Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.
Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.
Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten
im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Analyse 134f.
Analyse Textstelle S. 136, Z. 1-20
Inhaltsverzeichnis |
Maya
Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane geschrieben und erstmals in der Epoche des Poetischen Realismus in sechs Folgen in der deutschen Rundschau von Oktober 1894 bis März 1895 veröffentlicht worden ist, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen und das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Effi heiratet mit 17 Jahren den Baron von Innstetten und zieht mit ihm nach Kessin. Da Innstetten Landrat ist, ist er oft auf Reisen und kann deswegen nicht so viel Zuneigung gegenüber Effi zeigen, wodurch Effi sich alleine fühlt. Auf Grund ihres Gefühls der Einsamkeit reitet Effi oft mit dem Major von Crampas aus. Crampas hat sehr viel Zeit für Effi und begehrt sie. Effi lässt sich zu einer Affäre mit Crampas verleiten, von der der Anfang im folgenden Textauszug thematisiert wird. Nach der Affäre plagen Effi jedoch sehr starke Schuldgefühle. Diese Schuldgefühle kann Effi zunächst verheimlichen und sie fallen durch einen Umzug nach Berlin und die hieraus resultierende Distanz zu Crampas auch teilweise von ihr ab. Nach einigen Jahren erfährt Innstetten, durch Liebesbriefe von Crampas an Effi, jedoch von der Affäre der beiden und tötet Crampas bei einem Duell. Er trennt sich von Effi und verbietet ihr den Umgang mit sich und ihrer gemeinsamen Tochter. Auch von ihren Eltern wird Effi fort gewiesen und erst wieder von ihnen aufgenommen als sich ihre Gesundheit stark verschlechtert. Kurz darauf stirbt Effi in ihrem Elternhaus.
Der Textauszug beginnt damit, dass Crampas zu Effi in den Schlitten steigt, in dem Effi bisher noch alleine gefahren ist. Als Crampas einsteigen möchte ist Effi zunächst „unschlüssig“ (Z.1) was sie machen soll, „rückt […] dann aber rasch [...] hinüber“ (Z.1f.) damit sich Crampas neben sie setzen kann. Ihre „[U]nschlüssig[keit]“ lässt darauf schließen, dass sie sich bewusst darüber ist, was passieren kann, wenn sie und Crampas alleine sind. Crampas, der ein „Frauenkenner“ (Z.49 ist, erkannte, dass es sich bei diesem Verhalten um mehr als nur eine „Eitelkeit“ (Z.5) handelt, denn „[e]s war unmöglich für [Effi], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z.7f.). So wird deutlich, dass Effi mehr für Crampas empfindet und mehr von ihm möchte, als sie eigentlich wahrhaben möchte und dass Crampas dies erkannt hat. Sie fahren mit den Schlitten, als letzte hinter den anderen, „dicht an [einem] Wasserlauf […], an dessen anderen Ufer dunkle Waldmassen aufragten“ (Z.9f.), entlang. Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) wirken bedrückend und gefährlich und da sie sich nahe des Wasserlaufes und somit auch nah am anderen Ufer befinden wird die geringe Distanz zu der Gefahr und vielleicht auch die Risikobereitschaft eine Gefahr einzugehen klar. Effi geht jedoch davon aus, dass sich die Fahrt am „Außenrande des Waldes“ (Z.12), an dem es hell ist, fortsetzen würde. Dies zeigt, dass sie die angespannte Situation in der sie sich befindet, da sie mit Crampas alleine in einem Schlitten ist, nicht wahrhaben möchte. Jedoch hat Innstetten, der sich scheinbar im vordersten Schlitten befindet „einen anderen Plan gemacht, [sodass sie] in einen schmaleren Weg […], der mitten durch dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.15ff.) einbogen. Dadurch dass sich Innstetten im ersten Schlitten befindet und Effi und Crampas sich im letzten Schlitten befinden, wird die Distanz zwischen ihnen deutlich, sodass Innstetten nicht mitbekommt was Effi und Crampas machen. Die „dichte Waldmasse“ wirkt dunkel und beengend und macht eine unheimliche Atmosphäre deutlich, durch die Effi sich fürchtet und zusammenzuckt (vgl. Z.18f.). Durch diese Reaktion wird Effis Angst deutlich. Vielleicht wird so auch eine Provokation Innstettens gegenüber Effi durch die Wahl des Weges durch den Wald klar, da er weiß, dass Effi sehr schreckhaft ist und sich in so einer Situation fürchtet zudem wird vielleicht seine Mitschuld an dem was sich zwischen Effi und Crampas ereignet deutlich, da er Effi alleine mit Crampas lässt. Denn vorher waren „Luft und Licht“ (Z.19) um sie herum gewesen, jetzt aber wölben sich „die dunklen Kronen […] über ihr“ (Z.20f.). Die Anapher „Luft und Licht“ (Z.19) zeigt durch die Notwendigkeit dieser beiden Dinge für das Überleben, dass Effi eine riesige Angst plagt. Die „dunklen Kronen“ (Z.20), die sich über ihr befinden wirken beängstigend und beengend, da durch sie die völlige Abgeschlossenheit zum Licht erst ermöglicht wird.
Zusammenfassend wird die angespannte Situation, in der sich Effi und Crampas befinden, da sie alleine und völlig unbeobachtet sind und ein gegenseitiges Verlangen nach Nähe besteht, deutlich. Diese Atmosphäre wird von der Umgebung, in der die beiden sich mit ihrem Schlitten befinden thematisiert. Das Entstehen einer späteren Affäre wird so vor Augen geführt.
Katrin
Zu Beginn ist festzuhalten, dass es sich bei dieser Textstelle, um eine Zeitraffung handelt, da die erzählte Zeit länger ist, als die Erzählzeit, was sehr bedrückend wirkt. Dadurch werden außerdem eine gewisse Hektik und Unruhe verdeutlicht. Des Weiteren liegt die Verwendung des hypotaktischen Satzbaus vor, was für die Komplexität der Sprache steht und in diesem Fall Effis Überforderung und Einengung verdeutlichen soll.
Auffällig ist, dass im Verlauf der Textstelle Effis Raum immer enger und bedrohender wird. Schon dadurch, dass „Crampas […] links neben ihr Platz“ (Z. 2f.) nimmt, wird auf die Verengung des Raumes hingewiesen. Dies beschränkt sich zwar zuerst nur auf den Raum im Pferdeschlitten, jedoch biegen sie später „in einen schmaleren Weg ein“ (Z. 17), was erneut auf die Bedrängung hinweist. Insbesondere dadurch, dass Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) genommen wird, wird sie auch räumlich bedrängt und deswegen „schrak [sie] zusammen“ (Z. 18f.). Die „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) verängstigen Effi, was außerdem durch das Adjektiv „dunkel“ (ebd.) veranschaulicht wird. Somit wird Effi von Crampas in die Enge getrieben, da er „statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein[biegt], der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.16 ff.). Die „dichte Waldmasse“ (ebd.) zeigt, dass es für Effi keinen anderen Ausweg gibt, als sich auf Crampas zu verlassen, obwohl sie zuerst etwas „unschlüssig“ (Z. 1) ist, wodurch sie von Crampas in die Enge getrieben wird. Die Bedrohung wird erneut dadurch gezeigt, dass „die dunklen Kronen [sich über ihr] wölbten“ (Z. 20), weshalb sie den Himmel nicht mehr sehen kann.
Außerdem wird eine Antithese zwischen dem „Wasserlauf […]“ (Z.9) und den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z.10) hergestellt. Der Wasserlauf steht einerseits für die Freiheit. Andererseits wird dadurch schon auf die Gefahr hingewiesen. Die dunklen Waldmassen stellen auch die Bedrohung und Gefahr dar, was einen Kontrast zu der zuvor beschriebenen Freiheit verdeutlicht. Diese könnte für Effis Verlangen nach Crampas stehen, da es „unmöglich für sie [ist], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z. 7). Dadurch wird gezeigt, dass sie sich zwar zu sich hingezogen fühlt, jedoch weiß sie, dass es falsch ist, Innstetten zu hintergehen und die Ehe zu brechen, was ein Grund für ihre Unschlüssigkeit ist.
Aniston
Der Roman „Effi Briefst“, welcher von Theodor Fontane in der Epoche des Poetischen Realismus geschrieben wurde und 1894 veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens in Deutschland im 19. Jahrhundert.
In dem folgenden Textauszug (S.136 Z.1-21) sitzen Crampas und Effi alleine in dem Pferdeschlitten und fahren mit dem Schlitten durch einen Wald. Effi wird mit 17 Jahren mit Innstetten verheiratet. Dieser ist 38 Jahre alt. Nach der Hochzeit wohnen die zwei in Kessin. Effi hat jedoch Angst, weil sie denkt, dass es im Haus spukt und sie fühlt sich dort unwohl. Außerdem ist Effi eine Abenteuerlustige Person. Dies jedoch fand sie sowohl in die Ehe mit Innstetten und im Haus nicht. Hiernach trifft Major Crampas in Kessin ein. Innstetten und Major Crampas unternehmen gemeinsame Ausritte. Später macht Effi ebenfalls bei den Ausritten mit. Innstetten ist dann aber beruflich unterwegs, weshalb dann Effi und Crampas zusammen gemeine Ausritte unternahmen. Effi fand das Abenteuer in Crampas. Nach dem folgenden Textauszug küsst Crampas Effi. Dadurch entsteht eine Affäre. Diese belastet sie sehr und sie ist erleichtert, als sie mit Innstetten, aufgrund Beruflichen Gründen nach Berlin ziehen muss. Ein paar Jahre später, ist Effi auf Kur alleine. In der Zwischenzeit findet Innstetten geheime Briefe, die Crampas, während der Affäre, an Effi geschrieben hat. Dieser fordert Crampas zu einem Duell heraus. Hierbei gewinnt Innstetten und Crampas verliert diesen Kampf, der für Crampas Tödlich endete. Abschließend wird sie von ihrer Familie verstoßen und Innstetten trennt sich von Effi. Sie zieht dann mit der Kinderfrau, Roswitha nach Berlin. Zufällig trifft Effi ihre Tochter in der Straßenbahn. Doch das Wiedersehen führt zum Zusammenbruch Effis. Da die Tochter nur distanziert mit der Mutter sich begegnen soll. Effi wird daraufhin krank und die Eltern nehmen sie wieder bei ihnen auf. Nachher stirbt sie.
Effi und Crampas fahren zusammen in einem Pferdeschlitten. Dass sie einen Augenblick „unschlüssig“ (Z.1) war, zeigt zum einem die Überforderung Effis und die Unerfahrenheit mit der folgenden Situation. Sie setzt sich dann „aber rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber“ (Z.2) und macht somit Crampas Platz, damit er sich hineinsetzen kann. Dies zeigt, dass Effi, Crampas Platz macht und so ihm den Freiraum gibt. Dass „Crampas links neben ihr den Platz nahm“ (Z.2f.) zeigt, dass Crampas diesen Freiraum auch nutzen möchte und „[nimmt]“ (Z.2) sich so den Freiraum. Dies wird nochmals durch das Verb „nahm“ (Z.2) besser hervorgehoben. Dass „dies [alles] hätte vielleicht missdeutet werden können“ (Z.4) ist schon eine Andeutung auf die Affäre und, dass etwas in dem Schlitten passieren wird. Dass nun Crampas neben Effi sitzt und zwischen ihnen keiner mehr ist, der die Entfernung zwischen Effi und Crampas widerspiegeln soll, zeigt nun nochmals, dass sie nun so nah wie möglich sind und ungestört sind, weil keiner um ihnen herum ist bzw. im Schlitten ist. Crampas, wird als einen „Frauenkenner“ (Z.5) beschrieben. Dies wiederum sagt über Crampas aus, dass er in der Vergangenheit sehr viel Kontakt mit Frauen hatte und er auch ganz genau weiß wie Frauen reagieren. Den „ [er] sah deutlich, dass Effi nur das tat, was, nach Lage der Sache, das einzig Richtig war“(Z.6f.). Dies zeigt, dass Crampas nach der Reaktion von Effi ganz genau weiß, dass Effi was von Crampas möchte. Auch dies spiegelt die Erfahrenheit mit Frauen wieder. Die „dunkle Waldmasse“ (Z.10) spiegelt die Gefahr wieder in der sich Effi befindet. Dass die „Waldmasse“(Z.10) dunkel ist, verdeutlicht auch nochmals, dass Effi die Gefahr nicht sofort sieht, da man nicht in die Waldmasse inein gucken kann und so nicht sofort die Gefahr erkennt, sondern nur die Umrandung. Weiterhin fahren sie dann „mitten durch die dichte Waldmasse“ (Z.18). Dies zeigt, dass Effi und Crampas nun mitten in der Gefahr sind. Außerdem ist dies eine Andeutung darauf , dass nun etwas passieren wird. Daraufhin „[schrak Effi zusammen]“(Z.18), obwohl Crampas neben ihr sitzt. Auch dies zeigt, dass sie sich doch nicht so sicher bei Crampas fühlt. „Luft und Licht“ (Z. 19) sind nun nicht mehr vorhanden. Dies ist schon die erste Andeutung auf den Tod Effis. Den ohne „Luft und Licht“ (Z.19) ist kein Leben auf der Erde möglich. Dass dies nun „vorbei“ (Z.20) ist, zeigt auch nochmals, dass sowohl das „Licht“ (Z.19) und die „Luft“(Z.19) nicht mehr für Effi vorhanden sein wird. Außerdem verdeutlicht dies auch, dass Effi nun nur noch von Gefahr umgeben ist und nicht mehr Glücklich sein wird. Zudem verdeutlicht dies auch, dass sie dem Tod sehr nah ist. Dass nun die „dunklen Kronen [über ihr]wölbten“(Z.20), verdeutlicht nochmals in welcher Gefahr sich Effi befindet und, dass es was schlimmes passieren wird, womit Effi nicht rechnen wird.
Lukas
Zu Beginn des Textauszuges, fahren Crampas und Effi Schlitten, diese ist sich bisher jedoch noch „unschlüssig“ (Z.1) ob sie einsteigen soll. Sie „rückt […] dann aber rasch [...] hinüber“ (Z.1) sodass Crampas sich neben sie setzen kann. Diese „Unschlüssigkeit“ zeigt, dass die genau weiß was aus dieser Situation resultieren kann. Crampas ist ein „Frauenkenner“ (Z.49), weshalb er die Situation durchschaut und erkennt, dass es „unmöglich für [Effi] [war], sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z.7). Somit wird klar, dass Effi etwas für Crampas empfindet, was Crampas auch durchschaut hat. Die „dunkle Waldmassen“ (Z.9) an denen sie entlang fahren sollen beängstigend wirken. Die wird nochmals dadurch verstärkt, dass sie nahe dem Wasserlauf fahren, wobei die geringe Distanz eine Metapher die für die Gefahr und das Risiko steht da man dort hineinfallen könnte wie Effi in die Affäre mit Crampas. Effi denkt aber, dass sich die Fahrt am „Außenrande des Waldes“ (Z.12), weiter gehen würde, denn dort ist es hell. Somit soll gezeigt werden, dass sich Effi aus dieser angespannten Situation wünscht. Ebenso sitzt Innstetten im ersten Schlitten und Effi im letzten, dies soll nochmals die Distanz in ihrer Beziehung symbolisieren. Ebenso haben Crampas und Effi so genug Raum für sich, was wieder auf die Affäre hinführt. Diese „dichte[n] Waldmasse[n]“ sollen bedrückend wirken und somit eine unheimliche und unangenehme Atmosphäre deutlich machen. Dies wird nochmals an dem zucken Effis deutlich da sie sich fürchtet (vgl. Z.18). Durch diese Reaktion wird Effis Angst für Crampas sichtbar, welcher sehr wahrscheinlich darauf gehofft hat. Innstetten hatte diesen weg somit ausgewählt um Effi zu provozieren, da er von ihrer Angst weiß. Weshalb aus dieser Situation ein schlechtes Verhältnis Effis gegenüber Innstetten folgt. So wird vielleicht seine Mitschuld an der später folgenden Affäre deutlich. Vorher umgab sie nur „Luft und Licht“ (Z.19), jetzt aber sind sie umgeben von „dunklen Kronen“ (Z.20). Diese Metapher „Luft und Licht“ (Z.19) stehen beide für das Leben, da man diese braucht. Ebenso ist dies eine Anapher welche die Gefahr verdeutlichen soll. Die „dunklen Kronen“ (Z.20), durch welche Effi nun fährt stehen für die Zukunft Effis und ihren später folgenden Tod.
Julia
Zu Beginn des Textauszuges wird Effis mentale Situation deutlich, indem sie sich „unschlüssig“ (Z. 1) ist, ob sie Crampas neben sich sitzen lassen möchte oder nicht. Dies zeigt dass ihre Überforderung mit ihrer Situation da sich sich selbst nicht sicher ist und unwohl dabei fühlt neben ihm zu sitzen und Nähe zu ihm zu zulassen. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst dazu, einen Platz weiter zu rücken, damit Crampas „links neben ihr“ (Z. 3) sitzen kann. Crampas bemerkt als „Frauenkenner“ (Z. 5) recht schnell, dass Effi nur „das einzig Richtige“ (Z. 7) tut. Es wird jedoch auch deutlich, dass es auch für Effi „unmöglich“ (Z. 7) ist, sich Crampas „Gegenwart zu verbitten“ (Z. 8), was darauf schließen lässt, dass sich auch Effi zu Crampas hingezogen fühlt und sie mehr für ihn empfindet, als ihr bisher bewusst war. Die Umgebung während der Fahrt wird als „dunk[el]“ (Z. 10) und als ein wenig angsteinflößend beschrieben. Diese Adjektive beschreiben nciht nur die Umgebung, sondern ebenso die Gefühle und Gedanken von Effi, da sie sich in einer unwohlen Situation befindet. Auch das Nomen „Waldmasse[…]“ (Z. 10) wirkt sehr negativ und bekräftigt die bedrückende Stimmung noch einmal. Effis Unwohlsein wird auch dadurch ausgelöst, dass Innstetten anstatt auf der Rückfahrt den Weg entlang zu fahren, den sie auch am Mittag hin gefahren waren, einen einen anderen, Effi unbekannten, Weg zu nehmen (vgl. Z. 13ff). Diese Trennung der Schlitten kann auch auf die Trennung bzw. Entfremdung von Effi und Innstetten im Bezug auf ihr Leben hinweisen, denn Effi distanziert sich durch Crampas von Innstetten und betrügt ihn. Effi schreckt zusammen (vgl. Z.18) da sich die „dunklen Kronen“(Z.20) der Bäume über sie wölben und sie aufgrund dessen Angst bekommt. Sie ist nicht mehr von „Luft und Licht“(Z.19) umgeben, was in einer Alliteration Freiheit symbolisieren soll. Die "dunklen Kronen"(Z.20) der Bäume beschreiben stattdessen metaphorisch die Einengung Effis in ihrem Leben und ihrer Ehe mit Innstetten.
Nele
Effi fühlt sich in Crampas Anwesenheit unsicher und würde in am Liebsten nicht bei sich in der Nähe haben, da sie Angst hat, ihm zu verfallen. Dies wird deutlich, wenn er in ihren Pferdeschlitten einsteigt und sie „einen Augenblick unschlüssig“ (Z. 1) reagiert, ob sie ihm Platz machen soll oder nicht. Widerstehen kann sie ihm aber nicht, weshalb sie kurz drauf „rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber“ (Z. 1f.) rutscht und ihm so Platz schafft. Crampas möchte unbedingt bei Effi sein und engt sie fast schon ein, da er direkt „links neben ihr Platz“ (Z. 3) nimmt. Dass diese Situation der beiden schwierig und missverständlich sein kann, wird deutlich, wenn der auktoriale Erzähler sagt, dass „All dies vielleicht missgedeutet“ (Z. 4) werden könne, Crampas aber die Situation gut erkenne. Hier wird deutlich, dass der Erzähler genau bescheid weiß, ebenso wie Crampas, was zwischen Effi und ihm abläuft. Wie erfahren Crampas ist und wie viele Erfahrungen er schon mit Frauen gesammelt hat, wird dadurch deutlich, dass er als „Frauenkenner“ (Z. 5) beschrieben wird. Dies zeigt seine Erfahrenheit und deutet darauf hin, dass er genau weiß was zu tun ist, damit er Effi für sich gewinnt. Durch seine Erfahrungen erkennt er, dass „Effi nur tat, was, nach Lage der Sache, das Richtige war“ (Z. 6f.). Effi wurde behütet und anständig erzogen, weshalb sie weiß, was das Richtige ist, also, dass man keine Affäre hat und niemanden betrügt. Jedoch kann sie Crampas nicht widerstehen, was sich zeigt, wenn es „unmöglich für sie {ist}, sich seiner Gegenwart zu entziehen“ (Z. 7f.). Sie ist also fast schon von ihm besessen und es deutet darauf hin, dass eine Affäre der beiden schon unumgänglich scheint. Dies wird unterstützt, da die Zeit „im Fluge“ (Z. 8) vergeht, wenn die beiden zusammen sind. Dass sie nicht alleine Reisen, und somit unter Beobachtung stehen, wird an den „beiden anderen Schlitten“ (Z. 9) verdeutlicht. Somit steht ihrer Affäre etwas im Weg, was erklärt, warum sie nicht längst eine begonnen haben. Der Weg führte an einem „Wasserlaufe“ (Z. 9) entlang, was zeigt, dass Effi noch Freiheiten hat und eine Möglichkeit der Flucht hat, welche ihr der Fluss bietet. Andererseits könnte der Wasserlauf für Gefahren und die wenige Entfernung zu diesem, für Einengung Effis durch die sich anbahnende Affäre stehen. Dies wird durch die „dunklen Waldmassen“ (Z. 10) am anderen Ufer bestärkt. Alles wirkt bedrückend und gefährlich, was auf die Affäre und die Folgen aus dieser hindeuten könnte. Diese bedrückende und einengende Atmosphäre wird durch den hypotaktischen Satzbau verstärkt. Viele Informationen und Beschreibungen werden in sehr kurzer Zeit gegeben und müssen aufgenommen werden. Weiterhin wird die bedrückte und bedrohliche Situation die sich im Laufe des Textes immer mehr entwickelt, durch die Zeitgestaltung bestärkt. Zunächst ist der Text noch zeitdeckend verfasst und wird dann im Verlauf immer und immer zeitraffender. Effi hat also anfänglich noch Möglichkeiten eines Auswegs oder einfach Freiheiten, die werden aber immer weniger und die Situation spitzt sich zu. Nun wird zum ersten Mal in dieser Textstelle „Innstetten“ (Z. 14) erwähnt. Er ist sehr eigensinnig und ahnt vielleicht etwas von Effis Affäre, weshalb er die Situation ändern möchte. Dies könnte deutlich werden, wenn er „einen anderen Plan {…}macht“ (Z. 15) und „statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein{biegt}“ (Z. 16f.). Effis Situation wird nun immer bedrohlicher und sie wird Immer mehr eingeengt und unter Druck gestellt. Wie bedrohlich es ist wird deutlich, da sie nun nicht mehr auf der Seite des Flusses fährt, auf der das Ufer frei und schön ist, sondern auf der Seite, mit den „dunkle{n} Waldmassen“ (Z. 10) und dem schmalen Weg (vgl. Z. 13). Sie steht unter enormem Druck und hat panische Angst, denn sie „schrak zusammen“ (Z. 18f.), als sie in den schmaleren Weg eingebogen waren. Der letzte Satz beschreibt abschließend Effis Situationswandel von frei und unbeschwert zu bedrückend und gefährlich. Die Alliteration „Luft und Licht“ (Z. 19) beschreibt ihre anfängliche Situation, die nun durch die Affäre mit Crampas „vorbei“ (Z. 20) ist und die Metapher der über ihr {{ge}wölbten} dunklen Baumkronen“ (Z. 20), zeigt ihre beängstigende und eingeengte Endsituation.
Anna
Der Roman ,,Effi Briest", der von Theodor Fontane geschrieben und 1894, in der Epoche des poetischen Realismus, erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Erwartungen im 19. Jahrhundert und den damit verbunden Wunsch nach Ansehen in Deutschland.
Nachdem die 17 jährige Effi Briest, nach der Hochzeit mit dem 38 jährigen Geert von Innstetten, zu ihm nach Kessin zieht, wird es ihr schnell langweilig, denn die junge Frau liebt das Abenteuer und Risiko. Durch die immer gleiche Ehe, in der ihr 21 Jahre älterer Ehemann durch seine Stellung als Landrat oft abwesend ist, fehlt ihr die Abwechslung. Durch die Langeweile und durch das Bedürfniss nach einem risikoreichen Erlebnis, reitet sie des öfteren mit dem 44 jährigen Major Crampas aus und geht, nach einigen Flirts während eines Ausritts eine Affäre ein. Um einen der Ausritte geht es auch in gegebenen Textauszug. Zwar gibt die Affäre Effi das gewollte Abenteuer, doch plagen sie nun Schuldgefühle Innstetten gegenüber. Trotzdem fällt diesem die Affäre der beiden nicht auf, bis das Ehepaar zusammen mit der gemeinsamen Tochter Annie nach Berlin zieht. Denn sechs Jahre nach dem Umzug, während Effi sich in einer Kur befindet, findet Innstetten Liebesbriefe, die Crampas Effi geschrieben hatte. Darauf folgend ruft er den Major zum Duell auf, um seine Ehre zu retten, wobei Crampas sein Leben verliert. Außerdem lässt er sich von Effi scheiden und verbietet ihr den Kontakt zu Tochter Annie. Durch diese Ereignisse verliert Effie allerdings nicht nur den Kontakt zu Innstetten und Annie, sondern auch zu ihrer Familie, die sie nach dem Ehebruch verstößt. Effi lebt zusammen mit dem Kindermädchen Roswitha in einer Wohnung in Berlin. Ihr Psychischer Zustand ist labil und bei einem Treffen mit Annie, bei dem Annie ihrer Mutter kalt entgegentritt, bricht Effi zusammen. Ein Arzt rät ihr zurück zu den Eltern nach Hohen-Cremmen zu ziehen. Dies tut sie, bis sie einige Wochen später mit 29 Jahren stirbt.
Der gegebene Textauszug ist Hypotaktisch aufgebaut, was ihn Komplexer erscheinen lässt und die Dinge detailliert beschreibt, um dem Leser zu ermöglichen sich ein klares Bild des Geschehens und der Gefühle der handelnden Personen zu machen. Dies unterstützt die Tatsache, dass der Textauszug Zeit dehnend geschrieben ist, also die Erzählzeit länger ist als die erzählte Zeit, denn nur dadurch können Details erst genauer beschrieben werden.
Bevor Crampas zu Effi in den Schlitten, mit dem sie zusammen einen Ausritt machen wollen, einsteigt, ist Effi ,,einen Augenblick unschlüssig" (Z.1). Denn sie weiß, was bei einem Ausritt bei dem Crampas und sie zusammen sind möglicherweise passieren könnte und welche Auswirkungen dies auf ihre Ehe hat, falls dies heraus kommen würde. Doch trotzdem ,,rückte [sie] dann aber rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber, und Crampas nahm links neben ihr Platz" (Z.1 f.f.). Dies lässt sich einerseits durch Crampas Fähigkeit ein Frauenkenner zu sein, somit Effi im Gegensatz zu Innstetten das Gefühl von Bestätigung zu geben, erklären, wohl aber auch, durch Effis Drang nach Abenteuer und Gefahr. Denn nachdem Effis neues Abenteuer und Gefahr Crampas war, ,,war es unmöglich für sie, sich seine Gegenwart zu verbitten" (Z.7 f.), auch wenn selbst Crampas sah, ,,dass Effi nur tat, was, nach Lage der Sache, das einzig Richtige war" (Z.6 f.). Dieses Verhalten Effis lässt darauf schließen, dass sie zwar mehr Gefühle für ihn hat als es richtig ist, aber eben auch weiß dass dies nicht richtig ist. Doch getrieben durch den Drang nach Abenteuer kann sie sich trotzdem nicht davon abhalten und eher mit ihrem Gewissen vereinbaren, auf die Gefahr die die Affäre mit Crampas darstellt einzugehen. Und es kommt so, wie es kommen muss: Während Crampas und Effi dicht am ,,Wasserlaufe" (Z.9), der bereits eine Gefahr darstellt, da der Schlitten der beiden hineinrutschen könnte, fahren, lenkt Innstetten, der entfernt von Crampas und Effi im ersten Schlitten fährt, nicht ,,den Weg entlang, auf dem man in früher Nachmittagsstunde gekommen war"(Z.13 f.), sondern bog ,,in einen schmaleren Weg ein, der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte" (Z.17 f.). Die ,,dunkle[n] Waldmassen" (Z.10) symbolisieren die Gefahr die auf Effi zukommt, durch die Aussichtslosigkeit, die in einem dunklen Wald herrscht. Bereits die räumliche Entfernung Effis und Innstettens deutet auf die angespannte Situation der beiden hin, in der Effi Vertrauen in ihren Ehemann verloren hat, da er beispielsweise nichts gegen den Spuk vor dem Effi sich gefürchtet hatte getan hat, sondern diesen eher begrüßte. Auch in dieser Situation, in der Innstetten Effi durch seine Entscheidung Angst bereitet, deutet auf das gebrochene Verhältnis der beiden hin und könnte die Situation zwischen Crampas und Effi entgegenwirken, da die beiden nun unbeobachtet sind. Die Antithese das Effi nun nicht mehr von ,,Luft und Licht" (Z.19) sondern von ,,dunklen Kronen" (Z.20) umgeben ist, zeigt, dass die Gefahr sie nun klar umringt und es für sie keinen Ausweg mehr aus der Situation gibt, die im Textverlauf folgt und die Affäre Crampas und Effi deutlicher macht als je zuvor.
Julian
Am Anfang des Textauszuges wird Effis mentale Situation deutlich, indem sie sich „unschlüssig“ (Z. 1) ist, ob sich Crampas neben sie setzen soll oder nicht. Man erkennt deutlich ihre Überforderung mit ihrer Situation, da sie sehr unsicher ist und sich unwohl dabei fühlt neben ihm zu sitzen und generell in seiner Nähe zu sein. Trotzdem ist ihre Entscheidung jedenfalls bewusst dazu, einen Platz weiter zu ihm rücken, damit Crampas „links neben ihr“ (Z. 3) sitzen kann und somit der Abstand nicht zu groß ist. Crampas reagier sehr richtig als „Frauenkenner“ (Z. 5), dass Effi nur „das einzig Richtige“ (Z. 7) tut. Trotzdem bemerkt man, dass es auch für Effi „unmöglich“ (Z. 7) ist, sich Crampas „Gegenwart zu verbitten“ (Z. 8), was darauf schließen lässt, dass sich auch Effi zu Crampas interessiert und mehr Gefühle anfängt zu entwickeln, als ihr bisher bewusst waren. Die Umgebung während der Fahrt wird als „dunk[el]“ (Z. 10) beschrieben was ein wenig angsteinflößend wirken kann. Außerdem beschreiben die Adjektive nicht nur die Umgebung, sondern ebenso Effis die Gefühle und Gedanken, da sie sich in einer unwohlen Situation befindet. Auch das Nomen „Waldmasse […]“ (Z. 10) wirkt negativ, da es die bedrückende Stimmung noch einmal bekräftigt. Effis Unwohlsein wird auch dadurch ausgelöst, dass Innstetten auf der Rückfahrt nicht den Weg entlangfährt, den sie auch am Mittag hingefahren sind, sondern einen anderen unbekannten entlangfahren (vgl. Z. 13ff). Diese Trennung der Schlitten weist auf die Trennung bzw. Entfremdung von Effi und Innstetten in Bezug auf ihr gemeinsames Leben hin, denn Effi distanziert sich immer mehr durch Crampas von Innstetten und fängt an ihn zu betrügen. Effi schreckt durch ihre ansteigende Nervosität zusammen, (vgl. Z.18) da sich die „dunklen Kronen“ (Z.20) der Bäume über sie wölben. Sie ist in dem Zeitpunkt nicht mehr von „Luft und Licht“ (Z.19) umgeben, was durch die Alliteration eigentlich Freiheit symbolisieren soll. Die "dunklen Kronen"(Z.20) der Bäume beschreiben stattdessen metaphorisch die ganzen negativen Änderungen Effis in ihrem Leben und ihrer Ehe mit Innstetten.
Chiara
Zu Beginn des Textauszuges „war Effi einen Augenblick unsicher“ (Z. 1), ob sie Crampas' Nähe zu ihr zulassen soll oder nicht. Sie lässt es jedoch kurz darauf hin zu und zeigt Bereitschaft dazu, dass sich die ganze Situation entwickeln kann indem sie „nach der anderen Seite hinüber“ (Z. 2) rutscht und Crampas neben ihr Platz nehmen kann (vgl. Z. 2f.). Somit gibt sie Crampas ihre volle Einverständnis zu seiner Zuwendung ihr gegenüber. Crampas ist dagegen viel selbstsicherer als Effi, da er ein „Frauenkenner“ (Z. 5) ist. Somit ist es „unmöglich für [Effi], sich seine Gegenwart zu verbittern“ (Z. 7f.). Dies zeigt, wie wehrlos und unterlegen sie Crampas ist, da sie nichts dagegen tun kann, sich zu Crampas hingezogen zu fühlen. Da es „im Fluge [ging]“ (Z. 8) wird deutlich, dass sich die Geschehnisse zwischen den beiden rasch und mit Leichtigkeit anbahnten und es lässt sich vermuten, dass sich diese Leichtigkeit auch mit dem Gefühl von Befreitheit der gelangweilten Effi assoziieren lässt, welches sie durch das Einlassen auf das Abenteuer erlangt. Was weiter auf das Abenteuer, welches hier für die Affäre steht, schließen lässt, ist, dass es „immer dicht am Wasserlaufe hin [ging]“ (Z. 9). Somit besteht ein ständiges Risiko, ins Wasser zu stürzen und im schlimmsten falle abzutreiben oder zu ertrinken. Es zeigt das Risiko eines Abenteuers. Letztendlich wird auf das nicht Vorhersehbare und damit auch Gefährliche bzw. Bedrohliche eines Abenteuers aufmerksam gemacht, da am „anderem Ufer dunkle Waldmassen aufragten“ (Z. 10). Jedoch fühlt sich Effi noch sicher, da es an dem „landeinwärts gelegenen Außenrande des Waldes hin […] genau also den Weg, den man in früher Nachmittagsstunde gekommen war“ (Z. 11ff.) entlang geht. Der „landeinwärts gelegene Außenrande des Waldes“ (Z. 11f.) zeigt den Schutz vor dem Risiko, dem Sturz ins Wasser, und nimmt die Bedrohung soweit wie möglich von Effi, da es nur außen am Wald, an der Gefahr, vorbei geht, mit der ständigen Absicherung, landeinwärts der Bedrohung ausweichen zu können. Zudem geht es „den Weg entlang“ (Z. 13), den Effi bereits kennt, somit weiß sie, was auf sie zukommen wird, da sie mit dieser Situation vertraut ist. In dem Moment wo sie die „Bohlenbrücke passierte[n]“ (Z.16), welche hier den Übertritt vom einen, vertrauten Ufer zu dem anderen, unbekannten Ufer zeigt, „hatte sich [Instetten] […] einen anderen Plan gemacht“(Z. 14f.). Somit hatte Effi, als sie beginnt sich von ihrem gewohnten Verhalten Crampas gegenüber abzuwenden und Dinge zu tun, mit denen sie unerfahren ist, also die Affäre eingeht, sich von Instetten distanziert, da sich ihre Pläne unterscheiden (vgl. Z.15). Als sich Effi dann so gesehen auf unbekanntem Terrain befindet, wurde sich vom für Effi sicheren „Außenweg“ (Z. 17) abgewandt und ein „schmaler[er] Weg“ (Z. 17) gewählt. Durch das Adjektiv „schmal[...]“ (Z. 17) wird die Nähe von Crampas und Effi zueinander ausgedrückt. Dieser Weg führt durch „die dichte Waldmasse“(Z. 18) und somit mitten durchs Ungewisse und Gefährliche. Somit wird erkenntlich, dass Effi gerade dabei ist, Instetten zu betrügen, da das Abenteuer dadurch so gesehen begonnen hat. Dies wird Effi in dem Moment klar, als sie „[zusammen] schrak“ (Z. 18). Ihr wird klar, welches Risiko sie mit der Affäre eingeht. Sie nimmt war, dass „Luft und Licht“ (Z. 19) sie nicht mehr umgeben, und somit der schützende Waldrand mit der Sicherheit der Möglichkeit, stets landeinwärts flüchten zu können, weit weg von ihr sind. Sie merkt, dass sie nicht mehr zurück, in Sicherheit kann, und den Betrug nicht mehr ungeschehen machen kann, da „es damit vorbei [war]“ (Z. 20). Die „dunklen Kronen wölbten sich über ihr“ (Z. 20f.), da sie die Gefahr nun komplett umgibt. Diese Gefahr ist so groß und mächtig, dass sie mit der Metapher „Kronen“ (Z. 20) beschrieben werden, was darauf schließen lässt, dass das Eingehen der Affäre große Auswirkungen auf Effis Zukunft haben wird.
Erik
Die vorliegende Textstelle beginnt damit, dass Major Crampas zu Effi in den Schlitten steigt. Am Anfang weiß Effi nicht wie sie sich verhalten soll, ist „unschlüssig“ (Z.1) was sie machen soll, „rückt dann aber [...] hinüber“ (Z.1f.) und lässt Crampas gewähren. Dies zeigt, dass Effi sich der heiklen Situation, da sie mit dem Major alleine ist, durchaus bewusst ist. Der ,,Frauenkenner” (Z.5) Crampas erkennt, dass es bei ihrem Verhalten um mehr als „Eitelkeit“ (Z.5) geht, da „es für [Effi] unmöglich war, sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z.7f.). Dies zeigt, dass Crampas weiß, dass Effi mehr für ihn empfindet als sie sich selbst eingesteht. Daraufhin fahren Effi und Crampas zusammen den Anderen hinterher, „ immer dicht an dem Wasserlaufe hin, an dessen anderen Ufer dunkle Waldmassen aufragten“ (Z.9f.) vorbei. Die „dunklen Waldmassen“ (Z.10) erschaffen hier eine düstere und bedrohliche Atmosphäre, die Nähe zum Wasser hingegen verdeutlicht die nahende Gefahr sowie die hohe Risikobereitschaft der Beiden hinsichtlich ihrer Affäre. Effi vermutet allerdings, dass sich die Fahrt am „Außenrande des Waldes“ (Z.12), fortsetzt, da die Gruppe auf dem Hinweg diese Route genommen hatte. Das verdeutlicht, dass Effi sich in der intimen Situation mit dem Major unwohl fühlt und dieses Gefühl durch die Atmosphäre des Waldes verschlimmert wird. Innstetten hat aber „einen anderen Plan gemacht, [sodass sie] in einen schmaleren Weg […], der mitten durch dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z.15ff.) einbogen. Während seine Frau mit Crampas im letzten Schlitten sitzt fährt Innstetten vorneweg, was sowohl die Distanz zwischen Effi und ihrem Mann verdeutlicht als auch zeigt, dass Innstetten die sich anbahnende Affäre der Beiden nicht ahnt. Abgesehen davon könnte die Tatsache, dass Innstettens Wahl auf den wesentlich düstereren Weg durchs Waldinnere fällt, ein Hinweis darauf sein, dass er die Ängstlichkeit seiner Frau entweder unterschätzt oder schlicht nicht ernst nimmt. ,,Effi schrak zusammen”(Z.18), was ihre Ängstlichkeit verdeutlicht und erneut zeigt, dass sie sich aufgrund der intimen Situation und der düsteren und bedrohlichen Atmosphäre unwohl fühlt. Effis Angst wird daraufhin dadurch begründet, dass auf der alten Wegstrecke „Luft und Licht“ (Z.19) die Reisenden umgeben hatte, nun jedoch ,, [wölbten sich] die dunklen Kronen […] über ihr“ (Z.20f.). Die Anapher „Luft und Licht“ (Z.19) verdeutlicht hier die eben noch vorherrschende eher gelöste Atmosphäre, als Effi alleine im Schlitten saß und sich sicher fühlte. Die „dunklen Kronen“ (Z.20 ) stehen im Kontrast dazu und verstärken Effis Angst und scheinen sie zudem in der intimen Situation mit Crampas festzuhalten.
Jannik
Der von Theodor Fontane geschriebene Roman „Effi Briest“ wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Zwänge der Gesellschaft und die Wichtigkeit der Anerkennung dieser im 19. Jahrhundert
(-)
Effis Zweifel und Unsicherheit zeigt sich, weil sie „einen Augenblick unschlüssig“ (Z. 1) ist, als Crampas neben ihr in dem Schlitten Platz nimmt. Sie befürchtet vielleicht schon eine Affäre, wenn er jetzt einsteigt, was dieses kurze Zögern verursachen könnte. Allerdings halten diese Zweifel nicht lange, da sie „dann aber rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber“ (Z. 1-2) rückt. Crampas Klugheit und Wissen, wie er mit Frauen umgehen muss wird klar, als Fontane schreibt, dass all dies vielleicht missdeutet werden könne (vgl. Z. 4). Zudem bezeichnet er Crampas als „Frauenkenner“ (Z. 5) und stellt klar, dass Crampas besser weiß was er tut, als der Leser, da er von der Leserschaft erwartet, dass diese die Situation missdeuten, „Crampas selbst aber war zu sehr Frauenkenner“ (Z. 4-5). Er erkennt, „dass Effi nur tat, was, nach Lage der Sache, das einzig Richtige war“ (Z. 6-7). Außerdem zeigt dieses Zitat auch Crampas Erfahrungen mit Frauen. Da er die Situation richtig einschätzt. Jedoch könnte dies auch etwas über Effi aussagen. Sie ist so naiv, dass sie trotz der Bedenken Platz macht, da es „unmöglich für sie (ist), seine Gegenwart zu verbitten“ (Z. 7-8). Vielleicht ist sie zu höflich erzogen worden, um ihm dies abzuschlagen und dessen ist sich Crampas bewusst und nutzt seine Chance. Mit dem Schlitten fahren sie „dicht an dem Wasserlaufe“ (Z. 9) entlang. Da der Schlitten jederzeit in diesen Wasserlauf abrutschen könnte, da sie so nah daran fahren, könnte diese Situation eine Metapher für Gefahr sein. Es könnte bedeuten, dass die Beiden bald ihre Affäre eingehen und damit in großer Gefahr stehen. Die „dunklen Waldmassen“ (Z. 10) könnten zusammen mit dem Wasserlauf die Richtung der Schlitten bestimmen und somit die Unaufhaltsamkeit der Affäre zeigen. Durch das Adjektiv „dunkle“ wirkt die Situation auch nicht mehr friedlich, sondern eher bedrohlich, was etwas Schlechtes ahnen lässt. Da sie „den Weg (fahren), auf dem man in früher Nachmittagsstunde gekommen war“ (Z. 13-14) wird deutlich, dass es für Effi keinen Ausweg mehr aus der Affäre gibt. Innstettens Charakter wird in folgenden Zeilen deutlich. Zum einen sitzt er nicht neben seiner Frau und er wählt kurzfristig einen anderen Weg. Dies könnte seinen Eigensinn zeigen, er liebt Effi zwar, aber zeigt es nicht, wie zum Beispiel Crampas. Für Effi wird die Lage bedrückender, da der Weg „durch die dichte Waldmasse“ (Z. 18) führt, weshalb sie auch erschrickt. Der Wald könnte eine Metapher für die Affäre mit Crampas sein, welche ein Fehler ist, da sie von dem Weg mit „Luft und Licht“ (Z. 19), welcher er vorheriges Leben repräsentieren könnte, welches eigentlich immer glücklich war, kommt. Die Ausmaße dieses Fehlers werden mit „den dunklen Kronen“ (Z. 20), die sich über ihr „wölbten“ (Z. 20) verdeutlicht. Sie zeigen die bedrohliche Situation.