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Stramm

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August Stramm, Untreu

Anne

Das expressionistische Gedicht "Untreu", geschrieben von August Stramm und veröffentlicht 1915, thematisiert die Achtlosigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen und somit die Vergänglichkeit dieser.

Schon die Überschrift "Untreu" leitet in die Situation ein, in der das lyrische Ich von einer Frau betrogen wird. Dass es sich um eine Frau handelt ist an dem "Kleidsaum"(V.10) erkennbar. Das Gedicht setzt ein mit dem Possessivpronomen "Dein"(V.1) ein. Diese persönliche Ansprache weißt auf eine gewisse Vertrautheit zwischen dem lyrischen Ich und der Person hin. Außerdem richtet sich das Gedicht somit nur an die Frau. Die Personifikation "Lächeln weint" ist zugleich ein Paradoxon und lässt sich, in Verbindung mit der "Brust"(V.1), die metaphorisch für das Herz des lyrischen Ichs steht, auf den innerlichen Schmerz des lyrischen Ichs beziehen. Das "Lächeln"(ebd.) steht für die Freude, die sie bei dem Seitensprung erlebt. Durch diese Freude erleidet das lyrische Ich Schmerz, der sich auf Grund des Herzens als Herzschmerz kennzeichnen. Auch die "glutverbissnen Lippen"(V.2) lassen sich auch auf den Seitensprung beziehen. Sie verdeutlichen den leidenschaftlichen Kuss zuvor, untermauert durch die Glut die als heiß gilt. Dass die "Lippen eisen"(V.2) also abkühlen, verdeutlichen den schnellen Abbruch des Kusses, sodass man darauf schließen könnte, dass die Frau gerade erst erwischt wurde. Auch Vers 3 lässt sich auf den Kuss beziehen. Der "Atem wittert Laubwelk" was metaphorisch dafür steht, dass der Atem nicht mehr frisch ist. Auch steht das "Laubwelk"(ebd.) für die Vergänglichkeit, da es sich mit dem Herbst verbinden lässt. Im nächsten Vers wird der Neologismus "versargt"(V.4) verwendet. Somit lässt sich sagen, dass der "Blick" metaphorisch abstirbt, also leblos erscheint. Durch diese Aussage verdeutlicht der Autor den Schock den die Frau durchlebt, als sie erwischt wird.