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3. Kapitel

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Tagebucheintrag

Vor einer Woche bin ich in das Zisterzienserkloster in Maulbronn gezogen. Die ersten Tage waren ganz schön stressig und ich war komplett auf mich alleine gestellt. Die meisten aus meiner Stube hatten Heimweh und die wenigsten kannten sich bereits untereinander. Zuerst war ich ein wenig beängstigt, da es in dem Kloster sehr strenge Regeln gibt und in der ersten Nacht jeder ein wenig bedrückt und sorgenvoll in seinem Bett lag. Ich selber war nicht vom Heimweh betroffen, jedoch machte mir das zage Grauen vor dem ungewissen Neuen und vor den vielen Kameraden zu schaffen. Doch diese Angst hat sich nicht berechtigt, denn bereits am nächsten Tag hatte sich jeder untereinander kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen. Unter den neun Kameraden, die gemeinsam mit mir in der Stube Hellas wohnen, sind bis auf vier Jungs, alle mehr oder weniger durchschnittlich. Am besten verstehe ich mich mit Hermann Heilner. Hermann Heilner kennt und weiß viel und lernt trotzdem nicht zu viel. Erst vor ein paar Tagen wurde Heilner in eine Schlägerei verwickelt und weinte daraufhin vor allen anderen. Kurz darauf meinte einer der Jungs, dass er sich schämen sollte, woraufhin Heilner weinend hinauslief. Er tat mir so leid, also bin ich hinterhergelaufen. Erst wollte er nicht mit mir reden, doch dann aus dem nix, berührten sich unsere Lippen. Er hat mich einfach so geküsst! Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten soll. Hätte das einer der anderen Jungs gesehen, hätten sie dies sicher noch lächerlicher und schandbarer gefunden, als das Weinen von Heilner. Am liebsten wäre ich einfach so davon gelaufen! Der Kuss war am nächsten Tag zum Glück kein Gesprächsthema mehr. Aber natürlich darf ich das Lernen nicht aus den Augen verlieren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Heilner das Lernen nicht so ernst nimmt. Ich finde das sehr bewundernswert! So oft wünsche ich mir, einfach mal an etwas anderes als das viele Lernen und die anstehenden Prüfungen denken zu können! Oh oh… Gerade eben hatte Heilner einen Streit mit Lucius. Dieser wollte daraufhin den Streit beim Direktor melden, doch während Lucius in das Büro eintreten wollte, gab Heilner ihm einen Fußtritt und stoß ihn in einem ins Büro. Heilner hat jetzt für längere Zeit Schularrest. Ich weiß echt nicht, was ich jetzt machen soll! Alle halten sich nun von Heilner fern und ich? Eigentlich wäre es meine Aufgabe, ihm beizustehen, aber meine Feigheit und Ängstlichkeit stehen mir im Weg. Ich komme mir so lächerlich vor, aber jetzt ist es bereits zu spät. Ich war einfach zu Feige…