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Version vom 30. Juni 2016, 15:03 Uhr von Karl Kirst (Diskussion | Beiträge)

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Überschrift Unterrichtsform Zeitbedarf
Sexting - Begriffe, Gefahren, Ursachen Lehrervortrag 30 min
Einstieg: Vier Geschichten über Mädchen, die berühmt werden wollten

Amanda Todd, Audrie Pott, Jessica Logan und Hope Witsell teilten ein ähnliches Schicksal. Sie wollten berühmt werden, anerkannt sein. Jetzt haben sie sogar mehrere Einträge bei Youtube oder Wikipedia. Doch damit wurden sie sehr unglücklich. Ein Nacktfoto zerstörte ihr Leben und sie wählten den Freitod.
Warum Sexting? Jeder will beliebt sein, will schön sein, um auf seine Mitmenschen zu wirken. Diese Schönheit ist aber nicht nur äußerlich. Eine Nacktaufnahme eines Körpers kann nur einen winzigen Teil der eigenen Schönheit zeigen. Schönheit wirkt von Vielem geprägt. Damit alle diese Werte, die uns schön machen, nach außen wirken können, muss man sich derer bewusst sein. Doch was ist Selbstbewusstsein?
Selbstbewusstsein Gerade die Heranwachsenden suchen nach ihrer Rolle als Individuum und als Teil der Gesellschaft. Was braucht der Mensch für ein erfülltes Leben? Jedes Handeln wird bestimmt durch die Vermeidung von Schmerz und das Bemühen um Spaß. Selbstbewusstsein erlangt man durch Talent und Können, Erlebnisse im Team, Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Erfolge,…. Nur wer selbstbewusst ist, lässt sich nicht zu ungewollten Aktionen verleiten, wie das Verschicken eines Nacktfotos. Sprüche wie „Sei doch nicht so prüde“ oder „Das machen doch alle.“ können dann leicht abgewendet werden, weil man das einfach nicht will.

Sexting – Was kann passieren? Bilder können unkontrolliert verbreitet werden. Auch vermeintlich sichere Apps wie Snapchat, bei der sich gesendete Bilder nach wenigen Sekunden wieder löschen, können durch einen Screenshot leicht umgangen werden. Ist ein pornografisches Bild erst mal im Netz, so ist das Opfer wehrlos gegen Belästigungen, Stalking oder Mobbing. Der Ruf ist ruiniert. Viele Menschen können damit nicht umgehen.
Sexting – Wie komme ich da raus? Betroffenen wenden sich an die Polizei, an einen Lehrer des Vertrauens oder einen Schulpsychologen. Zartbitter.de oder klicksafe.de sind Websites mit vielen hilfreichen Informationen. Die Familie und Freunde müssen mit einbezogen werden, denn nur gemeinsam kann man gegen die Hilflosigkeit und Einsamkeit der Opfer angehen.

Was ist schlimm an freizügiger Kleidung? Unterrichtsgespräch 10 min
Das Faschingskostüm eines Schulmädchens eignet sich um als Einstieg in das Unterrichtsgespräch No-Gos der Schulkleidung abzufragen. Schnell ergeben sich Grenzen wie schulterfrei, teilweise unbedeckt, zu offener Ausschnitt, zu kurzer Rock oder verführerische Pose.

Auch ein weiteres Bild eines Schulmädchens, das bis auf den großen Ausschnitt passend gekleidet ist, lässt erkennen:

  • Reduzierung auf das rein Äußerliche – Sexobjekt
  • Freizügiges Auftreten ruft beim Gegenüber eine Reaktion vor, die ein Mädchen noch nicht einschätzen kann.
Schönheitsideale verschiedener Zeiten und Kulturen Unterrichtsgespräch 10 min
Was ist Schönheit? Eine Reise durch die Schönheitsideale der verschiedenen Epochen macht schnell deutlich, dass die Wahrnehmung von Schönheit sich ständig ändert und geprägt ist von äußeren Einflüssen wie Kultur oder Politik. Als Quelle anschaulicher Bilder eignet sich der Austellungskatalog: Schönheit im Wandel der Zeit. Heute geben die Medien, Castigshows oder die Werbung Vorgaben für unser Schönheitsideal.
Was macht mich schön? Gruppen-, Einzelarbeit 15 min

Manchen überrascht es, dass die Wahrnehmung von Schönheit zu 48% von äußeren Merkmalen und zu 41% von der Stimme bestimmt ist.
Äußere Merkmale können sein: Kleidung, Frisur, Größe, Haarfarbe, Geschlecht, Alter, Auftreten, Körpersprache, Mimik, Gestik Die Stimme beeindruckt durch: Klang, Tonhöhe, Modulation, Artikulation, Sprechmuster, Dialekt, Akzent, Zuwendung, sich angesprochen fühlen, Wohlfühleffekt, Antipathie, d.h. welche Gefühle wurden erzeugt.
Diese Liste gibt man den Schülerinnen zur Unterstützung mit in folgende Übung:
Auf dem Arbeitsblatt hat jede Schülein das Bild des Puzzlemädchens vor sich. Zuerst wird dieses Puzzlemädchen geminesam an der Tafel beschriftet. Anschließend hat jedes Kind die Möglichkeit sein eigenes Puzzlemädchen mit Eigenschaften, die die eigene wahrgenommenen Schönheit beschreiben, zu beschriften.
Puzzlemädchen.jpg

Die Pinnwand Gesamtgruppe 15 min
Alle Schülerinnen lassen sich auf ihren Rücken das Arbeitsblatt zum Spiel Pinnwand kleben.

An die Tafel werden die Spielregeln geschrieben: Was findest du an deinen Mitschülerinnen „schön“?

  • Gib nur positives Feedback
  • Schreibe bei jeder Schülerin etwas auf das Blatt.
  • Lass dich nicht beeinflussen, von dem, was schon aufgeschrieben ist.

Alle Schülerinnen geben sich nun gegenseitig ein positives Feedback. Die Formulierungen der bisherigen Stunde helfen ihnen an jeder Mitschülerin etwas 'Schönes' zu finden.
Das Spiel am Ende der Unterrichtseinheit hat sich als sehr motivierend erwiesen. Die anfangs sehr theoretisch klingenden Begriffe wie Charakter, Selbstbewusstsein oder Auftreten werden nun praktisch umgesetzt. Sehr nachhaltig wirkt, dass die Schülerinnen ihre eigene Pinnwand mit nach Hause nehmen können.