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Inhaltsverzeichnis

Effi Briest

Analyse Romananfang

Analyse Romananfang (Effi Briest) Der Romanauszug ˋEffi Briest ˋ geschrieben von Theodor Fontane wurde im Jahre 1894 erstmals veröffentlicht und thematisiert die gesellschaftlichen Verhältnisse im 19. Jahrhundert zurzeit des Bürgerlichen Realismus. Zu Beginn des Romanauszugs wird Effis Wohnort sehr detailliert beschrieben und bildhaft dargestellt. Diese Art und Weise, wie der Roman beginnt, beschrieben Effis Charakter und deuten den weiteren Verlauf des Romans voraus. Der Romananfang beginnt mit „ In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen (Z.2f.).Diese Schilderung stellt Effis Wohnort dar und deutet auf einen hohen gesellschaftlichen Familienstand hin, da sie in einem „ Herrenhaus“ (Z.3) leben. Weiterführend wird die Atmosphäre von Hohen-Cremmen durch eine Hyperbel „ heller Sonnenschein“ (Z.4) und einem Pleonasmus „mittagsstille Dorfstraße“(ebd.) näher erläutert. Aufgrund der Hyperbel „heller“(Z.4) wird die Kraft der Sonne hervorgehoben und in Verbindung mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“ (ebd.) gesetzt. Das Gefühl von einer friedlichen jedoch auch verlassenen Gegend und Geborgenheit werden durch diese Aspekte untermauert. Die Beschreibung von Effis Wohnort wird durch weitere Aspekte „ der Park- und Gartenseite… breiter Schatten“(Z.5f.) klarer vor Augen geführt. „[B]reiter Schatten“(ebd.) stellt einen Kontrast zum „helle[n] Sonnenschein“(ebd.) dar und ist antithetisch zu betrachten. Dieser Gegensatz ist auf Effis Leben und Charakter zurückzuführen, da sie im Laufe ihres Lebens Höhen und Tiefen erleben wird. Der „breite Schatten“ (ebd.) wirft „erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6f.) und später „hinaus auf ein großes in einer Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande… besetztes Rondell“(Z.7f.). Die Sonnenuhr an Effis Haus ist von großer Bedeutung, denn metaphorisch ist diese eine Vorausdeutung auf das Romanende. Effi stirbt später genau an dem Platz, wo die Sonnenuhr steht. Daher steht die Sonnenuhr für Effis Leben. In der weiteren Beschreibung wird ein „besetztes Rondell“(Z.9) mit „Canna indicia und Rhabarberstauden“ angeführt. Das Rondell im Garten steht ebenfalls metaphorisch betrachtet für Effis Leben, da ein Rondell ein Weg ist, welcher irgendwann als Kreis zusammenfließt jedoch mehrere Wege wieder aus dem Rondell hinausführen. „Besetzt“ (ebd.) steht für die „Canna indicia und Rhabarberstauden“(ebd.). Diese sind Symbole für Effis Naturverbundenheit. Somit lässt sich herausschließen, dass sie sehr abenteuerlustig und immer offen für neue Wege im Leben ist. Weiterführend ist „Einige zwanzig Schritte weiter… ganz in kleinblättrigem Efeu stehende…weiß gestrichene Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer“(Z.10ff.) zu erkennen. Die „Kirchhofsmauer“(Z.13) symbolisiert Geborgenheit und Schutz für Effi, denn sie lebt in einem verlassenen kleinen Dorf und neben ihrem Garten, befindet sich ein Friedhof mit Gräbern. Diese Lage neben einem Friedhof zu leben, verleiht ein Gefühl von Trauer, Ruhe und Angst. Effi jdoch scheint sich damit abzufinden und zeigt, dass sie zwei Seiten in ihrem Körper hat. Die „weiß gestrichene Eisentür [mit] kleinblättrigem Efeu“(ebd.) beschönigt die ganze Situation und verspricht Effi einen Eindruck von Geborgenheit und Schutz, trotz das Effis Garten durch eine „Eisentür“(ebd.), welche sehr schwer und gefesselt wirkt getrennt ist. Zudem wird der Friedhof durch einen „Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder vergoldeter Wetterhahn“(Z.14f.) gleichermaßen positiv dargestellt. Effi lebt neben wertvollen und bedeutsamen Gebäuden. Diese Schilderung ist mit ihrer familiären Situation zu vergleichen, denn sie selbst lebt ebenfalls in einer wohlhabenderen Familie und ist immer offen für was Neues, was durch „neuerdings“(ebd.) nochmal verdeutlicht wird. Sie fühlt sich daher sicher zu Hause und verdeutlicht ebenfalls ihren Mut und ihren Drang nach Entdeckungen und neuen Erfahrungen. Das Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Wohlgefühl wird durch „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(Z.15ff.) nochmal hervorgehoben. Von allen Seiten ist Effi geschützt. Das „Hufeisen“(ebd.) steht metaphorisch für einen beschützen Ort, in dem sie vor allen Gefahren behütet ist. Anführend wird der „Teich mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(Z.17f.) zur Beschreibung hinzugefügt. Der Teich steht metaphorisch für Gefahr aber auch für Freiheit. Effi jedoch liebt die Gefahr was durch das „angekettelte[m] Boot“(Z.18) hervorgehoben wird. Ein „angeketteltes Boot“ (ebd.) ist ein Symbol für Leichtigkeit, denn etwas „angekettletes“(ebd.) ist viel leichter zu lösen, als etwas angekettetes. Wie schon erwähnt ist Effi ein abenteuerlustiger Mensch und bevorzugt die Freiheit, denn in ihrem Garten dicht neben dem Teich befindet sich eine „Schaukel“(Z.19), deren „Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(Z.20). Diese Beschreibung ist ebenso eine Vorausdeutung auf Effis Charakter. Sie liebt es ins Weite zu schauen, und zeigt, dass sie in ihrer Kindheit Träume und Wünsche selbst erfassen will und viel Zeit auf der Schaukel verbracht hat, was an der „schief stehenden Balkenlage“(vgl.Z.21) nochmal deutlich wird. Zudem scheint die Schaukel sie durch Leben zu leiten, da sie mit „Händen und Füßen an je zwei Stricken hing“(vgl.Z.20). Effi hat sich auf der Schaukel auf ihr Leben konzentrieren können und sich nichts schöneres als frei zu sein, vorstellen können. Dafür braucht sie jedoch auch einen ruhigen Platz, welcher anhand der Beschreibung „die Schaukel versteckend“(Z.22) hinter „ein paar mächtige[n] alten Platanen deutlich wird. Sie steht metaphorisch gesehen zwischen Freiheit und Gefahr, denn „zwischen Teich und Rondell“(Z.21f.) steht die Schaukel. Dies deutet wiederholend auf Effis Charakter hin und lässt sich auf zwei Seiten ihres Körpers vorausdeuten. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Beschreibungen metaphorisch für Effis Leben und Charaktereigenschaften stehen. Anhand des hypotaktischen Satzbaus und der genau detaillierten Beschreibung werden ebenfalls ihre Wünsche und Anforderungen im Leben deutlich und somit auch die Vorausdeutung auf die spätere Handlung. Durch Pleonasmen werden ebenfalls Gefühle und die Atmosphäre in Hohen-Cremmen deutlich und lassen den Leser genau in die Umgebung hineinversetzen.

Inhaltsangabe Effi Briest

Effi Briest ist ein siebzehnjähriges Mädchen, welche aus adligem Hause stammt und in Hohen-Cremmen lebt. Sie soll, Geert Baron von Innstetten, einen 38jähriger Landrat aus Kessin, heiraten. Am Tag, als Baron von Innstetten um die Hand von Effi anhält, findet auch ihre Verlobungsfeier statt. Effis Mutter überzeugt sie davon, dass Baron von Innstetten eine gute Wahl ist, da er sowohl gesellschaftlich als auch finanziell gut aufgestellt ist.Zudem ist Baron von Innstetten ein ehrmaliger Verehrer der Mutter, weshalb Efiis Mutter ihn vieleicht auch gerne in die Familie aufnimmt, um ihm des Öftern zu begegnen. Nach ihrer Hochzeitsreise zieht Effi zu ihrem Ehemann nach Kessin um. Anfangs fühlt sie sich sehr wohl in der ihr neuen Stadt und freundet sich mit dem Apotheker Gieshübler an. Da Geert sehr ehrgeizig ist, besucht er viele Fürsten, die ihm bei seinem Aufstieg helfen sollen. Effi fühlt sich daher sehr einsam, jedoch leistet ihr der Hund Rollo Gesellschaft. Effi bringt im Sommer ihre Tochter Annie zur Welt. Familie Briest und Crampas freunden sich schnell an und haben ein harmonisches Verhältnis miteinander. Aufgrund Effis Einsamkeit baut sie eine intime Beziehung zu dem Major von Crampas auf. Innstetten findet eine neue Stellung in Berlin, weshalb die Familie umzieht. Effi fühlt sich sehr wohl in ihrer neuen Umgebung und kommt somit vom Major von Crampas davon. Einige Jahre später, während sie aufgrund von einer Unfähigkeit einem Stammeshalter zu gebären Kur ist, findet ihr Ehemann die Liebesbriefe von Major von Crampas, die er an Effi geschrieben hat.

Daraufhin fordert er den Major von Crampas zu einem Duell heraus, bei welchem Innstetten den Major erschießt. Effi wird sowohl von ihrem Ehemann und ihrer Tochter verlassen,als auch von ihren Eltern verbannt, da sie Schande über ihr Elternhaus bringt. Innstetten leidet unter der Trennung, da er sie liebt und sie nur verlässt, weil er von der Gesellschaft geächtet werden würde, wenn er sich das gefallen lassen würde, was folgen für seine Karriere hätte. Roswitha, ihre Haushälterin, bleibt mit ihr zusammen in Berlin zurück. Effi und ihre Tochter sehen sich nach drei Jahren wieder, da ihr Verhältnis sehr distanziert ist, erleidet Effi einen Zusammenbruch. Daraufhin zieht sie zu ihren Eltern zurück, während sie kurz vor ihrem Tod Innstetten vergibt.Jedoch stirbt Effi im Alter von 29 Jahren an Herzschmerz.

Vergleich der Inhaltsangaben Effi Briest

Wikipedia

1. Abschnitt

- alle wichtigen Infos gegeben

- kurz, knapp, sachlich und nachvollziehbar

2. Abschnitt

- die Freunschaft zwischen Effi und Gieshübler ist wichtig

- Rest zu detailliert beschrieben

3./4./5./6. Abschnitt

- zu detaillierte Beschreibungen von Effis und Crampas/Innstettens Gefühlen und Ereignissen

- direkte Rede

Insgesamt sind alle wichtigen Informationen gegeben, jedoch werden diese zu spezifisch beschrieben, sodass man für eine Inhaltsangabe zu viel von dem Roman erfährt. Die Länge ist zu viel, sodass ich keinen Wiederholungsbedarf habe, mir den Text öfters durchzulesen.

Wortwuchs

- Einleitungssatz gehört nicht in eine Inhaltsangabe

- Intention des Autors und Bewertung über den Text sind ebenfalls überflüssig

- zu knapp geschrieben

- es fehlen viele wichtige und bedeutsame Fakten

- Zeitform Präteritum wird benutzt

- gefühlslos, Verständnis, Gefühle der Protagonisten werden nicht deutlich

Nicht empfehlenswert, regt nicht nochmal zu lesen an

Dieter Wunderlich

- Unstrukturiert, unsachlich

- Es fehlen viele wichtige und bedeutsame Informationen, dafür werden unwichtige Aspekte zu detailliert beschrieben

- Verwendung von direkter Rede

- Ganze Textpassagen werden mit einbezogen und kurz zusammengefasst

- Nicht alles entspricht dem, was im Buch steht (Stellt sich krank…)

- Zu lang

- Zu viel Gefühlsbeschreibung

Ich persönlich kann die IA nicht empfehlen, da der Leser falsche FAkten und zu wenig Informationen über den Roman erfährt. Zudem wird gegen einige Merkmale einer IA verstoßen

Deutsch-Online 1

- sachlich, jedoch unstrukturiert

- wichtige Informationen werden zu oberflächlich dargestellt

- im Präsens geschrieben

Deutsch-Online 2

- sehr detailliert

- alle wichtigen Aspekte vorhanden

- unstrukturiert

- sachlich

- Ausdrucksschwierigkeiten

- sprachlichr Fehler

- wichtige Informationen zu Beginn des Dramas fehlen


Mögliche Intentionen des Romans

Lorena & Alina

- Situation der Frauen in der damaligen Zeit (Vormundschaft nur repräsentative Aufgaben, Abhängig von der Ehe)

- Bedeutung der Ehe ( Gesellschaftliche Stellung)

- Kritik an der Gesellschaft und den geltenden Konventionen

- Abhängigkeit von der Gesellschaft (z.B. Ehebruch)

- „Heiratspolitik im 19. Jahrhundert ( Zwang, Kontrolle der Eltern)


Analyse Effi Briest (S.114 Z.10- S.115 Z.16)

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896 veröffentlicht und thematisiert zurzeit des poetischen Realismus die gesellschaftlichen Zwänge und deren Folgen am Ende des 19. Jahrhunderts.

Effi heiratet, auf Wunsch ihrer Mutter, den 21 Jahre älteren Baron von Innstetten und zieht zusammen mit ihm nach Kessin, wo sie sich jedoch sehr einsam und verlassen fühlt. Hund Rollo, welcher ihr die nötige Aufmerksamkeit schenkt und Crampas, welcher ebenfalls mit seiner Familie in Kessin lebt, baut ein sehr gutes Verhältnis zu Effi auf. Im Gegensatz zu Innstetten, welcher aufgrund seiner beruflichen Karriere sehr viel unterwegs ist, verbringt Crampas sehr viel Zeit mit ihr. Eine Beschäftigung von Effi und Crampas ist das Ausreiten, wobei sie sich und insbesondere Crampas Effi näher kommt. Er versucht sie durch Annäherungsversuche zu verführen, woraus im späteren Verlauf eine Affäre entsteht. Später in Berlin erfährt Innstetten durch Liebesbriefe von Crampas von der Affäre, woraufhin er ihn zu einem Duell herausfordert und ihn dabei erschießt. Effi wird von ihrem Ehemann verlassen und wohnt alleine mit Hund Rollo in einer kleinen Wohnung, ohne jeglichen Kontakt zu ihrer Tochter Annie. Zudem wird sie von ihrer Familie und der Gesellschaft abgelehnt, woraufhin sie todkrank wird und ihre Familie sie dann doch aufnimmt. Im Alter von 29 stirbt sie jedoch.

In der vorliegenden Textstelle befinden sich Crampas und Effi „wie gewöhnlich“( S.114 Z. 10) bei einem Ritt „durch die Plantage“(Z.10). Die Betonung des Satzes liegt auf „gewöhnlich“ (ebd.) und zeigt, dass der Ausritt mit Crampas etwas Alltägliches ist. Sie reitet mit ihm „durch die Plantage“ (ebd.), was Effi sehr gefällt, da die raue Dünenlandschaft ihr ein Gefühl von Schutz und Action verleiht ,da sie es mag neue Dinge zu erleben, was sich auch auf ihre Kindheit zurückführen lässt. Denn in ihrem alten Heimatort Hohen- Cremmen befindet sich ein Teich mit angeketteltem Boot. Diese Schilderung beschreibt ebenfalls ihren abenteuerfreudigen Charakter. „Rollo […] vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse.“( Z. 10f.). In dieser Textstelle hat Rollo aufgrund der Beschreibung „wieder voraus“(ebd.) eine schützende Rolle. Rollo möchte Effi auf jenem Weg beschützen und begleiten. Hinter „Crampas und Effi, dann Kruse (ebd.). Kruse ist einer von Innstettens Kutschern, welcher Effi zu jeder Zeit zur Seite steht. Durch die Konjunktion „dann“(ebd.) wird deutlich, dass er die Situation genau im Blick hat, um Innstetten detailliert von ihren Ausflügen zu berichten. „Knut fehlte“(Z. 11f.) ist eine Vorausdeutung auf die entstehende Affäre, da die Hälfte der Aufpasser für Effi fehlen und sie nicht genau unter Beobachtung stehen. Effi zeigt Interesse an Knut, indem sie Crampas fragt „Wo haben die Knut gelassen?“(Z. 13). Sie scheint besorgt zu sein, da gewöhnlich immer beide Aufpasser dabei sind. Im weiterführenden Dialog, welcher zeitdeckend einzuordnen ist, folgt mit der Antwort von Crampas „Er hat einen Ziegenpeter“(Z. 14). Ziegenpeter ist eine Krankheit, die die Infektionskrankheit Mumps bezeichnet. Effis Reaktion folgt mit einer ironischen Anmerkung „Merkwürdig“(Z. 15). Somit bringt sie auf indirekte Weise rüber, dass sie sich über Knut lustig macht, aber sich auch gegenüber Crampas unterhalten und geborgen fühlt. Diese Gefühle führt sie auch im Weiteren durch „Eigentlich sah er schon immer so aus“(Z. 15f.) fort. Auch dabei wird deutlich, wie vertraut und offen sie zu Crampas ist. Crampas nähert sich ebenfalls Effi an und stimmt ihr mit seiner Aussage „Sehr richtig“(Z. 17) zu. Jedoch versucht er ernst zu wirken, indem er „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht.“(Z. 17f.) antwortet. Er möchte Effi im ironischen Sinne nur beschützen und ihr vor Augen führen, dass sie im Mittelpunkt für ihn steht und alles Andere um sie herum, unwichtig ist. Zudem tätigt er einen weiteren Annäherungsversuch um sie zu verführen, indem er erwähnt, „Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“(Z. 18). Er möchte sie davon lösen, weiterhin über Knut nachzudenken, sondern auf den Ausritt mit Crampas zu konzentrieren. Effi jedoch antwortet mit einem sehr selbstbewusstem „Glaub ich nicht“(Z. 20). Dies verdeutlicht, dass Effi an ihrer Meinung festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt. Daraufhin kontert Crampas jedoch schmeichelnd mit „Junge Frauen glauben vieles nicht“(Z. 21). Crampas hebt diese Aussage mit „Junge Frauen“(ebd.) hervor, indem er Effi als Erwachsen ansieht. Effi fühlt sich sehr geschmeichelt von dieser Aussage, da Innstetten sie als kleines Mädchen bezeichnet, welches als Ehefrau eine Beleidigung ist. Das ihr das gefällt wirdwiederholt in der nächsten Aussage von Effi deutlich “Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“(Z. 21f.), denn sie weiß genau, was Crampas über sie denkt, stellt dies jedoch ironisch und bewusst doof gestellt dar. Ab diesem Moment steigert sich die ganze Situation zwischen Effi und Crampas und sie beginnen mehr miteinander zu flirten, denn „An meine Adresse“(Z. 24), bedeutet so viel wie ` Meinst du mich`? Crampas versucht sich verführerisch Effi zu nähern und baut eine Spannung auf, die Effi dazu verleiht mit „Nein“(Z. 25) zu antworten. Mit dieser Antwort wird die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau zu dieser Zeit deutlich, denn sie fühlt sich gezwungen „nein“(ebd.) zu sagen, aufgrund der gesellschaftlichen Situation. Sie sagt dies um Crampas anzustacheln, was er auch weiß und antwortet mit einem „Schade“(Z. 26), welches den Willen zu Effi noch deutlicher vor Augen führt. Er ist sehr von ihr besessen und liebt diese Art von Unterhaltung, welche ihm zeigt, dass sich beide füreinander interessieren. Effi ist sehr von seiner Antwort „Schade“(ebd.) geprägt und ist der Ansicht, dass „dies Schade Sie kleidet“(Z. 27) was ihre Gefühle zu Crampas nochmal verdeutlicht. Darüber hinaus hält sie es für ganz in Ordnung, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machen würde (vgl. Z. 28f.). Mit dieser Aussage tätigt sie einen Auswich, um Crampas Gefühle für Effi zu untermauern. Crampas antwortet jedoch direkt mit einem „So weit will ich nicht gehen“(Z. 30). Damit stellt er trotz seiner Gefühle zu Effi klar, dass er weiß das sie in einer Ehe mit Innstetten ist und ihr nicht zu nahe treten möchte. In der Realität würde er sie jedoch liebend gerne für sich gewinnen und das wird durch seine weitere Aussage „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“(Z. 30f.). Damit bringt er zum Ausdruck, dass beide von ihrer Liebe wissen, es jedoch nicht direkt zugeben wollen. Crampas erwähnt, dass „Gedanken und Wünsche[…] zollfrei [sind]“(Z. 31f.). Mit dieser Metapher macht er Effi ein Kompliment und gibt ihr die freie Wahl sich zu entscheiden. Effi unterscheidet zwischen Gedanken und Wünschen, denn für sie sind „Gedanken in der Regel etwas, das noch im Hintergrund liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“(Z. 34f.). Damit zeigt sie, dass es Crampas Wunsch ist, Effi für sich zu gewinnen. Mit dieser Aussage hat sie Crampas Gedanken genau auf den Punkt gebracht, was ihm unangenehm ist „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“(Z. 37) . Dieser Widerspruch führt Crampas Gefühle zu Effi genau vor Augen. Er ist erstaunt von ihrer Aussage, denn er besteht auf eine Nähe zu ihr. Effi macht sich jedoch nichts daraus, denn ihr gefällt das Gefühl, dass sie jemand toll findet und antwortet mit „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind“ Mit der Interjektion „Ach“(ebd.) wird ihre Empathie zu Crampas deutlich, da sie sein genaues Empfinden für sie weiß. Zudem zeigen die Auslassungspunkte und das Repetition „Sie sind…“(ebd.) eine gewisse Behaglichkeit und Vorsicht gegenüber Crampas. Er beendet Effis Satz mit einem deutlichen „Narr“(Z. 39), was Effi zeigen soll, dass sie seine Begierde nicht erkennen würde. Sie wiederspricht Crampas mit einem deutlichen „Nein. Auch darin übertreiben sie wieder“(Z. 40). Mit der Hyperbel wird ihr Selbstbewusstsein nochmal hervorgehoben und zeigt das Effi sich von Crampas nicht einkriegen lässt. Effi verneint weiterhin ihre Aussage, indem sie ihn als „etwas anderes“(Z. 40f.) bezeichnet und beschreibt dies mit Worten aus ihrem alten Heimatdorf „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn…“(Z. 41f.). In dieser Situation jedoch sagt sie. „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig.“(S.115 Z. 2f.). Auffällig in diesem beiden Aussagen ist, dass die erste Aussage im Konjunktiv geschrieben wird und die zweite im Imperativ. Dieser Tempus Wechsel deutet auf die Sicht Effis zu Crampas, da sie ihn zur damaligen Zeit in Hohen-Cremmen als Negativ betrachtet hätte. Jedoch lebt sie jetzt in Kessin und bezeichnet ihn jetzt als positiv. Außerdem ist zu erwähnen, dass „das Eitelste“(ebd.) , ein Superlativ die Zuspitzung und gewisse Kritik an Crampas Verhalten darstellt. Die Eitelkeit stellt für Effi eine negative Sicht zu Crampas dar, da er sich einbildet, sie küssen zu können nur weil Effi „Lippe“(ebd.) erwähnt. Besonders wird die dargestellte Kritik jedoch durch die Gegenüberstellung Crampas dem „Husarenfähnrich von achtzehn“(ebd.) und dem „Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“(ebd.) deutlich. Sie verjüngt ihn und macht ihm ein Kompliment. Dadurch wird ihr großes Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit wieder bewiesen . Crampas bemerkt gar nicht, dass sie ihn älter darstellt und und spricht ihr mit „. . . Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen, -küss die Hand.“(Z. 4f.) zu . Die Auslassungspunkte zeigen Crampas doch vorhandene Skepsis gegenüber Effi, jedoch kann er ihr nicht wiederstehen und versucht durch leichtsinnige Erkenntnisse „zwei Jahre“(ebd.) sich selbst zu retten. Er verzeiht Effi mit der Äußerung „küss die Hand“(ebd.). Er ist von ihr gerührt und wiederholt sich aufgrund dessen mit „Ja, küss die Hand“(Z. 6). Der Wille der beiden ist deutlich zu erkennen. Auch kommen sie sich immer näher und genießen den Gedanken sich einen Kuss auf die Hand geben zu können. Effi willigt ihre Gedanken nochmal mit „Das ist so recht das Wort, das für Sie passt“(Z. 6) ein. Sie vergleicht Crampas mit „Wiener[n]“(Z. 7), die sie in Karlsbad vor vier Jahren kennen gelernt hat (vgl. Z. 7ff.). Wiener sind edles Volk, jedoch hat sie diese nicht gut in Erinnerung, da sie „[ihr] vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“(Z. 8f.). Damit sagt sie aus, dass sie in ihren jungen Jahren aufgrund ihrer kindlichen Figur, ausgelacht wurde. Dies ist ebenfalls ein Zeichen für ihre werdende Affäre, da sie den Mut hat ihm von ihrer Kindheit zu erzählen und offen darüber reden kann. Sie hat vieles in Erinnerung behalten, was sie deutlich mit „Was ich da alles gehört habe!“(Z. 9) und dem Ausrufezeichen am Enden der Aussage bekräftigt. Crampas setzt Effis Aussage mit „Gewiss nicht mehr als recht war“(Z. 10) entgegen, wodurch eine leichte Eifersucht in Crampas deutlich wird. Effi entgegnet ihm wieder mal mit „ Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(Z. 11f.), was untermauert, dass ihre Ansicht nicht nur auf die Wiener basiert, sondern auch auf die Anspielungen Crampas. Damit hebt sie erneut ihren Stolz auf beginnt jedoch abrupt einen Themawechsel „Aber sehen Sie da die Bojen, wie die schwimmen und tanzen. Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen.“(Z. 12f.). Effi kommt auf ihren naturverbundenen Charakter zurück und ist ganz begeistert von der Landschaft. Zudem personifiziert sie die Bojen, welche „schwimmen und tanzen“(ebd.) können. Sie genießt diese Aussicht, bei der ihr auffällt, dass„die kleinen roten Fahnen“(ebd.) eingezogen sind. Rot ist die Farbe der Gefahr und ist ebenfalls auf ihren Charakter zurückzuführen, denn sie liebt die Gefahr. Das sie Fahnen „eingezogen [sind]“(ebd.) zeigt, das Effi und Crampas ebenfalls in ihrer Affäre nicht gefahrlos sind, was eine Vorausdeutung auf die folgende Geschichte ist. Sie beginnt zu erzählen, dass „Immer, wenn [sie] diesen Sommer, die paar Mal[…], die roten Fahnen sah, sagt ‘sie ihr: da liegt Vineta, da muss es liegen, da sind die Turmspitzen…“(Z. 13ff.). Effi hat Verlangen nach Vineta und möchte diesen Ort besuchen. Jedoch ist diese Stadt zerfallen, welcher ein Bezug auf das Ende des Romans nimmt. Effi möchte mit Crampas in dieser Stadt sterben. Sie fühlt sich sehr zu dieser Stadt hingezogen, ist sich der zukünftigen Gefahr jedoch nicht bewusst genug um zu erkennen, was passieren würde. Da es sich bei dieser Textstelle um einen Dialog handelt, wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten handelt. Die Beziehung bzw. Affäre zwischen Crampas und Effi werden durch den ironischen Sprachstil, Methapern und Hyperbeln sehr stark verdeutlicht. Besonders in Bezug auf Effis Aussprache, werden ihr Stolz und das Selbstbewusstsein klar zum Ausdruck gebracht. Der Tempus Wechsel innerhalb einer Aussage einer Person macht ebenfalls den Verlauf und Vorausdeutung der Affäre deutlich. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr wichtige Stelle für den Roman ist, weil hier die gesellschaftliche Stellung und Wertung deutlich wird. Bezogen auf den weiteren Verlauf des Dramas, deutet der Dialog den weiteren Verlauf der Geschichte.


Hallo Alina, Dein Einleitungssatz ist gut gelungen, jedoch könntest du das Ende, was ich markiert habe, mit dem Anfang verknüpfen. Außerdem musst du öfter auf deinen Satzbau achten. Eventuell hilft es dir, wenn du dir nach deiner Analyse noch einmal etwas Zeit nimmst, um deinen Text noch einmal durch zu lesen und zu überarbeiten. Desweitern beschreibst du die Plantage als ein Symbol für Schutz und schreibst im nächsten Satz, dass das angekettelte Boot ebenfalls ein Symbol für 'Gefahr' ist. Dies musst du noch einmal überarbeiten. Ebenfalls versteh ich nicht ganz, warum die Aussage, dass junge Frauen vieles nicht glauben, eine Gefahr für Effi darstellen soll. Ich denke eher, dass er Effi mit der Anrede 'junge Frauen' schmeicheln möchte. Bei den anderen Sätzen, die ich markiert habe, habe ich eine Bemerkung daneben geschrieben, sodass du diese ebenfalls noch überarbeiten kannst.

So könnte der Schluss aussehen:

Die Textstelle lebt vom spannungsreichen Gegenüber prägender gesellschaftlicher Konventionen und dem (unterschiedlich großen) Verlangen der beiden Gesprächspartner nach gegenseitiger Nähe. Im Dialog offenbaren sich sowohl Crampas' eindeutige Absichten als auch Effis Neugier und Bereitschaft zu einem Abenteuer. Sprachlich-formal werden diese Aspekte unterstützt u.a. durch auffällige Interpunktion, bedeutsame Metaphern, Ironie sowie den Dialog-Stil. Der Flirt der beiden Protagonisten bildet einen Grundstein der späteren Affäre.


Epische Gestaltungsmittel Raum- und Zeitgestaltung, Syntax und Erzählperspektive

Im vorliegenden Textauszug lassen sich die vier spezifisch epischen Gestaltungselemente wie folgt deuten. Beginnend mit der Zeitgestaltung lässt sich zunächst eine zeitdeckende Schreibweise erkennen, da der Erzähler eine Reaktion beschreibt die zeitgleich in der Realität mit dem Lesen übereinstimmt. (Z. 1f.). Darauf folgend beginnt eine Zeitdehnung einleitend mit „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Zudem erzählt der Erzähler über Crampas‘ Charakter und über Effis Sicht. Der Rest der Textstelle ist zeitraffend verfasst, da die Erzählte Zeit länger ist, als die Erzähl Zeit. Diese Art von Textgestaltung im Hinblick auf die Zeit wirkt hektisch, bedrückend und unsicher, da Effi sich zu Beginn sehr unsicher und eingeengt fühlt, als Crampas sich zu ihr auf den Schlitten setzten möchte. (Z 1f.). Im Verlauf der Geschichte wird die Situation hektischer, da sich die Umgebung verändert und viele Situationen zwischen Crampas Innstetten und Effi geschehen.

Die Raumgestaltung verändert sich ebenfalls. Zunächst befindet Effi sich mit Crampas auf einem Schlitten in den Plantagen. Folgend wird der Raum immer dichter „immer dicht an dem Wasserlaufe hin, an dessen anderem Ufer dunkle Wassermassen aufragten“(Z. 9f.). Der Raum wird nicht nur enger sondern auch dunkler, woraufhin Effi sich immer unwohler fühlt. Später „wählt Innstetten einen schmaleren Weg aus (vgl. Z. 16) „in mitten durch die dichte Waldmasse“(Z. 17f.) und durch „dunkle Kronen“(Z. 20), welche sich wölben. Diese Steigerung der Raumverengung lässt sich daher genau auf Effis eingegengeten Gefühle zurückführen.

Bezüglich des Syntax, zeigt sich ein klarer hypotaktischer Satzbau, aufgrund von Aneinanderreihungen von Haupt- und Nebensätzen. Diese Schreibweise wirkt sehr überfordernd und hektisch und lässt sich auf folgende Textstelle übertragen: „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht, und im selben Augenblicke, wo sein Schlitten die Bohlenbrücke passierte, bog er, statt[…]hindurchführte“(Z. 14-18).

Das auktoriale Erzählverhalten wird deutlich, indem er der Handlung konstant folgen kann, allwissend ist und in die Gedanken von Crampas hineinsehen kann, „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Auch beschreibt der auktoriale Erzähler das Verhalten, die Gedanken und Gefühle Effis und Innstettens. „Effi war einen Augenblick unschlüssig“(Z. 1), „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht…“(Z. 14f.)

Feedback von Maike: Hallo Alina, was mir an deiner Hausaufgabe gut gefällt, ist, dass du direkt Zitate zur Raum- und Zeitgestaltung aufgelistet hast. Und auch deine Aussagen zum Syntax und Erzählverhalten hast du belegt. Jedoch hättest du bei der Raumgestaltung mehr darauf eingehen können, wie sehr Effi eingeengt wird und, dass es sehr deutlich wird, dadurch dass sie von allen Seiten eingeengt wird (dies wird bei deinem Text nicht so klar).


Figurenvergleich Innstetten und Woyzeck

Folgende Vergleichsaspekte und Unterschiede lassen sich zwischen dem Protagonisten Woyzeck des Dramas "Woyzeck"und dem Protagonisten Innstetten aus dem Roman „Effi Briest“ herausfinden. Im Hinblick auf den gesellschaftlichen Stand sind große Unterschiede zu erkennen. Woyzeck ist ein armer Mensch und gehört der unteren Gesellschaftsschicht an. Das liegt daran, dass die Figur am Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden wurde und sehr viel arbeiten musste, um seine Familie zu ernähren und gesund zu halten. Woyzeck selbst ist im Drama ein armer Soldat und arbeitet zusätzlich noch für andere Menschen.(5.Szene) Der Verdienst eines Soldaten zu dieser Zeit war jedoch sehr gering, weshalb er unter ärmlichen Verhältnissen lebte. Innstetten dagegen ist eine reiche Figur und arbeitet als Landrat mit hohem Verdienst. Der Roman wurde Ende des 19. Jahrhunderts verfasst, indem der gesellschaftliche Status das Gegenteil zum Ende des 19. Jahrhunderts zeigt. Innstetten lebt in einer frischen Ehe mit seiner jungen Frau namens Effi, hat jedoch nur Augen für seine berufliche Karriere, als Minister in Berlin. Da er als Landerat jedoch viel Geld verdient leben er und seine Frau sehr wohlhabend (2.Kapitel).

Ein weiterer Unterschied ist das Verhältnis zur Liebe seiner Frau bzw. Freundin. Woyzeck ist mit Marie verlobt und hat ein uneheliches Kind mit ihr. Er schuftet viel und tut alles für seine Familie um sein Kind und insbesondere seine Verlobte glücklich zu machen (4.Szene). Er kämpft um seine Liebe im Gegensatz zu Innstetten. Er konzentriert sich eher auf die gesellschaftlichen Erwartungen, um als etwas Besonderes dazustehen. Für ihn ist die Liebe eher zweitrangig, was an Effi sehr deutlich wird, da sie sich einsam und verlassen fühlt (Kapitel 17). Innstetten hat eine andere Wahrnehmung von Liebe als Woyzeck, denn aufgrund seiner beruflichen Karriere denkt er nicht über die Auswirkungen seiner Ehe nach.

Jedoch zeigen sich auch Gemeinsamkeiten die sich jedoch unterschiedlich auffassen lassen. Beide Protagonisten werden von ihren Frauen betrogen. Marie betrügt Woyzeck mit einem Tambourmajor, aufgrund des gesellschaftlichen Standes(12. Szene). Der Tambourmajor ist ein wohlhabender und gern gesehen, junger Bursche und beeindruckt Marie mit seinem gesellschaftlichen Stand, welcher sehr hoch ist, woraufhin sie eine Affäre mit ihm beginnt(6. Szene). Effi lässt sich auf eine Affäre mit Landwehrbezirkskommandeur Crampas ein. Grund dafür ist Effis Einsamkeit, da sie von ihrem Mann zurückgelassen und missachtet wird. Sie ist jedoch noch sehr jung und braucht das Gefühl von Liebe und Nähe. Diese gibt Crampas ihr und sie lässt sich ebenfalls auf eine Affäre ein (17. Kapitel). Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass beide Protagonisten Mörder sind. Aufgrund das beide von den Affären ihrer Frauen erfahren, sind sie zutiefst enttäuscht und sauer, dass Innstetten dazu verleitet, ein Duell mit Crampas einzugehen und ihn dabei,aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen umbringt (27. Kapitel). Somit geht er der Situation jedoch nicht aus dem Weg, da Effi die eigentliche Schuldige ist, die ihren Ehemann betrpgt. Crampas ist nur ein guter bekannter von Innstetten und hat somit nicht so enge Verhältnisse wie mit er mit Effi hat. Woyzeck dagegen tötete seine große Liebe, da er die Affäre zwischen dem Tambourmajor und Marie nicht mehr ertragen konnte und somit der gesamten Situation aus dem Weg geht (20. Szene). Innstetten sowie Woyzeck sind sehr arbeitsfreudig, jedoch aus verschiedenen Gründen. Woyzeck geht als Soldat viel arbeiten und arbeitet zusätzlich für andere Menschen um sich so viel Geld viel möglich zu verdienen, damit er seine Familie ernähren kann (8. Szene). Damals bekam man für seinen Fleiß nur geringen Preis. Innstetten dagegen hatte einen sehr guten Job als Landrat und verdiente sehr viel Geld. Seine Motivation jedoch bestand nicht daraus für seine Ehefrau zu arbeiten und sich ein schönes Leben mit ihr zu machen, sondern um Karriere als Landesminister zu machen und nach Berlin versetzt zu werden, um seinen gesellschaftlichen Status zu erhöhen, damit alle Menschen begeistert von ihm sind und ihn als etwas Besonderes betrachten (21. Kapitel).

Zusammengefasst sind Woyzeck und Innstetten trotz ihrer vielen Gemeinsamkeiten sehr unterschiedlich. Woyzeck zieht die familiären Verhältnisse in den Vordergrund während Innstetten nur nach sich selbst schaut um seinen gesellschaftlichen Status zu puschen. Er vernachlässigt seine Familie, was am Ende zu einem Problem wird.

Kommentar von Diana: Ich find dein Text insgesamt gut gelungen, da du alle wichtigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten nennst und auch erläuterst. Außerdem führst du gute Textbelege an und auch dein Schluss fasst dein Ergebnis und das Wesentliche gut zusammen. Ich hätte als Verbesserungsvorschlag nur, dass du einmal in deinem Einleitungssatz schreibt, dass Woyzeck aus dem Drama ,,Woyzeck" kommt, da es in deinem Einleitungssatz so klingt, als würde Woyzeck eine Figur aus ,,Effi Briest sein". Ansonsten verstehe ich nur eine Stelle in deinem Text nicht, wo du schreibst ,,Denn Effi ist es selbst überlassen zu fordern bzw. [...]". Das solltest du eventuell nur umformulieren. Ansonsten ist dir dein Text gut gelungen.


Merkmale des poetischen Realismus

Luisa & Alina Der poetische Realismus, welcher als epochenunabhängige literarische Darstellungsweise bekannt ist, ist dem Zeitraum zwischen 1848 und 1890 einzuordnen, beendet somit die Epoche der Romantik und leitet den Naturalismus ein. Nach dem poetischen Realismus folgt die Epoche des Vormärzes. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Entwicklung war die Industrialisierung, da viele Bürger arbeitslos wurden, was zur Folge hatte, dass ein Großteil der Bevölkerung unzufrieden war. Zudem war die Religion ebenfalls prägend für den Realimus, da der Mensch lernen sollte an sich zu glauben und sein Leben zu leben. Diese optimistische Haltung wurde durch die Industrielle Revolution nochmal bestärkt.

Auch der "bürgerliche Realismus" ist der deutschen Literaturgeschichten zuzuordnen und zwischen 1850 und 1899 datiert. Der Realismus ist für seine realitätsgetreue und künstlerische Darstellung angesehen und somit auch den Roman des 19. Jahrhunderts prägte. Die künstlerische Darstellung wird durch die metaphorische, ironische und poetische Sprache deutlich. Die Autoren des Realismus versuchen die Umgebung objektiv wiederzugeben, was durch die auktoriale Erzählperspektive und erkennbar wird.


Theodor Fontane, der Autor des Romans Effi Briest, welcher zum Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist ein Beispiel der künstlerischen und realitätsgetreuen Darstellung des Realismus. Da er von 1818 bis 1898 lebte, kritisiert er mit seinem Roman die Missstände der Gesellschaft und deren Konventionen .In seinem Werk erzählt er realitätsnah von dem Leben Effis und dessen verhängnisvollen Ende. Die Realität spiegelt sich in Situationen, wie zum Beispiel der Affäre zwischen Effi und Crampas wieder, da diese relativ detailliert und alltäglich beschrieben wird. Zudem sind Effis Gefühle der Wirklichkeit entsprechend, aufgrund der nachvollziehbaren Situation, da Effi sehr jung ist und ihr in ihrer Ehe das Gefühl von Liebe und Zuneigung fehlt. Die poetische und metaphorische Sprache verdeutlicht die fortlaufenden Lebensumstände Effis.

Kommentar von Nina H.: Euer Text ist euch überwiegend sehr gut gelungen. Besonders die Stelle, an der ihr einen Bezug zwischen dem Roman und der Epoche herstellt, ist sehr verständlich und gut erläutert. Dem könntet ihr jedoch noch hinzufügen, dass der Roman von einem auktorialen Erzählverhalten und Ironie geprägt ist, was typische Merkmale für den poetischen Realismus sind.


Stellungnahme Websites

Website: Beim lesen der Website ist mir direkt aufgefallen, dass die verschiedenen Themen in Abschnitte mit entsprechender Überschrift gegliedert sind, was ich sehr gut finde, da man sich einen direkten Überblick verschaffen kann und man nicht den ganzen Text lesen muss, wenn man sich beispielsweise nur über den historischen Hintergrund informieren möchte. Was ich ebenfalls gelungen finde ist, dass die gegebenen Informationen kurz und knapp gehalten sind und somit nur das Wichtigste an den Leser weitergegeben wird, was man sich gut merken kann. Anhand von vorhandenen Zitaten und Beispielen werden Erläuterungen nochmal deutlicher, was ich auch sehr vorteilhaft zum verinnerlichen finde. Beim durchstöbern der Website ist mir jedoch aufgefallen, dass sich keinen direkten Autor bzw. Impressum finden lies, was ich merkwürdig finde. Zudem ist es eigentlich üblich, dass eine Einleitung vorhanden ist, die dich über die Website informiert. Zudem sind mir widersprüchliche Infos im Bezug auf die Gesellschaftskritik aufgefallen und das teilweise sehr wertend geschrieben wurde. Im Allgemeinen kann ich die Website jedoch empfehlen, wenn man sich einen kurzen Überblick über die Epoche „poetischer Realismus“ verschaffen möchte.

Video: Das Video gefällt mir persönlich sehr gut, denn schon zu Beginn des Videos wird das Publikum direkt angesprochen, was dazu verleitet zuzuhören. Zudem ist die Stimme der Sprecherin klar und deutlich, sodass man alles sehr gut verstehen kann. Die grafische Darstellung in Form von Zeichnungen und Schlagworten, finde ich ebenfalls sehr gut, da man sich anhand dessen einen bildlichen Überblick verschaffen kann. Das dieses Video Untertitel beinhaltet finde ich auch super, da auch an die Menschen geachtet wird, die taubstumm sind und somit trotzdem die Gelegenheit bekommen, anhand von Videos zu lernen. Zudem finde ich es sehr gut das viele Beispiele gegeben werden und detailliert gesprochen wird. Die Struktur und Länge des Videos finde ich auch sehr gut angepasst. Man hat es geschafft in 4,5 Minuten alles wichtige von der Historie ausgehend darzustellen. Strukturell ist mir aufgefallen, dass eine Spannungskurve vorhanden ist , da zu Beginn der historische Teil gezeigt wird und sich in der Mitte des Videos der Höhepunkt befindet, in der das Wichtigste erläutert wird. Zum Ende hin sinkt die Spannung, indem mehrere Autoren vorgestellt werden, was sehr klug ist, da man am Ende eines Videos eh nicht mehr mit 100%iger Konzentration zuhört. Bezogen auf die Bewertung wurde das Video größtenteils positiv und hat auch viele Abonnenten. Ich kann das Lernvideo auf jeden Fall weiterempfehlen und würde mir es auch noch 1000 mal angucken.


Berichtigung Klausur

Der Roman „Effi Briest“, geschrieben von Theodor Fontane, wurde zur Zeit des poetischen Realismus am Ende des 19. Jahrhunderts zwischen 1894 und 1895 veröffentlicht und thematisiert die Zerstörung eines Individuums durch gesellschaftliche Konventionen. Effi fühlt sich in ihrer Heimat Kessin nicht mehr wohl, weshalb sie beschließt sich in Berlin eine neue Wohnung zu suchen. Begleitet wird sie von ihrer Tochter Annie und deren Kindermädchen Roswitha. Effi findet eine Wohnung in Berlin und zieht somit einen neuen Lebensabschnitt für sich selbst. Innstetten ist diesmal mit Effis Entscheidung zufrieden und zieht zu ihr. Effi fühlt sich viel wohler in Berlin und zudem verbringen Innstetten und Effi viel mehr Zeit miteinander. Sie entscheiden sich für einen Urlaub zu zweit auf Rügen, den sie gemeinsam genießen. Nach dem Urlaub holt Effi ihre Tochter bei ihren Eltern in Hohen- Cremmen ab und beschließt, aus dem Grund, dass Innstetten wieder zurück nach Berlin muss, für ein paar Tage in ihrer Heimat zu bleiben, um ihre Eltern zu besuchen. Um diese Szene handelt es sich auch im vorliegenden Textauszug. Effi fühlt sich in dieser Zeit sehr wohl zu Hause, jedoch bemerken ihre Eltern ein seltsames Verhalten Effis in Bezug auf ihre Ehe und ihr persönliches Verhalten. Später in Berlin beschließt sie für ein paar Wochen nach Ems in Kur zu gehen. Währenddessen erfährt Innstetten von der Affäre zwischen Crampas und Effi, woraufhin er Crampas zu einem Duell herausfordert und ihn dabei tötet. Effi bekommt die Nachricht, dass sie Annie und Innstetten nicht mehr sehen darf und ihre Eltern ihr ebenfalls verbieten, nach Hause zu kommen. Somit zieht sie aus der Wohnung in Berlin aus und findet eine kleine Pension, in der sie alleine lebt. Die Sehnsucht nach ihrer Tochter und Hohen- Cremmen macht sie krank. Als sie die Erlaubnis bekommt, dass ihre Tochter sie besuchen darf, ist sie glücklich, bemerkt jedoch an ihrem Verhalten, dass Innstetten seiner Tochter einige Verhaltensweisen eingetrichtert hat, wodurch Effi hysterische und suizidgefährdete Verhaltensweisen von sich zeigt. Effi darf zu ihren Eltern, da die Liebe zu ihrer Tochter größer ist, als die Abhängigkeit von der Gesellschaft. Ihr gesundheitlicher Zustand verbessert sich, jedoch ist sie innerlich noch sehr zerrissen. Effi wird immer öfters krank und bekommt Sehnsucht nach dem Hund Rollo, welcher später zu ihr gebracht wird. Effi weiß, dass sie bald sterben wird und verzeiht somit Innstetten seine Taten. Am Ende stirbt Effi und Innstetten wird zum Misterialrat befördert. Die Funktion der Textstelle besteht darin, dass die Erkenntnis ihrer unglücklichen Ehe und deren Ursachen zwischen Effis Prioritäten und den gesellschaftlichen Konventionen deutlich werden. Zudem zeigt diese Textstelle den Zwiespalt zwischen Effis Vergangenheit und Zukunft. Der vorliegende Text ist in drei Sinnabschnitte einzuteilen. Der erste Abschnitt verdeutlicht den Innenraum und die Einengung Effis, welche einleitend durch eine örtliche Schilderung „ im Oberstock bewohnten Zimmer“ (Z. 1) eingeleitet. Dies zeigt, dass sie sich zu dieser Zeit in Hohen- Cremmen befindet. Zudem schildert der Text, dass die Zimmer „nach dem Garten hinaus“(Z. 1) liegen. Dies ist ein Symbol für Effis Natürlichkeit und Kindheit , da sie in ihrere Kindheit sehr viel Zeit im Garten verbracht hat und dort aufgewachsen ist. Folgend wird geschildert, dass Annie und Roswitha im kleinen Zimmer schlafen (vgl. Z. 2) und Effi selbst „in dem größeren, das sie selber innehatte“(Z. 2f.). Zudem zeigt das Adjektiv „größeren“(Z. 2), dass Effi Platz und Freiheit braucht, weshalb auch beschrieben wird , dass „die Tür nur angelehnt“ (Z. 2) ist. Effi ist abgegrenzt von der Außenwelt , jedoch durch das Stück Freiheit, welche sie durch die angelehnte Tür erhält und somit nicht komplett von der Außenwelt isoliert ist. In ihrem Zimmer „ging sie auf und ab“(Z. 3). Dieses Verhalten deutet auf Nervosität hin und verdeutlicht , dass sie an ihren Hochzeitstag und ihre Ehe , welche unglücklich verläuft, denken muss. Die Beschreibung der Zimmerkonstellation zeigt ein gewisses Gefühl von Einengung und lässt sich auf die Raumgestaltung der Textstelle beziehen. Zudem wird weiterführend durch die Beschreibung, dass „die unteren Fensterflügel [geöffnet waren] “ (Z. 3), die Raumgestaltung deutlich. Die Freiheit ist begrenzt und deutet ebenfalls auf die Nervosität und Unruhe Effis hin. Das Gefühl von Unruhe , Hektik und Unordnung wird folgend durch Verben wie „bauschten“(Z. 4), „ging“(Z. 4), „fielen“(Z. 4) und „geöffnet“(Z. 3) untermalt. Die „weißen Gardinen bauschten sich im Zuge“(Z. 4). Dies weist auf ein gewisses Gefühl von Hektik und Unsicherheit Effis hin. In ihrem Zimmer ist die Atmosphäre generell unruhig, denn die Gardinen „fielen dann langsam über die Stuhllehne, bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder frei machte“(Z. 4f.). Dieses Verhalten zeigt einen immer wiederholenden Kreislauf, welcher sich auch auf Effis Leben beziehen lässt. Es gibt viele schöne Momente im Leben, jedoch gibt es auch schwierige und traurige Situationen, welche sich in diesem Kreislauf, bezogen auf Leben beziehen lassen. Zuerst eine wunderschöne Kindheit und darauffolgend eine Hochzeit, aus der eine unglückliche Ehe zustande gekommen ist. Die schlechten Zeiten vergehen jedoch wieder und werden in „sie wieder frei machte“ (Z. 5f.) veranschaulicht. In diesem Moment wird ein Stück Freiheit zugelassen. In diesem Zimmer „war es so hell, dass man die Unterschriften unter den über dem Sofa hängenden […] deutlich lesen konnte“(Z. 6f.). Die Beschreibung „hell“(Z. 6f.) im Bezug auf das Licht, ist eine metaphorische Bedeutung für Freiheit und Transparenz. Dinge werden klar, deutlich und sichtbar, die man vorher übersehen hat. Effi erblickt „die Unterschriften unter den über dem Sofa hängenden und in schmale Goldleisten eingerahmten Bildern deutlich“ (ebd.). Die Adjektive „schmal“( Z. 7) und „eingerahmt“(Z. 7) verdeutlichen den gesellschaftlichen Stand der Familie Briest wieder, denn sie leben in einer höheren Gesellschaftsschicht und somit in der oberen Gesellschaftsschicht. Auch die beschriebenen „Goldleisten“(ebd.) spiegeln den gesellschaftlichen Stand wider. Was jedoch durch das helle Licht deutlich wird, sind die Unterschriften „‘Der Sturm auf Dippel, Schanze V‘ “(Z. 8), „ und „‘König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa‘“(Z. 8f.). Die erste Unterschrift weist auf die Erststürmung dieser Schanze durch die preußischen Truppen am 18.04.1864, welche den Krieg in Dänemark entschied und die zweite Unterschrift handelt ebenfalls von kriegerischen Ereignissen, denn Lipa war ein Dorf in Königgrätz , in dem 1866 preußische und österreichische Truppen aufeinander treffen. Beide Unterschriften haben einen kriegerischen Hintergrund und verdeutlichen somit das Ansehen des Militärs und die damit verbundenen gesellschaftlichen Konventionen der Familie Briest. Effis Reaktion auf diese Erkenntnis ist jedoch zwiegespalten , denn „Effi schüttelte den Kopf und lächelte“ (Z. 9). Dies zeigt , dass sie einerseits nicht begeistert von diesen Schriften ist, aber es ihr andererseits nichts ausmacht, da es das Ansehen ihrer Familie untermalt. Die Raumgestaltung ist zeitdehnend verfasst worden, da die Erzählzeit kürzer ist als die erzählte Zeit. Dahingegen wird die Textpassage bezogen auf die beiden Bilder zeitdeckend beschrieben, da Situationen wie die Erkenntnis der Unterschriften der realen Zeit beim Lesen übereinstimmt. Zudem wird durchgehend in indirekter Rede geschrieben, was darauf hinweist, dass es sich hierbei um eine auktoriale Schreibweise handelt. Es liegen weitgehend Hypotaxen vor, was ebenfalls wie bei der räumlichen Gestaltung hektisch und ungeordnet wirkt. Im folgenden wird Effis Meinung und ihre Gefühle sehr deutlich dargestellt, da die Passage in direkter Rede und somit zeitdeckend verfasst wurde. „Wenn ich wieder hier bin, bitt ich mir andere Bilder aus; ich kann so was Kriegerisches nicht leiden“(Z. 9ff.). Im ersten Teil ihrer Rede wird eine Vorahnung deutlich, denn „Wenn ich wieder hier bin“(ebd.) verdeutlicht, dass sie davon überzeugt ist, dass sie nochmal zurück nach Hohen-Cremmen kommt. Zudem wird Effis Meinung zum Thema, Krieg, deutlich, da sie „bitt ich mir andere Bilder aus; ich kann sowas Kriegerisches nicht leiden“(Z. 10f.) ausspricht. Dies verdeutlicht, dass Effi sich gegen solche Bilder bzw. Themen stellt. Sie möchte sich in ihrem Zimmer wohlfühlen, was jedoch durch ihre Unruhe nicht möglich ist. Das Gefühl von Einengung und unterdrückten Gefühlen möchte sie allmählich loswerden, indem „sie das e.i.n.e Fenster [schloss] und sich an das andere [setzte], dessen Flügel sie offen lies“(Z. 11f.). Die Schilderung, dass sie das „eine Fenster“(ebd.) schloss, wird durch eine kursive Schreibweise in „eine“ hervorgehoben. Somit gewinnt das Fenster an Bedeutung und weist darauf hin, dass Effi in ihrer Kindheit immer an diesem einen Fenster gesessen hat, um das Gefühl von Freiheit und Natürlichkeit durch den Anblick des Gartens zu verspüren. Zu diesem Zeitpunkt, in Chaos von Schuld, Nervosität und Hektik „ setzte [sie] sich an das andere, dessen Flügel offen sind“(Z. 11f.). Effi braucht ein Gefühl von Freiheit, was durch die offenen Fensterflügel (vgl. Z. 12) deutlich wird. Sie hat eine klaren Blick nach draußen Richtung Garten und kann somit für einen Augenblick die Realität vergessen Sie kann die jetzige Zeit vergessen und an ihre harmonische Kindheit denken. Diese Vermutung wird durch folgenden Satz „Wie tat ihr das alles so wohl“(Z. 12) verdeutlicht, denn mit diesem Ausdruck deutet sie auf den für sie positiven Einfluss ihrer Heimat hin. Jetzt folgt der zweite Sinnabschnitt, da eine klare Gegenübersetzung deutlich wird. Das Geschehen wird vom auktorialen Erzähler von außen betrachtet und deutet somit auf Effis Liebe zur Freiheit, welche im Garten herrscht hin. Es wird auf die Beschreibung vom Hause Briest eingegangen, da der „Kirchturm“ (Z. 12) erwähnt wird. „Neben dem Kirchturm stand der Mond“(Z. 12f.). Der Mond ist ein Symbol für Reinheit und Freiheit. Der „Mond warf sein Licht auf den Rasenplatz mit der Sonnenuhr und den Heliotropbeeten“(Z. 13f.). Das Licht ist ebenso, wie zu Beginn des Romans, eine Metapher für die Lebenszeit Effis, da der Mond auf die „Sonnenuhr“(ebd.) und auf die „Heliotropbeete“(ebd.) scheint. All diese Gegenstände sind Symbole für Effis Lebensende, welche zu Beginn des Romans schon mal aufgegriffen wurden. Auf Effis Situation und der Handlungsverlauf des Romans bezogen, deuten diese Metaphern auf das Ende Effis hin. Zudem wird mit Lichtkontrasten metaphorisch gearbeitet. Der Mond scheint bei Nacht, wenn es dunkel ist und die Sonnenuhr funktioniert nur bei hellen und sonnigen Stunden. Es ist also ein Kontrast zwischen Gefahr und Sicherheit. Einleitend durch das Numeral „Alles“(Z. 14) „schimmerte silbern“(Z. 14) wird deutlich, dass alles, was sich im Garten befindet, angestrahlt und in den Vordergrund gestellt wird. Der helle Farbkontrast welche mit „der Bleiche“(ebd.) verglichen wird, deutet ebenfalls auf das Ende Effis hin und zeigt den Kontrast zwischen Gefahr und Sicherheit, da Bleiche ein Platz am Ufer eines Baches zum Trocknen und Aufhellen der weißen Wäsche ist. In Effis Kindheit spielte der Platz am Ufer ebenfalls eine wichtige und bedeutende Rolle. Am Wasser zu spielen strahlt Gefahr aus, welche sich jetzt in ihrem Leben als Ehefrau in der Affäre mit Crampas wiederspiegelt. Der dritte Sinnabschnitt wird mit der adversativen Konjunktion „aber“(Z. 15) eingeleitet, stellt die widersprüchlichen Gefühle Effis bezogen auf die Kindheit und ihre jetzige unglückliche Ehe dar. Die erwähnten „hohen Rabarberstauden“(Z. 16) und „herbstlich gelb[en] Blätter“(Z. 16) sind ein Beleg für ihre widersprüchlichen Gefühle. Sie denkt an ihre Kindheit und die schönen Momente zurück und ist gleichzeitig in Gedanken bei ihrer unglücklichen Ehe, welche metaphorisch durch „die herbstlichgelben Blätter“(ebd.) verdeutlicht wird. Die Blätter verlieren ihre prächtige grüne Farbe und sterben ab so wie Effi, die aufgrund ihrer Erlebnisse in der Ehe krank wird und später stirbt. Weiterhin denkt sie an die schönen Tage in ihrem Heimatort zurück und ganz besonders an einen bestimmten Tag „ als der Besuch kam“(Z. 18f.). Der Tag, an dem Innstetten zu Besuch kam und um ihre Hand anhielt „Nun erst wenig über zwei Jahre“(Z. 17) ist die Zeit, in der Effi und Innstetten schon miteinander verheiratet sind. Jedoch verdeutlicht das Numeral „wenig“(ebd.) wie schnell die Zeit vergangen ist und was sie alles in diesen zwei Jahren erlebt hat. Jedoch sind in diesen zwei Jahren ziemlich viel passiert. Effi, die vor der Ehe ein lebhaftes, fröhliches Kind war, musste sich nach der Hochzeit mit Innstetten an die Rolle der Ehefrau anpassen, die nicht ihren natürlichen Charakterzügen entspricht. All diese Erinnernungen und Rückblicke an Effis Leben werden vom auktorialen Erzähler betrachtet und untermalt dadurch Ordnung und Übersicht. Zudem ist dieser Abschnitt zeitraffend geschrieben, sodass der Unterschied zwischen Effis unbeschwerten Kindheit und ihrerem jetzigen Eheleben deutlich wird. Der Gedanke an Innstetten und die Ehe macht sie unglücklich und realisiert somit ihre unglücklichen Lebensumstände. Sie kehrt zur Realität zurück. Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese Textstelle Effis Gefühle und Gedanken in ihrer aktuellen Situation sehr gut darstellt und dass ihre Ruhelosigkeit und ihre Unsicherheit anhand von Metaphern und Symbolen deutlich werden. Strukturell ist ebenfalls der Unterschied zwischen Einengung und Freiheit deutlich anhand der Raum- und Zeitgestaltung erkennbar. Der hypotaktische Satzbau der gesamten Textstelle lässt sich ebenfalls auf die Gedanken und Gefühle Effis, auf ihre Kindheit und unglückliche Ehe beziehen.

Aufgabe 2 Vergleich Effi und Marie

Folgend werde ich die Charaktere Effi aus dem Roman „Effi Briest“ verfasst von Theodor Fontane und im Jahre 1894/95 veröffentlicht und Marie aus dem Drama „Woyzeck“ verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1879 auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede miteinander vergleichen. Bezogen auf die Gemeinsamkeiten der beiden Charaktere ist folgendes zu sagen. Beide, Effi sowie Marie haben ein Kind zusammen mit ihrem Mann oder Freund (4. Szene, 16. Kapitel). Ebenfalls gehen beide eine Affäre mit anderen Männern ein, um das was ihnen in ihrer Ehe fehlt, zu erhalten. In Maries Situation stellt dies Geld dar, in Effis, Aufmerksamkeit und Zeit (Szene 12, 16. Kapitel). Marie, in Woyzeck, spielt ebenfalls wie Effi, in Effi Briest, mit Körpersprache und Metaphorik, um sich bei ihren Männern beliebt zu machen und sie aufzureißen (6. Szene, 16. Kapitel). Beide Charaktere werden aufgrund von beruflichen und gesellschaftlichen Zuständen sehr oft alleine gelassen und leiden an Einsamkeit, weshalb sie beide auf den Gedanken kommen ihren Mann zu betrügen (3. Szene, 9. Kapitel). Beide Frauen sind froh und glücklich, wenn sie Zeit mit ihrem Mann verbringen können. Das wird anhand der Ausflüge, die beide machen, deutlich (3. Szene, 24. Kapitel). Bei all diesen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch große Unterschiede.

In Bezug auf ihre Kinder ist zu sagen, dass Marie und Woyzeck beide das Kind wollten und ein uneheliches Kind zusammen haben. Damals war es nicht normal, dass man in diesem Alter schon Mutter wurde, da die gesellschaftlichen Konventionen somit nicht eingehalten wurden und das Ansehen der Frauen nicht mehr als sehenswert galt. Trotz dieser Konventionen liebten sie ihr Kind und hielten es in Ehre. Bei Effi lag die Entscheidung Mutter zu werden, jedoch nicht in ihren Händen, sondern hauptsächlich in Innstettens Hand. Er war ein gesellschaftlich hoher und angesehener Mann, Mitte 50 und musste somit den Anforderungen gerecht werden. Ihm war das Kind grundsätzlich egal, weshalb er Effi mit ihrer Tochter Annie alleine ließ. Bezogen auf die Gemeinsamkeit, dass beide von ihrem Mann alleine gelassen werden, ist auch wieder unterschiedlich zu betrachten. Woyzeck und Marie lebten in sehr ärmlichen Verhältnissen. Woyzeck ging daher für seine Familie arbeiten, um sie zu ernähren und glücklich zu machen (5. Szene). Innstetten hingegen bestand auf seine berufliche Weiterentwicklung als Landesminister. Er arbeitete, um seine Karriere fortzusetzen und seine Träume in die Realität umsetzen zu können und nicht um seine Familie glücklich zu machen. Beide Frauen gehen eine Affäre mit einem anderen Mann ein. Dafür gibt es jedoch auch unterschiedliche Ursachen. Marie strebt nach einer besseren finanziellen Stellung, da sie den Lebensstandard der unteren Gesellschaftsschicht nicht mehr ertragen will. Sie lernt einen Tambourmajor kennen und ist sofort von ihm beeindruckt, da er ein angesehener, gut verdienender Mann war. Der Tambourmajor hat es ebenfalls auf sie abgesehen und genießt somit ihre metaphorische Sprache und ihre allgemeine Körpersprache. Effi hingegen hat ihren Ehemann betrogen, da ihr das Gefühl von Liebe und Geborgenheit fehlt. Crampas ist ein guter Freund und weiß, was Liebe bedeutet und zudem auch wie Effi sich fühlt. Aufgrund dessen gibt er Effi genau die Aufmerksamkeit, die sie braucht. Effi fühlt sich wohl bei Crampas. Durch die Tatsache, dass Effi und Marie oft von ihren Partnern alleine gelassen werden, sind sie umso zufriedener und glücklicher, wenn sie endlich Zeit mit ihrem Partner verbringen können. Der Unterschied dabei ist jedoch, dass Woyzeck und Marie zusammen auf ein Stadtfest gehen (3. Szene) und Effi und Innstetten des Öfteren in den Urlaub fahren oder in den Plantagen spazieren oder ausreiten (16. Kapitel). Dieser Unterschied zeigt nochmal deutlich die gesellschaftlichen Zustände und deren Konventionen. Am Ende der Handlungen sterben beide Frauen aus unterschiedlichen Gründen. Effi stirbt in Begleitung von ihren Eltern in ihrem Heimatort an einer Krankheit (Kapitel 36), wohingegen Marie von ihrem Freund Woyzeck an einem Teich aufgrund von betrügerischen Gefühlen erstochen wird (Szene 20). Zusammenfassend ist zu sagen, dass beide Charaktere, Effi sowie Marie, sich in vielen Situationen gleich sind und gleich handeln. Die meisten Situationen basieren jedoch auf ihren Männern. Aufgrund der unterschiedlichen Gesellschaftsstände lassen sich die Unterschiede erkennen und nachvollziehbar begründen.

Projektarbeit Biografie Büchners

Gruppe 2:

04.12.17, Montag

Besprechung und Verschriftlichung der recherchierten Fakten zu Hause Alina: Allgemeine Fakten (Geburtsort, Kindheit & Jugend) Jan: Allgemeine Fakten (Bildung und Tod) Luisa: Werke und Literarische Bedeutung/Politicher Werdegang Büchners Anne: Privatleben ( Beziehungen)

Gliederung der Fakten Geburtsort,Kindheit,Jugend, Bildung,Tod, Privatleben, Werke, Literarische Bedeutung/ Politischer Werdegang

Hausaufgabe für den 07.12.17, Mittwoch: alle zusammengetragenen Informationen auf Zettel verschriftlichen! (Alina) Alina druckt passende Bilder und Fakten zum Erklärvideo aus , Jan und Anne beschäftigen sich mit dem Filmprogramm Movavi

07.12.2017, Donnerstag

Alle Materialien sind zur Aufnahme der Tonaufnahmen vorbereitet (alle) und die ersten (Ton-)Aufnahmen können erfolgen. ( Luisa)

Rest der Tondateien zu Hause fertiggetsellt! (Luisa) 11.12.17, Montag

Ton und Filmaufnahmen (Luisa,Jan,Alina) Anne fällt krankheitsbedingt aus

13.12.2017, Mittwoch

Ton und Fimaufnahmen (alle) filmen, legen der Fakten, Tonaufnahmen werden parallel abgespielt (alle abwechselnd, jeder legt die Schnipsel seines Themas) Verbesserungen der Tonaufnamhmen (Luisa) 14.12.2017, Donnerstag

Vervollständigung der Ton- und Filaufnahmem HA:

Schnitt des Videos (Anne) Bei Problemen der Bearbeitung des Videos bezogen auf Filmausschnitte , Hilfe von (Jan) Anne: 26%

Luisa:26%

Jan:22%

Alina: 26%

Woyzeck

Sachtextanalyse „ Der Hessische Landbote“

Der Sachtext ‘ Der Hessische Landbote‘ wurde 1834 von Georg Büchner als ein Flugblatt zur Zeit des Vormärzes, im Frührealismus, als Vorbericht an das Hessische Volk verfasst und thematisiert die sozialen Missstände der Gesellschaft im Vormärz.Der Hessische Landbote wurde zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig und Georg Büchner im Sommer 1834 erstellt, mit der Absicht, dass Hessische Volk von der Dringlichkeit einer Revolution und Berechtigung eines Aufstandes gegen den Großherzog und der Staatsordnung zu überzeugen.

Der Textausschnitt beginnend von VV.70-128 wird durch den Ausruf „ Seht nun, was man in einem Großherzogtum/ aus dem Staat gemacht hat; seht, was es heißt:/ die Ordnung im Staate erhalten!“ (V.70ff.) eingeleitet. Dieser Fakt wird durch die Interpunktion „!“ (V.72) hervorgehoben. Diese Aussage verkörpert die Wichtigkeit und den weiteren Verlauf des Textes, da er sich wirkungsspezifisch auf den Großherzog und den Staat bezieht und funktionell den weiteren Verlauf einleitet. Zu der Zeit, in der das Volk lebt, befindet “Deutschland“ sich in einer Zeit von vielen Konflikten und Revolutionen. Alle Bestimmungen, werden undemokratisch beschlossen und die Gesellschaft ist in Stände unterteilt, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Armut und Reichtum von großer Bedeutung ist. Der Leser wird aufmerksam zum weiterlesen beeinflusst. Weiterleitend folgen weitere Fakten ,dass „ 700 000 Menschen, 6 Millionen Gulden an den Staat zahlen)“ (vgl. V.72f.) und „ sie/ werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben.“ (V.73ff.) Dies sind Argumente, welche den gesellschaftlichen Wert des Volkes sofort in den Vordergrund stellen. Das Volk wird durch abwertende Subjekte, wie „ Ackergäulen“(V.74) und „Pflugstieren“ (V.74) als wertlos betrachtet. Der Text besagt, dass das Volk in Ordnung leben muss, doch in Ordnung zu leben bedeutet in diesem Textzusammenhang „hungern und geschunden [sein]“(V.76f.). Es ist völlig legitim, dass das Volk hungern musste und gequält wurde. Dies zeigt wieder die Wertstellung der unteren Gesellschaftsschicht und deren Lebensumstände. Nach einleitenden Fakten und Sichtung des Problems folgt eine weitere Frage „Wer sind denn die, welche diese Ordnung ge/macht haben und die wachen, diese Ordnung/ zu erhalten?“(V.78ff.) zur Aufklärung, wer der Auslöser der sozialen Missstände der Gesellschaft überhaupt ist. „ Das ist die Großherzogliche Re/gierung“ (V.80). Eine direkte Antwort, führt den Leser dazu, das Problem im Hinblick auf den historischen Hintergrund nachvollziehen zu können. Anschließend folgt eine Erläuterung, in der erklärt wird, woraus die Regierung gebildet wird und welche Funktion sie vertritt.(vgl. V 81ff.) Zudem folgt eine Reifikation, die alle Räte aus verschiedenen Schichten nennt, um genau und sachlich zu bleiben, damit das Volk eine reelle Vorstellung davon bekommt, wer sie genau regiert und an welche Personengruppen sie sich wenden können. Eine These wird aufgestellt, in der das Volk als „Herde“(V.90) bezeichnet wird. Die These kennzeichnet wiederholend den Wert des Volkes und deren Funktion für die großherzogliche Regierung, denn weiterleitend wird das Volk durch komplex- abwertende Subjekte wie „ seine Hirten, Melker und / Schinder“ (V.90f.) unter die Menschheit gestellt und hebt das schlechte Behandeln hervor, welche die Intention des Sachtextes untermalt. Die Ansicht der Regierung wird durch charakteristische Vergleiche des Volkes verdeutlicht. Beispielsweise „ die Häute der Bauern […],/ der Raub der Armen ist in ihrem Hause; die /Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern“ (V.91ff.). Die Funktion der Regierung wird folgend aufgegriffen und verdeutlicht ihre Position zur Zeit des Vormärzes. „ [S]ie/ herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft[…] die Mühe, euch zu regieren[…] füttern zu lassen und euch eure/ Menschen- und Bürgerrechte zu rauben.“(V.94ff.). Diese Argumente wirken abwertend auf das Volk und lassen sich trotzdem von der Regierung beeinflussen. Diese Meinung hängt jedoch von der Erklärung in VV.24ff. ab, in der zu Beginn des Flugblattes, der Grund der Vorschrift erläutert wird und unterdessen ein Teil der Schöpfungsgeschichte der Bibel aufgegriffen wird. In dieser steht, dass die Bibel lügt, da Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tag und die Vornehmen am sechsten Tag erschaffen hat. (vgl. V24ff.). Demzufolge wurden die Tiere jedoch auch am fünften Tage erschaffen und die Bauern und Handwerker den Tieren zuzurechnen sind . Das Volk wird aufgrund dessen, als „Getier/, das auf Erden kriecht“(V.29f.) bezeichnet. Bauern und Handwerker, waren unbedeutend und werden daher mit den Tiere gleichgestellt. „Auf Erden kriecht“(V.30) lässt den Leser dazu beeinflussen, sich den Wert des Volkes einzuprägen, um den weiteren Verlauf des Sachtextes verstehen zu können. Das Volk war zu dieser Zeit sehr gläubig und nahm deshalb ihre Wertstellung als selbstverständlich an und glaubte die Regierung sei von Gott erschaffen worden. Um dem Glauben des Volkes ihre Richtigkeit zu geben, leitet Friedrich Ludwig Weidig eine Erklärung anhand von Fakten ein, um die Menschheit von seinem Wissen zu beeinflussen, und das Flugblatt nachvollziehen zu können. Er beginnt, die Regierung als „Schurken“ (V.100) zu bezeichnen und zeigt somit seine Meinung , die er zur Regierung vertritt . Er führt fort mit dem Argument „diese Regierung sei von Gott. Diese/ Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen.“(V.101ff.), damit meint der Autor, dass die Regierung sich selbst erschaffen hat. Er bezeichnet die Regierung, als den Teufel und verdeutlicht, dass die Regierung nicht unter Gottes Gnaden stehen kann, wenn sie als Teufel bezeichnet wird. Das Volk dachte, dass die Regierung die Macht besaß, jedoch hatte der Kaiser die Macht. Diese jedoch wurde vom Volk „verachtet“(V.107f.). Dies erwähnt der Autor anhand des Zitats, dass „ de[r] deutsche Kaiser, der vormals vom Volke frei gewählt wurde, […] seit Jahrhunderten verach/tet und endlich gar verraten“(V.105ff.) wurde. „ Aus Verrat und/ Meineid […] ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervor/ gegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun/ von Gott verflucht!“ (V.108ff.). Die Regierung hat sich selbst ernannt und nicht durch demokratische Wahlen. Daher ist das Volk von Gott verflucht. Die Regierung „zertre/ten das Land und zerschlagen die Personen des / Elends“(V.113f.). Das Volk wird unter der Macht der Regierung geleitet und zur Armut getrieben. Sie dürfen einen Fürsten nicht als „einen Gesalbten des Herrn [nennen]“(V.116f.), denn nicht Gott hat die Regierung erschaffen, sondern die Regierung selbst. „ Deutschland, unser liebes Vaterland, haben / diese Fürsten zerrissen, den Kaiser, den / unsere freien Voreltern wählten, haben diese / Fürsten verraten“(V.119ff.) Weidig, versucht das Volk aufzuklären und möchte ihnen zeigen , dass die Regierung die Schuld ebenfalls für ihren Lebensstandard beiträgt. Jetzt verlangt die Regierung „ Verräter und Menschenquäler“(V.123) „Treue von euch!“(V.123f.). Der Schluss der Aufrufung, an das Volk wird durch Forderungen „vom Vater der Lügen“(V.102f.) bestärkt. Es soll das Volk erwecken, die Wahrheit zu verstehen, denn Deutschland soll nicht mehr vom Fürstentum regiert werden (vgl.V125f.), sondern „wird als Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“(V.127f.). Dieses Zitat ist ein indirekter Aufruf zum Wiederstand Deutschlands. Deutschland soll ein Freistaat durch eine vom ganzen Volk gewählte Regierung werden. Jeder soll das Recht haben, frei und gleich zu sein. Schlussendlich lässt sich zusammenfassen , dass aufgrund von hypotaktischer fachsprachlicher und sachlicher Sprache, die Intention des Textes, der sozialen Missstände in der Gesellschaft bestätigt wird. Jeder, auch das Volk aus unterer Schicht, hat das Recht auf Freiheit und Wahlrecht. Es ist nicht legitim, dass sich die Regierung ohne demokratische Wahl, selbst ernennen kann. Bezogen auf die Argumentationsstruktur lässt sich sagen, dass die einleitenden Fragen, Antwort auf die bekannten W-Fragen geben. Die Antwort auf die Fragen, was eine Regierung überhaupt ist und welche Funktion diese vertritt, sowie die indirekte Rede und persönliche Meinung des Autors, lässt den Leser dazu verleiten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Abwertende Subjekte verdeutlichen, den Stellenwert der Menschheit. Meiner Meinung nach bringt der Sachtext die Probleme der Gesellschaft auf den Punkt und zeigt deutlich die Probleme und deren Folgen. Das Flugblatt ist eine gute Möglichkeit, dem Volk die Realität zu beweisen.

Inhaltsangabe Woyzeck

Die Tragödie “ Woyzeck“ wurde von Georg Büchner verfasst und 1878 veröffentlicht und thematisiert die sozialen Probleme in der Menschheit.

Franz Woyzeck, der Protagonist der Tragödie, welcher beruflich Soldat ist, lebt mit seiner Geliebten Marie und seinem unehelichen Sohn Christian in einer Beziehung um sie zu ernähren. Seinen Verdienst erhält er durch den Hauptmann, indem er ihm den Bart rasiert. Woyzeck ist unter anderem Versuchsperson an einem Experiment, denn er bekommt von seinem Doktor den Auftrag, sich ausschließlich nur noch von Erbsen zu ernähren. Diese Diät macht er ebenfalls aus finanziellen Gründen. Jedoch wird er psychisch krank dadurch und leidet an Halluzinationen. Sein psychischer Zustand verschlechtert sich außerdem durch die heimliche Affäre, welche Marie und der Tambourmajor miteinander führen. Woyzeck entdeckt Marie mit dem Tambourmajor zusammen und dies löst in ihm große Eifersucht und Wut aus, welche ihn dazu verleitet, seine Geliebte umzubringen. Aufgrund seines niedrigen Lebensstandards, besitzt er nicht genug Geld, sich eine Waffe zu leisten und kauft sich stattdessen ein Messer. Mit diesem Messer ersticht er Marie am Teich.


Intentionen Woyzeck

Die Intention des Dramas ,,Woyzeck" ist vielfältig. Das Drama kritisiert die Macht des Geldes und die Skrupellosigkeit der Gesellschaft ende des 19.Jahrhunderts in Deutschland, weil dem Protagonist Woyzeck dieses Schicksal nur widerfährt, da er arm ist und er von dem Hauptmann, dem Tambourmajor und dem Arzt skrupellos ausgebeutet wird. Diese drei Charaktere repräsentieren drei verschiedene Gesellschaftsgruppe, welche alle die Folgen ihrer Taten nicht vorhersehen.

Berichtigung 2. Klausur

1.Aufgabe

Der vorliegende Brief „An die Familie“ wurde im Juli 1835 in Straßburg von Georg Büchner verfasst und thematisiert die Aufgaben der Dramatiker. Der Brief wurde zur Zeit des Vormärzes verfasst.

Der vorliegende Sachtext lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt reicht von Zeile 1 – 16, in welchem Büchner die Funktionen und Herausforderungen eines Dichters erläutert. Büchner leitet mit „die sogenannte Unsittlichkeit meines Buchs“ (Z.1 f.) ein. Er stellt sein Buch als etwas Schlechtes dar, was er jedoch nicht als solches empfindet. Er ironisiert seine Aussage, da er als Autor selbst seine Meinung zu seinem Buch positiv bewertet, denn seiner Ansicht nach ist die Welt unsittlich und so stellt er sie auch dar. Im Folgenden bezeichnet er ebenso die Dichter als Geschichtsschreiber. Des Weiteren nennt er auch, dass der Dichter über dem Historiker steht, weil er „die Geschichte zum zweiten Mal erschafft“ (Z.5 f.) und somit die Menschen auf Probleme und Missstände aufmerksam macht. Er verwendet hypertaktische Syntax um die Aufgaben eines Dichters zu verdeutlichen. Seine Begründungen, „dass er uns die Geschichte zum zweiten Mal erschafft“ (Z.5 f.), „uns gleich unmittelbar, statt eine trockene Erzählung“ (Z.6 f.), „uns statt Charakteristiken Charaktere, uns statt Beschreibungen Gestalten gibt“ (Z.8 f.), werden durch das Possessivpronomen „uns“ (ebd.) hervorgerufen und stellt den Unterschied zwischen einem historischen Schriftstück und einer dramatischen Erzählung dar. Büchner möchte somit den Kontrast deutlicher vor Augen führen. Mit diesen Akkumulationen und der Repetitio „uns statt“ (ebd.) wird dies zusätzlich belegt. Das Possessivpronomen „uns“ (ebd.) veranschaulicht ebenfalls, dass Büchner sich selbst mit einbezieht, da er seiner Ansicht nach die Merkmale eines dramatischen Dichters verkörpert. Im Folgenden erwähnt er die „höchste Aufgabe“ (Z.9), die ein Dichter zu erfüllen habe. Er appellierte an die Leser, dass „[die] Geschichte, wie sie sich wirklich begeben, so nahe als möglich zu kommen“ (Z.10 f.). Mit diesem Argument verdeutlicht er dem Leser, dass die Werke eines Dichters realitätsnah geschrieben werden, um die erdachte Handlung einer möglich wahren Begebenheit gleichzusetzen. Auf Basis dieses Arguments erwähnt er zudem, dass „sein Buch […] weder sittlicher noch unsittlicher sein [darf], als die Geschichte selbst“ (Z.11 f.). Damit hebt er ebenfalls die Nähe zur Realität hervor. Formal wird die nächste Aussage mit einem Semikolon getrennt, was darauf hindeutet, dass ein Themawechsel vorliegen könnte. Büchner fährt mit einer ironischen Ansicht fort, in welchem er vom „lieben Herrgott“ (Z.13) spricht. Die Tatsache, dass Büchner Gott erwähnt deutet daraufhin, dass die Religion ebenfalls eine große Rolle in seinem Buch spielt. Er deutet mit der metaphorischen Aussage „die Geschichte sei vom lieben Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen worden“ (Z.12 ff.) führt vor Augen, dass die Realität nicht verharmlost wird. Eine Lektüre ist eine Geschichte, mit Absicht einer Intention. „Junge Frauenzimmer“ (ebd.) deutet auf langwierige und harmlose Gespräche hin, welche oft von Bedeutung sind. Die Ironie dieser Aussage verdeutlicht, dass Büchner der Ansicht ist er müsse seine Werke ebenso wenig verharmlosen wie die Realität. Er kritisiert somit alle anderen Dichter.

Im zweiten Sinnabschnitt deutet er darauf hin, dass „Der Dichter […] kein Lehrer der Moral [ist] (Z.17), was bedeutet, dass er kein Mensch ist, der andere dazu auffordert moralisch zu handeln, denn „er erfindet und schafft Gestalten, er macht vergangene Zeiten wieder aufleben“ (Z.17 f.). Dies sind ebenfalls Aufgaben, welche ein Historiker zu erfüllen versucht. Zudem erwähnt er, dass „Leute“ (Z.19), die sich mit Geschichte befassen, aus den vergangenen Ereignissen eine Lehre ziehen sollen. Weiterführend erwähnt er die Menschen, die Geschichte studieren und „Beobachtungen“ (Z.20) machen, denn diese beschäftigen sich mit aktuellem „menschlichem Leben“ (Z.21), welches um sie herum vorgeht (vgl. Z.21). Damit bringt Büchner zum Ausdruck, dass Dramatiker sich mit der Geschichte und den Menschen, welche dort leben, befassen und diese „Beobachtungen“ (ebd.) als besonders interessant erachtet. Büchner selbst übt jedoch Kritik gegen die Menschen aus, die sich nicht für Geschichte und Dramen interessieren und untermauert diese Behauptung mit „Wenn man so wollte, dürfte man keine Geschichte studieren, weil sehr viele unmoralische Dinge darin erzählt werden“ (Z.23). Er ist der Meinung, dass das Studium der Geschichte die aktuell herrschenden Missstände verdeutlicht. Er führt diese Ansicht fort indem er anmerkt man „müsste mit verbundenen Augen über die Gassen gehen“ (Z.23 f.). Diese metaphorische Aussage bedeutet, dass man sich schämen müsse mit dieser Ansicht durch die Welt zu gehen. Diese Metapher bestätigt er mit dem Substantiv „Unanständigkeiten“ (Z.25) in Bezug auf die vorherrschenden Missstände. Zudem verdeutlicht Büchner, dass man mit dieser Ansicht nach Gott dafür schuldig machen müsse (vgl. Z.25 f.). Gott, welcher die Welt erschaffen hat und Macht über alles und jeden hat, müsse in der Position sein die Missstände zu verbessern. Büchners Meinung nach wäre es jedoch ungerecht Gott zu kritisieren, was durch die Metapher „Liederlichkeiten“ (ebd.) deutlich wird. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass „der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z.30 f). Zudem kritisiert Büchner die Ansicht „der Dichter müsse die Welt nicht zeigen wie sie ist, sondern wie sie sein solle“ (Z.28 f.), denn Büchner würde „es nicht besser machen“ (Z.29 f.) wie Gott. Er weist damit auf eine Verfälschung der Wirklichkeit hin. Zudem sind all diese Behauptungen im Konjunktiv II geschrieben, was bedeutet, dass seine Vorstellungen zurzeit nicht in Realität umgesetzt werden.

Im dritten Abschnitt geht Büchner auf „die sogenannten Idealdichter“ (Z.31 f.) ein. Mit Idealdichtern sind Menschen gemeint, die bestimmte Ideale durch ihre Werke hervorheben. Büchner beurteilt diese jedoch kritisch als „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos“ (Z.33 f.). „Marionetten“ (ebd.) sind gesteuerte Puppen, die keine Macht über sich selbst haben, sondern einem Ideal entsprechen. Mit „himmelblauen Nasen“ (ebd.) sind naive Menschen gemeint, welche sich der Realität nicht bewusst sind. Sie haben ihre Nasen überall, glauben alles, haben jedoch keine Ahnung von der Wirklichkeit. Zudem besitzen die von anderen gesteuerten Menschen „affektiertem Pathos“ (ebd.). Diese Metapher entspricht einer künstlichen Gefühlserregung. Büchner kritisiert somit die Dichter, welche nicht zur Realität stehen. Er bevorzugt die „Menschen von Fleisch und Blut“ (Z.24). Mit dieser Art von Menschen kann er mitfühlen, da er „deren Leid und Freude mitempfinden“ (Z.35) und „deren Tun und Handeln mir Abscheu und Bewunderung einflößt“ (Z.36 f.). Büchner baut eine Verbindung zu den Menschen auf, was durch die Antithesen „Leid und Freude“ (ebd.) und „Abscheu oder Bewunderung“ (ebd.) deutlich erkennbar wird. Zum Schluss bemerkt er, dass er „Goethe“ (Z.37) „oder Shakespeare“ (Z.37 f.) als dramatische Dichter anerkenne und „Schiller“ (Z.38) als Idealdichter kritisiere.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Büchner durch seine ausführliche Meinung und Kritik bezüglich der Idealdichter wiedergibt und den Menschen die Realität näher bringen will. Die Argumente werden sprachlich durch Akkumulationen, Metaphern und ein Repetitio dargestellt. Büchners vertretene Meinungen und Ansichten werden ebenfalls durch Metaphern und die formale Gliederung, sowie Semikola und Leerzeilen deutlich. Der Brief an die Eltern hat die Absicht eine Revolution hervorzurufen.

Faust

Analyse Kerker

Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Kerker“ dringt Faust mit Mephisto in den Kerker ein, wo Gretchen gefangen ist, da sie ihr eigenes Kind ertränkt hat. Sie ist wahnsinnig geworden und hat sich dafür entschlossen, lieber Buße zu tun und für Ihre Sünden zu sterben. Gretchen erkennt Faust nicht mehr und denkt, er sei der Henker. Faust ruft ihren Namen, wodurch Gretchen an ihre Rettung aus dem Kerker glaubt und Faust zu sich ruft. Doch Faust wirkt kalt, er kann nicht mehr küssen und bedrängt sie. Aufgrund Fausts Verhalten ist sie ganz aufgebracht und möchte nicht mehr mit Faust fliehen, er erscheint ihr fremd. Faust schafft es nicht Gretchen zu retten und ergibt sich somit dem Gericht Gottes. Gretchen ist gerettet.Im folgenden Textausschnitt VV.4850-4895 werden Gretchens Gefühle und Gedanken zur Zeit der jetzigen Situation im Kerker dargestellt. Gretchen ist sich bewusst, dass sie nicht mit Faust fliehen will und Ihre Hinrichtung bevorsteht. Ein klares Metrum ist in dem Textabschnitt nicht vorhanden. Einige Verse reimen sich und bringen Gretchens Selbsterkenntnis und Verzweiflung zum Ausdruck. Jedoch ist kein reines Reimschema zu erkennen. Damit wird ihr verrücktes und irres Verhalten auch zum Ausdruck gebracht. Gretchen wird sich bewusst, das „Der letzte Tag [herein] dringt“ (V.4580) und sie ihr Lebensende erreicht. Diese Erkenntnis wird durch die subjektive Wiederholung „Tag!“(V.4580) verdeutlicht. Diese Aussage veranschaulicht zudem Gretchens Bewusstsein zum Tod und ist eine Vorausschauung für die Hinrichtung. Die Repititio bringt ihr Verrücktsein zum Ausdruck. Die Wiederholung Tag ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass ihr Tod der Realität entspricht, sie es nicht fassen kann. Der letzte Tag sollte ihr „Hochzeittag“ (V.4581)sein (vgl.V.4581), also ihr schönster Tag im Leben. Die Aussage „letzte Tag“ (V.4580) und „Hochzeittag“(V.4581) stehen miteinander in Kontrast, da es ihr schönster Tag im Leben werden sollte und etwas Besonderes ist. Dies deutet auch auf ihre hohe Gläubigkeit der Kirche hin, denn damals war Hochzeit feiern etwas sehr Besonderes. Auch bringt sie ihre liebevollen Gefühle zu Faust zum Ausdruck. Sie hat ihre Liebe gefunden. Doch durch ihre Liebe zu Faust, ist sie irre geworden. Die Aussage „Sag niemand dass du schon bei Gretchen warst“(V.4582) sprechen ihre Gedanken zu Faust aus. Niemand soll erfahren, dass sie in einer Beziehung mit Faust gelebt hat und ihre Jungfräulichkeit verloren hat. Sie spricht in dritter Person Singular und spricht somit Faust an, was ebenfalls ihre Verrücktheit zum Ausdruck bringt. „Weh meinem Kranze!“(V.4583) ist ein kirchliches Symbol für Jesus und soll der traditionelle Hochzeitskranz sein. Der Ausruf „Weh“(V.4583) verdeutlicht , dass ihr der Kranz von großer Bedeutung ist. Sie weiß, dass sie ihr Leben nicht mehr rückgängig machen kann und mit den Konsequenzen, die Hinrichtung, leben muss. Diese Gedanken untermalt sie mit ihrer Aussage „Es ist eben geschehen“(V.4584). Sie ist von Faust schwanger geworden, was ihr sehr unangenehm ist und sich aufgrund dessen schuldig und allein fühlt. Der Gedanke, Faust nicht mehr wiedersehen zu können, (vgl.V.4585) macht sie sehr traurig, doch sie ist sich sicher, dass sie ihn nochmal wiedersehen wird. „Aber nicht beim Tanze“(V.4585). Sie sieht sich und Faust auf einer Sphäre. Trotz, dass sie sterben wird, fühlt sie sich dennoch mit der Menschheit verbunden. Die Antithese „Die Menge drängt sich, man hört sie nicht“(V.4587) deutet auf das Bewusstsein der Hinrichtung Gretchens hin, denn „ Der Platz, die Gassen/ Können sie nicht fassen“(V.4588f.) steht für das Publikum und die Menge, die am Tag von Gretchens Hinrichtung dabei sein wird. Die Menschheit kann es nicht fassen, dass sie bald gehen wird und nicht mehr unter der Menschheit ist. Gretchen ist von ihren Gefühlen hin und hergerissen, denn in ihren Gedanken ist sie bei der Hochzeit, aber auch bei der Hinrichtung, welche durch den Gegensatz Menge und Stille im Zitat „hört sie nicht“(V.4587) deutlich werden.Der nächste Sinnabschnitt beginnt mit, „Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht“(V.4590)und deuten ebenfalls auf den Tod Gretchens hin. „Die Glocke ruft“ (V.4590) ist eine Personifikation. Sie macht die Menschheit auf das Ereignis, durch ihre Stimme aufmerksam. „ [D]as Stäbchen bricht“(V.4590) ist ein Rückblick auf Gretchens Verurteilung zur Todesstrafe. Der Richter hielt während der Verhandlung das Stäbchen in der Hand, und brach es bei seinem Entschluss, sie hinzurichten. Diese Gedanken sind bei Gretchen im Kopf verankert und lassen das Gefühl von Schuld und Angst nicht vergessen. Gretchen fühlt sich eingeengt und hat nur noch ihre Gedanken beim Tod, denn sie spürt, „Wie sie mich binden und packen!“(V.4591). „Zum Blutstuhl bin ich schon entrückt“(V.4592) sind ebenfalls vorausschauende Gedanken auf ihren Tod. Sie selbst sieht sich schon auf dem Stuhl auf dem sie hingerichtet wird. Die schaurigen Gedanken „Schon zuckt nach jedem Nacken/ Die Schärfe die nach meinem zückt, stellt den Prozess der Hinrichtung mit einem Beil dar. Gretchen fühlt und spürt ihre Schmerzen und möchte den Tod am liebsten hinter sich bringen. Sie möchte ihre Sünden loswerden und kann die Menschen die vor ihr hingerichtet wurden nachvollziehen. Zum Schluss wird ihr klar, dass sie nach der Hinrichtung in Ruhe leben wird, denn „Stumm liegt die Welt wie das Grab“(V.4595). Sie ist von ihren Sünden erlöst und kommt endlich in den Himmel, wo sie von allen Lasten befreit ist. Der Vergleich „wie das Grab“(V.4595) untermalt die Erlösung Gretchens und lässt sie in Frieden leben. Zusammenfassend lässt sich sagen, das Gretchen durch ihr Begehen irre geworden ist und somit Faust auf eine nachdenkliche Fährte gebracht hat. Gretchen hat verstanden, dass sie hingerichtet werden muss und ist nun von all ihren Sünden befreit. Die Interpunktion der Textstelle bringt ihre Angst, Verwirrung und Verrücktheit zum Ausdruck. Die Repititio untermalt Gretchens Gefühle ebenfalls.



Berichtigung 1. Klausur

Wald und Höhle

Die Tragödie “Faust Erster Teil" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst , 1808 veröffentlicht und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Im folgenden Textauszug “Wald und Höhle“ befindet Faust sich in einem Wald, in dem er sich in eine Höhle zurückzieht und zu der Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit kommt. Er ruft den Erhabenen Erdgeist zu sich, um sich bei allem was er Faust ermöglicht , zu bedanken. Er versucht ein Teil der Natur zu werden, was ihm ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit schenkt. Jedoch erlangt er eine Selbsterkenntnis.In einer Höhle wird ihm bewusst, dass er sich in seinen Entscheidungen vom Teufel Mephisto beeinflussen lässt. Faust ist kurz vor einem Moment vollkommener Harmonie, da er einen inneren Konflikt zwischen Genuss und Begierde führt.

Der Textauszug lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Von Vers 1-24 beschäftigt Faust sich mit der Gotteserfahrung, die Natur. Er befindet sich „allein“ (V.1) in einem Wald und das deutet auf einen Monolog hin. Das er sich alleine in einem Wald befindet ,symbolisiert einerseits die freie, lebendige Natur aber andererseits die Begrenzung und Geborgenheit Fausts und somit seine innere Zerrissenheit. Er spricht zum „Erhab[enen] Geist“(V.2) und bedankt sich bei ihm, denn er „gab […]mir alles“ (V.2), „Warum ich bat“(V.3). Fausts respektvolle Ansprache an den Erhabenen Geist verdeutlicht, dass er diesem dankbar ist. Zudem verstärkt er seine Dankbarkeit durch die Geminatio „gab [...] mir alles“ (V.3). Diese Erkenntnis lässt sich mit der Aussage „Dein Angesicht im Feuer zugewendet" (V.4) nachweisen. Zu Beginn des Dramas, in Zeile 460-481, taucht der Geist zum ersten Mal, durch Fausts Beschwörung auf. Mit der Begegnung des Erdgeistes, kommt seine Verbindung zu Gott zum Vorschein, denn er gab ihm „die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5). Er fühlt sich mit der Natur verbunden und verehrt diese. Mit der Metapher „herrliche Natur“ (V.5) vergöttert er die Natur, und das Adjektiv „herrlich“ (V.5) steigert den Wert der Natur ins Unermessliche.Indirekt vergöttert Faust nicht nur die Natur, sondern auch Gott, denn dieser hat jenes Königreich erschaffen. Der Erdgeist gibt Faust die „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“(V.6). Die Natur macht ihn glücklich und verkörpert ein harmonisches Gefühl in ihm. Die Aussage Fausts „ Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du mir“(V.6f.) führt vor Augen, dass er nicht einfach nur in der Natur ist, sondern positive Gedanken wie zum Beispiel seine Liebe zu Gretchen und das Geschenk , die Natur zu fühlen und genießen verspürt. Der in den Versen eins bis sieben, fünf hebige Jambus, untermalt einen harmonischen Rhythmus in Fausts Monolog. Der Erdgeist „[v]ergönnt“(V.6) Faust „in ihre tiefe Brust“(V.8) zu blicken. Mit diesem Gefühl verbindet er seine Liebe zu Gretchen. Die Metapher „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“(V.9) verstärkt nochmals seine Nähe zu Gretchen. Genau in dieser Weise ist es Faust auch nur möglich, die Natur zu betrachten und ihre Vollkommenheit in sich aufzunehmen. Mit den Personifikationen „Brust“(V.8), Busen eines Freunds“(V.9) spiegelt sich ebenfalls Fausts Nähe zu Gretchen wieder. Er bedankt sich bei dem Erdgeist, die schöne Zeit mit Gretchen verbringen zu dürfen und lieben zu dürfen. Die Erkenntnis , dass Faust familiäre Beziehungen zu der Natur empfindet, werden durch „Brüder“(V.11), damit sind alle Lebewesen in der Natur gemeint, „Reihe der Lebendigen“(V.10) die Pflanzenwelt und den natürlichen Elementen „Busch“(V.12), „Luft“(V.12) und „Wasser“(V.12) hervorgehoben. Dieses pantheistische Naturverständnis zeigt sich in dem Gefühl des Erkennens und Einsseins mit der Natur. Es wird also in diesem Abschnitt ein Welterlebnis dargestellt, wie Faust es anstrebt. Dadurch entsteht eine Voraussdeutung zum Verlust der Wette zwischen dem teufel und Faust. Denn Faust spricht daraufhin vom „Sturm im Walde“(V.13), umstürzenden Bäumen (vgl.V.14ff.) und einer “sichern Höhle“ (V.17). Faust erscheinen Zweifel. Mit der Erkenntnis, dass etwas schlechtes passieren könnte , hier mit der Onomatopoesie „braust und knarrt“ (V.13) , verleiht Ihn zu einem schutzgebenden Gedanken gegenüber der Weltanschauung. Diesen Gedankengang untermauert er mit „sichern Höhle“(V.17) denn die gibt ihm Geborgenheit und schützt ihn vor Schicksalsschlägen. Diese Aussagen stellen zudem eine Verbindung zu Mephisto her. Denn dieser hat zu Beginn der Tragödie davon berichtet, dass er der Ursprung des Bösen und somit auch des Unwetters ist. Nun befindet Faust sich in keinem freien, offenen und grenzenlosen Waldgebiet, sondern in einer Höhle. Metaphorisch gesehen steht die Höhle für Naturgewalt. Faust ist von der Außenwelt ausgegrenzt. Dies gibt ihm jedoch die Möglichkeit zu sich „ selbst, und [s]einer eignen Brust“ (V.18) zu erkennen. Diese Transzendenten Verbindungen lassen sich in ihm „geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19). Diese Ansicht steht für Fausts Zufriedenheit, die er am Anfang verspürte. Anstatt sich seiner Wissenschaft zu zuwenden , wäre es eine Möglichkeit gewesen, einfach in die Welt hinauszugehen und diese wertzuschätzen. Weiterhin erwähnt Faust den „reine[n] Mond“(V.20). Er steht als reines Symbol der Reinheit der Natur. Das Verb „Besänftigend“(V. 21) untermalt nochmals die ruhige Atmosphäre. Ebenso spricht Faust von „Der Vorwelt“(V.23) und „silberne[n] Gestalten“(V.23). Dies deutet auf die Erfahrungen der Vergangenheit hin. Mit den „silberne[n] Gestalten“(V.23) stellt Faust die Toten in den Vordergrund. Er fühlt sich mit den Toten verbunden , denn sie „lindern“(V.24) Fausts „Betrachtung [der] strenge[n] Lust“(V.24). In Faust entsteht vollkommene Harmonie, denn er ist Eins mit der Natur. Dies offenbart die empfundene Naturverbundenheit seines Wissendursts.

Im zweiten Sinnesabschnitt kommt Faust zu einer erneuten Erkenntnis eigener Begrenzung . Auffällig ist, dass die Sinnesabschnitte formal durch eine Leerzeile getrennt werden. Außerdem wird zum Beginn, der Textmit der Interjektion „O“ (V.26) eingeleitet, was rein äußerlich einen Bruch des Kontextes und den Inneren Wandel Fausts vor Augen führt. Nun wird deutlich , dass Faust seinen Willen schon längst verloren hat. Weiterführend sagt Faust „dass dem Menschen nichts Vollkommenes wird, /Empfind ich nun“(V.26f.). Faust Ziel ist es alles zu wissen, auch wenn er weiß das dieser Wunsch nicht möglich ist. Er wird es nicht schaffen, an sein Überirdisches Gewissen zu gelangen und diese Erkenntnis wird ihm bei dieser Aussage bewusst. Dieses positive Empfinden der Natur beschreibt Faust als „Wonne“(V.27), ein Zustand in dem man große Freude und Wohlbehagen empfindet. Denn der Erdgeist brachte „mich den Göttern nah und näher“(V.28), doch Mephisto sein „Gefährte[…]“(V.29) zeigt ihm das Gegenteil seiner eigentlichen Lebensvorstellung. Diese Antithese „Göttern“(V.28) und „Gefährten“(V.29) veranschaulicht auch seine extremen Gefühlsschwankungen. Weiterhin sagt er, dass er seinen „Gefährten“(V.29) „nicht mehr / Entbehrten kann“(V.29f.), denn er ist „kalt und frech“(V.30). Damit verdeutlicht Faust , ebenfalls Mephisto, denn er behandelt „[s]eine Gaben“(V.32) als einen „Worthauch“(V.32) . Mephisto macht deutlich, dass er keine Hemmungen vor Gott hat und alles zerstören kann, was Gott geschaffen hat. Des Weiteren erwähnt Faust , dass ein Feuer in seiner Brust entsteht (vgl. V.33), welches „Nach jenem schönen Bild beschäftigt an[facht]“(V.34). Diese Aussage steht metaphorisch für das Schöne, was er erlebt hat. Diese glücklichen Gedanken und Erinnerungen spiegeln seine Freunde und Begierde nach schönem Leben wieder. In Zeile 35, macht Faust deutlich, dass er ständig zwischen „ Begierde [und] Genuss“(V.35) steckt. An dieser Stelle ist ein Chiasmus vorzufinden. Denn Faust ist zwischen dem Teufel und seiner Liebe Gretchen hin und hergerissen. Der Teufel steht für die Begierdeund Gretchen für den Genuss. Genuss symbolisiert Zufriedenheit, Leidenschaft und Glück. Und das ist genau das, was Faust auf seiner Suche nach dem Sinn des Lebens finden will. Die Begierde symbolisiert den Kontrast zum Genuss . Es ist die Macht, wonach Faust strebt. Faust ist innerlich zerrissen und verdeutlicht sein rastlose Streben, aber auch seine Unsicherheit im Denken. Denn nur durch Mephisto kommt es in Faust zu einem Innern Wandel. Im Genuss liegen eigentlich seine echten Gefühle , denn „im Genuss verschmacht ich nach Begierde“(V.36). Dieses Gefühl von Zerrissenheit wird ebenfalls durch das unreine Metrum deutlich. Er kann seinen Gedanken nicht mehr folgen und ist völlig verwirrt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr Bedeutende ist, da Fausts Persönlichkeit durch zwei Faktoren beeinflusst wird. Die Natur , macht ihn glücklich und gibt ihm ein Gefühl von Freiheit. Die Höhle dagegen, verändert Fausts Ansicht sehr stark. Er ist von der Außenwelt ausgegrenzt und bekommt keine Möglichkeit mehr sich zu öffnen. Somit ist eine Entwicklung von Harmonie zur Erkenntnis der eigenen Begrenztheit erkennbar. Die sprachliche und formale Gestaltung des Textauszuges spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Szene. Aufgrund des 5-hebigen Jambus im ersten Sinnabschnitt, werden die harmonischen Gefühle Fausts verdeutlicht und das unreine Metrum und Reimschema verleihen ebenfalls ein Gefühl von Verwirrung und Zerrissenheit. Sprachliche Mittel wie zum Beispiel Metaphern, Antithesen oder Personifikationen verdeutlichen die Bedeutung des Textes und bringen Fausts Gefühle zum Ausdruck. Aufgrund der deutlichen Erkenntnis der Persönlichkeit Veränderung durch sprachlich-formale Merkmale, lässt sich ein Wendepunkt des Dramas erschließen. Dies ist auch eine Vorausdeutung für den Verlauf der Wette zwischen Faust und Mephisto.

Feedback Deine Analyse ist sehr gut strukturiert, jedoch solltest du an einigen Stellen noch näher erläutern was das sprachliche Mittel im Kontext verdeutlicht. An einigen weiteréń´Śtellen solltest du deine Deutung überarbeiten oder noch einmal überdenken. Gewisse Formulierungen werden des öfteren wiederholt. Zum Schluss könntest du dich auf wenigere sprachliche Mittel fokusieren, und diese näher im Kontext erläuern.


Gretchens Stube

Die Tragödie ‚Faust‘ wurde von Johann Wolfgang von Goethe 1808 in der Zeit des Sturm und Drangs und der Klassik verfasst. Das Drama thematisiert die Frage des Menschen hinsichtlich der Lebensbezügen. Mit Faust repräsentiert Goethe eine gierige Person, die versucht, Grenzen des Möglichen zu überschreiten. Die Tragödie handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt, mehr Wissen zu erlangen. Das Kapitel im Buch ‘ Gretchens Stube ‘ (VV.3374-3413) ist eine wichtige Szene im Buch, da Gretchens Gefühle zu Faust durch ein Lied offenbart werden. Mephisto und Gott schließen am Anfang des Dramas eine Wette ab. Mephistos Aufgabe liegt darin, Faust glücklich zu machen und ihn vom rechten Wege Gottes anzubringen. Faust vertraut sich Mephistopheles an und schließen einen verhängnisvollen Pakt ab. Wenn er die Wette gewinnt, gehört Faust Mephistos Seele. Faust hat Gretchen auf der Suche nach seiner großen Liebe, nachdem er durch einen Hexentrank verjüngt wurde, gefunden. Sie haben sich unsterblich ineinander verliebt und sich beim ersten Treffen im Gartenhaus bei ihr zu Hause geküsst. Die Szene Gretchens Stube, gibt dem Leser einen Einblick in die Gefühlswert und dem Charakter Gretchens. Sie verdeutlicht ihre Liebe, was ein Ausgangspunkt aller draufkommenden Handlungen Gretchens darstellt. Im weiteren Verlauf der Tragödie folgen schlimme Schicksalsschläge. Ihre Mutter stirbt an den Schlaftropfen, die ihr von Faust gegeben wurden, ihr Bruder Valentin wird durch Aufforderung von Mephisto von Faust erstochen. Zudem wird Gretchen Mutter und tötet ihr Kind daraufhin. Sie wird zur Todesstrafe verbannt. Faust versucht sie zu retten, jedoch erlöst Gott Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Der folgende Textauszug findet vor dem Kapitel 'Wald und Höhle' satt, in dem Faust sich beim Erdgeist für die Erfüllung seiner Wünsche bedankt, sich jedoch immer noch durch seine wachsende Abhängigkeit durch Mephisto beeinträchtigt fühlt. Das Lied, besteht aus zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen. In Strophe zwei ist ein Paarreim und in Strophe fünf ein Kreuzreim. Ein reines Metrum hat das Lied nicht. Der Auszug ist im Hakenstil geschrieben, da der Übergang vom einen Vers zum anderen abbricht. Die Sprache von Faust und Gretchen unterscheiden sich sehr stark und lassen den Altersunterschied und somit auch die Lebenserfahrung der beiden stark differenzieren. Ihre Sprache verdeutlicht die Unsicherheit und Verzweiflung ihrer Gefühle. Im 20. Kapitel des Dramas sitzt Gretchen alleine mit einem Spinnrad in ihrer Stube. Sie braucht Zeit für sich, bemerkt jedoch, dass sie völlig verzweifelt ist und ihre Nähe zu Faust sucht. Sie beginnt sich selbst zu kritisieren “ Meine Ruh ist hin“ (V.3374). Sie ist ganz aufgebracht und bemerkt, dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss. Sie bekommt Herzklopfen und trägt eine schwere Last auf ihrem Herzen. Die Metapher “Mein Herz ist schwer“ (V.3375) unterstreicht ihre Verzweiflung und die Synästhesie “schwer“ (V.3375) lässt ihre Gefühlslast in ihrem Körper widerspiegeln. In dieser Strophe redet Gretchen immer nur über sich selbst und verdeutlicht das mit Versanfängen “Meine, Ich“ (V. 3374ff.). Sie findet “nimmer“ (V.3376) zu sich zurück und verstärkt dieses Gefühl klimatisch mit “nimmermehr“ (V.3377). Sie findet keine Alternative mehr und versucht mit der Repetition ihre Gefühle verstärkt zum Ausdruck zu bringen. Sie sehnt sich so sehr nach Faust, sie braucht ihn überall , denn “ wo [sie] ihn nicht ha[t]“ (V.3378), “ist [ih]r das Grab“(V.3379). Sie verwendet metaphorische Sprache und sagt, dass sie ohne Faust ans Ende ihres Lebens stößt und es in diesem Zustand für Gretchen keinen Sinn mehr macht und die eine Vorausdeutung dafür ist, dass sie sonst sterben möchte. “Die ganze Welt“(V.3380) und damit ist für sie Faust gemeint, ohne ihn ist ihr Leben verbittert. Sie "Ist [ihr] vergällt"(V.3381).Folgend geht sie auf die Konsequenzen ihres eigenen Körpers ein. Durch Verben wie “verrückt“(V.3383) und “zerstückt“(V.3385) wird das Gefühlschaos in Gretchen und die Wirkung des Entzugs auf sie selbst verdeutlicht. Durch die Replikation “armer“(V.3384) wird ihr eigenes Bedauern verdeutlicht und ausgesagt, dass sie sich selbst als Opfer bezeichnet. Sie personifiziert ihren Kopf und ist voller frustrierten Gefühlen und Gedanken. Sie kann nicht mehr klar denken. Ihre Gedanken sind “zerstückt“(V.3384). In der vierten Strophe werden Faust und Gretchen näher beschrieben und ihre Sehnsucht und Verzweiflung erneut zum Ausdruck gebracht. Die Repetition der ersten Strophe (vgl.V.3374-3377), bringt Gretchens Ausmaß innerer Unruhe, unendliche Liebe und die Wichtigkeit Fausts erneut vor Augen und der Klimax und somit die Aussage, dass sie “nimmer“, “nimmermehr“(vgl.V.3388f.) zur Ruhe kommen. Folgend wird durch die Anapher “Nach ihm nur“(V.3390,3392) der Fokus auf Faust gesetzt, denn nur sie “schau[t]… [z]um Fenster hinaus“(V.3390f.) und nur sie “geh[t]…/[a]us dem Haus“(V.3393). Gretchen würde alles dafür tun um Faust wieder zu sehen. Faust gibt ihr somit die Chance in Freiheit zu leben, da sie für einen Moment nicht in ihrer Stube sitzt und eingeengt und gefangen von ihrem Leben ist. Dies zeigt die Hoffnung Gretchens auf eine Wende oder Neustart in ihrem Leben. Ihre Zuneigung zu Faust wird in der fünften Strophe näher beschrieben. Zunächst beschreibt Gretchen seine äußerer Erscheinung “Sein hoher Gang“(V.3394), “Sein[e] edle Gestalt“(V.3395), “Sein[..] Mundes Lächeln“(V.3396) und “Seine […] Augen Gewalt“(V.3397). Sie ist von seiner Art und Weise total begeistert und stellt ihn als etwas ganz besonderes dar. Sie stellt Faust durch die hochgestochenen Adjektive “hoher“(V.3394), “edle“(V.3395) und “Mundes Lächeln“(V.3396), welches alles positive Aspekte über ihn sind dar und stellt seine “Augen Gewalt“(V.3397) als Gegensatz und große Macht dar. Sie zeigt metaphorisch, welche starke Erscheinung Faust auf sie hat. Aufgrund, dass sie immer “Sein“(V.3394) benutzt, ist dies eine Anapher und verdeutlicht ihre Zuneigung. Auch in den zwei weiteren Versen , bezieht sie sich auf Faust (vgl.V.3396f.. Weiterhin schwärmt sie von Faust. Sie liebt “Seine[…] Rede“(V.3398), seine Sprache und Stimme. Sie erinnert sich an ihre gemeinsamen Gespräche und setzt diese mit “Zauberfluss“(V.3399) gleich. Diese Metapher deutet auf eine Überschüttung von Worten, die sie beeindruckt. Mit seiner Stimme verzaubert er Gretchen und “Sein Händedruck“(V.3400) deutet auf ihre Nähe zueinander. Durch die Interjektion “ach!“(V.3401) und “sein Kuss“(V.3402), drückt sie ihre Liebe aus und ist total euphorisch. Gretchen ist verträumt und kann die Erinnerungen und Berührungen gegenseitig nicht mehr vergessen. Durch die erneute Replikation der ersten Strophe, überhebt sie ihren Drang zu Faust und deutet ihr unendliche Liebe, wie wichtig Faust ihr ist. Sie kommt nicht von ihm los und ist total unruhig. Zudem ist sie verzweifelt, Faust jemals nochmal zu sehen und erhofft sich ein erneutes Wiedersehen(vgl.V.3402-3405). In der neunten Strophe ändert sich der Modus Wechsel, indem Gretchen den Konjunktiv zwei verwendet. Sie wird ganz persönlich und fühlt sich mit “[ihrem] Busen“ zu Faust [ge]drängt“(V.3407). Sie wünscht sich ihn “fassen“(V.3408) und “halten“(V.3409)zu können. Diese Adjektive verdeutlichen ihre Sehnsüchte, Nähe und Zärtlichkeit. Zudem wird durch die Verwendung des zweiten Konjunktivs ihr Naivität bestätigt. Sie hat eine Vorstellung in der Zukunft mit Faust zu leben. Sie ist jedoch noch sehr jung und weiß nicht was auf sie zukommt. Zum Schluss ihres Liedes denkt sie in ihre Zukunft. Sie erläutert ihre Vorstellung, wie sie später leben möchte. Die entscheidende Aussage “Sein Kuss“(ebd.) bestätigt dieses Gefühl und lässt vor Augen führen, wie wichtig ihr späteres Leben ist. Sie möchte bis zum Tod “ An seinen Küssen/[v]erderben“(V.3412f.). Jedoch ist der Traum nicht real und deutet auf eine Häufigkeit von Küssen hin. Sie hofft, das ihr Wunsch in Erfüllung geht. Abschließend lässt sich sagen, dass die Textstelle die zwangvolle Zuneigung und Begierde Gretchens, nach Faust von großer Bedeutung ist. Sie spiegelt ihre Liebe und ihr Gefühlschaos wieder. Auch ihre unstillbare Sehnsucht ist in diesem Textauszug deutlich erkennbar. Mit Hilfe von vielen rhetorischen Mitteln, wie zum Beispiel Repetition, Replikation, Metaphern, Anaphern und Interjektion bringt sie ihre Gefühle sehr gut zum Ausdruck.


Inhaltsangabe Faust

Die Tragödie "Faust", von Johann Wolfgang Goethe 1808 geschrieben, handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher nicht genug von seinem Wissen bekommen kann und nach weiterem Wissen strebt. Es kommt zu einer Begegnung mit dem Teufel Mephistopheles und beschließt eine Wette mit Gott, dass er Faust von seiner Überzeugung, dass er über allen steht verhindern kann und ihm zum Schlechten bekehrt. Mephisto und Faust beschließen einen Teufelspakt, dass er Faust zum Bösen bekennen kann. Die beiden reisen gemeinsam nach Lepizig um zusammen Spaß zu haben. Dort gehen sie zu einer Hexe, die Faust einen Trank gibt, um ihn zu verjüngen.

Auf der Straße treffen Mephisto und Faust ein Mädchen namens Magarethe (Gretchen), in welches Faust sich sofort unsterblich verliebt. Faust verlangt von Mephisto, dass er Gretchen glücklich machen muss und schenkt ihr Schmuck. Die beiden sind unsterblich ineinander verliebt und beschließen, sich alleine zu treffen. Sie geben Gretchens Mutter Schlaftropfen, damit sie nichts von ihrem Treffen mitbekommt. Gretchens Bruder Valentin hält Wache, um seine Familie zu beschützen und wird nach Aufforderung von Faust erstochen.Gretchens Mutter stirbt am selben Abend an den Schlaftropfen. Sie entfliehen und Faust bemerkt jedoch das Gretchen in Gefahr stecken könnte und gehen zurück,in einen Kerker, indem sie gefangen ist. Zudem erfährt Faust, das Gretchen von ihm geschwängert wurde und ihr Kind ertränkt hat. Dieses Handeln wird mit der Todesstrafe bestraft. Aufgrund ihrer Schuldgefühle, entscheidet sie sich, im Kerker zu bleiben um dort zu sterben.Faust möchte sie retten, was er nicht schafft.

Gott spricht zu Faust, dass er Gretchen im Himmel aufnehmen wird. Somit hat Gott,der über ihm steht die Wette gewonnen.

Feedback Liebe Alina, deine Inhaltsangabe enthält alle wichtigen Aspekte und ist sehr gut strukturiert. Jedoch könnt man an einer Stelle auf ein Detail verzichten, wie z.B ,,legen ihr eine Schmuckschatulle in ihren Zimmerschrank". Aber ansonsten gefällt mir deine Inhaltsangabe sprachlich und inhaltlich sehr gut.


Analyse Faust Nacht

Die Tragödie „ Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde 1808 in der Zeit der Aufklärung des Sturms und Drangs und somit der Beginn der Moderne in Europa geschrieben. Das Drama thematisiert die Überheblichkeit Gottes Macht. Inhaltsangabe In Goethes Drama Faust handelt es sich um einen Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher sehr wissensdurstig ist und davon strebt mehr Wissen zu erlangen. Verse 354 bis 385 bilden die Einleitung des Dramas, in der deutlich wird, wieso Mephisto die Wette mit Gott eingegangen ist, um die daraus folgende Handlung nachvollziehen zu können. Mephistos Aufgabe besteht darin, Faust von rechtem Wege Gottes abzubringen und ihn zum Bösen zu bekehren. Der Monolog ist somit die Grundlage des Weitern Verlaufs des Dramas, denn zwischen Faust und Mephisto steht ein verhängnisvoller Pakt. Wenn Mephisto es schafft, Faust glücklich zu machen hat Gott die Wette verloren und Mephistos Seele darf Faust anvertraut werden. In der Tragödie lernt Faust, durch einen Trank, der ihn verjüngt ein Mädchen namens Gretchen kennen. Sie verlieben sich ineinander, bekommen gemeinsam ein Kind, welches Gretchen jedoch selbst ermordet und dafür in einen Kerker kommt und zur Todesstrafe verbannt wird. Faust schafft es Gretchen nicht zu retten, da sie ihre Schuld bewusst ist. Gott erlöst Gretchen mit seinen Worten, dass er sie im Himmel aufnimmt und gewinnt somit die Wette. Die sprachliche Gestaltung des Textes weist einen parataktischen Satzbau auf, welches ein Merkmal für Fausts Verhalten ist. Die durchgehenden Paarreime gestalten den Text als einen Lyrischen und deuten auf die vom Protagonisten hektische und schnelle Redensweise zurück (Kittelvers).Der Text Auszug hat kein reines erkennbares Metrum, welches die Art des Textes ebenfalls vorausdeutet. Das erste Auftreten Fausts wird durch seinen Ausruf “ Habe nun, ach!“ (Z.354) veranschaulicht und spiegelt Fausts Laune. Die Interjektion “ach“(Z.354) zeigt seine Unzufriedenheit, Wut und Verzweiflung über sich selbst und seine Fächer „“Philosophie/, Juristrei und Medizin,/[u]nd leider auch Theologie“(Z.354ff.). Die Akkumulation seiner Berufe, deuten auf einen gelehrten Mann der jedoch nicht zufriedenmit sich ist hin und dann kommt auch noch das Fach Theologie dazu, welches mit einer Hyperbel “leider“(Z.356) negativ zum Ausdruck gebracht wird. Dies liegt daran, dass dieses Fach sich mit unbeantwortlichen Fragen zum Thema Gott befasst. Zu wissen, dass er kein klare Antwort zu dieser Wissenschaft erlangen kann, verfeindet er diese Wissenschaft. Doch hat er “durchaus[…], mit heißem Bemühn [studiert]“(Z.357). damit bringt er seinen Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zum Ausdruck. Die Synästhesie “heiß“ betont die Zusammenarbeit mit den Sinnesorganen fühlen und tasten und lässt die intensive Arbeit zum Ausdruck bringen. Sein negatives Empfinden lässt er mit “ich armer Tor!“(Z.358), “so klug als wie zuvor“(Z.359) widerspiegeln und zeigt im Gegensatz dazu, dass er studiert und viel gelernt hat (vgl.Z.357)kein positives Ergebnis. Er selber denkt er sei ein fauler Mensch, einer der nicht klüger werden kann, sondern immer nur auf dem gleichen Stand des Wissens stehen bleibt. Seine Allwissenheit die er nicht besitzt, bemitleidet Faust durch eine Aufzählung “[…]Magister, […]Doktor“(Z.360) und dem Adjektiv “heiße“(Z.360), welche im Zusammenhang mit dem Text eine Anapher ist. Er betont sein Wissen und Steigerung seines Berufslebens und auch seine Zehn Jahre als Schulmeister und Doktor (vgl.Z.361). Indem er die Antithese “herauf, herab und quer und krumm“(Z.362) verwendet und „[s]eine Schüler an der Nase herum [trreibt]“(Z.363)verrät er seine Unlust, sein Wissen zu teilen und seine Schüler veräppelt , indem er die These “Und sehe, dass wir nichts wissen können“(Z.364) aufstellt. Er ist an einem Punkt angelangt, wo er merkt, dass er als Lehrer keinen Erfolg hatte und die Menschheit mit seinem Wissen untergräbt. Das macht ihn so sauer und traurig, denn “Das will [ihm] schier das Herz verbrennen“(Z.365).Dieser Gedanke ist eine Metapher dafür, dass sein wichtigstes Organ zum Leben und was ihm am Leben hält, kaputt gehen wird. Das bedeutet, dass er so schnell wie möglich eine Lösung finden muss an neues Wissen zu gelangen. Dieses Denken wird durch seine klimatische Akkumulation “ Laffen/, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“(Z.366f.) verdeutlich, indem er sich selbst in den Vordergrund stellt und sein Selbstbewusstsein zeigt. Dieses Selbstbewusstsein wiederholt er, indem er sagt, dass “[ihn] plagen keine Skrupel noch Zweifel/, Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel“(Z.368f.) An dieser Stelle stellt er sich an die höchste Spitze der Menschheit und bringt sein überirdisches Verhalten zum Ausdruck. Er steht über Allen. Um dies jedoch von sich behaupten zu können, verstärkt er seine Meinung mit “Bilde mir nicht ein“ (Z.371f.). Er erwähnt diesen überzeugten Gedanken in seiner nächsten Behauptung erneut und kann seiner Angst der Unwissenheit nicht wiederstehen. Denn nur er kann die Menschheit verändern und “zu bessern […] bekehren“(Z.373). Er zeigt sich als ein armer Mann, hat “weder Gut noch Geld“ (Z.374)“Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt“(Z.375). Er hat jetzt alles verloren und muss mit Neuem Leben beginnen. Faust ergibt sich der Magie! (vgl.Z.377), denn durch “Geistes Kraft und Mund“ (Z.377) wird ihm “manch Geheimnis kund“(Z.378). Faust beginnt ein neues Leben und versucht auf diese Art und Weise an Wissen heran zu kommen. Mit überirdischen, unnatürlichen und übersinnlichen Kräften die Welt zu erfahren, führt ihn zum Ziel. “was die Welt/[i]m Innersten zusammenhält“, seine entscheidende Frage. Nur mit der Magie, denkt er diese Frage beantworten zu können um der Menschheit „[ohne] saurem Schweiß“(Z.380) , nicht mehr sagen braucht, was er nicht weiß. (vgl.Z.380). Die Synästhesie “sauer“ verkörpert seine negativen Gedanken. Etwas Unangenehmes davon zu lassen und Neues zu beginnen. Zum Schluss seines Monologs verdeutlicht Faust, dass er “alle Wirkenskraft und Samen“(Z.384) als Neuanfang mit in sein Leben nimmt. Mit diesem Zitat greift er seine Verbindung zu Natur auf. Er nimmt den Samen als Neubeginn, neues Wissen wachsen zu lassen und das mit aller Kraft. Mit seinem Entschluss ist er vollkommen zufrieden und verdeutlicht seine Aussage “und tu nicht mehr in Worten kramen“. (Z.385), und stellt die Grundlage der folgenden Handlung dar. Schlussfolgernd ist diese Textstelle sehr bedeutend für die Tragödie Faust und lässt die Beziehung zwischen Mephistopheles und Faust in Frage stellen. Faust ist sich seines Handelns sicher und möchte dafür kämpfen, die Menscheit über Überirdisches Wissen aufzuklären.