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im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).6. Die Arbeiterbewegung I - Karl Marx und Friedrich Engels
Die Industrialisierung ging neben wirtschaftlichen Erfolgen auch mit zahlreichen Problemen einher, allen voran sozaialen Problemen. Wachsende soziale Ungleichheit, Teilung der Gesellschaft in die wohlhabenden Bürger, welche das meiste Kapital besaßen (die Bourgeoisie) und die Arbeiterklasse (das Proletariat), oder auch schlechte Arbeitsbedingungen waren Folgen des wirtschaftlichen Aufschwungs zur Zeit der industriellen Revolution. Die Arbeiter hatten eine unsichere Existenzgrundlage, schlechte Wohnbedingungen und Kinderarbeit war weit verbreitet. Die Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels sahen in der von ihnen hauptsächlich begründeten Gesellschaftslehre, dem Kommunismus, eine Lösung dieser Probleme.
Inhaltsverzeichnis |
Karl Marx
Karl Marx (geboren am 05. Mai 1818 in Trier, gestorben am 14. März 1883 in London) ist bekannt für seine Arbeit an seinen kommunistischen Werken und prägte den Kommunismus und den nach ihm benannten Marxismus. Er war einer der wichtigsten und einflussreichsten deutschen Philosophen, Ökonomen und Gesellschaftstheoretiker des 19. Jahrhunderts.
Leben
Am 05. Mai 1818 wird Karl Marx als drittes Kind eines Rechtsanwalts in Trier in eine jüdische Familie geboren. Nachdem er von 1830 - 1835 ein Gymnasium in Trier besuchte, studierte er Jura in Bonn (1835). Daruaf ging er nach Berlin, um einem Philosophie- und Jurastudium nach zugehen (1836 - 1841). Nachdem die Zeitung, für die er schrieb, zensiert wurde ging Marx im Jahre 1841 nach Paris ins Exil. 1843 traf er Friedrich Engels, mit welchem er sich darauf anfreundet und mehrere kommunistische Werke publizierte.
1847 gründet er zusammen mit Engels den „Deutschen Arbeiterverein“, dessen Vorläufer war der „Der Bund der Gerechten“. Sein Hauptwerk das „Manifest der kommunistischen Partei“ veröffentlicht er zusammen mit Engels 1848 in London. 1867 veröffentlichte Marx den ersten Band des „Kapitals“, dessen zwei weitere Bänder veröffentlichte Engels. Am 14. März 1883 stirbt Marx dann in London.Arbeit an kommunistischen Werken
Karl Marx ist vor allem für die Arbeit an seinen Hauptwerken „Das Manifest der kommunistischen Partei“ und “Das Kapital“ bis heute bekannt und prägte so den Diskurs über Sozialismus und Anti-Kapitalismus. Im Februar 1848 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk "Das Manifest der kommunistischen Partei" zusammen mit Engels. Auch "Das Kapital" von 1867 prägte die kommunistische Bewegung und den Marxismus bis jetzt. In den drei Bändern, von welchen Friedrich Engels die letzen zwei Bändern aus Marx' Manuskripten nach seinem Tod veröffentlichte, kritisiert er das kapitalistische System.
Außerdem schrieb er auch in Zeitungen wie die "Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe" (bis 31. März 1843), "Deutsch-Französische-Jahrbücher" oder auch die "Neue Rheinische Zeitung", welche liberal war und den demokratischen Linksparteien während den Revolutionsjahren 1848/49 nahestanden. In der letzteren publizierte er unter anderen kommunistische Artikel wie "Lohnarbeit und Kapital"[1]
Freundschaft mit Friedrich Engels
1842 begegnete Marx erstmalig Engels in Köln. 1844 beginnt dann schließlich die lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Marx und Engels. Zusammen mit ihm arbeitete Marx an vielen kommunistischen Werken (siehe Arbeit an kommunistischen Werken) und war im "Bund der Kommunisten" später "Bund der Gerechten", für welche das "kommunistische Manifest" gewidmet war, aktiv. Außerdem gründete er später auch noch zusammen mit Engels den "Deutschen Arbeiterverein" in Brüssel.
Marx war jedoch auch abseits der gemeinsamen Arbeit gut mit Engels befreundet. So bekam er von ihm zum Beispiel oft Hilfe, als er in finanzielle Notlage gewesen ist und Engels verwaltete auch zudem den Nachlass von Marx. [2]
Friedrich Engels
Friedrich Engels (geboren am 28. November 1820 in Barmen, gestorben am 05. August 1895 in London) prägte mit Karl Marx ebenso die kommunistische Bewegung bis in heutige Zeiten hinein. Er war Philosoph, Gesellschaftstheoretiker und Historiker.Leben
Friedrich Engels kam als Sohn eines Fabrikanten auf die Welt. Nachdem er ein Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld besuchte und dann knapp ein Jahr vor seinenm Abitur abbricht, startete er eine kaufmännische Ausbildung, um in der Firma seine Vaters zu arbeiten (1838 - 1841). Während der Zeit veröffentlicht er bereits erste Sozialkritiken unter einem Pseudonym. Während eines Militärdienst in Berlin nähert er sich genau wie marx den "Junghegelianern" an, eine politische Gruppierung um den Philosophen Hegel. 1842 setzt er dann seine kaufmännische Ausbildung in der Baumwollspinnerei seines Vaters in Manchester fort. Die dort herrschenden Arbeitsbedingungen prägen seine politische Denkweise. Außerdem lernte er 1842 dann noch Marx bei der "Neuen Rheinischen Zeitung" kennen. Nachdem er 1844 - 1845 weitere gesellschaftskritische Schriften publizierte gründete er dann mit Marx den "Deutschen Arbeiterverein" im Jahre 1847. 1848 publizierte er dann mit Marx das "kommunistische Manifest" in London. Später arbeitete er weiter in seinem väterlichen Betrieb, währenddessen publizierte er jedoch weiter Schriften. 1869 verkaufte er jedoch seine Firmenanteile und setzte sich mit einem ausreichend großen Vermögen in Marx' Nähe in London nieder. Bis zu Marx' Tod schrieb er weiter an kommunistischen Schriften, zum Beispiel einer Art "Enzyklopädie des Marxismus", dem "Anti-Dühring", welcher auf den von Eugen Dühring, ein Nationalökonom aus Berlin, propagierten reaktionären Sozialismus/anti-marxistischen Sozialismus eingehen soll (1876 - 78), oder auch an philosophischen Schriften. Nachdem Marx in London verstarb, übernahm er die Nachlassverwaltung und veröffentlicht die letzten beiden Bänder "des Kapitals". Bevor er im Jahre 1895 an Kehlkopfkrebs verstarb, widmete er sich noch weiteren theoretischen Arbeiten und entwickelte dann 1890 die Sozialdemokratie weiter, indem er das Programm der Erfurter SPD 1891 mit beeinflusste.
Kommunismus und Freundschaft mit Marx
Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik Engels' Vaters beeinflusste früh seine Denkweise und politische Haltung. Er setzte sich schon vorher mit der Gesellschaft in seinen sozialkritischen Schriften auseinander. Seine Beobachtungen in der Baumwollfabrik gaben ihnm dann Anlass kommunistische Schriften zu publizieren. 1844 veröffentlichte er dann eine seiner ersten theoretischen Schriften die "Kritik an der Nationalökonomie" und 1845 das Buch "Lage der arbeitenden Klasse in England". Nach der Publikation des "kommunistische Manifests" zusammen mit Marx veröffentlichte Engels noch weitere wichtige kommunistische Schriften wie zum Beispiel "Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft".
Seit er Marx 1842 kennen lernte hat sich zwischen den beiden Hauptprotagonisten des Kommunismus eine enge Freundschaft aufgebaut. Sie arbeiteten eng miteinander und Engels stand Marx immer als Unterstützung zur Seite. Er unterstütze ihn mit seinem Lohn oftmals in finanziellen Notlagen.
Nach Marx' Tod
Nach Marx' Tod kümmerte Engels sich um Marx' Nachlass und veröffentlichte aus seinen Notizen "Das Kapital" Band II und III. Außerdem widmete er sich der ungestörten Arbeit an weitere theoretischen Schriften. [3]
Kommunismus
Der Kommunismus (vom lateinischen "communis", dt. gemeinsam) ist eine politische Ideologie mit dem Ziel einer "ideale" Gesellschaft beruhend auf Gleichheit und Freiheit. Er fordert die Abschaffung jeder gesellschaftlichen Klasse und die gerechte Umverteilung von Gütern. Er fand erstmals leichten Anklang im 15. Jahrhundert durch den Engländer Thomas Morus in dessen Werk "Utopie". Jedoch im 19. Jahrhundet gewann der Kommunismus durch Marx und Engels zur Zeit der Industrialisierung erst richtigen Zuspruch.
Philosophie des Kommunismus
Dem Kommunismus liegt die Weltanschauung des dialektischen Materialismus zugrunde, der von Marx und Engels erdacht wurde. Zum einen wird die Welt in Widersprüchen gedeutet (Dialektik), zum anderen steht die Natur/Materie über dem Bewusstsein (Materialismus). Diese grundlegenden Überlegungen wenden Marx und Engels auch auf die Gesellschaft an, da der Mensch ständig mit der Natur interagiert und gesellschaftliche Strukturen formt.
Die beiden Hauptthesen die daraus folgen sind:
1.) Die Gesellschaft bestimmt über den Menschen, er wird von seinen Bedürfnissen gelenkt.
2.) Es entstehen automatisch gegensätzliche Klassen in der Gesellschaft, eine privilegierte und eine unprivilegierte.
Die Gegensätze verstärken sich und es kommt zum Klassenkampf. Wenn eine neue herrschende Klasse durch einen Umsturz an die Macht kommt, entstehe auch eine neue untere Klasse, die für die herrschende arbeitet. Als Beispiel kann man hierzu die Entwicklung von einer feudalistischen Gesellschaft (Adel und Bauern) zu einer bürgerlichen Gesellschaft (Bourgeoisie und Proletariat) betrachten. Um aus dieser "fortwährenden" Entwicklung herauszukommen sehen Marx und Engels nur die Möglichkeit einer grundlegenden Revolution. Dabei soll eine klassenlose Gesellschaft errichtet werden und das Eigentum vergemeinschaftlicht werden. Die "Diktatur des Proletariats" , der Arbeiterklasse, soll den Weg zu dieser idealen Gesellschaft ebnen.
Forderungen des Kommunismus
In einer idealen Gesellschaft fordert eine kommunistische Ideologie, dass alles Gut der Gemeinschaft gehört, der Staat abgeschafft wird und jeder gleiche Rechte und Freiheiten genießt. Konkreter sind die Forderungen im Bezug auf die Einführung einer kommunistischen Gesellschaft. Im Kommunistischen Manifest fordern Marx und Engels viele wirtschaftliche Veränderungen. Das Grundeigentum und die Produktionsmitteln sollen nach und nach verstaatlicht und umverteilt werden. Sehr wichtig in einer kommunistischen Wirtschaftspolitik ist die Zentralisierung. Dies gilt für das Transportwesen und die Produktion (Grundzüge der Zentralverwaltungswirtschaft) als auch für das Bankenwesen. So soll es nur noch eine Zentralbank geben und kein privates Kapital mehr. Um Vermögensunterschiede anzugleichen fordern Marx und Engels eine progressive Einkommenssteuer (starke Besteuerung für hohe Einkommen) sowie eine Abschaffung des Erbrechts.Außerdem sollen die Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen beseitigt werden, zum Beispiel durch industrielle Landwirtschaft. Da besonders Kindern während der Industrialisierung leiden mussten sind weitere Forderungen, dass die Kinderarbeit abgeschafft wird und diese stattdessen unentgeltlich erzogen werden. Dieser ganze Prozess soll unter der Herrschaft des Proletariats (→ Diktatur des Proletariats) ablaufen.
Kommunismus heute
Auch heute gibt es noch Länder, in denen der Kommunismus das vorherrschende System ist, und Parteien, die eindeutig dem stark linken Spektrum und der kommunistischen Bewegung zuzuordnen sind. Einige dieser Parteien werden vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft und beobachtet, zum Beispiel die DKP oder die MLPD.[4]
Deutschland
Andere Länder
Bewertung des Kommunismus
Pro
Der Kommunismus brachte Lösungen zu den vielen Problemen des Proletariats während der Industrialisierung, da durch die kommunistische Idee unteranderem keine sozialen Ungleichheiten enstünden . Somit wären alle Menschen gleich zu betrachten und es gäbe keine Klassen in der Gesellschaft.
Der Kommunismus biete zudem viele Möglichkeiten zur Freiheit der Person, da es keine gesellschaftlichen Hindernisse gäbe, die einen einschränken könnten.
Außerdem finden einige Aspekte der kommunistischen Idee auch heute noch Anwendung in der modernen Bundesrepublik. Dazu zählen beispielsweise der Mindestlohn, aber auch die Arbeiterrechte. --Philipp, David, Rob kam gla (Diskussion) 23:17, 17. Jan. 2019 (CET)
Contra
Einzelnachweise und Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Der volle Text "Lohnarbeit und Kapital" geschrieben von Karl Marx, 1849 in Onlinesammlung "zeno.org": http://www.zeno.org/Philosophie/M/Marx,+Karl
- ↑ Daten von ausführlicher Biografie über Marx von dhm.de: https://www.dhm.de/lemo/Biografie/karl-marx
- ↑ Daten von ausführlicher Biografie über Engels von dhm.de: https://www.dhm.de/lemo/Biografie/friedrich-engels
- ↑ Broschüre Linksextremismus. Erscheinungsformen und Gefährdungspotenziale, vom Verfassungsschutz: https://www.verfassungsschutz.de/embed/broschuere-2016-05-linksextremismus.pdf