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Der vorliegende Sachtext „Der hessische Landbote“ wurde von Georg Büchner verfasst und 1834 veröffentlicht, weshalb er in die Epoche des Vormärzes einzuordnen ist. Der Sachtext thematisiert die Missstände der unteren Gesellschaftsschicht und ruft zum Aufstand gegen die reichen Fürsten auf, die die Armen Leute unterdrückten. Nachträglich wurde der Text noch von dem Pastor Friedrich Ludwig Weide überarbeitet, um den Text dem Leser näher zu bringen.
 
Der vorliegende Sachtext „Der hessische Landbote“ wurde von Georg Büchner verfasst und 1834 veröffentlicht, weshalb er in die Epoche des Vormärzes einzuordnen ist. Der Sachtext thematisiert die Missstände der unteren Gesellschaftsschicht und ruft zum Aufstand gegen die reichen Fürsten auf, die die Armen Leute unterdrückten. Nachträglich wurde der Text noch von dem Pastor Friedrich Ludwig Weide überarbeitet, um den Text dem Leser näher zu bringen.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Büchner und auch Weidig in große Gefahr begeben, da sie offen die Missstände ansprechen, die damals in Hessen herrschten und sie mit einer Verfolgung rechnen mussten. Letztendlich appellieren sie an das Volk, gerade diese Ordnung mit ihm zusammen zu stürzen, unter anderem unter möglichen Aufständen beziehungsweise Revolten
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Büchner und auch Weidig in große Gefahr begeben, da sie offen die Missstände ansprechen, die damals in Hessen herrschten und sie mit einer Verfolgung rechnen mussten. Letztendlich appellieren sie an das Volk, gerade diese Ordnung mit ihm zusammen zu stürzen, unter anderem unter möglichen Aufständen beziehungsweise Revolten
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== 01.12.2018 ==

Version vom 1. Dezember 2018, 12:50 Uhr

HA Drewes 20.11.18

Der vorliegende Sachtext „Der hessische Landbote“ wurde von Georg Büchner verfasst und 1834 veröffentlicht, weshalb er in die Epoche des Vormärzes einzuordnen ist. Der Sachtext thematisiert die Missstände der unteren Gesellschaftsschicht und ruft zum Aufstand gegen die reichen Fürsten auf, die die Armen Leute unterdrückten. Nachträglich wurde der Text noch von dem Pastor Friedrich Ludwig Weide überarbeitet, um den Text dem Leser näher zu bringen.

Der erste Sinnabschnitt befasst sich mit der kurzen Erklärung zu dem Flugblatt, der vor dem eigentlichen Text hinzugefügt wurde und die Entstehung des Flugblattes und u. a. die Anzahl der Auflagen, die herausgegeben wurden. Gleichzeitig wird klargestellt, dass der Pastor Weidig den Text zusätzlich noch im Nachhinein überarbeitet hat. Die Tatsache, dass das Flugblatt auf einer Geheimpresse gedruckt wurde, gibt Aufschluss über die damalige Situation in Deutschland, konkret in Hessen, wo der Text verbreitet wurde. Das Flugblatt musste auf einer „Geheimpresse“ gedruckt werden, damit niemand unberechtigtes von diesem Aufruf erfahren sollte und den Autor an die Fürsten verrät. Büchner und Weidig mit seiner Korrektur begingen eine Straftat, in einem Fürstenstaat, der von der Zensur und Unterdrückung geprägt war. Diese Klarstellung zu Beginn des Textes, der ebenfalls nachträglich von Weidig hinzugefügt wurde, leitet den Text ein.

Der gesamte Sachtext lässt sich in verschiedene Sinnabschnitte gliedern. Der erste davon beginnt in Zeile 1 und reicht bis Zeile 22. In ihm wird zunächst die Thematik des Textes erläutert und dem Leser damit vorgestellt. Konkret spricht Büchner mit deinem Flugblatt als das „hessische Land“ (Z.4) an, was als Metapher für die Bauern und die niederen Bevölkerungsschichten steht, welche von den Adeligen unterdrückt werden. Büchner wollte genau diese Zielgruppe mit seinem Flugblatt erreichen. Anschließend geht er direkt auf seine eigentliche Intention seines Flugblattes ein, nämlich die „Wahrheit“ (Z.5) seinen Mitmenschen klarzumachen. Genauer gesagt meint er mit der Wahrheit die Aussprache der Missstände, die in Hessen, aber auch in ganz Deutschland herrschten. Es gab keine Perspektive für die Menschen, Armut und Ausbeutung durch die Adeligen, die es sich selbst gut gehen lassen wollten und denen die Situationen ihrer Untertanen gleichgültig war. Gleichzeitig spricht er aber auch die Folgen für die Menschen an, die dieses Flugblatt lesen sollten, und weist sie daraufhin, dass sie dafür bestraft werden könnte, dass sie dieses Flugblatt gelesen haben. Schließlich befindet man sich damals in einer Zeit der politischen Zensur, die andere politische Meinungen oder generelle Meinungsäußerungen, die nicht mit der der herrschenden übereinstimmen, verfolgt und bestraft. Büchner spricht also in seiner Einleitung zu seinem Flugblatt direkt mal die Sachlage an, die die Adressaten betreffen. Auffällig zwischen diesen beiden Aussagen ist wohl, dass er beide mit einer adversativen Konjunktion „aber“ (Z.5) verknüpft und um auf die Missstände gezielt hinzuweisen. Schließlich weiß, jeder um seine Situation damals, aber auch um die Auswirkungen, die eine Meinungsäußerung mit sich bringen würde. Diese Tatsache wird durch das „aber“(ebd.) noch zusätzlich hervorgehoben und so dem Leser noch deutlicher gemacht. Folgend zu diesen beiden Aussagen, die sinnbildhaft für die damalige politische Situation zu werten sind, wendet sich Büchner daraufhin möglichen Lösungsansätzen zu, die die Leser seines Flugblattes zumindest teilweise schützen könnte. So sollen sie es unter anderem nur Mitmenschen zeigen, denen sie auch wirklich vertrauen und die sie sicher nicht verraten (vgl. Z.12f.) würden. Außerdem sollen sie es außer Haus aufbewahren, damit die Polizei ihnen nicht den Beitz des Flugblattes direkt nachweisen kann (vgl. Z.10f.). Büchner möchte aber nicht nur Vertrauenspersonen seiner direkten Leser erreichen, sondern alle sollen von seinem Aufruf mitbekommen. Er empfiehlt so den Lesern, die das Flugblatt gelesen haben, es anderen Personen hinzulegen, auch denen, denen sie nicht vertrauen, aber das nur heimlich, damit man ihnen nichts anhängen kann. Büchner möchte so natürlich vorbeugen, dass eine Möglichen Mitstreiter im Falle eines Umsturzes schon vorher von den Adeligen festgenommen werden. Nach diesen Ratschlägen kommt Büchner auch schon zu seiner Kernaussage seines Textes. Er ruft genauer gesagt zu „Frieden“ (Z. 23) in den „Hütten“ (ebd.) und zu „Krieg“ (ebd.) gegen die „Paläste“ (ebd.) auf. Diese Aussage lässt sich in viele Weisen interpretieren bzw. charakterisieren. Die Hütten und die Paläste sind beides Metaphern und stehen hier für Arm und Reich, stehen sich also als Antithese gegenüber, genau wir Krieg und Frieden zum jeweiligen Satzanfang. Die Tatsache, dass das Prädikat in beiden Sätzen fehlt und so von einer Ellipse zu sprechen ist, ist von besonderer Bedeutung für die Aussagen, da sie sich auf das Minimum beschränken und so Büchner dem Leser klar seine Meinung zum Ausdruck bringen möchte.

Der zweite Sinnabschnitt ist von Weidig hinzugefügt worden und erstreckt sich von Z. 24 bis Z. 46. In diesem Sinnabschnitt wird die Sicht der Adeligen auf die “niederwertigen“ Untertanen anhand der Bibel ausgelegt. Diese Aussage belegt er anhand einer eigens getätigten Aussage, in der er Bezug auf die Schöpfungsgeschichte nimmt. Wie jeder von uns weiß, sind die Tiere von Gott am fünften Tag und die Menschen am sechsten Tag erschaffen worden. Laut Weidig entspricht es wohl zusätzlich dem Selbstverständnis der Fürsten, dass sie die Bauern oder die Untertanen so behandeln wie Tiere. Weidig verdeutlicht diese Aussage mithilfe der Bibel, um dem Leser klarzustellen, wie sich die Fürsten ihren Untertanen tatsächlich verhalten, und überspitzt vielleicht sogar die tatsächliche Situation, um auch wirklich jedem Leser damit zu erreichen und zum Nachdenken anzuregen. Ein ähnliches Beispiel bringt Weidig im weiteren Teil seiner Ergänzung. Er beschreibt das Leben eines Adeligen wie einen „Sonntag“ (Z.32), und das Leben der Arbeiter und Bauern wie einen „Werktag“ (Z.41). In dieser Antithese verdeutlicht Weidig die gewaltigen Gegensätze seiner Mitmenschen noch einmal, wobei „Sonntag“ (ebd.) und „Werktag“ (ebd.) als Metaphern zu verstehen sind. Konkret verbindet man normalerweise mit einem Werktag, vor allem in der damaligen Zeit, einen harten und langen Arbeitstag, wobei die Familie oft auf der Strecke blieb und die Menschen nur wenig Geld zur Selbstversorgung hatten. Dieses Geld mussten sie zusätzlich ja auch nochmal aufteilen, um verpflichtende Abgaben an die Fürsten leisten zu können. Als Gegenüberstellung lässt sich der „Sonntag“ als freier Tag charakterisieren, wo man einfach mal entspannen kann und nichts tun muss. Doch während normale Arbeiter damals nicht einmal diesen Tag zur Erholung hatte, müssen die Fürsten/Adeligen nicht einmal einen Finger krumm machen und können trotzdem in Saus und Braus leben, da sie ihre hart arbeitenden Untertanen kategorisch ausnutzen. Auch diese Aussage nimmt Weidig in Bezug auf die Bibel in seinen Zusatz auf, vielleicht auch um die damals eher nicht gebildete Bevölkerung überhaupt erreichen zu können. Damals war es schließlich nicht üblich, gebildet zu sein, und wenn man mal etwas über ein Buch gehört hatte, dann über die Bibel. So wollte Weidig auch den ungebildeten Arbeitern etwas Konkretes über ihre momentane Arbeitssituation vermitteln und sie auf die laufende Ungerechtigkeit hinweisen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Büchner und auch Weidig in große Gefahr begeben, da sie offen die Missstände ansprechen, die damals in Hessen herrschten und sie mit einer Verfolgung rechnen mussten. Letztendlich appellieren sie an das Volk, gerade diese Ordnung mit ihm zusammen zu stürzen, unter anderem unter möglichen Aufständen beziehungsweise Revolten


01.12.2018