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NF, S. 80: Welche Funktion hat Religion nach Freud?
Linus Dhingra
Religion ist eine Illusion und soll dem Menschen die stärksten Wünsche und Sehnsüchte erfüllen. Ein Wunsch ist der Schutz des Menschen vor dem Bösen und das Vermeiden von einem Gefühl der Hilflosigkeit, welches im Kindesalter seinen Ursprung findet: Der notwendige Wunsch des Kindes den Schutz der Eltern zu genießen. Jedoch ist dieser Wunsch unabhängig vom Alter, daher geht der Mensch die Illusion von einem noch stärkeren Vater ein, nämlich Gott, dem sich mittels Religion genähert wird. Ängste lassen sich im Kindesalter nicht vollkommen bewältigen. Religion soll also bei Bewältigung von Lebensängsten helfen und auch Vaterliebe ersetzen. Genau so wünscht der Mensch sich eine gerechte Welt , eine Weltordnung orientiert an moralischen Werten und eine Vermeidung der Sterblickeit. Auch soll durch Religion ein Stillen der Wissbegierde nach Fragen von Sinn und Ursprung und Zusammenhang von Körper und Seele angeboten werden, wobei genannte Aspekte als eine Grundlage von Religion angenommen werden. Die Fragen werden in Form von einer religiösen Lehre beantwortet bzw. Ängste sollen bewältigt werden. Die Religion bedeutet also ein Defizit des Menschen und diesem Sinne ist Religion als Neurose zu verstehen.
C. Heinen
Laut Sigmund Freud ist Religion eine Neurose und Illusion.
Freud gibt zu, dass religiöse Lehren weder unbeweisbar noch wiederlegbar sind und, dass es ihm nicht um die mögliche Wahrheit der Gottes Existenz und des Glaubens geht, sondern darum, wie der Mensch auf die Idee einer weltjenseitigen Wirklichkeit mit dem Titel Gott kommt. Laut ihm ist Realität alles Wahrnehmbare und Fakten.
Er führt den Gedanken Gottes auf die Kindheit der Menschen zurück. Kinder sind hilflos und haben das Bedürfnis nach Schutz, Geborgenheit und Hilfe, welche sie durch Liebe bekommen. Diese Hilflosigkeit dauert das ganze Leben an. Auch im Erwachsenenalter sehnt sich der Mensch nach dieser Zuwendung. Deshalb halten sie an der Existenz eines göttlichen, mächtigen Wesens fest, welches durch seine Güte die Angst der Menschen vor Gefahren des Lebens zum Teil genommen hat. Nie ganz überwundene Ängste aus der Kindheit und aus dem Leben, wie die Entstehung der Welt oder der Beziehung zwischen Körperlichem und Seelischem werden dem Menschen durch Gott abgenommen und einer Lösung somit zugeführt. Also hat Freud dem menschlichen Gendanken an Gott auf ihre seelische Entwicklung und ihre Kindheit zurückgeführt.
Somit ist die Religion laut Freud, wie Feuerbach es schon ähnlich gesagt hat, eine Illusion und die Erfüllung der Wünsche der Menschen. Jedoch ist dies nicht bewiesen, weshalb man den Glauben an Gott nicht vorschreiben aber auch nicht verbieten darf.
Anders, sagt Feuerbach, ist die Religion aber eine Neurose, da der Glaube krankhaft sein muss, da Gott wie bereits genannt nicht beweisbar oder wahrnehmbar ist.
MGeller
Sigmund Freud (1856-1939) ist davon überzeugt, dass die Religion eine Illusion ist.
Es liegt in der Natur des Menschen, dass man nach jemandem sucht, der einen beschützt. Schutz und Geborgenheit werden an die Religion abgegeben Kinder werden von ihren Eltern beschützt und geliebt. Wenn sie älter werden, wir dieses Bedürfnis nach Schutz und Liebe an die Religion weitergegeben. Diese schafft Antworten auf unerklärliche Fragen und Rätsel, die den Wissensdurst der Menschen stillt. Dadurch werden Beziehungen zwischen Körperlichem und Seelischem entwickelt oder verstärkt. Dieser Aufbau von dieser Beziehung und das Wissen, dass jemand oder etwas da ist, was einen beschützt, sorgt dafür, dass der Mensch sich selber beruhigt. Eine schwere innere Last fällt ab. Desweiteren ist Sigmund Freud aber auch davon überzeugt, dass religiöse Lehren nicht nachweisbar oder wiederlegbar sind. Den Menschen, die daran glauben, kann man keine Vorwürfe machen. Gegensätzlich sollte man aber auch die Menschen nicht kritisieren, die nicht daran glauben.
Religion soll also das Gefühl von Geborgenheit oder Liebe vermitteln. Gleichzeitig soll man selber sich aber auch eine Meinung darüber bilden, was man glauben möchte und was nicht und andere für ihre Meinungen respektieren.