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07.11.2018 Korrigierte Version der ersten Klausur (Faust : der Tragödie erster Teil)

Das Drama ¨Faust, der Tragödie erster Teil¨, von Johann Wolfgang Goethe, ist 1808 erschienen, in den Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drangs und der Klassik verfasst worden und thematisiert Fausts Streben nach dem Sinn des Lebens. Das Drama beginnt mit der Wette zwischen dem Herrn, also Gott und Mephistopheles, dem Teufel, die besagt, dass wenn es dem Teufel gelingt Faust auf den Pfad des Bösen zu führen, er dessen Seele bekommt. Nach dem Prolog folgt der Monolog Fausts, in dem er beschreibt, dass er trotz seines Wissens nichts Übernatürliches wissen kann. Nach einem gescheitertem Selbstmordversuch geht er mit seinem Schüler Wagner spazieren, wobei ihnen ein Pudel folgt, der sich als der Teufel herausstellt. Mephistopheles und Faust gehen einen Pakt ein. Wenn es Mephistopheles gelingt Faust einen neuen Lebenssinn zu verschaffen, bekommt der Teufel Fausts Seele. Beide gehen in eine Hexenküche, in der Faust einen Verjüngungstrank zu sich nimmt. Danach trifft er auf Gretchen auf offener Straße, welche ihn aber abweist. Mephistopheles stellt zwei Schmuckkästchen in Gretchens Zimmer. Danach treffen Gretchen und Faust, der ihr vermeintliche Schlaftropfen für ihre Mutter gibt, worauf Gretchen und Faust mit einander schlafen. Aus der Begegnung mit Gretchen resultiert die „Wald und Höhle“ - Szene, in der Faust sich beim Erdgeist bedankt, weil er Gretchen, die ihm einen neuen Lebenssinn verliehen hat, durch Mephistopheles kennenlernte. Gretchens Bruder erfährt von ihrer Schwangerschaft und kämpft gegen Faust, doch Valentin stirbt durch Faust mit Hilfe von Mephisopheles. Beide gehen zur Walpurgisnacht, wo Mephistopheles versucht Faust von Gretchen abzulenken, was ihm aber nicht gelingt. Sie versuchen Gretchen aus dem Kerker zu befreien, nachdem sie wegen Mordes an ihrer Mutter und ihrem Neugeborenen angeklagt wurde. Gretchen möchte aber nicht befreit werden und bekennt sich schuldig, worauf sie vom Herrn erlöst wird. Die Textstelle thematisiert Fausts harmonischen Einklang mit der Schöpfung. Im Folgenden werde ich die Szene „Wald und Höhle“ (V.1-24) analysieren. Faust spricht zum erhabenen Geist (vgl. V.1), dem Erdgeist, den er zuvor, noch vor seinem Selbstmordversuch, beschwor. Er spricht voller Ehrfurcht und Respekt zu ihm, da er ihn erhaben (vgl. V.1) nennt. Faust bedankt sich für die „herrliche Natur“ (V.5), die er durch die Metapher „Königreich“ (V.5) positiv umschreibt ansieht und die „Kraft [..] zu fühlen [und] zu genießen“ (V.6). Seine Dankbarkeit kommt durch die Geminatio (vgl. V.1) und durch die Wiederholung des Verbs „geben“ (vgl. V.5) zum Ausdruck. Die Metapher „tiefe Brust“ steht für das Wissen über die Natur, welches Faust jetzt erlangt hat, da der Erdgeist ihn wie „in den Busen eines Freunds […] schauen“ lässt (V.8-11). Dieses Wissen gibt ihm ein Überlegenheitsgefühl, welches durch die „Kraft, sie zu fühlen(gemeint ist die Natur), zu genießen“, zum Ausdruck kommt. Die Personifikation der Natur als „Freund […]“ (V.9) veranschaulicht Fausts Nähe zur Natur. Faust erkennt seine Verbundenheit mit „der Reihe der Lebendigen (gemeint ist die Fauna)“ und die der „Brüder Im stillen Busch (gemeint ist die Flora), in der Luft und Wasser (gemeint sind die Elemente)“ (V.10-12), womit er auf die Schöpfung anspielt, von der er sich als ein Teil sieht. Durch diesen Vergleich wirkt Faust durch den familiären Aspekt der Natur noch näher. Trotz unregelmäßigem Metrum wird Fausts Naturenthusiasmus durch den fünfhebigen Jambus (vgl. V. 2f.) harmonisch untermalt. Die Naturgewalt Metaphorik (vgl. V.13-16) stellt Fausts Sinnkrise da, die er durch den Erdgeist löst (vgl. V.17), indem er ihn zu der „[sicheren] Höhle“ (V.17) führt, in welcher ihm „[sich] Geheime tiefe Wunder öffnen“ (V.19), die für die Lösung seiner Sinnkriese und Verbindung mit dem Transzendenten, der Selbsterkenntnis als Schöpfung Gottes steht. Zudem fühlt er sich mit seinen Vorfahren, der „Vorwelt silberne Gestalten“ (V.23) verbunden. In dieser Textstelle ist Faust nicht nur im harmonischen Einklang mit der Natur, welcher durch Metaphern umschrieben wird, genauer der Tier- und Pflanzenwelt als Brüder, ebenso mit den Elementen und seinen Vorfahren, wodurch ihm seine Stellung in der Schöpfung Gottes bewusst. Auch das Metrum erzeugt eine harmonische Atmosphäre, wodurch seine Sinnkrise gelöst erscheint.

  • die Formal und sprachlichen Aspekte in das Fazit*

2. Aufgabe : Nun werde ich das Menschenbild Fausts (V.1-24) und das Mephistopheles (V.22-54) vergleichen. Mephistopheles existiert schon seit der Urfinsternis und ist die Verkörperung des Bösen, dessen Absicht die Zerstörung allen Guten ist. Das „stolze Licht […]“, hat jedoch, „der Mutter Nacht (gemeint ist die Dunkelheit) […] den Raum […] streitig“ (V.29 f.) gemacht. Weil das Gute „an den Körpern [der Menschen] klebt“ (V.32), kann er diese nicht leiden und verachtet sie, weil er „dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut“ (V.45) nichts anhaben kann. Fausts Menschenbild war zur Zeit seiner Sinnkriese negativ, bis „Geheime tiefe Wunder“ (V.19) sich ihm öffneten und er Dank dem Erdgeist nun die Umwelt und Schöpfung wahrnimmt. Er war anfangs nur am Wissen der Welt und ihren Ursprung interessiert, doch nun ist ihm seine Umwelt bewusst und seine Einstellung kehrte sich zum positiven.


Hausaufgabe : 07.11.2018

Das Drama „Woyzeck“, von Georg Büchner, ist 1836 verfasst und nach seinem Tod 1879 erstveröffentlicht worden. In diesem Drama geht es um den psychisch-kranken Soldaten Woyzeck, der ein uneheliches Kind mit seiner Freundin Maria Zickwolf hat. Da er als Soldat nicht genug verdient, um seine Familie zu ernähren, rasiert er seinem Hauptmann regelmäßig den Bart und ernährt sich im Rahmen eines Versuchsprojekts des Doktors nur von Erbsen, gegen entgelt. Dieses genannte Versuchsprojekt scheint aber Folgen für Woyzeck zu haben, wie Haarausfall und Wahnvorstellungen. Weil Woyzeck viel zu sehr damit beschäftigt ist Geld zu beschaffen, geht Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor ein, von der Woyzeck aber erfährt. Als er dieser auf den Grund geht, sieht er seine Freundin mit dem Tambourmajor in einem Wirtshaus tanzen und ringt mit ihm, wobei Woyzeck verliert. Seine Stimmen in seinem Kopf sagen ihm, Marie umzubringen. Aus Eifersucht führt er Marie in einen Wald, ermordet sie mit einem Messer, das er zuvor beim Juden gekauft hatte und kehrt zum Wirtshaus zurück, in dem er von anderen misstrauisch auf die Blutflecken auf seiner Kleidung hingewiesen wird. Als dann bekannt wurde, dass eine tote Frau im Wald gefunden worden ist, kehrt Woyzeck in den Wald zurück, um das Messer in den Teich zu werfen.


Hausaufgabe : 14.11.2018

Der Sachtext „Der Hessische Landbote“, von Georg Büchner, ist 1834 veröffentlicht und von Pastor Friedrich Ludwig Weidig bearbeitet worden und kritisiert die Staatsführung der Fürstentümer im Jahre 1834, unter der die untere Bevölkerungsschicht leidete. Anfangs nennt Büchner, dass er die „Wahrheit“ (Z.5) „dem hessischen Lande“ (Z.4), eine Metapher für die Bevölkerung Hessens, mitteilen möchte, worauf er sofort auf die Wichtigkeit hinweist und warnt, dass derjenige, der das liest, „gehenkt“ (Z.6) wird. Er steigert diese Warnung, indem er darauf aufmerksam macht, dass selbst wenn man „die Wahrheit liest, […] durch meineidige Richter […] gestraft“ (Z.6f.) wird und spielt gleichzeitig auf den Missstand der Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit an. Anschließend formuliert er fünf Hilfestellungen, um nicht aufgrund der Wahrheit gestraft zu werden. Die erste besagt, dass man „das Blatt sorgfältig [außerhalb der Häuser zu] verwahren“(Z.1f.). Die zweite Hilfestellung sagt aus, dass man das Blatt „nur an treue Freunde mitteilen“ (Z.12f.) sollen. In der dritten Hilfestellung fordert er zur Verbreitung dieses Blatts an Fremde auf, indem er erklärt, dass man dieses Blatt derjenigen Person nur „heimlich hinlegen“ (Z.15) soll. In der vierten und fünften fordert er seine Adressaten dazu auf zu Lügen (vgl. Z.16 f.f.), damit diese keine Konsequenzen erfahren, wobei dies ironisch ist, da die Behörden dieses Blatt auch lesen können. Diese Hilfestellungen sind Gegenmaßnahmen zu der damaligen Unterdrückung, Zensur und eingeschränkten Meinungsfreiheit. Der anschließende Ausruf „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z.23), ist nicht nur ein Gegensatz, der den Unterschied der oberen und unteren Gesellschaftsschicht symbolisiert, sondern auch eine Ellipse und Parallelismus, die den Ausruf zur Revolution bekräftigen. Die Metapher der „Hütten“ (Z.23) steht für die kleine Behausung der unteren Gesellschaftsschicht und die „Paläste[…]“ (Z.23) für die große und protzige Behausung der reichen Fürsten. Der Beitrag des Pastors, vergleicht die damalige Situation der Gesellschaftsstände mit der Schöpfungsgeschichte, bei der die „Bauern […][,] Handwerker […]und Bürger zum Gewürm gezählt“ (26 f.f.) werden, aber „die Fürsten und Vornehmen“ (Z.27),laut Gott, über diese herrschen sollen. Zudem verdeutlicht das „Gewürm“ , als Metapher für die untere Gesellschaftsschicht, dass diese aus der Sicht der höheren Gesellschaftschicht minderwertig wirken. Der Pastor drückt damit aus, dass die „Bibel“ (Z.25) lügen „würde“(Z.25), was aus der damaligen Sicht ein Skandal gewesen ist, da zu dieser Zeit viele Menschen aufgrund der Gesellschaft streng religiös waren, weshalb diese Passage aggressiv auf die Missstände aufmerksam macht. Büchner verdeutlicht die Spaltung von Arm und Reich durch den Gegensatz, dass das „Leben der Vornehmen [wie] […] ein langer Sonntag“ (Z.31 f.) ist, sie „in schönen Häusern“ (Z.33) wohnen, „zierliche Kleider“ (Z.33) tragen, „feiste Gesichter“ (Z.34) haben, „eine eigne Sprache“ (Z. 35) sprechen und „das Volk aber […] vor ihnen wie Dünger auf dem Acker liegt“ (Z.35 f.). Hierbei soll die Aufzählung den großen Unterschied in der Gesellschaft deutlich machen und der Dünger symbolisch für das minderwertige Volk stehen. Der Parallelismus „ Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag“ (Z.40f.) zeigt nochmals den Gegensatz zum Leben der Vornehmen (vgl. Z. 31). „er [gemeint ist der Vornehme]nimmt das Korn und lässt ihm [gemeint ist der Bauer] die Stoppeln“ (Z.39), stellt die Ausbeutung der Armen durch dir Fürsten, die zu dieser Zeit alltäglich war, dar. Büchner und Ludwig Weidig, machen auf eigene Gefahr hingerichtet zu werden, auf die Ausbeutung, schlechte Staatsführung, Armut und den Wiederspruch mit der Bibel aufmerksam und rufen dazu auf den hessischen Landboten zu verbreiten und wenn nötig zu lügen, um somit eine Revolution auszulösen.




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Nun werde ich Parallelen zu „ Der Hessische Landbote“, auch von Georg Büchner, 1834 veröffentlicht und dem Drama „Woyzeck“ , des gleichen Autors ziehen. In dem Flugblatt erklärt Büchner, dass man durch das Lesen der Wahrheit gestraft wird, woraus man schließen kann, dass es offensichtlich keine Meinungsfreiheit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab. Diese Meinungseinschränkung spiegelt sich auch in dem Drama wieder, in dem Woyzeck dem Hauptmann in keinen seiner Aussagen widerspricht (5. Szene). Büchner kritisiert in seinem Flugblatt aber auch, dass die Reichen auf Kosten der Armen leben. Diese Armut zeigt sich auch im Drama, in dem Woyzeck zu der armen Bevölkerung gehört und deshalb Nebenjobs annimmt, um seine Freundin Marie und sein uneheliches Kind zu versorgen. Diese sind zum einen ein Experiment, für welches Woyzeck Erbsen isst, dadurch Gesundheitsschäden erleidet (8.Szene) und zum anderen das Rasieren des Hauptmanns (5. Szene). Der gleiche Missstand zeigt sich, als der Tambourmajor mit Marie tanzt, während Woyzeck noch arbeitet, was darauf hindeutet, dass die Reichen nicht lange und hart arbeiten müssen wie die Armen(12. Szene). Die Religion hatte damals einen hohen Stellenwert, was man sowohl im Flugblatt, als auch im Drama sehen kann. Der Pastor Weidig hat auf die Ungleichheit der Menschen aufmerksam gemacht, während Marie aus dem Drama in der Bibel nach Hilfe sucht, nachdem sie mit dem Tambourmajor getanzt hatte (17. Szene). Zusammenfassend kann man sagen, dass die gesellschaftlichen Missstände, wie Armut, Ausbeutung und Zensur, die im Flugblatt angesprochen werden sich auch im Drama „Woyzeck“ wiederspiegeln.


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Der Brief „An die Familie“, von Georg Büchner, ist im Juli 1835, zur Zeit der Julirevolution, vor dem Vormärz, in Straßburg verfasst worden und thematisiert die Aufgabe der Dichter nach Büchners Meinung. Im ersten Sinnabschnitt (z.1-11) vertritt Büchner die Meinung, dass der „dramatische Dichter […] nichts als ein Geschichtsschreiber“ (Z.1f.) sogar noch mehr ist. Er sagt es sei die „höchste Aufgabe“ eines Dichters (Z.7), wie die eines Geschichtsschreibers (Vgl. Z.2), die Geschichte faktisch zu erzählen, sodass der Leser sich in diese Zeit versetzen kann (Vgl. Z. 5). Büchner macht die Aussage, dass „die Geschichte“, die „vom lieben Herrgott“ (Z. 10) gemacht wurde, „nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen worden“ (Z. 10f.) ist. Damit drückt er aus, dass die Geschichte, so wie sie geschehen ist, nicht verharmlost werden soll. Gleichzeitig aber, kritisiert er durch das ironische „lieben Herrgott“ (Z. 10) das christliche Weltbild, welches mit der Geschichte nicht übereinstimmt. Im zweiten Abschnitt (Z. 12-26) ist Büchner der Meinung, dass Dichter „kein[e] Lehrer der Moral“ (Z. 12) sind, da die Geschichte meist nicht der Moral entspricht, weswegen man seiner Meinung nach, wenn man nach der Moral geht, „keine Geschichte studieren“ (Z.17) sollte. Auch die Gegenwart trifft nicht auf die Moral zu, da man laut Büchner, „mit verbundenen Augen über die Gasse gehen“ (Z.19) müsse, um die Unmoral nicht sehen zu müssen. Er kritisiert noch einmal die Kirche, indem er sagt, dass wenn man nach der Moral gehe, man „über einen Gott Zeter schreien“ (Z. 20f.) müsse, weil dieser Gott, „eine Welt erschaffen“ (Z.21) hat, „worauf so viele Liederlichkeiten vorfallen“ (Z. 21f.). Hier kritisiert er genau die Ungerechtigkeit in der damaligen Gesellschaft, die widersprüchlich zur Kirche stand. Anschließend rechtfertigt er das faktische Geschichtsschreiben damit, dass man die Geschichte nicht „besser machen“ (Z. 25) sollte, „als der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z. 25f.), weil man ansonsten die Schöpfung Gottes als etwas Schlechtes sieht. Im dritten und letzten Abschnitt (Z.26-32) kritisiert Büchner „die sogenannten Idealdichter“ (Z.26), die er als „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektierten Pathos“ (Z.28f.) bezeichnet. Er bezeichnet diese deshalb als Marionetten, weil sie die Unwahrheit der Fürsten verbreiteten. Denn zu dieser Zeit regierten Fürsten, die die Presse zensiert hielten und keine Meinungsfreiheit zuließen. Eine Anspielung auf die Fürsten sind hierbei die „himmelblauen Nasen“ (Z.28), die angeblich blaues Blut in ihrem Körper hatten. Mit dem letzten Satz, dass er wenig von Schiller halte (Z.32), versucht Büchner von seiner Kritik an den Staat und der Kirche abzulenken. Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner Bewunderung für die Dramatiker hegt, jedoch unscheinbar Kritik an Staat und Kirche ausübt, indem er die soziale Ungerechtigkeit und Zensur im Widerspruch zur Kirche anspricht, mit dem Vorwand Schiller zu kritisieren.


15.01.2019 Korrektur der Klausur -Woyzeck

Aufg.1 Der Sachtext „Hessischer Landbote“, von Georg Büchner, ist 1834, zur Zeit des Vormärz, veröffentlicht worden, adressiert die hessische Bevölkerung und thematisiert die Missstände der damaligen Zeit. Georg Büchner wurde aufgrund seiner politischen Meinung verfolgt, weshalb er nach Straßburg floh.

Zuerst nennt Büchner die Summe an Steuergelder in Höhe von „1.110.607 Gulden“ (Z.2), die für die „Gerechtigkeitspflege“ (Z.1) ausgegeben wird. Büchner nennt diese Gerechtigkeit einen „Wust“ (Z.2) aus unnötigen Verordnungen, die „meist […] in einer fremden Sprache“ (ebd.) geschrieben ist. Damit meint Büchner, dass die Gesetze in einer hohen Fachterminologie verfasst worden ist, sodass die untere Bevölkerung diese nicht verstehen konnte. Weiter erklärt er die Gesetze als „Eigentum“ (Z.7), weil die Gerechtigkeit „sich gerade teuer genug“ (Z.13), von den „Vornehmen und Gelehrten“ (Z.7f) „bezahlen“(Z.13) lassen. Deshalb bezeichnet er die Gerechtigkeit als „Unbestechlich“(Z.12f). Er macht durch pars pro totos, des Wortfeldes des Wissens (vgl. Z.11f) und der Gerechtigkeit (vgl. Z.10f), auf die Zensur und Unterdrückung aufmerksam. Er sagt, durch die Metapher der „Ruhestühle“ (Z.15), die „auf einem Geldhaufen von 461.373“ (Z.16) stehen, dass die erkauften „Diener“ (Z.14) des Staates ohne Arbeit mit sehr viel Geld bezahlt werden. Er fährt mit den „Fräcke[n], Stöcke[n] und Säbel[n]“ (Z.18), Metaphern für die Polizei, fort und nennt auch den Betrag, 197.502 Gulden, der diesen Teil der Gerechtigkeit einnimmt. Er wertet die „Justiz […] Deutschland[s]“ (Z.20f.) ab, indem er sie mit einer „Hure“(Z .21) vergleicht, die ebenfalls, wie die Diener des Staates (vgl. 14f.), erkauft werden kann, mit dem Unterschied, dass diese den „deutschen Fürsten“ (Z.21) „seit Jahrhunderten“ (ebd.) vorbehalten ist. Nachdem er also sagt, dass man sich die Gerechtigkeit gegen Armut erkaufen muss (vgl. Z.21 ff.) ruft er auch schon zum Handeln seiner Adressaten auf. Er nennt dafür zuerst ein harmloses Verbrechen, wie das Stehlen „einer[r] Kartoffel“ (Z.24) und nennt darauf das deutlich schwerwiegendere Verbrechen des Staates, in Form von „Abgabe[n]“ (Z.26), „Steuern“ (ebd.). Er sagt, dass sich die „Beamten“ (Z.27) vom „Schweiße“ (Z.28) der Armen „mästen“(Z.28), nennt diese arme, arbeitende Bevölkerungsschicht „ die Ackergäule“ des Staates“ (Z.30). Er drückt damit aus, dass die Arbeitenden von den Reichen als Tiere gesehen werden, was zuvor schon angesprochen wurde. Am Schluss appelliert er noch einmal an die Gerechtigkeit, indem er die rhetorische Frage stellt, wo denn die „Gerichtshöre“ (Z.31) und „Richter“ (Z.33) sind, die auch wirklich für die Gerechtigkeit stehen. Diese Gerechtigkeit kann aufgrund von Büchners zuvor genannten Fakten klar negativ beantwortet werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner auf die Missstände der damaligen Gesellschaft aufmerksam macht, wie die Korruption durch erkaufte Gerechtigkeit, die Ausbeutung durch Steuergelder und Unterdrückung durch kompliziert formulierte Gesetze.

Aufg.2 Im Folgenden werde ich die Textaussagen Büchners anhand seines Dramas „Woyzeck“ belegen.

Meiner Meinung nach finden sich die, im „hessischen Landboten“ genannten, sozialen Missstände im Drama „Woyzeck“ wieder, wie die eingeschränkte Meinungsfreiheit anhand des Beispiels der Beziehung zwischen Woyzeck und dem Tambourmajor. Dieser erniedrigt Woyzeck aufgrund seiner hohen Stellung und arbeitet zudem vergleichsweise zu Woyzeck wenig bis gar nicht, ist aber dennoch wohlhabend. Er hat Zeit mit Woyzecks Freundin Maria zu tanzen, während Woyzeck aber arbeiten muss, um seinen Unterhalt mit Freundin und Kind zu finanzieren. Hierbei ist die Metapher des Ruhestuhls (vgl. Z.15) im „Hessischen Landboten“ zutreffend. Des weiteren wird die Armut der Bevölkerung durch Woyzeck veranschaulicht, weil er aufgrund dieser Nebenjobs annehmen muss. Zu diesen gehört das erniedrigende Rasieren des Hauptmanns, das gesundheitsgefährdende Erbsendiät Experiment neben seines Hauptberufes als Soldat.


Analyse S.136 Schlittenfahrt Krampas-Effi 21.01.2019:

Der Roman „Effi Briest“, von Theodor Fontane, ist 1894, zur Zeit des Realismus (1848 -1900), erschienen und thematisiert die Werte und Normen der hohen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, wie das Streben nach Ansehen und beruflichem Erfolg. Effi wird mit dem Baron von Instetten, einem gesellschaftlich hoch angesehenen und wohlhabenen Landrat verlobt, verloben sich und heiraten. Nachdem sie also eine Hochzeitsreise unternahmen ziehen sowohl Instetten, als auch Effi nach Kessin. Nach dem Einzug geht Instetten seiner Arbeit als Landrat nach, wodurch er seine Frau vernachlässigt. Diese fühlt sich eben dadurch nicht wohl, weshalb sie sich einbildet, dass es dort spukt und fürchtet sich. Nach der Begegnung von Effi und Krampas, entwickelt sich auf einer Heimreise eine Affäre zwischen den beiden, die in dem vorliegenden Textauszug einen Höhepunkt erreicht. Das Ehepaar zieht nach Berlin um, damit Instetten seiner Karriere nachgehen kann. Auch Effi freut sich, dem Spuk zu entkommen. Nach sechs Jahren erfährt Instetten von Effis Affäre mit Krampas durch die gefundenen Briefe, die Effie versteckt hatte. Instetten fordert Krampas zu einem Duell auf, welches er auch gewinnt, wobei Krampas stirbt. Darauf verlässt Instetten seine Gattin trotz seines Ansehens, welches sie beide daraus folgend verlieren. Effi zieht zu ihren Eltern, stirbt und wird schließlich auf dem Rondell begraben. Am Anfang der Textstelle ist „Effi […] einen Augenblick unschlüssig“ (Z.1), Krampas in ihrem Schlitten Platz nehmen zu lassen, weil sie aufgrund der Affäre eigentlich Abstand von ihm halten möchte. Dies ist unter anderem auch ein Grund dafür, dass sie nach Berlin ziehen möchte. Weil sie aus gesellschaftlich- moralischer Sicht „das einzig Richtige“ (Z.7) tun muss, „war [es] unmöglich für sie, sich seine Gegenwart zu verbitten“ (Z.7 f.). Diese Textstellen zeigen, dass sie ihn nicht freiwillig zu ihr in den Schlitten lassen möchte, weil es eben in dieser „Lage der Sache“ (Z.4 f.) nicht anders geht. Als dann Instetten „sich inzwischen einen anderen Plan gemacht“ (Z.14) hat und mit seinem Schlitten „in einen schmaleren Weg“ (Z.17) abbiegt, „schrak [Effi] zusammen“ (Z.18 f.), weil sie sich, ohne ihren Mann, vor dem Wald fürchtet. Diese Angst wird durch „dunkle […] Kronen“ (Z. 20), die sich „über ihr“ (Z.21) wölben, die Bäume des Waldes, beschrieben. Dadurch wird eine düstere Atmosphäre geschaffen, die Effis Angst aus ihrer Sicht darstellt. Zudem fängt sie an zu Zittern und schiebt sogar die Finger ineinander (vgl. Z. 21 f.). Die „Gedanken und Bilder“ (Z. 22), die sich jagen, ist der Spuk den Effi sich wieder einbildet. Aufgrund ihrer Angst und Verzweiflung fängt sie an zu beten (vgl. Z. 25) und wünscht sich, „dass Gott eine Mauer um sie her bauen möge“ (Z.25), welche symbolisch für Schutz steht, den sich Effi zu diesem Zeitpunkt wünscht. Nachdem also Krampas „an ihr Ohr“ (Z. 30) flüsterte, „er ihre Hand“ (Z. 31) nahm, „die Finger“ (Z. 31) löste und sie mit „heißen Küssen“ (Z. 32 f.) „überdeckte“ (Z. 33), fühlt sie sich, als sei sie in „Ohnmacht“ (Z. 32), was also zeigt, dass sie es zulässt, dass Krampas über sie herfällt. Die anschließenden öffnenden Augen (vgl. 34) und „das Geläut der vorauseilenden Schlitten“ (Z. 35 f.), zeigen, dass die Angst Effis vorüber ist. Daraus kann man schließen, dass sie sich in der Nähe von Krampas sicher und geborgen fühlt, was sie sich eigentlich von ihrem Ehemann Instetten erwartet, der sie aber aus beruflichen Gründen vernachlässigt. Auch die Beschreibung ihrer Umgebung (vgl. Z. 36 ff.) trägt dazu bei, von der Angst abzulenken. Die Ankunft „vor dem landrätlichen Hause“ (Z. 41) gibt Erleichterung über die Situation, da sie vorbei zu sein scheint.

Diese Textstelle gibt also den Hinweis darüber, dass Effi Interesse an Krampas hat, weil sie eben anfangs unschlüssig darüber war, ob dieser zu ihr steigen soll. Des Weiteren zeigt der Text, dass Effi sich sehr schnell fürchtet, wie am Beispiel des Waldes zu erkennen ist. Außerdem zeigt sich, dass Effi Schutz und Geborgenheit bei Krampas findet.