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im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Hess. Landbote
Analyse eines Sachtextes
Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:
1. Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?
2. Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?
3. Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?
Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, ggf. in SA gliedern)
Verschriftlichung
1. Einleitung
Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema
2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse)
Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, Wie wird es ausgesagt? Z. B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung, Verwendung von Zitaten?, Wortwahl, Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?) wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form korrekte Zitierweise
3. Schluss
Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
Hessischer Landbote
Fabian Langen
Der vorliegende Sachtext „Der Hessische Landbote“ ist 1834 von Georg Büchner als Flugblatt veröffentlicht worden, nachdem er von Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet worden ist, und übt Kritik an der Ständegesellschaft, unter der das einfache Volk 1834 leiden musste. Zu Beginn des Flugblatts nennt Büchner den Anlass für sein Schreiben, nämlich das Melden der „Wahrheit“(Z.5) an die gesamte hessische Bevölkerung, was er durch die Metapher ausdrückt, dass es dem „hessischen Lande“ (Z.4) gewidmet ist. Er möchte die Wahrheit verbreiten, obwohl das aufgrund der Zensur zu diesem Zeitpunkt sowohl für ihn, als auch für die Leser schwere Folgen haben kann. Grund dafür ist die fehlende Meinungs- und Pressefreiheit und dass über solche Verstöße „meineidige Richter“ (Z.7) urteilen, die sich also nicht daran halten, was Recht ist, sondern danach, wie der Fürst die Situation einschätzt. In dieser Gesellschaft war es daher üblich, dass derjenige, der „die Wahrheit sagt“ (Z.5) gehenkt wird und dass sogar diejenigen, die ein solches Schreiben, welches Kritik übt, lesen, bestraft werden. Aus diesem Grund, um die Leser zu schützen, gibt er ihnen fünf Tipps: die Leser sollen das Schreiben außerhalb ihres Hauses aufbewahren, damit es nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden kann (vgl. Z.10 f.), sie dürfen es persönlich nur Freunden weitergeben (vgl. Z.12 f.), Fremden hingegen nur heimlich unterjubeln (vgl. Z. 14 f.), wenn man mit dem Schreiben erwischt wird, soll man behaupten, man hätte es gerade dem Kreisrat bringen wollen (vgl. Z.16 ff.) oder behaupten, man hätte es nicht gelesen, da den Nicht-Lesern keine Strafe droht (vgl. Z.20 ff.). Dadurch, dass Büchner sagt, man solle es auch Fremden „heimlich hinlegen“ (Z.15), will er die Verbreitung seines Flugblatts vorantreiben. Anschließend folgen die Ausrufe „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z. 23), durch die Büchner zur Revolution gegen die Fürstentümer aufruft. Die Antithese der Hütten und der Paläste (vgl. ebd.) zeigt nochmal deutlich den Anlass, nämlich dass das einfache Volk unter Armut leidet, während der Adel ein Leben voller Reichtum genießt. Dass diese Revolution durch Gewalt erfolgen soll, wird durch das Nomen „Krieg“ (ebd.) verdeutlicht. Unterstrichen wird die zuvor genannte antithetische Wirkung durch einen Parallelismus in den eben zitierten Ausrufen. Es folgt ein Einschub des Pastors Friedrich Ludwig Weidig, der sagt, dass es aussehe, „als würde die Bibel“ (Z. 24 f.) lügen, wenn man die Art der Staatsführung, die in Hessen zu dem Zeitpunkt vorliegt, als richtig ansieht, da sie dem Leben nach der Bibel widerspricht. Laut der Bibel sind am fünften Tag die Landtiere und am sechsten Tag die Menschen, die über die Tiere herrschen sollen, geschaffen worden. Der Fürst gestaltet das Leben aber so, dass es aussieht, als „hätte Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tage“ (Z.24 ff.) geschaffen, sodass sie zum Tier gehören, über das die Fürsten und Vornehmen herrschen, die somit am sechsten Tag geschaffen worden wären. Somit würden die Armen zum „Gewürm“ (Z. 31) zählen, was metaphorisch die Unterlegenheit gegenüber den Vornehmen und ihre Minderwertigkeit ausdrückt. Anschließend bezeichnet Büchner das Leben der Vornehmen als einen „lange[n] Sonntag“ (Z. 32), da diese sich auf der Arbeit der Armen ausruhen können und zudem, aufgrund ihres Wohlstandes, jeden Tag sogenannte Sonntagskleidung tragen können. Ein weiteres Zeichen für die starke Trennung von arm und reich ist, dass die Reichen eine „eigne Sprache“ (Z.35) sprechen, nämlich Französisch, was bei diesen sehr beliebt war. Im Kontrast dazu liegt das Volk, metaphorisch gesehen, vor diesen wie „Dünger auf dem Acker“ (Z.36), ist also nur dazu da, das Leben der Vornehmen zu fördern und es angenehm leicht zu machen. Die Vornehmen lassen die Armen nämlich arbeiten (vgl. Z. 37 ff.) und bringen sie anschließend um ihren Ertrag, indem sie „das Korn“ (Z. 40) nehmen und den Armen lediglich die „Stoppeln“ (ebd.) zurücklassen. Antithetisch zum Leben der Reichen bezeichnet Büchner das Leben der Armen als einen „lange[n] Werktag“ (Z. 41), da sie ihr Leben lang für die oberen Schichten arbeiten müssen. Zudem verzehren die Vornehmen deren „Äcker“ (Z.42), hier als Hyperbel für den Ertrag, um zu zeigen, dass auch zehn Prozent Abgaben das Volk stark treffen. Die harte Arbeit hat außerdem negative Folgen für den physischen Zustand der Bauern (vgl. Z.43). Dennoch genießen die Reichen ihr Leben und dass dieses durch die Armen so erleichtert wird, was hier durch die Metapher des Salzes „auf dem Tische des Vornehmen“ (Z.44) verbildlicht wird. Abschließend kann man sagen, dass Büchner und Weidig mit diesem Flugblatt zur Revolution aufrufen wollen, da ihnen das Leben in einer solchen Gesellschaft voller Ausbeutung und im Konflikt mit der Bibel missfällt. Mit der Kritik an die Fürsten gehen die Autoren ein großes Risiko ein, da die Veröffentlichung solcher Schriften zu Zeiten der Zensur mit dem Tod bestraft wurden. Das ist es ihnen aber wert, da sie ihre Kritik, dass die Armen wie Tiere behandelt, untergeordnet und ausgebeutet werden, nicht mehr für sich behalten wollen.
Linda Göser
Der Sachtext „Der Hessische Landbote“, von Georg Büchner geschrieben und von Pastor Friedrich Ludwig Weidig ergänzt, welcher 1834 als Flugschrift verbreitet wurde, thematisiert die Ungleichheit zwischen den Bevölkerungsschichten um 1834, insbesondere die Ungerechtigkeit gegenüber der unteren Bevölkerungsschicht. Zu Beginn des Textes wird der Adressat metaphorisch angesprochen, nämlich das „hessische Lande“ (Z. 4), womit Büchner die Bewohner Hessens, insbesondere die Bauern meint. Er sagt die Flugschrift melde die „Wahrheit“ (Z. 5), womit Büchner die damals aktuelle Situation beschreibt, in der die obere Bevölkerungsschicht die Untere ausnutzt, was er als absolut ungerecht empfindet. Mit dem Konjunktiv „aber“ (Z. 5) macht er den Gegensatz zu dem darauf Gesagten deutlich, nämlich „wer die Wahrheit sagt, wird gehängt“ (Z. 5f.) und „sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durch meineidige Richter vielleicht gestraft“ (Z. 6ff.). Das ist zugleich ein Klimax, der durch das Wort „sogar“ (Z. 6) hervorgerufen wird. Durch die „meineidige[n] Richter“ (Z. 7) wird angesprochen, dass die Richter die Meinung der Fürsten vertreten, obwohl sie das Leid und die Ungerechtigkeit gegenüber der unteren Bevölkerungsschicht sehen. Das Recht wird in der Realität also umgedreht, da es nur für die obere Bevölkerungsschicht, also die Fürsten, und nicht für die Bauern gilt, was ungerecht ist, aber die damalige Zeit wiederspiegelt. Als nächstes werden fünf Punkte aufgezählt, die der Leser des Flugblattes zu beachten hat, da dieser sich strafbar macht wenn er mit dem Flugblatt in Verbindung gebracht wurde. So soll der Leser das Flugblatt „außerhalb ihres Hauses vor der Polizei bewahren“ (Z. 10f.) und es „nur an treue Freunde mitteilen“ (Z. 12f), bei denen er sich sicher ist, dass diese ihn nicht bei der Polizei verraten wird, sodass der Leser also in keinem Fall mit dem Flugblatt in Verbindung gesetzt werden kann. „[D]enen, welchen sie nicht trauen wie sich selbst, dürfen sie es nur heimlich hinlegen“ (Z.14f.). Es geht Büchner also darum, die „Wahrheit“ (Z.5) so weit wie möglich zu verbreiten, da die Leser es auch an die Personen weitergeben soll, welchen er nicht vertraut. Wenn der Leser trotzdem erwischt wird, soll er sagen „dass er es eben dem Kreisrat habe bringen wollen“ (Z. 18f.) oder sagen, er habe es nicht gelesen, da er sich damit nicht strafbar macht. Darauf folgt die Kernaussage des Textes: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen“(Z. 22). Dabei sind die Bewohner der „Hütten“ (Z.22), also die untere, ärmliche Bevölkerungsschicht wie die Bauern, und die Bewohner der „Paläste“ (Z. 22), also die obere, reiche Bevölkerungsschicht, die sich einen Palast leiste kann, wie die Fürsten gemeint. Durch den Parallelismus der beiden Ausrufe, die mit einem Ausrufezeichen betont werden, wird die Aussage bekräftigt. Dadurch klingt der Ausruf wie eine Art Schlachtruf im Krieg. Büchner möchte also zur Revolution ausrufen und die untere Bevölkerungsschicht dazu auffordern, das Unrecht nicht auf sich sitzen zu lassen, sondern sich gegen die Fürsten und Adeligen zu wehren. Die darin befindliche Antithese verdeutlicht zudem noch einmal die Ungleichheit in der Bevölkerung. Die untere Bevölkerungsschicht soll „Friede“ (Z. 22) bekommen, da sie bisher von der oberen Bevölkerungsschicht ausgenutzt wurde, und der oberen Bevölkerungsschicht soll der „Krieg“ (Z.22) gelten, da diese die untere Bevölkerungsschicht ausgenutzt hat und ungerecht mit ihr umgegangen ist. Im Weitern ergänzt Pastor Friedrich Ludwig Weidig den Text, indem er sagt es sähe so aus „als würde die Bibel Lügen gestraft“ (Z. 24f.), dass heißt also, dass das Leben sowie es momentan ist, nicht mit dem übereinstimmt, was die Bibel gesagt hat. Er sagt nämlich, es sähe so aus als wenn nicht die Tiere, wie es eigentlich in der Bibel steht, am fünften Tag der Schöpfung geschaffen und den Menschen, die laut Schöpfungsgeschichte am sechsten Tag erschaffen wurden, beherrscht, sondern als wären die „Bauern und Handwerker am fünften Tage und die Fürsten und Vornehmen am sechsten Tage gemacht“ (Z. 26ff.). Dadurch wird also die untere Bevölkerungsschicht zu den Tieren, wie dem „Gewürm“ (Z. 31) gezählt, über die eigentlich alle Menschen, aber in der Realität nur die Fürsten und Adeligen herrschen sollen. Es wird daraus noch einmal besonders deutlich, wie die untere Bevölkerungsschicht von der obere Bevölkerungsschicht ausgenutzt wird, und ihr unterworfen ist. Georg Büchner macht damit weiter, dass er sagt “das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag“ (Z. 32), da sie in „schönen Häusern“ (Z. 33) wohnen, „zierliche Kleider“ (Z. 33f.) tragen, eine „eigene Sprache“ (Z. 35) sprechen usw. Es wird durch die Metapher des „ lange[n] Sonntag[s]“ (Z. 32) hervorgehoben, dass sich die Adeligen und Reichen auf der Arbeit der Bauern und Bürgern ausruhen und ihre Arbeit von diesen machen lassen, sie also ausnutzen. Das Volk, also die Bauern und Bürger, hingegen „liegt vor ihnen wie Dünger auf dem Acker“ (Z. 36). Es wird also mit „Dünger“ (Z. 36) verglichen und als etwas dargestellt, ohne das die Adeligen nicht leben können, da der Ackerboden ohne Dünger nicht fruchtbar wird und dort keine Pflanzen wachsen können. Trotzdem wird der Dünger als etwas Minderwertiges dargestellt. Der Vornehme geht hinter dem Bauern und dem Pflug und „treibt ihn mit den Ochsen am Pflug, er nimmt das Korn und lässt ihm die Stoppeln“ (Z. 37 ff.). Es wird also gesagt, dass die Adeligen die Bauern antreiben die Arbeit zu tun, jedoch ohne selber etwas zu machen. Danach nehmen sie den Bauern ihre Ernte weg und hinterlassen diesen nur den Rest, der nichtmehr brauchbar ist. Zudem wird das Leben der Bauern als ein „langer Werktag“ (Z. 41) beschrieben, da sie jeden Tag harte Arbeit leisten müssen, ohne etwas dafür zu bekommen, oder eine Pause zu haben. Durch den Gegensatz des „lange[n] Sonntags“ (Z. 32) des Adeligen und den „langen Werktag“ (Z. 41) des Bauern wird die Aussage, dass die Reichen die Armen ausnutzen, ein letztes mal verdeutlicht. Das Flugblatt ist klar strukturiert, wobei zu aller erst die Dinge knapp aufgezählt werden, die der Leser beachten muss, damit er nicht bei der Polizei auffällt. Diese Punkte sind stichwortartig, nummeriert zu Beginn des Textes untereinander aufgelistet. Darauf folgt die Hauptaussage des Textes, eine These, die die Aufforderung zur Revolution darstellt und die im weiteren Textverlauf anhand von Argumenten erläutert wird. Diese Form der Textdarstellung macht den Text für den Leser leichter verständlich, da er die wichtigsten Informationen direkt zu Beginn gibt. Zusammenfassend kann man sagen, dass die klare Textstrukturierung zum leichteren Verständnis des Textes darstellt. Die Hauptintention des Textes ist es, dass die obere Bevölkerungsschicht die untere Bevölkerungsschicht ausnutzt. Daraufhin möchte Büchner die ausgenutzten Bauern und Bürger zum Nachdenken bringen, und zur Revolution gegen die Adeligen aufrufen.
Irina Kneuper:
Der vorliegende Sachtext „Der Hessische Landbote", welcher von Georg Büchner verfasst, so wie von vom Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet wurde, und 1834 in Form eines Flugblattes veröffentlicht wurde, thematisiert die Ungerechtigkeit gegenüber dem Volk. Zu Beginn des Flugblattes benennt Büchner den Anlass seines Schreibens die Verbreitung der „Wahrheit" (Z.5) innerhalb des „hessischen Lande" (Z.4). Diese Metapher steht für die Bewohner in Hessen, insbesondere das arme Volk, welches zu dieser Zeit von den oberen Schichten, also den Fürsten ausgenutzt wurde. Er möchte die Wahrheit ans Licht bringen, jedoch warnt er davor, dass jeder, der „die Wahrheit sagt, gehenkt wird, [...] sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durch meineidige Richter vielleicht gestraft" (z.5ff.). Damit verdeutlicht er den Ernst der Lage und wozu die Fürsten bereit sind, um die Wahrheit zu vertuschen. Der Klimax „sogar" (Z.6) zeigt, dass selbst Menschen die dieses Flugblatt lediglich lesen, von meineidigen Richtern, verurteilt werden. Diese Richter handeln im Sinne der Fürsten, obwohl sie das Leid der unteren Bevölkerungsschicht erkennen. Als nächstes listet Büchner fünf Punkte auf, die für den Leser zu beachten sind. Zuallererst ratet er dazu, dieses Flugblatt sicher und versteckt zu bewahren (vgl. Z. 10f.), damit keiner eine Strafe zu erwarten hat. Büchner meint, man solle dieses Blatt nur vertrauenswürdigen Personen überreichen (vgl. Z. 12f.) und den Personen, denen man zutrauen würde, dass sie einen verraten, dieses Blatt „heimlich hinlegen" (Z. 15). Für den Fall, jemand findet dieses Blatt, soll man behaupten, man wolle „es eben dem Kreisrat (...) bringen" (Z.16ff.). Jedoch wird dabei nicht beachtet, dass man sich dabei selbst verratet, da diese Anweisung jeder lesen kann und somit direkt klar ist, dies ist nur eine Ausrede. Wenn das Blatt gefunden werden sollte, obwohl man es nicht gelesen hat, trifft diese Person keine Schuld (vgl. Z.20ff.). Dies wird jedoch vermutlich nicht ernst genommen, so dass dieser Person doch eine Schuld zugewiesen wird. Zusammengefasst zeigen diese Punkte, wie Vorsichtig der Leser sein muss und welche Auswirkungen das Flugblatt mit sich bringt. Die nächste Äußerung Büchners „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!"(Z.23) ist eine Antithese, welche Gleichberechtigung fordert und das Volk dazu ermutigen soll, sich gegen die Fürsten zu erheben. Pastor Friedrich Ludwig Weidig ergänzte dazu, es würde so aussehen, „als hätte Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tage und die Fürsten und Vornehmen am sechsten gemacht, und als hätte der Herr zu diesen gesagt: „Herrschet über alles Getier, das auf Erden kriecht", und hätte die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt" (Z. 25ff.). Dies weist eine Parallele zur Schöpfungsgeschichte auf. Die Landtiere wurden am fünften Tag erschaffen, so wie das Volk und die Menschen am sechsten, so wie die Fürsten. Die Menschen herrschen über die Tiere, was bedeutet, dass die Fürsten die Oberhand haben. Büchner behauptet, „Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag" (Z.31f.), da sie in „schönen Häusern"(Z.33) leben, sie „zierliche Kleider tragen" (Z.33f.)und sie „eine eigene Sprache"(Z.35) haben. Der Sonntag wird als Ruhetag angesehen, was zeigt, dass sie das Volk für sich arbeiten lassen. Das Volk hingegen wird mit „Dünger"(Z.36) gleichgestellt. Dünger ist etwas ohne das die Fürsten nicht leben könnten, da der Ackerboden ohne Dünger nicht fruchtbar wird. Die Fürsten nehmen das „Korn"(Z.40) und lassen dem Volk nur die „Stoppeln" (ebd.). Dies zeigt, dass das Volk nur das nötigste zum Leben erhält und sich die Fürsten alles nehmen, was sie wollen, ohne, dass sie dafür gearbeitet haben. Büchner beschreibt das Leben des Volkes als „langen Werktag" (Z.41), da „Fremde seine Äcker vor seinen Augen verzehren"(Z.41f.), „sein Leib ist eine Schwiele"(Z.42f.) und „sein Schweiß ist das Salz auf dem Tische des Vornehmen"(Z.43f.). Das bedeutet, das Volk arbeitet permanent und ihm bleibt lediglich das nötigste. Die Fürsten reißen alles wertvolle an sich und nutzen das Volk zu ihrem Vorteil aus. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Büchner und Weidig ihren Textsimpel strukturiert haben, wodurch der Leser das Flugblatt leicht verstehen kann. Die beiden Autoren möchten damit eine Art Revolution erreichen, um Gerechtigkeit zu erlangen.