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7. Die Arbeiterbewegung II - Programme der Arbeiterparteien

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Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Situation

Durch die zunehmende Industrialisierung in den Städten, wurden in größeren Firmen immer mehr Arbeiter gesucht. Durch die Arbeit an den Maschinen wurden jedoch keine ausgebildeten Arbeiter mehr gebraucht, da die Arbeit sowohl körperlich als auch geistig sehr eintönig war. Ausgebildete, bereits im Betrieb beschäftigte Arbeiter konnten so schnell zu (...) aufsteigen. Dies hatte jedoch zur Folge, dass es eine Klare Hierarchie unter den Arbeitern gab. Als eine weitere Konsequenz trieb die zunehmend maschinelle Arbeit die Urbansisierung weiter an, sodass Bauern nun das Land verließen in der Hoffnung in den Städten Arbeit zu finden.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken waren sehr schlecht. Die Arbeitstage waren lang (z.T. bis zu 16 h), ohne nennenswerte Pausen und sehr schlecht bezahlt. Zudem kommt, dass die Arbeitsplätze überfüllt, schmutzig und ungenügend gelüftet waren. Der sogenannte " 4. Stand" wurde stark ausgenutzt. Ein Beschweren war kaum möglich, da die Arbeiter durch die maschinelle Arbeit austauschbar waren und es keine besseren Alternativen gab. So kam es das sich die Arbeiter zunächst mit ihrer schlechten Situation abfanden.

Soziale Frage

Bei der "Sozialen Frage" handelt es sich um die Frage nach der Lösung für den Pauperismus und weitere soziale Probleme. Den Ersterer bleibt trotz der Industrialisierung fortbestehen und rückt durch die fortschreitende Urbanisierung weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Um der zuvor beschriebenen Problematik entgegenzuwirken, bildteten sich Arbeiterbildungsvereine, Genossenschaftsinitiativen, Vorschussvereine und Konsumvereine, denn Arbeiterschaft wollte die Problematik selbständig beheben, da der staatliche Eingriff oft als störend empfunden wurde.


Gewerkschaften

Die Gewerkschaften wurden 1868 gegründet. Dabei entstanden freie, christliche und Liberale Gewerkschaften. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung und Schutz bei Unfällen und Krankheiten. Um ihre Bestrebungen durchzusetzen führten sie hauptsächlich Streiks durch.

Parteien und ihre Ziele

ADAV

Bei dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (kurz: ADAV), handelt es sich um eine sozialdemokratische Arbeiterpartei, welche 1863 gegründet wurde. Ihr Vertreter war Ferdinand Lassalle, welcher Präsident der Parteiorganisation war. Der ADAV verfolgte das Ziel, ein allgemeines und gleiches Männerwahlrecht einzuführen und das eherne Lohngesetz zu brechen.

SDAP

1869 wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (kurz: SDAP) gegründet, welche hauptsächlich von Wilhelm Liebknecht und August Bebel vertreten wurde. Die SDAP verfolgte das Ziel einer rechtlichen Gleichstellung der Arbeiter beim Wahlprozess. Des weiteren forderte sie Gesetze, die die Arbeiter vor Invalidität, Krankheit und Alter schützen sollten. Mit diesen Forderungen wollte die SDAP möglichst viel Stimmen im Reichstag gewinnen.

SAP

Die Sozialistische Arbeiterpartei wurde 1875 gegründet und verfolgte das Ziel einer sozialistischen Produktivgenossenschaft und eines gleichen Wahlrechts. Sie bestand aus dem Zusammenschluss der SDAP und dem ADAV und bestand zum damaligen Zeitpunkt aus rund 24.000 Mitgliedern. Die sozialistischen Produktivgenossenschaften, bekannt auch unter dem Gothaer Programm sollten von den Arbeitern kontrollierbar sein. 1890 benennte sich die Partei in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) um. Ihr Einfluss wurde im Laufe der Zeit immer größer und sie galt 1912 als stärkste Kraft im Reichstag mit über 1 Millionen Mitgliedern.


Entwicklung

Sozialistengesetz

Das Sozialistengesetz Bismarcks galt 1878 bis 1890. Es verbot Parteiorganisationen, Gewerkschaften, sowie deren Zeitungen und Zeitschriften. Parteimitglieder und Parteianhänger wurden polizei verfolgt. Trotz dieser Einwände könnte die SAP dennoch zu Reichstagwahlen antreten.

Verfassung von 1871

Mit der Verfassung von 1871 galt ein monarchisches Prinzip, bei dem die Fürsten die Träger Staatsgewalt waren. Der Reichstag wurde vom Volk gewählt und hatte keinen Einfluss auf die Regierungsbildung. 1871 sollte durch die Wahl der Beginn der Demokratisierung statt finden, der Erfolg blieb dabei jedoch aus durch eine fehlende Parlamentisierung. Der Reichstag konnte nicht die Regierung und den Reichskanzler bestimmen. Die Vorentscheidung der Demokratie begann mit der Revolution im November 1918.


Quellen

abiweb.de Meilensteine der Deutschen Geschichte bpb.de