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Lange, Novellenende: Unterschied zwischen den Versionen

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Abschließend kann man sagen, dass in dem Auszug das Leben der Hauptfigur klar mit dem Schauspiel verglichen wird und durch das Gedankenexperiment das Handeln von Herr Klausen, dem Leser klar gemacht wird.
 
Abschließend kann man sagen, dass in dem Auszug das Leben der Hauptfigur klar mit dem Schauspiel verglichen wird und durch das Gedankenexperiment das Handeln von Herr Klausen, dem Leser klar gemacht wird.
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Die Novelle "Das Haus in der Dorotheenstraße", geschrieben von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahre 2013, thematisiert Misstrauen in einer Ehe sowie die daraus resultierende Vermischung von Wirklichkeit und Realität.
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Die Novelle setzt ein, mit der Versetzung des Protagonisten, Gottfried Klausen, nach London, wo er als Journalist tätig ist. In London beginnt er rasch seine Frau Xenia zu vermissen, die er seit der Schulzeit kennt, schafft es jedoch nicht Kontakt zu ihr aufzunehmen, da immer wenn er sie anruft eine Männerstimme erklingt. Desweiteren schaut er sich im Theater öfters ein Theaterstück an, in dem ein Mann seine Frau umbringt aufgrund des Ehebruchs, den sie begangen hatte. Die Beiden verabreden, dass er zu ihr nach Berlin fliegt. Der Flug kann allerdings icht angetreten werden, weil ein Vulkanausbuch in Island dies verhindert. Klausen schafft es dann wieder nicht Kontakt aufzunhemen und bleibt für eine Zeit in London. Der Textauszug stellt das Ende der Novelle dar, indem der Erzähler die Möglichkeit aufwirft, dass Klausen nach Berlin fliegt und seine Frau, in dem geminsamen Haus in der Dorotheenstraße, umbringt.
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Der erste Sinnabschnitt (Z.256-263) der Textstelle beginnt mit einer Frage des Erzählers nach dem "Haus in der Dorotheenstraße"(Z.256). Generell lässt sich sagen, dass der Sinnabschnitt aus rhetorischen Fragen besteht. Der Erzähler gibt so Vorschläge, die der Leser annehmen kann oder auch nicht, die das offene Ende unterstützen. Die nächste Frage, die aussagt, dass Gottfried Klausen sich in dem "Haus in der Dorotheenstraße"(ebd.) immer sehr wohl gefühlt hat, zeigt den Kontrast zwischen seinem neuen leben in London und seinem alten Leben in London auf. Dieses war glücklich und unbeschwerter

Version vom 14. Juni 2018, 10:54 Uhr

Lange, Das Haus in der Dorotheenstraße, Z. 256 - Ende

Sarah

Die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“, welche von Hartmut Lange verfasst und im Jahre 2013 veröffentlicht wurde, thematisiert den Zerfall einer Ehe.

Der vorliegende Textauszug (vgl. Z. 256-275) stellt das Ende der Novelle dar und birgt nahezu ausschließlich Vermutungen und Fragen, die vom Erzähler aufgestellt werden und den Fortlauf der Handlung sowie das Ende der Ehe von Gottfried und Xenia indirekt darstellen. Dem geht zuvor, dass Gottfried Klausen aus Berlin, seiner Heimat, nach London versetzt wird, um dort zu arbeiten. Da er seine Arbeit hoch schätzt, lässt er seine Ehefrau mit der Hoffnung, dass diese ihm folgt, in Berlin zurück. Als diese ihm jedoch nicht nach London folgt und ihr Kontakt in die Brüche gerät, gerät Gottfried Klausen in eine psychische Krise und beginnt immer mehr, sich jegliche Dinge zu beschönigen. In London selbst besucht er irgendwann ein Theaterstück von Shakespeare, in welchem seine Situation thematisiert wird und der Mann seine Ehefrau letztendlich ermordet. Wo er diesen Gedanken anfangs noch absurd findet, geht er ihm später nicht mehr aus dem Kopf, als er während der Annulierung seines Heimatfluges aufgrund eines Vulkanausbruchs erfährt, dass seine Frau während seiner Abwesenheit eine Affäre hatte. Daran anschließend fliegt dieser nach Island und nicht in seine Heimat, wodurch das Ende gewissermaßen offen bleibt. Jedoch knüpft hier das Novellenende an, das gewisse Parallelen zum Theaterstück aufweist. Somit ist die vorliegende Textstelle insofern bedeutsam, da sie ein plausibles Ende für die Novelle beinhaltet und dem Theaterstück einen noch einmal tieferen Sinn gibt.


Der Textauszug setzt dabei mit einer Auflistung von Fragen ein, die direkt zu Beginn von einem auktorialen Erzähler zeugen und im Kontext zum gesamten Ende an ein Märchen erinnern. So setzt die Handlung mit „Und das Haus in Dorotheenstraße?“(Z. 256) ein, was noch einmal auf den Titel der Novelle verweist und so auch für Gottfried Klausens Heimat spricht. Darauf folgen dann die weiteren, recht rhetorisch gestalteten Fragen „War dies nicht der Ort, dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte? Und hätte er nicht allen Grund gehabt, statt nach Island mit dem nächstbesten Flugzeug nach Berlin zu fliegen, genauer, nach Kohlhasenbrück, in jene Gegend, in der der Linienbus mit der Nummer 118 Mühe hatte, auf holpriger Straße zu wenden?“(Z. 256 ff. ). In diesen wird besonders die Verbundenheit Klausens zu seiner Heimat deutlich, in dem diese sehr akribisch genau beschrieben wird. Im Kontrast dazu wird gegenüber seiner Heimat antithetisch Island angeführt, dass für Klausen fremd ist und im Bezug auf den Vulkanausbruch für Kälte und Erschütterung steht. Dies könnte darauf hindeutet, dass Klausen sich aus Einsamkeit von der heimatlichen Wärme distanziert hat. Besonders wird das Wissen über seine Heimat hierbei im hypotaktischen Satzbau deutlich, der sich auch in folgenden Sätzen auffinden lässt. Hier wird jedoch nicht nur das Handeln Klausens deutlich, - nein - es wird vom Erzähler in Frage gestellt, was in der dritten Frage, die mit Konjunktiv gestellt wird, zum Ausdruck kommt. Eben diese Zugabe sowie das genaue Kennen der Person Klausens setzt hier erneut einen auktorialen, also einen allwissenden Erzähler voraus. Dieser setzt so auch den ersten Sinnabschnitt (Z. 256 - 263), der aus eben diesen Fragen besteht, mit „Und war es überhaupt möglich, dass Gottfried Klausen, so wie sich die Verhältnisse nun einmal entwickelt hatten, dass er dort, als wäre nichts geschehen, wieder hätte auftauchen können, um wenigstens seine persönlichen Sachen zusammenzusuchen“(Z. 260 ff. ). An dieser Stelle wird besonders noch einmal die Rhetorik und auch eine gewisse Ironie des Erzählers deutlich, die sich in seiner Ausdrucksweise widerspiegelt. Somit wirkt es so, als halte der Erzähler, durch dessen Augen wir das Geschehen wahrnehmen, dies im Kontext mit den privaten Gegenständen aufgrund der Kommunikationsprobleme für nicht möglich hält. Insgesamt bleiben jegliche Fragen jedoch für den Leser offen, sodass dieser sich selbst eine Meinung bilden muss.

Abermals gibt der Erzähler im zweiten (vgl. Z. 264 – 273) und im dritten Sinnabschnitt (vgl. Z. 274 f. ) einen gewissen Teil von Antwort. Er setzt jedoch gleich zu Beginn mit „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“(Z. 264) ein, wodurch der auktoriale Erzähler sich im Personalpronomen „wir“(ebd. ) zeigt, was erneut dem Märchen ähnelt, aber gewissermaßen auch eine schlussendliche Offenheit im Raum lässt. Gegensätzlich dazu stellt er daraufhin Thesen über Tatsachen auf, wie beispielsweise, dass „die Kastanien zu blühen begannen“(Z. 266). So führt der Erzähler, dessen auktorialer Charakter hier erneut in der Allwissenheit des Erzählers deutlich wird, auch an, dass „jenes Haus […] wie immer hell erleuchtet war“(Z. 267). Somit schafft er eine Verbindung zum Haus der Klausens, die darauf schließen lässt, dass der Erzähler letztlich doch mehr weiß, als er vorgibt zu wissen. So führt er die indirekte Vorausdeutung mit den Worten „Wer sich darin auskannte, der wusste, dass im oberen Stockwerk das Schlafzimmer, zwei kleinere Räume und ein Bad lagen, im Erdgeschoss die Küche, daneben das Wohnzimmer mit dem Kamin“(Z. 267 ff. ) fort, in denen gewisse Anspielungen auf Gottfried Klausen vorzufinden sind. Diese Anspielungen setzt der Erzähler in den folgenden Sätzen, wie in der indirekten Antithese „und wer da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen“(Z. 269 f. ) weiter ein. Hierbei bezieht er sich auf Xenias Lachen, welches Gottfried auch im Hintergrund hörte, als ein Mann an Xenias Handy ging. Somit steht hier das Lachen, welches für Xenias Leben und gewissermaßen für ihr Vergehen steht, der nicht vorhandenen Sicherheit, die ein Inbegriff von Gefahr ist, gegenüber. Der Erzähler deutet also darauf hin, dass Xenia sich aufgrund ihrer Affäre in Gefahr begeben wird. Besonders deutlich wird diese Vorausdeutung hinsichtlich Xenias Gefahr jedoch im kommenden Satz, in welchem der Erzähler behauptet, dass es durchaus denkbar sei, „dass irgendwann, nicht am Tage, sondern nachts, doch noch ein Auto vorfuhr und dass sich jemand auf den Eingang zubewegte. Er besaß einen Schlüssel, war hier zu Hause, hatte also alles Recht, das zu tun, was er für nötig befand“(Z. 270 ff. ). In diesen Sätzen wird also konkret auf Gottfried Klausen angespielt, der eine Gefahr für Xenia darstellt und letztlich ohne sein vorheriges Wissen aus seiner Heimat entfremdet wurde. Besonders wird dies auch in der Antithese von Tag und Nacht deutlich, da die Nacht und allgemein die Dunkelheit, die Beziehung der beiden verkörpert. Somit zeigt die Nacht metaphorisch, die Unklarheit und den Zerfall der Ehe. Im letzten Sinnabschnitt (Z. 274 f. ), der jedoch nahtlos an den zweiten anschließt, führt der Erzähler ein mögliches Ende an, das jedoch aufgrund seiner detailgetreuen Schilderung sehr realistisch wirkt. So endet die Novelle mit Gottfrieds Worten „´Put out the light!´“(Z. 274), die eine Verbindung zum Theater darstellen, da dort vor dem Tod der Gattin eben diese Worte gerufen worden sind. Dies und besonders auch die abschließenden Worte „Das Haus lag in völliger Dunkelheit“(Z. 275) deuten auf den Tod Xenias hin, wobei das Licht des Hauses in diesem Zusammenhang für das Leben und die Dunkelheit für den Tod und die Ausweglosigkeit steht. Somit hat Gottfried Klausen seine Frau umgebracht.


Zusammenfassend bildet das Ende des Romans einen teilweise offenen, aber doch von Vorausdeutungen und Hinweisen geprägten Schluss. Letztlich wird in der Sprache des Erzählers, wie auch durch rhetorische Fragen und eine gewisse Metaphorik deutlich, dass Gottfried Klausen seine Gattin im späteren Verlauf ermordet. Besonders wird dies auch in der Parallele zum Theaterstück deutlich.

Maike

Der vorliegende Textauszug aus „Die Dorotheenstraße“, geschrieben von Hartmuth Lange und veröffentlicht 2013, thematisiert das Leben der Hauptfigur, Herr Klausens, im Vergleich mit dem Schauspiel Otello.

Zuvor hat sich die Hauptfigur der Novelle das Schauspiel Otello angeschaut. Er wurde von seiner Frau betrogen und im vorliegenden Textauszug findet ein Gedankenexperiment statt, indem Herr Klausen nach Hause fährt. Zu Beginn seines Gedankenexperiment wird gesagte, dass das Haus in der Dorotheenstraße, der Ort, „dem sich Klausen über Jahre hinweg und mit wachsender Zuneigung verbunden fühlte“ (Z. 256f.). Es bedeutet, dass die Beziehung zu seiner Frau schon lange Zeit kaputt ist. Durch das Fragezeichen am Ende des Satzes (vgl. Z. 257), wird klar dass es eine rhetorische Frage ist. Da die ersten Sätze des Auszugs, alles rhetorische Fragen sind, welche den Leser auffordern sich in die Lage von Herrn Klausen hineinzuversetzen.

Gottfried Klausen, stellt sich die Frage, ob er wenigstens normal nach Hause gehen könne um seine persönlichen Sachen zusammen zu packen (vgl. Z. 261f.), dies deutet darauf hin, dass er sich von seiner Frau trennen will. Die Novelle gibt nicht das Ende der Novelle preis, was bedeutet, dass die Novelle in offenes Ende hat, da der Erzähler sagt „Was letztendlich geschah, wir wissen es nicht“ (Z. 264). Außerdem deutet diese Aussage darauf hin, dass eine auktoriale Erzählweise vorliegt, da der Autor „wir“ (Z. 264) sagt und das gesamte Geschehen im Blick hat. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es einen auktorialen Erzähler ist, ist, dass der gesamte Auszug ein Gedankenexperiment ist, also eine Innensicht. Durch die Aussage, dass das Haus „hell erleuchtet“ (Z. 266) ist, wird klar, dass in diesem Haus auch schöne Dinge passiert sind und das Ehepaar auch schöne Zeiten im gemeinsamen Haus hatte. Das Haus sein wie immer hell erleuchte (vgl. Z. 266), was verdeutlicht dass die Frau nicht trauert sondern da sie einen neuen Mann hat, sehr glücklich ist. Auch das „Frauenlachen“ (Z. 269) verdeutlicht die Fröhlichkeit von Frau Klausen. Das Adjektiv „denkbar“ (Z. 270) deutet erneut daraufhin, dass ein Gedankenexperiment vorliegt. Dann liegt eine Anspielung auf einen Mord vor (vgl. Z. 271), welcher „nachts“ (Z. 271) stattfinden soll. Die Dunkelheit in der Nacht steht für Einsamkeit und Bedrohung, woraus man schließen kann, dass ein Mord geplant ist. Dann nimmt der Autor Herrn Klausen in Schutz und führt eine Rechtfertigung für den geplanten Mord auf: Er habe einen Schlüssel und es sei sein zu Hause und damit sein Recht, dass zu tun, was er für nötig befand (vgl. Z. 272) . Durch den Ausruf „Put out the light!“ (Z.274), wird ein Bezug zum Schauspiel Otello geschaffen, von welchem vor dem Textauszug die Rede ist und mit welchem das Leben von Herrn Klausen im Auszug verglichen wird. Auch der Ausruf deutet auf einen Mord hin, das auch im Schauspiel ein Mord stattfindet. Da das Haus dann plötzlich in „völliger Dunkelheit“ (Z. 275) lag, wird verdeutlicht dass die Beziehung vorbei ist und auch ein Mord vollzogen wurde.

Abschließend kann man sagen, dass in dem Auszug das Leben der Hauptfigur klar mit dem Schauspiel verglichen wird und durch das Gedankenexperiment das Handeln von Herr Klausen, dem Leser klar gemacht wird.


Anne

Die Novelle "Das Haus in der Dorotheenstraße", geschrieben von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahre 2013, thematisiert Misstrauen in einer Ehe sowie die daraus resultierende Vermischung von Wirklichkeit und Realität.

Die Novelle setzt ein, mit der Versetzung des Protagonisten, Gottfried Klausen, nach London, wo er als Journalist tätig ist. In London beginnt er rasch seine Frau Xenia zu vermissen, die er seit der Schulzeit kennt, schafft es jedoch nicht Kontakt zu ihr aufzunehmen, da immer wenn er sie anruft eine Männerstimme erklingt. Desweiteren schaut er sich im Theater öfters ein Theaterstück an, in dem ein Mann seine Frau umbringt aufgrund des Ehebruchs, den sie begangen hatte. Die Beiden verabreden, dass er zu ihr nach Berlin fliegt. Der Flug kann allerdings icht angetreten werden, weil ein Vulkanausbuch in Island dies verhindert. Klausen schafft es dann wieder nicht Kontakt aufzunhemen und bleibt für eine Zeit in London. Der Textauszug stellt das Ende der Novelle dar, indem der Erzähler die Möglichkeit aufwirft, dass Klausen nach Berlin fliegt und seine Frau, in dem geminsamen Haus in der Dorotheenstraße, umbringt.

Der erste Sinnabschnitt (Z.256-263) der Textstelle beginnt mit einer Frage des Erzählers nach dem "Haus in der Dorotheenstraße"(Z.256). Generell lässt sich sagen, dass der Sinnabschnitt aus rhetorischen Fragen besteht. Der Erzähler gibt so Vorschläge, die der Leser annehmen kann oder auch nicht, die das offene Ende unterstützen. Die nächste Frage, die aussagt, dass Gottfried Klausen sich in dem "Haus in der Dorotheenstraße"(ebd.) immer sehr wohl gefühlt hat, zeigt den Kontrast zwischen seinem neuen leben in London und seinem alten Leben in London auf. Dieses war glücklich und unbeschwerter