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Rezension Haus in der ...

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Analyse der Rezension zum Haus in der Dorotheenstraße

Inhaltsverzeichnis

Lorena

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Rezension zu Hartmut Langes Novelle „Haus in der Dorotheenstraße“ aus dem Jahr 2013, verfasst von Waltraut Worthmann von Rhode und ebenfalls veröffentlicht im Jahr 2013 in der Rubrik „Buch der Woche“ vom SWR2.

Der zu analysierende Text setzt ein mit der Feststellung „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z. 1), die zunächst noch nichts über die Position der Autorin anlässlich der Bewertung des Textes aussagt. Weiterhin wird allerdings erwähnt „Es passiert nicht viel“ (Z. 1) was einerseits abwertend gemeint sein kann, andererseits aber auch auf eine einfache, aber tiefgründige Handlung hindeuten kann. Diese Aussage wird durch die Aufzählung „Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 1 f.) bestärkt. Die Aufzählung gibt darüber hinaus einen groben Überblick über den Gesamtkontext der Handlung. Waltraut Worthmann von Rhode gibt an, dass alle Novellen im Sammelband einen ähnlichen Grundkonflikt haben und dennoch abwechslungsreich gestaltet sind. Die Autorin schließt ihre Einleitung mit der Anmerkung „Am Ende steht die Frage: Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ (Z. 2 f.). Diese Frage ist auf sprachlicher Ebene durch eine bildreiche Wortwahl gekennzeichnet. Bereits die Verwendung des Ausdrucks „das Unheimliche“ (ebd.) als Vorausdeutung auf ein komplexes Handlungsspektrum in dem der Leser zwischen Realität und Einbildung darstellt. Zusätzliche führt Waltraut Worthmann von Rhode die Phrase „kristallklare Sätze“ (ebd.) an und macht somit erstmals ihre Position deutlich. Sie bewertet die Sätze anerkennend und verdeutlicht dies ebenso mit dem Verb „einsicker[n]“ (Z. 3) in Bezug auf die einprägsame Wirkung der Sätze. Allgemein bildet diese Frage die Basis für ihren weiteren Argumentationsvorgang.

Im weiteren Verlauf knüpft Waltraut Worthmann von Rhode mit der Aussage „Hartmut Langes Novellen in ‚Das Haus in der Dorotheenstraße' schweben“ (Z. 4) an die bildhafte Sprache aus der Einleitung an und stellt erneut ihre Position dar. Durch den Ausdruck „schweben“ (ebd.) misst die Autorin den Novellen etwas Überirdisches bei und steigert somit die Erwartungshaltung der Leser. Die Aussage wird fortgeführt durch die Akkumulation „Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z. 4 f.) die zugleich eine Steigerung darstellt. Bereits die Alliteration zu Beginn „Traum und Traurigkeit“ (ebd.) weckt das Interesse des Lesers, da Alliterationen als ausgesprochen ausdrucksvoll gelten. Darüber hinaus bildet diese die Grundlage für die Steigerung zu „Sehnsucht und Furcht“ (Z. 5) in welcher erstmals eine antithetische Wirkung zu erkennen ist. Diese wird in „Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z. 5) endgültig dargestellt. Der Konflikt zwischen der Realität und der Illusion ist ein zentrales Motiv der Novellen.

Die nächste Aussage leitet die Autorin mit der adversativen Konjunktion „[d]abei“ (Z. 5) ein. Sie erläutert, dass trotz der zwischenzeitlich irrationalen Handlung die „Geschichten über fünf Männer sehr genau verortet“ (Z. 5 f.) sind. Des Weiteren führt sie an diese seien „präzise verankert im Südwesten von Berlin“ (Z. 6). Mit dem Adjektiv „verankert“ (ebd.), welches als Metapher für das Verhältnis der Protagonisten zu ihrer fiktiven Heimat verwendet wird, deutet die Autorin erneut ihren den Novellen gegenüber erfreuten Eindruck an. Aus diesem Grund erläutert sie in der folgenden Textpassage, dass es den Lesern möglich sei die Umgebung in der die Handlung spielt ebenso in der Realität zu erfahren und nachzuempfinden. Sie kommt zu dem Schluss „Da ist fester Boden unter den Füßen und gesicherte Heimat“ (Z. 9 f.) was den Eindruck einer tatsächlichen Existenz der fiktiven Figuren vermittelt. Waltraut Worthmann von Rhode erkennt weiterhin in Bezug auf die Beständigkeit der Figuren und der Realitätsnähe der Handlung „Daran könnte man sich halten wie an einem roten Faden, der durchs Leben führt“ (Z. 10 f.). Der Vergleich mit „einem roten Faden“ (ebd.) zeigt auf, dass die Autorin der Ansicht ist die Novellen seien so überzeugend, das sie andern Menschen Handlungsweisen und Richtlinien für ihr Leben aufzeigen können. Im Folgenden erwähnt die Autorin „Doch die Sicherheit ist trügerisch. Denn dann fliegt über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte. Ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“ (Z. 11 f.). Die klimaxartige Anordnung der drei Aussagesätze steigert die Spannung und zieht eine parallele zu den Novellen. In den Novellen wird die harmonische Handlung, wie von der Autorin angeführt, von trügerischen Faktoren beeinflusst und zerstört die scheinbare Harmonie und lässt die Protagonisten die Wirklichkeit erkennen. Der nächste Abschnitt setzt ein mit „Es passiert nicht viel in diesen Novellen“ (Z. 13), was bereits zu Beginn in der Zusammenfassung des Textes aufgegriffen wurde. Es wird ebenso wiederholt, dass „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13 f.) auftreten, die das harmonische Leben der Protagonisten nachteilig beeinflussen. Im weiteren Verlauf erklärt die Autorin „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung – all sie kommen sacht daher“ (Z. 14 f.). Das Adjektiv „sacht“ (ebd.) beschreibt zum einen die Schreibweise der Geschichten, zum anderen steht es im Kontrast zum der Aufzählung „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (ebd.). Aus dieser Anmerkung zieht die Autorin das Fazit „Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z. 15 f.). Durch die Verwendung des Indefinitpronomens „man“ (ebd.) verallgemeinert die Autorin ihre Ansicht und weitet ihre vertretene Sicht auf alle Leser der Geschichte aus. Weiterhin erläutert sie ebenso „Man blättert zurück und fühlt sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen“ (Z. 16 f.). Wiederholt verwendet die Autorin das Indefinitpronomen „Man“ (Z. 16) in Bezug auf ihre Ansicht und die von ihr gemachten Erfahrungen. Auffällig an dieser Aussage ist auch die bildliche Sprache, veranschaulicht an der Metapher „leisen Sog“ (ebd.). Die Metapher verdeutlicht die Begeisterung welche die Autorin für das Buch empfindet, welche bereits zuvor dadurch kenntlich gemacht wurde wie sie schildert, dass sie zurückblättert und das Buch erneut liest (vgl. Z. 16). Weiterhin stellt sie die rhetorische Frage „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur?“ (Z. 17), die sie weiter erläutert mit den rhetorischen Fragen „Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen?“ (Z. 17 f.) und „Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z. 18). Sie beantwortet diese Fragen selbst mit der Schlussfolgerung „Dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z. 18 f.). Sie charakterisiert somit das Werk Harmut Langes als mustergültig verfasst. Um ihre These zu belegen veranschaulicht sie diese an einem Beispiel. Dies wird besonders deutlich durch die Konjunktion „So“ (Z. 19) als Einleitung für eine kurze Zusammenfassung des Inhalts der Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“. In dieser Novelle „schlittert der rationale Wirtschaftskorrespondent Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt, wenn er merkt, dass seine Frau den Umzug nach London nicht mitmachen möchte und sein Leben zum Albtraum wird“ (Z. 19 ff.). Wiederholt ist die bildhafte Sprache zu erwähnen, die sich insbesondere im Verb „schlitter[n]“ (ebd.) darstellt, allerdings ist auch die Antithese zwischen „vertraut[…]“ (ebd.) und „fremd[.]“ (ebd.) in Bezug auf die Umgebung Klausens signifikant für die bildliche Sprache. Im weiteren Verlauf zitiert die Autorin eine Textpassage aus der eben genannten Novelle (Z. 22 – 30).

Carina

Die hier vorliegende Rezension über Harmut Langes „Das Haus in der Dorotheenstraße“ wurde von Waltraut Worthmann verfasst und erschien im Jahre 2013 im Buch der Woche des Rundfunks SWR 2.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Äußerung „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z.1) ein, welche jedoch noch keinen Aufschluss über den Standpunkt von der Autorin sondern lediglich einen schemenhaften Einblick in die verschiedenen Novellen des Sammelbandes gibt. Jedoch merkt Waltraut Worthmann zu den Inhalten der Novellen an „es passiert nicht viel“ (ebd.), was hier durch den parataktischen Satzbau verstärkt wird. Um ihre Auffassung zu untermauern gibt sie exemplarische Handlungsinhalte, wodurch zum Ausdruck gebracht wird, dass alle fünf Novellen im Handlungsgeschehen vergleichbar sind (vgl. Z.1ff). Sie ist der Meinung, dass sich der Leser am Ende der verschiedenen Novellen die Frage stellt „Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Harmut Langes eingesickert?“ (Z.2f.), wodurch sie eine gewisse Präfiguration auf ein umfangreiches Handlungsgerüst darstellt. Durch ihre Anmerkung, dass Harmut Lange „kristallklare […] Sätze“ (ebd.) in Gebrauch nimmt, kommt zum Ausdruck, dass die Autorin ihn für seine ausdrucksvollen und verständlichen Satzgefüge schätzt, wodurch eine erstmalige Wertung in ihrer Rezension zu erkennen ist.

Im weiteren Verlauf merkt die Autorin an, dass „Hartmut Langes Novellen in „Das Haus in der Dorotheenstraße“ schweben“ (Z.4). Durch diese Aussage wird deutlich, dass sich die Novellen laut Waltraut Worthmann durch ihre teils realistisch, teils fanatischen Passagen kennzeichnen. Um ihre Aussage zu erläutern fügt sie die antithetische Akkumulation „Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z.4f.) hinzu. Diese einzelnen Aspekte stellen ein folgenschweres Motiv der Novelle dar, da innerhalb dieser der Konflikt zwischen Realität und Einbildung thematisiert wird. Ebenso merkt Waltraut Worthmann an, dass alle fünf Novellen im Südwesten Berlins spielen und dort „präzise verankert [sind]“ (Z.6), wodurch erneut der ähnliche Charakter der einzelnen Novellen akzentuiert wird. Um an den Handlungsort der Werke anzuknüpfen, schildert die Autorin einige Handlungsplätze, womit sie ebenfalls die detaillierten Beschreibungen von Hartmut Lange hervorhebt, welche laut der Autorin zu einer gewissen Realitätsnähe der Novellen führen (vgl. Z.8f.). Diese Realitätsnähe trüge laut Worthmann dazu bei, dass „man sich [daran] halten [könnte] wie an einem roten Faden, der durchs Leben führt“ (Z.10), wodurch ihre positive Haltung gegenüber dieser ausführlichen Beschreibungen hervorgehoben wird, da die Autorin erachtet, dass diese dem Leser ein gewisses Identifikationsangebot und Handlungsorientierungen bieten, wodurch die Novellen einen lehrenden Charakter beinhalten. Durch die adversative Konjunktion „doch“ (Z.10) leitet die Autorin ein, dass diese Handlungsorientierungen und Realitätsnähe täuschend seien, weil „dann flieg[e] über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte“ (Z.11f.), wodurch sie das zentrale Motiv der Novelle, der Konflikt zwischen Realität und bloßer Illusion, aufgreift.

Im weiteren Verlauf geht die Sprecherin näher auf den Inhalt ein, wobei sie der Auffassung ist, dass „nicht viel in diesen Novellen [passiert]“ (Z.13). Diese These erläutert sie anhand der Akkumulation „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z.13f.). Eben diese Themenbereiche veranschaulichen die reale Ebene bzw. die äußerliche Wahrnehmung eines Individuums, weshalb sie antithetisch gegenüber den Themen „die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z.14) stehen, da diese sich auf die innere Wahrnehmung beziehen, wodurch das zentrale Motiv der Novellen, der Konflikt zwischen der Realität und der Illusion, hervorgehoben wird. Eben diese Wahrnehmungen würden jedoch Stück für Stück in den Inhalt integriert werden, wodurch „man sich [am Ende der Novelle] fragt, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z.15f.). Auffällig an dieser Textpassage ist das Pronomen „man“ (ebd.), wodurch untermauert wird, dass die Sprecherin ihre Meinung verallgemeinert, wodurch ihre starke Überzeugung von der Novelle deutlich wird. Eine weitere Anerkennung der Novellen sieht die Sprecherin darin, dass diese so bestmöglich geschrieben seien, dass der Leser folglich zurückblättert und „sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen [fühlt]“ (Z.16f.), wodurch sie zum Ausdruck bringt, dass die nüchterne Handlung der Novellen eine gewisse Anziehungskraft auf den Leser hat. Aus diesem Grunde stellt die Sprecherin die rhetorische Frage „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur?“ (Z.17), wodurch nochmals ihre starke Überzeugung gegenüber den Novellen verdeutlicht wird. Weiterhin definiert sie dieses Kriterium genauer und meint, dass ein wichtiger Bestandteil das Zusammenspiel von Inhalt, Sprache und Stil ist, denn eben „dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z.18). Um ihren Lesern zu verdeutlichen, dass dieses Kriterium auf Hartmut Langes Novellen zustimmt, erläutert sie dies an dem beispielhaften Werk „das Haus in der Dorotheenstraße“ (vgl. Z.19ff.). Die Sprecherin schildert, dass „der rationale Wirtschaftskorrespondent Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt [schlittert]“ (Z.19). Dadurch, dass der Protagonist als „rational“ (ebd.) beschrieben wird, untermalt dies seinen vernünftigen Charakter. . Die Antithese „von einer vertrauten in eine fremde Welt“ (ebd.) veranschaulicht dabei die infernalische Situation Gofffried Klausen´s ,da sich sein Leben tragisch ändert „wenn er merkt, dass seine Frau den Umzug nach London nicht mitmachen möchte“ (Z.20f.). Um die schauderhafte Atmosphäre zu verstärken, verwendet Waltraut Wortmann eine exemplarische Textpasse einer Novelle von Hartmuth Lange, wodurch ebenfalls ihre Überzeugung gegenüber den Novellen deutlich wird (vgl. Z. 22ff.).

Anschließend an die Textpassage stellt die Sprecherin die Frage „Was ist Wirklichkeit?“ (Z.31) und greift dadurch das zentrale Thema der verschiedenen Novellen auf, welches durch die Nachfrage „Das, was jedermann sieht oder das, was der subjektive Blick auf die Welt ergibt?“ (Z.31f.) genauer evaluiert wird. Eben diese Infragestellung der Realität, bringt ihre Leserschaft zum Nachdenken, weshalb die Sprecherin anmerkt, dass Harmut Lange genau diese Fragen reflektiert und zwar „alles mit einem perfiden Stilmittel“( Z.32).

Anne

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Rezension über Hartmut Langes Novelle "Das Haus in der Dorotheenstraße, veröffentlicht am 11.03.2013 bei dem Radiosender SWR2.

Der Text setzt ein mit einer kurzen Beschreibung der jeweils "[f]ünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins"(Z.1). Darauf folgt die Beschreibung "[e]s passiert nicht viel"(Z.1) die durch die Ellipse unterstützt wird. Die folgende Klimax artige Akkumulation "Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens"(Z.1-2) schließt an den Satz davor an und zeigt auf, dass in den Novellen kleine, zunächst unscheinbar gedachte Handlungen, das sind, was die Novellen ausmacht und somit ihre Genialität widerspiegeln. Auch der nächste Satz unterstützt die Genialität des Werkes, die die Frage stellt "Wie ist das Unheimliche die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?"(Z.3). Hier wird klar, dass der Inhalt in den Novellen, also "das Unheimliche"(ebd.), mit der Sprache, den "kristallklaren Sätze"(ebd.), verknüpft wird, was ein Indiz für gute Literatur ist. Das Verb "eingesickert"(ebd.) veranschaulicht dabei, dass der Prozess eher langsam verläuft und man gar nicht merkt wie gut das Werk ist, da man so gefasst ist von der Geschichte.

Der zweite Paragraph beginnt mit dem Satz "Hartmut Langes Novellen in 'Das Haus in der Dorotheenstraße' schweben"(Z.4). Dieser Parataktische Satz wird im nächsten fortgeführt mit der Alliteration " Zwischen Traum und Traurigkeit"(Z.4-5), wodurch eine gewisse Verbindung zwischen den beiden Substantiven hergestellt, in Anlehnung an die Novellen. Die darauffolgenden Antithesen "Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalen"(Z.5) spiegeln die Verwirrtheit wieder, die der Leser erfährt beim Lesen der Novellen, da man sich nie Sicher sein kann ob bestimmte Handlungen gerade Wirklich passieren oder ob sie sich nur in der Vorstellung der jeweiligen Protagonisten abspielen. Die Antithese "Dabei"(Z.5) leitet die folgende Antithese ein. Denn es ist schwierig Realität von Imagination zu unterscheiden, obwohl die Geschichten "genau verortet"(Z.6). Durch die im darauffolgenden Satz verwendete Metapher "verankert"(Z.6) wird diese standfeste reelle Umgebung nochmal unterstützt. Das Gedankenexperiment, dass "[m]it dem Finger über dem Stadtplan" (Z.6-7) erfolgt, wird nochmal die Genauigkeit Langes bezogen auf die Infrastruktur Berlins in seinen Werken deutlich. Die Beispiele, aufgezeigt durch eine Akkumulation, "[ü]ber die Knesebeckbrücke, dem Teltowkanal folgend, der gute 37 Kilometer weiter von der Havel bis zu Spree führt"(Z. 7-10)fördern ebenfalls auf Realität basierende Erzählung der Geschichten. Besonders hervorzuheben ist dabei die Angabe "37" die dies faktisch unterstützt. Die realistische Beschreibung fördert auch die Orientierung, was durch die Metapher "rote[n] Faden"(Z.10) deutlich wird. Die adversative Konjunktion "Doch"(Z.11) leitet die folgende Antithese ein, die besagt, dass "die Sicherheit [...] trügerisch"(Z.11) ist. Die Anapher "Denn"(Z.11) beginnt die Erklärung, die besagt, dass etwas die Sicherheit zerstört. Die Akkumulation "Ein Ascheregen, ein Schatten oder Schwarm Vögel"(Z.12) besteht aus den verschiedenen Motiven der Novellen, die die Unsicherheit einleiten.

Der nächste Paragraph wiederholt die Einleitung, jedoch ausführlicher. Der Satz "[d]ie Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung"(Z.14) ist eine klimatische Akkumulation, die die stadien beschreibt, die die Männer psychisch durchlaufen. Durch die Verwendung des Pronomens "man"(Z.15) bezieht die Autorin den Leser mit ein und impliziert damit, dass jeder sich diese Frage stellt, was ihre Überzeugungskraft bestärkt. Zudem sagt sie mit dem Satz, "[m]an blättert zurück und fühlt sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen"(Z.17), aus, dass man, obwohl man eine Stelle schon mal gelesen hat, wird einem immer noch die Möglichkeit geboten in die Geschichte zu versinken. Die Metapher "leiser Sog"(ebd.) deutet an, dass einem gar nicht bewusst ist wenn man in die Geschichte versinkt. Im Folgenden handelt es sich um eine Aneinanderreihung von rhetorischen Fragen die sich mit den Kriterien für gute Literatur befassen (vgl.17-18). Literatur sei dann gut, wenn ein Beziehungsgewebe zwischen Inhalt, Sprache und Form herrscht. Durch die Konjunktion "So"(Z.19), deutet die Autorin an, dass dies bei "Das Haus in der Dorotheenstraße" der Fall ist. Durch die Beschreibung Gottfried Klausens als "rationale[r] Wirtschaftskorrespondent"(Z.19) wird hervorgehoben, dass dieser trotz seiner Rationalität und der seines Berufes, der Ungewissheit unterlegen ist. Das Verb "schlittert"(Z.19) manifestiert, dass dies nicht ganz freiwillig geschieht, den er wird von seiner Firma aufgefordert in London zu arbeiten.

Der nächste Paragraph umfasst ein Zitat aus "Das Huas in der Dorotheenstraße". In diesem wird besonders der hypotaktische Satzbau, der sich durch die gesamte Novelle fortführt, deutlich sowie das Dilemma Gottfries Klausens der von seiner Frau getrennt ist und Realität und Wirklichkeit nicht voneinander unterscheiden, unterstrichen durch die Metapher "zwei Welten, die zusammengehören, für Augenblicke nicht mehr berühren"(Z.30).

Alina

Die vorliegende Rezension verfasst von Waltraut Worthmann von Rode über Hartmuth Lange: Das Haus in der Dorotheenstraße erschien am Sonntag den 11.03.2013 im „Buch der Woche „ des Rundfunks SWR2.

Zu Beginn der Rezension handelt es sich um eine kleine Zusammenfassung der Novellen Langes, die von einem Sprecher des Rundfunks SWR2 aufgenommen wurde, um dem Hörer einen Einblick in die Thematik der darauffolgenden Rezension zu verschaffen. Diese beginnt mit „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z. ). Auffällig ist die Repititio der Numerale „Fünf“(ebd.), welche zum Ausdruck bringen, dass Lange insgesamt fünf Novellen verfasst hat, die sich jeweils um Männer handeln, die im Südwesten Berlins leben. Darauf folgend der Satz „Es passiert nicht viel“ (Z. 1). Dieser parataktische Satz verrät noch nicht viel über seine Novellen und macht den Hörer somit aufmerksam auf die Besonderheit seiner Novellen. Somit gibt der Sprecher einen kleinen Einblick in die Novellen indem er erwähnt „Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“( Z. 1f.). Mit dieser Akkumulation entwickelt sich Spannung an den Hörer und die Anapher „Ein“ (Z.1) und „eine“ (Z. 2) unterstützt diese und macht den Hörer aufmerksam auf den weiteren Verlauf der Rezension. Um die eigentliche Thematik „Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ (Z. 2f.), verwendet die Autorin eine Frage um den Hörer zum Nachdenken anzuregen. Die Verwendung „kristallklar“ (ebd.) verdeutlicht, dass Langes Novellen sehr verständlich sind, jedoch das „Unheimliche“ (ebd.) trotz dessen „eingesickert“ (ebd.),ist. Das Verb „einsickern“ verdeutlicht, dass etwas Stück für Stück irgendwo hinzukommt und nachher ein Teil des Ganzen wird. Dieser Prozess findet ebenfalls in Hartmuth Langes Novelle „das haus in der Dorotheenstraße“, statt. Die Autorin beginnt mit „Hartmuth Langes Novellen in „Das Haus der Dorotheenstraße“ schweben“ (Z. 4). Das Zitat gibt direkt Auskunft darüber , auf welche Novelle die Autorin sich bezieht und behauptet, dass diese Novelle „schwebt“ (ebd.). Mit diesem personifiziertem Verb bringt sie zum Ausdruck, dass die Novelle nicht standfest ist und die Novelle somit nicht eindeutig zu verstehen ist. Um zu erklären, zwischen welchen Situationen die Novelle steht verwendet sie das Argument „ Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“(Z. 4f.). Waltraut Worthmann von Rode verwendet klimatische Antithesen und verdeutlicht somit die Bandbreite seiner Novellen. Zudem ist diese Akkumulation klimatisch aufgebaut, da sie von Illusion bis hin zum Realen alle Gefühle enthält. Und trotz, dass die Novelle nicht eindeutig ist, enthält sie feste Inhalte. Diese manifestiert die Autorin mit der adversativen Konjunktion „Dabei“ (Z. 5) und argumentiert „diese Geschichten über fünf Männer [sind] genau verortet“ (Z. 5f.). Damit stellt die Autorin einen totalen Kontrast zu der vorherigen These her und erklärt diese mit der Argumentation „ Sie sind präzise verankert im Südwesten von Berlin“ (Z. 6). Um ihre Argumentation zu belegen sagt sie „ Mit dem Finger auf einem Stadtplan könnten wir die Protagonisten über bekannte Straßen, entlang von Wasserläufen begleiten“ (Z. 6ff.). Mit diesem Beleg widerspricht sie der obigen These. Um die Prägnanz darzustellen, nennt sie das Beispiel „Über die Knesebeckbrücke, dem Teltowkanal folgend, der gute 37 Kilometer weit von der Havel bis zur Spree führt“ (Z. 8). Mit der metaphorischen Aussage „Da ist fester Boden unter den Füßen und gesicherte Heimat“ (Z. 9f.) bestätigt die Autorin ihre Aussagen und unterstreicht die Realität die in den Novellen zu erkennen ist. Zudem sagt sie auch „Daran könnte man sich halten wie an einem roten Faden, der durchs Leben führt“ (Z. 10f.). Sie verwendet eine Metapher , den „roten Faden“ (ebd.) und untermauert damit nochmal die Orientierung, die die Novelle gibt. Daraufhin leitet die Autorin mit der adversativen Konjunktion „Doch „ (Z. 11) eine These ein die lautet: „Doch die Sicherheit ist trügerisch“ (Z. 11) und widerlegt damit ihre vorherigen Aussagen. Sie unterstützt ihre Aussage indem sie mit den Bindewörtern „Denn dann“ (Z. 11) ihre Erklärung einleitet. Sie sagt „Denn dann fliegt über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte“ (Z. 11f.). Damit wird auch wieder die Unsicherheit und somit das „schweben“ (ebd.) deutlich. Denn in der Handlung herrschen viele antithetische Gefühle die das Unheimliche in der Novelle entstehen lassen und somit die Realität verbergen. Daraufhin nennt sie drei Beispiele in Form von anaphorischer Akkumulation, die das Zunichte machen der Wirklichkeit darstellen „ Ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel! (Z. 12). Im Bezug auf die Dorotheenstraße ist es „Ein Aschregen“ (ebd.), der die Wirklichkeit verbirgt.

Die Autorin behauptet „Es passiert nicht viel in diesen Novellen“ (Z. 13) und erläutert die Handlung kurz in Form einer Akkumulation „ Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13f.). Auffällig dabei ist, dass die Autorin ausschließlich die äußere Handlung der Novelle darstellt und somit ihre These belegt. Die Akkumulation in Form einer Klimax „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z. 14) stelle dahingegen die Innere Handlung und damit die Zustände des Protagonisten dar. Die DArstellung in Form einer Klimax lässt sich damit erklären, dass der Protagonist zu Beginn von Unruhe konfrontiert wird, die bishin zu Wahnvorstellungen führen, die dann im Endefekt zur Selbstenttäuschung bzw. Zweifel führen. All diese drei Zustände „kommen sacht daher“ (Z. 14f.), behauptet die Autorin und verallgemeinert ihre Aussage „ Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z. 15f.) mit dem Indefinitpronomen „man“ (ebd.). Damit spricht sie die Hörer dieser Rezension an und stellt somit eine positive Kritik dar, denn das Schaffen in kristallklären, also deutlichen Sätzen etwas Unheimliches, nichts Festes darzustellen ist wahre Kunst. Die Autorin nennt weitere positive Kritik mit „Man blättert zurück und fühlt sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen“ (Z. 16f.). Dies bedeutet, dass man das Buch sehr interessant zu finden scheint, da man nur wenn man etwas nicht verstehe oder eine Textstelle toll finde, nochmal zurückblättert und sich somit metaphorisch gesagt „in einen leisen Sog“ (ebd.) hineingezogen fühlt. Dies bedeutet, dass man in der Geschichte verfangen ist und nicht mehr aufhören möchte die eine Textstelle nochmal zu lesen. Daraufhin stellt die Autorin mehrere rhetorische Fragen wie „ Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur? Wenn sich der Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen? Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z. 17ff). Damit verdeutlicht sie ausschließlich, dass Lange es schafft ein Beziehungsgewebe zwischen Sprache, Stil und Inhalt darzustellen, welches es schafft seine Werke besonders werden zu lassen und somit als „beste Literatur“ (ebd.) gelten zu lassen. Wenn all diese Kriterien erfüllt sind, „Dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z. 18f.) laut Waltraut Worthmann von Rode. Um das „perfekte Schreiben“(ebd.) zu erläutern, erwähnt die Autorin kurz den Verlauf der Handlung: „So schlittert der rationale Wirtschaftskorrespondent Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt, wenn er merkt, dass seine Frau den Umzug nach London nicht mitmachen möchte und sein Leben zum Alptraum wird“ (Z. 19ff.). Die Autorin bezeichnet Gottfried Klausen als rational und somit als eine vernünftige, bodenständige Person, welche einen hochqualifizierten Beruf, Wirtschaftskorrespondent“ (ebd.), ausübt. Dieser „schlittert“ (ebd.) von einer „vertrauten“ in eine „fremde Welt“ (ebd.). Damit wird ebenfalls die Aussage, dass die Novellen Langes „schweben“ (ebd.) deutlich, denn „schlittern“(ebd.) verkörpert Unsicherheit und Bedrängnis, denn Gottfried Klausen wird von seiner Firma dazu gezwungen nach London zu gehen, obwohl er lieber zu Hause bei seiner Frau bleiben möchte. Ihm bleibt jedoch nichts anderes übrig, sodass er ungewollt nach London gehen muss und somit seine Beziehung aufs Spiel gesetzt wird, was er eigentlich gar nicht möchte. Auf diesem Weg wird sein Leben zum „Alptraum“ (ebd.). Dieser Alptraum wird in dem folgenden Zitat, welche eine original Textstelle aus der Novelle ist, deutlich (vgl. (Z. 23- 30). Und auf diese Textstelle bezogen, stellt die Autorin eine Frage an die Hörer „Was ist Wirklichkeit?“ Das was jedermann sieht oder das, was der subjektive Blick auf die Welt ergibt?“ (Z. 31). Mit diesen Fragen, bewirkt die Autorin, jeden Einzelnen über die „Wirklichkeit“ (ebd.) nachdenken zu lassen. Zur Anregung nennt sie zwei unterschiedliche Ansichten, einmal das Reale was man mit dem eigenen Auge sehen, mit der Nase riechen und mit den Ohren hören kann oder das Subjektive, das von Vorurteilen bestimmt wird.

Nina H.

Bei dem vorliegenden Textauszug handelt es sich um eine Rezension zu der Novelle Hartmut Langes „Das Haus in der Dorotheenstraße“. Die Rezension von Waltraut Worthmann von Rode wurde im Jahr 2013 in dem Radiosender SWR2 veröffentlicht.

Das Buch, welches Waltraut Worthmann von Rode rezensiert, beinhaltet „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z.1). Dem fügt sie hinzu, in jenen Novellen passiere „nicht viel“ (Z. 1), was auf den Inhalt des Textes abzielt und andeutet, dass in jenen Novellen keine außergewöhnlichen Dinge geschehen und sie nicht von einem komplexen Inhalt geprägt sind. Stattdessen greife Hartmut Lange auf alltägliche Situationen zurück, denn in seinen Novellen seien „[e[in Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z.1 f.) zentrale Geschehnisse. Die Tatsache, dass es sich auf den ersten Blick lediglich um alltägliche, nichtige Ereignisse hält, wird besonders durch die Anapher „[e]in“ (Z.1, Z.2) sowie durch die gesamte akkumulierende Aussage hervorgehoben. Dennoch stelle man sich die Frage „Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ (Z.2 f.). Dies bezieht sich darauf, dass in der nicht komplexen Sprache der Novellen das „Unheimliche“ (ebd.) verborgen ist. In den Novellen schleicht sich durch die Sprache ein unerwartetes Geschehnis ein, was sich insbesondere durch das Verb „einsickern“ (ebd.) deutlich zeigt.

Im Anschluss daran behauptet die Autorin, dass die Novellen Hartmut Langes „[z]wischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z.4 f.) „schweben“ (Z.4). Diese als Klimax aufgebaute Akkumulation deutet eine gewisse Unklarheit an, welche sich in den Novellen erkennen lässt. Diese Unklarheit resultiert letztlich aus der zuvor erwähnten Einsickerung des Unheimlichen sowie der Tatsache, dass sich die Handlungen der Novellen meist in einem gewissen Zwischenraum befinden, welcher nicht genau verortbar ist, da sie „[z]wischen“ (ebd.) diesen Dingen stehen. Insbesondere die Antithese „Wirklichkeit und Irrationalem“ (ebd.) untermauert diesen Zwischenzustand verstärkt und hebt nochmals die Unklarheit in den Novellen hervor, da sie sowohl das Wirkliche als auch die Illusion thematisieren. Während die Novellen auf inhaltlicher Ebene nicht genau verortbar sind, da sie sich in diesem gewissen „Schwebezustand“ befinden, seien sie auf ihren Handlungsort bezogen „sehr genau verortet“ (Z.6), da sie „präzise verankert im Südwesten von Berlin“ (Z.6) sind. Im Anschluss daran geht die Autorin detaillierter auf jene Handlungsorte ein, was die Realitätsnähe der Novellen nochmals betont. An diesen Orten sei nach der Meinung der Autorin „gesicherte Heimat“ (Z.10). Dies bezieht sich auf die in den Novellen dargestellte Sicherheit, welche jedoch letztlich von dem „Unheimliche[n]“ (ebd.) abgelöst wird. Dies wird auch durch die Aussage „Doch die Sicherheit ist trügerisch“ (Z.11) zum Ausdruck gebracht. Insbesondere die adversative Konjunktion „Doch“ (ebd.) deutet auf den unerwarteten Umschwung in den Handlungen der Novellen hin. Dies erläutert sie darauf folgend genauer, indem sie beschreibt, dass etwas „über diese Wirklichkeit“ (Z.11) hinweg fliege und sie „zunichte“ (Z.12) mache. Dadurch wird nochmals der Bezug zu der Realität und Illusion genommen. Anschließend gibt die Autorin für diese These Beispiele aus den Novellen und nennt unter anderem den „Ascheregen“ (Z.12), welcher in einer der Novellen das Unheimliche mit sich bringt.

Im Anschluss daran folgen erneut die Aussagen aus der Einleitung des Textes, was nahelegt, dass diese Einleitung als kurze Beschreibung über die Rezension dient, und aus dieser Textpassage übernommen wurde. Die Autorin erläutert daraufhin, die „Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z.14) komme ´“sacht daher“ (Z.14 f.). Dies deutet erneut die Stück für Stück stattfindende Einnistung des Unheimlichen in der Handlung der Novellen an. Diese Klimax verdeutlicht zudem, dass in den Novellen eine äußere und innerliche Realität zu beobachten ist und die Wirklichkeit sowie die Einbildung eine wichtige Rolle spielen. Schließlich erläutert die Autorin, „man“ (Z.15) frage sich anschließend, wie sich das Unheimliche in die Handlung der Novellen einschleiche. Dadurch wird deutlich, dass die Autorin für die Allgemeinheit spricht und davon überzeugt ist, dass sich alle Leser diese Frage stellen. Dem fügt sie hinzu, man blättere zurück und fühle sich erneut in jenen „leisen Sog“ (Z.17) hineingezogen. Dies betont die positive Kritik der Autorin in den Novellen, da sie ihre Begeisterung in dieser Aussage äußert. Der leise Sog bezieht sich wiederholt darauf, dass trotz der nicht komplexen Handlung etwas Unerwartetes passiert, das den Leser dazu anrege, die Novelle erneut zu lesen. Letztlich folgt die rhetorische Frage „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur?“ (Z.17). Dies konkretisiert sie anschließend, indem sie erläutert, es sei von hoher Bedeutung, wenn Inhalt, Sprache und Stil „eine Einheit“ (Z.18) bilden. Dies betont nochmals die Begeisterung der Autorin über die Novellen. Die zeigt sich auch daraufhin, wenn sie erwähnt, dann liege „perfektes Schreiben“ (Z.19) vor. Anschließend erwähnt sie das Beispiel von „Gottfried Klausen“ (Z.19), einer der Protagonisten aus den Novellen, um ihre Thesen bezüglich des Schwebezustands zwischen Realität und Wahrnehmung sowie der Einnistung des Unheimlichen zu verdeutlichen, da dieser Charakter „von einer vertrauten in eine fremde Welt“ (Z.20) gelangt und sein Leben letztlich „zum Alptraum“ (Z.21) wird.

Sarah

Die vorliegende Rezension Waltraut Worthmann von Rodes, welche in der Sendung „Buch der Woche“ am 11.03.2013 im SWR2 ausgestrahlt wurde, befasst sich mit Hartmut Langes Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“.

Die in Textform verfasste Radiosendung beginnt dabei mit einer kurzen Zusammenfassung dessen, was Worthmann von Rode in ihrer Rezension sagt. Somit bezieht sich der erste Abschnitt (Z. 1-3) auf verschiedene Aussagen der Rezension und leitet den Text abschließend durch die Frage „Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ ein. Diese Frage setzt dabei die Auffassung des Autors voraus, dass die Erzählung an und für sich logisch sei, jedoch Stück für Stück, was das Verb „einsickern“ deutlich macht, inhaltlich etwas tiefgründigeres, in diesem Falle „Unheimliche[s]“(ebd. ), beinhalte. Die Frage wird daher gestellt, um nicht den Inhalt, sondern die Kunst des Schreiben Langes zu hinterfragen, was sich im Fragewort „Wie“(ebd. ) wiederspiegelt.

Daran anschließend beginnt die eigentliche Radiosendung mit der These „Hartmut Langes Novellen in „Das Haus in der Dorotheenstraße“ schweben“(Z. 4), welche die fünf Novellen Langes personifiziert. Diese metaphorische Darstellung der Novellen wird im Folgesatz näher erläutert. So schweben die Novellen „Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“(Z. 4f. ), stehen also in einer Art Zwiespalt der angeführten Dinge, sodass eine gewisse inhaltliche Unklarheit besteht. Die angeführte Akkumulation, die die These Worthmann von Rodes ausweitet, stellt dabei eine Klimax dar, die ihr Maximum der Antithetik im Gegensatz von „Wirklichkeit und Irrationalem“(ebd. ) birgt. Dieser Gegensatz verdeutlicht dabei, dass die Novellen aus der Sicht der Autorin eine Schwebe zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung halten. Die Kontroversität dieser Unklarheit gegenüber dem eigentlichen Schreiben Langes zeigt sie daraufhin im Beispiel der genauen Verordnung der Handlung. Mit diesem führt die Autorin eingeleitet durch die adversative Konjunktion „Dabei sind die Geschichten über fünf Männer sehr genau verortet“(Z. 5f. ) fort. So seien die Erzählungen metaphorisch „präzise verankert im Südwesten von Berlin“(V. 6), spielen sich also in Berlin ab. Diese These begründet die Autorin folglich mit der Aussage „Mit dem Finger auf dem Stadtplan könnten wir die Protagonisten über bekannte Straßen, entlang von Wasserläufen begleiten“(Z. 6ff. ). Indem sie den Leser hier mit dem Personalpronomen „wir“(ebd. ) mit einbezieht, schafft die Autorin eine gewisse Nähe zum Leser, die diesem ihre Überzeugung von der detaillierten Darstellungsweise der Umwelt näher bringt. Das angeführte Szenario erlaubt dem Leser also, sich das Gesagte veranschaulicht vorzustellen. So veranschaulicht die Autorin ihre Sichtweise beim Lesen der Novellen und lässt den Leser an ihrem Denken teilhaben, was besonders auch in den, an die These anschließenden, Beispielen: „Über die Knesebrücke, dem Teltowkanal folgend“(Z. 8) ausdrücklich wird. Besonders aber wird hier noch einmal deutlich, wie detailliert Lange die Umgebung in seinen Novellen beschreibt, was die Autorin eher kontrastierend zur Unklarheit des Inhalts akzentuiert. Mit der Verortung sei somit Sicherheit, jedoch nicht nur für den Leser, sondern auch für die Protagonisten „fester Boden unter den Füßen und gesicherte Heimat“(Z. 9f. ) gegeben. Hier spielt die Autorin auf die Gemeinsamkeiten der Novellen sowie auf die Handlungsbedingte Tatsache, dass die Heimat der Protagonisten Sicherheit, auch was ihre Wahrnehmung betrifft, bedeutet, an. So wendet sich die Handlung beispielsweise in „Das Haus in der Dorotheenstraße“ erst, als der Protagonist von seiner Heimat entfernt ist. In diesem Sinne könnten die Protagonisten sich metaphorisch an die Heimat „halten wie an einen roten Faden, der durchs Leben führt“(Z. 10), jedoch impliziert die Verwendung des Konjunktivs bereits, dass sie dies nicht tun werden. Genau dies zeigt die Autorin im Anschluss auch mit den Worten „Doch die Sicherheit ist trügerisch“(Z. 11), wobei die adversative Konjunktion den Satz bereits als Gegensatz zum vorherig Gesagten einleitet. Was genau Worthmann von Rode damit aussagen möchte, zeigt sie im Anschluss, indem sie den Inhalt der Novellen knapp zusammenfasst und diesen metaphorisch in „Denn dann fliegt über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte“(Z. 11f. ) darstellt. Somit beinhalte das Wirkliche der Novellen immer noch etwas Unklares, wodurch die von der Autorin benannte Schwebe stets gegeben ist. Um diese Aussage, den Sinnabschnitt abschließend, noch einmal zu untermauern, nennt sie letztlich anaphorisch aufgezählt drei Beispiele dessen, was die Realität zerstört. „Ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“(Z. 12) drücken dabei die Wende der Handlung aus, die die Wirklichkeit unklar werden lässt, indem nicht mehr deutlich ist, was Wahrnehmung und was allgemeine Wirklichkeit ist. Der Ascheregen stellt dabei beispielsweise den Bezug zur Dorotheenstraße her, indem dort ein Vulkanausbruch die Rückkehr zur Idylle der Heimat verhindert.

Der dritte Sinnabschnitt setzt anschließend an den zweiten eher unabhängig von diesem mit der These „Es passiert nicht viel in diesen Novellen“(Z. 13) ein. Beispielhaft für die Handlungsarmut führt Worthmann von Rode die anaphorische Akkumulation „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“(Z. 13f. ) an, in welcher sie knapp Handlungsaspekte aus den Novellen nüchtern wiedergibt. Diese beiden Sätze sind dabei ein Teil dessen, was in der Einleitung abgedruckt wurde, stellen daher im Gesamtkontext des Textes besonders die Wirklichkeit der Umwelt dar, die kein Denken und Fühlen beinhalten. In diesem Sinne stellt die Autorin den bloßen Inhalt der Wahrnehmung und somit der Wirklichkeit einzelner Personen, die sich in ihrem Denken und Fühlen zeigt, gegenüber und akzentuiert im verallgemeinernden unbestimmten Artikel "ein"(ebd. ) das das Wichtige der Novellen nicht im bloßen Inhalt steckt. Dies führt sie fort, indem sie eine weitere anaphorische Akkumulation in „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“(Z. 14) als Klimax darstellt. All diese inneren, von ihr als bedeutsam gewerteten Wahrnehmungen kommen laut der Autorin „sacht daher“(Z. 14f. ), womit sie eine Verbindung zum „einsickern“(Z. 3) schafft und somit das Unheimliche dem Denken der Protagonisten zuspricht. Letztlich stellen daher die innerlichen Konflikte der Protagonisten, so die Autorin, das dar, was die Unklarheit, aber zugleich die Kunst in Langes Schreiben schafft. So folgt auch an dieser Stelle die Frage aus der Einleitung "Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet"(Z. 15f. ). Hierbei äußert die Autorin positive Kritik und projiziert ihre Fragestellung und somit auch ihre Ansicht auf die gesamte Leserschaft der Novellen, indem sie das Pronomen "man"(ebd. ) verwendet und ihre Aussage dadurch verallgemeinert. Somit sei jeder Leser der Novelle von der Unheimlichkeit überzeugt, obwohl der Ausdruck Langes klar und deutlich sei. Dieses auf die gesamte Leserschaft verallgemeinerte Szenario führt Worthmann von Rode anschließend mit der Aussage "Man blättert zurück und fühlt sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen"(Z. 16f. ) fort. Hierbei äußert sie ihre Faszination und verdeutlicht in der Metapher des "leisen Sog[s]"(ebd. ) wie unbewusst der Wechsel von allgemeiner Realität und Wahrnehmung stattfindet, sodass das Buch einen mitreißt. Diese Unbewusstheit beim Lesen akzentuiert sie dann in der rhetorischen Frage "Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur?"(Z. 17) als äußerst positiv. In dieser und der daran anknüpfenden nachfolgenden Frage "Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen?"(Z. 17f. ) gibt sie dem Leser/Höhrer einen Denkanstoß und versucht so mit ihrer Argumentation zu überzeugen, indem sie ein Beziehungsgewebe, das Inhalt, Sprache und Form miteinander vernetzt und somit sinngebend für einen Text ist, als wichtigstes Literaturkriterium akzentuiert. Diese Einheit, die sie in den rhetorischen Fragen hinterfragt, bezeichnet sie schließlich selbst als "perfektes Schreiben"(Z. 19) und bringt somit ihre Wertschätzung Langes Novellen gegenüber zum Ausdruck. Als abschließendes Beispiel nennt sie dann schließlich den Protagonisten Gottfried Klausen aus "Das Haus in der Dorotheenstraße", welcher die Schwebe in seinem anfänglichen Dasein als "rationale[r] Wirtschaftskorrespondent"(Z. 19) mit Vernunft und realitätsnahem Denken im Kontrast zu seiner späteren Unvernunft und Wahrnehmung darstellt. So "schlittert [...] Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt, wenn er merkt, dass [...] sein Leben zum Alptraum wird"(Z. 19ff. ). Diese Metapher verdeutlicht dabei den unbewussten schnellen Wechsel von Wirklichkeit zur Wahrnehmung an einem konkreten Beispiel, welches die Autorin zur Unterstützung ihrer Argumentation nutzt. In diesem Sinne zitiert sie im Anschluss aus Langes Novelle (vgl. Z. 22-30) einen Ausschnitt, der eben diesen Zwiespalt verdeutlicht und so auch die Sicherheit der Heimat akzentuiert, also im Allgemeinen, ihre Thesen abschließend noch einmal unterstreicht.

Lara

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Rezension zu Hartmut Langes Novelle „Haus in der Dorotheenstraße“, welche von Waltraut Worthmann verfasst und 2013 im Buch der Woche des Rundfunks SWR2 erschien.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit einer kurzen Einleitung ein, welche mit der Bemerkung „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z. 1) eingeführt wird, wobei noch nichts über die Betrachtungsweise der Autorin angesichts der Bewertung des Textes aussagt wird. Zudem fügt sie hinzu, dass in den „fünf Novellen“ (ebd.) des oben genannten Buches „nicht viel“ (Z. 1) passiere. Die Novellen sind also nicht von einem beziehungsreichen Inhalt geprägt und umfassen nicht viele verschiedene Dinge. Diese Aussage wird durch die Akkumulation „Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 1f.) verstärkt, welche die grobe Übersicht über die Handlung veranschaulicht. Dennoch stelle man sich nach jeder Novelle die Frage „Wie […] das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert [sei]“ (Z. 2f.). Waltraut Worthmann macht deutlich, dass in der nicht beziehungsreichen Sprache trotzdem etwas „Unheimliches“ (ebd.) verborgen sei, was sich besonders gut einprägen lässt. Hierbei wird zum ersten Mal ihre Position, dass sie seine klaren, durchsichtigen und ausdrucksvollen Sätze als schätzenswert betrachtet, deutlich.

Anschließend behauptet die Autorin, dass Hartmut Langes Novellen zwischen „Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht [und] Wirklichkeit und Irrationalem [schweben]“ (Z. 4f.), während erneut ihre Position zum Ausdruck gebracht wird. Durch die Alliteration „Traum und Traurigkeit“ (ebd.) wird die Aufmerksamkeit des Lesers erregt und verdeutlicht, dass die Handlungen der Novellen keinen festen Platz in einem bestimmten Bezugssystem aufweisen, da sie eben zwischen diesen Dingen stehen. Dieser Zustand wird besonders in der dritten Antithese „Wirklichkeit und Irrationalem“ (ebd.) verdeutlicht, da der Zwiespalt zwischen Realität und Illusion hervorgehoben wird. Während sich die Novellen auf inhaltlicher Ebene nicht genau positionieren lassen, seien sie auf ihren Handlungsort betrachtet „sehr genau verortet“ (Z. 6), da sie „präzise verankert im Südwesten von Berlin [sind]“ (Z. 6). Anschließend geht Worthmann genauer auf diese Handlungsorte ein, indem sie erwähnt das an diesen Orten „fester Boden unter den Füßen und gesichtete Heimat“ (Z. 9f.) sei, was die gewisse Realitätsnähe und Sicherheit hervorhebt. An dieser Realitätsnähe könnte man sich laut der Autorin „halten wie an einem roten Fanden, der durchs Leben führt“ (Z. 10f.). Doch die in den Novellen dargestellte Sicherheit könnte möglicherweise eine Fehleinschätzung der Lage sein, was durch die Aussage „Doch die Sicherheit ist trügerisch“ (Z. 11) verdeutlicht wird. Durch das Adverb „Doch“ (ebd.) wird hervorgehoben, dass die Autorin dies zunächst nicht für wahrscheinlich hielt und dieser Umschwung unerwartet für die Handlungen ist. Dies erläutert sie im Anschluss genauer, indem sie beschreibt, dass „über diese Wirklichkeit etwas hinweg“ (Z. 11) fliege, was sie „zunichte“ (Z. 12) mache. Darauf folgend erwähnt Worthmann von Rode beispielhaft die „Unheimliche[n]“ (ebd.) Dinge, welche die „Sicherheit“ (ebd.) in den Novellen ersetzen. Dies sei zum Beispiel ein „Ascheregen [oder] ein Schatten“ (Z. 12).

Des Weiteren geht die Autorin näher auf den Inhalt der Novellen ein, wobei sie erneut erwähnt, dass „nicht viel in diesen Novellen“ (Z. 13) passiere. Um dies zu veranschaulichen nennt sie als Beispiel die Akkumulation „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13f.). Die eben genannte Aussage, sowie das Beispiel, welche ebenfalls schon einmal in der Einleitung erwähnt wurden, verstärken das Gesagte und lassen dies eindringlicher für die Leser erscheinen. Daraufhin erläutert die Autorin, dass die „Beunruhigung, die Illusion [und] die Selbsttäuschung“ (Z. 14) genauso wie das Unheimliche „sacht daher“ (Z. 14f.) kommen. Diese Dinge treten also nicht plötzlich auf, sondern schleichen sich vorsichtig und behutsam ein. Zudem wiederholt die Autorin die in der Einleitung erwähnte Frage in Form einer Aussage, indem sie sagt „Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z. 15f.). Durch die Verwendung der Bezeichnung „man“ (ebd.) bezieht die Autorin die Leser mit ein und macht deutlich, dass sie der Überzeugung ist, das sich alle Leser diese Frage stellen.

Nina K.

Bei dem vorliegenden Text von Waltraut Worthmann von Rode zu Harmut Langes Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, gesendet im SWR2 am 11.03.2013, handelt es sich um eine Rezension zu Harmut Langes Novellenband.

Der Text beginnt mit der Ellipse „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z.1). Hieran wird deutlich, dass die Rezension nicht nur eine Novelle von Harmut Lange umfasst, sondern ein ganzes Band mit je fünf Novellen drin. Der parataktische Satz „Es passiert nicht viel“ (Z.1) deutet an, dass alle fünf Novellen keine komplexe Handlung beinhalten, sodass sich daraus schließen lässt, dass für Langes Werke wenig Handlung charakteristisch ist. Zusammengefasst wird diese mit der Akkumulation „Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z.1f.), die die simple Handlung der fünf Novellen nochmals unterstreicht. Mit der Frage „Am Ende die Frage: Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Harmut Langes eingesickert?“ (Z.2f.) wird erstmals die Position von Rodes gegenüber Langes Werke deutlich, indem sie seine Sätze als „kristallklar […]“ (ebd.) bezeichnet. Darüber hinaus fungiert die Frage als Themasatz und Leitfrage für den Text und leitet ihn ein. Auffällig ist vor allem der Sprachstil in der Einleitung des Textes, der aus Ellipsen, Aufzählungen und einer parataktischen Syntax besteht, und somit einen Vorgeschmack auf den nüchternen und monotonen Schreibstil von Hartmut Langes Novellen gibt, was sich auch im Rest der Rezension widerspiegelt.

Der zweite Absatz (Z.4-12) beginnt mit der These „Harmut Langs Novellen in ‚Das Haus in der Dorotheenstraße‘ schweben“ (Z.4). Besonders auffällig ist hierbei das Verb „schweben“ (ebd.), das ausdrückt, dass sich die Werke von Hartmut Lange in einem Schwebezustand befinden, und somit Raum für verschiedene Interpretationen für den Leser lassen. Anschaulicher wird dies im darauffolgenden Satz: „Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z.4f.). Bei dieser ellipsenartigen Akkumulation wird deutlich, dass die Novellen Ungenauigkeit und Unsicherheit ausstrahlen in Bezug auf die Frage nach dem, was wirklich real ist, also das, was man Wirklichkeit nennen kann, und was irrational ist, also das, was eine Illusion ist. Es soll also verdeutlicht werden, dass beim Lesen der Novellen die Beantwortung auf diese Frage nach der „Wirklichkeit und [dem] Irrationalem“ (ebd.) unmöglich ist, und dass sie sich deswegen in einem Schwebezustand der Unsicherheit und der zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten befinden. Der darauffolgende Satz beginnt mit der adversativen Konjunktion „Dabei“ (Z.5) und zeigt einen Kontrast zu dem vorherigen Satz an. Die Aussage „Dabei sind diese Geschichten über fünf Männer sehr genau verortet“ (Z.5f.) impliziert zumal, dass die Orte der Novellen sehr genau beschrieben sind, also sehr präzise und klar verortet sind. Dies wird deutlicher in den Sätzen „Mit dem Finger auf einem Stadtplan könnten wir die Protagonisten über bekannte Straßen, entlang von Wasserläufen begleiten. Über die Knesebrücke, dem Teltowkanal folgend, der gute 37 Kilometer weit von der Havel bis zur Spree führt“ (Z.6ff.), die beispielhaft für die präzise Beschreibung der Orte stehen. So kann festgehalten werden, dass von Rode verdeutlichen möchte, dass Lange es in seinen Werken schafft, zum einen präzise Beschreibungen von Orts-, Straßen-, Fluss- und Brückennamen zu beinhalten, die es genauso auch in der Wirklichkeit gibt, und zum anderen einen emotionalen Schwebezustand herzustellen, in dem der Leser an Wirklichkeit und Irrationalität zweifelt, und dazwischen steht. Auch die bereits angeführte Akkumulation (vgl. Z.4f.) verdeutlicht dies, und zeigt darüber hinaus auch, dass Lange es schaffe, so viele verschiedene Emotionen in eine simple Handlung zu bringen. Im darauffolgenden Satz „Da ist fester Boden unter den Füßen und gesicherte Heimat“ (Z.9f.) wird der Kontrast zwischen der Sicherheit beziehungsweise Wirklichkeit, und Unwirklichkeit deutlich. Die genaue Beschreibung und der Fakt, dass man sich an ihr halten kann „wie an einem roten Faden, der durchs Leben führt“ (Z.10f.), unterstreichen den Aspekt der Realität. Der Nebensatz „der durchs Leben führt“ (ebd.) lässt sich inhaltlich direkt mit den Novellen verknüpfen. So sind sowohl der Nebensatz, als auch die „gesicherte Heimat“ (ebd.) Andeutungen auf die Geschichte von Gottfried Klausen, der sich, wie es schien, ebenfalls in einer sicheren Heimat befunden hat. Gemeint sind damit seine scheinbar sichere Ehe, sein sicherer Job und das Haus, in dem er zusammen mit seiner Frau in Berlin wohnt, dass ebenfalls genau beschrieben ist und Sicherheit ausstrahlt. Jedoch wird im Laufe der Novelle deutlich, dass die „Sicherheit […] trügerisch [ist]“ (Z.11). Er fängt an, an seiner Ehe zu zweifeln, als seine Frau nicht mit ihm zusammen nach London reisen möchte, und als er eine fremde Männerstimme am Telefon seiner Frau hört. Hier wird also nochmals der Kontrast zwischen Wirklichkeit und Illusion, bzw. der Frage ob Klausen betrügt wird, oder ob er sich dies nur einbildet, deutlicher. Die Metapher „Denn dann fliegt über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte“ (Z.11f.) verdeutlicht, dass die Wirklichkeit eines Menschen selbst durch Kleinigkeiten ins Wanken gebracht werden kann, und dass die Realität dadurch sehr brüchig ist. Die Akkumulation „Ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“ (Z.12) sind Verbindungen bzw. Andeutungen auf die einzelnen Novellen, und Beispiele für Geschehnisse, die die Wirklichkeit ins Wanken bringen können.

Der nächste Abschnitt (Z.13-21) nimmt Bezug zu der Einleitung. So wird wieder angeführt, dass die inhaltlichen in den Novellen nicht viel passiert, unterstützt durch die Beispiele „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z.13f.). Diese Akkumulation von realen Ereignissen steht wieder antithetisch zu der darauffolgenden Akkumulation „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z.14). So wird im vorherigen Satz zuerst die äußere Wahrnehmung angeführt, und im darauffolgenden Satz die innere Wahrnehmung, die klimaktisch aufgebaut ist, sodass hierbei abermals Bezug zu dem Kontrast genommen wird. Der Nebensatz „all sie kommen acht daher“ (Z.14f.), der auf die Klimax bezogen ist, verdeutlicht, dass sich die Gefühle langsam während der Novelle entwickeln, sodass anfängliche Beunruhigung irgendwann zu einer Illusion, und schlussartig zu Selbsttäuschung wird. Die rhetorische Frage „Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z.15f.) verdeutlicht zum einen, dass die Autorin/Sprecherin Waltraut Worthmann von Rode davon ausgeht, dass nicht nur sie sich diese Frage stellt, sondern auch alle andere Leser, was in dem Pronomen „man“ (ebd.) deutlich wird, das verallgemeinernd ist. Zudem spricht sie den Leser damit auch an, und bindet ihn mit ein. Zum anderen wird vor allem am Verb „einniste[n] […]“ (ebd.) nochmals deutlich, dass in den Novellen eine emotionale Entwicklung vorliegt. Spätesten im Satz „Man blättert zurück und fühlt sich erneut in diesen leisen Sog hineingezogen“ (Z.16f.) wird die Wertung der Autorin deutlich, da man beim Lesen eines Werkes zurückblättert, weil einem etwas besonders gut gefallen hat. Dieses indirekte Kompliment verdeutlicht von Roges Position gegenüber Langes Novellen, sodass man sagen kann, dass es sich um eine positive Kritik handelt. Die Metapher des „leisen Sog[s]“ (ebd.) sagt aus, dass die Werke unbewusst fesselnd sind, wie es auch in den Verben „einniste[n] […]“ (Z.16) und „einsicker[n] […]“ (Z.2) deutlich wird. Bei den Fragen „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur? Wenn sich Sprach und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen? Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z.17f.) handelt es sich wieder um eine Wertung der Autorin, die gleichzeitig, zusammen mit dem Satz „Dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z.18f.), die These aufstellt, dass ein Werk perfekt geschrieben sei, wenn ein Beziehungsgewebe aus Sprache, Stil und Inhalt vorhanden ist. Gleichzeitig wird behauptet, dass dies bei Langes Novellen der Fall sei, und dass sie dadurch „perfekt“ (ebd.) geschrieben seien. Der letzte Satz dieses Absatzes dient als beispielhafte Stützung der These. So wird ebenfalls an dem Beispiel von Gottfried Klausen nochmals der Kontrast deutlich, wie der Satz „So schlittert der rationale Wirtschaftskorrespondent Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt […]“ (Z.19f.) zeigt. Auffällig ist hierbei das Verb “schlitte[rn] […]“ (ebd.), dass Unsicherheit und Gezwungenheit impliziert, sowie die Beschreibung „der rationale Wirtschaftskorrespondent“ (ebd.), die verdeutlicht, dass Klausen eigentlich ein vernünftiger und ein von Fakten umgebener und gewohnter Mann ist, der aus dieser „vertrauten“ (ebd.) Welt, „in eine fremde Welt“ (ebd.) voller Unsicherheit gerät. Der darauffolgende Absatz (Z.22-30) ist eine beispielhafte Textpassage, die zum einen der Kontrast und zum anderen die Einheit zwischen Sprache, Stil und Inhalt repräsentiert.

Luisa

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Rezension über die Novelle ,,Das Haus der Dorotheenstraße” von Hartmut Lange aus dem Jahr 2013, welche von Worthmann von Rode geschrieben wurde und 2013 in der Sendung ,,Buch der Woche” vom SWR2 veröffentlicht wurde.

Der zu analysierende Text beginnt mit der Feststellung ,,Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins.” (Z.1). Diese sachliche Feststellung beinhaltet keine Wertung und lässt somit erst einmal nicht auf die Meinung der Autorin schließen. Jedoch fällt die Repetitio der Zahl ,,fünf” (ebd.) auf, was betont, dass Hartmut Lange fünf Novellen geschrieben hat, über ,,fünf verschiedene Männer ” (vgl. Z. 1), die im Südwestens Berlins lebten. Darauf folgt die Ellipse ,,[e]s passiert nicht viel” (Z.1), was einen sehr abwertenden Eindruck hinterlässt. Diese These, dass nicht viel passiert (vgl. Z.1) untermauert die Autorin mit der darauffolgenden Akkumulation ,,[e]in Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens” (Z.1f.), die den Inhalt der gesamten Novelle widerspiegelt. Diese Akkumulation untermauert die abwertende Haltung der Autorin, da der Inhalt der Novellen auf nur drei Aspekte begrenzt ist. Am Ende des ersten Sinnabschnittes bleibt für die Autorin jedoch die Frage,,[w]ie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?” (Z. 2f.). Die Frage verdeutlicht einerseits die einfache Sprache der Novelle, da die Autorin von ,,kristallklaren Sätze[n]” (ebd.) spricht andererseits aber auch die Begeisterung der Autorin, da Hartmut Lange in seinen Werke ,, in die kristallklaren Sätze” (ebd.) ,,das Unheimliche” (ebd.) einsickern lässt.

Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 4 - 12) schafft die Autorin den Bezug zu der Novelle ,,Das Haus in der Dorotheenstraße” (vgl. Z. 4). Diese Novelle ,,schweb[t]” (Z.4) ,,[z]wischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem” (vgl. Z.4f.). Diese Akkumulation vielen verschiedenen Themen spiegeln die Vielfältigkeit der Novelle wider.

Diana

Bei dem vorliegenden Text von Waltraut Worthmann von Rode handelt es sich um eine Rezension der Novellen ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“, verfasst von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahr 2013, wobei die Rezension in dem Radiosender SWR2 am 11.03.2013 ausgestrahlt wurde.

Die Rezension beginnt mit der ellipsenartigen Aussage ,,Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z. 1), wobei diese Aussage eine kurze Zusammenfassung darstellt, worum es in den Novellen geht und hier bereits eine Parallele zwischen den einzelnen Novellen deutlich wird, da es in jeder Novelle um einen Mann geht, der im Südwesten Berlins wohnt. Weiterhin verdeutlicht die Aussage ,,Es passiert nicht viel“ (Z.1), dass der Inhalt nicht komplex oder außergewöhnlich ist und eher überschaubar sei. Diese Aussage wird durch die Akkumulation ,,Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 1 f.) untermauert, wobei hier alltägliche Ereignisse wie ein ,,Anruf“ (ebd.) oder eine ,,Begegnung“ (ebd.) genannt werden und somit der Inhalt der Novellen überschaubar und einfach gehalten ist. Der unbestimmte Artikel ,,ein“ (ebd.) bringt dabei hervor, dass es sich um alltägliche Ereignisse handelt, wobei diese Ereignisse selbst keine außergewöhnliche Bedeutung haben. Jedoch führt die Autorin an, dass nach dem Lesen der Novellen die Frage ,,Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ (Z. 2f.) im Raum stünde, was die These der Autorin darstellt. Das Adjektiv ,,kristallklar“ (ebd.) verdeutlicht dabei, dass die Sprach einfach und verständlich ist, so wie der Inhalt, sich aber gleichzeitig trotz der klaren Sätze, das ,,Unheimlich“ (ebd,) verbirgt und einschleicht ohne, dass der Leser es richtig merkt.

Als nächstes führt die Autorin auf, dass ,,Hartmut Langes Novellen […] schweben“ (Z. 4), wodurch ausgedrückt wird, dass in den Novellen eine gewisse Unklarheit vorhanden ist, die besonders durch das Verb ,,schweben“ (ebd.) betont wird. Dies wird in der nächsten Aussage ,,Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z. 4f.) antithetisch und akkumulierend konkretisiert. Dadurch wird einerseits die Vielseitigkeit der Themen in den Novellen verdeutlicht, andererseits aber auch wird gesagt, dass die gegensätzlichen Themen ineinander verschwimmen, wie beispielsweise die Wirklichkeit und das Irrationale, wobei jedoch nicht nur die Protagonisten zwischen Wirklichkeit und Irrationalem nicht unterscheiden können, als auch der Leser selbst nicht und somit im Ungewissem gelassen werden. Im Kontrast zu der Unklarheit nennt die Autorin, dass ,,diese Geschichten über fünf Männer sehr genau verortet“ (Z. 5 f.) seien und zwar seien diese ,,präzise verankert im Südwesten von Berlin“ (Z. 6). Um diese Aussage noch verstärkt zu verdeutlichen bringt sie in der nächsten Aussage ,,Mit dem Finger auf einem Stadtplan könnten wir die Protagonisten […] begleiten“ (Z. 6 ff.) hervor, dass die Handlungen sehr realitätsnahe und konkret sind und man das Leben der Protagonisten in der Handlung präzise folgen kann, wobei der Konjunktiv I die realitätsnahe und präzise Handlung, der ein Leser folgen könnte, verdeutlicht und dies auch für jeden Leser möglich sei, was durch das Personalpronomen ,,wir“ (ebd.) hervorgehoben wird, wobei die Autorin die Leser bzw, Zuhörer in ihrer Rezension miteinbezieht. Diese Aussage wird durch die Nennung der einzelnen Ort (vgl. Z. 8 ff.) untermauert und dabei sei dort ,,fester Boden unter den Füßen und gesicherte Heimat“ (Z. 9 f.), wodurch die Autorin beschreibt, wie die Novellen zu Beginn der Handlung scheinen, nämlich, dass dieser Ort Sicherheit vermittelt, was durch den Vergleich des ,,roten Faden[s]“ (Z. 10) zum Ausdruck gebracht wird, der im weiteren Verlauf durch das Unheimliche der Novellen zunichte gemacht wird. Dies wird in der Aussage ,,Doch die Sicherheit ist trügerisch“ (Z. 11) deutlich, wobei die adversative Konjunktion ,,doch“ (ebd.) verdeutlicht, dass das Unheimliche in den Novellen als Kontrast zu der Sicherheit unerwartet kommt und es zunächst so wirkt, als ob es an dem beschrieben Ort in Berlin sicher ist. Als Auslöser des Unheimlichen und Ablösung der Sicherheit nennt die Autorin, dass ,,etwas“ (Z. 11) über die Wirklichkeit fliege und ,,sie zunichte“ (Z. 12) mache, wobei dadurch deutlich wird, dass diese Veränderung unerwartet und die Grenzen von Wirklichkeit und Irrationalem verschwimmen. Dazu nennt die Autorin beispielsweise ein ,,Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“ (Z. 12) und spielt dabei in der Akkumulation auf Ereignisse aus den Novellen an, die große Auswirkungen auf die Handlung hatten und letztendlich der Auslöser für das Unheimliche waren. Weiterhin fast die Autorin erneut die Handlung der Novellen zusammen, wie bereits zu Beginn der Rezension und sagt, dass ,,nicht viel“ (Z. 13) passiere und unterstützt die Aussage durch die Akkumulation ,,Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13 f.). Akkumulierend nennt sie die inneren Wahrnehmungen der Protagonisten, nämlich ,,[d]ie Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z. 14), die wie das Unheimliche ,,sacht“ (Z. 14) daherkommen und somit nicht plötzlich eintreten, wobei der Aspekt des Einsickerns des Unheimlichen untermauert wird, da dies nicht plötzlich passiert, sondern sich sozusagen einschleicht. Zudem wiederholt die Autoren die Frage zu Beginn in Form einer Aussage, indem sie sagt ,,Am Ende der Lektüre fragt man sich, wie der Autor es gemacht hat, dass sich in diese kristallklaren Sätze das Unheimliche einnistet“ (Z. 15 f.), wobei die Bezeichnung ,,man“ (ebd.) verdeutlicht, dass die Autorin davon ausgeht, dass jeder Leser sich diese Frage nach dem Lesen stellt und anschließend man die Neigung dazu habe, zurück zu blättern und man sich dann ,,erneut in diesen leisen Sog hineingezogen“ (Z. 16 f.) fühlt. Dadurch wird deutlich, dass die Autorin positive Kritik äußert, sowie, dass sie so begeistert von den Novellen ist, dass man sie erneut lesen möchte und sich in die Geschichte verlieren kann, obwohl die Handlung nicht komplex ist und nicht viel passiert. Des Weiteren wird die Begeisterung und Bewunderungen durch die rhetorischen Fragen ,,Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur? Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen?“ (Z. 17 f.) und der anschließenden Aussage ,,Dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z. 18 f.) deutlich, da die Autorin die ,,Einheit“ (Z. 18) von Sprache, Stil und Inhalt in den Novellen bewundert und als ,,perfektes Schreiben“ (ebd.) bezeichnet. Weiterhin greift die Autorin den Inhalt der gleichnamigen Novelle auf und beschreibt in der Aussage ,,So schlittert der rationale Wirtschaftskorrespondent Gottfried Klausen von einer vertrauten in eine fremde Welt“ (Z. 19 f.), wobei seine veränderte Lebenslage dazuführe, dass ,,sein Leben zum Alptraum wird“ (Z. 21). Dadurch verdeutlicht sie das Verschwimmen von Realität und Irrationalem und den schnellen Wechsel der anderen Wahrnehmung der Wirklichkeit, die Gottfried Klausen erfährt. Um diese Aussage und die veränderte Wahrnehmung der Wirklichkeit von Gottfried Klausen zu untermauern und zu verdeutlichen zitiert sie einen Teil aus der Novelle, wo Gottfried Klausen die Wirklichkeit verändert wahrnimmt und seine innere Realität zum Ausdruck kommt (vgl. Z. 22 ff.).

Janette

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Rezension über Hartmut Langes „Haus in der Dorotheenstraße“ aus dem Jahr 2013 von Waltraut Worthmann von Rode von der Sendung des SWR2 zum „Buch der Woche“ am 11.03.2013.

Der zu analysierende Text beginnt mit der Ellipse „Fünf Novellen über fünf verschiedene Männer im Südwesten Berlins“ (Z. 1). Dazu ist zu sagen, dass durch die Bekanntmachung der Zahl „fünf“ (ebd.) deutlich wird, dass es sich bei dem Buch „Haus in der Dorotheenstraße“ um eine Sammlung von Novellen handelt. Dabei spielen jeweils „fünf verschiedene Männer“ (ebd.) die Hauptrolle. All diese Männer haben eine Gemeinsamkeit – ihren Wohnsitz „im Südwesten Berlins“ (ebd.). Dem zu Folge sind die Novellen gleich zu Beginn verortet worden. Weitergehend wird über den Inhalt der Novellen aufgeklärt durch die Aussage: „Es passiert nicht viel“ (Z. 1). Dabei wird die Nüchternheit der Novellen angesprochen. Somit wird durch die Akkumulation „Ein Anruf, eine Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 1 f.) ein Bezug auf die jeweiligen Novellen und deren Handlung genommen. Daraus lässt sich schließen, dass die Novellen allesamt Ähnlichkeiten haben. Die Einleitung wird schließlich mit der Anmerkung „Am Ende die Frage: Wie ist das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert?“ (Z. 2 f.) beendet. Hierbei handelt es sich um eine Vorausdeutung auf die Komplexität der einzelnen Novellen. Das „Unheimliche“ (ebd.) akzentuiert dabei, die Verschmelzung zwischen Realität und Fiktivem und die Schwierigkeit diese nach und nach unterscheiden zu können. Somit wird durch das Verb „einsicker[n]“ (ebd.) deutlich, dass das Unheimliche langsam, jedoch fortschreitend in die Geschichte hinter der Novelle eingebunden wird, und dass dies unbemerkt geschieht, da die Frage erst am Ende aufkommt.

Weitergehend stellt die Autorin die Behauptung auf, die Novellen würden „schweben“ (Z. 4). Diese Metapher akzentuiert ihre Haltung gegenüber der Sammelbindung, somit hat sie für sie etwas faszinierendes an sich. Zudem wird auf die Thematik der Novellen eingegangen, so drehen sie sich „Zwischen Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z. 4 f.). Durch die Alliteration „Traum und Traurigkeit“ (ebd.) wird auf die Konfliktsituation hingedeutet, da ein nahezu perfektes Leben in Traurigkeit endet und durch die Verschmelzung von „Wirklichkeit und Irrationalem“ (ebd.) erst nach und nach an die Oberfläche dringen kann. Somit sind Sehnsucht und Furcht“ (ebd.) in Folge dessen zentrale Themen. Dass die Geschichten nicht ausschließlich dem Fiktivem geschuldet sind wird vor allem durch die Erklärung, welche durch das konjunktionale Adverb „dabei“ (Z. 5) eingeleitet wird, sie seien „sehr genau verortet“ (Z. 6) erläutert. So seien sie „präzise verankert im Südwesten von Berlin“ (Z. 6). Die verbildliche Sprache veranschaulicht somit die wahrheitsgemäßen Schauplätze der Geschichten, welche durch die Ausführungen „Über die Knesebrücke, dem Teltowkanal folgend, der gute 37 Kilometer weit von der Havel bis zur Spree führt“ (Z. 8 f.) untermauert werden. Durch diese Beschreibung des Weges wird eine Orientierung vorgegeben, was durch die Metapher „wie an einem roten Faden“ (Z. 10) akzentuiert wird. Allerdings ist dies „trügerisch“ (Z. 11), was das Verb „können“ (vgl. Z. 10) in Form des Konjunktivs II verdeutlicht. Somit wird die Unwahrscheinlichkeit, der angenommenen Sicherheit zum Ausdruck gebracht. Um dies weiter zu erklären wird gesagt: „Denn dann fliegt über diese Wirklichkeit etwas hinweg und macht sie zunichte“ (Z. 11 f.). Dies wird dann weiter erläutert durch Motive aus den einzelne Novellen. So kann die Sicherheit von „Ascheregen, […] Schatten, oder […] Vögel“ (Z. 12) zunichte gemacht werden.

Weitergehend wird die Handlungsarmut der Novellen, welche zu Beginn der Rezension aufgegriffen wurde durch die Akkumulation „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13 f.) veranschaulicht. Die Unheimlichkeit wird dabei nach und nach in die Geschichte eingebaut, was durch die klimaxartige Akkumulation „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z. 14) deutlich gemacht wird. Da dass Unheimliche nicht direkt offen gelegt wird, sondern erst Stück für Stück und somit wie ein Klimax aufgebaut ist, bewirkt, dass sie „sacht daher“ (Z. 14 f.) kommen. Somit fragt man sich erst am Ende wie sich das Unheimliche in die Geschichte einnisten konnte (vgl. Z. 15 f.). Durch das Pronomen „man“ (Z. 15) wird die Meinung über die Novellen von der Autorin verallgemeinert. Das Bedeutet, dass sie so von der Sammelbindung fasziniert und überzeugt ist, dass sie zu der Annahme kommt, dass alle anderen die die Bindung lesen würden sich ihrer Meinung anschließen würden. So kommt es dazu, dass „man [zurück blättert]“ (Z. 16). Dabei ist anzumerken, dass dies nur geschieht, wenn man aus dem Interesse heraus, etwas erneut erfahren möchte oder eben nicht beim ersten mal lesen alles begriffen hat. In diesem Fall würde beides zutreffen, da eine Bewunderung seitens von Rode stattgefunden hat und die Einnistung des Unheimlichen. Weitergehend werden die rhetorischen Fragen „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur? Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen? Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z. 17 f.) durch die Erläuterung „Dann liegt perfektes Schreiben vor“ (Z.18 f.). Dies alles soll die Meinung der Autorin bekräftigen. Fortführend wird Bezug auf die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ genommen. Dabei ist anzumerken, dass die Novelle den gleichen Namen hat wie die Sammelbindung. So heißt es, dass der Protagonist der Novelle „von einer vertrauten in eine fremde Welt“ (Z. 20) schlittern würde. Auch dies spricht dafür, dass das Unheimliche erst nach und nach in die Geschichte hineindringt. Das bedeutet auch, dass Gottfried Klausen selbst auch nicht merkt wie „sein Leben zum Alptraum wird“ (Z. 21).

Maike

Der vorliegende Sachtext ist eine Rezension zu Hartmut Langes Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, welche von Waltraut Worthmann von Rode in SWR2, in der Sendung „Buch der Woche“ am 11.03.2013, gegeben wurde.

Zu Beginn des Sachtextes wird eine kurze, allgemeine Zusammenfassung, über die Kritik Worthmanns gegeben. Diese ist eine Wiedergabe einiger Aussagen von ihr (Z. 1-3).

Der gesamte Sachtext lässt sich in fünf Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z. 4 – 12) wird eingeleitet durch die Akkumulation „ Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationalem“ (Z. 4f.). Eben diese zeigt, dass die Novelle von Hartmut Lange doch sehr vielfältig ist, obwohl sie zu Beginn als eher nüchtern und eintönig dargestellt wird (vgl. Z. 1ff.). Im Darauffolgenden geht Waltraut Worthmann auf die präzisen Schilderungen der Umgebung in der Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ ein. Sie sagt, man könne „die Protagonisten über bekannte Straßen, entlang von Wasserläufen begleiten“ (Z. 7f.). Vor allem wird dies deutlich, wenn sie sagt, dass der Teltowkanal „gute 37 Kilometer weit von der Havel bis zur Spree führt“ (Z. 8f.). Die Aussage dort sei fester Boden unter den Füßen, da sei man zu Hause (vgl. Z. 9f.) unterstreicht die Realität, die die Novelle mit sich bringt. Des Weiteren ist die Rede von „einem roten Faden, der durchs Leben führt“ (Z. 10f.). Diese Metapher unterstreicht die Orientierung, die in Langes Geschichte herrscht. Dann nutzt Waltraut Worthmann von der Rhode die Konjunktion „Doch“ (Z. 11), um einen Gegensatz einzuleiten: Wo gerade noch von Orientierung und damit verbundener Sicherheit die Rede war, sagt sie jetzt, die Sicherheit trüge (vgl. Z. 11). Eben dies ist eine, von der Autorin aufgestellte, These, welche im nächsten Satz begründet wird. Ihre Begründung wird durch die Konjunktion „Denn“ (ebd.) eingeleitet. Sie sagt in ihrer Rezension, es fliege etwas über diese Wirklichkeit hinweg (vgl. Z. 11), und mache sie „zunichte“ (Z. 12). Das etwas, von dem die Autorin hier spricht wird im darauffolgenden Satz mit Hilfe einer Akkumulation dargestellt: „Ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“. In Bezug auf die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, von Hartmut Lange, trifft der Begriff „Ascheregen“ (ebd.) als einziger zu. In der Novelle gibt es einen Vulkanausbruch, wodurch der Protagonist in seiner Handlung eingeschränkt ist, weil der Flugverkehr durch die Asche eingestellt ist. Die anderen genannten Begriffe treffen auf die anderen Novellen zu, von denen in der Zusammenfassung der Rezension die Rede ist (vgl. Z. 1).

Der nächste Sinnabschnitt (Z. 13 – 21) wird eingeleitet durch die These „Es passiert nicht viel in diesen Novellen“ (Z. 13). Damit sagt Waltraut Worthmann aus, dass die Novellen nüchtern seien. Es folgt eine Akkumulation, durch welche sie ihre These erläutert: „ Ein Anruf auf dem Handy , eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13f.). Worthmann geht auch auf das Ende der Novelle ein, indem sie sagt, man frage sich am Ende wie Hartmut Lange das Unheimliche in seine Sätze bekommen habe (vgl. Z. 15f.). Mit dem Wort „man“ (ebd.), überträgt die Autorin ihre Meinung auf die Allgemeinheit und spricht eine Bewunderung an Hartmut Lange aus. Für sie ist es so zu sagen klar, dass die Novelle sehr gut geschrieben ist, sodass sie dies auf die Allgemeinheit überträgt. Zusätzlich sagt sie, man blättere zurück und fühle sich erneut in diesen Sog hineingezogen (vgl. Z. 16f.). Erneut überträgt sie ihre durchaus positive Meinung auf die Allgemeinheit. Durch die Aussage, man fühle sich erneut in einen Sog hineingezogen (vgl. ebd.), beschreibt sie das Gefühl, die Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Lesen der Novelle zu richten. Im Folgenden stellt Waltraut Worthmann drei rhetorische Fragen: „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur?“ (Z. 17) sie geht in der nächsten Frage näher darauf ein „Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen?“ und „Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z.18). Sie gibt ein erneutes Kompliment an Hartmut Lange preis, da sie es für ein wirklich gutes Kriterium hält Inhalt, Sprache und Stil miteinander zu verknüpfen. Es läge dann ein „perfektes Schreiben vor“ (Z. 19). Durch den Folgenden Satz leitet die Autorin dann ein Zitat aus Hartmut Langes Novelle ein. Sie sagt der Protagonist „Gottfried Klausen“ (Z. 19) „schlittert“ (ebd.) von einer „vertrauten in eine fremde Welt“ (Z. 20). Das Verb „schlittern“ zieht eine Bedeutung mit sich, die eher unabsichtlich und etwas unbeholfen klingt. Es war also definitiv nicht die Absicht des Protagonisten von der heimischen und sicheren Welt in eine unheimliche und fremde Welt zu geraten.

Der nächste Sinnabschnitt (Z. 22 – 30) ist dann das von Waltraut Worthmann von der Rode, eingebaute Zitat aus der Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“


Christine

Die vorliegende Rezension von Waltraut Worthmann von Rode über Hartmut Langes Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ wurde am 11.03.2013 in der Radiosendung des SWR2 „Buch der Woche“ veröffentlicht.

Der erste Sinnabschnitt (Z. 1ff.) stellt die Einleitung der Rezension dar und beinhaltet Sätze, die aus dem Hauptteil stammen. Dies hat die Funktion dem Leser zu Beginn einen knappen Überblick über die Handlung zu geben. Abschließend wird die Frage gestellt, „Wie […] das Unheimliche in die kristallklaren Sätze Hartmut Langes eingesickert [ist]“ (Z. 2f.). Die Autorin bringt mit dem Verb „eingesickert“ (ebd.) zum Ausdruck, dass Hartmut Lange mit seinem Schreibstil eine bestimmte Atmosphäre schafft.

Im nächsten Sinnabschnitt (Z. 4-12) stellt die Autorin die These auf, dass „Hartmus Langes Novellen schweben [würden]“ (Z. 4). Das Verb „schweben“ (ebd.) steht metaphorisch für den leichten und klaren Schreibstil Langes, mit dem er aber eine gewisse Unklarheit und Spannung aufbaut. Die Akkumulation „Traum und Traurigkeit, Sehnsucht und Furcht, Wirklichkeit und Irrationale[s]“ (Z. 4f.) zählt auf, welches Themen in der Novelle thematisiert werden. Dabei stellt vor allem die Antithese „Wirklichkeit und Irrationale[s]“ (ebd.) das Kernthema der Novellen dar: Es geht um die unterschiedlichen Wahrnehmung und es wird im Grunde die Frage gestellt, was Wirklichkeit ist. Des Weiteren wird gesagt, dass „diese Geschichten […] genau verortet [seien]“ (Z. 5f.). Die Autorin beschreibt, dass Hartmut Lange dadurch eine gewisse Orientierung und einen Bezug zur Realität schafft. „Daran könnte man sich halten wie an einem roten Faden“ (Z. 10f.) gibt eine Vorausdeutung darauf, dass dem nicht so ist. Besonders fällt dabei der Konjunktiv „könnte“ (ebd.) auf, der den Verdacht bekräftigt, dass Hartmut Langes Geschichte von der Realität abweicht bzw. diese in Frage stellt. Außerdem hat das Indefinitpronomen „man“ (ebd.) eine verallgemeinernde Funktion. Die Autorin behauptet somit, dass jeder, der die Novelle liest, genau diese Erfahrung, zunächst in Sicherheit und dann in Unsicherheit gebracht zu werden, machen wird. „[Etwas] fliegt über diese Wirklichkeit […] hinweg“ (Z. 11f.) und bringt diese Unsicherheit mit sich. In den Novellen ist dieses „etwas“ (ebd.), das die Wende einleitet, ein bestimmtes Motiv: „ein Ascheregen, ein Schatten oder ein Schwarm Vögel“ (Z. 12).

Im dritten Sinnabschnitt (Z. 13-21) wird einleitend behauptet, dass „nicht viel in diesen Novellen [passiert]“ (Z. 13). Um diese These zu stützen, wird durch die Akkumulation „Ein Anruf auf dem Handy, eine kurze Begegnung, Stunden nervösen Wartens“ (Z. 13f.) veranschaulichend der Inhalt der Novelle wiedergegeben. Diese beiden Sätze sind auch in der Einleitung zu finden, was einerseits eine zusammenfassende Funktion hat und andererseits dem Leser einen Eindruck von Langes klaren Schreibstil gibt. Die Akkumulation „Die Beunruhigung, die Illusion, die Selbsttäuschung“ (Z. 14) gibt den Verlauf der Handlung prägnant wieder und dient dazu, dem Stil Langes gerecht zu werden. Dies hat die Wirkung den Leser auf genau diesen Stil aufmerksam zu machen. Darauffolgend behauptet die Autorin, man frage sich am Ende der Lektüre, wie Lange mit seiner Ausdrucksweise eine unheimliche Atmosphäre schafft (vgl. Z. 15f.). Dabei verallgemeinert die Autorin ihre Meinung mit dem Indefinitpronomen „man“ (Z. 15), dass sich der Leser der Novelle in eine unheimlich Atmosphäre begibt. Mit den folgenden Fragen „Ist dies nicht das beste Kriterium für Literatur? Wenn sich Inhalt, Sprache und Stil nicht mehr auseinander dröseln lassen? Wenn sie eine Einheit bilden?“ (Z. 17f.) gibt die Autorin indirekt ihre Meinung wieder, dass es sich bei Langes Novellen um sehr gute Literatur handelt. Der Superlativ in „das beste Kriterium“ (ebd.) lässt sich so deuten, dass die Autorin gute Literatur an einem bestimmten Kriterium, dass Sprache nicht nur Wortwiedergabe ist, festmacht. Darauf geht sie näher ein, indem sie sagt, dass „Inhalt, Sprache und Stil“ (ebd.) eine Einheit bilden müssen, damit Literatur hochwertig ist.

Der nächste Sinnabschnitt (Z. 22-30) ist ein Zitat aus der Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“. Dies hat die Funktion das Gesagte der Autorin, dass Lange durch seinen klaren Schreibstil eine unheimliche Atmosphäre schafft, zu unterstützen. Der Zuhörer bzw. Leser bekommt ein Bild davon, wie Langes Schreibstil auf einen wirkt.