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Der Ausschnitt beginnt damit, dass der ritt "wie gewöhnlich durch die Plantage" (Z.10) ging. Dies zeigt, dass sich die gemeinsamen Ausritte von Effi und Crampas mittlerweile regelmäßig in Effis Tagesablauf integriert hatten und sie somit mehr zeit mit ihm verbringt. Die Reihenfolge " Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse" (Z.10-11),in der sich die Gruppe bewegt, gibt Ausschluss über das Verhältnis der Beteiligten. Voran läuft Rollo, der als Begleiter die Gruppe beschützen soll. Da Effi und Crampas durch due Konjunktion "und" (Z.11) verbundn und gleichzeitig durch das Komma von Knut getrennt sind, zeigt sich dass die beiden nahe beisammen und enfernt von Kruse reiten, sodass dieser seine Aufgabe, dafür zu sorgen dass der Kontakt zwischen Crampas und Effi nicht zu stark wurde, nicht nachgehehn konnte. Die Tatsache, dass Knut fehlte, erschwerte Kruse seine Aufgabe zusätzlich und ist ein Grund dafür, dass sich die beiden auf diesem Ausritt näher kommen und einen eindeutigen Flirt haben. | Der Ausschnitt beginnt damit, dass der ritt "wie gewöhnlich durch die Plantage" (Z.10) ging. Dies zeigt, dass sich die gemeinsamen Ausritte von Effi und Crampas mittlerweile regelmäßig in Effis Tagesablauf integriert hatten und sie somit mehr zeit mit ihm verbringt. Die Reihenfolge " Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse" (Z.10-11),in der sich die Gruppe bewegt, gibt Ausschluss über das Verhältnis der Beteiligten. Voran läuft Rollo, der als Begleiter die Gruppe beschützen soll. Da Effi und Crampas durch due Konjunktion "und" (Z.11) verbundn und gleichzeitig durch das Komma von Knut getrennt sind, zeigt sich dass die beiden nahe beisammen und enfernt von Kruse reiten, sodass dieser seine Aufgabe, dafür zu sorgen dass der Kontakt zwischen Crampas und Effi nicht zu stark wurde, nicht nachgehehn konnte. Die Tatsache, dass Knut fehlte, erschwerte Kruse seine Aufgabe zusätzlich und ist ein Grund dafür, dass sich die beiden auf diesem Ausritt näher kommen und einen eindeutigen Flirt haben. | ||
− | Auf die Frage, wo Knut sei antwortet Crampas dass er einen "Ziegenpeter" (Z.14) habe. Effis Antwort "Eigentlich sah er schon immer so aus" zeigt ihre kindliche Seite die immernoch stark ausgeprägt ist. Crampas meint dass Ziegenpeter schon bei bloßen Anblick ansteckend, worauf Effi antwortet "Glaube ich nicht" (Z.20). Dies zeigt für den spielerischen Flirt der beiden, in dem sie sich gegenseitig immer wieder herausfordern und necken. Ein Beispiel dafür ist Crampas Aussage "Junge Frauen glauben vieles nicht" (Z.21). Dies ist eine indirekte Herausforderung Crampas an Effi und soll auf ihre Kindlichkeit und Naivität hinweisen. Effis darauf folgende Antwort "Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glauben" (Z.22) steht dafür, dass sie denkt Crampas hätte an ihr Interesse. Als | + | Auf die Frage, wo Knut sei antwortet Crampas dass er einen "Ziegenpeter" (Z.14) habe. Effis Antwort "Eigentlich sah er schon immer so aus" zeigt ihre kindliche Seite die immernoch stark ausgeprägt ist. Crampas meint dass Ziegenpeter schon bei bloßen Anblick ansteckend, worauf Effi antwortet "Glaube ich nicht" (Z.20). Dies zeigt für den spielerischen Flirt der beiden, in dem sie sich gegenseitig immer wieder herausfordern und necken. Ein Beispiel dafür ist Crampas Aussage "Junge Frauen glauben vieles nicht" (Z.21). Dies ist eine indirekte Herausforderung Crampas an Effi und soll auf ihre Kindlichkeit und Naivität hinweisen. Effis darauf folgende Antwort "Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glauben" (Z.22) steht dafür, dass sie denkt Crampas hätte an ihr Interesse. Als er durch die Frage "An meine Adresse?" (Z.23) herausfinden will, ob Effi davon ausgeht, er habe intimere Absichten mit ihr, bekommt er nur ein einfaches "Nein" (Z.24) als Antwort. Effi will also noch nicht direkt zugeben dass sie von seinen Gefühlen weiß und spielt lieber ein wenig weiter mit ihm. Stattdessen will sie durch die Aussage "Ich glaube sie fänden es wirklich ganh in Ordnung wenn ich ihnen eine Liebeserklärung machte"(Z.26-28), dass Crampas dies zugibt und weiter mit ihr flirtet. Crampas denkt dass "Gedanken und Wünsche (...) zollfrei"(Z.31-32) seien und meint damit, dass es nicht schlimm wäre wenn er mehr als nur eine freundschaftliche beziehung zu effi begehren würde. Gleichzeitig ist dies eine indirekte Zustimmung zu ihrer Annahme dass er sich ein Liebesgeständis wünschen würde. Effi macht einen Unterschied zwischen Dingen die man sich nur grob vorstellt und worüber man noch nicht genauer nachgedacht hat,also den Gedanken und den Dingen die man unbedingt möchte und die man ganz besonders begehrt, den Wünschen. Sie spricht davon, dass Wünsche "meist schon auf der Lippe" (Z.35-36) liegen, worauf Crampas mit den worten "Nur nicht gerade diesen Vergleich"(Z.37) klarmacht, dass er sie küssen will. |
== '''Jens''' == | == '''Jens''' == |
Version vom 13. Februar 2020, 23:04 Uhr
S. 114, Z. 10 - S. 115, Z. 16
Inhaltsverzeichnis |
Julia
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane geschrieben und im Jahr 1894, in der Epoche des Poetischen Realismus, veröffentlicht, thematisiert die gesellschaftlichen Zwänge und das Streben nach Anerkennung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
In vorliegende Textauszug (S. 114, , Z. 10 - S. 115, Z. 16) lässt sich Effi auf eine Affäre mit Crampas ein. Zu der Affäre kam es, da Effi ihre kindliche, verspielte und abenteuerlustige Art nicht loslassen kann. Ihre Hochzeit mit Innstetten und der Umzug von Hohen-Cremmen nach Kessin war eine große Veränderung für Effi. Diese Veränderung kann allerdings nicht mit ihrer verspielten Art in Einklang gebracht werden. Dadurch, dass ihr Ehemann Innstetten ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt und Effi sich in ihrer neuen Lebenssituation sehr langweilt, gerät sie immer mehr in Verführung Major Crampas näher zu kommen. Crampas schenkt Effi, im Gegensatz zu Innstetten, Aufmerksamkeit in Form von Zeit, wodurch dann die, wie im Dialog deutlich wird, Affäre entsteht. Diese Affäre hat, wie im weiteren Verlauf des Buches deutlich wird, eine enorme Auswirkung auf das restliche Leben Effis. Zunächst schafft Effi es, die Affäre durch den Umzug nach Berlin zu verheimlichen, doch sechs Jahre später findet Innstetten Briefe die Crampas Effi damals geschrieben hat und die Affäre wird enttarnt. Daraufhin bringt Innstetten Crampas bei einem, von ihm veranlassten, Duell ums Leben. Auch lässt er sich von Effi scheiden und bricht den Kontakt zu ihr ab. Weiterhin verbietet er ihr den Kontakt zu der gemeinsamen Tochter Annie. Durch den Verlust der beiden wird Effi sehr krank und stirbt letztlich daran. Diese Textstelle ist also eine zentrale Stelle des Buches, da diese indirekt einen gewissen Wendepunkt zwischen Effis schönem, behütetem Leben und ihrem darauf folgenden Leides darstellt, durch welches sie schließlich umkommt.
Zu Beginn des Textauszugs, macht Effi mit Crampas einen Ausritt, welcher “wie gewöhnlich durch die Plantage” (S. 114, Z. 10) führt. Der Ausdruck “wie gewöhnlich” (ebd.) zeigt, dass die gemeinsamen Ausritte von Effi und Crampas Routine sind. Dadurch, dass Rollo voraus lief, und Kruse hinter Effi und Crampas geht (vgl. S.114, Z. 11), haben Effi und Crampas etwas mehr Privatsphäre und die beiden werden rundum von Rollo und Kruse beschützt. Die Konjunktion “und” (S. 114, Z. 10) weist auf die Verbindung zwischen Effi und Crampas hin. Effi fragt wo Knut sei, worauf Crampas antwortet, dass Knut „einen Ziegenpeter“ (S.114 Z.14) habe. Der Ziegenpeter ist die Viruserkrankung Mumps. Effi erwidert ihm nur ein etwas ungläubiges und auch etwas ironisches „Merkwürdig“(S. 114, Z. 15). Dies zeigt eine gewisse Skepsis Effis. Ihre Aussage „Eigentlich sah er schon immer so aus“(S. 114, Z. 15f. ) zeigt die kindliche Art und eine gewisse Frechheit seitens Effi. Crampas reagiert darauf mit dem Ausruf „Sie sollten ihn jetzt sehen!“(S. 114 Z. 17), um Effi doch zu überzeugen. Jedoch entkräftet er diese Aussage mit den Worten „Oder doch lieber nicht“(S. 114 Z. 17f. ). Dies zeigt, dass sich Crampas um das Wohlergehen Effis schert. Effi allerdings erwidert, dass sie es nicht glaube, woraufhin Crampas ihr verdeutlicht, dass junge Frauen vieles nicht glauben (vgl. (S. 114, Z.20f.). Damit will er ihr unbewusst klar machen, dass sie auf ihn hören sollte, da er mehr Erfahrung als sie besitzt und sie jung und naiv ist. Außerdem sind sie schnell verwirrt und glauben „vieles, was sie besser nicht glaubten“ ((S. 114, Z.22f.). Effi bemerkt aber, dass der Major nicht bloß auf Freundschaft aus ist und zieht dies ins Lächerliche, indem sie behaupte er fände es „ganz in Ordnung“ (Z. 28) wenn er von ihr eine Liebeserklärung bekäme. Er verdeutlicht, dass dies nie seine Intention war, sich allerdings niemanden vorstellen kann, „der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z.31). Crampas spricht darüber, dass „Gedanken und Wünsche“ (S. 114, Z.31) zollfrei sind und Gedanken laut ihr meist im Hintergrund liegen und Wünsche schon auf der Lippe (vgl. S. 114, Z.34ff.). Die Wünsche die auf der Lippe liegen, können auch mit einem Kuss in Verbindung gebracht werden. Effi unterbricht Crampas durch die Repetition “Sie sind...Sie sind…” (S.114, Z. 28), was ihre Verlegenheit ausdrückt. Als Crampas Effi schmeichelt, indem er sagt, dass sie jünger aussehe als sie eigentlich ist (vgl. S. 115, Z. 4f), reagiert diese mit “küss die Hand” (S. 115, Z. 5) als Aufforderung an Crampas zu ihre Dankbarkeit ihm gegenüber zu zeigen. Effi versucht das Thema zu wechseln und spricht die “Bojen” (S. 115, Z. 12) und die “roten Fahnen” (S. 115, Z. 13) an, welche sie am Strand beobachtet. Beides können Metaphern für die bevorstehende Gefahr Effis sein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Textstelle Effis Verlangen nach Abenteuer sowie das Verlangen Crampas nach der Nähe Effis sehr deutlich macht. Es ist der Anfang der Affäre und schon hier werden die Gefahren die Effi aufgrund dessen erwarten anhand von Symbolen wie den Bojen und der roten Fahnen deutlich.
Maya
Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane geschrieben und erstmals in der Epoche des Poetischen Realismus in sechs Folgen in der deutschen Rundschau von Oktober 1894 bis März 1895 veröffentlicht worden ist, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen und das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Effi heiratet mit 17 Jahren den Baron von Instetten und zieht mit ihm nach Kessin. Da Instetten Landrat ist, ist er oft auf Reisen und kann deswegen nicht so viel Zuneigung gegenüber Effi zeigen, wodurch Effi sich alleine fühlt. Auf Grund ihres Gefühls der Einsamkeit reitet Effi oft mit dem Major von Crampas aus. Crampas hat sehr viel Zeit für Effi und begehrt sie, was auch im folgenden Textauszug deutlich wird. Effi lässt sich zu einer Affäre mit Crampas verleiten wonach sie jedoch sehr starke Schuldgefühle hat. Diese Schuldgefühle kann Effi zunächst verheimlichen und sie fallen durch einen Umzug nach Berlin und die hieraus resultierende Distanz zu Crampas auch teilweise von ihr ab. Nach einigen Jahren erfährt Instetten, durch Liebesbriefe von Crampas an Effi, jedoch von der Affäre der beiden und tötet Crampas bei einem Duell. Er trennt sich von Effi und verbietet ihr den Umgang mit sich und ihrer gemeinsamen Tochter. Auch von ihren Eltern wird Effi fort gewiesen und erst wieder von ihnen aufgenommen als sich ihre Gesundheit stark verschlechtert. Kurz darauf stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Der Textauszug beginnt mit einem Ausritt von Effi und Crampas, der „wie gewöhnlich durch die Plantagen“ (S.114 Z.10) ging. Der Ausdruck „wie gewöhnlich“ (S.114 Z.10) zeigt, dass die beiden öfter zusammen ausreiten und somit auch oft Zeit miteinander verbringen. Vorne war Rollo, danach „kamen Effi und Crampas, dann Kruse“ (S.114 Z.11). Effi und Crampas sind in der Mitte, was zeigt, dass sie im Mittelpunkt stehen. Der Konjunktiv „und“ (S.114 Z.11) zeigt die Verbindung zwischen den beiden. Auf die Frage von Effi, wo Knut sei, antwortet Crampas, dass Knut „einen Ziegenpeter“ (S.114 Z.14) habe. Der Ziegenpeter ist die Viruserkrankung Mumps, die jedoch meist bei Kindern und Jugendlichen auftaucht. Effi ist sehr skeptisch gegenüber der Aussage Crampas und findet es „[m]erkwürdig“ (S.114 Z.15), sagt danach jedoch, dass „er schon immer so“ (S.114 Z.15) ausgesehen habe. Es wird deutlich, dass Effi ziemlich frech gegenüber Crampas ist, was die enge Beziehung der beiden zeigt. Crampas sagt, dass Effi Kruse nicht sehen sollte, da „Ziegenpeter […] schon bloß durch den Anblick“ (S.114 Z.18f.) ansteckend sei. Durch Übertreibung der schnellen Übertragung der Krankheit will Crampas Effi täuschen. Dieses necken macht die nicht sachliche Ebene zwischen den beiden klar und zeigt somit nochmals die enge Beziehung. Crampas neckt Effi jedoch nicht nur, sondern macht auch klar, dass er nicht möchte, dass Effi sich ansteckt. Er ist an ihrem Wohlergehen interessiert und sorgt sich um sie. Effi antwortet mit der Ellipse: „ ,Glaub ich nicht´ “ (S.114 Z.20), worauf Crampas nur sagt: „ ,Junge Frauen glauben vieles nicht.´ “ (S.114 Z.21). Mit dem Begriff „junge Frauen“ (S.114 Z.21) baut Crampas einen Bezug zu Effi auf und schmeichelt ihr auch, da er sie nicht als Kind, sondern als Erwachsene sieht. Effi sagt, dass sie jedoch vieles glaubt, „was sie besser nicht glaubte“ (S.114 Z.22f.). Crampas fragt daraufhin ob dies „[a]n [s]eine Adresse“ (S.114 Z.24) ginge, worauf Effi nur mit einem „[n]ein“ (S.114 Z.25) antwortet, was wahrscheinlich ironisch gemeint war. Crampas findet dies „[s]chade“, was gekränkt und enttäuscht wirkt. Effi sagt, dass sie denkt, dass Crampas es gut fände, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machte (vgl. S.114 Z.27ff.). So wird die Neugierde Effis, besonders in Hinsicht auf die Gefühle Crampas zu ihr, deutlich. Diesen Gedanken von Effi verneint Crampas nicht. Er sagt lediglich, dass er „den sehen [möchte], der sich dergleichen nicht wünschte“ (S.114 Z.30f.). Es wird die Begierde Crampas gegenüber Effi deutlich. Er bezieht sich jedoch auf die Allgemeinheit und geht nicht von sich selbst aus, wodurch auch seine Vorsicht und sein Wissen über seine Verpflichtungen gegenüber gesellschaftlichen Normen deutlich werden. Zudem schmeichelt er Effi mit dieser Aussage, sodass auch sein Gefallen an Effi deutlich wird. Nach diesem Kompliment sagt er, dass „Gedanken und Wünsche […] zollfrei“ (S.114 Z.31f.) seien. Diese Metapher bestärkt, dass er Effi begehren darf und sagt zudem aus, dass er dies auch tut. Effi stellt daraufhin den Unterschied zwischen „Gedanken und Wünsche[n]“ (S.114 Z.34) dar, indem sie die beiden Begriffe antithetisch gegenüber stellt. Aus dieser Gegenüberstellung geht hervor, dass Wünsche offen gezeigt werden, wohingegen Gedanken für andere nicht bemerkbar sind. Somit wird auch deutlich, dass es sich bei Crampas eher um einen Wunsch als um einen Gedanken handelt. Crampas missfällt dieser Vergleich von Gedanken und Wünschen (vgl. S.114 Z.37) und vor allem Effis Erkenntnis, dass es sich bei ihm um einen Wunsch handelt. Effi fährt mit der Aussage „Ach Crampas, Sie sind...Sie sind...“ (S.114 Z.38) fort. So wird die Sympathie, die sie für Crampas und für seine heimlichen Gefühle für sie, empfindet, deutlich. Sie zeigt diese jedoch nicht offen und ist sehr vorsichtig in dem was sie sagt, was durch die Auslassungspunkte deutlich wird. Crampas missversteht jedoch ihre Vorsicht und beschreibt sich selbst als „[e]in[en] Narr“ (S.114 Z.39), worauf Effi mit einer eindeutigen Verneinung (vgl. S.114 Z.40) reagiert. So wird ihr Interesse an Crampas deutlich und auch dass sie möchte, dass er dieses erkennt. Sie sagt, dass „das Eitelste, was es gibt […] ein Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (S.115 Z.2f.) sei. Der Superlativ „Eitelste“ (S.115 Z.2) zeigt die Ironie Effis und macht deutlich dass sie Crampas necken möchte. Sie ist frech und lehnt seine Begierde nicht ab, was dadurch auch deutlich wird. Durch die genaue Angabe des Alters wird deutlich, dass sie viel über Crampas weiß, was nochmals das gute Verhältnis der beiden vor Augen führt. Crampas ist zunächst fassungslos und sprachlos über Effis Frechheit, was durch die Auslassungspunkte am Anfang seiner Antwort deutlich wird (vgl. S.115 Z.4). Er ist jedoch nicht verärgert, sondern eher amüsiert, was durch seine Antwort: „ ,[D]ie zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, [machen] alles wieder gut.' “ (S.115 Z.4f.) deutlich wird. Zudem ist seine Antwort, genau wie Effis vorherige Aussage, ziemlich provokant, wodurch der Gefallen der beiden an dem Gespräch und der Spaß, den sie zusammen haben vor Augen geführt wird. Seine Antwort endet mit der Aufforderung: „ ,[K]üss die Hand.' “(S.115 Z.5). Auf diese Aufforderung reagiert Effi mit der Aussage: „ ,Das ist so recht das Wort, das für Sie passt.' “(S.115 Z.6), was ein negatives Bild auf Crampas wirft und vielleicht auf seinen Ruf als „Damenmann“ zurückzuführen ist. Sie sagt, dass diese Aufforderung „wienerisch“ (S.115 Z.7) sei und lässt „die Wiener“ (S.115 Z.7) im nächsten Satz als nicht edel dastehen. Dies zeigt, das große Missfallen Effis an Crampas Aufforderung. Crampas versucht den Vergleich mit den Wienern zu Nichte zumachen, indem er versucht, dass was die Wiener gesagt haben zu Lindern (vgl. S.115 Z.10). Dies zeigt, dass ihm wichtig ist was Effi von ihm denkt und dass er nicht schlecht vor ihr dastehen möchte. Effi geht nur noch kurz auf das Thema ein, indem sie noch einmal ihre Meinung zeigt und wechselt danach schnell das Thema (vgl. S.115 Z.11f.). Dies zeigt, dass ihr der Meinungsunterschied, den sie mit Crampas zu dem Thema hat, nicht gefällt. Sie redet mit ihm lieber über positive Dinge und möchte nicht mit ihm diskutieren oder sogar streiten. Stattdessen geht sie auf die Landschaft ein und beschreibt die Bojen, die „schwimmen und tanzen“ (S.115 Z.12f.). Die Personifikation zeigt, dass Effi sehr positiv gestimmt ist und dass ihre Gedanken Träumereien sind. So wird auch deutlich, dass sie sich in Crampas Gegenwart sehr wohl fühlt. Die „roten Fahnen“ (S.115 Z.13) die eingezogen sind, deuten vielleicht auf die Gefahr hin, die die beiden eingehen, wenn sie sich oft treffen, da sie einander sehr zugeneigt sind und möglicherweise auch schon auf das entstehen einer Affäre.
Zusammenfassend wird Crampas eindeutiges Verlangen nach Nähe und Effis Neugierde und Bereitschaft zum Abenteuer deutlich, wodurch sich vielleicht auch schon das Entstehen einer späteren Affäre offenbart.
Chiara
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane geschrieben und 1894 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde, thematisiert das Zugrundegehen am zwanghaften Erfüllen von Gesellschaftlichen Normen und Prinzipien.
Der vorliegende Textauszug (S. 114, Z.10 – S. 115, Z.16) behandelt einen gemeinsamen Ausritt von Crampas und Effi. Effi lernte diesen nach ihren Umzug nach Kessin kennen, wo sie sich durch Instettens beruflich begründete Abwesenheit einsam und gelangweilt fühlte. Crampers und Effi trafen sich bereits öfter, wobei Crampas Instetten schlecht redete und somit Effi verstimmte. Nun reiten beide wieder gemeinsam aus und da Instetten verhindert war, waren beide unter sich. Crampers schenkt Effi sehr viel Aufmerksamkeit durch Komplimente. Dies schmeichelt der, von ihrem eintönigen Leben gelangweilten, Effi. Durch ihren jugendlichen Leichtsinn und ihre Abenteuerlust, geht sie im Textauszug auf Crampers' Aufmerksamkeiten ein und es bahnt sich eine eindeutige Affäre zwischen den beiden an. Die enormen Auswirkungen dieser Affäre machen sich im weiterem Verlauf des Romans bemerkbar, da sie das gesamte Leben Effis aus der Bahn werfen indem sie jeglichen Kontakt zu ihrer Familie verliert, als die Affäre von Instetten bemerkt wird. Dieser Verstoß und den zusätzlichen Entzug ihrer Tochter, welche Instetten mit emotionaler Kälte abrichtete, lässt Effi krank werden. An diesen Folgen geht Effi daraufhin zugrunde.
Der Textauszug beginnt damit, dass der Ausritt „wie gewöhnlich durch die Plantagen“(Z. 10 S. 114) ging. Dies veranschaulicht direkt, wie „gewöhnlich“ (Z. 10 S. 114) und normal diese Ausritte von Effi und Crampas mittlerweile geworden waren. Daran, dass Effi hinter Crampas her reitet (vgl. Z.11 S. 114), zeigt ihre suche und ihr verlangen nach einem Abenteuer, dem sie sozusagen hinterher läuft. Zudem wurde eine überwachende Distanz genommen da „Knut fehlte“ (Z. 11f. S. 114). Somit besteht eine bessere Möglichkeit für Crampas und Effi, sich näher zu kommen. Effis kindische und freche Seite kommt daraufhin zum Vorschein, als sie sich ungeniert über den, an Mumps erkrankten, Knut lustig macht (vgl. Z.15 S. 114). Crampas fängt nun an, Effi zu umwerben und mit ihr zu flirten, als er durch die Antithese „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber / nicht“ (Z. 17f. S. 114) sich als beschützerisch und umsorgend Effi gegenüber darstellt. Zudem versucht er besonders schlau zu wirken, als er Effi erklärt, das man sich durch den bloßen Anblick von Mumps anstecken kann (vgl. Z. 18f. S. 114). Effi steigt daraufhin auf den Annäherungsversuch Crampas' ein, indem sie mit einem leicht verspielten und neckischen „Glaub ich nicht“ (Z. 20 S. 114) antwortet, durch welches sie zudem Intelligenz zum Ausdruck bringt, da sie nicht alles glaubt, was man ihr erzählt. Darauf folgt die abwertende Äußerung von Crampas „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (Z. 21 S. 114). Dies macht erneut auf den enormen Altersunterschied der beiden aufmerksam. Zudem stellt er sich als überlegen dar, was für ein sehr großes Ego spricht. Effi geht wieder genau auf die Aussage ein, und zeigt somit großes Interesse an Crampas, was sich im weiteren Verlauf des Textauszuges fortsetzt. In der Antithese „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z.23f. S. 114) könnte man die Hoffnung Effis, dass Crampers sich in sie verliebt, erkennen, da sie sich ihre Gefühle für ihn ebenfalls eingestehen muss. Crampas, welcher dies bemerkt, da er Effi ebenso viel Aufmerksamkeit schenkt, wie sie ihm, bezieht dies sofort auf sich und fragt unschuldig „An meine Adresse?“ (Z. 24 S. 114), da er sich Ähnliches erhofft, wie Effi, dies jedoch nicht offen sagt und so mit ihr spielt. Er spielt seine Rolle weiter, als er auf Effis Verneinung mit einem ironischen „Schade“ (Z. 26 S. 114) antwortet um bei Effi Mitleid zu erregen. Auf diese Ironie geht Effi wieder direkt ein, als sie mit spielerischen Charme Crampas ein Kompliment macht (vgl. Z. 27 S. 114). Zudem erkennt sie in Crampas Aussage, sein Interesse an ihr, was sie ihm auch offen in den Zeilen 28-29 vorwirft. Dieser rechtfertigt sich umgehend dafür, mit der Metapher „zollfrei“ (Z. 32 S. 114 ), welche sich auf den Besitz von Gedanken und Wünschen bezieht. Somit erklärt er, dass diese keine schweren Konsequenzen mit sich tragen, da diese ja nichts kosten. Effi differenziert mit dem Parallelismus ind den Zeilen 34-36 zwischen Gedanken und Wünschen, da ihr bewusst ist, dass Gedanken und Wünsche der erste Schritt zur Tat sind. Dabei nutzt sie das Nomen „Lippe“ (Z.36 S. 114), auf welches Crampas eingeht, um seine Zuneigung Effi gegenüber erneut auszudrücken. Effi stammelt daraufhin die Repetitio „Sie sind … Sie sind …“ (Z.38 S. 114), welches zudem mit der Interjektion „Ach“ (Z. 38 S. 114) beginnt. Dies drückt ihre Verlegenheit aus. Crampas stellt sich nun schlechter dar, um von Effi nun wieder ein Kompliment und somit die Bestätigung an ihrem Interesse zu bekommen, indem er sich als „Narr“ (Z. 39 S. 114) bezeichnet. Dies bekommt er von Effi daraufhin sogar reichlich. Sie benutzt den Superlativ „Eitelste“ (Z. 42 S. 114) um ihn zu sagen, dass er sich verhalte, als wäre er noch jung. Zudem erwähnt sie dabei ein falsches Alter von Crampas um dies zu verstärken (vgl. Z.3 S. 115). Crampas bedankt sich mit dem Ausdruck „küss die Hand“ (Z. 5 S. 115), welcher wieder große Intimität ausdrückt. Diese Intimität erwidert Effi, da sie den Ausdruck wiederholt und zudem erwähnt, dass man ihr in Verbindung mit diesem Ausdruck bereits vor vier Jahren „den Hof“ (Z. 9 S. 115) gemacht hat. Dies kann eine Aufforderung an Crampas sein, dass sich dieser mehr Mühe bei Effis Umwerbung geben und zur Sache kommen solle. Crampas geht mit einem Kompliment darauf ein und Effi drückt sich nun mit sehr viel Intimität aus, als sie das Adjektiv „ungezogen“ (Z. 12 S. 115) erwähnt. Dann weist sie auf „die Bojen“ (Z. 12) hin, welche eine Grenze darstellen, welche sie bereit ist zu überschreiten. Diese Grenze steht metaphorisch für die Affäre, welche sie nun bereit ist, mit Crampas einzugehen. Dies verdeutlicht nochmal das Rot der Fahnen (Z. 13 S. 115) welches zum einen für Gefahr und zum anderen für Liebe steht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Textauszug, durch ein ständiges aufeinander Eingehen von Effi und Crampas aufeinander, die Annäherungen, das gegenseitige Interesse und letztendlich das eingehen einer gemeinsamen Affäre beschreibt.
Aniston
Der Roman „Effi Briefst“, welcher von Theodor Fontane in der Epoche des Poetischen Realismus geschrieben wurde und 1894 veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens in Deutschland im 19. Jahunderts.
In dem folgendem Auszug (S. 112, Z.42 – S. 114, Z.5) reiten Effi und Crampas aus.Effi wird mit 17 Jahren mit Innstetten verheiratet. Dieser ist 38 Jahre alt. Nach der Hochzeit wohnen die zwei in Kessin. Effi hat jedoch Angst, weil sie denkt, dass es im Haus spukt und sie fühlt sich dort unwohl. Außerdem ist Effi eine Abenteuerlustige Person. Dies jedoch fand sie sowohl in de Ehe mit Innstetten und im Haus nicht. Hiernach trifft Major Crampas in Kessin ein. Innstetten und Major Crampas unternehmen gemeinsame Ausritte. Später macht Effi ebenfalls bei den Ausritten mit. Innstetten ist dann aber beruflich unterwegs, weshalb dann Effi und Crampas zusammen gemeine Ausritte unternahmen. Nach dem folgenden Auszug entstand dadurch eine Affäre. Diese belastet sie sehr und sie ist erleichtert, als sie mit Innstetten, aufgrund Beruflichen Gründen nach Berlin ziehen muss. Ein paar Jahre später, ist Effi auf Kur alleine. In der Zwischenzeit findet Innstetten geheime Briefe, die Crampas, während der Affäre, an Effi geschrieben hat. Dieser fordert Crampas zu einem Duell heraus. Hierbei gewinnt Innstetten und Crampas verliert diesen Kampf, der für Crampas Tödlich endete. Effi bekommt die Mitteilung, dass sich Innstetten von ihr getrennt hat, von ihrer Mutter über ein Schreiben zu Kenntnis. Abschließend wird sie von ihrer Familie verstoßen. Sie zieht dann mit der Kinderfrau, Roswitha nach Berlin. Zufällig trifft Effi ihre Tochter in der Straßenbahn. Doch das Wiedersehen führt zum Zusammenbruch Effis. Da sie nur distanziert mit der Mutter sich begegnen soll. Effi wird daraufhin krank und die Eltern nehmen sie wieder bei ihnen auf. Nachher stirbt sie.
Effi und Crampas reiten „wie gewöhlich durch die Plantage“ (Z.10). Die Plantagen können für Gefahr stehen, denn hinter den „Plantagen“ (Z.10) folgt das große und unendlich weite Meer. Durch die Wörter „wie gewöhnlich“ (Z.10) zeigt sich, dass sie nicht zum ersten mal zusammen reiten. Dass „Rollo wieder vorauf“ (Z.11) geht zeigt, dass Rollo sehr oft vorausgeht. Außerdem reitet Effi hinter Crampas (Vgl. Z.11). Dies wiederrum verdeutlicht, dass Effi was von Crampas möchte und so der Gefahr hinterherläuft. Außerdem zeigt dies ebenfalls die Typische Männer Eigenschaft. Weil der Mann geht als Beschützer voraus. Kruse und Knut stehen für die Entfernung zwischen Crampas und Effi. Den diese sollen auf Effi aufpassen, stehen für Entfernung und verhindern dadurch auch das näherkommen zwischen Effi und Crampas. Knut fehlt jedoch, wodurch sich Effi und Cramapas etwas näherkommen können. Dies ist wiederrum ist ein Hinweis darauf, dass Effi und Crampas mehr Freiheit nun besitzen. Hiernach folgt ein Dialog zwischen Effi und Crampas. Effi fragt zunächst, Wo knut ist. Auffallend ist jedoch, dass es Effi nicht wirklich stört, wo sich Knut befindet. Dass Knut „Ziegenpeter“ (Z.14) hat und Effi daraufhin „lachte“ (Z.15), zeigt dass Effi kein Mitgefühl hat und sich auch keine Sorgen um ihn macht. Außerdem sagt sie, dass dieser „schon immer so aus [sah]“ (Z.15f.). Dies wiederrum zeigt wie Frech und wie lustig sie sich über die Gesundheit von Knut macht. Dass Crampas daraufhin sagt „sehr richtig“ (Z.17) zeigt, dass Crampas auch mitspielt und diese Situation für ihn gut ausnutzt. Dass die beiden über Knut scherzen, zeigt dass sie mit einander Flirten. Zudem sagt Crampas „[Effi] soll[e] ihn jetzt sehen!“(Z.17). Durch das Ausrufezeichen wirkt dies wie ein Befehl für Effi. Jedoch macht sich Crampas, wie Effi zuvor über Knut lustig. Damit bringt er zum Ausdruck, dass Knut nun viel schlimmer aussieht als zuvor. Dass er dann aber sagt „[o]der lieber nicht“ (Z.17f.) verdeutlicht, dass er es doch nicht möchte. Dies begründet er damit, dass Ziegenpeter „bloß durch Anblick“ (Z. 18f.) ansteckend sei. Auch Hier nimmt Crampas die Beschützer Rolle eines Mannes ein, indem er Effi vor Gefahren warnt und beschützen möchte. Dies „glaub[t]“ (Z.20) Effi „nicht“ (Z.20). Dies zeigt wiederrum die Navität von Effi und verdeutlicht nochmals das Flirten, weil sie sich hier gegenseitig ärgern. Crampas erwidert ihr daraufhin, dass „[j]unge Frauen […] vieles nicht [glauben]“(Z.21). Hiermit macht Crampas zum einen ein Kompliment aber sagt damit auch aus, dass junge Frauen unerfahren sind und auch alles nicht sofort hinnehmen. Dass dann Effi sagt „dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“(Z.22f.). Dies könnte eine Andeutung darauf sein, dass sie denkt, dass Crampas sie liebt, sich aber nicht sicher ist oder sie hat auch Gefühle für Crampas, aber sie ist sich selbst unsicher und weiß nicht was sie glauben soll. Außerdem spielt die Ehe mit Instetten auch noch eine Rolle im Hintergrund. Crampas fragt daraufhin nach, ob sie damit ihn meine (Vgl.Z.24). Effi verneint dies kurz und knapp mit „nein“(Z.24). Dies macht Crampas, der mit „schade“ (Z.25) geantwortet hat, nicht Glücklich. Denn dieser möchte, dass Effi ihn Liebt und, dass Effi weiß, dass er, Effi, liebt. Dies könnte Crampas auch gesagt haben, um Effi nachdenklich zu machen, mit der Hoffnung, dass Effi nun denkt, dass Crampas sie liebt. Indem sie sagt, dass sie eine „Liebeserklärung“ (Z.28) macht, zeigt, dass sie auch was von Crampas möchte. Auch dies wieder zeigt das Abenteuerlustige in Effi und die Naivität. Denn sie ist sich ganz genau bewusst, dass sie damit Innstetten hintergeht. Außerdem weist dies auf eine Affäre hin. Crampas sagt jedoch „[s]o weit will ich nicht gehen“ (Z.30f.). Dies zeigt, dass Crampas es jedoch für falsch hält, wenn er eine Beziehung mit Effi eingeht. Um seine Schuldgefühle, aber auch Effi zu rechtfertigen sagt er „Gedanken und Wünsche sind Zollfrei“ (Z.31f.). Hiermit möchte er klar stellen, dass es nicht falsch ist, wenn man seine Gedanken und Wünsche äußert und sich deswegen nicht schlecht fühlen muss, wenn er eine Beziehung mit Effi eingeht. Außerdem möchte er mit der Aussage aussagen, dass sie auch nicht mit Strafen rechnen müssen, weil dies „Zollfrei“(Z.32), also kostenlos ist und sie es dann auch dürfen. Effi ist aber nicht derselben Meinung und meint, Gedanken seien nichts Schlimmes, „Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (Z. 35f.). Dies wiederum ist ein Hinweis auf die Affäre. Außerdem zeigt dies auch die Sichten der beiden. Effi macht sich über eine Affäre mit Crampas Gedanken. Crampas hingegen wünscht sich die Affäre. „Lippen“ (Z.36) ist ein Symbol und steht für das Küssen. Auch dies ist nochmals ein Hinweis auf die Affäre. Dass Crampas sich sebst als „Narr“(Z.39) bezeichnet, versucht er versucht er zu bezwecken, dass Effi ihm widerspricht und ihm sagt wie toll er doch eigentlich ist. Dies wiederrum sagt er auch um sich selbst eine Bestätigung zu geben, dass Effi ihn liebt. Wie erwartet verneint dies Effi und gibt ihm Komplimente. Sie bezeichnet ihn als ein „Husarenfähnrich“(Z.42). Also als einen jungen Soldat. Crampas fühlt sich daraufhin geschmeichelt. Zudem bezeichnet sie einen „Landwehr Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (Z. 3) als „das Eitelste was es gibt“ (Z. 2). Der Superlativ erfreut Crampas und, dass er 2 Jahre jünger geschätzt wurde, macht ihn nochmals Glücklicher. Crampas sagt daraufhin „Küss die Hand“ (Z.5) dies bestätigt, dass Crampas nun weiß, dass Effi ihn liebt und dass er eine Affäre mit Effi haben möchte. Effi sagt auch sofort „Ja küss die Hand!“ (Z.6). Dies bestätigt nochmals alles und zeigt damit abschließend, dass sie eine Affäre eingegangen sind. Effi warnt Crampas in Form von Bojen, die „schwimmen und tanzen“ (Z. 12) und durch eingezogene „rote Fahnen“ (Z. 13). Die Bojen stehen für Gefahr und die „rote Fahne“ (Z.13) zugleich für Liebe auch für Gefahr. Denn rot ist eine Warnfarbe. Dass die Bojen nicht weit weg von Effi und Crampas sind, zeigt wiederrum wie nah sie an der Gefahr sind. Dass die Bojen „tanzen“ (Z.12) zeigt zunächst nur die Glückliche Zeit. Denn die Bojen können die Affäre widerspiegeln. Zunächst mal kann die Beziehung schön und gut sein, geht man jedoch zu weit, befindet man sich im weiten großen Meer. Außerdem zeigen die Bojen die Grenzen. Also lässt sich daraus deuten, dass sowohl Effi und Crampas die Grenze eindeutig überschritten haben, aber auch, dass Effi und Crampas vor den Bojen genug Freiraum hatten, aber es nicht für sie gereicht hat. Auch dies verdeutlicht nochmals die Abenteuerlust von Effi. Denn Effi möchte immer mehr und letztendlich Grenzen überschreiten.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Abenteuerlust von Effi sehr gut zum Vorschein kommt und das Crampas mit Effi eindeutig flirtet. Außerdem wird klar, dass Crampas genau und geschickt mit Effi geredet hat, um sie auf seine Seite zu locken. Effis Naivität wird nochmals dadurch klar, dass sie auf die Sprüche von Crampas reinfällt. Zudem zeigt der folgende Auszug, dass die Gefahr sehr nah an Effi ist. Effi erkennt die Gefahr, sieht die Gefahr jedoch nicht als Gefahr an, sondern als ein Abenteuer. Dies macht auch ihr vorheriges langweiliges Leben wieder lebendig. Weshalb sie auch sehr Glücklich ist, obwohl sie ganz genau weiß, dass es nicht richtig ist, was sie tut. Ihre Abenteuerlust überwiegt jedoch die Schuldgefühle und rechtfertigt damit ihr Handeln
Laura
Der Roman „Effi Briest“, welcher Theodor Fontane geschrieben und im Jahr 1894, in der Epoche des Poetischen Realismus, veröffentlicht wurde, thematisiert den gesellschaftlichen Druck und den daraus folgenden Zwang nach Ansehen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Im vorliegendenTextauszug (S. 114, , Z. 10 - S. 115, Z. 16) geht es darum, dass Effi sich auf die Affäre mit Crampas einlässt. Diese Affäre kam dadurch zustande, da sie eine Lockerung ihres Alltags ist, da sich nach der Hochzeit einiges für Effi geändert hat. Sie konnte nichtmehr das verspielte und freie Mädchen sein, also geht sie fremd um wieder ein Gefühl für Freiheit und Aufmerksamkeit zu haben, da ihr Mann ihr diese Aufmerksamkeit nicht schenkt. Sie versteckt die Affäre sechs Jahre lang, doch dann entdeckt Instetten die Liebesbriefe von Crampas und fordert ihn zum Duell auf. Crampas stirbt und Instetten trennt sich von Effi und verbietet ihr den Kontakt zum Kind. Effi wird krank, wird auch zuerst nicht von ihren Eltern zurück genommen. Doch dann entscheiden sie sich um. Doch Effi stirbt. Die Textstelle ist also eine zentrale Stelle des Buches, in der sich Effis Leben ins negative endet.
Gilles
In dem Roman "Effi Briest" der von Theodor Fontane geschrieben und 1894 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlichte wurde wird die Anerkennung der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts thematisiert.
Nach der Hochzeit mit dem 20 Jahre älteren Innstetten und ihrem gemeinsamen Umzug nach Kessin erscheint der 17 jährigen Effi ihr Alltag schnell eintönig und langweilig. Ihr Mann muss wegen Dienstreisen oft sehr lange verreisen und Effi fühlt sich einsam und seht sich nach Abwechslung und Abenteuer. Deshalb nutzt sie die Gelegenheit und fängt an Innstetten und Crampas regelmäßig auf Ausritten zu begleiten um etwas Abwechslung zu erfahren. In dem Textausschnitt Seite 114 Z.10 bis Seite 115 Z.16 geht es um einen Flirt zwischen Crampas und Effi. Anschließend lässt sich Effi auf eine Affäre mit ihm ein. Jedoch bereut sie dies später und ist froh als sie und Innstetten aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen und sie die Affäre mit Crampas hinter sich lassen kann. Nach 6 Jahren findet Innstetten Liebesbriefe Crampas welche an Effi gerichtet waren. Er fordert ihn zu einem Duell welches Crampas verliert und seinen Tod zufolge hat. Innstetten trennt sich von Effi woraufhin ihre Eltern sie verstoßen. Dies sorgt dafür das Effi krank wird und nach einer Begegnung mit ihrer Tochter Anni, bei der sich diese ihrer Mutter sehr abweisend gegenüber verhält, stirbt.
Der Ausschnitt beginnt damit, dass der ritt "wie gewöhnlich durch die Plantage" (Z.10) ging. Dies zeigt, dass sich die gemeinsamen Ausritte von Effi und Crampas mittlerweile regelmäßig in Effis Tagesablauf integriert hatten und sie somit mehr zeit mit ihm verbringt. Die Reihenfolge " Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse" (Z.10-11),in der sich die Gruppe bewegt, gibt Ausschluss über das Verhältnis der Beteiligten. Voran läuft Rollo, der als Begleiter die Gruppe beschützen soll. Da Effi und Crampas durch due Konjunktion "und" (Z.11) verbundn und gleichzeitig durch das Komma von Knut getrennt sind, zeigt sich dass die beiden nahe beisammen und enfernt von Kruse reiten, sodass dieser seine Aufgabe, dafür zu sorgen dass der Kontakt zwischen Crampas und Effi nicht zu stark wurde, nicht nachgehehn konnte. Die Tatsache, dass Knut fehlte, erschwerte Kruse seine Aufgabe zusätzlich und ist ein Grund dafür, dass sich die beiden auf diesem Ausritt näher kommen und einen eindeutigen Flirt haben. Auf die Frage, wo Knut sei antwortet Crampas dass er einen "Ziegenpeter" (Z.14) habe. Effis Antwort "Eigentlich sah er schon immer so aus" zeigt ihre kindliche Seite die immernoch stark ausgeprägt ist. Crampas meint dass Ziegenpeter schon bei bloßen Anblick ansteckend, worauf Effi antwortet "Glaube ich nicht" (Z.20). Dies zeigt für den spielerischen Flirt der beiden, in dem sie sich gegenseitig immer wieder herausfordern und necken. Ein Beispiel dafür ist Crampas Aussage "Junge Frauen glauben vieles nicht" (Z.21). Dies ist eine indirekte Herausforderung Crampas an Effi und soll auf ihre Kindlichkeit und Naivität hinweisen. Effis darauf folgende Antwort "Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glauben" (Z.22) steht dafür, dass sie denkt Crampas hätte an ihr Interesse. Als er durch die Frage "An meine Adresse?" (Z.23) herausfinden will, ob Effi davon ausgeht, er habe intimere Absichten mit ihr, bekommt er nur ein einfaches "Nein" (Z.24) als Antwort. Effi will also noch nicht direkt zugeben dass sie von seinen Gefühlen weiß und spielt lieber ein wenig weiter mit ihm. Stattdessen will sie durch die Aussage "Ich glaube sie fänden es wirklich ganh in Ordnung wenn ich ihnen eine Liebeserklärung machte"(Z.26-28), dass Crampas dies zugibt und weiter mit ihr flirtet. Crampas denkt dass "Gedanken und Wünsche (...) zollfrei"(Z.31-32) seien und meint damit, dass es nicht schlimm wäre wenn er mehr als nur eine freundschaftliche beziehung zu effi begehren würde. Gleichzeitig ist dies eine indirekte Zustimmung zu ihrer Annahme dass er sich ein Liebesgeständis wünschen würde. Effi macht einen Unterschied zwischen Dingen die man sich nur grob vorstellt und worüber man noch nicht genauer nachgedacht hat,also den Gedanken und den Dingen die man unbedingt möchte und die man ganz besonders begehrt, den Wünschen. Sie spricht davon, dass Wünsche "meist schon auf der Lippe" (Z.35-36) liegen, worauf Crampas mit den worten "Nur nicht gerade diesen Vergleich"(Z.37) klarmacht, dass er sie küssen will.
Jens
In dem Textauszug von Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ Seite 114 Zeile 10 bis Seite 115 Zeile 16 geht es um den Ausritt Effis mit Major Crampas, welcher durch Rollo und Kruse begleitet wurde. Der Roman ist in die Epoche des Poetischen Realismus einzuordnen. Der Textauszug stammt aus dem 17. Kapitel und befasst sich mit der immer größer werdenden Entfremdung Effis mit ihrem Mann und die Zuneigung Effis zu Crampas. Innstetten ist zeitlich sehr eingespannt in seinem Amt als Landrat und möchte Karriere machen. Er nimmt sich nicht die Zeit sich um Effi und ihre Bedürfnisse zu kümmern. Effi, die sich in Kessin bereits nicht willkommen und aufgehoben fühlt, fühlt sich auch mit ihrer Rolle als Mutter nicht ausgefüllt. */Crampas, der als Casanova bekannt ist, nutzt diese Situation aus, um mit Effi zu flirten und sich ihr anzunähern/*. Effi die durch Innstetten in sehr engen Grenzen gehalten wird und die des Weiteren durch die hohen gesellschaftlichen Anforderungen in ihrem Freiheitsdrang begrenzt wird, erhält durch Crampas die Möglichkeit, ihren Phantasien freien Lauf zu lassen. Crampas lebt ein freies ungezwungenes Leben und schert sich wenig um gesellschaftliche Konventionen. Effi ist hin- und hergerissen zwischen der Sicherheit die ihr jetziges Leben ihr bietet, worauf sie durch ihre Erziehung auch vorbereitet wurde, und das sie keineswegs gefährden will. Andererseits zeigt Crampas ihr ein ihr freieres Leben, was dem ihres Lebens vor der Hochzeit doch eher entspricht.
Effi fragt direkt „Wo haben Sie Knut gelassen“ (Zeile 13), was darauf hindeutet, dass ihr daran gelegen ist, so viele Begleiter mitzunehmen, um keine Gerüchte aufkommen zu lassen. Sie fühlt sich in der Anwesenheit Crampas unsicher und fühlt die Gefahr, die von ihm ausgeht. Es folgt eine kurzes Gespräch über
- /Kampf Instetten und Crampas
Der ausgewählte Auszug aus dem Roman von Theodor Fontane handelt von einem Ausritt Effis mit Crampas, welche in Begleitung von Kruse und Rollo stattfindet. „Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin“, beschreibt den Ausritt als nichts außergewöhnliches und doch ist er nicht gewöhnlich, denn im Vorfeld ist klar, dass Innstetten nicht dabei ist. Die genaue Beschreibung der Reihenfolge der Reiter lässt auf den ersten Blick nicht erahnen, dass damit das gesellschaftliche Ansehen der Personen in der Gesellschaft wiedergespiegelt wird. Fontane lässt zunächst Rollo „wieder vorauf“ (Zeile 11) laufen, was zunächst nichts ungewöhnliches darstellt, wenn ein Hund den Weg voraus erkundet, so als würde er die Reitergesellschaft beschützen. Bei näherer Betrachtung wird aber deutlich, dass Rollo, ein enger Verbündete von Effi vielleicht nicht mitbekommen soll, was sich hinter seinem Rücken abspielt und dass die Gefahr nicht vorneweg, sondern eher unter den Reitern selbst zu finden ist. Die Reihenfolge Crampas, Effi und dann Kruse spiegelt den gesellschaftlichen Status der Reiter wider. Crampas reitet als Mann voraus, vielleicht auch in Funktion eines Beschützers. Als Mann ist man in der damaligen Gesellschaft mehr Wert als eine Frau, welche in völliger Abhängigkeit ihres Mannes lebt. Effi folgt Crampas, was ihren gesellschaftlichen Status als Frau wiederspiegelt. Kruse folgt, sozusagen als Anstaltsdame, damit keine falschen Gerüchte aufkommen sollen. Ein Gerücht in solchen Kreisen würde sich sowohl auf Crampas als auch auf Effi schlecht auswirken. Anscheinend ist sonst bei den Ausritten auch immer Knut dabei, denn Effi fragt: “Wo haben Sie Knut gelassen“ (Zeile 13). Diese Frage zeigt deutlich, dass Effi verwundert und gar ängstlich ist. Eine weitere „Anstaltsdame“ könnte den unschuldigen Verlauf des Ausritts noch besser bekunden als nur eine Person. Da dieser Ziegenpeter hat, findet es Crampas nicht weiter schlimm, dass dieser nicht anwesend ist. Dies zeigt deutlich, dass Crampas nicht sehr besorgt um seinen Ruf ist. Ihm scheint ausreichend, dass Kruse dabei ist. Effi überspielt ihre Unsicherheit und scherzt „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (Zeile 15 und 16). Dieses scheinbar harmlose Geplänkel zeigt deutlich, dass Effi anfängt, mit Crampas zu flirten. Sie scherzen über Knut in einem vertraulichen und verschwörerischen Ton. Crampas meint „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Dies zeigt die freundschaftliche Verbundenheit der beiden zueinander. Crampas neckt Effi sogar, denn er behauptet“ Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (Zeile 18-19). Effi glaubt dies so nicht, was zeigt, dass sie in ihrem Elternhaus wohl behütet aufgewachsen ist, doch von der Realität oder von Dingen wie Krankheiten, keine Ahnung hat. Auch wenn Crampas etwas übertrieben hat, dass ein bloßer Anblick zur Ansteckung reichen würde. Dies ist eher sinnbildlich zu verstehen, dass man sich besser nicht in der Nähe eines an Ziegenpeter erkrankten Menschen aufhalten sollte. Fontane deutet hier bereits an, dass es für Effi und Crampas gefährlich ist, sich einander anzunähern. Mit den Worten „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (Zeile 21) spielt Crampas auf die Unerfahrenheit und Unwissenheit von Effi hin und provoziert diese damit. Effi kontert „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten (Zeile 22-23). Effi spielt damit auf Innstetten an, der sie in dem Glauben ließ, dass es in ihrem Haus spukt. Effi verneint, als Crampas fragt, ob er damit gemeint wäre. „Schade“ sagt Crampas, als er erfährt, dass nicht er gemeint ist, was verdeutlicht, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, wenn sie ihm nicht alles glauben würde. Dies zeigt, dass er sich der Gefahr des Flirtens bewusst ist. Effi flirtet jetzt offen mit Crampas „Ich glaube Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte“ (Zeilen 27-29). Sie bringt damit indirekt zum Ausdruck, dass sie eigentlichen nichts dagegen hätte. Sie gesteht ihm in diesem Moment ihre Liebe. Mit den Worten“ So weit will ich nicht gehen“, verdeutlicht Crampas, dass er sich seiner Sache nicht sicher ist. Er will an dieser Stelle nicht von Liebe reden. Er merkt, dass der Flirt hier eine gefährliche Wendung nimmt und doch sagt er : Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünscht (Zeile 30-31). Dies zeigt seine widersprüchlichen Gedanken. Er weiß, was eine Affäre für ihn und Effi gesellschaftlich bedeutet, wenn dies bekannt wird und doch fühlt er sich sehr zu ihr hingezogen und gibt Effi ohne Umschweife zu verstehen, dass er einer Affäre nicht abgeneigt gegenübersteht. Mit den Worten „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“ (Zeile 31-32) unterstreicht er die Gefahr einer solchen Affäre. Denn solange es bei Gedanken und Wünschen bleibt, könnte niemand sie richten. „Zollfrei“ steht hier sinnbildlich für „Straffrei“, denn niemand darf nur für seine Gedanken Wünsche von der Gesellschaft gerichtet werden. Effi geht aber noch einen Schritt weiter, denn sie konkretisiert den Wunsch nach einer Affäre, denn sie meint, dass bloße Gedanken keine Gefahr bedeuten, doch „Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (Zeile 35-36). In diesem Moment schiebt Effi die drohenden Konsequenzen in ihrem, doch noch recht kindlichem „Gemüt“ beiseite. Fontane deutet hier schon an, dass Effi eine Affäre mit Crampas beginnt. Crampas entgegnet „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“ (Zeile 37). Das Wort „diesen“ ist kursiv geschrieben und bedeutet, dass er grundsätzlich nichts gegen eine Beziehung einzuwenden hat, doch die Erwähnung von „Lippen“ deutet auf eine körperliche Nähe hin, zu der er noch nicht bereit ist. Effi ist sprachlos und findet keine Worte. Crampas nennt sich selbst ein Narr, dass er das Angebot einer Affäre mit Effi nicht sofort aufgreift, aber es verdeutlicht, dass er immer noch zögert und er sich seiner gesellschaftlichen Stellung und der Konsequenzen bewusst ist. Effi schiebt alle Bedenken zur Seite. Dies verdeutlicht ihr kindliches Verhalten. Sie ist immer noch abenteuerlustig und will Erfahrungen sammeln und Neues lernen und aus ihrem Eheleben, was ihr wie ein Gefängnis vorkommt, ausbrechen. Sie schmeichelt ihm, denn sie beschwichtigt ihn, dass er kein Narr sei, eher „das Eitelste, was es gäbe (Zeile 41). Fontane verwendet hier ein Superlativ, um zu verdeutlichen, wie sehr Effi Crampas bestätigt, denn sie vergleicht ihn mit einen Husarenfähnrich von achtzehn Jahren. Effi erwähnt in diesem Zusammenhang Hohen-Cremmen, was zeigt, wie sehr sie noch immer dort verwurzelt ist, aber auch, dass sie großen Wert auf die Meinung und Wertschätzung ihrer Familie legt. Dies könnte auf das drohende Unheil und den Bruch mit ihrer Familie durch die beginnende Affäre hindeuten. Effi steigert ihre Schmeichelei noch, dann sie nennt ihn „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig Jahren“ (S 115 Zeile 2-3). Crampas fühlt sich sehr geschmeichelt und übergeht, dass Effi nicht mal sein wahres Alter richtig kennt. Einerseits spiegelt dies wider, dass Effi eigentlich nicht wirklich viel über Crampas weiß, anderseits, dass es ihr egal ist, welches Alter er hat. Crampas beendet seinen Satz mit „Küss die Hand“, was auf die bald beginnende Affäre hindeutet, denn eigentlich ist in der damaligen Zeit ein Handkuss etwas sehr intim und war nicht üblich. „Ja, küss die Hand“ (S115 Zeile 6“ erwidert Effi, was auf nahende einvernehmliche Affäre hindeutet. Als Effi ihren Aufenthalt in Karlsbad erwähnt, wo sie als vierzehnjähriges Mädchen bereits von Männern umworben wurde und nichts damit anzufangen wusste, wird deutlich, wie kindlich Effi im Grunde noch immer ist. Crampas schmeichelt ihr, indem er sagt, dass die Herren ihr den Hof zurecht machten. Effi wirft aber ein, dass dies nicht unbedingt schmeichelhaft für sie sei, da sie doch ohne Erfahrung war. Aber diese Gedanken schiebt sie beiseite und lässt sich von den auf dem Wasser schwimmenden und tanzenden Bojen ablenken. Dies verdeutlicht erneut den kindlichen Charakter von Effi. Sie schiebt alle Bedenken beiseite. Ihr Freiheitsdrang, was durch das unendlich scheinende Wasser verdeutlicht wird, ist grenzenlos. Sie ist voller Tatendrang und Abenteuerlust. „Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen“ (S 115 Zeile 13) sagt Effi. Damit könnte Effi meinen, dass ihnen keine Gefahr droht. Es könnte aber auch auf die im Moment nicht zu erkennenden Gefahr hindeuten. Eine Gefahr, die von der sich anbahnenden Affäre ausgeht. Effi erwähnt, dass sie die wenigen Male, wo sie sich bis an den Strand hinauswagte, die roten Fahnen sah. Dies könnte symbolisch dafür stehen, dass Effi bei den Ausritten mit Innstetten sich ihrer Grenzen bewusst war, doch insgeheim wünschte, dass es anders wäre. Die Erwähnung der Turmspitzen, die erneut für ihr Zuhause in Hohen-Cremmen steht, macht deutlich, dass sie dort anders erzogen worden ist und diese Erziehung und das enge Band zur Familie sie bisher von einem Schritt in Richtung einer Affäre abgehalten hat. Der Turm als Warnung, dass alles auf auf Hohen-Cremmen zurückfällt und nichts geheim bleibt. Eine Warnung vor einer beginnenden Affäre.
Katrin
Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane geschrieben und 1894 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde, thematisiert die Auswirkungen von gesellschaftlichen Konventionen auf das Leben im 19. Jahrhundert in Deutschland.
Die vorliegende Textstelle (S. 114 Z. 10 – S. 115 Z. 16) hat für den weiteren Romanverlauf eine essenzielle Rolle. Zuvor ereignet sich Effis Hochzeit mit dem Baron Geert von Innstetten und ihr gemeinsamer Umzug von Hohen-Cremmen nach Kessin. Durch Effis neue Lebensverhältnisse muss sie lernen Verantwortung zu übernehmen und sich von ihrer Rolle als Kind zu lösen. Sie gerät jedoch immer mehr in Verführung dem Major Crampas näher zu kommen, weil sie aufgrund von zahlreichen Geschäftsreisen oft von ihrem Mann alleine gelassen wird. Der vorliegende Textauszug handelt von einer Unterhaltung zwischen Effi und Crampas, wobei er die Absicht hat Effi zu verführen. Sie geht eine Affäre zu ihm ein, die Effis Leben stark verändert. Zunächst zieht Effi mit ihrem Ehemann nach Berlin, wodurch sie eine Distanz zu Crampas aufbauen kann. Sechs Jahre später findet Innstetten jedoch die zuvor geschriebenen Liebesbriefe zwischen Effi und ihrer Affäre, wodurch sie ausziehen muss. Außerdem stirbt Crampas aufgrund einem Duell zwischen ihm und Innstetten. Nachdem sie von ihrer Familie und ihrer Tochter verstoßen wird, zieht sie aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands in ihr Elternhaus, in dem sie schließlich stirbt. Der Textauszug stellt somit die Wendung in Effis Leben dar, weil die Affäre der Auslöser für den weiteren Verlauf des Dramas ist, wodurch sie schließlich mit ihrem Leben bezahlen muss.
Der Textauszug beginnt mit der örtlichen Einordnung, bei der genannt wird, dass „Der Ritt […] wie gewöhnlich durch die Plantage“ (S. 114 Z. 10) führt. Dabei weisen die Worte „wie gewöhnlich“ (ebd.) darauf hin, dass Effi und Crampas einen solchen Ausritt des Öfteren machen, wodurch sie Zeit miteinander verbringen. Dadurch wird die Beziehung zwischen den beiden Personen veranschaulicht. Darauf folgt die Beschreibung der Anordnung der Personen. „Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse, Knut fehlte“ (Z. 10ff.). Durch diese Anordnung wird Effi von Crampas beschützt. Auch der Hund, der vorausläuft, nimmt eine Schutzfunktion für die nachfolgenden Personen ein. Kruse nimmt dabei die Funktion ein, dass er Effi und Crampas vor Zweisamkeit in der Öffentlichkeit bewahrt. Bei dieser Anordnung befinden sich Effi und Crampas im Mittelpunkt, wodurch ein besonderes Augenmerk auf sie gerichtet wird. Dies verweist auf ihre nachfolgende Affäre. Auf Effis Frage, wo Knut sei (vgl. Z. 13) antwortet Crampas „Er hat einen Ziegenpeter“ (Z. 14). Diese Metapher wirkt kindisch und verspielt und verharmlost die Krankheit, wodurch Crampas mit Effi ins Gespräch kommen möchte. Sie antwortet jedoch sehr skeptisch mit dem Adjektiv „Merkwürdig“ (Z. 15), was zeigt, dass sie die Dinge kritisch hinterfragt. Der Dialog wird mit dem Satz „Sie sollten ihn jetzt sehen“ (Z. 17) fortgeführt. Durch das Siezen besteht weiterhin eine gewisse Distanz zwischen Effi und Crampas. Dieser führt mit der Antithese „Oder doch lieber nicht“ (Z. 17f.) den Dialog fort. Durch diese Frage zeigt er Interesse an Effi. Crampas und Effi haben eine enge Beziehung, was durch das gegenseitige Necken zum Ausdruck gebracht wird. Anhand ihrer Sprache wird die enge Verbundenheit erneut veranschaulicht. Effi behält jedoch ihre kritische Haltung gegenüber Crampas‘ Aussage, woraufhin Crampas behauptet, dass „Junge Frauen [..] vieles nicht“ (Z. 19) glauben würden. Durch den Ausdruck „Junge Frauen“ (ebd.) möchte er Effi schmeicheln. Das Verhalten der beiden Personen lässt auf ihre nachfolgende Affäre hindeuten. Durch Effis schmeichelnden Antworten und ihren Widersprüchen in Bezug auf Crampas‘ Aussagen möchte sie Crampas auf die Probe stellen. Durch Effis Aussage „ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte“ (Z. 27f.) möchte sie von Crampas‘ Gefühlen für sie erfahren. Das ist die erste außerdem die erste Stelle in dem Textauszug, in dem auf die Gefühle und die Beziehung zwischen Effi und Crampas eingegangen wird. Auch die direkte Ansprache Crampas‘ zeigt, dass Effi ihn auf die Probe stellen möchte, um seine Gefühle herauszufinden. Im Verlauf des Dialogs wird sie sprachlos, wenn sie sagt „Ach Crampas, Sie sind…Sie sind…“ (Z. 38) Die Interjektion, sowie die Wiederholung verweisen auf Effis Empathie für Crampas. Die Auslassungszeichen stehen jedoch trotzdem für ihre Vorsicht in Bezug auf Crampas. Effis freche Annäherungsversuche und ihre Kritik, die sie an Crampas äußert verweisen außerdem auf ihre gute Beziehung zueinander, da Crampas eine gewisse Betroffenheit äußert, jedoch geht er auf ihre Antworten ein und scheint die Anschuldigungen nicht sehr ernst zu nehmen. Effi wiederholt Crampas Aufforderung „Küss die Hand“ (S. 115 Z. 6), wodurch sie diese auch an Crampas stellt und ihre Gefühle zu ihm zeigt. Crampas zeigt ein sehr charmantes Verhalten auf und schmeichelt Effi, um sie immer mehr für sich zu gewinnen. Effi deutet auf die „Bojen, […] die schwimmen und tanzen“ (Z. 12f.) hin. Diese stehen einerseits für die Freiheit, da sie sich auf dem offenen Meer befinden. Andererseits stehen sie auch für die Gefahr, da hinter den Bojen das offene Meer ist. Diese Gefahr lässt sich auch auf Effis und Crampas‘ Affäre zurückführen, weil sich beide darüber bewusst sind, dass die Beziehung aufgrund von Effis Ehe ein Fehler ist. Sie gehen die Beziehung jedoch trotzdem ein, um ihre Freiheit zu genießen.
Allgemein stellt die Textstelle die Wende in dem Roman dar, weil die ersten Annäherungsversuche von Effi und Crampas gezeigt werden. Durch ihr Necken und ihre schmeichelnden Aussagen wird die Bindung zwischen ihnen hervorgehoben, die für den weiteren Verlauf essenziell ist da diese Affäre der Auslöser für die nachfolgenden Handlungen ist.
Erik
Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane verfasst und 1894 in der Epoche des poetischen Realismus erstmals veröffentlicht wurde thematisiert die Rolle gesellschaftlicher Erwartungen sowie das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Effi Briest heiratet mit 17 Jahren den Baron von Instetten und zieht mit ihm ins ländliche Kessin. Da ihr Mann jedoch beruflich oft auf Reisen ist fühlt Effi sich im gemeinsamen Anwesen oft einsam und vernachlässigt, ihr Leben in Kessin erscheint ihr trist und langweilig. Effi beginnt gemeinsame Ausritte mit Innstetten sowie Crampas, einem Freund ihres Mannes als Abwechslung zu ihrem eintönigen Alltag. Als Innstetten verhindert ist, unternimmt Effi den ersten Ausritt alleine mit Crampas, der mehrfach Annäherungsversuche unternimmt. Die junge Frau lässt sich im vorliegenden Textauszug (S. 114, , Z. 10 - S. 115, Z. 16) auf eine Affäre mit ihm ein, bekommt jedoch bald Schuldgefühle. Daher ist Effi froh als sie wegen dem Beruf ihres Mannes nach Berlin ziehen muss und durch die Distanz zu ihrem Liebhaber scheint Effi die Affäre hinter sich lassen zu können. Sechs Jahre später erfährt Innstetten jedoch durch Liebesbriefe von Crampas an seine Frau von der Affäre und tötet Effis Liebhaber bei einem Duell. Er trennt sich von Effi und bei einer zufälligen Begegnung zwischen Effi und ihrer Tochter wird deutlich, dass Innstetten diese angewiesen hat, Abstand von ihrer Mutter zu halten. Auch von ihrer Familie wird sie verstoßen und erst als sich Effis Gesundheitszustand erneut dramatisch verschlechtert nehmen ihre Eltern sie wieder bei sich auf. Am Ende stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Der vorliegende Text beginnt mit dem ,, Ritt […] wie gewöhnlich durch die Plantage“ (S. 114 Z. 10) führt. Der Ausdruck ,, wie gewöhnlich “ (S.114 Z.10) zeigt hier, dass Effi und Crampas öfter gemeinsame Ausritte unternehmen. Daraufhin wird beschrieben, dass „Rollo (…) wieder vorauf [war], dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse, Knut fehlte“ (S.114 Z.10 - 12). Die Reihenfolge der Teilnehmer des Ausritts zeigt auf, dass Effi Crampas ins Abenteuer folgt. Kruse dient hier als Begleitung und Schutz Effis, könnte aber durch seine Anwesenheit auch einer entstehenden Zweisamkeit zwischen den Beiden vorbeugen. Knuts Fehlen erklärt Crampas so: „Er hat einen Ziegenpeter“ (Z. 14). Dieser beschönigenden Beschreibung der Krankheit begegnet Effi mit kindlichem Widerspruch und behauptet, Knut habe ,,schon immer so“ (S.114 Z.15) ausgesehen. Nun warnt Crampas Effi diesen nicht anzusehen, da „Ziegenpeter […] schon bloß durch den Anblick“ (S.114 Z.18f.) ansteckend sei. Mit dieser übertriebenen Beschreibung neckt Crampas Effi, zeigt aber auch, dass er an ihrem Wohlergehen interessiert ist. Als Effi daraufhin antwortet: ,, Glaub ich nicht. “(Z.20) erwidert Crampas: ,,Junge Frauen glauben vieles nicht"(Z.19). Die Bezeichnung Effis als ,,junge Frau” (Z.19) soll ihr schmeicheln, könnte aber auch als ironische Anspielung auf den großen Altersunterschied der Beiden verstanden werden. Effi sagt daraufhin jedoch, dass junge Frauen vieles glauben würden, „was sie besser nicht glaubten“ (S.114 Z.22-23). Auf Crampas Nachfrage ,,An meine Adresse?” (Z.24) antwortet die junge Frau schlicht ,,nein” (Z.25), was er ,,schade” (Z.26) findet. Effi deutet in diesem Dialog bereits Crampas Gefühle für sie an, welcher sich sofort darauf einlässt. Durch die Aussage „ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte.“ (Z. 27f.) unternimmt Effi erneut den Versuch, dass Crampas sich zu ihrer Beziehung äußert. Zudem wird deutlich, dass Crampas, zumindest aus Effis Sicht, keine moralischen Schwierigkeiten mit einer gemeinsamen Affäre hätte. Crampas hingegen verneint Effis Vorwurf nicht, sondern erwidert nur, dass er„den sehen [möchte], der sich dergleichen nicht wünschte“ (S.114 Z.30-31). Abgesehen von einem erneuten Kompliment an Effi bestätigt Crampas so ihre Aussage. Er behauptet nun, dass „Gedanken und Wünsche […] zollfrei“ (S.114 Z.31f.) seien, womit er erneut sein Interesse an Effi bekundet dieses aber auch gleichzeitig moralisch legitimiert. Effi erläutert daraufhin den Unterschied zwischen Gedanken, die privat bleiben und Wünschen, die ,,aber (…) meist schon auf der Lippe [liegen]“ (Z. 35-36). Sie hinterfragt somit Crampas Rechtfertigung, die Verwendung des Wortes ,,Lippe” zeigt aber auch, dass der Ton zwischen den Beiden anzüglicher wird. Als Effi im weiteren Verlauf des Dramas von anzüglichen Bemerkungen anderer Männer ihr gegenüber berichtet sagt Crampas, dass diese mit Sicherheit gerechtfertigt seien und bekundet so sein Interesse an ihr noch deutlicher. Später deutet Effi auf die „Bojen, […] die schwimmen und tanzen“ (Z. 12f.). Diese können als Vorzeichen einer drohenden Gefahr gesehen werden, die hier die sich anbahnende Affäre von Effi und Crampas darstellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der vorliegende Text als Wende im Roman verstanden werden kann, da beide immer ernstere Annährungsversuche unternehmen, obwohl sie sich der moralischen Probleme sowie der Gefahr durch Effis Ehe mit Innstetten bewusst sind.
Lennart
Der Roman „Effi Briest“, 1894 bis 1895 von Theodor Fontane in der Epoche des poetischen Realismus, in sechs Folgen in der deutschen Rundschau, veröffentlicht, thematisiert das streben nach Anerkennung und Erfüllung gesellschaftlicher Normen im 19. Jahrhundert.
Der vorliegende Textauszug (S. 114 Z.10- S.115 Z.16), ist eine Schlüsselstelle für den weiteren Romanverlauf. Effi ist mittlerweile mit Gert von Innstetten nach ihrer Hochzeit, nach Kessin gezogen. Dort muss Innstetten aber oft und lange arbeiten, weshalb sich Effi sehr langweilt und ihr Leben sehr eintönig verläuft, außerdem fürchtet sie sich vordem Spuk in dem Haus. Doch Major Crampas trifft in Kessin ein und unternimmt mit Effi Ausritte, während Innstetten arbeitet. Effi schätzt Crampas, denn er schenkt ihr Aufmerksamkeit und macht ihr Komplimente, wodurch Effi eine Affäre mit Crampas beginnt. Die Auswirkungen dieser Affäre bekommt sie Jahre später zu spüren, da sie den Kontakt zu ihrer Familie verliert, Crampas von Innstetten erschossen wird, Innstetten sich von ihr scheiden lässt und ihre gemeinsame Tochter mitnimmt.
Effi und Crampas reiten „wie gewöhnlich“(Z.10), miteinander aus, was zeigt, dass sie es nicht zum ersten mal tun. Da sie in der Konstellation, „Rollo […] vorauf, dann [...] Crampas und Effi , dann Kruse“(Z.10 f.) ritten, stellt durch die Position Crampas (vor Effi), die damaligen Sitten dar, nämlich, dass der Mann eine höhere Stellung besaß als die Frau, allerdings könnte es auch auf die folgende Affäre hindeuten, da Effi hinter Crampas “her ist“. Kruse ist in diesem Fall der Aufpasser, damit sich Effi und Crampas nicht zu nahe kommen. Doch „Knut fehlte“(Z.11f.), was Effi und Crampas mit nur einem Aufpasser alleine lässt, da Knut mit dem „Ziegenpeter“(Z.14) erkrankt ist, was eine andere Bezeichnung für die Infektionskrankheit Mumps ist, bei welcher es zu Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen kommt. Effi aber scherzt darüber, indem sie lacht und sagt, dass Knut immer so „aus[sehe]“(Z.15), was ihre freche und kindische Seite zum Ausdruck bringt, aber auch ihre Unwissenheit darstellt, da sie wahrscheinlich nicht sehr viel mit Krankheiten zu tun hatte, als sie noch ein Kind war, da sie relativ abgeschottet gelebt hat. Da Crampas ihr sagt, dass sie Knut „jetzt sehen sollte“(Z.17), seine Antwort dann aber schnell mit „Oder doch lieber nicht“(Z.17f.) revidiert, zeigt, dass er wahrscheinlich mit Effi relativ allein bleiben möchte, allerdings vielleicht auch nicht möchte, dass Effi sich bei Knut ansteckt. Da Effi aber nicht daran glaubt, sich anstecken zu können, wird wieder ihre Unwissenheit dargestellt, was Crampas mit „Junge Frauen glauben vieles nicht“(Z.21), unterstreicht, aber sie auch ein wenig provoziert und dadurch mit ihr flirtet. Dadurch dass Crampas sagt, dass „Wünsche aber meist schon auf der Lippe“(Z.35f.) liegen, zeigt seine Sehnsucht nach Effi und, dass er sie küssen möchte, worauf Effi verlegen reagiert und stottert, aber allerdings wieder auf die Affäre hindeutet. Crampas stellt sich daraufhin selbst als „Narr“(Z.39) dar, damit er von Effi das Gegenteil zu hören bekommt, was ihm auch gelingt. Dadurch erfährt er, dass Effi ihn schätzt und überhaupt nicht als Narr sieht, sondern als „Husarenfähnrich von achtzehn“(Z.42f.), aber dann das Eitelste in ihm sieht, einen „Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“(Z.3) was Crampas jünger darstellt, da ein Husarenfähnrich ein junger Soldat ist und sie ihn jünger macht, Crampas ist 44. Da er ihr sagt, sie soll die „Hand [küssen]“(Z.5), bedankt er sich bei ihr, für die Reduktion seines alters, zumindest mündlich.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Effi und Crampas in diesem Textauszug miteinander flirten, was durch mehrere Anspielungen auf die Affäre usw. deutlich wird. Außerdem kann man Effi‘s Unwissenheit an manchen stellen des Textes klar sehen.
Nele
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane, in der Epoche des Poetischen Realismus, geschrieben und 1894 veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens und der daraus resultierende Druck auf die Menschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert in Deutschland.
In dem vorliegenden Textauszug (S. 114, Z. 10 - S. 115, Z. 16) geht es um einen Ausritt von Effi und dem Major Crampas und ihre Affäre, welcher für den Verlauf des Romans sehr bedeutend ist. Zu der Affäre kommt es, da Effi mit 17 Jahren den Baron von Innstetten heiratete und sie zusammen nach Kessin zogen. Dort fühlt Effi sich jedoch verlassen, gelangweilt und unwohl, denn Innstetten ist oft auf Reisen und somit nicht für sie da. Zunächst ritten Crampas, Effi und Innstetten gemeinsam aus, doch da der Baron erneut auf Reisen war, trafen sich Crampas und Effi nun alleine zu gemeinsamen Ausritten. Crampas begehrt Effi und schenkt ihr Aufmerksamkeit. Davon fühlt sich Effi sehr geschmeichelt und sie lässt sich auf eine Affäre mit ihm ein. Durch diese Affäre entwickelt Effi starke Schuldgefühle, weshalb sie froh ist, als sie mit Innstetten aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen muss und sie die Affäre somit zunächst verheimlichen kann. Sechs Jahre später findet Innstetten aber Liebesbriefe, die Crampas damals an Effi geschrieben hat und erfährt somit von deren früheren Affäre. Daraufhin tötet Innstetten Crampas bei einem Duell, trennt sich von Effi und verbietet ihr den Kontakt zu ihrer Tochter Anni. Auch von ihren Eltern wird Effi nicht unterstützt, bis sie so krank wird, dass sie sie wieder aufnehmen. Letztlich stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Effi und Crampas reiten nicht zum ersten Mal, sondern ständig miteinander aus, was daran deutlich wird, dass der Ritt „wie gewöhnlich“ (S. 114 Z. 10) und „Rollo {…} wieder vorauf“ (Z. 10f.) ist. Dies zeigt, dass sie sich schon sehr gut kennen und könnte darauf hindeuten, dass sie gegenseitige Sympathie entwickelt haben. Sie haben eine klare Ordnung bei ihren Ausritten, bei der „Rollo {…} vorauf {war}, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z. 10f.). Üblicherweise war auch Knut noch dabei, dieser „fehlte“ (Z. 12) jedoch. Da Crampas vor Effi her reitet und sie ihm hinterher, könnte auf die folgende Affäre der beiden hingewiesen werden. Auch könnte dies auf Effis Abenteuerlust hindeuten. Sie sucht mit ihrer kindlichen, naiven Art das Abenteuer und Crampas bietet ihr dieses, indem sie gemeinsam ausreiten und miteinander flirten. Damit eine Affäre nicht entsteht, sind normalerweise Kruse und Knut dabei, doch da „Knut fehlt{…}“ (Z. 11) ist eine Person, die sie davor bewahrt schon mal weniger. Effi ist besorgt darüber dass Knut nicht dabei ist, denn sie fragt „Wo {…} {Crampas} Knut gelassen“ (Z. 13) habe. Dies könnte darauf hindeuten, dass Effi Angst davor hat, mit Crampas unbeobachtet auszureiten, da sie ihm nicht verfallen möchte. Knut hat einen Ziegenpeter, doch Effi scherzt darüber und sagt lachend, dass er „schon immer so aus{sehe}“ (Z. 15). Hier wird erneut Effis kindliche und naive Art zum Ausdruck gebracht. Sie ärgert Knut mit seinem Aussehen und nimmt die Krankheit nicht ernst, was vielleicht daran liegt, dass sie in ihrer Kindheit nicht viele Krankheiten hatte, da sie abgeschottet von der Außenwelt aufgewachsen ist. Dass Crampas und Effi miteinander flirten wird nun deutlich, denn sie scherzen gemeinsam über Knut. Crampas sagt, Effi „soll{e}{…} ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht“ (Z. 17f.). Zudem könnte hier zum Ausdruck gebracht werden, dass Crampas mit Effi lieber ungestört und unbeobachtet bleiben möchte, weshalb er nicht möchte, dass Effi Knut sieht. Er sagt weiterhin, dass Knut „bloß durch Anblick“ (Z. 18f.) ansteckend sei, worauf Effi erwidert, dass sie es nicht glaube (vgl. Z. 20). Dies könnte erneut ihre Naivität und Unerfahrenheit mit Krankheiten zeigen, welche ein Resultat aus der Abschottung von der Außenwelt in ihrer Kindheit sind. Das Flirten oder gegenseitige Ärgern der beiden wird erneut deutlich, wenn Crampas Effi provoziert, indem er sie als „{j}unge Frau{…}“ (Z. 21) bezeichnet. Dass sie sehr wohl erfahren und nicht leichtgläubig ist, wird deutlich, wenn sie sagt, dass junge Frauen „dann wieder vieles {glauben} was sie besser nicht glaubten“ (Z. 22f.). Dies könnte eine Andeutung darauf sein, dass sie weiß, dass Crampas sie liebt oder sie verführen will, sie es jedoch nicht wahr haben will, da sie Innstetten sonst betrügen würde. Crampas fragt nach, ob sie damit meine, dass er sie liebe (vgl. Z. 24), was sie jedoch verneint (vgl. Z. 26). Er reagiert mit einem „Schade“ (Z. 27), was seine Enttäuschung widerspiegelt. Es könnte aber auch Ironie und somit eine Schmeichelei sein, mit der er sie davon überzeugen will, dass er sie liebt. Effi spielt mit Crampas, indem sie sagt, sie denke, Crampas würde es für gut empfinden, würde sie ihm „eine Liebeserklärung mach{en}“ (Z. 28f.). Hier wird wieder auf die folgende Affäre der beiden hingewiesen, denn nun gestehen sie sich insgeheim ihre Liebe. Crampas flirtet weiter mit Effi und weist sie zunächst zurück, denn „So weit will er nicht gehen“ (Z. 30). Dies könnte jedoch auch seine Schuldgefühle Innstetten gegenüber zum Ausdruck bringen, da er weiß, dass eine Affäre mit Effi nicht richtig wäre. Insgeheim möchte er es aber trotzdem, denn er „möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z. 31). Zudem rechtfertigt er sich für seine Wünsche und sagt, sie seien nichts Verbotenes, da „Gedanken und Wünsche {…} zollfrei“ (Z. 31f.) seien. Effi aber sieht einen Unterscheid zwischen Wünschen und Gedanken und meint, Gedanken seien nichts Schlimmes, „Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (Z. 35f.). Diese Metapher deutet wiederum auf die Affäre der beiden hin, da Lippen ein Symbol fürs Küssen und die Wünsche nicht mehr nur noch harmlose Gedanken sind. Crampas springt auf diesen Vergleich an, indem er sagt, sie solle „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“ (Z. 37) ziehen. Dies zeigt, dass er sie küssen möchte. Daraufhin wird Effi ganz verlegen und gerät ins stottern, was an den Auslassungspünktchen und dem Parallelismus „Sie sind …, Sie sind…“ (Z. 38) zum Ausdruck gebracht wird. Crampas bezeichnet sich daraufhin selbst als „Narr“ (Z. 39), woraufhin er vermutlich den Widerspruch Effis erwartet, welchen er auch bekommt. Sie sagt, er übertreibe mit diesem Ausdruck (vgl. Z. 40), was seine Erwartungen, dass Effi ihn nicht als Witzfigur sieht, bestätigt und ihn schmeichelt. Stattdessen sei er das „Eitelste, was es gibt, {…} ein Landwehr Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (s. 115 Z. 2f.). Dieser Superlativ schmeichelt ihn, denn sie hat ihm „zwei Jahre {…} gnädigst erlassen“ (Z. 4), ihn also jünger gemacht als er ist. Mit „küss die Hand“ (Z. 5) bedankt er sich dafür bei ihr. Dies könnte metaphorisch für ihre Affäre stehen, da ein Handkuss zur damaligen Zeit etwas Intimes war. Effi lässt sich darauf ein und erwidert „Ja, küss die Hand“ (Z. 6). Hier könnte erneut ihre Abenteuerlust deutlich werden, da sie das Risiko eingeht, sich auf Crampas einzulassen, auch wenn er viel älter ist als sie und sie Innstetten dadurch hintergeht. Zudem könnte die Repetition der Worte „küss die Hand“ (Z. 5 und 6) zeigen, dass die Affäre von Beiden gewollt ist und sich beide darauf einlassen. Weiterhin möchte Effi Crampas zeigen, wie begehrt und attraktiv sie ist, da ihr schon mit vierzehn Jahren von Wienern „de{r} Hof {ge}macht“ (Z. 8f.) wurde und sie viele Komplimente bekommen hat. Somit möchte sie ihn noch mehr von sich überzeugen. Sie sei bereit für die Affäre, was daran deutlich werden könnte, dass „das, was {…} {ihr} schmeicheln soll, ziemlich ungezogen {wäre}“ (Z. 11f.). Doch sie sieht immer noch die Gefahr, die die Affäre mit sich bringt, was mit Hilfe der Personifikation der „schwimmen{den} und tanzen{den} {Bojen}“ (Z. 12f.) zum Vorschein kommt. Hinter den Bojen liegt das ungewisse, gefährliche Meer, was mit der Ungewissheit, welche die Affäre auslöst, vergleichbar sein könnte. Da die Bojen schwimmen und tanzen (vgl. Z. 12f.) wird erneut Effis Abenteuerlust, aber auch ihre kindliche Art deutlich. Sie möchte sich in diese Gefahr, also die Affäre mit Crampas stürzen, ohne die Konsequenzen zu beachten, was zum Vorschein kommt, da „Die kleinen roten Fahnen“ (Z. 13) eingezogen sind und normalerweise, wenn sie alleine zum Strand gegangen war (vgl. Z. 15), konnte sie „die roten Fahnen“ (Z. 15) sehen. Rot ist eine Warnfarbe und Symbolisiert Gefahr, doch da die Gefahr sie nun nicht mehr beachtet wird, aufgrund der eingezogenen Fahnen, lässt sich vermuten, dass Effis ich auf die Affäre mit Crampas einlässt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Effi und Crampas in dem Textauszug miteinander flirten. Dies wird anhand vieler Anspielungen und Gemeinheiten der beiden deutlich. Dieses Flirten läuft letztlich auf die Affäre der beiden raus, welche sich aus vielen Metaphern schließen lässt. Dass sich beide auf diese Affäre einlassen, wird an Repetitionen zum Ausdruck gebracht. Zudem kann man anhand vieler Textstellen Effis Abenteuerlust, aber auch ihre kindliche Art, welche sie aufgrund ihrer Abgeschotteten Kindheit besitzt, erkennen, welche sich auch trotz der Affäre nicht legen.
Julian
In dem Roman "Effi Briest" der von Theodor Fontane geschrieben in der Epoche des Poetischen Realismus und 1894 veröffentlicht, thematisiert die Wichtigkeit der Anerkennung der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Nach ihrem Umzug nach Kessin erscheint Effi ihr Alltag schnell eintönig und langweilig. Deshalb fängt sie an um etwas Abwechslung zu erfahren Instetten und Crampas regelmäßig auf Ausritten zu begleiten. In dem Textausschnitt Seite 114 Z.10 bis Seite 115 Z. 16 handelt es von, Effi und Crampas die über seine Gefühle für sie reden. Anschließend lässt sich Effi auf eine Affäre mit ihm ein. Jedoch zieht sie nach Berlin damit sie Crampas endgültig vergessen kann, da sie alles sehr bereut. Instetten findet die Liebesbriefe von Crampas nach 6 Jahren welche an Effi gerichtet waren. Er fordert ihn zu einem Duell welches Crampas Tod zufolge hat. Effis Eltern verstoßen sie und Instetten trennt sich von ihr. Dies sorgt dafür das Effi erkrankt und anschließend nach einer Begegnung mit ihrer leiblichen Tochter Anni, bei der sich diese ihrer Mutter sehr abweisend verhält stirbt.
Jannik
Der von Theodor Fontane geschriebene Roman „Effi Briest“, welcher 1894in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht wurde, thematisiert die Auswirkungen des gesellschaftlichen Drucks auf den Menschen in Deutschland.
Im Alter von 17 Jahren heiratet Effi den Landrat, Baron von Innstetten. Dieser ist aufgrund seiner Arbeit oft gezwungen Effi alleine in Kessin zu lassen, wo sie nach der Hochzeit hingezogen sind, weshalb sie sich einsam und gelangweilt fühlt. Durch Innstetten lernt Effi den Major Crampas kennen, mit dem sie nach einigen Ausritten eine Affäre eingeht. Durch ihre Schuldgefühle wegen der Affäre ist sie froh, dass Innstetten mit ihr nach Berlin zieht. Einige Jahre später findet Innstetten Briefe, die Crampas an Effi schrieb. In seiner Ehre verletzt, fordert Innstetten Crampas zu einem Duell auf, welches tödlich für Crampas endet. Daraufhin trennt er sich von Effi, was auch ihre Eltern mitbekommen, welche sie verstoßen. Nach einem Zusammenbruch Effis, welcher aus einem enttäuschenden Treffen mit ihrer Tochter erfolgte, nehmen ihre Eltern sie wieder auf, allerdings stirbt sie dort nach einiger Zeit.
Da Effi und Crampas „wie gewöhnlich durch die Plantagen“ (Z. 10) reiten zeigt, dass beide schon öfters zusammen geritten sind. Zudem war ihr Hund Rollo „wieder vorauf“ (Z. 11), dies zeigt, dass auch er oft mit ist. Diese gemeinsamen Ausritte machen die Vertrautheit der beiden klar und könnten auch auf Effis Zuneigung gegenüber Crampas hinweisen, da die Ausritte für sie ist es eine wichtige Abwechslung sind und ihr auch ohne ihren Mann gefallen. Auffällig ist auch die Reihenfolge, erst Rollo, „dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z. 11). Crampas und Effi reiten vermutlich nahe zusammen, oder zumindest mit einem Abstand zu Kruse, da sie zusammen aufgelistet werden. Dadurch, dass Crampas vor Effi genannt wird, reitet er wahrscheinlich vor Effi, was eine beschützende Wirkung hat und dazu dienen könnte Effi zu imponieren. Da „Knut fehlte“ (Z. 11-12), der wahrscheinlich auch eine Distanz zwischen Effi und Crampas geschaffen hätte, lässt sich hier schon vermuten, dass die Beiden sich zumindest näherkommen. Effi fragt, wo Crampas Knut gelassen hätte (Vgl. Z. 13). Dadurch eröffnet sie ein Gespräch, allerdings könnte sie aber auch so die Sorge äußern, dass sie sich etwas mit Crampas entwickeln könnte. Nachdem Crampas ihr erzählt, Knut habe einen Ziegenpeter (vgl. Z. 14), macht sie einen Witz darüber, dass er „Eigentlich (...) schon immer so aus“ (Z. 15-16) sah. Sie eröffnet hier wahrscheinlich den Flirt, da nun beide über Knut scherzen. Crampas stimmt ihr zu und will, dass sie ihn jetzt sieht, widerspricht sich dann aber selber, da er dies „doch lieber nicht“ (Z. 17-18) will. Er begründet seine Aussage damit, dass Ziegenpeter „schon bloß durch Anblick“ (Z. 19) ansteckend ist. Er will also Effis volle Aufmerksamkeit und möchte bei ihr im Mittelpunkt stehen. Vielleicht will er so verhindern, dass Effi Knut womöglich noch besuchen würde, oder einfach nur Mitleid mit ihm hätte. Darauf antwortet Effi „Glaub ich nicht“ (Z. 20), was zwar ihre Klugheit, allerdings auch Naivität zeigt, weil sie zwar Zweifel hat, aber in ihrer Kindheit so abgeschottet gelebt hat, dass sie nicht weiß wie die Krankheit übertragen wird. Crampas neckt sie dann, indem er sie als „Junge Frau“ (Z. 21) bezeichnet und sagt, dass diese vieles nicht glauben. Effi geht darauf ein und antwortet, „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z. 22-23). Damit spielt sie auf die Angst an, dass Crampas sie dazu bringt eine Affäre mit ihm einzugehen und sie damit Innstetten hintergehen würde. Crampas fragt sie ob dies an ihn gerichtet war, da dies dann bedeuten würde, dass sie ihn lieben würde, Effi verneint aber. Nachdem Crampas ihr „Schade“ (Z. 26) entgegnet, nimmt Effi die Möglichkeit an und meint, dass Crampas „es für ganz in Ordnung“ (Z. 28) halten würde, wenn sie ihm seine Liebe gesteht. Dies ist ein verspielter Flirt, zudem ist zu vermuten, dass Crampas sich eine Antwort in die Richtung erhofft hatte. Dies zeigt, dass er weiß wie er Effi verführen kann und dass Effi trotz ihrer Bedenken auf diese kleinen Flirts eingeht. Zwar meint Crampas, dass er so weit nicht gehen wolle, aber „Gedanken und Wünsche (...) zollfrei“ (Z. 31-32) seien. Damit meint er, dass er Innstetten zwar nicht hintergehen wolle, aber ihn keiner für den Wunsch mit ihr zusammen sein zu wollen etwas vorwerfen kann. Damit könnte er auch Effi ermutigen wollen, den Wunsch nach einer Affäre mit ihm zu haben. Allerdings sind Wünsche für Effi kurz vor der Tat, da sie diese schon meist „auf der Lippe“ (Z. 36) liegen. Um Effi wieder in die Stimmung des Flirts zu bekommen, spielt er darauf an, dass er Effis Wunsch wäre, der ihr auf der Lippe liegt, also sie küssen würde. Dies bringt Effi in Verlegenheit, da sie nicht weiß was sie sagen soll. Das Repetitio „Sie sind ... Sie sind ...“ (Z. 38) macht dies deutlich. Crampas sagt dann über sich selber er sei „Ein Narr“ (Z. 39), damit versucht er zu bezwecken, dass Effi ihm widerspricht und ihm sagt wie toll er doch eigentlich ist. Dies funktioniert auch, da Effi ihm klar macht, dass er darin übertreibe (vgl. 40). Insgesamt wird deutlich, wie sehr Crampas Effi in diesem Flirt manipuliert, oder zumindest weiß wie er mit ihr reden muss. Allerdings bezeichnet sie einen „Landwehr Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (Z. 3) als „das Eitelste was es gibt“ (Z. 2). Der Superlativ erfreut Crampas, da sie ihn zwei Jahre „gnädigst erlassen“ (Z. 4) hat. Durch den Ausdruck „küss die Hand“ (Z. 5), beweist Crampas Effi, von welcher Klasse er ist und wertschätzt sie damit. Jetzt macht sich bemerkbar, dass Effi ebenfalls in einem guten Elternhaushalt groß geworden, da sie weiß wie sie zu antworten hat, denn sie antwortet ihm „Ja, küss die Hand“ (Z. 5). Zudem nutzt sie die Möglichkeit und vergleicht Crampas mit den Wienern, da diese auch so vornehm waren. Diese Wiener sollen ihr angeblich schon mit 14 Jahren Komplimente gemacht haben. Damit zeigt sie Crampas, dass sie begehrt war und ist. Da sie ihn zuvor mit diesen verglichen hat, könnte dies auch eine Aufforderung an Crampas sein ihr Komplimente zu machen. Crampas geht darauf ein und beteuert die Wahrheit der Komplimente. Effi bezeichnet ihn als „ungezogen“ (Z. 12). Jetzt ist der Flirt auf einem Höhepunkt und Effi macht bereits intime Anspielungen und durch ihre Abenteuerlust und Langweile hat sie ihren Mann, Innstetten,erst einmal ignorieren können, allerdings weist sie Crampas nach einer kurzen Redepause „...“ (Z. 12), in der sie wahrscheinlich ihren letzten Widerstand gegen die Affäre aufbaut. Sie warnt Crampas in Form von Bojen, die „schwimmen und tanzen“ (Z. 12) und durch eingezogene „rote Fahnen“ (Z. 13). Sie sagt, dass sie schon ein paar Mal „an den Strand hinauswagte“ (Z. 14-15). Sie weiß, dass die Affäre Gefahren mit sich bringt. Schon auf der ersten Seite des Buches, stellte der See eine Gefahr da, weshalb auch jetzt mit einem Problem zu rechnen ist. Die Boje könnte eine Metapher für ihre Affäre sein, die Personifikation tanzen zeigt, dass diese Affäre auf den ersten Blick einladend wirkt, allerdings warnen sie die roten Fahnen, da die Farbe Rot für Gefahr steht. Allerdings sind diese Fahnen eingefahren, dies könnte zeigen, dass Effi aufgrund ihrer Langweile und ihrer Abenteuerlust diese Gefahr nicht sieht, oder sie zumindest ignoriert. Da sie sich schon ein paar Mal an den Strand wagte wird klar, dass sie sich bei den vorherigen Ausritten noch zusammenreißen konnte.
Insgesamt wird klar, dass Crampas mit Effi flirtet. Crampas wie er Effi überzeugen kann eine Affäre mit ihm einzugehen. Durch positive Selbstdarstellungen und das gegenseitige Necken kommen sich die beiden näher. Durch Effis Langeweile und Abenteuerlust lässt sie sich auf diese Flirts ein, allerdings warnt sie Crampas noch einmal vor der Gefahr mit Hilfe von Personifikationen und Metaphern.
Anna
Der Roman ,,Effi Briest", der von Theodor Fontane geschrieben und 1894, in der Epoche des poetischen Realismus, erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen im 19. Jahrhundert und den damit verbunden Wunsch nach Ansehen in Deutschland.
Nachdem Effi Briest Geert von Instettens Bitte ihn zu heiraten gefolgt ist und, nach der Hochzeitsreise, zu ihm nach Kessin gezogen ist, wird der jungen Frau schnell langweilig. Denn durch Instettens Stellung als Landrat ist dieser durch seine Arbeit oft abwesend. Effi fühlt sich vernachlässigt und einsam, wodurch sie Kontakt zu dem Major Crampas sucht, von dem sie Aufmerksamkeit erhält und eine Affäre mit ihm eingeht. Um diesen Moment geht es in vorliegendem Textauszug. Erst einmal kann Effi die Affäre mit dem Major ihrem Ehemann verheimlichen, obwohl sie von starken Schuldgefühlen geplagt ist. Da kommt ihr der Umzug nach Berlin mit Tochter Annie und Instetten sehr recht, denn durch die Distanz zu Crampas hofft sie auf weiteres Stillschweigen bezüglich der Affäre. Doch während eines Kuraufenthaltes Effis, sechs Jahre nach dem Umzug, findet Instetten Liebesbriefe die Crampas Effi geschrieben hatte. Um seine Ehre zu retten ruft er Crampas zu einem Duell auf, bei dem dieser sein Leben verliert. Außerdem lässt er sich aus genanntem Grund von Effi scheiden, die daraufhin nicht nur den Kontakt zu Tochter Annie und Instetten, sondern auch den zu den eigenen Eltern verliert. Effi lebt alleine mit Annies Kindermädchen in Berlin und ihr psychischer Zustand verschlechtert sich immer weiter. Nach ihrem Zusammenbruch während eines Treffens mit Annie rät der Arzt ihr zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen zu ziehen. Dort lebt sie noch eine kurze Weile, bis sie mit 29 Jahren stirbt.
Jule
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, welcher 1894 veröffentlicht wurde und zur Epoche des poetischen Realismus gehört, thematisiert das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung im 19.Jahrhundert.
Im vorliegenden Textauszug (S. 114, Z. 10 - S. 115, Z. 16) geht es um den gemeinsamen Ausritt von Crampas und Effi und deren Affäre. Effi und Innstetten heiraten und ziehen nach Kessin. Dort fühlt sich Effi einsam und unwohl da Instetten oft wegen seiner Arbeit auf Reisen ist und sie deshalb oft alleine verbleibt. Außerdem bekommen sie ein geminsames Kind. Crampas ,ein Freund von Instetten , Effi und Instetten machen zuerst gemeinsame Ausritte , doch als Instetten wieder auf Reisen war treffen sich Crampas und Effi alleine zum ausreiten.Da Crampas etwas Neuses und Interessantes und sie immer noch abennteuerlustig ist fängt sie mit ihm eine Affäre an. Effi zieht daraufhin mit Instetten nach Berlin. Dort muss Effi in die Kur da sie kank geworden ist.In der Zeit findet Innstetten Briefe von Crampas und fordert ihn zum Duell auf um seine Ehre aufrecht zu halten, welches für Crampas tödlich endet.Ebenfalls lässt er sich von Effi scheiden. Voraufhin sich ihre Tochter und Familie auch von ihr abwendet. Als Effi noch kranker wird, nimmt ihre Familie sie wieder auf.Letztendlich stirbt sie und wird in ihrem Garten m Rondell begraben.
Crampas und Effi reiten nicht zum ersten mal aus dies wird deutlich an „wie gewöhnlich“ (Z.10) und an „Rollo war wieder vorauf“ (Z.11). Das kann darauf Hinweisen das sie sich mögen und gerne miteinander Zeit verbringen.Der Ausritt hat auch eine gewisse Reihenfolge „Rollo (..) vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z.10f). Das Effi Crampas hinterher reitet kann ein Hinweis auf die spätere Affäre sein da Effi dadurch Interesse an ihm zeigt und es wird ihre Abenteuerlust deutlich.Außerdem haben sie keine Zweisamkeit da „Kruse“ (Z.10) noch mit ausreitet. Effi lacht darüber, das Knut „(…) einen Ziegenpeter (hat)“ (Z.15) dies ,zeigt nochmal ihre freche und kindliche Art .Sie macht sich über die Krankheit Knuts lustig das kann daran liegen, dass sie in ihrer Kindheit nicht viel von Krankheiten und die negativen Dinge im Leben mitbekommen hat da sie abgeschottet und naiv aufgewachsen ist. Crampas sagt, dass „ (…) Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (Z.19) dabei sagt er indirekt das Effi sehr hübsch sei und fängt an mit ihr zu flirten. Effi geht darauf ein und spielt mit indem sie sagt „Glaub ich nicht“ (Z.20). Dabei wird wiederum ihre Naivität deutlich. Mit der Antwort Crampas „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (Z.20) flirtet er weiterhin mit ihr und sie necken sich. Daraus kann man auch schließen, dass sie sich sehr mögen. Bei der Aussage Effis „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z.22f) wird deutlich, dass Effi schon ahnt das sie was füreinander Empfinden es aber nicht wahrhaben möchte, da sie Innstetten nicht betrügen möchte. Crampas fragt, ob es an ihn gerichtet sei (Vgl.24) darauf verneint (Vgl.25) Effi. Darauf reagiert Crampas mit einem „Schade“ (Z.26), dies spiegelt seine Enttäuschung wieder und es wird deutlich das er etwas mit Effi Anfangen möchte. Die Personifikation „Wie das Schade sie kleidet“ (Z.27) macht dies nochmal deutlich und zeigt, dass Crampas das Thema sehr beschäftigt und er sich Gedanken darüber macht.Mit der Aussage Effis „Ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich ihnen eine Liebeserklärung machte“ (Z.28f) wird ein Hinweis auf deren spätere Affäre gemacht. Crampas antwortet darauf das er so weit nicht gehen wolle (Vgl.29) dies zeigt, dass er weiß das es nicht richtig gegenüber Instetten wäre wenn er was mit ihr Anfangen würde. Trotzdem macht er mit der Aussage „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“(Z.31) deutlich das er es möchte und ihr nicht widerstehen kann. Crampas meint, dass Gedanken und Gefühle zollfrei seien (Vgl.31f) doch Effi macht einen Unterschied zwischen Gedanken und Gefühle. Denn „Gedanken sind (…) etwas, das noch im Hintergrunde liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (Z.35f). „Lippen“ (Z.36) ist eine Metapher und ist ein Symbol für küssen und die Liebe. Dabei wird wieder eine Hinweis auf die spätere Affäre gemacht außerdem macht sie damit deutlich das sie etwas für Crampas empfindet. Crampas springt auf diesen Vergleich direkt an indem er sagt „Nur nicht diesen Vergleich“ (Z.37) damit macht er deutlich, dass sie küssen möchte.Daraufhin sagt Effi „Ach, Crampas, Sie sind…..Sie sind …..“ (Z.37) mit diesem Parallelismus wird Effis Verlegenheit deutlich und sie weiß nicht wie sie sich in der Situation Verhalten soll. Crampas beschreibt sich daraufhin selber als „Ein Narr“ (Z.37) und macht sich damit schlechter als er eigentlich ist und erhofft sich damit, dass Effi darauf anspringt. Das macht sie auch indem sie sagt „ Nein, Auch darin übertreiben sie wieder“ (Z.40) damit stellt sie klar, dass die Gedanken Crampas nicht verrückt seien und bestätigt ihn das sie ihn auch küssen möchte. Das schmeichelt Crampas sehr. „Das Eitelste was es gibt, ist ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (Z.2) , mit dem Superlativ Eitelste (Vgl.2) macht Effi deutlich, dass Crampas sehr selbstverliebt ist. Außerdem macht sie ihn Zwei Jahre jünger worauf er ihr einen Kuss auf die Hand gibt (Vgl.5) woraus man schließen kann, dass er sich geschmeichelt fühlt und einen ersten Annäherungsversuch wagt. Daraufhin sagt sie das dies „wienerisch“ (Z.7) war und erzählt,dass sie schon Wiener „In Karlsbach, vor vier Jahren, wo sie (ihr) vierzehnjährigem Dinge den Hof machen“ kennengelernt. Was ich da alles gehört habe“ (Z.7ff) damit möchte sie deutlich machen, dass sie schon damals sehr attraktiv war und von Männern angemacht worden ist. Die „Bojen ( die auf dem Meer) schwimmen und tanzen“ (Z. 12 ) stellen die Grenze zwischen Effi und dem Abenteuer dar.Außerdem machen diese deutlich das sich hinter den Bojen viele Gefahren befinden und sie können auch als Orientierung dienen . Die Farbe rot (Vgl.15) stellt die Liebe und zugleich die Gefahren die mit Carmpas verbunden sind dar.
Zusammenfassend kann man sagen, das Effi und Crampas in dieser Textstelle miteinander flirten dies wird durch viele Anspielungen und vergleiche deutlich. Außerdem bekommt man mehrere Hinweise auf die spätere Affäre.Dennoch merkt man das Effi immer noch sehr naiv und abenteuerlustig ist und manchmal nicht weiß wie sie sich Verhalten soll.Man merkt ebenfalls, dass beide was füreinander empfinden.
Rene
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane geschrieben und erstmals in der Epoche des Poetischen Realismus in sechs Folgen in der deutschen Rundschau von Oktober 1894 veröffentlicht worden ist, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen und das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung im Deutschland des 19. Jahrhundert. Nach ihrem Umzug nach Kessin erscheint Effi ihr Alltag schnell eintönig und langweilig. Da Instetten Landrat ist, ist er oft auf Reisen und kann deswegen nicht so viel Zuneigung gegenüber Effi zeigen, wodurch Effi sich alleine fühlt. Auf Grund ihres Gefühls der Einsamkeit reitet Effi oft mit dem Major von Crampas aus. Sie gerät jedoch immer mehr in Verführung dem Major Crampas näher zu kommen, weil sie aufgrund von zahlreichen Geschäftsreisen oft von ihrem Mann alleine gelassen wird. Effi lässt sich zu einer Affäre mit Crampas verleiten wonach sie jedoch sehr starke Schuldgefühle hat. Diese Schuldgefühle kann Effi zunächst verheimlichen und sie fallen durch einen Umzug nach Berlin und die hieraus resultierende Distanz zu Crampas auch teilweise von ihr ab. Nach einigen Jahren erfährt Instetten, durch Liebesbriefe von Crampas an Effi, jedoch von der Affäre der beiden und tötet Crampas bei einem Duell. Er trennt sich von Effi und verbietet ihr den Umgang mit sich und ihrer gemeinsamen Tochter. Auch von ihren Eltern wird Effi fort gewiesen und erst wieder von ihnen aufgenommen als sich ihre Gesundheit stark verschlechtert. Kurz darauf stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Jona
Der Roman „Effi Briest“, von Theodor Fontane geschrieben, welcher 1896 veröffentlicht wurde und zur Epoche des poetischen Realismus gehört, thematisiert die Wichtigkeit des Gesellschaftlichen Ansehens in der Zeit des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Nach der Hochzeit zieht Effi nach Kessin. Dort ist sie ziemlich unglücklich, da ihr Mann Berufsbedingt nie da ist. Aufgrund dies lässt sie sich auf eine Affäre mit einem Major ein, welcher kurz zuvor in die Stadt gezogen war. Dieser kann ihr zumindest die Gewünschte Aufmerksamkeit schenken. Effi bekommt jedoch Schuldgefühle, da sie ihrem Mann fremdgegangen ist. Zu ihrem Glück, muss ihr Mann aufgrund seiner Karriere nach Berlin ziehen. So beendet sie die Affäre und erzählt ihrem Mann nie etwas davon. Effi geht sieben Jahre später in Kur, in diesem Zeitraum findet Instetten Liebesbriefevon Effis Affäre und fordert diese zum Duell heraus. Zudem lässt er sich von Effi scheiden. Effie verliert daraufhin den Kontakt zu jeglichen Mitmenschen, bis auf den, zu dem Ehemaligen Kindermädchen von ihrer Tochter. Der Zustand von Effi verschlechtert sich immer mehr, da sie ihre Familie und ihr Ansehen verloren hat. Ein Arzt verschreibt ihr später, dass sie wieder zu ihren Eltern ziehen soll, wo sie dann an einem gebrochenem Herzen stirbt.
Effi und Crampas Reiten des Öfteren gemeinsam aus. Dies wird an der Aussage „wie gewöhnlich“ (Z. 10) und „Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, ...“ (Z. 10 f.) deutlich. Des weiteren wird in dieser Aussage die Stellung der Gesellschaft hervorgehoben, dass der Mann vor der Frau steht. Ebenso gibt es hier schon erste Zeichen, dass Effi Crampas begehrt. Das „Kruse“ (Z. 11) mit Reiten soll, zeigt jemanden, welcher eine nähere Beziehung der Beiden verhindern solle. Das jedoch „Knut fehlt[e]“ (Z. 11 f.), veranschaulicht, dass schon ein Stück weit Distanz der beiden fehlt. Effi macht sich über Knut lustig in dem sie sagt, dass er „Eigentlich [...] immer so aus [sieht]“ (15 f.), da er einen „Ziegenpeter“ (Z. 14) hat. Sie lacht, trotz das sie sonst oftmals nicht sehr Glücklich mit ihrem Leben ist. Das lässt darauf schließen, dass sie sich bei Crampas sehr wohl fühlt und so ein Abendteuererlebt. Darauf hin beginnt Crampas mit den erste Annäherungsversuchen. Er sagt zu Effi, dass der Ziegenpeter „bloß durch [den] Anblick“ (Z. 18 f.) ansteckend ist. Somit sagt er indirekt, dass Effi sehr schön sei und er ihren Anblick nicht zerstören will. Effi antwortet darauf „Glaub ich nicht.“ (Z. 20). So will sie es Crampas nicht so einfach machen. Er antwortet darauf, dass junge Frauen vieles nicht glauben (vgl. Z. 21). Effi geht darauf jedoch direkt ein und sagt, dass „sie [dann] wieder vieles [glauben], was sie besser nicht [ge]glaubt [hätten]“ (Z. 22 f.). Mit diesem Gegensatz könnte Effi bereits auf eine Spürbare Verbindung zwischen den beiden eingehen, welches durch dieses necken deutlich wird. Im Folgenden stellt Crampas die Frage „An meine Adresse?“ (Z. 24) womit er eine Anspielung auf den Funken zwischen den beiden macht, welchen er auch Gespürt hat. Crampas und Effi necken sich immer weiter. Crampas sagt im weiteren Verlauf, dass Gedanken und Wünsche [...] zollfrei [sind].“ (Z. 31 f.). Mit diesem Vergleich macht er Effi Mut, dass sie keine Angst vor ihren Gedanken und Wünschen haben muss, da man sie ohne Konsequenzen besitzen darf. Hiermit meint er die sich entwickelnde romantische Beziehung zwischen den beiden, da er wie, dass Effi verheiratetist. Effi Antwortet darauf, dass ihre Wünsche schon sehr weit fortgeschritten sind und kurz vor der Tat stehen (Vgl. Z. 35 f.). Dadurch wird ihre Zuneigung gegenüber Crampas deutlich. In diesem Zusammenhang verwendet sie das Wort „Lippe“ (Z. 36). Wobei die Lippe in Verbindung mit Küssen steht und man dieses als weiter Hinweis auf ihre Liebe sehen kann. Diese Äußerung zeigt, dass sie sich nach ihm sehnt. Des Weiteren versucht Effi Crampas zu beschreiben „Sie sind... Sie sind...“ (Z. 38). Dabei wird deutlich wie verlegen Effi ist und dass sie so fasziniert von ihm ist, dass ihr die Worte fehlen. Crampas nimmt ihr dann die Worte aus dem Mund, in dem er behauptet, dass er „Ein Narr“ (Z. 39) sei. Dieser steht für jemanden welcher als dumm und verrückt angesehen wird, sich aber vieles erlauben kann, und dabei noch sehr geschickt ist. Somit macht er sich selber schlecht, hat aber schon einen Plan für den weiteren Verlauf im Hinterkopf. Effi stimmt Crampas dabei nicht zu (Vgl. Z. 40) und sagt er sei „das Eitelste“ (Z. 2). Mit diesem Superlativ drückt sie aus, dass Crampas selbstverliebt ist, und macht ihn im weiteren Satz zwei Jahre jünger (Vgl. Z.3 f.). Crampas fühlt sich davon sehr geschmeichelt, bedankt sich für das Kompliment und „küss[t] die Hand.“ (Z. 5). Effi fordert Crampas erneut heraus, indem sie davon schwärmt, wie begehrenswert sie früher schon war (Vgl. Z. 9). Dies unterlegt sie noch mit dem Ausruf „Was ich da alles gehört habe!“ (Z. 9). So stellt sie klar, dass sie jetzt noch viel begehrenswerter ist, als sie es bereits war und dass Crampas sie begehren soll. Mit den „Bojen“ (Z. 12), welche Effi erwähnt, stellt sie direkt klare Grenzen dar und zeigt, dass ihre gemeinsamen Ausflüge gefährlich werden können, wenn sie in einer Affäre enden und wenn jemand davon mitbekommt. Dies verdeutlichen auch die „roten Fahnen“ (Z. 15), welche ebenfalls als Farbe Rot für die Gefahr stehen, aber auch für die Liebe zwischen den beiden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich Effi und Crampas in dem Textauszug annähern, welches die beiden immer wieder durch Raffinierte Andeutungen unterlegen. Es wird ebenfalls deutlich, dass beide etwas für einander empfinden. Zudem ist zu erkennen, dass Effi sehr glücklich, frei und euphorisch ist, wenn sie mit Crampas zusammen ist und durch ihn en Abendteuer erleben kann, welches ihr in Kessin nicht geboten wird.
Daniel
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, geschrieben 1894 in der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert das Resultat von gesellschaftlichen Konventionen im 19. Jahrhundert.
In der vorliegenden Textstelle (S. 114 Z. 10 – S. 155 Z. 16), welche zugleich eine essenzielle Rolle für die späteren Ereignisse vom Roman spielt, lässt sich Effi auf eine Affäre mit Crampas ein. Davor sind Effi und der Baron von Innstetten nach ihrer Hochzeitsreise nach Kessin gezogen, wo sie dann später von Crampas, einem alten Freund von Innstetten, begrüßt worden sind. Innstetten ist öfters aufgrund seiner Arbeit auf Reisen außerhalb des Landes, was bedeutet das Effi zur meisten Zeit allein mit Crampas im Haus anwesend ist. Aufgrund von Einsamkeit und auch Trist geht sie nach jeglichen Annäherungsversuchen von Crampas auf die Affäre ein, bekommt jedoch schon bald Schuldgefühle. Nach gewisser Zeit, ziehen Effi und Innstetten aufgrund von Innstettens Arbeit nach Berlin, was eine große Erleichterung für Effi ist. Sechs Jahre später erfährt Innstetten von der Affäre, tötet Crampas in einem Duell und trennt sich von Effi. Effi trifft sich daraufhin mit ihrer Tochter, wo ihr klar wird das sie nicht großes Interesse an ihr zeigt. Effi erleidet einen Zusammenbruch und zieht zu ihren Eltern, wo sie später mit einem Alter von ca. 30 Jahren stirbt.
Am Anfang des Textabschnittes wird der Ritt als „wie gewöhnlich“ (Z.10) bezeichnet, was darauf hinweist das Effi und Crampas schon öfters diese Strecke lang geritten sind. Die Reihenfolge besagt nicht nur Effis Suche nach Abenteuer in dem sie Crampas, dem Mann, der den Weg zur Gefahr leitet, folgt (vgl. Z.11), sondern auch das die Reihenfolge schon auch damals eingehalten worden war, da „Rollo […] wieder vorauf“ (Z.10f.) war. Rollo ist Effis und Innstettens Hund, welcher wegen seiner Größe und Stärke dafür zuständig ist, Effi zu schützen und unterstützen, wie auch im weiteren Verlauf des Romans. Kruse, der Letzte der Reihenfolge, welcher zugleich deren Begleiter ist, ist mit Distanz weiter hinten, um Crampas und Effi bei ihrer Zweisamkeit nicht zu stören. Deswegen ist auch der zweite Begleiter Knut nicht da, weshalb Effi nach seiner Abwesenheit fragt (vgl. Z.13). Crampas entgegnet das Knut „einen Ziegenpeter“ (Z.14) bekommen hat, welches eine Bezeichnung für die verbreitete Krankheit Mumps ist. Beide scherzen daraufhin über seine Krankheit. Crampas entgegnet das Effi „ihn jetzt sehen sollte“ (Z.17), widerspricht sich selbst jedoch sofort danach, da er meint das „Ziegenpeter ansteckend ist“ (Z.18). Das zeigt Crampas‘ Fürsorge für Effis Wohlsein. Effi glaubt es ihm nicht, worauf Crampas mit der Aussage „Junge Frauen glauben vieles nicht.“ (Z.21) entgegnet. Dies zeigt Crampas Naivität, provoziert aber zugleich Effi sich zu beweisen. Effi kontert mit der Aussage das Frauen „vieles [glauben], was sie besser nicht glaubten“ (Z.22f.). Damit spielt sie zum ersten Mal eine Art Verliebtheit für Crampas an, die sie jedoch nicht gestehen möchte aufgrund ihres Bündnisses zu Innstetten. Crampas hinterfragt ob er davon betroffen wäre (vgl. Z.24), worauf Effi verneint (vgl. Z.25) und Crampas mit einem „Schade.“ (Z.26) entgegnet. Dadurch wird Crampas Enttäuschung klar, das Effi keine Liebeserklärung für ihn aussprechen würde, obwohl er betont das er so weit nicht gehen möchte (vgl. Z.30). Jedoch seien laut ihm „Gedanken und Wünsche […] zollfrei“ (Z.31f.). Damit drückt er sein Interesse für eine Liebesbeziehung mit Effi aus. Effi sagt das „Wünsche aber […] meist schon auf der Lippe [liegen]“ (Z.35f.). Crampas spielt darauf an dieser bestimmte Wunsch zu sein, sprich sie zu küssen. Effi gerät daraufhin in Verlegenheit, welches durch ihren Parallelismus „Sie sind… Sie sind…“ (Z.38) verdeutlicht wird. Crampas stellt ihre Gefühle gegenüber ihm auf die Probe indem er sich als einen „Narr“ (Z.39) bezeichnet. Effi verliert diese Probe und sagt er würde übertreiben (vgl. Z.40).
Elena
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane verfasst und erstmals 1894 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen im 19.Jahrhundert und das damit verbundenen Streben nach Anerkennung.
Mit 17 Jahren heiratet Effi bereits den Baron von Innenstetten, mit dem sie nach Kessin zieht. Aufgrund seiner Arbeit als Landrat, ist dieser oft auf Reisen, weshalb er Effi wenig Aufmerksamkeit schenken kann. Dies führt dazu, dass Effi sich alleine fühlt. Deshalb kommt es auch zu den Ausritten mit dem Major Crampas, der ihr im Gegensatz zu Innenstetten Zuneigung zeigt. Udem bietet dieser Effi Abwechslung in ihrem bis dahin sehr eintönigen Leben in Kessin. So lässt Effi sich auf eine Affäre mit Crampas ein, der Effis Abenteuerlust weckt, da die gemeinsame Zeit und die daraus folgende Affäre ein klares Risiko darstellen, was sich zeigt, wenn Innenstetten einige Jahre später die Liebesbriefe von Crampas an Effi entdeckt und ihn zum Duell heraus fordert, welches für Crampas tödlich endet. Er trennt sich von Effi und verbietet ihr den Kontakt mit ihrer gemeinsamen Tochter. Des Weiteren wird sie von ihren Eltern fort gewiesen und erst nach starker Verschlechterung ihrer Gesundheit bei ihnen aufgenommen. Kurz darauf stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Direkt zu Beginn wird deutlich, dass Effi und Crampas nicht zum ersten Mal zusammen ausreiten, was durch das Adjektiv „gewöhnlich“ (Z.10) herausgestellt wird. So reiten sie „wie gewöhnlich“ (ebd.) durch die Plantage hin. Auch die Reihenfolge der Beteiligten ist wie immer. Dies wird deutlich, da „Rollo […] wieder“ (Z.10f.) als erster voraus läuft. Dieser ist der Hund von Innenstetten und soll Effi als treuer Begleiter beistehen, was bedeute, dass Effi auch in Abwesenheit von Innenstetten in sicher und behütet sein soll. Nach Rollo kommt in der Reihenfolge Crampas, der somit den Weg vorgibt, wie es für den Mann üblich ist. Gleichzeitig entwirft dies allerdings das Bild, dass Effi, welche hinter Crampas reitet, offenbar diesem hinterher reitet, das Abenteuer und das Risiko bei Crampas sucht, ihn also auch sehr begehrt. Da Effi offensichtlich Interesse an Crampas und dieser auch an ihr hat, reitet Kruse hinter beiden. Die Anwesenheit von Kruse, der ebenfalls als Begleiter von Effi dabei ist, soll vor Zweisamkeit bewahren, die zu Annäherungsversuchen führen könnte. Die Tatsache, dass „Knut fehlt[e]“ (Z.11f.) impliziert,dass eine Distanz der Sicherheit genommen ist, da auch Knut als eigentlicher Begleiter das Gefühl von Zweisamkeit zwischen Effi und Crampas verhindern würde. Der Grund für Knuts Fehlen besteht darin, dass dieser einen „Ziegenpeter“ (Z.14) hat. Dies findet Effi „merkwürdig“ (Z.15), weshalb diese lacht. Durch diese Reaktion von Effi kommt ihre kindische und naive Art zum Ausdruck, was mit ihrem jungen Alter zusammen hängt und der Tatsache, dass sie in ihrem Elternhaus sehr abgeschottet und gleichzeitig behütet gelebt hat und somit vermutlich nicht viel von Krankheiten mitbekommen hat. Zudem macht sie sich über Knut lustig, wenn sie sagt, dass Knut „[e]igentlich schon immer so“ (ebd.) aus gesehen hätte. Dieser Annahme stimmt Crampas unweigerlich zu, was zeigt, dass auch Crampas über Knuts Gesundheit scherzt, womit er beginnt mit Effi zu flirten. Er geht weiter darauf ein und fügt hinzu, dass Effi Knut jetzt mal sehe sollte (vgl.Z. 17), entschärft diese Aussage aber sofort wieder, da es ihm lieber wäre sie würde ihn nicht sehen (ebd.). Dies könnte daran liegen, dass er Effi diesen Anblick ersparen möchte oder vielmehr nicht möchte das Effi jemand Anders ansieht, da Crampas lieber ungestört die Zeit mit Effi verbringen möchte. Er unterstreicht seine Aussage mit der Begründung, dass Ziegenpeter „schon bloß durch Anblick“ (Z.18) ansteckend sei. Diese Begründung lässt vermuten, dass Crampas versucht Eindruck zu schinden, indem er etwas scheinbar Schlaues sagt. Effi schenkt dieser Aussage allerdings keinen Glauben (vgl.Z.20) und fordert Crampas somit heraus. Dieser provoziert Effi daraufhin mit der Aussage, dass „Junge Frauen […] vieles nicht“ (Z.21) glauben würde, was bei Effi das Verlangen weckt sich zu beweisen und sich nicht auf ihr Alter und ihr damit verbundenes Wissen reduzieren zu lassen. Deshalb entgegnet sie Crampas, dass junge Frauen neben der Tatsache, dass sie scheinbar alles glauben, „wieder vieles [glauben], was sie besser nicht glaubten“ (Z.22f.).
Damit spielt sie zum einen auf ihre Verliebtheit gegenüber Crampas an, die sie sich allerdings nicht eingestehen möchte und zum anderen auf die Gefühle die von Crampas ausgehen, die sie ebenfalss nicht wahrhaben will, weil sie sonst Innenstetten betrügen würde. Crampas fragt nach ob dies auf ihn bezogen sei (vgl.Z.24), was Effi wiederum verneint. Darauf reagiert Crampas mit einem „Schade“ (Z.26), wodurch seine Enttäuschung zum Ausdruck kommt, da es ihm lieb gewesen wäre, sie würde ihm eine Liebeserklärung machen. Gleichzeitig könnte dies als ein Versuch der Schmeichelei gedeutet werden, da dieses Schade ein Zeichen für seine Gefühle sein könnte. Effi spielt mit Crampas weiter, indem sie sagt, dass Crampas es gut heißen würde, wenn sie ihm „eine Liebeserklärung machte“(Z.28f.). Dies zeigt, dass Effi sich der Situation wohl bewusst ist und somit auf die Affäre aufmerksam macht.Crampas hingegen flirtet weiter und weist Effi daraufhin kurzeitig zurück indem er zum Ausdruck bringt, dass er „so weit […] nicht gehen“ () will, das seinen Schuldgefühlen Innstetten gegenüber geschuldet sein könnte. Doch direkt im nächsten Satz entschärft er seine Aussage. Er stellt sich nämlich die Frage, wer sich eine solche Liebeserklärung nicht wünschte (vgl.Z.30f.), womit er hervorhebt, dass er Effi begehrt und er vermutlich nicht der einzige sei. Dabei rechtfertigt er seine Wünsche indem er sagt, dass „Gedanken und Wünsche […] zollfrei“ (Z.31f.) seien, was bedeutet, das es seiner Meinung nach unproblematisch ist, den Wunsch zu hegen, dass Effi ihm eine Liebeserklärung macht. Effi aber sieht dies ein wenig anders und stellt den „Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen“ (Z.33f.)heraus. So seien Gedanken etwas, dass im „Hintergrunde liegt“ (Z.35), wodurch diese unproblematisch seien. „Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (ebd.), was bedeutet, dass man kurz vor der Tat steht. Mit dem Ausruf „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“(Z.37) kommt das Verlangen von Crampas in Bezug auf Effi zum Ausdruck. Dabei liegt die Betonung auf dem Demonstrativpronomen „diesen“ (ebd.), denn mit dem Bezug auf die Lippen wird impliziert, dass Crampas von diesen angezogen wird und Effi umso mehr begehrt. Mit den Lippen wird die Affäre wieder in den Vordergrund gehoben, da ippen symbolisch für das Küssen stehen, was ausschlaggebend für die Affäre ist. Durch die Wiederholung und die damit verbunden Auslassungspunkte „Sie sind…Sie sind…“ (Z.38) kommt Effis Verlegenheit zum Ausdruck, da sie beginnt zu stottern und damit Crampas die Möglichkeit bietet den Satz zu vollenden. Dieser stellt sich als „Narr“(Z.39) dar, wobei er sich beabsichtigt ins schlechte Licht stellt und somit Effi selbst überlässt, darauf zu reagieren, um heraus zu finden, ob diese auch ein wirkliches Interesse an ihm hat. Diese Verneint die Aussage Crampas, wodurch ihr Interesse deutlich wird und stellt klar, dass er „etwas anderes“(Z.41) sei. Sie stellt ihn als ein „Husarenfähnrich von achtzehn“(Z.42f.) dar, also als einen Jungen Soldat, der sich eben genauso Verhält.
Weiterhin sagt sie, dass „das Eitelste, was es gibt […] ein Landwehr- Bezirksmajor von Zweiundvierzig“(Z.2f.)sei. Durch die Verwendung des Superlativs „Eitelste“(ebd.) wirkt es als wolle Effi Crampas provozieren und ihn als Selbstverliebt darstellen. Crampas nimmt dies allerdings als Kompliment auf, da Effi ihm zwei Jahre „gnädigst erlassen“ (Z.4) habe und möchte sich bei ihr bedanken, indem Effi ihm die Hand küssen soll(vgl.Z.5). Dass Effi dem Zustimmt zeigt, ihr Interesse an Crampas. Gleichzeitig erwähnt sie, dass sie mit Vierzehn Jahren bereits sehr begehrt wurde und in dem Zusammenhang vieles gehört hat (vgl.Z.8f.). Crampas äußert, dass es „gewiss nicht mehr als recht war“(Z.10), was sie da gehört hat. Ihm ist also bewusst wie begehrenswert Effi bereits mit 14 gewesen sein muss und jetzt erst recht ist. Daraufhin geht Effi auf die Bojen und die roten Fahnen ein (vgl.Z.12f.). Die Bojen stehen symbolisch für Orientierungsorte oder gar Grenzen, wodurch die Gefahr zum Ausdruck gebracht wird, die besteht, wenn sich die beiden noch weiter annähern.
Zusammenfassend wird deutlich, dass sich eine Affäre zwischen Effi und Crampas anbahnt, die durch die Begierde Crampas und die Neugier, die Abenteuerlust und die Bereitschaft zum Risiko Effis entsteht. Die zahlreichen Metaphern vereinfachen dabei das Verständnis und entwerfen ein klares Bild von der Zuneigung Crampas Effi gegenüber, sowie deren Interesse an Crampas. Durch das Wechselspiel von Fragen, Ausrufen und Aussagen wird zudem das Flirten der beiden unterstrichen, die sich gegenseitig provozieren, was darauf schließen lässt, dass sie sich sehr gut verstehen.
Roman
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane, in der Epoche des Poetischen Realismus, geschrieben und 1894 veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Normen und das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert in Deutschland.
Im vorliegende Textauszug (S. 114, , Z. 10 - S. 115, Z. 16) lässt sich Effi auf eine Affäre mit Crampas ein. Die 17 jährige Effi heiratete den Baron von Innstetten und zog mit ihm nach Kessin, wo es später zur Affäre mit Crampas kommt. Da ihr Mann Innstetten oft auf Reisen war fühlte sie sich verlassen und Ritt zunächst mit Crampas und Innstetten aus und später alleine mit Crampas. Crampas begehrt Effi und schenkt ihrer Aufmerksamkeit die sich dadurch sehr geschmeichelt fühlt. Effi lässt sich auf eine Affäre ein und entwickelt Schuldgefühle. Als Sie und Innstetten aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen müssen ist sie sehr erleichtert. Nach Sechs Jahren findet Innstetten die Liebesbriefe, die Crampas damals an Effi geschrieben hat. Innstetten fordert Crampas zu einem tödlichen Duell heraus, was er auch für sich entscheiden konnte. Daraufhin trennt Innstetten sich von Effi und verbietet ihr den Kontakt zu ihrer Tochter Anni. Effi wird krank und zog zu ihren Eltern, wo sie dann im Alter von 29 Jahren starb.
Ina
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane verfasst und 1894 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde, thematisiert den Konflikt zwischen dem Individuum und Gesellschaft und dessen Anerkennung im 19. Jahrhundert in Deutschland.
In dem Textauszug auf Seite 114, Z.10 – S.115 Z.16 reiten Effi und Crampas gemeinsam aus, wobei sich Effi schließlich auf eine Affäre mit ihm einlässt. Zuvor ereignete sich die Hochzeit zwischen Effi und Innstetten und der gemeinsame Umzug von Hohen- Cremmen nach Kessin. Jedoch ist Innstetten durch die Arbeit wenig anwesend, wodurch Effi sich einsam und gelangweilt fühlt. Durch die Ausritte mit Crampas, nach dem Innstetten auf Reisen war, fühlte sie sich nicht mehr so einsam wie vorher. Crampas entwickelt schnell Gefühle für sie. Effi fühlt sich davon geschmeichelt und lässt sich schließlich auf eine Affäre mit ihm ein. Kurze Zeit später zogen Innstetten und Effi dann nach Berlin um, was ein Vorteil für Effi war, da sie große Schuldgefühle hatte und somit „fliehen“ konnte, da die Distanz sie von Crampas fernhielt. Jedoch findet Innstetten sechs Jahre später die Liebesbriefe, welche Crampas Effi schrieb. Daraufhin folgt ein Duell zwischen Crampas und Innstetten wobei Crampas ums Leben kommt. Auch Effi musste Konsequenzen daraus ziehen, sie wurde nämlich aus dem gemeinsamen Anwesen geschmissen. Weiterhin beeinflusst er die gemeinsame Tochter so, dass sie auch ohne ihre Mutter leben kann. Dieser schwere Verlust hinterlässt Narben bei Effi. Sie wird schwer krank und stirbt letztendlich. Diese zentrale Textstelle sagt also aus, dass jede noch so kleine Aktion ihre Konsequenzen hat.
Marius
Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane, in der Epoche des Poetischen Realismus, geschrieben und 1894 veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens und der daraus resultierende Druck auf die Menschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert in Deutschland. In dem vorliegende Textauszug (S. 114, , Z. 10 - S. 115, Z. 16) lässt sich Effi auf eine Affäre mit Crampas ein. Zu der Affäre kam es, da Effi ihre kindliche, verspielte und abenteuerlustige Art nicht loslassen kann. Ihre Hochzeit mit Innstetten und der Umzug von Hohen-Cremmen nach Kessin war eine große Veränderung für Effi. Effi ist froh als sie wegen dem Beruf ihres Mannes nach Berlin ziehen muss und durch die Distanz zu ihrem Liebhaber scheint Effi die Affäre hinter sich lassen zu können. Sechs Jahre später erfährt Innstetten jedoch durch Liebesbriefe von Crampas an seine Frau von der Affäre und tötet Effis Liebhaber bei einem Duell. Außerdem lässt er sich aus genanntem Grund von Effi scheiden, die daraufhin nicht nur den Kontakt zu Tochter Annie und Instetten, sondern auch den zu den eigenen Eltern verliert. Effi lebt alleine mit Annies Kindermädchen in Berlin und ihr psychischer Zustand verschlechtert sich immer weiter.
Erik
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, der 1894 veröffentlicht wurde und in der Epoche des Poetischen Realismus geschrieben wurde, thematisiert die Wichtigkeit gesellschaftlichen Ansehens im 19. Jahrhundert.
Im Textauszug (S.114, Z.10 - S.115, Z.16), einer wichtigen Schlüsselszene, lässt sich Effi auf eine Affäre mit Crampas ein. Dazu kam es, weil es Effi nach der Hochzeit und dem Umzug nach Kessin langweilig ist. Durch ihre kindliche/abenteuerlustige Art möchte sie jedoch etwas unternehmen und da ihr Ehemann Instetten zu wenig Zeit für sie hat, reitet sie mit Crampas aus. Von ihm bekommt sie die gewünschte Anerkennung, und so leitet sich die schon eben angesprochene Affäre ein.
Crampas schreibt ihr regelmäßig Briefe. Als diese von Innstetten sechs Jahre später entdeckt werden, ist dieser enttäuscht und veranstaltet ein Duell mit Crampas, in welchem Crampas umkommt. Daraufhin trennt er sich von Effi und verbietet ihr jeglichen Kontakt mit ihrer Tochter. Unter anderem durch diese Schmach stirbt Effi.
Lukas
„Effi Briest“ wurde 1894 von Theodor Fontane in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht, und thematisiert die Auswirkungen des gesellschaftlichen Drucks auf den Menschen in Deutschland des 19. Jahrhunderts.
Mit 17 Jahren heiratet Effi Baron von Innstetten. Aufgrund seiner Arbeit muss dieser Effi oft alleine in Kessin lassen, wo sie mit ihm nach der Hochzeit hingezogen sind. Aus diesem Grund war sie oft einsam und hat sich gelangweilt fühlt. Dann lernt Effi Crampas durch Innstetten kennen, mit diesem sie nach einigen Ausritten eine Affäre eingeht. Aufgrund ihrer Schuldgefühle welche durch die Affäre verursacht werden, ist sie froh, dass Innstetten dann mit ihr nach Berlin zieht. Nach einigen Jahren findet Innstetten Briefe, die Crampas an Effi schrieb. In seiner Ehre verletzt, fordert Innstetten Crampas zu einem Duell auf, welches tödlich für Crampas endet. Daraufhin trennt er sich von Effi, was auch ihre Eltern mitbekommen, welche sie verstoßen. Nach einem Zusammenbruch Effis, nach einem enttäuschenden Treffen mit ihrer Tochter, nehmen ihre Eltern sie wieder auf, allerdings stirbt sie dort nach einiger Zeit.
Verena
Der Roman „Effi Briest", der von Theodor, in der Epoche des Poetischen Realismus, geschrieben und 1894 veröffentlich wurde, thematisiert den Einfluss der gesellschaftlichen Wert- und Normenvorstellungen auf Individuen Ende des 19. Jahrhunderts.
Die vorliegende Textstelle (S.114 z.10 - S.115 z. 16) handelt von einem Ausritt Effis mit dem Major Crampas, diese Textstelle wird im verlauf des Dramas sehr bedeutend. Die Protagoinistin Effi, ist zu Beginn der Handlung 17 Jahre alt und stammt aus einer wohlhabenden Familie. Effis Familie möchte, dass sie den Baron von Innstetten heiratet. Nach der Hochzeit ziehen Effi und Innstetten gemeinsam nach Kessin und wenig später bringt Effi ihre Tochter Annie zur Welt. Die Beziehung zwischen Effi und dem Baron von Innstetten verläuft nach und nach immer schlechter. Effi ist in der Beziehung oft alleine zuhause, da Innstetten viel arbeiten muss, damit Effi die Sicherheit hat die sie mit ihm in der Beziehung hat. Doch Effi ist durch ihre Kindheit sehr Abenteuerlustig und kommt somit dem Major Crampas von Zeit zu Zeit näher. Sie beginnt mit ihm einer Affäre. Nach einiger Zeit wird Innstetten nach Berlin versetzt und Effi zieht gemeinsam mit Annie ebenfalls nach Berlin. Mehrere Jahre führt die Familie ein ruhiges Leben, doch nach 6 Jahren findet Innstetten die Briefe die Crampas vor langer Zeit an Effi geschrieben hatte. Daruafhin duelliert Instetten sich mit Crampas, um seine Anerkennung nicht zu verlieren, Crampas stirbt bei diesem Duell. Zudem trennt er sich von Effi und ihre Eltern verstoßen sie ebenfalls, da ihnen die Anerkennung der Gesellschaft sehr wichtig ist. Bei einem Besuch von ihrer Tochter erleidet Effi einen Nervenzusammenbruch. Sie wird sehr Krank und ihre Eltern beschließen sie wieder aufzunehmen. Mit 30 Jahren stirbt Effi.
Diese Textstelle ist wichtig für den weiteren Verlauf des Dramas, da hier das Verhältniss zwichen Crampas und Effi deutlich wird und somit dei folgende Affäre angedeutet wird. Diese Affäre zerstört Effis Leben.
Die Textstelle wird mit einer Ortsangabe eingeleitet. Es heißt „Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantagen hin" (S.114 z.10). Der Wortlaut „wie gewöhnlich" (z.20), zeigt dass die Ausritte öfters stattfinden und somit eine Gewisse Routine vorhanden ist. Hierbei erkennt man, dass Crampas und Effi viel Zeit miteinander verbringen. Zudem wird die Reihenfolge in der sie Reiten angegeben, denn „Rollo war wieder vorauf, dann kame Crampas und Effi, dann Kruse" (z.10f.). Die Konjunktion „und" (z.11) zeigt eine sprachliche Verbindung von Effi und Crampas. Dies weißt auf eine Bindung oder Beziehung der beiden hin. Doch „Kruse" (z.11) reitet hinter ihnen her, dies soll verdeutlichen, dass er die beiden im Auge behalten soll, damit sie nicht tun was falsch wäre. „Knut fehlte" (z.11f.) jedoch in diesem Auritt, worüber sich Effi und Crampas im folgendem Unterhalten. Durch die Frage Effis, „Wo haben sie Knut gelassen?" (z.13), wird verdeutlicht, dass sie eine gewisse Bindung zu den Ausritten aufgebaut hat, da sie sich nach Knut erkundigt, der für gewöhnlich an Kruses Seite mit reitet. Effi ist noch sehr kindlich und dies wird deutlich, als sie Knut für seinen „Ziegenpeter" (z.14) auslacht. Der „Ziegenpeter" (z.14) ist eine Krankheit, die auch Mumps genannt wird. Effi ist etwas Ungläubig und ironisch, als sie „Merkwürdig" (z.15) antwortet. Dies verdeutlicht, dass Effi skeptisch darüber ist. Mit der Aussage „Eigentlich sah er schon immer so aus" (z.16) wird eine gewisse Frechheit seitens Effis deutlich, was man mit ihrem Charakter in verbindung setzten kann. Crampas stimmt Effi zu indem er sagt „Sehr richtig" (z.17). Hiermit möchte er Effi das Gefühl vermitteln, dass sie ihm vertrauen kann. Zudem fängt er an zu flirten, indem er sagt „Oder doch lieber nicht" (z.17), was so viel beduetet wie, dass Effi lieber bei ihm bleiben soll, anstatt zu jemand anderem zu gehen. Er möchte sie in seiner nähe haben. Zudem erklärt er sich noch, indem er sagt „Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick" (z.18f.). Hierbei spielt Crampas darauf an, dass er Effi schön findet und sie diese Schönheit nicht verlieren soll, indem sie zu jemand anderem geht. Effi sagt, „Glaub ich nicht" (z.20), worauf Crampas provokant antwortet, „Junge Frauen glauben vieles nicht" (z.21). Durch das „Junge Frauen" (z.21) bezieht sich Crampas konkret und schmeichelnd auf Effi, um ihr kleines "Flirt Duell" für sich zu gewinnen. Daruf antwortet Effi allerdings nur, „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (z.22f.), was sie allerding nicht auf Crampas bezieht, was bei seiner metaphorischen Frage „An meiner Adresse?" (z.24), worauf Effi mit „Nein" (z.25) antwortet, deutlich wird. Mit der Aussage „was sie besser nicht glaubten" (z.22f.) wird das erste Anzeichen der Affäre deutlich, denn Effi denkt, dass Crampas interesse an ihr hat. Crampas ist durch Effis Verneinung gekränkt, dies wird durch sein stumpfes „Schade" (z.26) deutlich. Effi merkt, dass er gerne etwas anderes gehört hätte als ihr „Nein" (z.25) und sagt „Wie dies ,Schade´ Sie kleidet" (z.27). Effi unterstellt Crampas entwas, indem sie sagt, „Ich glaube [...], Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich ihnen eine Liebeserklärung machte" (z.27ff.). Damit wird deutlch, worauf Effi hinaus möchte, denn sie möchte von seinen Gefühlen für sie erfahren. Doch Crampas sagt mit Vorsicht „So weit will ich nicht gehen" (z.30), da er weiß, dass Effi verheiratet ist. Diese Vorsicht seitens Effi und Crampas wird in der Textstelle des Öffteren erkennbar, wodurch ihr Verpflichtungen hinsichtlich gesellschaftlicher Normen deutlich werden. Crampas schmeichelt Effi indem er sagt „möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte" (z.30f.) und versucht sich rechtzufertigen. Crampas mein „Gedanken und Wünsche sind Zollfrei" (z.31f.). Durch die Metapher bringt er dabei zum Ausdruck, dass er Denken kann, ohne das es ihn etwas kostet. Damit möchte er verdeutlichen, dass er Effi begehren darf und startet so auch erste Versuche, sie zu verführen. Effi stellt „Gedanken und Wünsche" (z.34) kritisch gegenüber, indem „Gedanken [...] noch im Hintergrund lieg[en]" (z.34f.), jedoch „Wünsche [...] meist schon auf der Lippe" (z.35f.) sind. Damit zeigt Effi, dass es sich bei Crampas eher um einen Wunsch als um einen Gedanken handelt. Crampas missfällt Effis Aussage, dies wird in seinem Ausruf „Nur nicht gerade diesen Vergleich" (z.37) deutlich. Er ist nicht einverstanden mit Effis Aussage, da er weiß, dass sie recht hat. Effi fühlt sich dadurch geschmeischelt. Dies zeigt sich in der Wiederholung „Sie sind ... Sie sind ..." (z.38). Crampas antwortet mit „Ein Narr" (z.39), er stellt sich extra etwas schlechter dar, damit Effi ihm das gegenteil sagt. Damit möchte er die Bestätigung von Effi haben. Diese gibt ihm die Bestätigung die er hören wollte, indem sie „Nein" (z.40) sagt, doch sie fügt hinzu „Sie sind etwas anders" (z.40f.). Damit verbindet sie etwas positives, da Crampas für sie ein Abenteuer ist. Mit der Gegenüberstellung „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn" (z.42f.) „Und jetzt sag ich, das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig" (S.115 z.2f.) zeigt Effi, Crampas ihre Gedanken über ihn. Der wiederholende Superlativ „Eistelste" (ebd.) zeigt eine gewisse Kritik an dem Verhalten Crampas. Crampas zeigt eine gewisse Dankbarkeit indem er sagt „Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gut machen, - küss die Hand" (z.4f). Effi wiederholt die Aufforderung „küss die Hand" (z. 6). Mit der Repetitio richtet sie die Aufforderung an Crampas, diese Geste könnte hier für Respekt und Liebe stehen. Effi weißt auf die „Bojen [...] die schwimmen und tanzen" (z.12f.) hin. Diese stehen für Freiheit, da sie auf dem Meer sind und dort schwimmen, allerdings stehen sie auch für Gefahr, da sie einfach weg schwimmen können, was man mit der Crampas und Effis Affäre in verbindung setzten kann. Die beiden begeben sich ebenfalls in Gefahr, da sie wissen, dass ihre Beziehung zueinander aufgrund der Ehe Effis gefährlich ist. Trotz allem gehen sie das Risiko ein, da sie beide den drang nach Freiheit verspüren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Text ein Zentraller ist, da hier durch die Annäherungsversuche der beiden der Ehebruch anfängt und Effis leben ruinieren wird. Der Flirt der beiden verläuft auf die Affäre hinaus, welche durch die Repetitio und die Metaphern deutlich wird. Effis Charaktereigentschaften werden an vielen Stellen nochmals hervorgehoben, denn es wird in dem Text deutlich, das sie noch etwas kindlich und Abenteuerlustig ist. Zudem liebt Effi die Freiheit, was ihr schlussendlich zum Verhängnis wird.