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3. Analyse

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Analyse des TA aus dem 24. Kap.

MGeller

Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane 1894/95 in der Zeit des Poetischen Realismus verfasst wurde, thematisiert den Drang, das gesellschaftliche Ansehen nicht zu verlieren bzw. dieses zu verbessern.

Effi von Briest heiratet den ehemaligen Geliebten der Mutter, Landrat Geert von Innstetten. Dieser muss beruflich viel reisen, weshalb Effi oft alleine ist. Auch dieses Mal muss Innstetten reisen und zwar nach Berlin, um einen Kollegen zu vertreten. Effi verbringt die Zeit bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen mit Tochter Annie und dem Kindermädchen Roswitha. Innstetten findet nach Beendigung seiner Reise zu Hause in Kessin die Briefe, die Effi ihrem Liebhaber Crampas geschrieben hatte, der ihr in dieser Zeit des Alleinseins nötige Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Innstetten trennt sich von Effi, woraufhin sie zu ihren Eltern zieht und dort auch verstirbt.

Der Textauszug aus Kapitel 24 lässt sich in zwei Abschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (Z. 1 – 11) wird das Zimmer Effis genau beschrieben. Bereits im ersten Satz wird deutlich, dass sich die Handlung in einem „Zimmer“ (Z. 1) abspielt. Dabei handelt es sich um das Zimmer, welches Effi bereits in Kindertagen bewohnte. Durch dieses „Zimmer“ (ebd.), welches metaphorisch für Einengung steht, wird die Lust Effis nach Abenteuer und Freiheit zurückgedrängt. Das „Zimmer“ (ebd.) hat einen Ausblick zum „Garten hinaus“ (Z. 2), sodass Effi auf den, von ihr geliebten, Teich und die geliebte Schaukel blicken kann. Diese beiden Orte symbolisieren Effis Drang nach Abenteuer und Freiheit. Mit dem ständigen Blick auf den Garten macht sich in Effi eine Unruhe breit, die durch die Antithese „ging sie auf und ab“ (Z. 3) deutlich wird. Um in die Einengung Freiheit und Abwechslung zu bringen, ist der untere Teil des Fensters geöffnet (vgl. Z. 3). Dadurch kommt Luft in den Raum zu der Effi schon als Kind eine Verbindung hatte, in dem sie in ihr geschaukelt ist. Das sorgte in ihr für ein Gefühl von Freiheit, die durch weitere Wörter der Windmetaphorik wie „Zuge“ (Z. 4), „Zugwind“ (Z. 5) und „frei“ (ebd.) ergänzt und bekräftigt wird. Des Weiteren ist am Zimmer Effis besonders, dass Kriegsszenen in Goldrahmen (vgl. Z. 7) an der Wand hängen. Dass Kriegsszenen golden eingerahmt werden, deutet darauf hin, wie wichtig das Militär zur damaligen Zeit war. Allerdings kann Effi diese Szenen nicht besonders leiden (vgl. Z. 10), da sowohl Crampas, als auch Innstetten für das Militär tätig sind und sie somit an diesem ihr wichtigen Ort immer an die beiden erinnert wird. Um ihre Abneigung zum Ausdruck zu bringen, „schüttelt […] [sie] den Kopf“ (Z. 9). Diese Aktion sticht aufgrund des parataktischen Satzbaus heraus, denn die beschreibenden Sätze sind hypotaktisch geschrieben (vgl. Z. 1 ff.). Die Aussage Effis „'Wenn ich wieder hier bin […]'“ (Z. 9) deutet auf zukünftige Besuche Effis bei ihren Eltern hin.

Im zweiten Abschnitt (Z. 11 – 20) wird der Garten näher beschrieben. Außerdem geht Effi auf das abrupte Ende ihre Kindheit ein. Effi schließt das eine Fenster (vgl. Z. 11) und lässt damit Teile der Vergangenheit hinter sich, welche sie unruhig machten. Im Anschluss setzt sie sich an das zweite geöffnete Fenster (vgl. Z. 11f.), was darauf hindeutet, dass sie ruhiger wird. Der anschließend folgende parataktische Satz „Wie tat ihr das alles so wohl“ (Z. 12) ist eine Anspielung auf Kessin. In Kessin kommt Effi nicht zur Ruhe. Obwohl sie in Hohen-Cremmen nicht mehr zu Hause ist, fühlt sie sich dort viel besser. Anhand dieses Satzes wird die Erzählperspektive des auktionalen Erzählers deutlich. Der Satz steht in der erlebten Rede, welche in der 3. Form steht. Effis Gedanken werden vom allwissenden Erzähler an den Leser transferiert. Im weiteren Verlauf wird die Sonnenuhr (vgl. Z. 13) beschrieben. Diese steht auf dem Rondell, auf welchem Effi später begraben wird. Auch die „Rhabarberstauden“ (Z. 16) stehen in der Nähe bzw. auf diesem Rondell. Dass die Blätter der Stauden „herbstlich gelb“ (Z. 16) verfärbt sind, weist auf ein Voranschreiten der Zeit hin. Effi verändert sich, denn auch ihre Kindheit gehört der Vergangenheit an. Dieses Vergehen der Zeit macht Effi nachdenklich. „[S]ie musste des Tages gedenken […], wo sie hier mit Hulda […] gespielt hatte“ (Z. 16 ff.). Auch in diesem Satz wird der Leser über die Gedanken Effis durch den auktiorialen Erzähler informiert. Effi erinnert sich an ihre Kindheit, in der sie viel Zeit mit ihren Freundinnen im Garten verbracht hat. Durch die Parenthese „nun erst wenig über zwei Jahre“ (Z. 17) wird die rasche Voranschreitung der Schritte im Leben Effis deutlich. Außerdem zeigt diese Parenthese, dass eine Zeitstraffung vorliegt. Dies wird auch nochmal deutlich, wenn sie die Treppe raufkommt, und eine Stunde später verlobt ist (vgl. Z. 19 f.). Innerhalb kurzer Zeit wurde Effi vom spielenden Kind zur verheirateten Frau, die in wenigen Tagen ihren zweiten Hochzeitstag feiert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Effi aufgrund des Aufenthalts in Hohen-Cremmen und des bevorstehenden Hochzeitstages aufgewühlt ist. Die gewohnte Umgebung gibt ihr aber Halt.

Irina Kneuper

Der Roman ,,Effi Briest”, welcher von Theodor Fontane verfasst und 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht wurde, handelt von dem Ansehen innerhalb der Gesellschaft.

Die siebzehnjährige Effi Briest wächst im Herrenhaus in Hohen-Cremmen bei ihren Eltern auf. Für ihr Alter verhält sie sich noch sehr kindisch und unreif. Baron Innstetten ist ein wohlhabender Landrat und ein alter Freund, bzw. Verehrer von Effis Mutter. Dieser hält um die Hand von Effi an, woraufhin die Hochzeit, sowie die Hochzeitsreise durch Italien folgt. Innstetten und Effi ziehen nach der Hochzeitsreise nach Kessin, doch Effi fühlt sich dort sehr unwohl, da sie davon überzeugt ist, dass es in ihrem neuen Zuhause spukt. Sie fühlt sich einsam, da Innstetten auf Grund seiner Arbeit ständig verreist und Effi hat nur zwei Freunde in Kessin, den Apotheker Gieshübler und Innstettens Hund Rollo. Aufgrund ihrer Angst vor dem Spuk möchte Effi von Kessin wegziehen, aber Innstetten kann dies nicht riskieren, da er meint, er könne sein Ansehen verlieren, wenn die Menschen in Kessin den Grund des Umzugs erfahren würden. Effi wird schwanger und lernt Roswitha kennen, die im späteren Verlauf das Kindermädchen von Effis Tochter Annie wird. Crampas tritt auf, mit welchem Effi und Innstetten zunächst gemeinsame Ausritte unternehmen. Während Innstetten auf Reisen ist, beginnen Effi und Crampas alleine auszureiten, wodurch eine Affäre zwischen den beiden entsteht. Auch in diesem Textauszug ist Effi alleine bei ihren Eltern, da Innstetten aufgrund seiner Arbeit verreisen musste. Im Anschluss findet Innstetten alte Liebesbriefe zwischen Effi und Crampas, woraufhin Innstetten Crampas zu einem Duell auffordert und ihn dabei umbringt. Effi erfährt von Crampas Tod und ihr wird bewusst, dass sie alles in ihrem Leben verloren hat. Sie zieht zurück nach Berlin und trifft ihre Tochter nur noch einmal. Aufgrund ihrer Krankheit zieht Effi schließlich zurück nach Hohen-Cremmen zu ihren Eltern und stirbt mit ungefähr 30 Jahren.

Der vorliegende Textauszug weist zunächst eine Zeitdeckung vor und anschließend eine Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.). Außerdem ist zu sagen, dass das Erzählverhalten auktorial ist.

Effi befindet sich in dem von ihr ,,bewohnten Zimmer [..] im Oberstock” (Z.1) in Hohen-Cremmen, also in ihrem alten Kinderzimmer. Dieses Zimmer liegt in Richtung des Gartens (vgl. Z. 1), was eine Metapher für einen Rückblick an ihre abenteuerliche Kindheit darstellt. Der Garten steht außerdem für Unbeschwertheit und Freiheit, zu welcher Effi dennoch abgetrennt ist, da sie hinter ihrem Fenster steht. Dadurch wird verdeutlicht, dass sie sich eingeengt fühlt, da ihr Hochzeitstag mit Innstetten bevorsteht. Die Antithese ,,auf und ab” (Z.3) zeigt, dass Effi wegen dem bevorstehenden Hochzeitstag nervös ist, da sie Innstetten betrogen hat und Schuldgefühle bei ihr aufkommen.

Sie öffnet die ,,unteren Fensterflügel” (Z. 3) unbewusst, wodurch verdeutlicht wird, dass sie versucht eine gewisse Freiheit zurück zu bekommen. Dadurch gelangt Luft in den Raum, zu welcher Effi schon als Kind eine Verbindung hatte, als sie geschaukelt hat. Dies wird auch durch eine Windmetaphorik ,,Zuge” (Z.4), ,,Zugwind” (Z.5) und ,,frei” (Z. 5) veranschaulicht und bekräftigt. In ihrem Zimmer befinden sich in ,,schmalen Goldleisten eingerahmte(…) Bilder” (Z. 7), die etwas ,,kriegerisches” haben. Der Goldrahmen um diese Bilder zeigt die hohe Bedeutung des Militärs zu dieser Zeit. Auch Crampas und Innstetten sind für das Militär tätig, weshalb Effi diese Bilder nicht sehen möchte (vgl. Z. 9 f.).

Die Aussage ,,wieder hier bin” (Z. 10) zeigt ihre Vorahnung auf ein baldiges Wiedersehen mit Eltern, dennoch ist ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass ihr nächster Besuch in Hohen-Cremmen mit ihrem eigenen Tod enden wird. Effi setzt sich an ein offenes Fenster (vgl. Z. 11 f., wodurch verdeutlicht wird, dass sie sich mit etwas positiverem beschäftigen möchte und deshalb vor ihren Problemen fliehen. Der Blick in den Garten erfüllt sie mit positiven Kindheitserinnerungen (vgl. Z. 12). Der Mond erleuchtet den Garten, so dass der ,,Rasenplatz mit der Sonnenuhr” (Z. 13) und die ,,Heliotropbeeten” (Z. 14) sichtbar werden. Die Sonnenuhr steht für Zeit, wird aber jedoch vom Mond angeleuchtet, weshalb man davon ausgehen kann, dass Effis Leben beschwert weiter geht. Die ,,herbstlich gelben (…) Blätter” (Z. 16) der Rhabarberstauden deuten auf ein nahendes Ende des Lebens hin, was bedeutet, dass Effis Tod bevorsteht.

Sie denkt an die Zeit vor zwei Jahren nach (vgl. Z. 17), weshalb hier eine Zeitraffung vorliegt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie mit ,,Hulda und den Jahnkeschen Mädchen gespielt” (Z.17 f.). Daran erkennt man, dass sie ihre Freiheit, sowie Kindheit und die dazugehörigen Abenteuer vermisst. Besonders zu diesem Zeitpunkt, da der Hochzeitstag mit Innstetten bevorsteht. Auch an ihre gemeinsame Hochzeit erinnert sie sich zurück (vgl. Z. 19 f.).

Zusammengefasst verdeutlicht dieser Textauszug, wie sehr Effi ihre Freiheit vermisst, da sie an Innstettens Seite eine hohe Verantwortung trägt und daher sehr eingeschränkt ist.