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Dadurch, dass Goethes Werk bereits seit über 200 Jahren bestand und Anerkennung in der Gesellschaft hat, erfüllt es auch das letzte Merkmal eines literarischen Kunstwerkes und kann nach W. Emrich so betitelt werden. | Dadurch, dass Goethes Werk bereits seit über 200 Jahren bestand und Anerkennung in der Gesellschaft hat, erfüllt es auch das letzte Merkmal eines literarischen Kunstwerkes und kann nach W. Emrich so betitelt werden. | ||
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Version vom 27. Januar 2020, 19:14 Uhr
Inwiefern ist
a) "Woyzeck" b) "Faust I"
ein - nach Emrich - literarisches Kunstwerk?
Inhaltsverzeichnis |
M.G.
a) Nach W. Emrich muss ein Werk verschiedene Aspekte beinhalten, um als literarisches Kunstwerk betitelt werden zu können. Im Folgenden wird anhand dieser Aspekte beurteilt, inwieweit das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner ein literarisches Kunstwerk ist.
Der Leser könne beim Lesen eines literarischen Kunstwerkes die Intention des Werkes nie ganz erfassen, da das Werk immer wieder neue Sichtweisen ermöglichen solle (vgl. Z.5ff.). Mit „andere[n] Lebensformen, Zeiten und Vorstellungen eröffnen sich neue Sicht- und Denkweisen" (Z.7f.). Der Leser hat also einen Interpretationsspielraum, der sich je nach Situation erweitert und verändert. Der Inhalt des Dramas „Woyzeck“ befasst sich mit der Darstellung der Reichweite zwischen Arm und Reich und inwieweit die reicheren Schichten privilegiert sind. Es gibt aber auch noch verschiedene weitere Ansätze, wie man die Situation Woyzecks deuten kann. So spielt auch das uneheliche Kind Woyzecks eine Rolle.
Des Weiteren findet Emrich, dass ein Werk aus seiner „spezifisch historischen Begrenztheit oder Einseitigkeit befreit werden“ (Z.5f.) sollte. Das Werk soll also nicht in einer bestimmten Phase Bedeutung haben, sondern soll immer aktuell sein. Woyzeck wurde 1836 verfasst und stellt trotzdem heute noch Bestandteil des Lehrplans dar. Die Thematik der Spaltung zwischen Arm und Reich ist auch heute in einer etwas anderen Dimension noch aktuell.
Auch wichtig ist ein „Beziehungsgewebe“ (Z.4). Der Inhalt, die Form als auch die Sprache sollen miteinander verbunden sein und so den Gesamtkontext und die Intention besser zum Ausdruck bringen, denn „[j]e mannigfacher, reicher, beziehungsvoller das Kontinuum der Reflexion, d.h. die sinnvolle Beziehung aller Teile zueinander strukturiert ist, umso ranghöher ist das Kunstwerk“ (Z.30ff.). Das ist Büchner in seinem Drama „Woyzeck“ auch gelungen, denn der Inhalt wird durch Ausdrücke des Tambourmajors gegensätzlich denen Woyzecks deutlich.
Aufgrund der bisher dargestellten Punkte wird deutlich, dass das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner als ein literarisches Kunstwerk nach Emrich betitelt werden kann. Die Aktualität der Thematik ist auch über die Epoche, in der das Drama erstveröffentlicht wurde, hinaus aktuell. Außerdem ergeben sich durchaus verschiedene Deutungsmöglichkeiten und es ist dem Autor gelungen, Inhalt, Form und Sprache miteinander in Beziehung zu bringen.
Linda
a) In seinem Text "Das Problem der Wertung und Rangordnung literarischer Werke" aus "Geist und Widergeist" stellt W. Emrich verschiedene Kriterien auf, nach denen man bewerten kann, ob man Literatur als ein literarisches Kunstwerk bezeichnen kann. Im Folgenden wird dabei herausgestellt, ob es sich bei dem Drama „Woyzeck“ (von Georg Büchner geschrieben und 1834 geschrieben) nach der Auffassung Emrichs um ein literarisches Kunstwerk handelt.
Nach Emrich spielt zunächst das „Zusammenspiel von Inhalt und Form“ (Vgl. Z.3f.) eine wichtige Rolle. Der Inhalt muss also so verpackt sein, dass verständlich wird, was der Autor damit sagen möchte.
Das Drama Woyzeck erzählt zunächst die Geschichte eines jungen Mannes, jedoch sind die Figuren ,und das was sie sagen, so gewählt, dass der Leser versteht, das der Autor damit den großen Unterschied zwischen Arm und Reich darstellen möchte.
Ein weiteres Kriterium ist es, dass man den Text nicht nur in einem bestimmten Kotext verstehen kann, sondern auch auf „andere Lebensformen, Zeiten und Vorstellungen“(Z.7f.) beziehen kann.
Auch das ist im Drama Woyzeck gelungen. Das Thema der großen Spanne zwischen Arm und Reich ist beschäftigte die Menschen nicht nur zur Zeit um 1834 sondern ist auch heute noch sehr aktuell. Reiche Menschen bekommen viel Ansehen und Ärmere hingegen haben kaum Möglichkeiten, ausreichend zu verdienen oder auf zu steigen.
Allgemeiner formuliert ist es Emrich wichtig, dass man ein literarisches Kunstwerk nie „zu Ende deuten kann“ (Vgl. Z.6) und es verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten gibt.
Auch das trifft auf das Drama zu, da jeder, auch heute noch, etwas anderes für sich dort heraus ziehen kann.
Somit kann man zu dem Schluss kommen, dass das Drama „Woyzeck“ nach der Auffassung Emrichs als ein literarisches Kunstwerk bezeichnet werden kann.
Irina
a) W. Emrich erläutert in dem Textauszug seines Textes ,,Das Problem der Wertung und Rangordnung literarischer Werke”, welcher 1965 veröffentlicht wurde, Kriterien für ein literarisches Werk.
Emrich beschreibt, dass der Inhalt eines literarischen Textes ,,kompositorisch und sprachlich in ein Beziehungsgewebe gebracht” (Z. 3 f.) wird, wodurch die ,,einzelnen Inhalte und Formen aus ihrer spezifischen historischen Begrenztheit oder Einseitigkeit befreit werden” (Z. 4 f.). Der Autor greift also auf Themen zurück, die weiterhin Bestand in der Gesellschaft haben.
In dem Drama ,,Woyzeck”, welches von Georg Büchner verfasst wurde, werden ebenfalls Themen angesprochen, die auch noch heute thematisiert werden. Das Drama befasst sich beispielsweise mit den Unterschieden zwischen Arm und Reich.
W. Emrich erklärt, dass literarische Texte einen ,,Bedeutungsreichtum entfalten, der nie zu Ende reflektiert werden kann” (Z. 6). Der Autor schafft damit also einen großen Interpretationsspielraum für den Leser.
In dem Drama ,,Woyzeck”, spiegelt sich diese weit gefächerte Möglichkeit der Interpretation wieder, da jeder Leser die Situation in der sich Woyzeck befindet anders beurteilt, bzw. interpretiert.
Laut Emrich müssen literarische Werke eine ,,Fülle psychologischer, religiöser, soziologischer […] Deutungsmöglichkeiten” (Z. 22 f.) entfalten, wodurch der Leser das Bedürfnis hat, sich mit dem jeweiligen Werk erneut zu beschäftigen, um die unendlichen Interpretationsansätze nachzuvollziehen (vgl. Z. 23 ff.).
Der Inhalt in ,,Woyzeck” verleitet den Leser auf Grund der widersprüchlichen Aussagen zwischen den einzelnen Charakteren, ebenfalls dazu, das Drama erneut zu lesen.
Desweitern erklärt W. Emrich, dass der Inhalt eines literarischen Werkes sehr realitätsbezogen ist (Z. 30 f.), was ebenfalls in dem Drama ,,Woyzeck” der Fall ist, da die angesprochenen Themen in diesem Drama aktuell sind.
Zusammengefasst erkennt man, dass es sich bei dem Drama ,,Woyzeck”, laut Emrichs Textauszug, um ein literarisches Werk handelt. Es weist viele verschiedene Interpretationsansätze auf und ist realitätsbezogen.
Fabian
b) Das Drama „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, welches in den Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs, der Klassik und der Romantik entstanden ist, da Goethe es von 1775 bis 1806 schrieb, lässt sich mit den Kriterien der Wertung literarischer Werke von Emrich bewerten.
Emrichs erstes Kriterium ist, dass der Inhalt mit der Form des Textes und der verwendeten Sprache „in ein Beziehungsgewebe gebracht“ (Z. 4) wird, um so den Inhalt mit der Form und der Sprache künstlerisch zu vermitteln. Dieses Kriterium trifft auf Goethes „Faust“ zu, da das gesamte Drama mit sprachlichen Mitteln und ebenso mit Reimen ausgeschmückt ist, was das gesamte Werk äußerst poetisch und künstlerisch wirken lässt.
Die Vielzahl der sprachlichen Mittel in jeder einzelnen Szene stellt für die Leser beziehungsweise Theaterbesucher einen großen Interpretationsspielraum, sowie einen „Bedeutungsreichtum […] der nie zu Ende reflektiert werden kann“ (Z.6),her, was das zweite Kriterium Emrichs ist. Wie groß dieser Bedeutungsreichtum bei Faust ist wird dadurch deutlich, dass selbst mehrmaliges Lesen oft nicht zum vollen Verständnis des Werkes reicht, was daran liegt, dass es eben so viele Interpretationsspielräume gibt, die beim einfachen Lesen gar nicht alle wahrgenommen werden können.
Auch das dritte Kriterium, nämlich dass das Werk eine von Zeit und Kultur unabhängige Bedeutung hat (vgl. Z. 7f.), erfüllt Goethes Drama, da es sich je nach Kultur auf verschiedene Weisen interpretieren lässt und die Themen des Dramas zeitlos sind.
So etwa das Streben nach übermenschlichem Wissen, was auch heute noch aktuell ist, da in der Wissenschaft stets neues Wissen erlangt werden soll, um immer bessere futuristische Geräte zu entwickeln. Faust glaubt sich über die Natur hinwegsetzen zu können, was sich auch heute im rücksichtslosen Verhalten vieler Menschen gegenüber Tieren und der Umwelt widerspiegelt. Allgemein thematisiert Faust die tiefsten Begierden der Menschen, weshalb Faust unabhängig von Zeit, Raum und Kultur eine Bedeutung hat.
Emrich fasst zusammen, dass der literarische Rang von der Bedeutungsvielfalt, der Verflechtung von Sprache, Form und Inhalt, so wie von der Nähe zur menschlichen Wirklichkeit abhängig ist (vgl. Z. 26ff.).
Da die Interpretationsfreiheit sehr groß ist, der Inhalt sehr gut mit Form und Sprache in Beziehung gesetzt ist und die Themen für alle Menschen, unabhängig von Kultur, Lebensraum und Lebenszeit, relevant sind, würde ich „Faust - Der Tragödie Erster Teil“ einen hohen Rang der literarischen Ordnung zuordnen.
JR
a) Woyzeck
Der Textauszug aus dem Sachtext „Das Problem der Wertung und Rangordnung literarischer Werke“ welcher von W. Emrich in Jahre 1965 im Buch „ Geist und Wiedergeist“ veröffentlich wurde beschäftigt sich mit der Bewertung von literarischen Werken und die Kriterien für eine solche Bewertung.
Ein erstes Kriterium für ein literarisch wertvolles Werk ist ein „Beziehungsgewebe“ (Z.4) zwischen Sprache, Form und Inhalt des Werkes. Das Ziel eines literarisch wertvollen Werkes ist, dass die Bedeutung des Textes die Handlung überschreitet und somit nicht mit dieser endet. Die Bedeutung des Werkes sollte ebenfalls mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulassen, zeitlos sein und in vielen Kulturkreisen anerkannt werden können. Denn laut der These des Autors überdauern nur diese literarischen Werke die Zeit, die diese Kriterien erfüllen.
Im Folgenden werde ich diese Kriterien auf das Drama Woyzeck anwenden.
Das Drama Woyzeck wurde von Georg Büchner verfasst und 1857 veröffentlicht. Das Drama handelt von dem armen Soldaten Woyzeck der seine Freundin und sein uneheliches Kind versorgen muss und deswegen eine Erbsendiät macht, welche seinem psychischen und physischen Zustand schadet. Doch er arbeitet den ganzen Tag um seine Familie zu ernähren. Seine Freundin fühlt sich deswegen jedoch vernachlässigt. Im Laufe des Dramas lässt sie sich auf einen Tambourmajor ein und betrügt Woyzeck. Als dieser davon erfährt ermordet er aus Eifersucht seine Freundin.
Generell kann man sagen, dass Armut, Eifersucht und soziale Stellungen in der Gesellschaft Hauptthemen des Dramas sind. Alle diese Themen besitzen einen zeitlosen Charakter und sind daher auch in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet. Das Drama wird genutzt um eine Botschaft zu transportieren doch die Bedeutung übersteigt die Handlung des Dramas. Außerdem lässt auch dieses literarische Werk mehrere Interpretationsmöglichkeiten offen, je nachdem mit welchem Charakter sich der Leser identifiziert. Ein weiteres Anzeichen für einen hohen literarischen Wert des Werkes ist dass es auch im 21. Jahrhundert zu den Standartwerken im deutschen Schulsystem gehört, was eine Zeitlosigkeit der Interpretationsmöglichkeiten bestätigt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass dem Werk „Woyzeck“ ein hoher literarischer Wert zugesprochen werden kann. Die Bedeutung und die Themen des Dramas sind zeitlos und lassen eine mannigfache Reflexion zu.
Linus
a) Warum ist das Drama „Woyzeck“ ein literarisches Kunstwerk ?
Dies werde ich im Folgenden mithilfe des Textauszuges aus W. Emrich : Geist und Wiedergeist beurteilen. Emrich geht auf verschiedene Kriterien ein, die einen Text zu einem literarischen Werk machen. Woyzeck ist ein literarisches Kunstwerk, da ein literarisches Werk sich laut Emrich, damit auszeichnet, dass die „Gehalte und Formen“ (Z. 2) „kompositorisch und sprachlich in ein Beziehungsgewebe gebracht werden“ (Z. 3f.), was bedeutet, dass die Textform/der Aufbau, mit dem Inhalt zusammen etwas tiefsinnigeres ergeben, dies ist zum Beispiel bei Woyzeck der Fall, da die Figuren und die Handlung zusammen den tieferen Sinn haben, auf die riesigen Unterschiede zwischen arm und reich in der damaligen, aber auch noch in der heutige Gesellschaft, aufmerksam zu machen.
Die Tatsache, dass dies heutzutage immer noch der Fall ist, macht das Stück Zeitlos , weshalb es immer relevant sein wird, zumindest, bis es s diesen großen Unterschied nicht mehr gibt. Dieses Merkmal erwähnt Emrich auch, als er schreibt, dass literarische Werke „nie zu Ende reflektiert werden [können] und […] auch für andere Lebensformen, Zeiten und Vorstellungen“ (Z.6 ff.) erhalten bleibt.
Zum Schluss kann man also feststellen, dass das Drama „Woyzeck“ ohne Zweifel ein literarisches Kunstwerk ist, da es Verbindungen zwischen Form und Inhalt knüpft und ein zeitloses Thema beinhaltet, nämlich die großen Disparitäten zwischen arm und reich in der Gesellschaft.
JB
Der Auszug des Sachtextes „Das Problem der Wertung und Rangordnung literarischer Werke“, veröffentlicht im Buch „Geist und Widergeist“ von W. Emrich in Frankfurt am Main im Jahre 1965, thematisiert die charakteristischen Merkmale eines Werkes, welche jenes zu einem literarischen Kunstwerk machen.
Das grundlegende Merkmal ist das „Beziehungsgewebe“(Z.4) zwischen dem Inhalt, der Form und der Sprache eines Werkes. Also die Struktur des Textes. Mithilfe dieser Beziehung zwischen Sprache, Inhalt und Form sollen die einzelnen Inhalte „kompositorisch und sprachlich […] befreit werden“(Z.3). Dadurch sollen die Werke zeitlos auf den Leser wirken und eine unendliche Interpretationsfreiheit. Welches hier das zweite Merkmal darstellt.
Das dritte Merkmal ist, dass der Text nie zu Ende erörtert werden kann und bleibt somit den nachfolgenden Generationen erhalten. Durch diese Interpretationsfreiheit besitzt das Werk zudem ein Kulturen Reichtum.
„Je mannigfacher, reicher und beziehungsvoller das Kontinuum der Reflexion,[…] um so ranghöher ist das Kunstwerk.“ So beschreibt Emrich die Wertung älterer Werke, denn je länger sie Bestand in der Gesellschaft haben, desto höher sollte ihr Ansehen und ihr Ansehen als ein modernes Werk sein.
Im Folgendem werden die Merkmale eines literarischen Kunstwerks auf das Drama „Faust-Der Tragödie Erster Teil“, veröffentlicht in der Epoche des Sturm und Drangs und der Klassik und Romantik, um 1800 und geschrieben von Johann Wolfgang von Goethe, angewandt.
Das erste Merkmal ist ausreichend erfüllt, da Goethe sein Werk mit vielen sprachlichen Mitteln und Reimschemata versehen hat. Die Beziehung der Sprache, des Inhalts und der Form wirkt sehr klangvoll auf den Leser.
Mithilfe der sprachlichen Mittel und freien Formulierungen überlässt Goethe genaue Interpretationen der Sachverhalte dem Leser. Diese Freiheit in der Interpretation ist ein Grund warum es in jedem Jahrhundert als modern charakterisiert wird.
Das dritte Merkmal bezieht sich wieder auf die vielen Interpretationen des Werkes, wodurch bei erneutem Lesen Szenen anders verstanden werden können und dadurch die Werke sich jeder Kultur zuordnen lassen.
Dadurch, dass Goethes Werk bereits seit über 200 Jahren bestand und Anerkennung in der Gesellschaft hat, erfüllt es auch das letzte Merkmal eines literarischen Kunstwerkes und kann nach W. Emrich so betitelt werden.
Corinna
a)In seinem Text „Das Problem der Wertung und Rangordnung literarischer Werke“ welcher im Jahr 1965 im Buch „Geist und Wiedergeist“ veröffentlich wurde thematisiert W. Emrich die Differenzierung zwischen literarischen Werken und solchen die dies nicht darstellen.
Die dort genannten Kriterien lassen sich auf das Drama „Woyzeck“ anwenden. Dabei stellt Emrich zunächst heraus, dass in einem literarischen Werk der Inhalt ,,kompositorisch und sprachlich in ein Beziehungsgewebe gebracht” (Z. 3 f.). Dies zeigt sich auch im Drama „Woyzeck“ da den verschiedenen Gesellschaftsschichten mittels ihrer Sprache eine bestimmte Autorität zugeordnet wird, Woyzeck spricht nicht so autoritär wie der Tambourmajor.
Ein weiteres Kriterium für ein literarisches Werk nach Emrich ist, dass die Inhalte des Werks auf unendlich viele verschiedene Weisen interpretiert werden können und somit auch für „andere Lebensformen, Zeiten und Vorstellungen“ (Z.7f.) eine Relevanz haben.
Dieses Kriterium ist für das verglichene Drama auch als erfüllt anzusehen, da das Drama 1834 von Georg Büchner geschrieben und veröffentlicht wurde und auch heute noch eine Vielzahl an Interpretationen zulässt, da auch das behandelte Thema, die große Schere zwischen Armut und Reichtum ein bis heute relevantes Thema bleibt. Dies zeigt zusätzlich, dass das Drama nicht an ein bestimmtes geschichtliches Ereignis in seiner Bedeutung gebunden ist, was ein weiteres Kriterium Emrichs erfüllt.
Zusammenfassend kann man demnach sagen, dass Georg Büchners Drama „Woyzeck“ ein literarisches Werk ist, da es die wesentlichen Kriterien wie beispielsweise die anhaltende Vielseitigkeit der Interpretationsmöglichkeiten erfüllt.