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Die Textstelle aus Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ aus der Epoche des Poetischen Realismus, im Jahre 1895 entstanden, thematisiert die schrecklichen Ergebnisse, was die damaligen gesellschaftlichen Sitten mit den Menschen macht.
 
Die Textstelle aus Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ aus der Epoche des Poetischen Realismus, im Jahre 1895 entstanden, thematisiert die schrecklichen Ergebnisse, was die damaligen gesellschaftlichen Sitten mit den Menschen macht.
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Nachdem Effi mit 17 Jahren mit Instetten verlobt wurde und nach der Heirat nach Kessin zu Innstetten zog, erlebte Effi viele Ängste durch Erzählungen und Vorstellungen. Auch Innstetten sorgte dafür, dass sich Effi nicht wohl fühlt, da Innstetten Effi eher als eine Tochterfigur ansieht statt als Ehefrau und auch kein Verständnis gegenüber Effis Ängste hat. Dann traf Effi Crampas, ein Freund Innstettens, mit dem sie eine Affäre anfing.  
 
Nachdem Effi mit 17 Jahren mit Instetten verlobt wurde und nach der Heirat nach Kessin zu Innstetten zog, erlebte Effi viele Ängste durch Erzählungen und Vorstellungen. Auch Innstetten sorgte dafür, dass sich Effi nicht wohl fühlt, da Innstetten Effi eher als eine Tochterfigur ansieht statt als Ehefrau und auch kein Verständnis gegenüber Effis Ängste hat. Dann traf Effi Crampas, ein Freund Innstettens, mit dem sie eine Affäre anfing.  
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In der Textstelle geht es darum, dass Innstetten Effi erzählt, dass sie nach Berlin ziehen, wegen seinem neuen Beruf, weshalb Effi sehr glücklich ist. Das missversteht jedoch Innstetten, weshalb er Effi Vorwürfe macht. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Beiden nach Berlin ziehen, wo es Effi zunächst viel besser geht, bevor es ihr wie in Kessin schlecht geht, indem sie Angst bekommt, ihre Affäre auffliegt, sowohl von Innstetten als auch ihrer Tochter verstoßen wird, erkrankt und schließlich in Hohen-Cremmen stirbt.
 
In der Textstelle geht es darum, dass Innstetten Effi erzählt, dass sie nach Berlin ziehen, wegen seinem neuen Beruf, weshalb Effi sehr glücklich ist. Das missversteht jedoch Innstetten, weshalb er Effi Vorwürfe macht. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Beiden nach Berlin ziehen, wo es Effi zunächst viel besser geht, bevor es ihr wie in Kessin schlecht geht, indem sie Angst bekommt, ihre Affäre auffliegt, sowohl von Innstetten als auch ihrer Tochter verstoßen wird, erkrankt und schließlich in Hohen-Cremmen stirbt.
 
Der Textausschnitt fokussiert die beruflichen Titel, die die Ehefrauen einschränken im Titel ihrer Ehemänner und die Ausweglosigkeit Effis, aus ihrer Situation.
 
Der Textausschnitt fokussiert die beruflichen Titel, die die Ehefrauen einschränken im Titel ihrer Ehemänner und die Ausweglosigkeit Effis, aus ihrer Situation.
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Den Textausschnitt kann man in sechs Sinnabschnitte einteilen, die aufeinander aufbauen mit Reaktion und Gegenreaktion.
 
Den Textausschnitt kann man in sechs Sinnabschnitte einteilen, die aufeinander aufbauen mit Reaktion und Gegenreaktion.
 
In Sinnabschnitt eins (Z. 1-4) befindet sich nur wörtliche Rede, die einmal eine Frage Effis ist und die Antwort Innstettens, auf Effis Frage. Effi betont die Karriere Innstettens, da sie erleichtert ist, dass sie durch den Umzug von Crampas, ihrer Affäre, entfliehen kann und somit auch die schlechte Zeit hinter sich lassen kann(Vgl. Z.1).Innstetten ist „noch nicht Minister“(Z.1), aber Ministerialrat und somit wird Effi auch „Ministerialrätin“(Z.2) sein, wenn die Beiden „in Berlin leben“(ebd.). Es ist eine Prägung der Karriere ihres Mannes, auf Effi, was zu dieser Zeit selbstverständlich war, jedoch somit die Frauen ihre Individualität verlieren, da sie nur durch den Titel ihrer Ehemänner definiert werden. Innstetten redet davon, dass nachdem Effi bereits ein „halbe[s] Jahr“(Z.3) in Berlin leben würde, sie sich nur noch wage an ihr Leben in Kessin erinnern würde (Vgl.Z.3), wo Effi nach Innstettens Meinung „nichts gehabt“(Z.4). Der Ort Kessin wird negativ dargestellt und weil Innstetten auch in Indikativ Aktiv Futur I spricht, zeigt es, dass Innstetten sich sicher ist, dass was er zu Effi sagt, auch eintreffen wird.
 
In Sinnabschnitt eins (Z. 1-4) befindet sich nur wörtliche Rede, die einmal eine Frage Effis ist und die Antwort Innstettens, auf Effis Frage. Effi betont die Karriere Innstettens, da sie erleichtert ist, dass sie durch den Umzug von Crampas, ihrer Affäre, entfliehen kann und somit auch die schlechte Zeit hinter sich lassen kann(Vgl. Z.1).Innstetten ist „noch nicht Minister“(Z.1), aber Ministerialrat und somit wird Effi auch „Ministerialrätin“(Z.2) sein, wenn die Beiden „in Berlin leben“(ebd.). Es ist eine Prägung der Karriere ihres Mannes, auf Effi, was zu dieser Zeit selbstverständlich war, jedoch somit die Frauen ihre Individualität verlieren, da sie nur durch den Titel ihrer Ehemänner definiert werden. Innstetten redet davon, dass nachdem Effi bereits ein „halbe[s] Jahr“(Z.3) in Berlin leben würde, sie sich nur noch wage an ihr Leben in Kessin erinnern würde (Vgl.Z.3), wo Effi nach Innstettens Meinung „nichts gehabt“(Z.4). Der Ort Kessin wird negativ dargestellt und weil Innstetten auch in Indikativ Aktiv Futur I spricht, zeigt es, dass Innstetten sich sicher ist, dass was er zu Effi sagt, auch eintreffen wird.
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Der zweite Sinnabschnitt (Z.5-8) gibt Effis Reaktion auf das Gesagte Innstettens wieder. Es sind körperliche Reaktionen Effis, die zum Ausdruck kommen; ihre „Augen“ werden „größer“(Z.5), „ihre Mundwinkel“(ebd.) zucken nervös „und ihr ganzer […] Körper zitterte“ (Z.6). Diese Reaktionen sind Symptome von Aufregung oder große Erleichterung, die Effi nur schlecht unterdrücken kann. Auch die Adjektive und Verben wie „nervös“(Z.6), und „zittern“(ebd.) zeigen Effis Unruhe vor Erleichterung, sodass ihre Reaktion besonders übertrieben hervor sticht. Als Effi Innstettens „Knie“ „umklammerte“(Z.7), äußert Effi „‘Gott sei Dank‘“(Z.8) Auch Verbal wird Effis Erleichterung dargestellt, was jedoch dazu führt, dass Effi Innstetten das Gefühl der Erleichterung zu offensichtlich zeigt, weshalb Innstetten misstrauisch wird.
 
Der zweite Sinnabschnitt (Z.5-8) gibt Effis Reaktion auf das Gesagte Innstettens wieder. Es sind körperliche Reaktionen Effis, die zum Ausdruck kommen; ihre „Augen“ werden „größer“(Z.5), „ihre Mundwinkel“(ebd.) zucken nervös „und ihr ganzer […] Körper zitterte“ (Z.6). Diese Reaktionen sind Symptome von Aufregung oder große Erleichterung, die Effi nur schlecht unterdrücken kann. Auch die Adjektive und Verben wie „nervös“(Z.6), und „zittern“(ebd.) zeigen Effis Unruhe vor Erleichterung, sodass ihre Reaktion besonders übertrieben hervor sticht. Als Effi Innstettens „Knie“ „umklammerte“(Z.7), äußert Effi „‘Gott sei Dank‘“(Z.8) Auch Verbal wird Effis Erleichterung dargestellt, was jedoch dazu führt, dass Effi Innstetten das Gefühl der Erleichterung zu offensichtlich zeigt, weshalb Innstetten misstrauisch wird.
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Im dritten Sinnabschnitt (Z. 9-11a) beschreibt der auktoriale Erzähler Innstettens non-verbale Reaktion auf Effis Erleichterung. Denn sofort „verfärbt sich „(Z.9) Innstettens Gesicht. Es wird nicht beschrieben, zu welcher Farbe sich seine Haut verfärbt, sodass nicht genauer ausgeführt wird in welche Richtung seine Emotionen gehen (entweder in die Richtung Wut oder in die Richtung Erschrocken sein). Danach folgt ein innerer Monolog Innstettens, der durch erlebte Rede vom Auktorialem Erzähler präsentiert wird.  Dieser stellt zuerst eine rhetorische Frage: „Was war das?“(ebd.), die dann von ihm durch den inneren Monolog etwas ausgeführt wird, der den Lesern die Innensicht und Gedanken Innstetten darlegt. Denn es handle sich hierbei um ein immer wieder kehrendes Gefühl Innstettens (Vgl.Z.9ff.). Wo Möglich ist es das Gefühl des Misstrauens gegenüber Effi, was Innstetten langsam entwickelt hatte. Vor diesem Gefühlsausdruck Innstetten „erschrak“ (Z.11) Effi, was so viel bedeutet, dass Effi diesen Blick kennt.  
 
Im dritten Sinnabschnitt (Z. 9-11a) beschreibt der auktoriale Erzähler Innstettens non-verbale Reaktion auf Effis Erleichterung. Denn sofort „verfärbt sich „(Z.9) Innstettens Gesicht. Es wird nicht beschrieben, zu welcher Farbe sich seine Haut verfärbt, sodass nicht genauer ausgeführt wird in welche Richtung seine Emotionen gehen (entweder in die Richtung Wut oder in die Richtung Erschrocken sein). Danach folgt ein innerer Monolog Innstettens, der durch erlebte Rede vom Auktorialem Erzähler präsentiert wird.  Dieser stellt zuerst eine rhetorische Frage: „Was war das?“(ebd.), die dann von ihm durch den inneren Monolog etwas ausgeführt wird, der den Lesern die Innensicht und Gedanken Innstetten darlegt. Denn es handle sich hierbei um ein immer wieder kehrendes Gefühl Innstettens (Vgl.Z.9ff.). Wo Möglich ist es das Gefühl des Misstrauens gegenüber Effi, was Innstetten langsam entwickelt hatte. Vor diesem Gefühlsausdruck Innstetten „erschrak“ (Z.11) Effi, was so viel bedeutet, dass Effi diesen Blick kennt.  
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Der vierte Sinnabschnitt (Z.11b-14) beschreibt nun Effis Innensicht durch den auktorialen Erzähler, nachdem sie den Blick von Innstetten deuten konnte. Effi hatte sich „durch ein schönes Gefühl“(Z.11b) „hinreißen lassen“(Z.12), dass dazu führte, dass sie sich gegenüber Innstetten schuldig machte (Vgl.Z.12), beschreibt der auktoriale Erzähler Effis Situation und fügt noch den Kommentar: „dabei [hat Effi] mehr gesagt, als sie durfte“(Z.12f.), was Innstettens kommendem Misstrauen steigert. Effi scheint dies Bewusst zu werden, weshalb sie „irgendeinen Ausweg“(Z.14) finden muss, um ihre Handlung rückgängig zu machen bzw. Innstettens Vertrauen wieder zu erhalten.
 
Der vierte Sinnabschnitt (Z.11b-14) beschreibt nun Effis Innensicht durch den auktorialen Erzähler, nachdem sie den Blick von Innstetten deuten konnte. Effi hatte sich „durch ein schönes Gefühl“(Z.11b) „hinreißen lassen“(Z.12), dass dazu führte, dass sie sich gegenüber Innstetten schuldig machte (Vgl.Z.12), beschreibt der auktoriale Erzähler Effis Situation und fügt noch den Kommentar: „dabei [hat Effi] mehr gesagt, als sie durfte“(Z.12f.), was Innstettens kommendem Misstrauen steigert. Effi scheint dies Bewusst zu werden, weshalb sie „irgendeinen Ausweg“(Z.14) finden muss, um ihre Handlung rückgängig zu machen bzw. Innstettens Vertrauen wieder zu erhalten.
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Bevor Effi selbst handeln kann, um die Sache wieder gut zu machen, übernimmt Innstetten die Handlung im fünften Sinnabschnitt (Z.15-18), indem er sofort Effi einen Befehl erteilt („Steh auf, Effi“(Z.15)) und fragt sie, was sie habe (ebd.). Das zeigt Innstettens Macht als Mann gegenüber Effi, aber auch, dass er sich um Effi sorgt. Daraufhin beschreibt wieder der auktoriale Erzähler mit erlebter Rede, die Handlung bzw. Reaktion Effis, die Innstettens Befehl nach geht und aufsteht und stehen bleibt. Der Kommentar des Erzählers „augenscheinlich“ (Z.17) verdeutlicht nur das Aussehen der Handlungen Effis, nicht, ob es wirklich der Fall ist(Vgl. Z.16ff.).
 
Bevor Effi selbst handeln kann, um die Sache wieder gut zu machen, übernimmt Innstetten die Handlung im fünften Sinnabschnitt (Z.15-18), indem er sofort Effi einen Befehl erteilt („Steh auf, Effi“(Z.15)) und fragt sie, was sie habe (ebd.). Das zeigt Innstettens Macht als Mann gegenüber Effi, aber auch, dass er sich um Effi sorgt. Daraufhin beschreibt wieder der auktoriale Erzähler mit erlebter Rede, die Handlung bzw. Reaktion Effis, die Innstettens Befehl nach geht und aufsteht und stehen bleibt. Der Kommentar des Erzählers „augenscheinlich“ (Z.17) verdeutlicht nur das Aussehen der Handlungen Effis, nicht, ob es wirklich der Fall ist(Vgl. Z.16ff.).
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Der letze Sinnabschnitt (Z.19-21) fängt mit einer Anapher Innstettens Frage an, um seine Sorge zu Verstärken. Dieser Sinnabschnitt ist ein eigener, da die wörtliche Rede dieses Abschnittes der wörtlichen Rede Innstettens im ersten Sinnabschnitt widerspricht. Nochmals fragt Innstetten Effi, was sie habe (Vgl. Z.19), was sein Misstrauen verdeutlicht. Er dachte, sie „hätte glückliche Tage“(ebd.) in Kessin gehabt, was jedoch genau das Gegenteil ist, was er in Zeile vier zu Effi gesagt hat („nichts gehabt“ haben). Daraufhin macht Innstetten Effi Vorwürfe, dass sie „‘Gott sei Dank‘“(Z.20) ausgerufen hat, weil es für ihn klingt, als sei Kessin für Effi „nur ein Schrecknis gewesen“(Z.20f.). Dabei bezieht er den Ort schließlich auf sich selbst und fragt Effi, ob er ihr ein Schrecknis gewesen sei oder doch ein anderer Grund für Effis Reaktion vorhanden ist(Vgl. Z.21). Das ist eine Anspielung auf Effis Affäre, obwohl man nicht weiß, ob Innstetten bereits über Crampas Bescheid weiß oder nicht. Zuletzt äußert Innstetten den Imperativ „sprich“(Z.21), um nochmal seine Autorität gegenüber Effi zu zeigen, und dass er sie unter seiner Gewalt hat als Mann.
 
Der letze Sinnabschnitt (Z.19-21) fängt mit einer Anapher Innstettens Frage an, um seine Sorge zu Verstärken. Dieser Sinnabschnitt ist ein eigener, da die wörtliche Rede dieses Abschnittes der wörtlichen Rede Innstettens im ersten Sinnabschnitt widerspricht. Nochmals fragt Innstetten Effi, was sie habe (Vgl. Z.19), was sein Misstrauen verdeutlicht. Er dachte, sie „hätte glückliche Tage“(ebd.) in Kessin gehabt, was jedoch genau das Gegenteil ist, was er in Zeile vier zu Effi gesagt hat („nichts gehabt“ haben). Daraufhin macht Innstetten Effi Vorwürfe, dass sie „‘Gott sei Dank‘“(Z.20) ausgerufen hat, weil es für ihn klingt, als sei Kessin für Effi „nur ein Schrecknis gewesen“(Z.20f.). Dabei bezieht er den Ort schließlich auf sich selbst und fragt Effi, ob er ihr ein Schrecknis gewesen sei oder doch ein anderer Grund für Effis Reaktion vorhanden ist(Vgl. Z.21). Das ist eine Anspielung auf Effis Affäre, obwohl man nicht weiß, ob Innstetten bereits über Crampas Bescheid weiß oder nicht. Zuletzt äußert Innstetten den Imperativ „sprich“(Z.21), um nochmal seine Autorität gegenüber Effi zu zeigen, und dass er sie unter seiner Gewalt hat als Mann.
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Zum Schluss kann man sagen, dass der Text mit Hilfe des auktorialen Erzählers und der Zeitdeckenden erlebten Rede, sowie der wörtlichen Rede dem Geschehen zwischen Innstetten und Effi als Leser ganz nah ist, um beide Positionen sehr gut nachvollziehen zu können. Durch die Adjektive und den Verben werden besonders deutlich die Emotionen der Charaktere ausgedrückt und auch ihre Verschiedenheit. Effi versucht ihrem Leben zu entkommen, was sie in Kessin aufgebaut hat, weshalb sie Erleichtert ist, als sie erfährt, dass sie nach Berlin umziehen. Doch ihre Erleichterung sorgt bei Innstetten für Misstrauen, was Effi versuchen will, es rückgängig zu machen.
 
Zum Schluss kann man sagen, dass der Text mit Hilfe des auktorialen Erzählers und der Zeitdeckenden erlebten Rede, sowie der wörtlichen Rede dem Geschehen zwischen Innstetten und Effi als Leser ganz nah ist, um beide Positionen sehr gut nachvollziehen zu können. Durch die Adjektive und den Verben werden besonders deutlich die Emotionen der Charaktere ausgedrückt und auch ihre Verschiedenheit. Effi versucht ihrem Leben zu entkommen, was sie in Kessin aufgebaut hat, weshalb sie Erleichtert ist, als sie erfährt, dass sie nach Berlin umziehen. Doch ihre Erleichterung sorgt bei Innstetten für Misstrauen, was Effi versuchen will, es rückgängig zu machen.

Version vom 1. April 2019, 16:34 Uhr

Korrektur 1. Klausur


Linda

Aufgabe 1 Der vorliegende Textauszug stammt aus dem 21.Kapitel des Romans, Effi Briest, welcher von Theodor Fontane geschrieben, 1994/1995 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde und den gesellschaftlichen Druck, besonders bezogen auf die Ehe, thematisiert. In diesem Textauszug teilt Innstetten Effi mit, dass sie aufgrund seines Berufs nach Berlin ziehen müssen. Effis Reaktion ist jedoch eine ganz andere, als Innstetten erwartet hatte. Zuvor lebt Effi gemeinsam mit ihrem Mann Geert Innstetten und ihrer Tochter Annie in Kessin. Die beiden hatten auf Wunsch von Effis Eltern geheiratet. Effi hatte bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen eine unbeschwerte Kindheit und fühlt sich bei Innstetten in Kessin sehr unwohl und einsam, da Innstetten beruflich viel unterwegs ist und sie auch sonst kaum Kontakte hat. Deshalb beginnt sie ein Verhältnis mit dem Major Crampas, der ihr mehr Aufmerksamkeit schenkt. Effi ist zunächst über den Umzug nach Berlin sehr glücklich, da sie endlich aus Kessin herauskommt, jedoch erfährt Innstetten später von ihrem Verhältnis zu Crampas, sodass Effi schließlich zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen zieht. Dort stirbt sie einige Zeit später aufgrund ihres Nervenleidens.

Der Textauszug hat im Romankontext die Funktion Effis Freude über den Umzug nach Berlin zu verdeutlichen, was ebenfalls zeigt, wie unglücklich sie in Kessin war und wie einsam sie sich gefühlt hat. Genauso wird die Zwiegespaltenheit und die Auswegslosigkeit Effis bezogen auf ihr Verhältnis mit Crampas verdeutlicht, der sie entfliehen möchte. Eine weitere Funktion ist es, zu verdeutlichen das Karrierebewusstsein von Innstetten und auch von Effi ist, da sie aufgrund Innstettens Beruf umziehen.

Im ersten Teil des Textauszugs (Z.1-8) stellt Innstetten seinen beruflichen Aufstieg vor und teilt Effi dabei mit, dass die Familie nach Berlin umziehen muss. Er beginnt damit den Umzug etwas zu beschönigen, da er vermutet Effi wolle nicht von Kessin wegziehen, indem er sagt, sie sei bald „Ministerialrätin“(Z.2) und „in einem halben Jahre wird [sie] kaum noch wissen, dass [sie] hier in Kessin gewesen bist und nichts gehabt hat als Gieshübler und die Dünen und die Plantage“(Z.2ff.). Ihm ist also bewusst, dass Effi in Kessin ziemlich einsam ist und möchte ihr vermitteln, dass sich das in Berlin ändern kann und sie sich dort vielleicht wohler fühlt. Es wird der Eindruck vermittelt, Innstetten könnte eine Vorahnung gegenüber Effis Ausflügen mit Crampas haben. Zudem betont das Wort „Ministerialrätin“(Z.2) das Karrierebewusstsein Effis in einem so jungen Alter und zeigt aber auch wie sehr Effi von der Laufbahn ihres Mannes geprägt ist. Effis Reaktion darauf ist sehr stark, sie wird durch Gestik und Mimik deutlich. Zuerst sagt Effi „kein Wort“(Z.5), ihre Augen werden „immer größer“(Z.5), „um ihre Mundwinkel ist ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zittert“(Z.5f.), bevor sie vor „Innstetten nieder“(Z.7) kniet und „Gott sei Dank“(Z.8) in „einem Tone, wie wenn sie betete“(Z.8) hervorbringt. Dieser Ausruf verdeutlicht ihre Erleichterung und ihre Freude über den Umzug. Ihr Verhalten zuvor zeigt aber auch ihre Unsicherheit Innstetten gegenüber, da sie ihre Erleichterung ihm gegenüber verstecken möchte. Trotzdem kommt es aus ihr heraus, was die Erleichterung noch einmal hervorhebt. Die Aneinanderreihung ihrer Gestik und Mimik (Z.5-8) schildert die Situation detaliert, was typisch für den Poetischen Realismus ist.

Im zweiten Teil des Textauszugs (Z.9-21) wird dann die Reaktion auf Effis Gefühlsausbruch daretellt. Innstetten „verfärbt“(Z.9) sich zunächst und der auktoriale Erzähler stellt die Frage „Was war das?“(Z.9), wodurch gezeigt wird, was in Innstetten vorgeht. Durch den Inneren Monolog wird die Innensicht und Authentizität Innstettens verdeutlicht. Dies zeigt Innstettens Erschrecken über die Erleichterung Effis und die Verwunderung darüber, wie sie dazu kommt. Für Effi brachte die Nachricht ein „schönes Gefühl“(Z.11) und Hoffnung, dass sie sich in Berlin wohler als in Kessin fühlen wird, jedoch ist es gleichzeitig auch ein „Bekenntnis ihrer Schuld“(Z.12), da sie nun einen Weg findet um aus dem Verhältnis mit Crampas zu fliehen. Innstetten befiehlt Effi „auszustehen“(Z.15) und fragt, „Was hast du?“(Z.15), jedoch ist Effi selbst von ihrer Reaktion überrascht und weiß nicht, was sie antworten soll. Sie erhebt „sich rasch“(Z.16) und stützt sich an einem „Stuhl mit hoher Lehne“(Z.17), da sie „nicht Kraft genug fühlte, sich ohne Stütze zu halten(Z.17f.). Sie fühlt sich Innstetten gegenüber klein und schwach und sieht ich ihm unterlegen, wie es für eine Frau zur damaligen Zeit üblich war. Der Mann, also hier Innstetten, ist höher angesehen und Effi hat ihm gegenüber nicht zu sagen.

Zudem fällt in diesem Teil (Z.9-18) die auktoriale Erzählweise auf. Der auktoriale Erzähler vermittelt die innerlichen Gefühle und Gedanken Innstettens und Effis und kommentiert diese auch. So wirkt der Text übersichtlich und bietet Orientierung. Die Wiederholung Innstettens Frage „Was hast du?“(Z.19) verdeutlicht sein Erstaunen, aber zeigt auch ein gewisses Misstrauen und Unsicherheit seinerseits. Er sagt, er „dachte [Effi] hätte hier glückliche Tage verlebt“(Z.19f.), aber ihr Ausruf „Gott sei Dank!“(Z.8) lässt es so aussehen, als „ob [Effi] hier alles nur ein Schrecknis gewesen wäre“(Z.20f.). Er hinterfragt, was Effi „ein Schrecknis“(Z.21) war und fordert sie auf „zu sprechen“(vgl. Z.21). Vor allem in diesem letzten Teil (Z.19-21) wird Innetsttens Empörung Effi gegenüber deutlich, da er glaubt nichts falsch gemacht zu haben und er sich Effis Reaktion nicht erklären kann. Innstetten wird nicht klar, dass Effi sich von ihm allein gelassen fühlt. Zusammenfassend wird in diesem Textauszug klar, dass Effi in Kessin sehr unglücklich war und im Umzug nach Berlin Hoffnung auf einen Neuanfang sieht, auch um aus dem Verhältnis mit Crampas zu fliehen. Innstetten hingegen ist über ihre stark emotionale Reaktion empört und kann sie nicht verstehen, macht ihr eher Vorwürfe. Die auktoriale Erzählweise ist hierbei von zentraler Bedeutung, da die innersten Gefühle und Gedanken der Personen hervorgebracht werden.

Aufgabe 2 Im Folgenden werden die beiden Figuren Gretchen, aus dem Drama, Faust der Tragödie erster Teil, und Effi, aus dem Roman, Effi Briest miteinander verglichen. Zuerst fallen die großen gesellschaftlichen Unterschiede auf, denn Effi kommt aus einem reichen Elternhaus und führt auch bei ihrem Mann ein wohlsituiertes Leben während Gretchen aus einfachen, bis hin zu eher ärmlichen Verhältnissen kommt. Das kann man bereits daran erkennen, dass Effis Elternhaus in Hohen-Cremmen ein „Herrenhaus“(Kapitel 1, Z.2) ist und Gretchens Familie hingegen durch den Tod des Vaters deutliche Probleme hat(Szene „Garten“:S.90, Z.3109ff.). Zudem ist die Religion für Gretchen sehr wichtig und prägt sie in vielerlei Hinsicht (Szene „Marthens Garten: S.100, Z.3415ff.), während sie für Effi keine wichtige Rolle spielt und ihr eher als äußere Staffage dient. Ein weiterer Unterschied ist dass Effi sich ihren Mann nicht aussucht, sondern dass ihre Eltern sie einen Mann aus gleichgestelltem Stand verheiraten (vgl. Szene 2). Gretchen hingegen trifft den höher gestellten Faust auf der Straße und beschließt selber ihn kenne zu lernen (vgl. S.75). Trotz der großen Unterschiede kann man auch einige Gemeinsamkeiten zwischen Gretchen und Effi feststellen. Die deutlichste Gemeinsamkeit ist, dass für beide Frauen das Ansehen und die Stellung in der Gesellschaft sehr wichtig sind. Effi heiratet daher den hoch angesehenen Baron von Innstetten, der ihr ein geregeltes Leben und eine gesicherte Zukunft bieten kann. Durch die Hochzeit führt Effi nach Sicht der Gesellschaft ein vorbildliches Leben. Der Druck der Gesellschaft wird auch bei Gretchen deutlich, denn als sie den Schmuck von Faust geschenkt bekommt freut sie sich zunächst sehr darüber, denkt aber vor allem auch daran, was ihre Mitmenschen davon halten und wie dies ihr Ansehen der Gesellschaft verbessern könnte (vgl. Z.2889). Außerdem wird Gretchen später von ihrer Umwelt und auch von ihrem Bruder Valentin verurteilt, da sie ein uneheliches Kind zur Welt bringen wird (vgl. Szene „Nacht“:S.109/110). Beide Frauen stehen also unter enormem Druck der Gesellschaft, was sogar dazu führt, dass sie ihr Leben ruinieren. Gretchen wird nämlich dazu gebracht, dass sie ihr Kind umbringt und im Gefängnis endet (S.132, Z.4509) und Effi erleidet an einer Nervenkrankheit, an der sie dann auch stirbt (vgl. S.249/250). Der Tod der beiden Frauen ist jeweils durch einen Seitensprung entstanden, da sie in ihrem bisherigen Leben unglücklich waren und sie von Abenteuerlust, sowie Liebe und Begehren dazu verleitet werden. Zusammenfassend kann man also große Unterschiede aber trotzdem auch einige Gemeinsamkeiten feststellen. Die Rolle der Gesellschaft ist dabei besonders prägend, da beide Frauen eine ganz anderen Standpunkt in dieser haben, jedoch trotzdem unter dem eingehenden Druck unter den gleiche Problemen leiden.

MJEsch

Nr.1 Die Textstelle aus Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ aus der Epoche des Poetischen Realismus, im Jahre 1895 entstanden, thematisiert die schrecklichen Ergebnisse, was die damaligen gesellschaftlichen Sitten mit den Menschen macht.

Nachdem Effi mit 17 Jahren mit Instetten verlobt wurde und nach der Heirat nach Kessin zu Innstetten zog, erlebte Effi viele Ängste durch Erzählungen und Vorstellungen. Auch Innstetten sorgte dafür, dass sich Effi nicht wohl fühlt, da Innstetten Effi eher als eine Tochterfigur ansieht statt als Ehefrau und auch kein Verständnis gegenüber Effis Ängste hat. Dann traf Effi Crampas, ein Freund Innstettens, mit dem sie eine Affäre anfing.

In der Textstelle geht es darum, dass Innstetten Effi erzählt, dass sie nach Berlin ziehen, wegen seinem neuen Beruf, weshalb Effi sehr glücklich ist. Das missversteht jedoch Innstetten, weshalb er Effi Vorwürfe macht. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Beiden nach Berlin ziehen, wo es Effi zunächst viel besser geht, bevor es ihr wie in Kessin schlecht geht, indem sie Angst bekommt, ihre Affäre auffliegt, sowohl von Innstetten als auch ihrer Tochter verstoßen wird, erkrankt und schließlich in Hohen-Cremmen stirbt. Der Textausschnitt fokussiert die beruflichen Titel, die die Ehefrauen einschränken im Titel ihrer Ehemänner und die Ausweglosigkeit Effis, aus ihrer Situation.

Den Textausschnitt kann man in sechs Sinnabschnitte einteilen, die aufeinander aufbauen mit Reaktion und Gegenreaktion. In Sinnabschnitt eins (Z. 1-4) befindet sich nur wörtliche Rede, die einmal eine Frage Effis ist und die Antwort Innstettens, auf Effis Frage. Effi betont die Karriere Innstettens, da sie erleichtert ist, dass sie durch den Umzug von Crampas, ihrer Affäre, entfliehen kann und somit auch die schlechte Zeit hinter sich lassen kann(Vgl. Z.1).Innstetten ist „noch nicht Minister“(Z.1), aber Ministerialrat und somit wird Effi auch „Ministerialrätin“(Z.2) sein, wenn die Beiden „in Berlin leben“(ebd.). Es ist eine Prägung der Karriere ihres Mannes, auf Effi, was zu dieser Zeit selbstverständlich war, jedoch somit die Frauen ihre Individualität verlieren, da sie nur durch den Titel ihrer Ehemänner definiert werden. Innstetten redet davon, dass nachdem Effi bereits ein „halbe[s] Jahr“(Z.3) in Berlin leben würde, sie sich nur noch wage an ihr Leben in Kessin erinnern würde (Vgl.Z.3), wo Effi nach Innstettens Meinung „nichts gehabt“(Z.4). Der Ort Kessin wird negativ dargestellt und weil Innstetten auch in Indikativ Aktiv Futur I spricht, zeigt es, dass Innstetten sich sicher ist, dass was er zu Effi sagt, auch eintreffen wird.

Der zweite Sinnabschnitt (Z.5-8) gibt Effis Reaktion auf das Gesagte Innstettens wieder. Es sind körperliche Reaktionen Effis, die zum Ausdruck kommen; ihre „Augen“ werden „größer“(Z.5), „ihre Mundwinkel“(ebd.) zucken nervös „und ihr ganzer […] Körper zitterte“ (Z.6). Diese Reaktionen sind Symptome von Aufregung oder große Erleichterung, die Effi nur schlecht unterdrücken kann. Auch die Adjektive und Verben wie „nervös“(Z.6), und „zittern“(ebd.) zeigen Effis Unruhe vor Erleichterung, sodass ihre Reaktion besonders übertrieben hervor sticht. Als Effi Innstettens „Knie“ „umklammerte“(Z.7), äußert Effi „‘Gott sei Dank‘“(Z.8) Auch Verbal wird Effis Erleichterung dargestellt, was jedoch dazu führt, dass Effi Innstetten das Gefühl der Erleichterung zu offensichtlich zeigt, weshalb Innstetten misstrauisch wird.

Im dritten Sinnabschnitt (Z. 9-11a) beschreibt der auktoriale Erzähler Innstettens non-verbale Reaktion auf Effis Erleichterung. Denn sofort „verfärbt sich „(Z.9) Innstettens Gesicht. Es wird nicht beschrieben, zu welcher Farbe sich seine Haut verfärbt, sodass nicht genauer ausgeführt wird in welche Richtung seine Emotionen gehen (entweder in die Richtung Wut oder in die Richtung Erschrocken sein). Danach folgt ein innerer Monolog Innstettens, der durch erlebte Rede vom Auktorialem Erzähler präsentiert wird. Dieser stellt zuerst eine rhetorische Frage: „Was war das?“(ebd.), die dann von ihm durch den inneren Monolog etwas ausgeführt wird, der den Lesern die Innensicht und Gedanken Innstetten darlegt. Denn es handle sich hierbei um ein immer wieder kehrendes Gefühl Innstettens (Vgl.Z.9ff.). Wo Möglich ist es das Gefühl des Misstrauens gegenüber Effi, was Innstetten langsam entwickelt hatte. Vor diesem Gefühlsausdruck Innstetten „erschrak“ (Z.11) Effi, was so viel bedeutet, dass Effi diesen Blick kennt.

Der vierte Sinnabschnitt (Z.11b-14) beschreibt nun Effis Innensicht durch den auktorialen Erzähler, nachdem sie den Blick von Innstetten deuten konnte. Effi hatte sich „durch ein schönes Gefühl“(Z.11b) „hinreißen lassen“(Z.12), dass dazu führte, dass sie sich gegenüber Innstetten schuldig machte (Vgl.Z.12), beschreibt der auktoriale Erzähler Effis Situation und fügt noch den Kommentar: „dabei [hat Effi] mehr gesagt, als sie durfte“(Z.12f.), was Innstettens kommendem Misstrauen steigert. Effi scheint dies Bewusst zu werden, weshalb sie „irgendeinen Ausweg“(Z.14) finden muss, um ihre Handlung rückgängig zu machen bzw. Innstettens Vertrauen wieder zu erhalten.

Bevor Effi selbst handeln kann, um die Sache wieder gut zu machen, übernimmt Innstetten die Handlung im fünften Sinnabschnitt (Z.15-18), indem er sofort Effi einen Befehl erteilt („Steh auf, Effi“(Z.15)) und fragt sie, was sie habe (ebd.). Das zeigt Innstettens Macht als Mann gegenüber Effi, aber auch, dass er sich um Effi sorgt. Daraufhin beschreibt wieder der auktoriale Erzähler mit erlebter Rede, die Handlung bzw. Reaktion Effis, die Innstettens Befehl nach geht und aufsteht und stehen bleibt. Der Kommentar des Erzählers „augenscheinlich“ (Z.17) verdeutlicht nur das Aussehen der Handlungen Effis, nicht, ob es wirklich der Fall ist(Vgl. Z.16ff.).

Der letze Sinnabschnitt (Z.19-21) fängt mit einer Anapher Innstettens Frage an, um seine Sorge zu Verstärken. Dieser Sinnabschnitt ist ein eigener, da die wörtliche Rede dieses Abschnittes der wörtlichen Rede Innstettens im ersten Sinnabschnitt widerspricht. Nochmals fragt Innstetten Effi, was sie habe (Vgl. Z.19), was sein Misstrauen verdeutlicht. Er dachte, sie „hätte glückliche Tage“(ebd.) in Kessin gehabt, was jedoch genau das Gegenteil ist, was er in Zeile vier zu Effi gesagt hat („nichts gehabt“ haben). Daraufhin macht Innstetten Effi Vorwürfe, dass sie „‘Gott sei Dank‘“(Z.20) ausgerufen hat, weil es für ihn klingt, als sei Kessin für Effi „nur ein Schrecknis gewesen“(Z.20f.). Dabei bezieht er den Ort schließlich auf sich selbst und fragt Effi, ob er ihr ein Schrecknis gewesen sei oder doch ein anderer Grund für Effis Reaktion vorhanden ist(Vgl. Z.21). Das ist eine Anspielung auf Effis Affäre, obwohl man nicht weiß, ob Innstetten bereits über Crampas Bescheid weiß oder nicht. Zuletzt äußert Innstetten den Imperativ „sprich“(Z.21), um nochmal seine Autorität gegenüber Effi zu zeigen, und dass er sie unter seiner Gewalt hat als Mann.

Zum Schluss kann man sagen, dass der Text mit Hilfe des auktorialen Erzählers und der Zeitdeckenden erlebten Rede, sowie der wörtlichen Rede dem Geschehen zwischen Innstetten und Effi als Leser ganz nah ist, um beide Positionen sehr gut nachvollziehen zu können. Durch die Adjektive und den Verben werden besonders deutlich die Emotionen der Charaktere ausgedrückt und auch ihre Verschiedenheit. Effi versucht ihrem Leben zu entkommen, was sie in Kessin aufgebaut hat, weshalb sie Erleichtert ist, als sie erfährt, dass sie nach Berlin umziehen. Doch ihre Erleichterung sorgt bei Innstetten für Misstrauen, was Effi versuchen will, es rückgängig zu machen.