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Hyperfiction

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Hyperfiction ist die Kurzform von Hypertextfiction und meint die Nutzung von Hypertexten zur künstlerischen Ästhetisierung von Internetliteratur. Dabei wird der Text durch die Möglichkeit des Eingreifens des Rezipienten in eine nicht-lineare Form gebracht.


Inhaltsverzeichnis

Hyperfiction im ursprünglichen Sinne

Hyperfiction ist eine moderne narrative Textform, die ursprünglich in der Internetliteratur vorzufinden ist. Weisen lyrische Texte hyperfiktionale Elemente auf, wird von Hyperpoetry gesprochen. Der Leser soll während des Lesens die Narration in eine Und-Dann-Struktur bringen und sich so seinen Handlungsstrang sowie das narrative Ende individuell wählen können. Hyperfiction wurde somit anfangs, in der noch nicht durch Anglizismen determinierten Sprache, als Möglichkeitenroman bezeichnet.

Beispiele

  • Die Aaleskorte der Ölig von Dirk Günthers und Frank Klötgens ist Pegasus-Preisträger 1997. Der Zuschauer wird hier zu Beginn in die Rolle des Regisseurs gehoben, um dort 20 Szenen zu konfigurieren. Nach dem Zusammenstellen, hat er nun die Möglichkeit, die banale Geschichte über die Tötung und den Verkauf eines Aals zu lesen.
  • Wikipedia und sämtliche anderen Wikipedia ähnelnden Internetseiten
  • Computer- und Konsolenspiele: Erachtet man die Narrativität als entscheidendes Kriterium, um als Text interpretiert zu werden, kann auch das Computer- und Konsolenspiel zur Hyperfiction gezählt werden. Denn bei den meisten MORPGs nimmt die Wahl der verschiedenen Handlungs- und Antwortsmöglichkeiten entscheidenden Einfluss auf die Spielentwicklung.

Wikis

Wikis bezeichnen asynchrone, webbasierte Kommunikationsplattformen, welche meisten daran erkannt werden, dass sie im Namen das Präfix wiki- tragen.

Zentrale Prinzipien eines Wikis

  1. Jeder kann jeden Text verändern: Meistens durch das betätigen des Links „edit“, „bearbeiten“ oder „editText“.
  2. Das Verändern und Erzeugen von Seiten wird so weit wie möglich vereinfacht: Wikis versuchen im Allgemeinen sich einer einfachen und logischen Programmiersprache zu bedienen, die jeder lernen kann. (siehe auch Wikisyntax)
  3. Strukturen entstehen „bottom-up“ durch Verlinkung: Durch den Verzicht von Vorgaben über Struktur und Design, hat der Nutzer selbst die Möglichkeit direkt sein Design je nach Nachfrage und Ästhetik zu optimieren.
  4. Der Inhalt ist nie fertig: Durch die Erstellung eines Artikels kommt es immer zu mehr Verzweigungsmöglichkeiten, die gefüllt werden könnten. Die meisten Wikis signalisieren diesen Wunsch nach einer neuen Seite zu einem Thema mit einem roten Link.

Beispiele für bedeutende Wikis

  • Wikipedia: freie Enzyklopädie.
  • Wikisource: Quellensammlung mit urheberrechtlich nicht geschützten Texten.
  • Wikimedia Commons: Mediensammlung, die Bilder, Tonspuren, Videos, etc. enthält, mit dem Ziel, einen zentralen Aufenthaltsort aller Medien der Wikipedia Projekte zu bilden.
  • Wikiquote: freies Kompendium, das Zitate aus jeder Sprache sammelt.
  • Wiktionary: Wörterbuch, das in der jeweiligen Sprachversion Wörter aus allen möglichen Sprachen erklären zu versucht.
  • Wikinews: freies, unabhängiges Nachrichtenportal
  • Wikibooks: Portal, welches versucht ganze Bücher (Lehr-, Sach- und Fachbücher) zu sammeln und zugänglich zu machen.
  • Projektwiki: Wiki für die Schule, welche Schüler und Schülerinnen aber auch LehrerInnen nutzen dürfen und Projekte interaktiv und global gestalten können.

Allgemeine Vorteile von Wikis

  • Einfaches Erstellen von Webinhalten
  • Offener weltweiter Zugang
  • Uneingeschränkte Zusammenarbeit

Vorteile unter didaktischem Aspekt

  • Schnelle Erfolgserlebnisse, aufgrund des einfachen Erstellens.
  • Computergestützte Teamarbeit (CSCW – Computer Supported Collaborative Work)
  • Arbeitsergebnisse der letzten Stunde sind sofort online gespeichert und sichtbar (auch bei Krankheit & “Vergessen”)
  • Verzicht auf temporär abrufbare Plakate, Platzdeckchen, etc. und Einsatz des permanent speichernden Internets
  • Multioptionale Gestaltungsmöglichkeiten: Da keine Vorgaben gemacht werden, kann der/die Lernende selbstständig entscheiden, wie der Artikel gestaltet wird. Der individuelle Strukturierungsprozess ist ein wesentlicher Aspekt des Lernens.

Nachteile

  • Als Nachteil ist der Vandalismus zu nennen. Personen sind berechtigt Inhalte zu bearbeiten, zu löschen und zu verändern. So können mutwillig Inhalte diffamiert und diskreditiert werden. Umso größer die Community der Nutzer ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehler oder der Vandalismus erkannt wird. Die meisten Wikis besitzen eine Protokollfunktion, sodass die Täter leicht ermittelt werden können.

Didaktisch-Methodische Vorgehen

Um einen sinnvoll gestalteten und vollständigen ausgearbeiteten Artikel zu erhalten, sollte darauf geachtet werden, dass den Schülern und Schülerinnen im vollen Maße alle Informationen zur Verfügung stehen. Diese sollten daher entweder vorher bereits mit den Schülern und Schülerinnen erarbeitet oder ausreichend Material zur Verfügung gestellt worden sein, welches die SuS individuell bearbeiten können/sollen. Das Material müsste bei der selbstständigen Erarbeitung verständlich und nicht zu umfangreich sein, um die SuS nicht zu überlasten. Des Weiteren empfiehlt es sich keinesfalls die Schüler mittels eines Projekts an die Syntax eines Wikis heranzuführen. Ein ergebnisorientiertes Ziel sollte zwar der ausformulierte Artikel sein, doch die Syntax sollte zu Beginn des umfangreichen Projekts oder der Arbeit bereits ausreichend verstanden und geübt worden sein.

Lehrplanbezüge

  • Rechtschreib-/Grammatikwissen, z.B. Form und Funktion von Wortarten in Form von Sprachspielen
  • Informationsbeschaffung: Überlegungen zur Recherche und zur Aufbereitung vorhandener Informationen
  • Übung zur sachlogischen Strukturierung
  • Erstellen von Steckbriefen zu Schule, Heimatort, Projekte, Personen, ect.
  • Gestalten einer Website zu einem literarischen Text

Quellen

  • Klampfer, Alfred: Wikis in der Schule, Eine Analyse der Potentiale im Lehr-/Lernprozess; Abschlussarbeit im Rahmen der B.A.-Prüfung im Hauptfach Erziehungswissenschaft, Hagen: Fernuniversität Hagen, 2005)
  • Suter, Beat: „Fluchtlinie. Zur Geschichte deutschsprachiger Hyperfictions.“ (Online-Publikation 1999)