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Bei dem vorliegenden Text „Faust Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe handelt es sich um eine Tragödie, welche !808 veröffentlicht wurde und damit der Epoche des Sturm und Drangs bzw. der Klassik zuzuordnen ist. Thematisiert wird die Suche nach dem Sinn des Lebens und das Streben danach, das Übernatürliche / Wichtige ergründen zu können. In der Szene „Wald und Höhle“ geht es inhaltlich darum, dass Faust sich mit dem Erdgeist unterhält  
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Bei dem vorliegenden Text „Faust Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe handelt es sich um eine Tragödie, welche 1808 veröffentlicht wurde und damit der Epoche des Sturm und Drangs bzw. der Klassik zuzuordnen ist. Thematisiert wird die Suche nach dem Sinn des Lebens und das Streben danach, das Übernatürliche / Wichtige ergründen zu können. In der Szene „Wald und Höhle“ geht es inhaltlich darum, dass Faust sich mit dem Erdgeist unterhält.
 
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Version vom 5. Oktober 2017, 10:23 Uhr


Johann Wolfgang Goethe „Faust“ Seite 98f. Analyse


Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe, handelt es sich um eine Tragödie. Sie spielt zeitlich in den Epochen Sturm und Drang sowie der Klassik und wurde im Jahre 1808 veröffentlicht. Inhaltlich geht es um den Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Der Textauszug findet nach dem Kapitel „Wald und Höhle“ statt und ist für den Weiteren Verlauf insofern wichtig, dass man den Gedankengang Gretchens besser nachvollziehen kann. Am Anfang der Tragödie schließen Mephistopheles (der Teufel) und Gott einen Pakt : Mephistopheles möchte den Menschen Heinrich Faust (einen Knecht Gottes) zum Bösen bekehren und dessen Seele erlangen, indem er ihm zu Glück verhilft. Gott ist sich gewiss diese Wette zu gewinnen und geht darauf ein. Währenddessen resigniert Faust ohne vom Pakt bescheid zu wissen, da er nach fehlendem und für ihn nicht zu erlangendem Wissen über das Leben und das Übermenschliche strebt. Dann erscheint ihm Mephistopheles als Hilfe und verschafft ihm Lebenseinblicke in die Gesellschaft. Später wird Faust ein Hexentrank überreicht, welcher ihn 30 Jahre jüngern lässt, worauf er Margarete, ein vierzehn Jähriges Mädchen kennenlernt und sich in sie verliebt. Aus diesem Grund versucht er durch Mephistopheles Hilfe Margarete für sich zu gewinnen und es gelingt ihm auch. Nach einiger Zeit treffen sie auf Margaretes Mutter und Margarete überreicht ihr ohne ihr Wissen einen Schlaftrank Mephistopheles um eine gemeinsame Nacht mit Margarete verbringen zu können. Anschließend stirbt Margaretes Mutter durch diesen Trank. Als Faust und Mephistopheles auf Margaretes Bruder treffen, liefern der Bruder und Faust sich ein Duell, welches tödlich für Margaretes Bruder endet. Aufgrund dieser Tat fliehen Faust und Mephistopheles zum Blocksberg. Dort bekommt Faust eine Eingebung, dass Margarete in Gefahr schwebt und kehrt in die Stadt zurück. Er findet sie in einem Kerker auf weil die vor Kurzem noch schwangere Margarete ihr gemeinsames Kind getötet hat. Obwohl Faust sie befreien möchte, überwiegt Margaretes Schuldgefühl, weshalb sie statt mit ihm zu fliehen lieber im Kerker bleiben und sterben möchte. Daraufhin geht Faust hinfort.


Der Textauszug besteht aus Zehn Strophen mit jeweils vier Versen. Hauptsächlich liegt kein Reimschema vor, Paar- und Kreuzreim sind allerdings auch vertreten. Die erste Strophe wird zweimal wiederholt und fungiert als eine Art Refrain.


Die zu analysierende Textstelle setzt mit dem nicht vorhandenen Reimschema „Meine Ruh ist hin / Mein Herz ist schwer / Ich finde sie nimmer / Und nimmermehr“ (V.3374ff.) ein. Dies ist eine Aussage Gretchens, welche allein am Spinnrad sitzt. Da sie allein ist redet sie entweder mit sich selbst oder denkt nach. Sie denkt an Faust, was dadurch deutlich wird, dass ihre „Ruh“ (V.3374) hin und ihr „Herz“ (V.3375) schwer ist. Sie scheint unter Liebeskummer zu leiden und vor lauter Gedanken (an Faust) nicht zur „Ruh“(V.3374) kommen zu können. Mit dem Pronomen „Sie“ (V.3376), welche sie nimmer und nimmermehr findet, könnte sie die Ruh meinen, was darauf schließen könnte, dass sie sehr unruhig ist und sich nach Ruhe sehnt. Das nicht vorhandene Reimschema verdeutlicht diese Ruhe, welche ebenfalls nicht vorhandenen ist. Daraufhin sagt sie „Wo ich ihn nicht hab / Ist mir das Grab / Die ganze Welt / Ist mir vergällt“ (V.3378ff.) Mit „ihn“ (V.3378) meint sie Faust, welcher wenn er nicht wäre sie ins „Grab“ (V.3379) bringen also umkommen lassen würde und ihr die ganze Welt „vergällt“ (V.3381), also verderben würde. Dies unterstreicht ihren Liebskummer und ihre Sehnsucht nach Faust. Der Paarreim dieser Strophe zeigt, dass sie nur als Paar existieren können/wollen. Dass sie vor Liebe blind geworden ist und keinen „Sinn“ (V.3384) mehr hat zeigt der Satz „Mein armer Kopf / Ist mir verrückt / Mein armer Sinn / Ist mir zerstückt“ (V.3382ff.) Der gebrochene Paarreim verdeutlicht den Sinn Gretchens, welcher auch gebrochen ist. Als nächstes wiederholt sie die erste Strophe, welche dadurch nochmals verdeutlicht wird und eine Art Kern ihrer Gedanken ist. Ihre Abhängigkeit zu Faust, wie in der zweiten Strophe beschrieben wird nochmals verdeutlicht indem sie sagt „Nach ihm nur schau ich / Zum Fenster hinaus / Nach ihm nur geh ich / Aus dem Haus“ (V.3390ff.) Mit „ihm“ (V.3390) ist Faust gemeint, welcher zurzeit die einzig wichtige Person in Gretchens Leben zu sein scheint, da sie „nur“ (V.3390) nach ihm schaut und „nur“ (V.3392) nach ihm geht. Ihre Verbundenheit wie, dass sie nur zusammen gehen wird in dieser Strophe durch einen Paarreim ausgedrückt. Sie beschreibt Faust durch die Worte „Sein Hoher Gang / Sein´ edle Gestalt / Seines Mundes Lächeln / Seiner Augen Gewalt / Und seiner Rede / Zauberfluss / Sein Händedruck / Und ach sein Kuss“ (V.3394ff.) Diese Aspekte sind durchweg positiv und bauen aufeinander auf, wobei aus dem weniger für Gretchen wichtigen „Gang“ (V.3394) der sehr wichtige „Kuss“ (V.3401) wird. Die erste der beiden Strophen ist eine Alliteration, welche sein Aussehen und seine Taten beschreibt. Gretchen wirkt sehr von seinem Aussehen aber auch von Dingen wie „seiner Rede / Zauberfluss“ (V.3398ff.) beeindruckt. Daraufhin wiederholt sie ein drittes und letztes mal die erste Strophe, den Kern ihrer Gedanken und beendet sie durch die Sätze „Mein Busen drängt / Sich nach ihm hin / Ach dürfte ich fassen / Und halten ihn / Uns küssen ihn / So wie ich wollt / An seinen Küssen / Vergehen sollt“ (V.3406ff.) Diese gebrochenen Kreuzreime zeigen ihr Verlangen zu Faust, welchen sie „fassen“ (V.3408), „halten“ (V.3409) und auch „küssen“ (V.3410) will. Das Verb „drängen“ (V.3406) verdeutlicht erneut ihre Abhängigkeit zu Faust und ihren Liebeskummer zu ihm, wobei das nicht vorhandene Reimschema ihre früher zerstörte Liebe als einen Vergleich zu ihrem Liebeskummer setzen.


Durch meine Analyse des Textauszuges bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Gretchen über ihr altes Leben und ihre jetzige Situation nachdenkt und zu dem Schluss kommt dass sie Faust liebt und ihn an ihrer Seite braucht. Sie denkt ausschließlich an ihn und und es entsteht Desinteresse an der Außenwelt.



Feedback von Anne: Hallo Jan! Zuerst einmal ist deine Inhaltsangabe korrekt, du könntest dich jedoch etwas kürzer fassen. Beim Zitieren solltest du auf die Satzzeichen achten , ansonsten hast du die Zitate aber auch sehr gut eingebracht. In deinem Einleitungssatz ist mir aufgefallen, dass du unwichtige Sachen, die Spielzeit und die Uhraufführung, erwähnst. Außerdem gehört das Thema auch mit dazu. Es wäre stilistisch schöner wenn du die dazugehörigen Informationen, alle in einem Satz unterbringst. Die lyrische Analyse hast du zu deiner Inhaltsangabe geschrieben, jedoch gehört sie mit zum Hauptteil. An mehren Stellen hast du geschrieben, dass die Szene hauptsächlich aus einem gebrochenen Kreuzreim besteht. Hier liegt einfach gar kein Reimschema vor. Diesen Fakt solltest du ebenfalls analysieren, indem du ihn mit Gretchens Gefühlslage vergleichst. Auch die Wiederholung der ersten Strophe solltest du erläutern. Mit dem Pronomen „Sie“ (V.3376) ist die zuvor erwähnte Ruhe gemeint und nicht die Liebe. Auch erwähnst du, dass der Paarreim gebrochen ist, dies ist jedoch nicht der Fall. Bei der Analyse von Strophe fünf hast du die Zeit verändert. Hier einfach das "werden" weglassen. Bei der Erwähnung der vorliegenden Anapher hast du nicht erklärt was diese für einen Einfluss auf den Text hat. Am Ende deiner Analyse wirst du generell etwas flüchtig und gehst nicht sehr ins Detail bei "Zauberfluss" sowie Gretchens Verlangen Faust anzufassen. Dies ähnelt eher einer Inhaltsangabe. Deinen Schluss solltest du etwas detaillierter schreiben und vor allem deine Analyse Ergebnisse erwähnen, wie die innere Unruhe Gretchens. Trotz allem hast du die wichtigsten Aspekte herausgefunden und konntest sie in den meisten Fällen richtig analysieren, wie zum Beispiel bei der inhaltlichen Steigerung der Beschreibung Fausts.




1.Klausur Abschrift


Bei dem vorliegenden Text „Faust Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe handelt es sich um eine Tragödie, welche 1808 veröffentlicht wurde und damit der Epoche des Sturm und Drangs bzw. der Klassik zuzuordnen ist. Thematisiert wird die Suche nach dem Sinn des Lebens und das Streben danach, das Übernatürliche / Wichtige ergründen zu können. In der Szene „Wald und Höhle“ geht es inhaltlich darum, dass Faust sich mit dem Erdgeist unterhält. .....................................................


Die zu analysierende Textstelle setzt damit ein, dass Faust, welcher „allein“ (V.1) ist, zum erhabenen „Geist“ (V.2) spricht. Die Tatsache, dass Faust „allein“ (V.1) ist, zeigt, dass es sich bei dieser Textstelle um einen Monolog handelt. Er spricht zwar zum erhabenen „Geist“ (V.2) , denkt allerdings nur über ihn nach und erwartet keine Antwort. Dieser „Geist“ (V.1) kann auch als eine Art Gott gedeutet werden. In diesem Fall wären Fausts Worte ein Gebet zu diesem Gott. Allein dass er ihn als „Erhabner Geist“ (V.1) anspricht zeigt Fausts Respekt vor diesem. Der Titel „Wald und Höhle“ (V.0) steht zum Einen als Symbol für die lebendige Natur und zum Anderen für Begrenzung und Geborgenheit und somit für Fausts innere Zerrissenheit. Außerdem wird in den Zeilen 1-24 das harmonische Weltgefühl Fausts vor Augen geführt. Dann folgt das Geminatio „du gabst mir, gabst mir alles, / Warum ich bat (V.1f.) Dies und die Wiederholung „Gabst mir“ (V.5) zeigen Fausts Dankbarkeit im Bezug auf den Erdgeist. Der Erdgeist ist ihm nicht grundlos erschienen, denn er hat Faust „nicht umsonst“ (V.2) sein „Angesicht im Feuer zugewendet“ (V.4). Durch die Metaphern „herrliche Natur“ (V.5), „Königreich“ (V.5) und „Kraft“ (V.6) wird der Naturenthusiasmus Fausts gezeigt und der Verlust der Wette mit Mephistopheles, welcher nun in greifbarer Nähe ist aufgegriffen.Denn er fühlt sich nun vollkommen mit der Natur verbunden und ist fast an dem Punkt angelangt an dem er in vollkommener Harmonie lebt. Durch den dort vorhandenen 5-hebigen Jambus wird der harmonische Rhythmus dieser Textstelle und Fausts Gefühlslage untermalt. Darauf sagt Faust „Nicht Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur, / Vergönnest mir, in ihre tiefe Brust / Wie in den Busen eines Freundes zu schauen (V.6ff.) Die Personifikation der Natur „ihre tiefe Brust“ (V.8) im Vergleich zum „Busen eines Freundes“ (V.9) zeigt wie nahe Faust der Natur ist und dass er sie wie einen Menschen oder gar wie einen Freund ansieht. Er fährt fort „Du führst die Reihe der Lebendigen / Vor mir vorbei und lehrst mich meine Brüder / Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen (V.10ff.) Mit der „Reihe der Lebendigen“ (V.10) sind seine Mitmenschen gemeint, welche er genau wie die „Brüder“ (V.11) die Pflanzenwelt „Busch“ (V.12) und die Elemente „Luft und Natur" (V.12) auf die Macht Gottes bezieht. Denn für Faust ist Gott eins mit dem Kosmos und der Natur, was sich auf eine Pantheistische Denkweise zurückführen lässt. Faust fährt fort „Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt, / Die Riesenfichte stürzend Nachbaräste / Und Nachbarstämme quetschend niederstreift / Und ihrem Fall dumpf hohl der Hügel donnert, / Dann führst du mich zur sicheren Höhle, zeigst / Mich dann mir selbst, und meiner eignen Brust / Geheime tiefe Wunden öffnen sich. Die sichere „Höhle“ (V.17) steht hierbei für Fausts Geborgenheit und für die Darstellung der schutzgebenden Weltanschauung. Diese Aspekte sind der direkte Vergleich zu den negativen Dingen in Fausts Leben welche durch „Sturm“ (V13.) oder auch „Fall“ (V.16) symbolisiert werden. Fausts Möglichkeit der Selbsterkenntnis durch das Transzendente zeigt sich durch die Worte „zeigst / Mich dann mir selbst, und meiner eignen Brust“ (V.17f.) Der „reine Mond“(V.20), welcher „Besänftigend“ (V.21) ist, sowie der „Vorwelt silberne Gestalten“ (V.23), welche für die Verstorbenen stehen, mit welchen sich Faust nun auch verbunden fühlt, veranschaulichen die Erfahrung der Verbindung mit der Vergangenheit und die daraus resultierende vollkommene Harmonie. Diese Harmonie kann erneut mit der Gefahr die Wette zu verlieren in Verbindung gebracht werden. Im zweiten Sinnabschnitt, welcher von Zeile 26-36 geht, überkommt Faust die erneute Erkenntnis eigener Begrenzung. Gleich zu Beginn diese Abschnittes steht die Interjektion „O“ (V.26), welche den darauf folgenden Bruch einleitet. Er empfindet nun, „dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird“ (V.26). Dann folgt erneut das Verb „geben“ (V.27), welches hier allerdings gegenteilig konnotiert ist. Denn er sagt „Du gabst zu dieser Wonne, / Die mich den Göttern nah und näher bringt, / Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr Entbehren kann, wenn er gleich, kalt und frech, / Mich vor mir selbst erniedrigt und zu Nichts, / Mit einem Worthauch, deine Gaben wandelt“ (V.27ff.) Die extremen Gefühlsschwankungen Fausts in diesem Moment werden durch die Antithese „Götter“ (V.28) und „Gefährten“ (V.29) veranschaulicht. Durch eine weitere Antithese bestehend aus den Nomen „Worthauch“ (V.32) und „Gaben“ (V.32) wird die Verzweiflung Fausts betont. Zu guter Letzt wird durch den Chiasmus in den Zeilen 35-36 das rastlose Streben Fausts, das er durch Mephistopheles verursacht sieht offenbart. .......................................................