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Irina Kneuper

Das Drama "Woyzeck", welches von Georg Büchner verfasst und 1879 veröffentlicht wurde, handelt von der Not der unteren Schichten, genauso wie das Flugblatt "Der Hessische Landbote", welches ebenfalls von Georg Büchner verfasst, sowie von Pastor Friedrich Ludwig Weidig ergänzt wurde und 1834 veröffentlicht wurde. Die Hauptrolle in "Woyzeck" ist Franz Woyzeck, ein armer Soldat, der seine Freundin, Marie und seinen Sohn, Christian, finanziell unterstützt. Dafür stellt er sich als Versuchsperson des Doktors zur Verfügung, indem er sich nur noch von Erbsen ernährt, was Auswirkungen auf seine Psyche und Gesundheit hat und er rasiert den Hauptmann. In dem Flugblatt "Der Hessische Landbote" fordert Büchner das Volk dazu auf, sich gegen die oberen Schichten zuwehren, welche das Volk für sich arbeiten lässt und ihnen nur das Nötigste aushändigt. In beiden Schriften Büchners sind Parallelen vorzufinden. Die arme Bevölkerung muss permanent arbeiten um sich und seine Familie zu versorgen, genauso wie Woyzeck. Dieser gehört zum armen Volk dazu und wird von seinen Arbeitgebern, also den oberen Schichten, ungerecht behandelt. Sie nutzen seine finanzielle Notlage aus und amüsieren sich über ihn. Der Hauptmann findet zum Beispiel Spaß daran, sich über die Affäre seiner Frau mit dem Tambourmajor zu unterhalten (vgl. Szene 8). Er besitzt ein mangelndes Einfühlsvermögen, da ihm die finanzielle Lage Woyzecks bewusst ist, er aber dennoch von ihm verlangt, dass Woyzeck sich mehr Zeit für ihn nimmt (vgl. Szene 5). Der Doktor hingegen hat nur seinen Forschungsdrang im Sinne und interessiert sich nicht für die Gesundheit von Woyzeck (vgl. Szene 9). Die unteren Schichten erhalten nur das Nötigste, um zu überleben. Dies sieht man daran, dass Woyzeck bereits mehrere Tätigkeiten ausführt, welche ihn und seine Familie nur knapp über Wasser halten. In beiden Schriften spielt auch die Religion eine wichtige Rolle, da Weidig die Schöpfungsgeschichte mit einbringt, um deutlich zu machen, dass das arme Volk mit den Tieren gleichgestellt ist und die Fürsten mit den Menschen, welche am sechsten Tag erschaffen wurden und über die Tiere, also das arme Volk, herrschen. In 'Woyzeck' sucht Marie in der Bibel nach Hilfe (vgl. Szene 17), was ebenfalls deutlich macht, dass die Religion zu dieser Zeit eine große Rolle gespielt hat. Dies zeigt, dass die oberen Schichten, genauso wie die Fürsten 1834, meinen, sie seien wertvoller als das arme Volk. Sie behandeln die unteren Schichten ungerecht und sorgen sich nur um sich selbst.

Irina Kneuper

Der Sachtext "An die Familie", welcher von Georg Büchner verfasst und im Juli 1835, also während des Vormärzts, in Straßburg veröffentlicht wurde, handelt von den Aufgaben eines Dichters. Zuerst stellt er seine persönliche Einstellung gegenüber dem "dramatische[n] Dichter"(Z.1) da. Dieser "ist in [s]einen Augen nichts als ein Geschichtsschreiber"(Z.1f.). Geschichtsschreiber geben in ihren Texten Fakten wieder und berichten über Geschehenes. Das bedeutet, Büchner ist der Meinung, Dichter und Geschichtschreiber seien gleichgestellt. Jedoch ergänzt er, dass der Dichter dennoch über dem Geschichtsschreiber steht (vgl. Z.1), da der Dichter "die Geschichte zum zweiten mal erschafft"(Z.3) und diese mithilfe von "Charaktere"(Z.6) und "Gestalten"(ebd.) anschaulicher gestaltet. Ein Dichter verfasst seine Texte also lebhaft und weckt Interesse, indem er dem Leser das Geschehene an beispielhaften Figuren nahe legt. Die wichtigste Aufgabe des Dichters ist es, der Geschichte "so nahe als möglich zu kommen"(Z.8) und sie soll "weder sittlicher noch unsittlicher sein, als die Geschichte selbst"(Z.9f.). Dies zeigt, dass der Dichter bei der Wahrheit bleiben soll. Die "Geschichte ist vom lieben Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen worden"(Z.10f.). Gott wird mit dem Adjektiv "lieb"(ebd.) beschrieben, jedoch widerspricht Büchner sich damit selbst, da Gott Menschen einiges Böse angetan hat. Die Metapher "jungen Frauenzimmer"(ebd.) zeigt, dass die Frauen zu dieser Zeit sehr sanft waren und sie die verfassten Sachtexte der Dichter möglicherweise nicht verkraftet haben. Der Dichter ist laut Büchner "kein Lehrer der Moral"(Z.12), da er "Gestalten erfindet und schafft"(Z.12f.)und die "vergangenen Zeiten wieder aufleben"(Z.13) lässt. Die Texte sind also oftmals unmoralisch, aber dennoch ehrlich. Mithilfe der Texte sollen die Menschen genauso gut "lernen"(Z.14.), wie "aus dem Studium der Geschichte und der Beobachtung"(Z.14f.). Die Texte sollen dem Leser die Wahrheit vermitteln und ihnen die Augen öffnen. Der Leser kann durch die verfassten Texte das gleiche über das, was im "menschlichen Leben um sie herum vorgeht"(Z.16) lernen, wie beim Studium. Büchner verdeutlicht, dass an diesen unmoralischen Texten nichts verwerflich ist, da man sonst "mit verbundenen Augen über die Gasse gehen"(Z.18) müsste, da man ansonsten "Unanständigkeiten sehen könnte"(Z.20). Dies bedeutet, dass in der Welt permanent Ungerechtigkeiten stattfinden und man diese lediglich in Sachtexten wiedergibt um möglicherweise den Leser zu warnen, bzw. ihm die Realität zu zeigen. Büchner stellt Gott als ungerecht dar, da dieser eine "Welt erschaffen"(Z.21) hat, auf der "viele Liederlichkeiten vorfallen"(Z.21f.). Das bedeutet, wie bereits erwähnt, dass viele Menschen ungerecht behandelt werden. Danach behauptet Büchner, der Dichter solle die Welt so zeigen wie sie ist, da man sie nicht besser machen soll, "als der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll"(Z.25f.). Büchner drückt damit aus, dass die Dichter nichts verschönern, sondern bei der Wahrheit bleiben. Außerdem weist er die Schuld für die Ungerechtigkeiten wieder Gott zu, da er behauptet, er hätte die Welt extra so erschaffen. Georg Büchner geht ebenfalls kurz auf die Idealdichter ein. Die Matapher "affektierte Pathos"(Z.28f.) bedeutet, dass er meint, die Idealdichter haben lediglich eine aufgesetzte Leidenschaft. Sein Schlusssastz veranschaulicht seine negative Haltung gegenüber Schiller(vgl. Z.32). Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Dichter laut Büchner Fakten anschaulich und wahrheitsgemäß wiedergeben, um die Realität darzustellen.