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Zuletzt wird deutlich, dass die Marquise durch die Erkenntnis, dass sie ihre Meinung vertreten kann, freiwillig das Elternhaus verlässt, nachdem ihr Flehen zu bleiben zu einer Reaktion ihres Vaters führte, die in keiner Weise ihrem guten Gewissen zu bleiben entspricht.
 
Zuletzt wird deutlich, dass die Marquise durch die Erkenntnis, dass sie ihre Meinung vertreten kann, freiwillig das Elternhaus verlässt, nachdem ihr Flehen zu bleiben zu einer Reaktion ihres Vaters führte, die in keiner Weise ihrem guten Gewissen zu bleiben entspricht.
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== '''Katrin''' ==
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Die Novelle „Die Marquise von O….“, die von Heinrich von Kleist geschrieben und 1808 in der Literaturzeitschrift Phöbus veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit von gesellschaftlichen Moralvorstellungen, sowie die Veränderungen durch den Krieg.
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Der Textauszug spielt im Elternhaus und handelt davon, dass die Marquise aufgrund ihrer überraschenden Schwangerschaft von ihren Eltern verstoßen wird. Zu ihrer Schwangerschaft kommt es durch den Graf F…, der die Marquise davor beschützen wollte, dass russische Soldaten sie vergewaltigen. Sie fällt schließlich in Ohnmacht, woraufhin sich der Graf F… selber an ihr vergeht. Kurze zeit später bemerkt sie gesundheitliche Beschwerden und eine Schwangerschaft wird bei ihr festgestellt. Aufgrund dessen wird sie von ihren Eltern verstoßen und schuldig gesprochen, da ihr Verhalten nicht der Moralvorstellung entspricht. Somit ist diese Textstelle essenziell für den weiteren inhaltlichen Verlauf, da zum Einen die Wichtigkeit der Moral veranschaulicht wird und dieser Textauszug zum Anderen die erste Stelle in der Novelle ist, wo die Eltern sich gegen ihre Tochter stellen, obwohl diese sich für ihre Eltern aufopfert, um sie zu pflegen. Somit führt der Verstoß zu einem gestörten Verhältnis zwischen der Marquise und ihren Eltern. Daraufhin entschließt sie sich mit ihren Kindern umzuziehen und den Vater des ungeborenen Kindes mithilfe einer Zeitungsannonce zu suchen. Schließlich stellt sich heraus, dass der Graf der Vater ist, wodurch die beiden gegen den Willen der Marquise heiraten und kaum Kontakt haben. Nach der Geburt ihres Sohnes kümmert sich der Graf F… liebevoll um sein Kind und er heiratet die Marquise schließlich erneut, da sie ihm verziehen hat. Es folgen weitere Kinder.
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Der Textauszug beginnt damit, dass Herr von G… seiner Tochter einen Brief zukommen lässt, in dem er ihr mitteilen möchte „daß sie sein Haus verlasse[n]“ (Z. 4) soll. Beide Elternteile sind sehr enttäuscht und auch die Marquise ist verzweifelt, da sie ihre Unschuld nicht beweisen kann, weshalb ihr „der Schmerz aus den Augen“ (Z. 9) stürzt. Der metaphorische Ausdruck hebt die Verzweiflung der Marquise hervor, da sie nicht nur selbst nicht nachvollziehen kann, was geschehen ist, sondern auch weiß, dass ihr niemand glauben wird.
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Die Marquise von O…. wünscht sich „alle Heiligen zu zeugen ihrer Unschuld“ (Z. 15), um ihre Eltern zu überzeugen und von ihnen nicht weiterhin verstoßen zu werden. Die Metapher zeigt somit ihre Sehnsucht nach Verständnis.
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Durch die Interjektionen „mein liebster Bruder!“ (Z. 20) und „mein teuerster Vater!“ (Z. 21) möchte die Marquise erneut die Anerkennung ihrer Familie erlangen. Durch die Superlative „liebster“ und „teuerster“ (ebd.) unterwirft sie sich, mit dem Ziel, dass ein besseres Verhältnis zwischen ihnen entsteht und die Familie ihr wieder vertrauen kann.
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Als sie schließlich das Gespräch mit ihren Eltern sucht und sich „ins Zimmer“ (Z. 21) drängt, wird sie weiterhin von ihren Eltern verstoßen. Durch das Verb „drängen“ (ebd.) wird die Distanz und das gestörte Verhältnis nochmal hervorgehoben.
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Nicht nur „Der Kommandant wandte ihr, bei ihrem Anblick den Rücken zu“ (Z. 22f.), sondern auch gesellschaftlich droht sie in einem schlechten Licht dazustehen, worum besonders die Eltern bangen. Dies hebt nochmal die Wichtigkeit der Moral hervor.
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Dadurch, dass Herr von G… „die Türe zuwerfen“ (Z. 24f.) will, möchte er auch die Marquise aus seinem Leben verbannen. Doch „so gab er schließlich nach und eilte, während die Marquise zu ihm hineintrat, nach der hinteren Wand“ (Z. 26 ff.). Durch sein Nachgeben lässt sich bereits im Vorfeld erahnen, dass die Eltern im weiteren Verlauf an die Unschuld ihrer Tochter glauben und sie in das Elternhaus erneut aufnehmen. Somit ist die Tür eine Metapher für das Verhältnis zwischen der Marquise und ihren Eltern, das insbesondere dadurch in die Brüche geht, da die Marquise sich den gesellschaftlichen Moralvorstellungen widersetzt, in dem sie schwanger wird, ohne den Vater zu kennen oder ihn geheiratet zu haben.
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Als ihr Vater schließlich eine Pistole ergreift und in die Decke schießt (vgl. Z. 30ff.), ergreift die Marquise die Flucht, um ihre Kinder zu schützen und zieht mit ihnen aus dem Elternhaus aus. Ihre Angst in dieser Situation wird insbesondere durch die Interjektion „Herr meines Lebens!“ (Z. 32) veranschaulicht, wodurch gezeigt wird, dass sie erschrocken ist über ihren Vater, wodurch ihr nichts anderes übrig bleibt, als eine Distanz zu ihm aufzubauen, die Herr von G… damit erzielen wollte. Diese Distanz ist wichtig für ihn, damit das gesellschaftliche Ansehen der Familie nicht verloren geht. Daraufhin „erhob [sie] sich leichenblaß von ihren Knieen, und eilte aus seinen Gemächern wieder hinweg“ (Z. 32 ff.). Das Adjektiv „leichenblaß“ (Z. 33) verweist erneut auf die Angst der Marquise und die Unberechenbarkeit des Vaters, wodurch sie schließlich aus seinen Gemächern eilt (vgl. Z. 33). Ihr Vater verlangt nun von ihr, dass sie ihre Kinder zurücklässt (vgl. Z. 41), woraufhin sie nur antwortet „Sag deinem unmenschlichen Vater, daß er kommen, und mich niederschießen, nicht aber mir meine Kinder entreißen könne!“ (Z. 42 ff.). Dadurch, dass der Vater ihr diese Nachricht nicht selber überbringt, ist sein Abschied sehr unpersönlich und kaltherzig, was die Distanz zwischen ihnen hervorhebt. Das Ausrufezeichen verdeutlicht außerdem ihre Wut über die Forderung ihres Vaters. Dabei wird deutlich, dass sich an dieser Stelle des Textauszugs die Stimmung der Marquise ändert. Ihre anfängliche Verzweiflung über die Schwangerschaft und die Angst, dass ihre Familie sie weiterhin verstoßen wird, ändert sich nun in Wut über die Forderung des Vaters, ihre Kinder zurückzulassen. Ihre Entwicklung wird auch dadurch deutlich, dass sie „mit dem ganzen Stolz der Unschuld gerüstet“ (Z. 45) das Elternhaus verlässt. An dieser Stelle glaubt sie nun an sich selbst und ihre Unschuld und lässt sich nicht von anderen beeinflussen, die sie schuldig sprechen.
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Abschließend lässt sich sagen, dass die Moralvorstellungen eine zentrale Rolle spielen. Dabei lässt sich auch eine Entwicklung der Marquise feststellen, wodurch sie selbstbewusst ihr Elternhaus verlässt und immer hinter ihren Kindern steht. Zahlreiche Metaphern veranschaulichen die Gefühlslage der Marquise und bringen ihre Emotionen stärker zum Ausdruck.

Version vom 3. Mai 2020, 19:33 Uhr

Analyse Textauszug Kleist, Die Marquise..."


Inhaltsverzeichnis

Julia

Die Novelle “Die Marquise von O…”,von Heinrich von Kleist geschrieben und erstmals im Jahr 1808 veröffentlicht, thematisiert die Auswirkung von Krieg auf die Menschen, sowie die Gesellschaftsordnung.

Im vorliegenden Textauszug (Z. 396-417), wird die Marquise von ihren Eltern verstoßen. Zu diesem Verstoß kam es, da die Marquise während des Krieges von russischen Soldaten umzingelt wurde, welche sie vergewaltigen wollten. Allerdings kam dann der russische Offizier, Graf F… und rettete die Marquise aus dieser Situation. Diese wurde allerdings ohnmächtig und Graf F… vergewaltigte sie, ohne dass außer ihm jemand etwas davon mitbekam. Der Marquise ging es von Zeit zu Zeit schlechter und sie fühlte sich wieder wie in ihrer zweiten Schwangerschaft. Aufgrund der Beschwerden, wurde die Marquise von einem Arzt untersucht, welcher bei ihr eine Schwangerschaft feststellte. Die Marquise war erstaunt und entsetzt und schwor ihrer Mutter, dass sie nicht schwanger sein könne. Aufgrund dessen, rufen sie eine Hebamme, welche ebenfalls eine Schwangerschaft feststellt. Die Eltern der Marquise fühlen sich belogen und hintergangen und verstoßen sie. Dieser Verstoß hat eine große Auswirkung auf das weitere Leben der Marquise. Aus diesem Ereignis folgt, dass die Marquise gemeinsam mit ihren Kindern umzieht. Sie ist sehr einsam und aufgrund dessen versucht sie den Vater ihres Kindes durch einen Artikel in der Zeitung zu finden. Der Vater, Graf F…, meldet sich, was zu einer ungewollten Hochzeit, von Seiten der Marquise, mit einem gewissen Abstand zwischen den beiden führt. Das Verhältnis zu den Eltern der Marquise bessert sich und auch der Graf F… versucht ein guter Vater für das Kind zu sein. Dadurch, dass sich der Graf F… und die Marquise nun öfters sehen, verlieben sie sich nach der Zeit und heiraten am Ende erneut. Diese Textstelle ist also eine zentrale Stelle der Novelle, da wenn die Marquise nicht verstoßen worden wäre, sie niemals einsam gewesen wäre und somit nicht den Vater ihres Kindes/ ihre späteren Mann gefunden hätte.

Der Vater der Marquise, Herr von G…, ist so enttäuscht von ihr, dass er ihr nicht einmal persönlich erklärt, dass er möchte, dass sie auszieht, sondern ihr ein “Schreiben” (Z. 1) bringen lässt. Auch der Fakt, dass er das Schreiben bringen lässt, drückt seinen Ärger und seine Enttäuschung aus, da er sie nicht mehr sehen möchte. Dies wird auch dadurch ausgedrückt, dass er in seinem Schreiben schreibt, dass er “hoffe daß ihm Gott den Jammer ersparen werde, sie wieder zu sehen.” (Z. 3f) Herr von G… tut dies, da er nach dem Willen der Gesellschaft handelt. Die Gesellschaft sieht es als falsch an, schwanger aber ohne Vater und nicht verheiratet zu sein. Man findet eine Antithese, wenn man die Gefühle von Tochter und Vater betrachtet. Dadurch, dass “[d]er Brief inzwischen von Tränen benetzt” (Z.4f) war, wird deutlich, dass die Marquise zutiefst verletzt und traurig ist. Ihr Vater allerdings, scheint sehr emotionslos zu sein, da er sich weder verabschiedet, noch sich die Mühe gegeben hat, den Brief selbst zu schreiben, was man an dem Wort “diktiert” (Z. 5) erkennt. Trotz allem ist die Marquise nicht wütend auf ihre Eltern, was man daran erkennt, dass sie sie noch immer als “vortreffliche[...] Menschen” (Z. 7) bezeichnet. Als sie zu ihrer Mutter gehen will, diese allerdings bei ihrem Vater zu sein schien, sieht sie dort angekommen, dass die “Türe verschlossen” (Z. 9) ist. Dies könnte man als Metapher dafür interpretieren, dass ihre Eltern die Marquise aus ihrem Leben ausgeschlossen haben. Die Marquise gibt aber nicht auf und versucht weiter die Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu erlangen indem sie weiterhin vor der Türe klagt, dort niedersinkt und einige Zeit dort verbleibt (vgl. Z. 8ff). Als dann ihr Bruder aus der Türe heraustritt um ihr zu sagen, dass ihr Vater sie nicht sehen will, läuft sie trotzdem in das Zimmer hinein (vgl. Z.13). Dies zeigt, dass die Marquise sehr entschlossen ist und sich über die Entscheidung ihrer Eltern hinwegsetzt. Der Vater zeigt immer mehr seine Entschlossenheit sie zu ignorieren und “wandte ihr, bei ihrem Anblick den Rücken zu” (Z. 14). Er versucht ins Schlafzimmer zu fliehen, aber die Marquise blockiert die Türe, solange bis er nachgab (vgl. Z. 16). Das Nachgeben könnte man auch wieder als Metapher deuten, dafür dass der Vater sie eigentlich nicht ganz von ihr abwenden möchte, es aber aufgrund der Gesellschaft tun muss. Wieder kehrt er ihr den Rücken zu (vgl. Z. 17). Dies deutet darauf hin, dass er sie aufgrund der Enttäuschung nicht ansehen will oder darauf, dass er sie nicht ansehen möchte, weil es ihn selbst schmerzt. Die Ernsthaftigkeit des Vaters in dieser Angelegenheit und sein Dringendes Bedürfnis danach, dass sie geht, zeigt sich darin, dass er kein wenig Gnade mit seiner Tochter hat, obwohl sie sich ihm “zu Füßen” (Z. 18) fallen lässt, sondern sogar “ein[e] Pistol[e] [nahm] [...] und der Schuß schmetternd in die Decke fuhr” (Z. 18f) um sie dazu zu bringen, endlich zu gehen. Ab dort findet man eine Zeitraffung des Textes, also dass die erzählte Zeit länger ist, als die Erzählzeit, was die ganze Situation sehr hektisch wirken lässt. Diese Zeitraffung zeigt auch die Angst und den Schreck der Marquise. Dies zeigt ebenso das Verb “eilte” (Z. 20), sowie dass sie “leichenblaß” (Z. 20) war vor Schreck. Die ganze Situation ändert sich und die Marquise will so schnell es geht von dort weg. Dies wird dadurch deutlich, dass sie “ihre Kinder eilfertig an [zog]” (Z. 22). Als dann ihr Bruder kommt und ihr mitteilt, dass ihr Vater “die Zurücklassung und Überlieferung von ihr fordert[...]” (Z. 25f), steht das Verhalten der Marquise im Kontrast zu ihrem Verhalten zuvor. Zuvor war sie ängstlich, traurig und schwach, jetzt aber baut sie sich auf und bezeichnet den Kommandanten als “unmenschlichen Vater” (Z. 26). Auch dies steht im Kontrast zu dem vorigen Lob an ihre Eltern (vgl. Z. 7). Das Wohl ihrer Kinder zu wie ihre Nähe zu ihr ist ihr sehr wichtig, was dadurch ausgedrückt wird, da sie ihrem Bruder erklärt, dass ihr Vater sie niederschießen könne, ihr aber nicht ihre Kinder wegnehmen könne (vgl. Z. 26f). Die Marquise ist nun nicht mehr schwach sondern “mit dem ganzen Stolz der Unschuld gerüstet” (Z. 27). Ihren Bruder scheint sie damit eingeschüchtert zu haben, da sie mit ihren Kindern ging “ihne daß der Bruder gewagt hätte, sie anzuhalten” (Z. 28f).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Textstelle eine zentrale Rolle in der Novelle spielt. Weiterhin zeigt die Textstelle verschiedene Charakterzüge der Marquise, z.B. ihre Angst vor Verstoß und dem Verlust ihrer Eltern, aber auch ihre Stärke und ihr Selbstbewusstsein, wenn es um ihre Kinder geht. Auch zeigen sich Dinge die ihr wirklich wichtig sind, ihre Familie, aber besonders ihre Kinder. Dies wird durch Stilmittel wie Metaphern oder auch Antithesen deutlich. Auch die wechselnde Zeitgestaltung trägt dazu bei.


Maya

Die Novelle „Die Marquise von O...“, die von Heinrich von Kleist geschrieben und erstmals 1808 in der Literaturzeitschrift Phöbus erschienen ist, thematisiert die Wichtigkeit des hohen Ansehens in der Gesellschaft.

Als der Ort im südlichen Italien, in der die Marquise in ihrem Elternhaus lebt, zur Zeit des Zweiten Koalitionskrieges von russischen Truppen überfallen wird, wird sie von Soldaten verschleppt und fast von ihnen vergewaltigt, was jedoch von einem russischen Offizier, dem Grafen von F..., verhindert werden kann. Er verscheucht die Soldaten und rettet die Marquise, woraufhin sie in Ohnmacht fällt. Die Marquise möchte sich bei dem Grafen bedanken, erhält jedoch bald die Nachricht, dass der Graph in einem Gefecht gefallen sei. Kurz darauf kommt der Graf jedoch zum Elternhaus der Marquise und hält um ihre Hand an, woraufhin sie ihn um Bedenkzeit bittet. Der Marquise geht es im Verlauf dieser Ereignisse immer schlechter, sodass sie einen Arzt kommen lässt, der eine Schwangerschaft feststellt, dem jedoch kein Glaube geschenkt wird, sodass sie eine Hebamme kommen lässt, die der Feststellung des Arztes jedoch zustimmt. Daraufhin verbannt der Vater der Marquise sie aus seinem Haus und die Marquise, was im folgenden Textauszug thematisiert wird. Die Marquise erkennt die Unmöglichkeit, ihre Familie von ihrer Unschuld zu überzeugen sodass sie eine Aufforderung an den Vater ihres Kindes, sich bei ihr zu melden, in die Zeitung setzt. Als ihre Eltern dies sehen beschließt die Mutter der Marquise, die Marquise auf die Probe zu stellen, wodurch sie die Unschuld der Marquise bemerkt und diese wieder zurück ins Elternhaus ziehen darf. Bald darauf kündigt sich der Vater des Kindes der Marquise an und es wird der Entschluss getroffen, dass die Marquise diesen Mann heiraten soll, als jedoch der Graf von F... erscheint ist die Marquise so enttäuscht von ihm, dass eine Hochzeit gegen den Willen der Marquise stattfindet. Erst bei der Taufe des Kindes wird der Graf wieder eingeladen. Bei dieser schenkt er dem Kind sein Testament, wodurch er von nun an öfter eingeladen wird und nach einem Jahr eine zweite Hochzeit zwischen der Marquise und dem Grafen erfolgt.


Der Textauszug beginnt mit einer Inversion „Kaum war die Hebamme aus dem Zimmer, als [der Marquise] ein Schreiben von der Mutter gebracht ward“ (Z.1). Durch diese Inversion wird das Adverb „kaum“ (Z.1) hervorgehoben und so wird deutlich, dass es sehr schnell ging bis die Entscheidung des Vaters, was nach der Feststellung einer unehelichen Schwangerschaft der Marquise zu tun ist, getroffen war. So wird zudem klar, dass es nur einen richtigen Weg für ihn gab, sodass er nicht lange überlegen musste. Seine Entscheidung ist, dass die Marquise „unter den […] Umständen […] sein Haus verlasse[n]“ (Z.2f.) solle. Zudem hofft er, „daß ihm Gott den Jammer ersparen werde, sie wieder zu sehen“ (Z.3f.). Dies zeigt die große Enttäuschung des Vaters und auch seine Wut gegenüber der Marquise. Vielleicht wird so jedoch auch klar, dass er die Marquise auf Grund seines Ansehens in der Gesellschaft wegschicken musste und ihm diese Entscheidung selber schwergefallen ist, weswegen er hofft, die Marquise nicht mehr sehen zu müssen und diese Worte deswegen so deutlich in den Brief an die Marquise schreibt. Das „verwischte Wort: diktiert“ (Z.5), dass in einer Ecke des Briefs steht, zeigt die Distanz, die jetzt zwischen der Marquise und ihren Eltern herrscht und macht deutlich, dass der Vater diese Zeilen nicht mal selber geschrieben hat, wodurch der Abschied sehr kalt und unpersönlich erscheint. So wird zudem deutlich, dass der Vater mit der Marquise nichts mehr zu tun haben möchte. Die Personifikation „Der Marquise stürzte der Schmerz aus den Augen“ (Z.5f.) zeigt die Trauer der Marquise und ihre Enttäuschung über den „Irrtum ihrer Eltern“ (Z.6) und darüber, dass der Vater ihr die Worte nicht selber sagen oder schreiben konnte. Jedoch verurteilt sie ihre Eltern nicht was deutlich wird, da sie sie als „vortreffliche Menschen“ (Z.7), die zur „Ungerechtigkeit […] verführt wurden“ (Z.7), bezeichnet. Sie „wankte nach den Gemächern ihres Vaters“ (Z.8), vor denen sie „sank, [da] [...] die Tür verschlossen“ (Z.8f.) war. Die Verben „wankte“ (Z.9) und „sank“ (Z.9) zeigen die Kraftlosigkeit und Verzweiflung der Marquise. Als ihr Bruder aus dem Zimmer trat rief die Marquise: „ ,mein liebster Bruder!' “ (Z.12), was ihre Unterordnung unter ihrem Bruder und ihre weiter bestehende, wenn auch sehr kleine, Hoffnung auf Vergebung zeigt. Als sie sich ins Zimmer gedrängt hatte rief sie zu ihrem Vater: „ ,mein teuerster Vater' “ (Z.13). Der Parallelismus und die Steigerung zeigen die Ehrfurcht der Marquise vor ihrem Vater und ihre Unterwürfigkeit unter ihm. Zudem wird die Angst deutlich, mit der sie um Verzeihung bittet. Der Vater jedoch „wandte ihr […] den Rücken zu, und eilte in sein Schlafgemach“ (Z.14), in dem das Schließen der Türe von dem „Jammern und Flehen“ (Z.15f.) der Marquise verhindert wurde. Dies zeigt die Unmöglichkeit der Vergebung des Vaters in dieser Situation und sein Streben nach Distanz zu der Marquise. Zudem wird auch das unermüdliche Bitten um Verzeihung der Marquise gegenüber ihrem Vater deutlich. Als ihr Vater „plötzlich nach“ (Z.16) gibt wirft die Marquise „sich ihm […] zu Füßen , und umfaßte zitternd sein Knie“ (Z.17f.). Dies zeigt die Unterordnung der Marquise unter ihren Vater und ihr Hoffen auf Verzeihung. Das Adjektiv „plötzlich“ (Z.16) lässt jedoch nicht darauf schließen, dass der Vater ihr unerwartet verzeiht, sondern es deutet eher auf eine bestimmte, jetzt bald erfolgende, Handlung des Vaters hin. Der Vater nimmt sich daraufhin eine Pistole und feuert einen Schuss ab, der „schmetternd in die Decke fuhr“ (Z.19). Danach ruft die Marquise „Herr meines Lebens!“ (Z.20), was die Wichtigkeit ihres Vaters für sie deutlich macht und zudem auf einen jetzt erfolgenden, endgültigen Abschied hinweist. Die Reaktion des Vaters zeigt vielleicht, dass er es nicht ertragen kann seine Tochter so zu sehen, jedoch weiß, dass es, aufgrund des Ansehens in der Gesellschaft, keinen anderen Weg für ihn gibt als seine Tochter wegzuschicken, weswegen er sich entscheidet, dass es besser ist wenn seine Tochter ihn hasst, damit sie dann freiwillig geht. Die Marquise „erhob sich leichenblaß von ihren Knien“ (Z.20), „eilte aus seinen Gemächern hinweg“ (Z.21f.), „zog ihre Kinder […] an, und ließ die Sachen einpacken“ (Z.22f.). Dies zeigt ihre Fassungslosigkeit über die Reaktion des Vaters und dass dies für sie ausschlaggebend ist um nun wegzugehen. Sie ist erschrocken über seine Reaktion und hätte dies nicht erwartet. Zudem wird so ihre Enttäuschung über die Reaktion ihres Vaters deutlich. Als sie zur Abreise bereit war, überbrachte ihr Bruder einen Befehl ihres Vaters, dass sie die Kinder zurücklassen solle (vgl. Z.24ff.). Daraufhin antwortet die Marquise: „ ,Sag deinem unmenschlichen Vater, daß er kommen, und mich niederschießen, nicht aber mir meine Kinder entreißen könne' “ (Z.26f.). Das Possessivpronomen „deinem“ (Z.26) zeigt, dass ihre Enttäuschung über sein Verhalten so groß ist, dass sie ihn nicht mehr als ihren Vater bezeichnet. Dies wird von dem Adjektiv „unmenschlich“ (Z.26) verstärkt, dass nochmal die Grausamkeit und Kaltblütigkeit der Reaktion ihres Vaters und dem jetzt erteilten Befehl hervorhebt. Dass der Vater sie erst „niederschießen“ (Z.27) solle, bevor er ihr ihre „Kinder entreißen könne“ (Z.27) zeigt, ihre Wut und die Verachtung ihres Vaters. Danach fuhr sie, mit dem „Stolz der Unschuld gerüstet, […] ab“ (Z.28f.). Vor der Reaktion ihres Vaters hatte die um Verzeihung gebettelt und war unterwürfig, obwohl sie um ihre Unschuld wusste, da sie hoffte so im Haus der Eltern bleiben zu können. Jetzt ist ihr Wille wie erloschen und sie fährt ohne Wehmut im Bewusstsein über ihre Unschuld fort.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der anfängliche Wunsch der Marquise, weiterhin im Elternhaus bleiben zu können, wofür sie ihren Vater anflehte und sich, als wäre sie schuldig unter ihm nieder kniete, durch die Reaktion ihres Vaters in den Stolz, unschuldig zu sein, gewandelt hat, mit dem sie jetzt selbstbewusst das Elternhaus, zusammen mit ihren Kindern, verlässt. Zudem wird die Wichtigkeit des hohen Ansehens in der Gesellschaft klar, da der Vater dafür seine eigene Tochter, die ein uneheliches Kind erwartet, verstößt.

Nele

Die Novelle „Die Marquise von O…“, welche von Heinrich von Kleist geschrieben und erstmals im Jahre 1808 veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens und die Veränderungen der Menschen durch den Krieg zu Beginn des des 19. Jahrhunderts.

Die Marquise von O… lebt seit dem Tod ihres Mannes mit ihren beiden Kindern bei ihren Eltern und kümmert sich um ihren Vater und ihre Mutter, Herrn und Frau von G…. Dieses idyllische Leben wird jedoch gestört, als im Zuge des zweiten Koalitionskriegs russische Truppen die norditalienische Stadt, in der sie leben, überfallen, bombardieren und erobern. Dabei wird die Marquise von ihrer Familie getrennt und beinahe von feindlichen Soldaten vergewaltigt. Der russische Offizier Graf F… rettet sie aber vor den Soldaten. Von den Ereignissen überwältigt fällt die Marquise in Ohnmacht, was der Graf F… ausnutzt und sich selber an ihr vergeht, ohne das sie etwas davon mitbekommt. Die Marquise und ihre Familie sind dem Retter sehr dankbar, weshalb es sie sehr trifft zu erfahren, dass dieser vermeintlich Tod ist. Zu aller Überraschung kehrt der Todgeglaubte Graf F… nach einigen Wochen später zurück in das Haus des Kommandanten Herrn von G… und hält ungeduldig um die Hand der Marquise an. Die Familie bittet um Bedenkzeit und ist zurückhaltend ihm gegenüber. Aufgrund des Versprechens der Marquise, sie würde sich mit niemand anderen vermählen, bis er von seiner Reise zurück sei, reist der Graf nach Neapel. Während dieser Zeit bemerkt die Marquise einige körperliche Veränderungen und Besonderheiten, welche alle auf eine Schwangerschaft hindeuten. Nach der ärztlichen Bestätigung einer Schwangerschaft ist die Marquise sehr verzweifelt, da sie sich ihre Situation nicht erklären kann. In dem Textauszug geht es um die Situation nach der Bestätigung der Schwangerschaft durch eine Hebamme. Die Marquise beteuert ihre Unschuld, wird aber dennoch von ihren Eltern verstoßen. Die Marquise zieht sich zurück und lebt nun auf dem Landsitz V…, wo sie sich ihren Kindern widmet und sich dazu erschließt, dass ungeborene Kind gut zu versorgen. Anschließend entscheidet sie sich dazu, die anfänglich erwähnte Zeitungsannonce zu veröffentlichen. Wenig später sucht Graf F… sie auf ihrem Landsitz auf und macht ihr einen erneuten Antrag, welchen sie aber ablehnt. Dann erfährt Graf F… von der Annonce und antwortet anonym, er wolle sich im Haus des Kommandanten zu erkennen geben. Nun hat die Mutter Zweifel an der Schuld ihrer Tochter und stellt die Marquise mit einer List auf die Probe, wodurch sie die Wahrheit gesagt erfährt. Als sie von der Unschuld überzeugt ist, nimmt sie die Marquise mit zurück ins Elternhaus, wo sie auch den Vater der Marquise von ihrer Unschuld überzeugen können. Als nun der Graf von F… sich zu erkennen gibt, ist die Marquise geschockt und zieht ihr Versprechen zurück. Aufgrund der Eltern, die in der Heirat große soziale Vorteile sehen, heiratet sie ihn letztlich doch, jedoch mit einem Ehevertrag, in dem der Graf auf jegliche eheliche Rechte verzichtet. Zwischen den Eheleuten besteht bis zu der Taufe des Sohnes kaum Kontakt. Aufgrund seines ehrlichen und zurückhaltenden Verhaltens verzeiht ihm die Marquise schließlich und eine zweite Hochzeit findet statt, woraufhin die Familie nach V… zieht und noch weitere Kinder folgen. Der Textauszug ist wichtig für den Verlauf der Novelle, da die Marquise durch den Verstoß aus dem Elternhaus entschließt, den Vater des Kindes, mittels einer Zeitungsannonce, zu suchen und sich somit ihre Unschuld herausstellt und die Situation aufgeklärt wird.

Im ersten Textabschnitt (Z. 1- 21) geht es um das Verhalten des Vaters auf die Nachricht der unehelichen Schwangerschaft der Marquise und deren Verzweiflung aufgrund dessen. Direkt zu Beginn des Textauszuges wird die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens für den Vater deutlich. Er möchte, dass seine Tochter aufgrund der unehelichen Schwangerschaft „sein Haus verlasse“ (Z. 3). Diese Entscheidung steht für ihn fest, unmittelbar nachdem er von der Schwangerschaft erfahren hat. Dies zeigt die Inversion „Kaum war die Hebamme aus dem Zimmer, als ihr ein Schreiben von der Mutter gebracht ward“ (Z. 1), welche das Adverb „Kaum“ (Z. 1) hervorhebt. Er gibt der Marquise alle Unterlagen „über ihr Vermögen“ (Z. 3) und hofft, „daß Gott ihm den Jammer ersparen werde, sie wieder zu sehen“ (Z. 4). Dies bringt die Wut und Enttäuschung des Vaters der Marquise gegenüber zum Ausdruck, kann aber auch erneut zeigen, wie sehr der Vater nach den gesellschaftlichen Normen handelt. Die Tatsache, dass er ihr dies mit einem „Brief“ (Z. 5) mitteilt zeigt, dass er versucht, jeder Konfrontation mit ihr aus dem Weg zu gehen und verdeutlicht seine Enttäuschung. Die Verzweiflung und Trauer der Marquise wird durch die Metapher des von „Tränen benetzt{en}“ (Z. 5) Briefes zum Ausdruck gebracht. Wie distanziert der Vater gegenüber der Marquise ist, wird daran deutlich, dass er den Brief lediglich „diktiert“ (Z. 6) und nicht einmal selber verfasst hat. Er verabschiedet sich unpersönlich und kühl von der Marquise, was ihr sehr zusetzt. Wie sehr zeigt die Hyperbel des aus den Augen stürzenden Schmerzes (vgl. Z. 6). Die harten Worte des Vater und die Verbannung aus dem Elternhaus verurteilt sie nicht, sondern sie ist „über die Ungerechtigkeit, zu welcher diese vortrefflichen Menschen verführt wurden“ (Z. 7f.) bestürzt. Somit werden die gesellschaftlichen Normen, die zu dieser Zeit herrschten, kritisiert. Sie „wankte nach den Gemächern ihres Vaters“ (Z. 9), wo sie vor der „verschlossen{en} {Türe}“ (Z. 9) nieder sank. Die beiden Verben „wankte“ (Z. 9) und „sank“ (Z. 9) zeigen die Verzweiflung und Kraftlosigkeit der Marquise. Der Parallelismus „mein liebster Bruder!“ (Z. 13) und „mein teuerster Vater!“ (Z. 14) verdeutlicht die Unterwürfigkeit gegenüber den Männern und zeigt, wie sehr die Marquise die beiden anfleht, ihr zu Vergeben. Der Vater aber „wandte ihr {…} den Rücken zu, und eilte in sein Schlafgemach“ (Z. 15). Die Marquise fleht ihn weiterhin an und verhindert mit „Jammern und Flehen“ (Z. 15f.), dass er die „Türe zuwerfen“ (Z. 16) kann. Er sucht nach Distanz zu der Marquise, gibt aber plötzlich nach. Dabei wirft die Marquise „sich ihm {…} zu Füßen, und umfaßt zitternd seine Knie“ (Z. 19). Dies zeigt erneut die Unterwürfigkeit der Marquise und ihre Verzweiflung, dass er ihr nicht glaubt. Das Adjektiv „plötzlich“ (Z. 17) baut jedoch Spannung auf, und so lässt sich ahnen, dass der Vater der Marquise nicht unmittelbar verzeiht, sondern es deutet auf eine bevorstehende Handlung hin. Diese folgt, als der Vater eine „Pistol“ (Z. 19) zieht und ein „Schuß schmetternd in die Decke fuhr“ (Z. 21). Hier wird die deutliche Überforderung mit der Situation des Vaters deutlich, der keinen anderen Weg sieht, als der Marquise mit einer Pistole zu drohen. Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 21-31) geht es um die Veränderung der Marquise und um ihren Auszug aus dem Elternhaus. Der Schuß hat die Marquise wach gerüttelt und sie gewinnt an Stärke. Sie ruft „Herr meines Lebens!“ (Z. 21), was die Wichtigkeit des Vaters hervorhebt, aber auch wie ein Abschied wirkt. Dieser folgt auch darauf, denn sie erhebt sich „leichenblaß von ihren Knieen, und {eilte} aus seinen Gemächern {…} hinweg“ (Z. 22). Die neu gewonnene Kraft wird deutlich, da sie nun wieder Befehle erteilen kann, um ihre Abreise aus dem Haus anzutreten. Trotzdem noch sichtlich mitgenommen von der Reaktion des Vaters, zieht die Marquise „matt bis in den Tod“ (Z. 23) ihre „Kinder eilfertig an, und ließ die Sachen einpacken“ (Z. 24). Das Adjektiv „eilfertig“ (Z. 24) bringt zum Ausdruck, dass sie es kaum erwarten kann, ihre Familie zu verlassen, macht aber auch deutlich, wie fassungslos und enttäuscht sie von ihrer Familie ist. Als sie zur Abreise bereit ist und ihr Bruder ihr mitteilt, dass der Vater „die Zurücklassung und Überlieferung der Kinder von ihr forderte“ (Z. 27), ist sie endgültig entschlossen zu gehen und wendet sich gegen die Familie. Sie nennt ihn nicht mehr ihren Vater sondern entgegnet ihrem Bruder: „Sag deinem unmenschlichen Vater, daß er kommen und mich niederschießen, nicht aber mir meine Kinder entreißen könne!“ (Z. 28f.). Dabei zeigt das Possessivpronomen „deinem“ (Z. 28), dass ihre Enttäuschung und Wut so groß sind, dass sie ihn nicht mehr als ihren Vater ansieht. Das Adjektiv „unmenschlich“ (Z. 28) verdeutlicht dies und zeigt die Gefühllosigkeit und Kälte des Handelns des Vaters. Außerdem zeigt dieser Befehl, wie sehr sie ihre Kinder liebt und, dass sie für diese sterben würde. Mit dem „ganzen Stolz der Unschuld gerüstet“ (Z. 30) und ihren Kindern steigt sie „in den Wagen, und fuhr ab“ (Z. 31).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Textauszug eine wichtige Rolle in der Novelle spielt. Hier verlässt die Marquise ihre Eltern, da diese sie, besonders der Vater, aufgrund der Wichtigkeit des gesellschaftlichen Ansehens aus dem Elternhaus verbannen. Da die Marquise sie nicht von ihrer Unschuld überzeugen kann, ist sie zutiefst Enttäuscht und Verzweifelt, was unter anderem durch Metaphern deutlich wird. Außerdem werden in diesem Textauszug zwei Seiten der Marquise deutlich. Zu Beginn ist sie sehr verletzlich, unterwürfig und verzweifelt, zum Ende hin gewinnt sie aber wieder an Stärke und Selbstbewusstsein.



Anna

Die Novelle „Die Marquise von O...”, die von Heinrich von Kleist geschrieben wurde und im Februar 1808 erstmals in der Literaturzeitschrift Phöbus erschien, thematisiert das traditionelle Frauenbild und im Gegenteil dazu die Emanzipation der Frau.

In der Novelle, geht es um die verwitwete Marquise, Mutter von mehreren Kindern, die zusammen mit diesen in M..., einer Stadt im oberen Italien, bei ihren Eltern lebt. Die Handlung spielt zu Zeit des Kriegs, bei dem russische Truppen in die Stadt einmarschieren und das Haus in dem die Familie lebt in Flammen setzt. Bei einem Versuch sich aus der Situation zu retten, wurde die Marquise von einer Truppe Scharfschützen gegen ihren Willen mit gezerrt. Dabei wäre es fast zu einer sexuellen Misshandlung gekommen, wenn nicht ein russischer Offizier, der Graf von F..., erschienen wäre und die Scharfschützen vertrieben hätte, um die Marquise zu schützen, woraufhin diese in Ohnmacht fiel. Folgend wollen die Marquise und ihre Eltern dem jungen Grafen von F... danken, doch sie erhalten die Nachricht, dass dieser im Kampf gefallen sei. Nach dem Umzug in das Stadthaus fühlt sich die Marquise so, als sei sie schwanger, obwohl sie dies ausschließt, da sie sich nach ihrem Mann mit niemand anderem mehr eingelassen hatte. Überraschend besucht der todgeglaubte Graf von F... die Familie und bittet um die Hand der Marquise. Diese hatte sich selbst allerdings dagegen entschieden, noch einmal zu heiraten, nachdem sie ihren Mann während einer Reise verloren hatte und lehnt den Antrag ab. Veranlasst durch ihr Unwohlsein lässt die Marquise einen Arzt kommen, der eine Schwangerschaft feststellt. Dies möchte die Marquise natürlich nicht glauben und lässt eine Hebamme kommen, die eine Schwangerschaft noch einmal bestätigt. Daraufhin entscheidet der Vater der Marquise sie des Hauses zu verbannen, da er nicht glaubt seine Tochter sei unschuldig bezüglich ihrer Schwangerschaft, woraufhin die Marquise auf ihren Landsitz zieht und dort eine Annonce für die Zeitung verfasst, in der sie den Vater des ungeborenen Kindes bittet sich zu erkennen zu geben, damit sie diesen heiraten kann. Um herauszufinden ob die Marquise wirklich die Wahrheit sagt, prüft ihre Mutter sie und findet die Unschuld der Marquise heraus, woraufhin diese wieder zurück zu ihren Eltern ziehen darf. Dort kündigt sich der Vater des ungeborenen an, der sich als Graf von F... herausstellt. Da im Vorhinein verabredet war, dass die Marquise den Vater des Kindes heiratet findet die Hochzeit gegen den Willen der Marquise statt. Eine Weile vergeht, bis zur Taufe, bei der sich die Marquise und der Graf wiedersehen. Bei diesem Ereignis schenkt der Graf seinem Kind sein Geld und Testament. Diese Geste führt dazu, dass der Graf weiterhin immer öfter eingeladen wird. In dieser Zeit verlieben sich die Marquise und der Graf sich in einander und eine zweite Hochzeit findet statt, nicht aus Zwang, sondern aus Liebe. Aus dieser Ehe gehen weitere Kinder des Ehepaares hervor.

Der Textauszug beginnt damit, dass die Hebamme das Zimmer verlässt, denn „(k)aum war die Hebamme aus dem Zimmer, als ihr (der Marquise) ein Schreiben von der Mutter gebracht ward in welchem diese sich so ausließ: „Herr von G... wünsche, unter den obwaltenden Umständen, daß sie sein Haus verlasse.” (Z.1f.f.). Das Adverb „(k)aum” lässt darauf schließen, dass diese Entscheidung schon bevor die Hebamme die Schwangerschaft festgestellt hatte, falls es dazu kommen sollte, getroffen wurde. Außerdem „sende (er) ihr hierbei die über ihr Vermögen lautenden Papiere” (Z.3f.), was darauf schließen lässt, dass der Herr von G... dafür sorgt, dass er sich weiterhin nicht mehr um seine Tochter kümmern muss und sie nicht mehr sehen muss. Dies bestätigt sich folgend auch im Schreiben, denn er „hoffe daß ihm Gott den Jammer ersparen werde, sie wieder zu sehen” (Z.4 f.). Dies zeigt die Enttäuschung und Unzufriedenheit des Kommandanten gegenüber seiner Tochter und dass er mehr oder weniger gezwungener Maßen, in Sorge um das Ansehen der Familie, dass im Entstehungszeitraum der Erzählung eine wichtige Rolle spielte, handelte. Dass das, „inzwischen von Tränen benetzt(e)” (Z.5), Schreiben „diktiert” (Z.6) wurde, zeigt außerdem die Unpersönlichkeit der Handlung, da der Vater seiner Tochter weder sagen, noch selber schreiben konnte, was er ihr mittzuteilen hatte. Doch trotz ihrer großen Trauer und dem „Schmerz”(Z.6) beschreibt die Marquise ihre Eltern als „vortreffliche Menschen” (Z.8), die zu Ungerechtigkeit verführt wurden. Weinend „ging” (Z.7) sie erst „nach den Gemächern ihrer Mutter”(Z.8f.). „Es hieß, sie sei bei ihrem Vater” (Z.9), also „wankte (sie) nach den Gemächern ihres Vaters”(Z.9f.). Der unterschied der genannten Bewegungsverben „ging” (Z.7) und „wankte” (Z.9), verdeutlichen den Unterschied zwischen Mann und Frau zurzeit in der die Marquise lebte. Denn während sie zur Mutter noch „ging” (Z.7), „wankte” (Z.9) sie zu ihrem Vater, was deutlich macht, dass sie ihrem Vater unterlegen ist, da das Wanken deutlich unsicherer ist und die Unterwerfung symbolisiert. Ein weiteres Anzeichen der Unterwerfung ist das Verb „sank” (Z.10), wodurch auch durch die räumliche Anordnung deutlich wird. Nachdem die Marquise an der verschlossenen Tür des Gemaches „mit jammernder Stimme, alle Heiligen zu Zeugen ihrer Unschuld” anrief, trat „der Forstmeister daraus hervor(…), und zu ihr mit flammendem Gesicht sagte: sie höre daß der Kommandant sie nicht sehen wolle” (Z.12f.f.), woraufhin die Marquise „mein liebster Bruder! (…) mein teuerster Vater!” (Z.14f.) rief. Dies zeigt wie sehr die Marquise versucht ihren männlichen Familienmitgliedern zu schmeicheln um sich Vergebung der beiden zu verdienen. Die Tatsache, dass sie dies als den Weg ansieht gehört zu werden, zeigt wiederum wie unterranging sie ist. Doch der Kommandant „wandte ihr, bei ihrem Anblick den Rücken zu, und eilte in sein Schlafgemach” (Z.16), was seine Abneigung zu der Marquise ausdrückt. Als sie ihm folgt ruft er „hinweg!” (Z.17), was sich anhört, als würde er mit einem Tier oder Angestellten schimpfen, aber nicht mit seiner eigenen Tochter. Sowohl Tiere als auch Angestellte sind dem Kommandanten unterworfen und haben auf seinen Befehl zu gehorchen, dass die Marquise, die ihrem Vater auch unterworfen ist dies nicht tut deutet bereits auf einen emanzipatorischen Zug der Novelle hin, da die Marquise ihren eigenen Willen, zu bleiben, durchzusetzen versucht. „(U)nter Jammern und Flehen (…) gab er plötzlich nach und eilte, während die Marquise zu ihm hineintrat, nach der hinteren Wand” (Z.17f.f.). Um ihre Unterwürfigkeit und ihre Hoffnung ihr Vater könne ihr Verzeihen, beziehungsweise ihren Worten Glauben schenken, zu zeigen, „warf (sie) sich ihm (…) zu Füßen und umfaßte zitternd seine Kniee, als ein Pistol, das er ergriffen hatte, in dem Augenblick, da er es von der Wand herbriss, losging, und der Schuß schmetternd in die Decke fuhr” (Z.20f.f.). Nun „erhob (die Marquise) sich leichenblaß von ihren Knieen, und eilte aus seinenGemächern wieder hinweg” (Z.23f.). Im Vergleich zu den Verben „wankte” (Z.9) und „sank” (Z. 10), die ihre Unterwürfigkeit und Ehrfurcht verdeutlichen, „erhob”(Z.23) sich die Marquise nun, wodurch sich nicht nur die räumliche Darstellung ändert, sondern auch verdeutlicht wird, dass sie nun ihrem Willen, der sich durch die Abgabe des Schusses durch ihren Vater, geändert hatte folgt und sie nun davon „eilte” (Z.24).

Sogleich ordnete sie an eine Kutsche anspannen zu lassen, damit sie mit ihren Kindern, die sie noch anzog, abreisen konnte, doch nun, „da alles zur Abreise bereit war in den Wagen zu steigen: als der Forstmeister eintrat, und auf Befehl des Kommandanten die Zurücklassung und Überlieferung der Kinder von ihr forderte” (Z.28f.f.), reagiert die Marquise, in zu analysierendem Textauszug, wohl am emanzipatorischsten, denn sie steht auf, was sie und den Forstmeister auf die gleiche Ebene bringt und somit keine Unterwerfung verdeutlicht, und sagt: „Sag deinem unmenschlichen Vater, daß er kommen, und mich niederschieße, nicht aber mir meine Kinder entreißen könne!” (Z.30f.f.)

Das Pronomen „deinem” (Z.31) verdeutlicht die Distanz zwischen Vater und Tochter, da die Marquise den Kommandanten nicht mehr als ihren Vater anerkennt und ihrem Bruder die Aufgabe erteilt ihre Worte dem Herrn von G... zu überbringen, allerdings nicht selbst mit ihm spricht.

„(M)it dem ganzen Stolz der Unschuld gerüstet, (hob sie) ihre Kinder auf, trug sie ohne daß der Bruder gewagt hätte, sie anzuhalten, in den Wagen und fuhr ab” (Z.32f.f.) Durch ihre Aussagen hat die Marquise ihre Meinung durchgesetzt und sich nicht von ihrem Vater oder ihrem Bruder unterdrücken lassen, wodurch ihre emanzipatorische Verhaltensweise deutlich wird.


Zuletzt wird deutlich, dass die Marquise durch die Erkenntnis, dass sie ihre Meinung vertreten kann, freiwillig das Elternhaus verlässt, nachdem ihr Flehen zu bleiben zu einer Reaktion ihres Vaters führte, die in keiner Weise ihrem guten Gewissen zu bleiben entspricht.

Katrin

Die Novelle „Die Marquise von O….“, die von Heinrich von Kleist geschrieben und 1808 in der Literaturzeitschrift Phöbus veröffentlicht wurde, thematisiert die Wichtigkeit von gesellschaftlichen Moralvorstellungen, sowie die Veränderungen durch den Krieg.

Der Textauszug spielt im Elternhaus und handelt davon, dass die Marquise aufgrund ihrer überraschenden Schwangerschaft von ihren Eltern verstoßen wird. Zu ihrer Schwangerschaft kommt es durch den Graf F…, der die Marquise davor beschützen wollte, dass russische Soldaten sie vergewaltigen. Sie fällt schließlich in Ohnmacht, woraufhin sich der Graf F… selber an ihr vergeht. Kurze zeit später bemerkt sie gesundheitliche Beschwerden und eine Schwangerschaft wird bei ihr festgestellt. Aufgrund dessen wird sie von ihren Eltern verstoßen und schuldig gesprochen, da ihr Verhalten nicht der Moralvorstellung entspricht. Somit ist diese Textstelle essenziell für den weiteren inhaltlichen Verlauf, da zum Einen die Wichtigkeit der Moral veranschaulicht wird und dieser Textauszug zum Anderen die erste Stelle in der Novelle ist, wo die Eltern sich gegen ihre Tochter stellen, obwohl diese sich für ihre Eltern aufopfert, um sie zu pflegen. Somit führt der Verstoß zu einem gestörten Verhältnis zwischen der Marquise und ihren Eltern. Daraufhin entschließt sie sich mit ihren Kindern umzuziehen und den Vater des ungeborenen Kindes mithilfe einer Zeitungsannonce zu suchen. Schließlich stellt sich heraus, dass der Graf der Vater ist, wodurch die beiden gegen den Willen der Marquise heiraten und kaum Kontakt haben. Nach der Geburt ihres Sohnes kümmert sich der Graf F… liebevoll um sein Kind und er heiratet die Marquise schließlich erneut, da sie ihm verziehen hat. Es folgen weitere Kinder.

Der Textauszug beginnt damit, dass Herr von G… seiner Tochter einen Brief zukommen lässt, in dem er ihr mitteilen möchte „daß sie sein Haus verlasse[n]“ (Z. 4) soll. Beide Elternteile sind sehr enttäuscht und auch die Marquise ist verzweifelt, da sie ihre Unschuld nicht beweisen kann, weshalb ihr „der Schmerz aus den Augen“ (Z. 9) stürzt. Der metaphorische Ausdruck hebt die Verzweiflung der Marquise hervor, da sie nicht nur selbst nicht nachvollziehen kann, was geschehen ist, sondern auch weiß, dass ihr niemand glauben wird. Die Marquise von O…. wünscht sich „alle Heiligen zu zeugen ihrer Unschuld“ (Z. 15), um ihre Eltern zu überzeugen und von ihnen nicht weiterhin verstoßen zu werden. Die Metapher zeigt somit ihre Sehnsucht nach Verständnis. Durch die Interjektionen „mein liebster Bruder!“ (Z. 20) und „mein teuerster Vater!“ (Z. 21) möchte die Marquise erneut die Anerkennung ihrer Familie erlangen. Durch die Superlative „liebster“ und „teuerster“ (ebd.) unterwirft sie sich, mit dem Ziel, dass ein besseres Verhältnis zwischen ihnen entsteht und die Familie ihr wieder vertrauen kann. Als sie schließlich das Gespräch mit ihren Eltern sucht und sich „ins Zimmer“ (Z. 21) drängt, wird sie weiterhin von ihren Eltern verstoßen. Durch das Verb „drängen“ (ebd.) wird die Distanz und das gestörte Verhältnis nochmal hervorgehoben. Nicht nur „Der Kommandant wandte ihr, bei ihrem Anblick den Rücken zu“ (Z. 22f.), sondern auch gesellschaftlich droht sie in einem schlechten Licht dazustehen, worum besonders die Eltern bangen. Dies hebt nochmal die Wichtigkeit der Moral hervor. Dadurch, dass Herr von G… „die Türe zuwerfen“ (Z. 24f.) will, möchte er auch die Marquise aus seinem Leben verbannen. Doch „so gab er schließlich nach und eilte, während die Marquise zu ihm hineintrat, nach der hinteren Wand“ (Z. 26 ff.). Durch sein Nachgeben lässt sich bereits im Vorfeld erahnen, dass die Eltern im weiteren Verlauf an die Unschuld ihrer Tochter glauben und sie in das Elternhaus erneut aufnehmen. Somit ist die Tür eine Metapher für das Verhältnis zwischen der Marquise und ihren Eltern, das insbesondere dadurch in die Brüche geht, da die Marquise sich den gesellschaftlichen Moralvorstellungen widersetzt, in dem sie schwanger wird, ohne den Vater zu kennen oder ihn geheiratet zu haben. Als ihr Vater schließlich eine Pistole ergreift und in die Decke schießt (vgl. Z. 30ff.), ergreift die Marquise die Flucht, um ihre Kinder zu schützen und zieht mit ihnen aus dem Elternhaus aus. Ihre Angst in dieser Situation wird insbesondere durch die Interjektion „Herr meines Lebens!“ (Z. 32) veranschaulicht, wodurch gezeigt wird, dass sie erschrocken ist über ihren Vater, wodurch ihr nichts anderes übrig bleibt, als eine Distanz zu ihm aufzubauen, die Herr von G… damit erzielen wollte. Diese Distanz ist wichtig für ihn, damit das gesellschaftliche Ansehen der Familie nicht verloren geht. Daraufhin „erhob [sie] sich leichenblaß von ihren Knieen, und eilte aus seinen Gemächern wieder hinweg“ (Z. 32 ff.). Das Adjektiv „leichenblaß“ (Z. 33) verweist erneut auf die Angst der Marquise und die Unberechenbarkeit des Vaters, wodurch sie schließlich aus seinen Gemächern eilt (vgl. Z. 33). Ihr Vater verlangt nun von ihr, dass sie ihre Kinder zurücklässt (vgl. Z. 41), woraufhin sie nur antwortet „Sag deinem unmenschlichen Vater, daß er kommen, und mich niederschießen, nicht aber mir meine Kinder entreißen könne!“ (Z. 42 ff.). Dadurch, dass der Vater ihr diese Nachricht nicht selber überbringt, ist sein Abschied sehr unpersönlich und kaltherzig, was die Distanz zwischen ihnen hervorhebt. Das Ausrufezeichen verdeutlicht außerdem ihre Wut über die Forderung ihres Vaters. Dabei wird deutlich, dass sich an dieser Stelle des Textauszugs die Stimmung der Marquise ändert. Ihre anfängliche Verzweiflung über die Schwangerschaft und die Angst, dass ihre Familie sie weiterhin verstoßen wird, ändert sich nun in Wut über die Forderung des Vaters, ihre Kinder zurückzulassen. Ihre Entwicklung wird auch dadurch deutlich, dass sie „mit dem ganzen Stolz der Unschuld gerüstet“ (Z. 45) das Elternhaus verlässt. An dieser Stelle glaubt sie nun an sich selbst und ihre Unschuld und lässt sich nicht von anderen beeinflussen, die sie schuldig sprechen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Moralvorstellungen eine zentrale Rolle spielen. Dabei lässt sich auch eine Entwicklung der Marquise feststellen, wodurch sie selbstbewusst ihr Elternhaus verlässt und immer hinter ihren Kindern steht. Zahlreiche Metaphern veranschaulichen die Gefühlslage der Marquise und bringen ihre Emotionen stärker zum Ausdruck.