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Zu Beginn ist festzuhalten, dass es sich bei dieser Textstelle, um eine Zeitraffung handelt, da die erzählte Zeit länger ist, als die Erzählzeit, was sehr bedrückend wirkt. Dadurch werden außerdem eine gewisse Hektik und Unruhe verdeutlicht. | Zu Beginn ist festzuhalten, dass es sich bei dieser Textstelle, um eine Zeitraffung handelt, da die erzählte Zeit länger ist, als die Erzählzeit, was sehr bedrückend wirkt. Dadurch werden außerdem eine gewisse Hektik und Unruhe verdeutlicht. | ||
Des Weiteren liegt die Verwendung des hypotaktischen Satzbaus vor, was für die Komplexität der Sprache steht und in diesem Fall Effis Überforderung und Einengung verdeutlichen soll. | Des Weiteren liegt die Verwendung des hypotaktischen Satzbaus vor, was für die Komplexität der Sprache steht und in diesem Fall Effis Überforderung und Einengung verdeutlichen soll. | ||
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Auffällig ist, dass im Verlauf der Textstelle Effis Raum immer enger und bedrohender wird. Schon dadurch, dass „Crampas […] links neben ihr Platz“ (Z. 2f.) nimmt, wird auf die Verengung des Raumes hingewiesen. Dies beschränkt sich zwar zuerst nur auf den Raum im Pferdeschlitten, jedoch biegen sie später „in einen schmaleren Weg ein“ (Z. 17), was erneut auf die Bedrängung hinweist. Insbesondere dadurch, dass Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) genommen wird, wird sie auch räumlich bedrängt und deswegen „schrak [sie] zusammen“ (Z. 18f.). Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) verängstigen Effi, was außerdem durch das Adjektiv „dunkel“ (ebd.) veranschaulicht wird. Somit wird Effi von Crampas in die Enge getrieben, da er „statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein[biegt], der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.16 ff.). Die „dichte Waldmasse“ (ebd.) zeigt, dass es für Effi keinen anderen Ausweg gibt, als sich auf Crampas zu verlassen, obwohl sie zuerst etwas „unschlüssig“ (Z. 1) ist, wodurch sie von Crampas in die Enge getrieben wird. Die Bedrohung wird erneut dadurch gezeigt, dass „die dunklen Kronen [sich über ihr] wölbten“ (Z. 20), weshalb sie den Himmel nicht mehr sehen kann. | Auffällig ist, dass im Verlauf der Textstelle Effis Raum immer enger und bedrohender wird. Schon dadurch, dass „Crampas […] links neben ihr Platz“ (Z. 2f.) nimmt, wird auf die Verengung des Raumes hingewiesen. Dies beschränkt sich zwar zuerst nur auf den Raum im Pferdeschlitten, jedoch biegen sie später „in einen schmaleren Weg ein“ (Z. 17), was erneut auf die Bedrängung hinweist. Insbesondere dadurch, dass Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) genommen wird, wird sie auch räumlich bedrängt und deswegen „schrak [sie] zusammen“ (Z. 18f.). Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) verängstigen Effi, was außerdem durch das Adjektiv „dunkel“ (ebd.) veranschaulicht wird. Somit wird Effi von Crampas in die Enge getrieben, da er „statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein[biegt], der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.16 ff.). Die „dichte Waldmasse“ (ebd.) zeigt, dass es für Effi keinen anderen Ausweg gibt, als sich auf Crampas zu verlassen, obwohl sie zuerst etwas „unschlüssig“ (Z. 1) ist, wodurch sie von Crampas in die Enge getrieben wird. Die Bedrohung wird erneut dadurch gezeigt, dass „die dunklen Kronen [sich über ihr] wölbten“ (Z. 20), weshalb sie den Himmel nicht mehr sehen kann. | ||
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Außerdem wird eine Antithese zwischen dem „Wasserlauf […]“ (Z.9) und den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) hergestellt. Der Wasserlauf steht einerseits für die Freiheit. Andererseits wird dadurch schon auf die Gefahr hingewiesen. Die dunklen Waldmassen stellen auch die Bedrohung und Gefahr dar, was einen Kontrast zu der zuvor beschriebenen Freiheit verdeutlicht. Diese könnte für Effis Verlangen nach Crampas stehen, da es „unmöglich für sie [ist], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z. 7). Dadurch wird gezeigt, dass sie sich zwar zu sich hingezogen fühlt, jedoch weiß sie, dass es falsch ist, Innstetten zu hintergehen und die Ehe zu brechen, was ein Grund für ihre Unschlüssigkeit ist. | Außerdem wird eine Antithese zwischen dem „Wasserlauf […]“ (Z.9) und den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) hergestellt. Der Wasserlauf steht einerseits für die Freiheit. Andererseits wird dadurch schon auf die Gefahr hingewiesen. Die dunklen Waldmassen stellen auch die Bedrohung und Gefahr dar, was einen Kontrast zu der zuvor beschriebenen Freiheit verdeutlicht. Diese könnte für Effis Verlangen nach Crampas stehen, da es „unmöglich für sie [ist], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z. 7). Dadurch wird gezeigt, dass sie sich zwar zu sich hingezogen fühlt, jedoch weiß sie, dass es falsch ist, Innstetten zu hintergehen und die Ehe zu brechen, was ein Grund für ihre Unschlüssigkeit ist. |
Version vom 5. März 2020, 18:07 Uhr
Analyse Textstelle S. 136, Z. 1-20
Maya
Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane geschrieben und erstmals in der Epoche des Poetischen Realismus in sechs Folgen in der deutschen Rundschau von Oktober 1894 bis März 1895 veröffentlicht worden ist, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen und das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Effi heiratet mit 17 Jahren den Baron von Innstetten und zieht mit ihm nach Kessin. Da Innstetten Landrat ist, ist er oft auf Reisen und kann deswegen nicht so viel Zuneigung gegenüber Effi zeigen, wodurch Effi sich alleine fühlt. Auf Grund ihres Gefühls der Einsamkeit reitet Effi oft mit dem Major von Crampas aus. Crampas hat sehr viel Zeit für Effi und begehrt sie. Effi lässt sich zu einer Affäre mit Crampas verleiten, von der der Anfang im folgenden Textauszug thematisiert wird. Nach der Affäre plagen Effi jedoch sehr starke Schuldgefühle. Diese Schuldgefühle kann Effi zunächst verheimlichen und sie fallen durch einen Umzug nach Berlin und die hieraus resultierende Distanz zu Crampas auch teilweise von ihr ab. Nach einigen Jahren erfährt Innstetten, durch Liebesbriefe von Crampas an Effi, jedoch von der Affäre der beiden und tötet Crampas bei einem Duell. Er trennt sich von Effi und verbietet ihr den Umgang mit sich und ihrer gemeinsamen Tochter. Auch von ihren Eltern wird Effi fort gewiesen und erst wieder von ihnen aufgenommen als sich ihre Gesundheit stark verschlechtert. Kurz darauf stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Der Textauszug beginnt damit, dass Crampas zu Effi in den Schlitten steigt, in dem Effi bisher noch alleine gefahren ist. Als Crampas einsteigen möchte ist Effi zunächst „unschlüssig“ (Z.1) was sie machen soll, „rückt […] dann aber rasch [...] hinüber“ (Z.1f.) damit sich Crampas neben sie setzen kann. Ihre „[U]nschlüssig[keit]“ lässt darauf schließen, dass sie sich bewusst darüber ist, was passieren kann, wenn sie und Crampas alleine sind. Crampas, der ein „Frauenkenner“ (Z.49 ist, erkannte, dass es sich bei diesem Verhalten um mehr als nur eine „Eitelkeit“ (Z.5) handelt, denn „[e]s war unmöglich für [Effi], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z.7f.). So wird deutlich, dass Effi mehr für Crampas empfindet und mehr von ihm möchte, als sie eigentlich wahrhaben möchte und dass Crampas dies erkannt hat. Sie fahren mit den Schlitten, als letzte hinter den anderen, „dicht an [einem] Wasserlauf […], an dessen anderen Ufer dunkle Waldmassen aufragten“ (Z.9f.), entlang. Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) wirken bedrückend und gefährlich und da sie sich nahe des Wasserlaufes und somit auch nah am anderen Ufer befinden wird die geringe Distanz zu der Gefahr und vielleicht auch die Risikobereitschaft eine Gefahr einzugehen klar. Effi geht jedoch davon aus, dass sich die Fahrt am „Außenrande des Waldes“ (Z.12), an dem es hell ist, fortsetzen würde. Dies zeigt, dass sie die angespannte Situation in der sie sich befindet, da sie mit Crampas alleine in einem Schlitten ist, nicht wahrhaben möchte. Jedoch hat Innstetten, der sich scheinbar im vordersten Schlitten befindet „einen anderen Plan gemacht, [sodass sie] in einen schmaleren Weg […], der mitten durch dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.15ff.) einbogen. Dadurch dass sich Innstetten im ersten Schlitten befindet und Effi und Crampas sich im letzten Schlitten befinden, wird die Distanz zwischen ihnen deutlich, sodass Innstetten nicht mitbekommt was Effi und Crampas machen. Die „dichte Waldmasse“ wirkt dunkel und beengend und macht eine unheimliche Atmosphäre deutlich, durch die Effi sich fürchtet und zusammenzuckt (vgl. Z.18f.). Durch diese Reaktion wird Effis Angst deutlich. Vielleicht wird so auch eine Provokation Innstettens gegenüber Effi durch die Wahl des Weges durch den Wald klar, da er weiß, dass Effi sehr schreckhaft ist und sich in so einer Situation fürchtet zudem wird vielleicht seine Mitschuld an dem was sich zwischen Effi und Crampas ereignet deutlich, da er Effi alleine mit Crampas lässt. Denn vorher waren „Luft und Licht“ (Z.19) um sie herum gewesen, jetzt aber wölben sich „die dunklen Kronen […] über ihr“ (Z.20f.). Die Anapher „Luft und Licht“ (Z.19) zeigt durch die Notwendigkeit dieser beiden Dinge für das Überleben, dass Effi eine riesige Angst plagt. Die „dunklen Kronen“ (Z.20), die sich über ihr befinden wirken beängstigend und beengend, da durch sie die völlige Abgeschlossenheit zum Licht erst ermöglicht wird.
Zusammenfassend wird die angespannte Situation, in der sich Effi und Crampas befinden, da sie alleine und völlig unbeobachtet sind und ein gegenseitiges Verlangen nach Nähe besteht, deutlich. Diese Atmosphäre wird von der Umgebung, in der die beiden sich mit ihrem Schlitten befinden thematisiert. Das Entstehen einer späteren Affäre wird so vor Augen geführt.
Katrin
Zu Beginn ist festzuhalten, dass es sich bei dieser Textstelle, um eine Zeitraffung handelt, da die erzählte Zeit länger ist, als die Erzählzeit, was sehr bedrückend wirkt. Dadurch werden außerdem eine gewisse Hektik und Unruhe verdeutlicht. Des Weiteren liegt die Verwendung des hypotaktischen Satzbaus vor, was für die Komplexität der Sprache steht und in diesem Fall Effis Überforderung und Einengung verdeutlichen soll.
Auffällig ist, dass im Verlauf der Textstelle Effis Raum immer enger und bedrohender wird. Schon dadurch, dass „Crampas […] links neben ihr Platz“ (Z. 2f.) nimmt, wird auf die Verengung des Raumes hingewiesen. Dies beschränkt sich zwar zuerst nur auf den Raum im Pferdeschlitten, jedoch biegen sie später „in einen schmaleren Weg ein“ (Z. 17), was erneut auf die Bedrängung hinweist. Insbesondere dadurch, dass Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) genommen wird, wird sie auch räumlich bedrängt und deswegen „schrak [sie] zusammen“ (Z. 18f.). Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) verängstigen Effi, was außerdem durch das Adjektiv „dunkel“ (ebd.) veranschaulicht wird. Somit wird Effi von Crampas in die Enge getrieben, da er „statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein[biegt], der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.16 ff.). Die „dichte Waldmasse“ (ebd.) zeigt, dass es für Effi keinen anderen Ausweg gibt, als sich auf Crampas zu verlassen, obwohl sie zuerst etwas „unschlüssig“ (Z. 1) ist, wodurch sie von Crampas in die Enge getrieben wird. Die Bedrohung wird erneut dadurch gezeigt, dass „die dunklen Kronen [sich über ihr] wölbten“ (Z. 20), weshalb sie den Himmel nicht mehr sehen kann.
Außerdem wird eine Antithese zwischen dem „Wasserlauf […]“ (Z.9) und den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) hergestellt. Der Wasserlauf steht einerseits für die Freiheit. Andererseits wird dadurch schon auf die Gefahr hingewiesen. Die dunklen Waldmassen stellen auch die Bedrohung und Gefahr dar, was einen Kontrast zu der zuvor beschriebenen Freiheit verdeutlicht. Diese könnte für Effis Verlangen nach Crampas stehen, da es „unmöglich für sie [ist], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z. 7). Dadurch wird gezeigt, dass sie sich zwar zu sich hingezogen fühlt, jedoch weiß sie, dass es falsch ist, Innstetten zu hintergehen und die Ehe zu brechen, was ein Grund für ihre Unschlüssigkeit ist.