zu Faust gar nicht mehr überleben kann wird ebenfalls zum Ausdruck gebracht, wenn sie in der zweiten Strophe erklärt: „Wo ich ihn nicht hab / Ist mir das Grab“ (V. 3378 f.). Ebenfalls erwähnt sie, dass „Die ganze Welt“ (V. 3380) ihr „vergällt“ (V.3381) sei. Dadurch wird die starke Abhängigkeit Gretchens von Faust beschrieben, denn ohne ihn sieht sie im Leben keinen Sinn mehr. Ihr ist jede Freude genommen, wenn Faust nicht bei ihr ist. Das Verb „vergällt“ (V. 3381) ist negativ konnotiert. Betrachtet man im weiteren Verlauf die Konnotierung der Wörter, mit denen Gretchen sich und ihre Gefühlswelt beschreibt fällt auf, dass auch diese negativ konnotiert sind, wie der Kopf, der „verrückt“ (V.3383) und der Sinn, der „zerstückt“ (V. 3385) ist. Faust hingegen beschreibt sie ausschließlich mit positiv konnotierten Begriffen, wie sein „hoher Gang“ (V. 3394) oder seine „edle Gestalt“ (V. 3395). Sie stellt einen hohen Kontrast zwischen sich und Faust dar und bezeichnet ihn als einen starken und sich selbst als einen schwachen Charakter dar. In der dritten Strophe wird durch die Aussage Gretchens, „Mein Armer Kopf / Ist mir verrückt, / Mein armer Sinn / Ist mir zerstückt“ (V.3382 ff.) ihre neue Denkweise dargelegt, welche sie noch nicht ganz begreifen kann, da sie noch nie so empfunden hat. Hier liegen zudem Parallelismen vor, denn die Verse setzen abwechselnd mit „Mein armer“ (V. 3382 / V. 3384) oder „Ist mir“ (V. 3383 / V. 3385) ein, wodurch die Verse miteinander verbunden werden. Außerdem sind Personifikationen zu erkennen, denn ihrem Kopf und Sinn wird das Adjektiv „armer“ (V. 3382 / V. 3384) hinzugefügt. Dies soll Gretchens innere Unruhe und Überforderung mit dieser Situation betonen. Anschließend wird der Refrain wiederholt, was die Gretchens Gefühle verstärkt verdeutlicht. In Strophe fünf sagt Gretchen, dass sie „nur“ (V. 3390) nach Faust „Zum Fenster hinaus“ (V. 3391) schaut und nur „Nach ihm […] Aus dem Haus“ (V.33992) geht. Gretchen hofft immer ihn zu sehen, oder ihm zu begegnen, weil sie ständig Sehnsucht nach ihm hat. Für sie zählt nur noch Faust, denn sie ist stark abhängig von seiner Liebe und nur er erhält sie am Leben, was besonders durch den Parallelismus „Nach ihm nur“ (V. 3390 / V. 3392) zum Ausdruck gebracht wird. Gretchen reflektiert in der sechsten Strophe die äußeren Merkmale Fausts. In dieser Strophe geht es nicht mehr um die Gefühle Gretchens, sondern darum, wie sie Fausts äußeres Erscheinungsbild wahrnimmt. Sein „hoher Gang“ (V. 3394) und seine „edle Gestalt“ (V. 3395) faszinieren sie und auch das „Lächeln“ (V. 3396) seines Mundes und die „Gewalt“ (V. 3397) seiner Augen lassen sie nicht mehr los. Dadurch wird deutlich gemacht, dass Gretchen alleine aufgrund seines äußerlichen Erscheinungsbildes in ihn verliebt ist. Jeder Vers dieser Strophe setzt mit dem Possessivpronomen „sein“ ein, was bekräftigt, dass es hier ausschließlich um Faust geht. Zudem werden ihre Aussagen über „Seines Mundes Lächeln, / Seiner Augen Gewalt“ (V. 3396 f.) durch bekräftigende Substantive verstärkt, was widerspiegelt, wie diese auf sie wirken. Anschließend, in der siebten Strophe, geht Gretchen auf die inneren Werte Fausts ein und erwähnt dabei „seiner Rede / Zauberfluss“ (V. 3398 f.), wodurch darauf hingedeutet wird, dass sie nicht ausschließlich von seinem äußeren Erscheinungsbild, sondern auch von seinen inneren Werten beeindruckt ist. Die Art, wie Faust sich aufgrund seiner Bildung ausdrückt ist für sie als ein bürgerliches junges Mädchen etwas Besonderes und Faszinierendes. Des Weiteren spricht sie von seinem „Händedruck“ (V. 3400) und seinem „Kuss“ (V. 3401). Dies verdeutlicht, dass die Berührungen Fausts für Gretchen ein außergewöhnliches Gefühl sind und sie sich sehr nach jenen sehnt. Daraufhin wird der Refrain erneut wiederholt. Schließlich folgt die Aussage Gretchens „Mein Busen drängt / Sich nach ihm“ (V. 3406), was zeigt, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt und ihn begehrt, was ein Kontrast zu ihrem bisherigen tugendhaften Verhalten ist. In dieser Strophe liegt ein Tempuswechsel vor, denn diese Aussage steht im Indikativ und die Darauffolgende „Ach dürft ich fassen / Und halten ihn!“ (V. 3408 f.) im Konjunktiv. Sie möchte die Anwesenheit Fausts spüren, weiß aber, dass dies nicht einfach so möglich ist. Die Interjektion „Ach“ (V. 3408) betont die Sehnsucht und das Verlangen Gretchens nach Faust. Die letzte Strophe des Monologs beginnt mit den Worten „Und küssen ihn“ (V. 3410). Dieser Vers steht mit der Aussage „Und halten ihn“ (V. 3409) aus der neunten Strophe in Verbindung. Sie bilden zusammen einen Parallelismus, welcher diese beiden Strophen und konkret diese beiden Verse miteinander verknüpft, denn durch Beide wird die durch Faust ausgelöste Reaktion Gretchens, nämlich ihre Begierde nach ihm, zum Ausdruck gebracht. Die zu analysierende Textstelle endet damit, dass Gretchen an Fausts Küssen „Vergehen“ (V. 3413) möchte. Dies deutet erneut auf ihre Abhängigkeit von ihm hin, denn sie möchte sich ihm voll und ganz hingeben, da nichts anderes mehr für sie zählt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Szene die Abhängigkeit Gretchens verdeutlicht. Sie ist nur auf Faust fokussiert, denn für sie ist ihre Außenwelt nicht mehr viel wert. Nur noch Faust ist ihr wichtig, weil sie ihn liebt. Sie ist völlig verwirrt von den neuen Gefühlen, die sie für ihn empfindet, da sie vorher sehr tugendhaft gewesen ist und diese daher nicht gekannt hat.



Jan

Johann Wolfgang Goethe „Faust“ Seite 98f. Analyse


Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe, handelt es sich um eine Tragödie. Sie spielt zeitlich gegen Ende des Mittelalters und wurde im Jahre 1808 veröffentlicht und 1829 war ihre Uraufführung. Thematisch geht es um das Unendliche streben nach Wissen. Der Textauszug findet nach dem Kapitel „Wald und Höhle“ statt und ist für den Weiteren Verlauf insofern wichtig, dass man den Gedankengang Gretchens besser nachvollziehen kann. Am Anfang der Tragödie schließen Mephistopheles (der Teufel) und Gott einen Pakt : Mephistopheles möchte den Menschen Heinrich Faust (einen Knecht Gottes) zum Bösen bekehren und dessen Seele erlangen, indem er ihm zu Glück verhilft. Gott ist sich gewiss diese Wette zu gewinnen und geht darauf ein. Währenddessen resigniert Faust ohne vom Pakt bescheid zu wissen, da er nach fehlendem und für ihn nicht zu erlangendem Wissen über das Leben und das Übermenschliche strebt. Dann erscheint ihm Mephistopheles als Hilfe und verschafft ihm Lebenseinblicke in die Gesellschaft. Später wird Faust ein Hexentrank überreicht, welcher ihn 30 Jahre jüngern lässt, worauf er Margarete, ein vierzehn Jähriges Mädchen kennenlernt und sich in sie verliebt. Aus diesem Grund versucht er durch Mephistopheles Hilfe Margarete für sich zu gewinnen und es gelingt ihm auch. Nach einiger Zeit treffen sie auf Margaretes Mutter und Margarete überreicht ihr ohne ihr Wissen einen Schlaftrank Mephistopheles um eine gemeinsame Nacht mit Margarete verbringen zu können. Anschließend stirbt Margaretes Mutter durch diesen Trank. Als Faust und Mephistopheles auf Margaretes Bruder treffen, liefern der Bruder und Faust sich ein Duell, welches tödlich für Margaretes Bruder endet. Aufgrund dieser Tat fliehen Faust und Mephistopheles zum Blocksberg. Dort bekommt Faust eine Eingebung, dass Margarete in Gefahr schwebt und kehrt in die Stadt zurück. Er findet sie in einem Kerker auf weil die vor Kurzem noch schwangere Margarete ihr gemeinsames Kind getötet hat. Obwohl Faust sie befreien möchte, überwiegt Margaretes Schuldgefühl, weshalb sie statt mit ihm zu fliehen lieber im Kerker bleiben und sterben möchte. Daraufhin geht Faust hinfort. Der Textauszug besteht aus Zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Das Reimschema besteht hauptsächlich aus einem gebrochenen Kreuzreim, Paar- und Kreuzreim sind allerdings auch vertreten. Die erste Strophe wird zweimal wiederholt und fungiert als eine Art Refrain.


Die zu analysierende Textstelle setzt mit dem gebrochenen Kreuzreim „Meine Ruh ist hin / Mein Herz ist schwer / Ich finde sie nimmer / Und nimmermehr“ (V.3374ff.) ein. Dies ist eine Aussage Gretchens, welche allein am Spinnrad sitzt. Da sie allein ist redet sie entweder mit sich selbst oder denkt nach. Sie denkt an Faust, was dadurch deutlich wird, dass ihre „Ruh“ (V.3374) hin und ihr „Herz“ (V.3375) schwer ist. Sie scheint unter Liebeskummer zu leiden und vor lauter Gedanken (an Faust) nicht zur „Ruh“(V.3374) kommen zu können. Mit dem Pronomen „Sie“ (V.3376), welche sie nimmer und nimmermehr findet, könnte sie die Liebe meinen, was darauf schließen könnte, dass sie von ihr (der Liebe) bzw. einem ehemaligen Partner enttäuscht wurde und nun denkt sie könnte keine Liebe mehr finden/erfahren und nie wieder glücklich werden. Der gebrochenen Paarreim verdeutlicht diese Liebe, welche auch gebrochen ist. Daraufhin sagt sie „Wo ich ihn nicht hab / Ist mir das Grab / Die ganze Welt / Ist mir vergällt“ (V.3378ff.) Mit „ihn“ (V.3378) meint sie Faust, welcher wenn er nicht wäre sie ins „Grab“ (V.3379) bringen also umkommen lassen würde und ihr die ganze Welt „vergällt“ (V.3381), also verderben würde. Dies unterstreicht ihren Liebskummer und ihre Sehnsucht nach Faust. Der Paarreim dieser Strophe zeigt, dass sie nur als Paar existieren können/wollen. Dass sie vor Liebe blind geworden ist und keinen „Sinn“ (V.3384) mehr hat zeigt der Satz „Mein armer Kopf / Ist mir verrückt / Mein armer Sinn / Ist mir zerstückt“ (V.3382ff.) Der gebrochene Paarreim verdeutlicht den Sinn Gretchens, welcher auch gebrochen ist. Als nächstes wiederholt sie die erste Strophe, welche dadurch nochmals verdeutlicht wird und eine Art Kern ihrer Gedanken ist. Ihre Abhängigkeit zu Faust, wie in der zweiten Strophe beschrieben wird nochmals verdeutlicht indem sie sagt „Nach ihm nur schau ich / Zum Fenster hinaus / Nach ihm nur geh ich / Aus dem Haus“ (V.3390ff.) Mit „ihm“ (V.3390) ist Faust gemeint, welcher zurzeit die einzig wichtige Person in Gretchens Leben zu sein scheint, da sie „nur“ (V.3390) nach ihm schaut und „nur“ (V.3392) nach ihm geht. Ihre Verbundenheit wie, dass sie nur zusammen gehen werden in dieser Strophe durch einen Paarreim ausgedrückt. Sie beschreibt Faust durch die Worte „Sein Hoher Gang / Sein´ edle Gestalt / Seines Mundes Lächeln / Seiner Augen Gewalt / Und seiner Rede / Zauberfluss / Sein Händedruck / Und ach sein Kuss“ (V.3394ff.) Diese Aspekte sind durchweg positiv und bauen aufeinander auf, wobei aus dem weniger für Gretchen wichtigen „Gang“ (V.3394) der sehr wichtige „Kuss“ (V.3401) wird. Die erste der beiden Strophen ist eine Anapher, welche sein Aussehen und seine Taten beschreibt. Gretchen wirkt sehr von seinem Aussehen aber auch von Dingen wie „seiner Rede / Zauberfluss“ (V.3398ff.) beeindruckt. Daraufhin wiederholt sie ein drittes und letztes mal die erste Strophe, den Kern ihrer Gedanken und beendet sie durch die Sätze „Mein Busen drängt / Sich nach ihm hin / Ach dürfte ich fassen / Und halten ihn / Uns küssen ihn / So wie ich wollt / An seinen Küssen / Vergehen sollt“ (V.3406ff.) Diese gebrochenen Kreuzreime zeigen ihr Verlangen zu Faust, welchen sie „fassen“ (V.3408), „halten“ (V.3409) und auch „küssen“ (V.3410) will. Das Verb „drängen“ (V.3406) verdeutlicht erneut ihre Abhängigkeit zu Faust und ihren Liebeskummer zu ihm, wobei die gebrochenen Kreuzreime ihre früher zerstörte Liebe als einen Vergleich zu ihrem Liebeskummer setzen.


Durch meine Analyse des Textauszuges bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Gretchen über ihr altes Leben und ihre jetzige Situation nachdenkt und zu dem Schluss kommt dass sie Faust liebt und ihn auch ihrer Seite braucht

Alina


Gretchens Stube Die Tragödie ‚Faust‘ wurde von Johann Wolfgang von Goethe 1808 in der Zeit der Aufklärung des Sturm und Drangs und somit der Beginn der Moderne in Europa geschrieben. Das Drama thematisiert die Leitgedanken der Religion, Liebe und Wissenschaft, die den Menschen zufrieden stellen soll. Mit Faust repräsentiert Goethe eine gierige Person, die versucht, Grenzen des Möglichen zu überschreiten. Somit beabsichtigt der Autor die Menschheit über den Massen Konsum und die damit wachsende Unzufriedenheit des Menschen aufzuklären. Die Tragödie handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt, mehr Wissen zu erlangen. Das Kapitel ‘ Gretchens Stube ‘ (VV.3374-3413) ist eine wichtige Szene im Buch, da Gretchens Gefühle zu Faust durch ein Lied offenbart werden. Faust hat Gretchen auf der Suche nach seiner großen Liebe, nachdem er verjüngt wurde gefunden. Sie haben sich unsterblich ineinander verliebt und sich beim ersten Treffen im Gartenhaus bei ihr zu Hause geküsst. Die Szene Gretchens Stube, gibt dem Leser einen Einblick in die Gefühlswert und dem Charakter Gretchens. Sie verdeutlicht ihre Liebe, was ein Ausgangspunkt aller draufkommenden Handlungen Gretchens darstellt. Im weiteren Verlauf der Tragödie folgen schlimme Schicksäle. Ihre Mutter stirbt an den Schlaftropfen, die ihr von Faust gegeben wurden, ihr Bruder Valentin wird durch Aufforderung von Mephisto von Faust erschlagen. Zudem wird Gretchen Mutter und tötet ihr Kind jedoch. Sie wird zur Todesstrafe verbannt. Faust versucht sie zu retten, jedoch erlöst Gott Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette, welche Mephisto und Gott am Anfang des Dramas abgeschlossen haben. Mephistos Aufgabe liegt darin, Faust glücklich zu machen und ihn vom rechten Wege Gottes anzubringen. Faust und Mephisto schließen einen verhängnisvollen Pakt ab. Faust vertraut sich Mephistopheles an und wenn er die Wette gewinnt, gehört Faust Mephistos Seele. Der folgende Textauszug ist ein Lied, welches aus zehn Strophen mit jeweils vier Versen geschrieben ist. Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen. In Strophe zwei ist ein Paarreim und in Strophe fünf ein Kreuzreim. Ein reines Metrum hat das Lied nicht. Der Auszug ist im Hakenstil geschrieben, da der Übergang vom einen Vers zum anderen abbricht. Diese Art von Schreibstil verdeutlicht die Unsicherheit und Verzweiflung Gretchens Gefühlen. Im 20. Kapitel des Dramas sitzt Gretchen alleine mit einem Spinnrad in ihrer Stube. Sie braucht Zeit für sich, bemerkt jedoch, dass sie völlig verzweifelt ist und ihre Nähe zu Faust sucht. In Vers 3374 beginnt sie sich selbst zu kritisieren “ Meine Ruh ist hin“ (V.3374). Sie ist ganz aufgebracht und bemerkt, dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss. Sie bekommt Herzklopfen und trägt eine schwere Last auf ihrem Herzen. Die Metapher “Mein Herz ist schwer“ (V.3375) unterstreicht ihre Verzweiflung und die Synästhesie “schwer“ (V.3375) lässt ihre Gefühlslast in ihrem Körper widerspiegeln. In dieser Strophe redet Gretchen immer nur über sich selbst und verdeutlicht das mit Versanfängen “Meine, Ich“ (V. 3374ff.). Sie findet “nimmer“ (V.3376) zu sich zurück und verstärkt dieses Gefühl klimatisch mit “nimmermehr“ (V.3377). Sie findet keine Alternative mehr und versucht mit der Repetition ihre Gefühle dem Leser einzuprägen. Sie sehnt sich so sehr nach Faust, sie braucht ihn überall , denn “ wo [sie] ihn nicht ha[t]“ (V.3378), “ist [ih]r das Grab“(V.3379). Sie verwendet metaphorische Sprache und sagt, dass sie ohne Faust ans Ende ihres Lebens stößt und es in diesem Zustand für Gretchen keinen Sinn mehr macht, zu leben. “Die ganze Welt“(V.3380) spricht gegen sie und wollen ihr die Freude am Leben nehmen(vgl.V.3381). Faust ist ihr Ein und Alles. Sie beschuldigt die ganze Welt, außer Faust, dass sie Schuld an ihrer Verzweiflung und Sehnsucht nach Faust sind. Folgend geht sie auf die Konsequenzen ihres eigenen Körpers ein. Durch Verben wie “verrückt“(V.3383) und “zerstückt“(V.3385) wird das Gefühlschaos in Gretchen und die Wirkung des Entzugs auf sie selbst verdeutlicht. Durch die Replikation “armer“(V.3382) und (V.3384) wird ihre eigenes Bedauern verdeutlicht und ausgesagt, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnet. Sie personifiziert ihren Kopf und ist voller negativen Gefühlen und Gedanken. Sie kann nicht mehr klar denken. Ihre Gedanken sind “zerstückt“(V.3384). In der vierten Strophe werden Faust und Gretchen näher beschrieben und ihre Sehnsucht und Verzweiflung erneut zum Ausdruck gebracht. Die Repetition der ersten Strophe (vgl.V.3374-3377), bringt Gretchens Ausmaß innerer Unruhe erneut vor Augen und der Klimax und somit die Aussage, dass sie “nimmer“, “nimmermehr“(vgl.V.3388f.) zur Ruhe kommen wird verstärkt. Folgend wird durch die Anapher “Nach ihm nur“(V.3390,3392) der Fokus auf Faust gesetzt, denn nur sie “schau[t]… [z]um Fenster hinaus“(V.3390f.) und nur sie “geh[t]…/[a]us dem Haus“(V.3393). Gretchen würde alles dafür tun um Faust wieder zu sehen. Faust gibt ihr somit die Chance in Freiheit zu leben, da sie für einen Moment nicht in ihrer Stube sitzt und eingeengt und gefangen von ihrem Leben ist. Dies zeigt die Hoffnung Gretchens auf eine Wende oder Neustart in ihrem Leben. Ihre Zuneigung zu Faust wird in der fünften Strophe näher beschrieben. Zunächst beschreibt Gretchen seine äußerer Erscheinung “Sein hoher Gang“(V.3394), “Sein[e] edle Gestalt“(V.3395), “Sein[..] Mundes Lächeln“(V.3396) und “Seine […] Augen Gewalt“(V.3397). Sie ist von seiner Art und Weise total begeistert und stellt ihn als etwas ganz besonderes dar. Sie stellt Faust durch die hochgestochenen Adjektive “hoher“(V.3394), “edle“(V.3395) und “Mundes Lächeln“(V.3396), welches alles positive Aspekte über ihn sind dar und stellt seine “Augen Gewalt“(V.3397) als Gegensatz und große Macht dar. Sie zeigt metaphorisch, welche starke Erscheinung Faust auf sie hat. Aufgrund, dass sie immer “Sein“(V.3394) benutzt, ist dies eine Anapher und verdeutlicht ihre Zuneigung. Auch in den zwei weiteren Versen , bezieht sie sich auf Faust (vgl.V.3396f.. Weiterhin schwärmt sie von Faust. Sie liebt “Seine[…] Rede“(V.3398), seine Sprache und Stimme. Sie erinnert sich an ihre gemeinsamen Gespräche und setzt diese mit “Zauberfluss“(V.3399) gleich. Diese Metapher deutet auf eine Überschüttung von Worten, die sie beeindruckt. Mit seiner Stimme verzaubert er Gretchen und “Sein Händedruck“(V.3400) deutet auf ihre Nähe zueinander. Durch die Interjektion “ach!“(V.3401) und “sein Kuss“(V.3402), drückt sie ihre Liebe aus und ist total euphorisch. Gretchen ist verträumt und kann die Erinnerungen und Berührungen gegenseitig nicht mehr vergessen. Durch die erneute Replikation der ersten Strophe, überhebt sie ihren Drang zu Faust und zeigt, wie wichtig Faust ihr ist. Sie kommt nicht von ihm los und ist total unruhig. Zudem ist sie verzweifelt, Faust jemals nochmal zu sehen und erhofft sich ein erneutes Wiedersehen(vgl.V.3402-3405). In der neunten Strophe wird sie ganz persönlich und fühlt sich mit “[ihrem] Busen“ zu Faust [ge]drängt“(V.3407). Sie wünscht sich ihn “fassen“(V.3408) und “halten“(V.3409)zu können. Diese Adjektive verdeutlichen ihre Sehnsüchte, Nähe und Zärtlichkeit. Zum Schluss ihres Liedes denkt sie in ihre Zukunft. Sie erläutert ihre Vorstellung, wie sie später leben möchte. Die entscheidende Aussage“Sein Kuss“(ebd.) bestätigt dieses Gefühl und lässt vor Augen führen, wie wichtig ihr späteres Leben ist. Sie möchte bis zum Tod “ An seinen Küssen/[v]erderben“(V.3412f.). Jedoch ist der Traum nicht real und deutet auf eine Häufigkeit von Küssen hin. Sie hofft, das ihr Wunsch in Erfüllung geht. Abschließend lässt sich sagen, dass die Textstelle die zwangvolle Zuneigung und Begierde Gretchens, nach Faust von großer Bedeutung ist. Sie spiegelt ihre Liebe und ihr Gefühlschaos wieder. Auch ihre unstillbare Sehnsucht ist in diesem Textauszug deutlich erkennbar. Mit Hilfe von vielen rhetorischen Mitteln, wie zum Beispiel Repetition, Replikation, Metaphern, Anaphern und Interjektion bringt sie ihre Gefühle sehr gut zum Ausdruck.


Madita

Der Textausschnitt „Gretchens Stube“ aus der Tragödie „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht im Jahre 1808 thematisiert die Erkenntnis darüber nicht in der Lage zu sein, alles wissen zu können.

(Inhaltsangabe)

Der Textauszug „Gretchens Stube“ handelt von Gretchens Erkenntnis,welche sich über ihre Gefühle gegenüber Faust bewusst wird. Der Textauszug ist in 10 Sinnabschnitte gegliedert, wobei jeder Sinnabschnitt für eine Strophe steht. Jede Strophe besteht aus 4 Versen.In allen Strophen ist ein Kreuzreim vorzufinden außer in Strophe 2, dort wurde ein Paarreim benutzt.Die verwendeten Kreuzreime sind allerdings unreine Reime. Die erste Strophe kommt in dem Textauszug 3 mal vor. In dem kurzen Monolog von Gretchen erhält der Leser einen Einblick in Gretchens Gedankenwelt, dies erkennen wir bereits an den ersten beiden Strophen, in denen Gretchen über ihren Liebeskummer erzählt und darüber, dass sie nicht ohne Faust sein möchte und die ganze Welt gegen die Liebe von Gretchen und Faust zu sein scheint. In der dritten Strophe erfahren wir, dass Gretchen nicht mehr Herr ihrer Sinne ist, da sie immer zu nur an Faust denken muss. Dies erkennt man an der Metapher „mein armer Kopf ist mir verrückt“ (V.3382 f.) Hier wird durch die Metapher die Tragik der Gefühle zu Faust unterstrichen In Strophe fünf wird durch die Verwendung einer Anapher „nach ihm“ (V.393f.) . betont, dass es für Gretchen nur noch Faust gibt. In Strophe sechs himmelt Gretchen Faust an und wir erfahren was ihr an ihm gefällt, dies wird erneut mit zwei Anaphern unterstrichen. Ebenfalls wird dadurch verdeutlicht, wie wichtig Faust für Gretchen ist und dies wird hervorgehoben durch Wörter wie z.B „hoher Gang, edle Gestalt und Mundes Lächeln“ (V. 3394 f.). In Strophe sieben geht es weiterhin um Gretchen, die von Faust schwärmt und in den ersten beiden Versen dieser Strophe ist eine Anlehnung an den Zaubertrank , den Faust getrunken hat „ und seiner Rede zauberfluss“ (V. 3398 f.) und mit der Interjektion „und ach sein Kuss“ (V. 3401) wird darauf aufmerksam gemacht, dass Gretchen von Faust träumt, ihn gerne bei sich hätte und ihn küssen würde. In den letzten beiden Strophen findet ein tempuswechsel von Präsens zu Konjunktiv statt,wobei Zukunftswüsche geäußert werden. In der Strophe neun gibt Gretchen zu verstehen das sie ein sexuelles Interesse an Faust hat, dies wird durch die Personifikation „mein Busen drängt sich nach ihm“ (V. 3406 f.) betont. In der letzten Strophe sagt Gretchen, dass sie Faust küssen möchte „ und küssen ihn, so wie ich wollt“ (V.3410 f.) und zeigt damit, dass sie sich eine Zukunft mit ihm wünscht und sich nach ihm sehnt.

Die oben analysierte Textstelle zeigt, die Gefühle von Gretchen zu Faust und gleichzeitig ihre innere Zerrissenheit da es zu Beginn so schien, als würde Gretchen ihre Gefühle zu Faust nicht zulassen wollen . Allerdings nach Betrachtung dieses Textausschnittes scheint es so als hätte sich Gretchen dafür entschieden ihre Gefühle zu Faust zuzulassen und sich ihm hinzugeben.