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Vogt

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Vogt, "Auktoriale Erzählsituation"

Inhaltsverzeichnis

Sarah

Der Auszug „Auktoriale Erzählsituation“(S. 30-32) aus Jochen Vogts wissenschaftlichen Sachbuch „Aspekte erzählender Prosa“, welches 1979 in Opladen veröffentlicht wurde, thematisiert die Mittel eines Autors zur Schaffung eines auktorialen Erzählers.


Der Sachtext setzt mit „Die Geschichte Hans Castorps, die wir erzählen wollen, - nicht um seinetwillen (denn der Leser wird einen einfachen, wenn auch ansprechenden jungen Menschen in ihm kennenlernen)“(Z. 1 ff. ) ein, was, wie auch die darauf folgenden Sätze aus „Der Zauberberg“ von Mann stammt und als Beispiel für die, im nächsten Abschnitt folgenden, Aussagen Vogts Verwendung findet. Hierin wird zunächst ohne weitere Erläuterung, welche jedoch im Anschluss folgt, eine Erzählung angesprochen, die vom sogenannten „Hans Castorp“(ebd. ) handelt. In Bezug auf diesen folgt so die antithetische Weiterführung der Aussage: „sondern um der Geschichte willen, die uns in hohem Grade erzählenswert scheint“(Z. 3 f. ). Mit eben einer solchen Anmerkung setzt der Erzähler so auch seine eben zuletzt angeführte Aussage mit den lindernden Worten „(wobei zu Hans Castorps Gunsten denn doch erinnert werden sollte, dass es seine Geschichte ist, und dass nicht jedem jede Geschichte passiert)“(Z. 4 f. ) fort. Im folgenden geht er dann anhand äußerst bildlicher Sprache erneut auf die zu Beginn genannte Geschichte ein. So sei diese „sehr lange her, sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen“(Z. 5 ff. ). Anhand der Metapher „historischem Edelrost“(ebd. ), durch welche der Erzähler zu seiner nächsten These überleitet, indem er durch die Notwendigkeit der „tiefsten Vergangenheit“(Z. 7) als Erzählzeit eine Art hyperbolische Zugehörigkeit ausdrückt. Dies führt er mit der Antithese von „Nachteil“(Z. 8) und „Vorteil“(Z. 8) fort, wobei er die Notwendigkeit des Präteritums als Vorteil ansieht, was in der Aussage „denn Geschichten müssen vergangen sein, und je vergangener […], desto besser“(Z. 8 f. ) deutlich wird. Besonders positiv sei das Präteritum, so der Erzähler, für „den raunenden Beschwörer des Imperfekts“(Z. 10) sowie für die Geschichte selbst (vgl. Z. 10). Insgesamt zeugt dieses Textbeispiel sichtlich von einem auktorialen Erzähler, weshalb Vogt es effizient für seine Argumentation und besonders die Erläuterung dieser nutzt und aus diesem Zwecke mit eben dieser einsetzt.

Auf dieses Beispiel folgt so ein sachlicher Sinnabschnitt Vogts, in welchem sich Vogt mit dem obigen Ausschnitt aus „Thomas Manns Roman ‚Der Zauberberg‘ von 1924“(Z. 12) auseinandersetzt. Dabei zeuge einleitend „Schon der erste Satz […] von einer völlig anderen Erzählsituation“, wobei innerhalb dieses Textes keine andere Erzählsituation als die im Text vorliegende, behandelt wird und daher keine nähere Erläuterung dieser These möglich ist. Jedoch beschreibt Vogt selbst seine These wie folgt näher: „Die Spuren des Erzähltwerdens sind in diesem Text so zahlreich und deutlich, dass man versucht sein könnte, die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘ zu behaupten“(Z. 13 ff. ). Hierin spricht Vogt von den Anmerkungen des Erzählers in der Geschichte selbst, welche den Erzähler dem Leser nahe wirken lassen, obwohl dieser dennoch auktorial ist. Besonders spricht dabei die Metapher "Spuren des Erzähltwerdens"(ebd. ) im Kontext zu den hier angeführten Adjektiven von der Wichtigkeit eben dieser Mittel des auktorialen Erzählers. So lassen eben diese Anmerkungen den eigentlich eher zur Handlung distanzierten Erzähler menschlich wirken. Rückblickend auf den ersten Abschnitt, hat so auch Mann dieses Mittel genutzt, um dem Leser Nähe zu vermitteln und dennoch einen auktorialen Erzähler zu schaffen. Somit erläutert Vogt hierin, wie es auch schon der Titel des Sachtextes und gewissermaßen auch der seines Buches besagt, die Erzählstrategien eines Autors zur Verkörperung eines auktorialen Erzählers anhand von eigener Analyse eines Beispiels, das eben diese Merkmale aufweist. So sei, betrachte man Vogts weitere Argumentation, der eben benannte Erzähler „nicht als Handlungsfigur“(Z. 16) festzumachen, wirke jedoch wie eine agierende Person, die „sich nur durch die Erzählweise und etwa das Personalpronomen ‚wir‘ zu verraten scheint“(Z. 17 f. ). Eben die hier angesprochenen Faktoren wendet wiederum auch Mann innerhalb seiner metaphorischen Sprache sowie der Verwendung von Personalpronomen im ersten Sinnabschnitt an, um seinen Erzähler zu schaffen. Anhand der adversativen Konjunktion „sondern“(ebd. ) wird außerdem eine Distanz zwischen handelnden Personen und Erzähler deutlich. Besonders die Mittel des Erzählers, die ihn auktorial machen, wie auch die eben benannte Distanz werden durch vogt innerhalb seines Textes, durch einen hypotaktischen Syntax zum Ausdruck gebracht, der seine Aussagen durch Detaills innerhalb seiner Erläuterungen plausibel wirken lässt. In Anschluss an die vorhergehende Aussage verifiziert er seine These durch „Käte Hamburger“(Z. 18), welche „‚eingestreute Ich-Floskeln‘“(Z. 18 f. ) als „Kunstmittel des wahren Erzählers (= Autor)“(Z. 20) wahrnehme, da diese „den ‚Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken“(Z. 19 f. ). Somit schaffe ein Autor einer Erzählung durch die Verwendung von Personalpronomen eine gewisse Nähe vom Erzähler zum Leser, die zugleich in der Personalisierung des eigentlich übersehenden Erzählers mitspielt. Da Vogt eben diese Aussage anführt und als Verifizierung seiner vorherigen Aussage nutzt, wird eine gewisse Zustimmung mit Hamburger deutlich, indem er sich nicht von ihrer These, Autor gleich Erzähler, abwendet.

Im gleichen Abschnitt, wobei hier ein neuer Sinnabschnitt anknüpft, geht Vogt auf den Komplex und das „Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel“(Z. 21) ein. Aus diesen entstehe so letztlich „die ‚auktoriale Erzählsituation‘“(Z. 22) nach Stanzel, somit ein übersehender Erzähler, der übermächtig und allwissend sei (vgl. Z. 23). Zudem erzähle ein auktorialer Erzähler „souverän, d.h. er überblickt den gesamten zeitlichen Ablauf der Geschichte“(Z. 24 f. ), was von seiner Allwissenheit zeugt, die er zudem „in Rückwendungen und Vorausdeutungen“(Z. 25), was hier antithetisch gegenüberstehend erneut von der Größe des Zeitraums spricht, über den der Erzähler Bescheid weiß, zeigt. So nutzt auch Mann Vorausdeutungen und Rückwendungen im zuvor angeführten Textbeispiel, welches Vogt im folgenden analysiert. So rede der Erzähler in eben diesem Beispiel des Romans „von Personen und Ereignissen, die erst noch zu erzählen sind“(Z. 26 f. ), somit Hans Castorp und dessen Leben. Akkumulierend geht Vogt darauf folgend so auch auf die, von Mann verwendeten, „Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen“(Z. 27 f. ) ein. Dabei habe der obige Text allein „die epische Zeitangabe: ‚ Die Geschichte Hans Castorps… ist sehr lange her‘“(Z. 30) inne und bestehe sonst nur aus „erläuternden Einmischungen […], Bezugnahmen auf den Leser […] und schließlich […] eine[r] vom erzählten Geschehen sich lösende[r], allgemeingültige Erörterung“(Z. 30 ff. ). Eben diese Abschweifung weite so das Geschehen aus und könne es „zu essayistischen Partien anschwellen“(Z. 36) lassen, sodass nebensächliche Unterthemen bis ins Detail ausdifferenziert würden, wie auch Mann es tue, indem er nur ein faktenbasierende Aussage, die das Geschehen betreffe, anspreche. Besonders häufig werde als derartige Abweichung, die insgesamt Beifügung des Erzählers sei, so, wie es anhand der vorliegenden Textstelle aus „Der Zauberberg“ deutlich wird, „das Problem des Erzählens selber“(Z. 37) thematisiert und als Mittel des Autors genommen, den Erzähler auszudrücken. So bezieht sich der Erzähler dabei, siehe oben, auf Tempus und Funktion der Geschichte somit auf die Merkmale der Epik, bevor er die Geschichte überhaupt zu erzählen beginnt.

Im weiteren Sinnabschnitt geht Vogt hinsichtlich der "Souveränität auktorialen Erzählens"(Z. 38) auf "Personenzeichnung, die sich der Innensicht bedient"(Z. 38 f. ), ein. Diese Innensicht liefere dabei "Indizien der Fiktionalität"(Z. 40), hinsichtlich welcher Vogt erneut auf "Der Zauberberg" eingeht und in diesem Zusammenhang ein weiteres exemplarisches Beispiel nennt. So führt er mit: "Er hatte nicht beabsichtigt, diese Reise sonderlich wichtig zu nehmen, sich innerlich auf sie einzulassen. Seine Meinung vielmehr war gewesen, sie rasch abzutun, weil sie abgetan werden musste, ganz als derselbe zurückzukehren, als der er abgefahren war, und sein Leben genau dort wiederaufzunehmen, wo er es für einen Augenblick hatte liegenlassen müssen. Noch gestern war er völlig in dem gewohnten Gedankenkreise befangen gewesen [...]"(Z. 42 ff. ) eine weitere Textstelle an, auf welche er sich, wie auf die Vorherige, im folgenden bezieht. Dabei sieht Vogt eben diese Darstellung der Innensicht durch "Bericht über innere Vorgänge und indirekte Rede"(Z. 47) als weitere Mittel auktorialen Erzählens. "Sie betonen [...] die Tatsache der Vermittlung"(Z. 48 f. ) und somit den auktorialen Erzähler als Erzählform der Geschichte, die "dem Leser vermittelt"(Z. 51). Hierin intendiert Vogt so zuzüglich zu den bereits benannten Anmerken so auch das Wissen über das Denken und die Gefühle verschiedener Charaktere als Zeichen und Mittel von und für eine auktoriale Erzählinstanz, wie sie im zweiten Zitat aus "Der Zauberberg" zum Vorschein kommt. Besonders sei dabei, innerhalb des Beispiels, aber auch insgesamt "Die epische Distanz zwischen Geschehen und Erzähltwerden [...] deutlich wahrnehmbar"(Z. 51 f. ). Hierin bezieht Vogt sich darauf, dass Handlung der Erzählung, wie im ersten Beispiel die Zeitangabe und Zugaben des Erzählers zur Verdeutlichung der Situation unterscheidbar seien. So sei beispielsweise in der Beispielerzählung, die Vogt hierin zu seinen Zwecken nutzt, "distanziert, mit wohlwollender Ironie erzählt"(Z. 53) worden, was das Erzählen veranschauliche und dem Leser die Meinung des Erzählers nahelege (vgl. Z. 54). Dies sei letztlich dadurch der Fall, da der Leser allein die ironiegeprägte Sicht des Erzählers zu Gesicht bekommt und so dessen Denken über einzelne Personen und Situationen der Handlung erfährt. Eben aufgrund dieser Nahelegung des Weltbildes des Erzählers sei die Nutzung der "auktoriale[n] Erzählhaltung weithin typisch für humouristische, aber auch [...] stark reflektorische Erzählprosa"(Z. 54 ff. ), womit Vogt die krotikausübende Funktion des auktorialen Erzählers als Mittel der Epik definiert.

Zuletzt, um seine Aussage dabei plausibel wirken zu lassen, nennt Vogt jedoch ein Werk, dies aber nicht beim Namen, das "auch Elemente personalen Erzählens"(Z. 57 f. ) beeinhaltet und zeigt so, dass beide Erzählformen auch gemeinsam im Zusammenspiel möglich seien. Jedoch intendiert er letztlich rein auktoriales und rein personales Erzählen "als Idealtypen"(Z. 59), die jedoch auch bestimmte Abweichungen enthalten können und somit nicht stetig gleich und komplett auktorial oder personal seien.


Zusammenfassend stellt Vogt innerhalb seines Sachtextes anhand der allgemeinen Analyse eines Textauszugs aus Thomas Manns „Der Zauberberg“ die Mittel des Erzählens zur Schaffung eines Erzählers, der zugleich lesernah und allwissend ist, dar und intendiert so besonders Anmerkungen in Erzählungen sowie Personalpronomen als eben diese Mittel. Sprachlich sorgen dabei Hypotaxe, Antithesen, wie auch eine alltägliche Sprache zur detailgetreuen Erläuterung seiner Thesen und tragen zum Verständnis des Lesers bei.

Lorena

Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Auktoriale Erzählsituation“, verfasst von Jochen Vogt und veröffentlicht im Jahr 1979 in Opladen, handelt es sich um einen Auszug aus dem Sachbuch „Aspekte erzählende Prosa“. Thematisiert wird die Bedeutung des auktorialen Erzählers.

Die zu analysierende Textstelle setzt mit einem Auszug aus dem Roman „Der Zauberberg“, verfasst von Thomas Mann und veröffentlicht im Jahre 1960 in Frankfurt am Main, ein. Bei dem Auszug handelt es sich um die ersten Sätze des Romans. Vorgestellt wird der Protagonist Hans Castorp, welcher vom auktorialen Erzähler als „einfachen, wenn auch ansprechenden jungen Mann“ (Z. 2) gekennzeichnet wird. Es wird deutlich, dass der auktoriale Erzähler so gestaltet ist, dass es scheint als verfüge er über eine eigene Meinung, was ihn als eine reale Persönlichkeit kennzeichnen soll. Über die Geschichte bzw. die geschilderte Handlung äußert sich der auktoriale Erzähler wie folgt: „diese Geschichte ist sehr lang her, sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen“ (Z. 5 f.). Mit der Metapher „historische[r] Edelrost“ (Z. 6) verdeutlicht der Erzähler welchen Wert er der Geschichte zuschreibt, da die Handlung einer alten Zeit entstammt und dennoch von Bedeutung für die heutige Zeit ist. Diese Ansicht führt er weiter aus, indem er erläutert, dass „Geschichten […] vergangen sein [müssen], und je vergangener, könnte man sagen, desto besser für sie in ihrer Eigenschaft als Geschichten und für den Erzähler, den raunenden Beschwörer des Imperfekts“ (Z. 9 ff.). Es erscheint zunächst Paradox, dass der auktoriale Erzähler in diesem Abschnitt über sich selbst erzählt, allerdings ist es durchaus möglich, dass Thomas Mann, der Autor selbst und somit der Erschaffer der Figuren und des auktorialen Erzählers, diese Zeilen aus seiner Position geschrieben hat. Formal werden die Beispiele durch kursive Schrift vom übrigen Text abgehoben und somit als solche kenntlich gemacht.

Im zweiten Abschnitt bezieht sich Vogt auf den zuvor erwähnten Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann. Er beginnt den Roman zu analysieren mit der Aussage der erste Satz zeuge „von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 12 f.). Er geht zunächst nicht näher auf seine These ein, sondern erläutert die generelle Erzählstruktur des Textes. Diese bezeichnet der als „Die Spuren des Erzählenwerdens“ (Z. 13), welche seiner Ansicht nach in diesem Roman „zahlreich und deutlich ausgeprägt“ (Z. 14) sind. Um seine These zu belegen führt Vogt daraufhin ein Zitat aus dem Sachbuch „Typische Formen des Romans“, verfasst von F. K. Stanzel und veröffentlich im Jahre 1981 in Göttingen, an. Das Zitat schildert, dass der Erzähler durch Kommentare und wertende Beschreibungen den Anschein einer eigenen Persönlichkeit vermitteln kann. Im weiteren Verlauf knüpft Vogt an dieses Zitat an und zeigt auf, dass der „‘Erzähler‘ nicht als Handlungsfigur erscheint“ (Z. 16), sich aber stattdessen „durch die Erzählweise und […] das Personalpronomen ‚wir‘“ (Z. 17) zu erkennen gibt. Die verwendeten Personalpronomen sollen das Erscheinungsbild einer „fiktiven Erzählerexistenz“ (Z. 19) darstellen. Dieser fiktive Erzähler soll als „Kunstmittel des wahren Erzählers (=Autors)“ (Z. 20) dienen und diesen somit zum Teil der Handlung werden lassen. Den Rückbezug zum Roman stellt Vogt durch die zuvor erwähnte Erzählweise und die Personalpronomen her. Kunstmittel wie beispielsweise der fiktive Erzähler sollen laut dem Autor Teil dessen sein „was Stanzel als die ‚auktoriale Erzählsituation‘“ (Z. 21 f.) bezeichnet. Der Umstand, dass Vogt wiederholt eine Passage aus Stanzels Sachbuch zitiert, verdeutlicht, dass er den Leser mit einer zweiten fachlichen Meinung zu überzeugen versucht. In den nachfolgenden Zeilen benennt der Autor die Funktion des auktorialen Erzählers. Dieser ist in erster Linie durch „‘Allwissenheit‘“ (Z. 23) gekennzeichnet, welche er „beim personalen Erzählen weitgehend ‚unterschlägt‘“ (Z. 23), weiterhin zeichnen sich seine Worte durch Souveränität (vgl. Z. 24), sowie durch „Rückwendungen und Vorausdeutungen“ (Z. 25) und die Tatsache, dass er in der Lage ist „bereits von Personen und Ereignissen [zu sprechen], die erst noch zu erzählen sind“ (Z. 26 f.) aus. Weiterhin führt Vogt auf, dass „Dem Gang des Geschehens […] Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser [und] reflektierende Abschweifungen beigefügt [werden]“ (Z. 27 f.). In den nachfolgenden Zeilen geht Vogt auf den ersten Abschnitt seines Textes ein. Der auktoriale Erzähler oder in den ersten Zeilen auch als der Autor persönlich auszumachen, erläutert wie er vorgegangen ist um bereits in den ersten Zeilen den Leser für sich einzunehmen. Er verwendet dazu die Zeitgestaltung (vgl. Z. 29), „erläuternde Einmischungen“ (Z. 30) durch den Autor, sowie „Bezugnahmen auf den Leser“ (Z. 31) und „allgemeine Erörterungen“ (Z. 33), welche er mit entsprechenden Beispielen aus dem ersten Abschnitt des Textes belegt. Die zuvor erwähnten allgemeinen Erörterungen können laut dem Autor vom auktorialen Erzähler „bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“ (Z. 35 f.).

Im nächsten Abschnitt geht Vogt auf die „Souveränität [des] auktorialen Erzählens“ (Z. 38) ein. Zur Souveränität zählt unter anderem die „Personenzeichnung, die sich der Innensicht bedient und somit […] Indizien der Fiktionalität liefert“ (Z. 38 ff.). Als Beispiel dafür zitiert er einige Zeilen aus dem zu Beginn erwähnten Roman „Der Zauberberg“ verfasst von Thomas Mann, die sich auf die Vorstellung der Figur Hans Castorps konzentrieren. Weiterhin erwähnt der Autor ebenso, dass „Berichte über innere Vorgänge und indirekte Rede“ (Z. 47) zusätzliche Bestandteile des auktorialen Erzählens sind. Über den auktorialen Erzähler werden somit die Tatsache der Vermittlung und das Erzählenwerden“ (Z. 49) dargestellt. Dies verdeutlicht dem Leser weiterhin, dass eine höhere „Instanz“ (Z. 51) einen Überblick über die gesamte Handlung und alle Personen hat. Vogt führt seine These aus indem er hervorhebt, dass „Die epische Distanz zwischen Geschehen und Erzähltwerden […] beträchtlich [ist]“ (Z. 51 f.).

Carina

Der vorliegende Auszug „auktoriale Erzählsituation“, welcher aus dem Werk „Aspekte erzählender Prosa“ von Jochen Vogt verfasst und in dem Jahre 1979 in Opladen veröffentlicht, entnommen wurde, behandelt das Thema der auktorialen Erzählweise.

Der Sachtext beginnt mit einem Auszug aus „Der Zauberberg“ welcher von Thomas Manns verfasst wurde. Zunächst steht der Auszug ohne jeglichen Zusammenhang. Allerdings wird, durch die Benutzung des Personalpronomens „wir“ (Z.1), der Leser schon anfangs in das Geschehen involviert, weshalb der Text sehr lesernah wirkt. Thomas Manns richtet seinen Text jedoch nicht an den Protagonisten Hans Castorps, sondern an die Funktionalität „wobei zu Hans Castorps Gunsten denn doch erinnert werden sollte, dass es seine Geschichte ist, und dass nicht jedem jede Geschichte passiert“ (Z.4f.).Diese sei laut Manns metaphorisch „mit historischem Edelrost überzogen“ (Z.6), was die Altertümlichkeit der Geschichte hervorhebt und diese es laut dem Autor notwendig macht, sie „unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen“ (Z.6f.). ). Um den Vorteil der Vergangenheit zu betonen benutzt er die Steigerung „und je vergangener […], desto besser für sie in ihrer Eigenschaft als Geschichten“ (Z.9f.). Diese Behauptung setzt er in der Antithese „kein Nachteil für eine Geschichte, sondern eher ein Vorteil“ (Z.8) fort, wobei er die Benutzung der Zeitform Präteritum als Vorteil für den Erzähler, welcher hier als „raunenden Beschwörer des Imperfekts“ (Z.10) bezeichnet wird, sowie für die Geschichte selbst sieht.

Zu Beginn seines Sachtextes greift Jochen Vogt das oben zitierte Textbeispiel aus „Der Zauberberg“, verfasst von Thomas Manns, auf, indem Vogt behauptet, dass jene „von einer völlig anderen Erzählsituation [zeugt]“ (Z.11ff.). Diese Erzählsituation ist in diesem Zusammenhang die auktoriale Erzählweise. Seine These belegt er daran, dass in dem Roman das Erzählen überwiegt. Zur Visualisierung seiner Behauptung, verwendet er ein Zitat von dem Autor Stanzel, welches er aus dem Werk „Typische Formen des Romans“ übernimmt (vgl. Z.13ff.). Das Zitat beschreibt, dass der Erzähler durch Kommentare als eine eigene Persönlichkeit wirken kann. Des Weiteren geht Jochen Vogt davon aus, dass „dieser ‚Erzähler‘ nicht als Handlungsfigur erscheint, sondern sich nur durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen „wir“ zu verraten scheint“ (Z.16ff.). Die Tatsache, dass er den Erzähler in Anführungszeichen setzt akzentuiert, dass ein auktorialer Erzähler kein typischer ist, da er in dem Geschehen keine agierende Person darstellt. Schon nach der Betrachtung des ersten Abschnittes, fällt die alltägliche Wortwahl des Autors auf, welche zu dem Verständnis seines Textes beiträgt. Des Weiteren erläutert Jochen Vogt das auktoriale Erzählverhalten an der Erkenntnis von der Fachperson Käte Hamburger, einer deutschen Professorin und Germanistin. Ihre Theorie ist, dass Kunstmittel des Autors „ „eingestreute Ich-Floskeln wie ich, wir unser Held u.a.“ nur den „Anschein“ einer fiktiven Erzählerexistzenz erwecken sollen“ (Z.18ff.). Dies meint, dass sie der Auffassung ist, dass die hier sogenannte Erzählerexistenz der des Autors entspricht und nicht dem Erzähler. Durch die Benutzung des Pronomens „wir“ (Z.18) wird eine vertraute Atmosphäre, sowie ein Gefühl von Zugehörigkeit entfacht, da sich Jochen Vogt hier mit den Lesern gleichstellt und sie in seinen Sachtext mit einbezieht.

Jochen Vogt meint, dass das auktoriale Erzählen auf der Kooperation verschiedenster Kunstmittel basiert (vgl. Z.21f.). Ein wichtiges Merkmal sei dabei der Gebrauch von Allwissenheit durch den Erzähler, „die er etwa beim personalen Erzählen weitgehend ‚unterschlägt‘“ (Z.23). Des Weiteren geht Jochen Vogt davon aus, dass der Erzähler selbstsicher die Geschichte wiedergibt, wobei er nicht durch Rückwendungen und Vorausdeutungen die Handlung unterbricht (vgl. Z.24f.). Um diese Behauptung zu untermauern bezieht Vogt sich auf das Leitbeispiel „Der Zauberberg“. Er macht deutlich, dass in diesem Text der Erzähler „von Personen und Ereignissen [spricht], die erst noch zu erzählen sind“ (Z.26f.) und somit eine Vorausdeutung darstellt. In dem Zusammenhang mit dem Beispiel stellt der Protagonist Hans Castorps die noch zu schildernde Person dar. Um weitere Merkmale des auktorialen Erzählens aufzugreifen, benutzt Jochen Vogt die Akkumulation „Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen“(Z.27f.). Dabei bezieht er sich zur Visualisierung auf den oberen Text , indem er erläutert, dass „der Beispieltext […] als Geschehenskern im Grunde nur die epische Zeitgabe [enthält] […], die dann durch erläuternde Einmischungen […], Bezugnahmen auf den Leser […] und schließlich durch Abschweifungen, d.h. eine vom erzählten Geschehen sich lösende, allgemeingültige Erörterung […] sehr stark ausgeweitet wird“ (Z.28ff.). Diese Abschweifungen, die sich „bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“ (Z.35f.), können das Geschehen so ausweiten, dass jedes irrelevante Ereignis bis in das kleinste Detail beschrieben werde. Dabei seien die meisten Textpassagen nur Zugaben vom auktorialen Erzähler. Ebenfalls sei das Problem des Erzählers, ein begehrtes auktoriales Mittel. Diese Aussage belegt er erneut an dem oberen Beispieltext, so heißt es in seinem Sachtext „wie auch hier“ (Z.37) und akzentuiert, dass sein Beispieltext adäquat auf sein Thema passt. Sprachlich auffällig ist in diesem Textabschnitt der von Jochen Vogt verwendete hypotaktische Syntax, um seine erklärende Rolle zu verdeutlichen sowie seinen komplexen Gedankengang detailliert darzustellen und seriös auf den Leser zu wirken.

Des Weiteren sei die Dominanz des auktorialen Erzählens an der „Personenzeichnung, die sich der Innensicht bedient und somit […] Indizien der Fiktionalität liefert“ (Z.38ff.) festzumachen. Diese Behauptung schildert er an dem Leitbeispiel, was seinen Gedankengang verständnisvoll macht (vgl. Z.42ff.). Die Innensicht greift er nach der Anführung des Beispiels weiter auf, indem er sie sowie indirekte Rede als „zusätzliche Darstellungsformen auktorialen Erzählens“ (Z.47f.) bezeichnet. Diese seien so „wie ja auch die Einmischungen, Abschweifungen usw.“ (Z.47) wichtig für die Erzählung. Jochen Vogt greift somit essentielle Merkmale der auktorialen Erzählweise, welche er schon zuvor in seinem Sachtext geschildert hat nochmals auf, wodurch sein Text einprägsam wirkt. Im Gegensatz zu personalem Erzählen erläutert Jochen Vogt, dass sich der Leser zwischen der Distanz von Geschehen und Erzählen bewusst ist (vgl. Z.49ff.). Diese Behauptung erklärt er anhand des Leitbeispiels, bei welchem er zu dem Entschluss kommt, dass auch eingebaute ironische Passagen zu der Distanz beitragen können (vgl. Z54f.). Des Weiteren ist Jochen Vogt der Auffassung, dass „auktoriale Erzählhaltung weithin typisch für humoristische, aber auch für stark reflektorische Erzählprosa [ist]“ (Z.54f.). Da er diesen Entschluss aus dem Beispiel herausresultiert, akzentuiert dies, dass jenes geeignet für seinen Sachtext gewählt wurde und hebt eine gewisse Raffinesse des Autors hervor.

Sein letzter Textabschnitt wird mit der Erkenntnis „Allerdings wird die auktoriale Erzählhaltung innerhalb eines Werkes auch Elemente personalen Erzählens […] einschließen“ (Z.57f.) Dabei schränkt das gewählte Adverb „allerdings“(ebd.) seine Aussage zu der Bedeutsamkeit bzw. Funktionalität der auktorialen Erzählform ein, da nicht ein auktorialer Erzähler allein essentiell ist und nicht ohne personalen Erzählpassagen verwendet werden kann. Das Zusammenspiel von personalem und auktorialen Erzählen bezeichnet Vogt abschließen als „Idealtypen“ (Z.59).

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass Jochen Vogt die Funktion und Merkmale des auktorialen Erzählens anhand des Leitbeispiels „Der Zauberberg“ von Thomas Manns erläutert. Dabei helfen alltägliche Sprache sowie der hypotaktischen Syntax zum Verständnis des detailgetreuen Textes bei.

Nina

Jochen Vogts Auszug „Auktoriale Erzählsituation“, aus seinem Roman „Aspekte erzählender Prosa“ aus dem Jahr 1979, behandelt die Bedeutung des auktorialen Erzählers sowie seine Merkmale.

Der erste Abschnitt (Z.1-10) setzt mit dem Romananfang des von Thomas Manns geschriebenen Roman „Der Zauberberg“ von 1924 ein. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass der Textauszug neben „wir“ (Z.1), „die uns in hohem Grade erzählenswert scheint“ (Z.3f.) und „diese Geschichte ist sehr lange her“ (Z.5f.) weitere zahlreiche Merkmale des auktorialen Erzählverhaltens aufweisen. Dieser Abschnitt dient also als einleitendes Beispiel zur Veranschaulichung der Wirkung des auktorialen Erzählers. Im folgenden Abschnitt legt Vogt die Merkmale mithilfe des Beispiels nochmals genauer dar. Das Adverb „schon“ (Z.12) aus der Aussage „[s]chon der erste Satz aus Thomas Manns Roman ‘Der Zauberberg‘ von 1924 zeugt von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z.12f.) drückt aus, wie schnell am oben angeführten Beispiel zu erkennen ist, dass es sich um eine von gewöhnlichen Erzählformen unterscheidende Erzählart handelt, was wiederrum die Besonderheit der auktorialen Erzählers hervorhebt. Er behauptet damit, dass der auktoriale Erzähler eine, sich von anderen abhebende , Erzählsituation schafft, was durch die Steigerung „völlig andere[…]“ (ebd.) betont wird. Der Satzteil „die Spuren des Erzähltwerdens sind in diesem Text so zahlreich und deutlich ausgeprägt, dass man versucht sein könnte, ‘die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘ zu behaupten […]“ (Z.13ff.) verdeutlicht zum einen, dass der Leser durch Merkmale wie „Kommentare[…]“ (ebd.) den Eindruck bekommt, der auktoriale Erzähler sei eine selbsthandelnde Figur im Geschehen. Zum anderen werden hierin die ersten beiden Merkmale des auktorialen Erzählers benannt, nämlich das Benennen der eigenen Meinung durch „Kommentare“ (ebd.) sowie das sich Einmischen in das Geschehen, erkennbar am Nomen „Einmengungen“ (ebd.). All dies wird unterstützt durch das Zitieren des Buches „Typische Formen des Romans“ aus dem Jahr 1981, dass von dem Literaturwissenschaftler Franz Karl Stanzel verfasst wurde. Das Zitieren eines Experten verleiht dem Sachtext Seriosität und Glaubhaftigkeit. Die Verwendung des „Personalpronomen[s] ‘wir‘“ (Z.17) ist ein weiteres Merkmal, dass den Erzähler „verr[ät]“ (Z.18), da es genauso vermuten lässt, der Erzähler sei mitten im Geschehen drin. Ironischerweise benutzt Vogt im darauffolgendem Satz ebenfalls das Personalpronomen „wir“ (Z.18), für die Verdeutlichung seiner These und als Beweis für das, was er zuvor anführte. Darüber hinaus zitiert er wiederholt einen Literaturwissenschaftler, nämlich „Käte Hamburger“ (Z.18), die behauptet, dass „auch ‘eingestreute Ich-Floskeln wie ich wir, unser Held u. a.‘ nur den ‘Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen, letztlich also Kunstmittel des wahren Erzählers (=Autors) sind“ (Z.18ff.). Den Eindruck zu haben der Erzähler sei dabei, ist also Mittel des künstlerischen Erzählens des Autors. Darüber hinaus deutet dieses Zitat an, dass Vogt die Grenze bzw. den Unterschied zwischen Autor und Erzähler anzweifelt, in dem er sie durch die Interpunktion „=“ (ebd.) als gleichwertig darstellt. Anhand des Satzes „Aus dem Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel entsteht, was Stanzel als die ‘auktoriale Erzählsituation‘ benannt hat“ (Z.21f.) lässt sich erkennen, dass ein Zusammenspiel dieser Merkmale von Nöten ist um von einer „‘auktoriale Erzählsituation‘“ (ebd.) reden zu können. Im darauffolgendem Satz wird ein weiteres Merkmal genannt, nämlich die „‘Allwissenheit‘“ (Z.23), die der Erzähler „beim personalen Erzählen weitgehend ‚unterschlägt‘“ (Z.23). Damit deutet Vogt an, dass der personale Erzähler nicht in der Lage sei, zu wissen was in der Handlung als nächstes geschieht, weil er am Geschehen beteiligte Person ist. Darüber hinaus fügt Vogt bei der Belegung seiner These das Gegenstück zum auktorialen Erzähler auf, nämlich den personalen. Somit hat der Leser einen unmittelbaren Vergleich. Dass der auktoriale Erzähler „souverän“ (Z.24) ist, erklärt Vogt näher mit den Nomina „Rückwendungen und Vorausdeutungen“ (Z.25) und erläutert somit näher den Aspekt der Allwissenheit. Anhand von „[i]m obigen Beispiel“ (Z.26) ist erkennbar, dass Vogt sich bei seinen Erläuterungen auf das vom Anfang bekannte Beispiel des Romananfangs bezieht, um seine Erklärungen unmittelbar zu unterstützen. Es folgt ab Zeile 27 eine Aufzählung dieser, wie beispielsweise die „epische Zeitangabe ‘Die Geschichte Hans Castorps… ist sehr lange her‘“ (Z.29f.), „Bezugnahmen auf den Leser (‘denn der Leser wird… kennenlernen‘)“ (Z.31f.) oder die „allgemeine Erörterung (‘Das wäre kein Nachteil für die Geschichte‘ […])“ (Z.33f.). Diese Aufzählung dient als Zusammenfassung aller aufgezählten Merkmale des auktorialen Erzählers im „Zusammenwirken“ (Z.21) mit Unterstützung durch das Beispiel, um den Leser von seiner These, dass sich das auktoriale Erzählverhalten von anderen Erzählformen abhebt, zu überzeugen. Jedoch ist der Kern des Satzes, die „epische Zeitangabe“ (Z.29). Der Satz „[…] Abschweifungen von der ‚Geschichte‘ können im auktorialen Erzählen bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“ (Z.35f.) verdeutlicht, dass diese bereits angeführten Abschweifungen in einigen Fällen wie ein Aufsatz wirken können.

Das Ziel des Sachtextes von der auktorialen Erzählsituation zu überzeugen, wird durch die Verwendung eines hypotaktischen Satzbaus, wie beispielsweise „Dem Gang des Geschehens werden Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen beigefügt: der Beispieltext aus dem ‚Zauberberg‘ enthält als Geschehenskern im Grunde nur die epische Zeitangabe ‘Die Geschichte Hans Castorps… ist sehr lange her‘, die dann durch erläuternde Einmischungen (‘die wir erzählen wolle,- nicht um seinetwillen‘ usw.), Bezugnahmen auf den Leser (‘denn der Leser wird… kennenlernen‘) und schließlich durch Abschweifung, d.h. eine vom erzählten Geschehen sich lösende, allgemeingültige Erörterung (‘Das wäre kein Nachteil für eine Geschichte‘ usw.) sehr stark ausgeweitet wird“ (Z. 27ff.) unterstützt, der wiederum auch informativer und überzeugender wirkt.

Im Satz „die Souveränität auktorialen Erzählens beweist sich weiterhin in der Personenbezeichnung, die sich der Innensicht bedient […]“ (Z.38f.) wird die Allwissenheit abermals deutlich, das mit dieser der Erzähler in den Kopf der Figuren schauen kann. Durch diese Fähigkeit werden „Indizien der Fiktionalität“ (Z.40) geliefert, was das darauffolgende Beispiel abermals dem Werk „Zauberberg“ entnommen, zeigen soll. Diese Innensicht betont, dass die Geschichte fiktiv, also erfunden ist und verdeutlicht gleichzeitig, die „Tatsache der Vermittlung, des Erzähltwerdens“ (Z.49). Dies verdeutlicht, dass der Leser bei „innere[n] Vorgänge[n] und indirekte[r] Rede“ (Z.47) sich nicht mit dem Geschehen verbunden fühlt, weil diese Allwissenheit ihn nicht vergessen lässt, dass er etwas erzählt bekommt von einer „Instanz (Erzähler, Erzählfunktion)“ (Z.51). Dies steht gegenüber dem personalen Erzähler, bei dem man die Handlung miterleben kann. Durch dieses Bewusstsein für das etwas-erzählt-bekommen, wird die „epische Distanz zwischen Geschehen und Erzähltwerden […] deutlich wahrnehmbar“ (Z.51f.). Anhand des Beispiels vom Anfang wird jedoch ein neuer Aspekt aufgegriffen. Vogt sagt dabei, dass die Geschichte Hand Castpors „mit wohlwollender Ironie erzählt [sei] – was übrigens auch dem Leser eine ähnliche Haltung zur Erzählung nahelegt“ (Z.53f.). Dies bedeutet, dass der auktoriale Erzähler jedoch im Stande ist, den Leser bei seiner Wahrnehmung der Erzählung zu beeinflussen. Darüber hinaus sagt er, „die auktoriale Erzählhaltung [sei] weiterhin typisch für humoristische, aber auch für stark reflektorische Erzählprosa“ (Z.54ff.).

Der letzte Abschnitt beginnt mit dem adversativen Adverb „allerdings“ (Z.57), dass die Überlappungen zwischen dem auktorialen und personalen Erzähler einleitet. Vogt nimmt sich den Gegensatz zum allwissenden Erzähler, um zum Fazit zu kommen, dass „die beiden Erzählsituationen insofern als Idealtypen zu verstehen [sind]“ (Z.58f.). Dies verdeutlicht, dass die Grenze dazwischen nicht immer deutlich erkennbar ist, und dass die Proportionen von den individuellen Merkmalen nicht immer gleich sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Vogt seinen Sachtext zum auktorialen Erzähler kohärent und strukturell logisch aufgebaut hat. Er überzeugt den Leser mit dem am Anfang eingeführten Beispiel als roten Faden des Textes, und zur beispielhaften Unterstützung des Geschriebenem. Darüber hinaus verleihen der hypotaktische Satzbau und das Zitieren von Experten dem Text eine Seriosität und überzeugen den Leser von seiner Richtigkeit. Außerdem wird durch Aufzählungen der Merkmale die Vielfältigkeit der auktorialen Erzählsituation untermauert.

Janina

Der Auszug „Auktoriale Erzählsituation“ aus dem Sachbuch „Aspekte erzählender Prosa“, verfasst von Jochen Vogt und veröffentlicht 1979, handelt von den verschiedenen Möglichkeiten die ein Autor hat, um einen auktorialen Erzähler zu kreieren.

Zunächst stellt der Autor die These auf, dass der erste Satz aus dem Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann, welcher 1924 veröffentlicht wurde, „eine[...] völlig andere[…] Erzählsituation“ (Z. 11 f.) aufweist, als das zuvor oben genannte Beispiel. Im Anschluss wird diese These erläutert. Die beiden Werke lassen sich stark voneinander unterscheiden. Der Roman weist einen hohen und präzisen Anteil an indirekter Rede vor (vgl. Z. 13 f.). Dass der „´Erzähler´ nicht als Handlungsfigur erscheint“ (Z. 16) ist eine Antithese beziehungsweise ein apagogischer Verweis, welcher die Gegenargumente wegnimmt, und meint, dass er indirekt auftritt, indem er sich „durch das Personalpronomen ´wir´“ (Z. 17) zu erkennen gibt. In den Texten von Käte Hamburger wird deutlich, dass die Verwendung solcher Personalpronomen auf den Leser nur den „´Anschein´“ (Z. 19) machen, als würde sich der Autor eine eigene Meinung oder ein eigenes Bild über das Erzählte bilden (vgl. Z. 18 ff.). Ihrer Meinung nach kann man den Erzähler mit dem Autor gleichstellen. Personalpronomen sind jedoch die „Kunstmittel“ (Z. 20) des Autors, mit denen er seine wahre, eigene Meinung äußern will. Aus dem Zusammenspiel von diesen „Kunstmitteln“ (ebd.) entsteht laut F.K. Stanzel die „´auktoriale Erzählsituation´“ (Z. 22). Das heißt der Erzähler verschafft sich somit eine allwissende Position und nutzt dieses Wissen in großen Maßen aus. Im Gegensatz dazu enthält er diese „´Allwissenheit´“ (Z. 23) beim personalen Erzählen vor, das heißt bei dem, was er aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Erzähler erläutert die „´Allwissenheit´“ (ebd.) ebenfalls, indem der Autor sagt, dass der auktoriale Erzähler mit „Rückwendungen und Vorausdeutungen“ (Z. 25) das Geschehen unterbreche. An dieser Stelle wird die erneute Hinwendung zu etwas, das in der Vergangenheit wichtig war, herausgestellt (vgl. Z. 5 ff.). Außerdem verwende der Erzähler eine überlegene und selbstsichere Sprache (vgl. Z. 24), wobei er „den gesamten zeitlichen Ablauf der Geschichte“ (Z. 24 f.) unter Kontrolle habe. Einer Handlung werden laut Jochen Vogt „Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen“ (Z. 27 f.) hinzugefügt. Diese Behauptung belegt er mit dem zu Beginn erwähnten Beispiel, der „Geschichte Hans Castorps“ (Z. 1) und dem, des Romans „Der Zauberberg“ von Thomas Mann. Der „Geschehenskern“ (Z. 29), das Wesentliche, der zu Beginn erwähnten „Geschichte Hans Castorps“ (ebd.) ist jedoch einzig und allein, dass diese Geschichte schon „sehr lange her“ (Z. 5 f.) ist und somit sehr alt ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Jochen Vogt die Wirksamkeit des auktorialen Erzählens mit Hilfe des Romans „Der Zauberberg“ von Thomas Manns erläutert. Auch wird in der Analyse deutlich, dass der Erzähler auf der einen Seite ein allwissender und auf der anderen Seite ein Erzähler ist, der auf seine Leser eingeht, was an, den im Text von Jochen Vogt, erwähnten Personalpronomen deutlich wird.

Diana

Beim dem vorliegenden Text mit dem Titel ,,Auktoriale Erzählsituation“ handelt es sich um einen Auszug aus ,,Jochen: Aspekte erzählender Prosa“, verfasst von Vogt und veröffentlicht im Jahr 1979 in Opladen. Thematisch geht es dabei um den auktorialen Erzähler und sein Auftreten, seine Funktion und Wirken.


Der Textauszug setzt ein mit einem Beispiel aus dem Roman ,,Der Zauberberg“, welches von Thomas Mann verfasst und 1960 in Frankfurt am Main veröffentlicht wurde, wobei der Autor gestützt auf diesem Beispiel den auktorialen Erzähler und seine Funktion und seine Darstellungsformen erläutert und dieses Beispiel als Beleg für seine Aussagen verwendet, da beim Lesen dieses Beispiels bereits einige Aspekte auffallen, die auf einen auktorialen Erzähler hindeuten. Beispielsweise beginnt das Beispiel mit der Aussage ,, Die Geschichte Hans Castorps, die wir erzählen wollen“ (Z. 1), wobei vor allem das Personalpronomen ,,wir“ (ebd.) auffällig ist und auch erwähnt wird, dass die Geschichte erzählt wird. Außerdem werden auch Vorankündigungen und Vorrausdeutungen gesagt wie, dass der Leser ,,einen einfachen, wenn auch ansprechenden jungen Menschen in ihm kennenlernen“ (Z. 2 f.) wird, was verdeutlicht, dass der Erzähler einen Überblick über die ganze Handlung besitzt. Aufgrund dessen eignet sich das Beispiel gut für die Erläuterung des auktorialen Erzählers und die Funktion eines auktorialen Erzählers, wie die Darstellungsformen an Hand dieser Stelle, die auch Vogt in seinem Text als Grundlage verwendet.

So beginnt der zweite Sinnabschnitt damit, dass der Autor die These aufstellt, dass der erste Satz des Roman ,,von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 11 f.) zeugt. Im folgendem erläutert er seine These, indem er sagt, dass die ,,Spuren des Erzähltwerdens […] in diesem Text so zahlreich und deutlich ausgeprägt“ (Z. 12 f.) sind. Damit deutet der Autor auf einen auktorialen Erzähler hin, der die Geschichte in diesem Roman überschaut und erzählt. Dabei stellt er auch die Behauptung auf, dass ,,man versucht sein könnte“ (Z. 14) zu behaupten, dass ein ,,sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzähler[.]“ (Z. 15 f.) anwesend ist, wobei er ebenfalls einen auktorialen Erzähler andeutet. Durch die Aussage ,,auch wenn dieser ,Erzähler' nicht als Hauptfigur erscheint, sondern sich nur durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen ,,wir“ zu verraten scheint“ (Z. 16 ff.) wird zum einen deutlich, dass der auktoriale Erzähler kein Teil der Handlung ist, sondern nur von ihrer erzählt. Durch die Formulierung ,,zu verraten scheint“ (ebd.) wird deutlich,dass der Autor die Erzählweise und die Verwendung von Personalpronomen, die den Erzähler einbinden, nicht als die einzigen Hinweise auf einen auktorialen Erzähler sieht. Darüber hinaus wir durch die Anführungszeichen bei dem Nomen ,,,Erzähler'“ (ebd.) deutlich, dass der Autor der auktorialen Erzähler nicht als Erzähler anerkennt und durch die Anführungszeichen das Nomen ironisch betont wird. Diese Tatsache wird vor allem nochmals deutlich, wenn der Autor behauptet, dass die Personalpronomen, die den Erzähler mit einbeziehen, die Funktion haben ,,den ,,Anschein“ einer fiktiven Erzählerexistenz“ (Z. 19) zu erwecken und dabei der auktorialer Erzähler nur ein ,,Kunstmittel des wahren Erzählers“ (Z. 20) ist. Damit sagt der Autor aus, dass der auktorialer Erzähler eigentlich nur der Autor ist, jedoch der Autor diesen auktorialen Erzähler erschafft um den Anschein einem fiktiven, also erfundenen, Erzähler zu behalten. Diese Aussage wird zuvor eingeleitet durch den Ausdruck ,,Indessen wissen wir“ (Z. 18), wobei der Autor durch das Personalpronomen ,,wir“ (ebd.) den Leser miteinbezieht, um die Glaubwürdigkeit seiner These zu stärken und versucht den Leser dadurch die eigne Meinung aufzubringen, also im Endeffekt zu manipulieren.

Im nächsten Sinnabschnitt bezieht er sich auf den Autor Stanzel und zitiert den Ausdruck ,,,,auktoriale Erzählsituation““ (Z. 22) von diesem und erläutert diesen Erzähler und nennt die Darstellungsformen der auktorialen Erzählers. Der Erzähler kennzeichne sich aus durch seine ,,,Allwissenheit'“ (Z. 23) und erzähle ,,souverän“ (Z. 24), wobei er ,,den gesamten zeitlichen Ablauf der Geschichte“ (Z. 24 f.) überblicke. Diese Allwissenheit wird definiert, indem der Autor sagt, dass der auktorialer Erzähler mit ,,Rückwendungen und Vorausdeutungen“(Z. 25) die Handlung unterbricht. Nachdem der Autor erläutert, dass der Handlung ,,Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen beigefügt“ (Z. 27 f.) werden, bezieht und erklärt diese Darstellungsformen an Hand des zu Beginn genannten Beispiels und versucht somit die Glaubwürdigkeit seiner Aussage zu stärken und auch zu belegen. Zunächst sagt er der Text enthalte ,,als Geschehenskern im Grunde nur die epische Zeitangabe ,,Die Geschichte Hans Castorps... ist sehr lange her““ (Z. 29 f.), wobei gemeint ist, dass in diesem angeführten Beispiel die weitschweifig dargestellte Zeitangabe im Fokus stehe. Daraufhin belegt er auch die ,,erläuternde Einmischungen“ (Z. 30) mit ,,,,die wir erzählen wollen,- nicht um seinetwillen““ (Z. 31) und ebenfalls auch die Bezugnahmen auf den Leser mit jeweils einem exemplarischen Beispiel aus dem zu Beginn genannten Textauszug, um seine These zu untermauern, die Darstellungsformen zu verdeutlichen und somit seine These glaubwürdig zu machen. Bei der Erklärung der Abschweifung jedoch führt der Autor noch weitere Aspekte an, nämlich, dass es sich dabei um eine ,,vom erzählten Geschehen sich lösende, allgemeingültige Erörterung“ (Z. 33) handelt, die ,,sehr stark ausgeweitet“ (Z. 34) wird. Dabei kritisiert er diese Abschweifungen, in dem gesagt wird, dass diese ,,Abschweifungen von der ,Geschichte' […] im auktorialen Erzählen bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“ (Z. 35 f.), da dadurch, dass er ,,,Geschichte'“ (ebd.) in Anführungszeichen setzt. Denn damit ist gemeint, dass durch die Abschweifungen des auktorialen Erzählers die Geschichte in den Hintergrund gerückt wird und ,,das Problem des Erzählers selber“ (Z. 37)zum Thema wird.

Der nächste Sinnabschnitt thematisiert, dass die ,,Souveränität auktorialen Erzählens […] sich weiterhin in der Personenzeichnung“ (Z. 38) beweist und ebenfalls ,,sich der Innensicht bedient und somit […] Indizien der Fiktionalität liefert“ (Z. 39 f.). Um diese Aussage zu stützen bzw. zu untermauern, wird ein Beispiel dazu angeführt (vgl. Z. 42 ff.). Anschließend zu diesem Beispiel wird dann ergänzt, dass der ,,Bericht über innere Vorgänge und indirekte Rede […] zusätzlich Darstellungsformen auktorialen Erzählens“ (Z. 47 f.) sind.

Der nächste Sinnabschnitt wird eingeleitet durch die Aussage laut Vogt, dass ,,die Tatsache der Vermittlung, des Erzähltwerdens“ (Z. 49) durch die Darstellungsformen untermauert werden. Dabei führt er auf, wie die Vermittlung zu verstehen ist, indem er sagt, dass es einen Unterschied zum personalem Erzählen gibt, da man nicht mehr das Gefühl habe ,,eine Handlung mitzuerleben“ (Z. 49 f.). Es sei ,,stets bewusst, dass eine Instanz […] sie dem Leser vermittelt“ (Z. 50 f.). Diese Distanz zwischen zischen Handlung und dem Erzähler sei ,,beträchtlich und deutlich wahrnehmbar“ (Z. 52). Außerdem bezieht er eine Verbindung zwischen dem Leser und dem auktorialen Erzähler, indem er sagt, dass die ,,auktoriale Erzählhaltung weithin typisch für humoristische, aber auch für starke reflektorische Erzählprosa“ (Z. 55 f.) ist und ,,dem Leser eine ähnliche Haltung zur Erzählung nahegelegt“ (Z. 54) sei, wie die Haltung des auktorialen Erzählers.

In dem letzten Sinnabschnitt grenzt Vogt die Bedeutsamkeit und die Wirkung des auktorialen Erzählers ein. Er behauptet nämlich, dass ,,innerhalb eines Werkes auch Elemente personalen Erzählens“ (Z. 57 f.) vorhanden sind, also nicht nur auktoriales Erzählen. Eingeleitet wird diese Aussage durch den Ausdruck ,,Allerdings“ (Z. 57), was die Einschränkung der Behauptung ausdrückt. Jedoch sieht er in diesen beiden Erzählsituationen ,,Idealtypen[...]. Die in einzelnen Texten jeweils verschiedene Kombinationen eingehen“ (Z. 59 f.).

Allgemein auffällig in diesem Text ist die hypotaktische Syntax, die einen erklärenden und erläuternden Charakter aufweisen und somit zum Verständnis des Textes beitragen.


Abschließend ist zu sagen, dass Vogt an Hand des Beispiels des Romans ,,Der Zauberberg“ den auktorialen Erzähler erläutert und Darstellungsformen und Funktionen dieser Erzählsituation nennt, erläutert und belegt. Schließlich erläutert er ebenfalls die Bedeutung eines auktorialen Erzählers bezüglich des Lesers. Auffällig ist auch die hypotaktische Syntax, die zu Erklärung beiträgt.

Anne

Der Auszug " Auktoriale Erzählsituation" aus Jochen Vogts wissenschaftlichen Sachbuch "Aspekte erzählender Prosa", welches 1979 in Opladen veröffentlicht wurde, thematisiert das auktoriale Erzählverhalten und dessen Indizien.

Der Text setzt mit einem Auszug aus "Thomas Manns Roman 'Der Zauberberg' von 1924" ein, auf den sich Vogt im weiteren Verlauf seiner Arbeit beziehen wird. Die eigentliche Arbeit Vogts, und somit der erste Sinnabschnitt (Z.11-20), beginnt mit der Feststellung, dass "Schon der erste Satz [...] von einer völlig anderen Erzählsituation" (Z.11-12) zeugt. Das zu Beginn verwendete Wort "Schon" (ebd.)verrät dabei, dass es sich um mehrere Indizien für "andere[n] Erzählsituationen" (ebd.), bei "Thomas Manns Roman" (ebd.) handel. Mit der "völlig anderen Erzählsituation" (ebd.) ist das auktoriale Erzählverhalten gemeint. Die Beschreibung dieses als völlig anders, signalisiert, dass es in keinem Fall ein gängiges Erzählverhalten sei, sondern eher selten vorkomme. Dadurch, dass die "Spuren des Erzähltwerdens [...]so zahlreich und deutlich" (Z.12-13) vorhanden seien, also in der Qualität sowie Quantität ausgearbeitet sind, werde der Erzähler für den Leser sehr realistisch. Die Antithese, eingeleitet durch "auch wenn"(Z.16) konkretisiert dabei jedoch, dass es sich bei dem Erzähler nicht um eine "Handlungsfigur"(Z.16) handle. Die realitätsnahe Beschreibung des Erzählers werde dabei "oftmals durch das Personalpronomen 'wir'"(Z.17) hervorgebracht, was dem Leser ein Zusammengehörigkeitsgefühl verschafft. Im nächsten Satz bezieht sich Vogt auf "Käte Hamburger"(Z.18), eine Germanistin. Dieser Bezug auf eine wissenschaftliche Fachfrau verleiht seiner Arbeit mehr Seriosität. Vogt ist der Meinung, dass "'eingestreute Ich- Floskeln wie ich, wir, unser Held u.a.'" (Z.18-19) nicht die Intention hätten, den auktorialen Erzähler zu beschreiben, sondern vielmehr die Meinung des Autors widerspiegeln sollten (vgl. Z.20), der hier als "wahrer Erzähler"(Z.20) definiert wird, was seine Aussage unterstützt.

Im zweiten Sinnabschnitt (Z.21-37) hebt Vogt hervor, dass "Aus dem Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel [...] die auktoriale Erzählsituation"(Z.21-22) entstehe. Hierbei bezieht er sich auf den Literaturwissenschaftler "Stanzel" (Z.21), der, wie auch Käte Hamburger, die Seriosität des Textes fördert. Im nächsten Satz vergleicht Jochen Vogt das auktoriale Erzählen mit dem "personalen Erzählen"(Z.23). Der personale Erzähler müsse sein Wissen regelrecht verdrängen, wohingegen der Auktoriale von seinem Allwissen Gebrauch machen könne. Daraufhin erläutert Vogt das Wissen des auktorialen Erzählers, über die erzählte Zeit, welche er "überblickt"(Z.24). Die Personifikation des auktorialen Erzählers, durch die Worte "scheut sich nicht" (Z.25), verdeutlicht zudem, dass er keine Grenzen der Mitteilung hat, die einem Menschen gleichkommt. Dann bezieht sich Vogt auf das zuerst genannte Beispiel des Zauberbergs (vgl.Z.1-10) in dem der Erzähler ebenfalls Vorausdeutungen sowie andere "erläuternde Einmischungen"(Z.30) anwende. Durch den direkten Bezug auf ein Beispiel, schafft es Vogt seine Erläuterungen durch sinnvolle Belege anschaulich zu verdeutlichen. Die sogenannten "erläuternden Einmischungen "(ebd.) beginnen mit einer "epischen Zeitangabe" (Z.29) die durch das Adjektiv "nur" (Z.29) veranschaulicht, dass es sich hier, um eine im Grunde nicht ausschlaggebende Beschreibung für das auktoriale Erzählverhalten, handelt. Erst die darauf folgende "Bezugnahme auf den Leser" (Z.31) und die "Abschweifung [...] vom erzählten Geschehen"(Z.32.33), machten überaus deutlich, dass es sich hierbei um ein auktoriales Erzählverhalten handel. Dies könne sogar zu "essayistischen Partien" (Z.36) führen, also zu Phasen, in denen Der Erzähler in einer sehr auffälligen Weise seine Meinung preisgibt. Häufig würde der auktoriale Erzähler "das Problem des Erzählens selber"(Z.37) thematisieren. Damit ist gemeint, dass der Erzähler möglich aufkommende Missverständnisse vermeiden möchte und nicht nur eine kommentierende Funktion habe. Er bezieht sich dabei auf "'die wir erzählen wollen, - nicht um seinetwillen'"(Z.31).

Der dritte Sinnabschnitt (Z.38-60) thematisiert die Innensicht der Charaktere auf die der auktoriale Erzähler Zugriff hat. Das der Erzähler die Vorgänge der menschlichen Psyche nachvollziehen kann, lassen sich als "Indizien der Fiktionalität"(Z.40) definieren, da dies nicht real ist. Dazu liefert Vogt ein weiteres Beispiel aus dem "Zauberberg (Z.42-46), welches er im folgenden analysiert. Er kenzeichnet die "inneren Vorgänge"(Z.42) als "zusätzliche Darstellungsformen auktorialen Erzählens"(Z.42-43). Dem Leser sei durchaus bewusst, dass "eine Instanz [...] sie dem Leser vermittelt"(Z.51). Durch die Worte "nicht mehr"(Z.49), wird deutlich, dass dies nicht der Normalfall ist. Das personale Erzählen wird vielmehr als Ausgangspukt gesehen. Es herrsche eine "Distanz" (Z.51) zwischen dem was wirklich in der Erzählung passiert und dem was der Erzähler vermittelt, durch die bereits genannten Abschweifungen. Dazu bezieht sich Vogt auf sein bereits genanntes Beispiel von Hans Castorp. Dieses sei auch "distanziert"(Z.53) und "mit wohlwollender Ironie"(Z.53) erzählt. Aus erzählerischer Sicht, scheinen die Gedanken Hans Castorps eher lächerlich und unbedacht. Diese Meinung würde auf den Leser übertragen. So sei die "auktoriale Erzählhaltung [...] humoristisch[e] aber auch stark reflektorisch[e]"(Z.55-56). Damit meint Vogt, dass der Leser durch die Ironie, die Erzählung als lustig ansehen kann, aber die Meinung, da sie die Meinung nicht die direkte Wahrheit erzählen könnte, hinterfragen könnte. Zum Schluss stellt Vogt fest, dass das auktoriale und das personale Erzählverhalten "als Idealtypen"(Z.59) anzusehen sind. Durch die "Kombination[en]" (Z.60) beider, schaffe man es sich möglichst in die Charaktere hinein zu verstehen und gleichzeitig eine gewisse Distanz durch eine übergeordnete Instanz zu erhalten.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Vogt anhand des Beispiels Hans Castorps den auktorialen Erzählstil anschaulich erläutern kann. Er erläutert zum einen die Kommentare des Autors durch den Erzähler sowie die Innensicht. Außerdem zieht er viele vergleiche mit dem personalen Erzählstil.

Alina

Der vorliegende Text „ Auktoriale Erzählsituation“, welcher von Jochen Vogt, aus dem Auszug „Aspekte erzählender Prosa“, 1979 in Opladen veröffentlicht wurde, handelt von den Merkmalen des auktorialen Erzählens und deren Wirkung.

Im ersten Sinnabschnitt (Z. 12- 26) bezieht der Autor sich auf die Wirkung und Bedeutung der auktorialen Erzählweise und des Erzählers. Er leitet mit der These „Schon der erste Satz aus Thomas Manns Roman ‘Der Zuckerberg‘ von 1924 zeugt von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 12f.). Mit "völlig anderen Erzählsituation" (ebd.) bezieht Vogt sich auf das auktoriale Erzählverhalten und bestätige somit, dass der Roman "Der Zuckerberg" (ebd.) in seiner Häufigkeit auktorial verfasst sei. Zudem erwähnt er das die "Spuren des Erzähltwerdens" (Z. 13) des Romans in der Quantität und Qualität, welches an "zahlreich und deutlich" (Z. 14) festzuhalten ist, so deutlich im Fokus stehe, dass man von einem personalen Erzählverhalten sprechen könnte, „‘die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘“ (Z. 14ff.). Der Autor wiederspricht seine Ausssage jedoch mit dem Argument, "auch wenn dieser 'Erzähler', [gemeint ist der personale Erzähler], nicht als Hauptfigur erscheint" (Z. 16).Unterstützend erwähnt Vogt, dass "sich nur durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen 'wir'" (Z. 17) das auktoriale Erzählverhalten deutlich wird. Das Personalpronomen „wir“ (ebd.) verleitet den Leser, sich angesprochen zu fühlen und somit ein Teil der Geschichte zu werden. Demgegenüber benennt Vogt die Philosophin namens „Käthe Hamburger“ (Z. 18), von der er berichtet, dass wir Menschen wissen, dass „‘eingestreute Ich- Floskeln wie ich, wir, unser Held u.a. ‘nur den Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen‘“ (Z. 18ff.). Damit unterstreicht er, dass all diese Personalpronomen Teil der fiktiven Erzählungen sind. Und diese fiktiven Erzählungen, werden in Vogts Text, als „Kunstmittel“ (Z. 21) bezeichnet. Damit meint er, dass anhand der Wörter, der „wahre Erzähler“ (=Autor) (Z. 20) eine Geschichte gestalten kann, um sie fiktiv zu machen um den Leser, am Geschehen teilhaben zu lassen. Dann sagt er, dass „aus mehreren Kunstmitteln, welche Stanzel als die „auktoriale Erzählsituation" (vgl. Z. 21f.) definiert, entsteht. Die „auktoriale Erzählsituation“ (ebd.) ist durch die „Allwissenheit“ (Z. 23) gekennzeichnet. Nicht wie beim „personalen Erzählen“ (Z. 23). Er bezeichnet die Allwissenheit, als „souverän“ (Z. 24) und meint damit, dass der gesamte zeitliche Ablauf der Geschichte überblickt wird (vgl. Z. 24f.). Die Erzählperspektive ist somit als von oben herabschauend und als mächtig einzuordnen. Zudem wird durch eine antithetische Aussage „ Rückwendungen und Vorausdeutungen“ ( Z. 25) ein weiteres Merkmal der auktorialen Erzählsituation genannt. Dadurch das der Erzähler in der Geschichte den Überblick über das gesamte Geschehen hat, fällt es ihm leicht auf Situationen zurückzugreifen und Dinge vorauszuschauen.

Im dritten Sinnabschnitt geht er auf den einleitenden Abschnitt, der „Geschichte Hans Castorps“ (ebd.) von Thomass Mann ein und informiert über bestimmte Geschehensgänge, die „bereits von Personen und Ereignissen, die noch zu erzählen sind“ (Z. 26f.). In einer Erzählung gibt es laut Vogt drei verschiedene „Gänge des Geschehens“ (Z. 27). Zuerst „werden Erzählereinmischungen, [dann] Anreden an den Leser [und] reflektierende Abschweifungen beigefügt“ (Z. 27f.). Zum Verständnis der Leser fügt er zu jedem „Gang des Geschehens“ (ebd.) ein Beispiel aus dem Roman „‘Zauberberg‘“ (Z. 29) an. Zur Erläuterung von Einmischungen wählt er das Beispiel „(‘ die wir erzählen wollen,- nicht um seinetwillen')“ (Z.31), dann die „Bezugnahmen auf den Leser“ (Z. 31) „( ‘denn der Leser wird… kennenlernen‘)“ (Z. 32) und das dritte, die Abschweifung, „(‘Das wäre kein Nachteil für eine Geschichte‘)“ (Z. 33f.). Die Abschweifung erklärt der Autor mit der Definition, „eine vom erzählten Geschehen sich lösende, allgemeingültige Erörterung“ (Z. 33f.). Die Erklärung hilft somit dem Leser zu verstehen was Vogt damit in Verbindung setzt und inwiefern diese Gänge des Geschehens die auktoriale Erzählweise beeinflussen. Abschweifungen spielen im auktorialen Erzählen eine bedeutende Rolle, da diese „bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“(Z. 35f.). Damit meint Vogt, dass diese im Mittelpunkt mit der persönlichen Auseinandersetzung des Autors stehen und daher „sehr stark ausgeweitet [werden]“ (Z. 34).

Im vierten Abschnitt thematisiert der Autor „das Problem das Erzählers selber in einer auktorialen Erörterung“ (Z. 36f.).

Christine

Der vorliegende Sachtext „Auktoriale Erzählsituation“ ist ein Auszug aus dem Buch „Aspekte erzählender Prosa“ und wurde von Jochen Vogt verfasst und 1979 veröffentlicht. Der Auszug handelt von der Funktion des auktorialen Erzählers.


Der Text setzt mit einem Beispieltext ein (vgl. Z. 1-10). Dabei handelt es sich um einen Auszug aus dem Roman „Der Zauberberg“ welcher von Thomas Mann verfasst und 1924 veröffentlicht wurde (vgl. Z.11).

Der erste Sinnabschnitt (Z.11-20) handelt von der Erzählerexistenz. Vogt stellt heraus, dass „schon der erste Satz […] von einer völlig anderen Erzählsituation [zeuge]“ (Z. 11f.). Daraufhin erläutert er, mittels eines Zitats von Franz Stanzel, dass man in dem Beispieltext „'die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers'“ (Z. 14f.) vorfindet. Bei dem Beispieltext liegt also eine auktoriale Erzählweise vor. Dabei macht das Zitat zudem deutlich, dass man eine auktoriale Erzählweise an „persönlichen […] Einmengungen und Kommentaren“ (ebd.) erkennt. Man erhält, neben den Informationen, die man aus der Handlung in Erzählungen erschließen kann, Informationen vom Erzähler z.B. über Charaktere und deren Gedanken und Gefühle. Durch das verwendete Zitat wirkt Vogts Argumentation authentisch. Der „Erzähler [erscheint] nicht als Handlungsfigur, sondern [verrät] sich nur durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen 'wir'“ (Z. 16f.). Vogt erklärt, dass der Erzähler keine handelnde Figur ist, sondern von außen die Geschehnisse schildert. Charakteristisch ist dabei eine besondere Erzählweise. Vogt stimmt der Philosophin Käte Hamburger zu, dass „'eingestreute Ich-Floskeln wie ich,wir, unser Held u.a.' nur den 'Anschein' einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen“ (Z. 18ff.) und dies „Kunstmittel des wahren Erzählers (= Autors) “ (Z. 20) seien und begründet somit, dass der auktoriale Erzähler sich von den handelnden Figuren abgrenzt. Dadurch, dass er erwähnt, dass Käte Hamburger die selbe Ansicht hat wie Vogt, wirkt der Text noch überzeugender.

Im nächsten Sinnabschnitt (Z. 21-37) wird die Erzählsituation thematisiert. Vogt zitiert Stanzel; er habe „[das] Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel […] als die 'auktoriale Erzählsituation' benannt“ (Z. 21f.). Durch die Verwendung von Einmengungen und Kommentare und die Distanz zu den handelnden Figuren wird ein auktorialer Erzähler erkennbar und es entsteht eine auktoriale Erzählsituation. Darauf folgend erläutert Vogt, dass diese auktoriale Erzählsituation durch die Allwissenheit des Erzählers gekennzeichnet ist (vgl. Z. 22f.), was „beim personalen Erzählen weitgehend [unterschlagen wird]“ (Z. 23). Somit differenziert er die auktoriale und personale Erzählweise und erläutert, dass nur der auktoriale Erzähler die Allwissenheit besitzt. Vogt geht darauf ein, dass der auktoriale Erzähler „den gesamtem zeitlichen Ablauf der Geschichte [überblickt] und […] ihn in Rückwendungen und Vorausdeutungen [unterbricht]“ (Z.24ff.). Dann bezieht Vogt sich auf das vorher genannte Beispiel wo „[der auktoriale Erzähler] […] bereits von Personen und Ereignissen [spricht], die erst noch zu erzählen sind“ (Z. 26f.). Dadurch veranschaulicht Vogt die Allwissenheit des auktorialen Erzählers. Als weitere Kennzeichnung der auktorialen Erzählsituation nennt Vogt „Erzählereinmischungen, Anreden an den Leser, reflektierende Abschweifungen“ (Z. 27f.). Anhand des Beispieltexts veranschaulicht er die „erläuternde[n] Einmischungen [...], Bezugnahme auf den Leser […] und schließlich […] Abschweifungen“ (Z. 30ff.) und sagt dazu, dass der Text „sehr stark ausgeweitet wird“ (Z. 34). Texte werden durch den auktorialen Erzähler folglich komplexer und detaillierter.


Nina H.

Bei dem vorliegenden Sachtext mit dem Titel „Auktoriale Erzählsituation“, welcher von Jochen Vogt verfasst und im Jahr 1979 veröffentlicht wurde, handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch „Aspekte erzählender Prosa“. Thematisiert wird die Bedeutung des auktorialen Erzählers sowie jener als Mittel des Autors.

Der Text setzt unmittelbar mit einem Auszug des Romans „Der Zauberberg“ ein, welcher von Thomas Mann verfasst und 1924 veröffentlicht wurde. Dabei bezieht Vogt den Leser bereits zu Beginn in seinen Text mit ein, was durch die Verwendung des Personalpronomens „wir“ (Z. 1) angedeutet wird. Dadurch entsteht eine gewisse Nähe zwischen Autor und Leser, welche es dem Autor erleichtert, seine These an den Leser weiterzubringen. Jene bezieht sich darauf, dass er die „Geschichte Hans Castorps […] nicht um seinetwillen […], sondern um der Geschichte willen“ (Z. 1 ff.) erzählen wolle. Diese antithetische Aussage hebt hervor, dass bei jener nicht der Charakter Hans Castorp, sondern das Geschehen selbst im Vordergrund steht und eine größere Bedeutung hat. Dieser Äußerung fügt er hinzu, der Leser werde „einen einfachen, wenn auch ansprechenden jungen Menschen in ihm kennenlernen“ (Z. 2 f.). Dies deutet bereits auf einen auktorialen Erzähler hin, da dieser den Charakter wertend betrachtet und ihn beurteilt und durch dieses Kommentar von der eigentlichen Handlung abweicht. Zudem wird durch dies zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei dieser Aussage um eine Vorausdeutung handelt, da der auktoriale Erzähler einen Überblick über das gesamte Geschehen hat und dadurch weiß, wie der Leser den Charakter wahrnehmen wird. Dies deutet außerdem seine Allwissenheit an. Des Weiteren behauptet Vogt, jene Geschichte sei schon „sehr lange her“ (Z.5 f.) und dadurch bereits mit „historischem Edelrost überzogen“ (Z. 6). Diese Metapher verdeutlicht, dass die erzählte Geschichte bereits vor langer Zeit geschehen ist und somit sehr alt ist. Deshalb sei es erforderlich, jene in der „Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen“ (Z. 7). Besonders der Superlativ „tiefsten“ (ebd.) betont die alte Erzählung und deutet auf eine Hyperbel bezüglich der Verwendung der tiefsten Vergangenheit hin. Im Anschluss daran behauptet Vogt, dies sei „kein Nachteil für eine Geschichte, sondern eher ein Vorteil“ (Z. 8) und erläutert, „je vergangener […], desto besser“ (Z.9) sei jene Vergangenheit für die „Geschichten und für den Erzähler“ (Z. 10). Dies hebt hervor, dass Vogt der Meinung ist, die „tiefste[.] Vergangenheit“ (ebd.) sei ein Vorteil sowohl für den Erzähler, als auch für die Geschichte selbst. Dies wird besonders durch die Antithese „kein Nachteil […], sondern eher ein Vorteil“ (ebd.) betont. Zudem betitelt der Autor den Erzähler als „raunenden Beschwörer des Imperfekts“ (Z. 10).

Anschließend behauptet Vogt, bereits der erste Satz des Romans „Der Zauberberg“ zeuge von einer „völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 13), was er dadurch begründet, dass die „Spuren des Erzähltwerdens […] zahlreich und deutlich“ (Z. 13 f.) seien. Diese beziehen sich auf den großen Erzählanteil des auktorialen Erzählers. Des Weiteren nennt Vogt ein Zitat Stanzels, welches 1981 in dem Werk „Typische Bauformen des Romans“ veröffentlicht wurde, man könne dadurch versucht sein, „‘die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘ zu behaupten“ (Z. 14 ff.). Dies bringt zum Ausdruck, dass der Erzähler durch „Einmengungen und Kommentare[.]“ (ebd.) die Möglichkeit hat, für den Leser als Persönlichkeit aufzutreten. Dem fügt der Autor hinzu, jener erscheine jedoch „nicht als Handlungsfigur“ (Z. 16), sondern verrate sich lediglich aufgrund der „Erzählweise“ (Z. 17) und der Verwendung von „Personalpronomen“ (Z. 17). Somit ist der auktoriale Erzähler nicht als agierender Charakter einer Erzählung zu betrachten, sondern kann sich ausschließlich anhand von „Einmengungen und Kommentare[.]“ (ebd.) sowie durch das Einbeziehen des Lesers hervorheben. Des Weiteren ist an dieser Textpassage der hypotaktische Satzbau auffällig, welcher auch im weiteren Verlauf des Textes vorliegt. Dieser ermöglicht dem Autor eine detaillierte und veranschaulichende Erläuterung seiner These, was zudem seriös auf den Leser wirkt.

Daraufhin geht Vogt auf ein Zitat Käte Hamburgers ein, welches beschreibt, dass „‘eingestreute Ich-Floskeln […] nur den ´Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen‘“ (Z. 18 ff.). Die Verwendungen der Personalpronomen durch den auktorialen Erzähler lassen jenen somit nicht als Persönlichkeit wirken, sondern erwecken lediglich den „‘‘Anschein‘ einer fiktiven Erzählerexistenz‘“(ebd.). Dadurch ist die angenommene Erzählerexistenz lediglich ein „Kunstmittel des wahren Erzählers“ (Z. 20). Dies deutet daraufhin, dass sich der Autor durch den auktorialen Erzähler ausdrücken kann und jener aufgrund dessen nur ein Mittel des Autors und keine eigene Persönlichkeit ist. Somit gilt der Autor als „wahre[r] Erzähler[.]“ (ebd.) und kann durch den auktorialen Erzähler seine Meinung und Gedanken beispielsweise durch dessen Kommentare preisgeben.

Im Anschluss daran behauptet Vogt, durch das „Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel“ (Z. 21) entstehe die „‘auktoriale Erzählsituation‘“ (Z. 22). Daraufhin erläutert der Autor als weiteres solcher Kunstmittel die „‘Allwissenheit‘“ (Z. 23) des auktorialen Erzählers, bei welcher der Erzähler „den gesamten zeitlichen Ablauf der Geschichte“ (Z. 24 f.) überblicke. Dies bezieht sich darauf, dass er durch seine Unterbrechungen „Rückwendungen und Vorausdeutungen“ (Z. 25) mache. Diese Aussage wird daraufhin dadurch unterstützt, dass er als Beispiel erneut den Text „Der Zauberberg“ aufgreift. Bei jenem spreche der Erzähler „bereits von Personen und Ereignissen, die erst noch zu erzählen sind“ (Z. 26 f.), was in einem Zusammenhang mit der „‘Allwissenheit‘“ (ebd.) des auktorialen Erzählers steht, da dieser einen Überblick über die Handlung hat und es ihm dadurch möglich ist, solche Vorausdeutungen zu machen. Des Weiteren behauptet Vogt, der „Geschehenskern“ (Z. 29) des Beispieltextes sei hauptsächlich die „epische Zeitangabe“ (Z. 29). Jene führt er daraufhin weiter aus, indem er auf „erläuternde Einmischungen“ (Z. 30), die „Bezugnahme auf den Leser“ (Z. 31), sowie die „Abschweifung“ (Z. 32) des auktorialen Erzählers eingeht. Diese typischen Merkmale des auktorialen Erzählers bestärkt er dabei anhand von Beispielen (vgl. Z. 30 ff.). Dem fügt er hinzu, solche Abschweifungen könnten bis zu „essayistischen Partien anschwellen“ (Z. 36). Dies bringt zum Ausdruck, dass Vogt behauptet, es gäbe bei jenen Abschweifungen die Gefahr, dass sie selbst unbedeutende Geschehnisse zu detailliert behandeln würden. Auch diese Aussage macht er wieder an dem Beispieltext fest, wenn er sagt „wie auch hier“ (Z. 37) und erläutert, der auktoriale Erzähler befasse sich häufig mit dem „Problem des Erzählens selber“ (Z. 37).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vogt den auktorialen Erzähler und besonders dessen Merkmale in seinem Sachtext thematisiert. Dabei ist besonders die Allwissenheit des Erzählers sowie jener als Mittel des Autors zu nennen. Der Autor unterstützt seine These hauptsächlich anhand des hypotaktischen Satzbaus, sowie von Antithesen.

Janette

Der vorliegende Auszug „Auktoriale Erzählsituation“ aus dem Sachbuch „Aspekte der Prosa“ von Jochen Vogt wurde im Jahr 1979 in Opladen veröffentlicht und thematisiert die Bedeutung eines auktorialen Erzählers und dessen Merkmale.

Zu Beginn wird ein Auszug (Z.1-10) aus „Der Zauberberg“ von Thomas Mann dargelegt, welcher 1960 in Frankfurt am Main verfasst wurde. An Hand dieses Auszug werden im Folgenden die Merkmale und dessen Bedeutung eines auktorialen Erzählers erläutert.

Weitergehend geht Vogt auf die Merkmale genauer ein. So heißt es, es würde „[s]chon der erste Satz aus Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“ von 1924 […] von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 11 f.) zeugen. Hierbei wird an dem Adverb „schon“ (Z.12) deutlich, dass an diesem Beispiel die Merkmale schnell und einfach zu erkennen sind. Die verwendete Erzählform unterscheidet sich demnach von allem anderen, da sie eine „völlig andere Erzählsituation“ (ebd.) schafft und dem zu folge nicht gängig ist. Die „Spuren des Erzählwerdens“ (Z.12) sind außerdem Qualitativ und Quantitativ gut ausgeführt, da diese „zahlreich und deutlich ausgeprägt“ (Z.13) sind. Im darauf folgenden deutet Vogt darauf hin, dass es sich um einen auktorialen Erzähler in Manns Geschichte handeln muss. Er behauptet, dass der Erzähler sich kundgibt, indem er durch „Einmengungen und Kommentare[…] zum Erzählten“ (Z.15) die Geschichte veranschaulicht. Dieses Zitat stamm aus dem Sachbuch „Typische Formen des Romans“ von F. K. Stanzel und dient zur Bekräftigung der These. Dem zu folge lässt sich aus dem Zitat schließen, dass der Erzähler mit Hilfe von „Einmengungen und Kommentaren“ (ebd.) die Erzählung wertet und somit eine Illusion einer Persönlichkeit schafft, welche über dem Geschehen zu sein scheint, „auch wenn dieser ‚Erzähler’ nicht als Handlungsfigur erscheint“ (Z.16). Jedoch gibt er sich zuerkennen, „durch die Erzählweise und etwa durch das Personalpronomen „wir““ (Z.17). Im nächsten Satz bezieht sich Vogt auf „Käte Hamburger“ (Z.18). Durch das Einbringen ihrer Aussagen, werden die Behauptungen Vogts bekräftigt. Sie behauptet, „dass auch „eingestreute Ich-Floskeln wie ich, wir, unser Held u.a.“ nur den „Anschein“ einer fiktiven Erzählexistenz erwecken sollen“ (Z.17 ff.). Somit ist dieser Schein „einer fiktiven Erzählexistenz“ (ebd.) die Illusion einer Persönlichkeit, also demnach eine Handlungsfigur die nicht erscheint (vgl. Z. 16), welche Vogt zuvor erwähnte. Das Fazit dieser Erzählweise ist also das „Kunstmittel des wahren Erzählers“ (Z.20). Laut Stanzel entsteht „[a]us dem Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel“ (Z. 21) die „auktoriale Erzählsituation“ (Z. 22). Ein weiteres Merkmal eines auktorialen Autors wird im nächsten Satz benannt. Es ist die „ Allwissenheit“ (Z. 23). Hierbei wird deutlich gemacht, dass diese beispielsweise von einem personalen Erzähler nicht genutzt wird – gar unterschlagen (vgl. Z. 23) wird. Vogt ist somit der Meinung, dass der personale Erzähler die Erzählung nicht ausreichend gestaltet, da er den Lesern etwas vorenthält. Daraus lässt sich schließen, dass sowohl der auktoriale Erzähler, als auch der personale Erzähler Allwissenheit besitzen, jedoch lediglich der auktoriale Erzähler von dieser gebraucht macht. Der auktoriale Erzähler hingegen Erzählt „souverän, d.h. er überblickt den gesamten Ablauf der Geschichte“ (Z. 24 f.)

Lara

Bei dem vorliegenden Sachtext „Auktoriale Erzählsituation“, welcher von Jochen Vogt verfasst und 1979 veröffentlicht wurde, handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch „Aspekte erzählender Prosa“. In diesem Auszug wir die Bedeutsamkeit des Auktorialen Erzählers thematisiert.

Der Sachtext beginnt mit einem Auszug aus dem Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Manns. Der zu analysierende Textausschnitt leitet mit der Aussage „Die Geschichte Hans Castorps, die wir erzählen wollen“ (Z. 1) ein. Hierbei bezieht Vogt mit dem Personalpronomen „wir“ (ebd.) die Leser schon zu Beginn in seinen Text mit ein, wodurch eine gewisse Verbindung zwischen Autor und Leser zum Vorschein gebracht wird. Des Weiteren macht Vogt deutlich, „dass diese Geschichte [schon] sehr lange her [ist][und] sie […] sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen [ist]“ (Z.6f.), wobei durch das Synonym „Edelrost“ (ebd.) sowohl das altertümliche Aussehen als auch das wertvolle dieser Geschichte hervorgerufen wird. Außerdem hebt Vogt hervor, dass sie „in die Zeitform der tiefen Vergangenheit vorzutragen [ist]“ (Z. 6f.) und somit als eher Vorteilhaft anzusehen sei (vgl. Z. 8), denn „je vergangener […], desto besser für sie in ihrer Eigenschaft als Geschichten und für den Erzähler, den raunenden Beschwörer des Imperfekts“ (Z. 9f.). Diese Betitelung, welche er auf den Erzähler und somit auf sich selbst bezieht, hebt hervor, dass er sich als Darsteller der Sprache sehe.

Zu Beginn seines Sachtextes greift er den oben genannten Auszug aus „Der Zauberberg“ welcher 1924 veröffentlicht wurde auf und ist der Meinung, dass dieser „von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z. 11f.) sei. Dies begründet er damit, dass „die Spuren des Erzähltwerdens […] in diesem Text so zahlreich und deutlich ausgeprägt [seien] (Z. 13f.). Damit möchte er den großen Redeanteil des Auktorialen Erzählers zum Ausdruck bringen, welcher laut Vogt in diesem Roman vielmalig vorhanden sei. Anschließend nennt Jochen Vogt ein Zitat aus dem Buch „Typische Formen des Romans“, welches von Stanzel verfasst und 1981 in Göttingen veröffentlicht wurde. Dieser besagt, dass man in die Versuchung kommen könne, „`die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers`“ (Z.14ff.).


Jan

Der Auszug, mit dem Namen „Auktoriale Erzählsituation“, aus dem Roman „Aspekte erzählender Prosa“ von Jochen Vogt, welcher im Jahre 1979 verfasst wurde, handelt von der Bedeutung des auktorialen Erzählers sowie seiner Merkmale.


Der erste Abschnitt, welcher sich von Zeile eins bis zehn erstreckt, setzt mit dem von Thomas Manns geschriebenen Roman „Der Zauberberg“, welcher 1924 verfasst wurde, ein und geht dabei näher auf ihn ein. Die auktoriale Erzählweise erkennt man besonders an den Zitaten : „wir“ (Z.1), „die uns in hohem Grade erzählenswert scheint“ (Z.3f.) und „diese Geschichte ist sehr lange her“ (Z.5f.). Durch diesen Abschnitt wird also die Wirkung eines auktorialen Erzählers vor Augen geführt. Im nächsten Abschnitt folgt ein Beispiel Vogts, um das zuvor veranschaulichte noch nachvollziehbar zu machen. Das Adverb „schon“ (Z.12) bezogen auf die These „[s]chon der erste Satz aus Thomas Manns Roman ‘Der Zauberberg‘ von 1924 zeugt von einer völlig anderen Erzählsituation“ (Z.12f.) drückt aus, das man mit Leichtigkeit an dem zuvor genannten Beispiel erkennen kann, dass sich diese Erzählweise von anderen, gewöhnlichen unterscheidet, was wiederum die Besonderheit des auktorialen Erzählers hervorhebt. Er behauptet dadurch, dass der auktoriale Erzähler eine andere, sich unterscheidende Erzählsituation schafft, was dazu noch durch die Steigerung „völlig andere[…]“ (ebd.) betont wird. Die Aussage „die Spuren des Erzähltwerdens sind in diesem Text so zahlreich und deutlich ausgeprägt, dass man versucht sein könnte, ‘die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers‘ zu behaupten […]“ (Z.13ff.) zeigt einerseits dass der Leser durch Merkmale wie „Kommentare“ (ebd.) den Eindruck bekommt, der auktoriale Erzähler sei eine Figur, welche selbst aktiv am Geschehen teilnimmt. Andererseits werden zwei Merkmale des auktorialen Erzählers benannt. Zum Einen das Benennen der eigenen Meinung durch „Kommentare“ (ebd.) und zum Anderen das Teilhaben am Geschehen. Dies wird bekräftigt durch das Zitieren des Buches „Typische Formen des Romans“ von Franz Karl Stanzel . Durch die Zitate einer solchen Person, wirkt der Text glaubhafter und gewisser Weise seriös. Die Verwendung des „Personalpronomen[s] ‘wir‘“ (Z.17) ist ein weiteres Merkmal dafür, dass es sich so anfühlt als wäre der Erzähler selbst Teil der Handlung. Der Satz „Aus dem Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel entsteht, was Stanzel als die ‘auktoriale Erzählsituation‘ benannt hat“ (Z.21f.) zeigt dass mehrere Aspekte benötigt werden, um von einer auktorialen Erzählung reden zu können. Im nächsten Satz wird die „‘Allwissenheit‘“ (Z.23), die der Erzähler „beim personalen Erzählen weitgehend ‚unterschlägt‘“ (Z.23) benannt. Damit will der Autor darauf hindeuten, dass der personale Erzähler auch über die Allwissenheit verfügen kann, sie jedoch nicht benutzt und sich deshalb auch von dem allwissenden Erzähler unterscheidet. Durch diese Aussage stellt er einen direkten Vergleich her. Der Satz „[…] Abschweifungen von der ‚Geschichte‘ können im auktorialen Erzählen bis zu regelrecht essayistischen Partien anschwellen“ (Z.35f.) verdeutlicht erneut die Aufgaben eines Autors bei der auktorialen Erzählung. Die These des Textes, welche sich darauf bezieht, dass sich der Auktoriale Erzähler von anderen abhebt, wird durch den gesamten Text über unterstützt und sehr nachvollziehbar verpackt.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vogts Text zum auktorialen Erzähler logisch und verständlich aufgebaut ist. Er stellt direkt zu Beginn seine These auf und erläutert und unterstützt diese den gesamten Text über. Darüber hinaus ist sein Text seriös und glaubwürdig und damit auch ernst zu nehmen.

Luisa

Der vorliegende Textauszug ,,Auktoriale Erzählsituation" aus dem Buch ,,Aspekte erzählender Prosa", welches von Jochen Vogt geschrieben und im Jahr 1979 in Opladen veröffentlicht wurde, thematisiert die Merkmale eines auktorialen Erzählers.

Die Textpassage wir durch die ,,völlig andere Erzählsituation"(Z.12) des Romans ,,Der Zauberberg" (Z.11), welcher von Thomas Mann verfasst wurde und aus dem Jahre 1924 stammt, eingeleitet. Die erste These, im ersten Sinnabschnitt (Z.12-27), die der Autor aufstellt ist, dass die Erzählperspektive des Romans anscheinend ,,zahlreich und deutlich" (Z.14) zuerkennen ist. Diese Erzählperspektive wird durch das folgende Zitat, das die zuvor getroffene These untermauern soll, ,,die Anwesenheit eines persönlichen, sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten kundgebenden Erzählers" (Z.14ff.), welches aus dem Buch ,,Typische Formen des Romans" von Stanzel stammt, geschildert, was auf ein auktoriales Erzählverhalten hinweist.

Darauf folgt die These, dass die auktoriale Erzählweise durch die Verwendung des Personalpronomens ,,wir" (Z. 17) deutlich wird, die These wird durch die Behauptung von Käte Hamburger, dass ,eingestreute Ich-Floskeln wie ich, wir, unser Held u.a' nur den Anschein einer fiktiven Erzählerexistenz erwecken sollen, letztlich also Kunstmittel des wahren Erzählers sind" (Z.18ff.) unterstützt, welche dazu zu dient eine Differenzierung zwischen dem auktorialen und personalen Erzähler darzustellen, da durch die verwendeten Personalpronomen nur der Schein eines personalen Erzählens geweckt werden soll, obwohl dass das ,,Kunstmittel des wahren Erzählers" (ebd.), laut Vogt, ist. Durch das ,,Zusammenwirken zahlreicher solcher Kunstmittel" (Z.21) bildet sich die ,,auktoriale Erzählsituation" (Z.22), laut Stanzel. Viele Merkmale, wie die ,,Allwissenheit" (Z.23) des Erzählers, verdeutlichen die ,,Kunstmittel" (ebd.) der Erzählweise. Zudem folgt der Aspekt der vorherigen Differenzierung zwischen der personalen und auktorialen Erzählens, da ,,er etwas beim personalen Erzählen weitgehend ,unterschlägt', vielfältigen Gebrauch macht" (Z.23f.). Das der Erzähler den gesamten zeitlichen Ablauf kennt und sich daher traut ,,Rückwendungen und Vorausdeutungen" (Z.25) zu verwenden, bewertet der Autor als ,,souverän" (Z.24), womit er ein weiteres Merkmal des auktorialen Erzählers erwähnt und die Wirkung verdeutlicht. Währenddessen greift der Autor sein vorheriges Beispiel auf (Z.26), da er behauptet, dass ,,Im obigen Beispiel etwa [...] bereits von Personen und Ereignissen, die erst noch zu erzählen sind" (Z.26f.) spricht.

Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 28-37) beginnt der Autor mit der erneuten Nennung eines Merkmales, da er von ,,Erzählereinmischungen" (Z.27), wie zum Beispiel die ,,Anreden an den Leser" (Z.28) spricht und leitet somit ein neues Bespiel eines epischen Textes ein. ,,Die Geschichte Hans Catorps... ist sehr lange her" (Z.30).


Annika

Der Textauszug aus „Aspekte erzählender Prosa“ von Jochen Vogt, veröffentlicht 1979 in Opladen, Seite 30-32, thematisiert die Bedeutung der auktorialen Erzählsituation in Prosatexten.

Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 11-19) wird beschrieben wie der auktoriale Erzähler hervorsticht. Anhand seines konkreten Beispiels „Der Zauberberg“ von 1924 erläutert Voght eine „völlig andere[…] Erzählsituation“ (Z.11f). Dies erklärt er im Nachhinein als das Wirken der „Anwesenheit“ (Z. 13) des Ezählers und untermauert seine Aussage mit einem Zitat von F.K. Stanzel aus dem Buch „Typische Formen des Romans“ (Göttingen 1981). Er betont, dass der Erzähler „nicht als Handlugsfigur erscheint“ (Z. 16), sondern sich nur durch die „Erzählweise“ (Z.17) anhand des „Personalpronomen ‚wir‘“ (Z. 17) erkennbar wird. Somit verdeutlicht er die Erkennungskriterien eines Erzählers. Im folgenden zitert Vogt Käte Hamburger mit ihrer Aussage, dass Ich-Erwähnungen wie z.B. ich, wir oder unser, einen Anschein auf die Existenz des fiktiven Erzählers erwecken soll (vgl .Z 18-20).

Im dritten Sinnabschnitt (Z. 21-37) wird die Erzählsituation in Prosatexten erläutert. Vogt erläutert, dass die sogenannte „Allwissenheit“ (Z.23), also die Kenntnis des Autors über die Gedanken, Gefühlslage und das Handeln aller beteiligten Personen, beim Personalen Erzählen authentisch wirkt („Unterschlägt“ Z. 23). Er untermauert, dass der Erzähler den Ablauf nicht durch „Rückwendungen und Vorausdeutungen“ (Z. 25) unterbricht, sondern diese geschickt mit in das Geschehen einbindet. Ebenso mit „Bezugnahmen auf den Leser“ (Z. 31) bindet der Erzähler den Leser näher ins das Geschehen mit ein und entwickelt eine Sympathie zu diesem. Letztendlich betont Vogt, dass „das Problem d[a]s Erzählen[…] selber“ (Z.37) ist. Damit untermauert er die Schwierigkeit, den Erzähler unbemerkbar in einen Prosatext einzubauen, ohne dass der Leser bemerkt geführt zu werden.