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Es wird der Eindruck vermittelt, Innstetten könnte eine Vorahnung gegenüber Effis Ausflügen mit Crampas haben.
 
Es wird der Eindruck vermittelt, Innstetten könnte eine Vorahnung gegenüber Effis Ausflügen mit Crampas haben.
 
Zudem betont das Wort „Ministerialrätin“(Z.2) das Karrierebewusstsein Effis in einem so jungen Alter und zeigt aber auch wie sehr Effi von der Laufbahn ihres Mannes geprägt ist.
 
Zudem betont das Wort „Ministerialrätin“(Z.2) das Karrierebewusstsein Effis in einem so jungen Alter und zeigt aber auch wie sehr Effi von der Laufbahn ihres Mannes geprägt ist.
Effis Reaktion darauf ist sehr stark, sie wird durch Gestik und Mimik deutlich.
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Effis Reaktion darauf ist sehr stark, sie wird durch Gestik und Mimik deutlich.
 
Zuerst sagt Effi „kein Wort“(Z.5), ihre Augen werden „immer größer“(Z.5), „um ihre Mundwinkel ist ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zittert“(Z.5f.), bevor sie vor „Innstetten nieder“(Z.7) kniet und „Gott sei Dank“(Z.8) in „einem Tone, wie wenn sie betete“(Z.8) hervorbringt.
 
Zuerst sagt Effi „kein Wort“(Z.5), ihre Augen werden „immer größer“(Z.5), „um ihre Mundwinkel ist ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zittert“(Z.5f.), bevor sie vor „Innstetten nieder“(Z.7) kniet und „Gott sei Dank“(Z.8) in „einem Tone, wie wenn sie betete“(Z.8) hervorbringt.
 
Dieser Ausruf verdeutlicht ihre Erleichterung und ihre Freude über den Umzug.
 
Dieser Ausruf verdeutlicht ihre Erleichterung und ihre Freude über den Umzug.

Version vom 28. März 2019, 18:36 Uhr

Korrektur 1. Klausur


Linda Aufgabe 1 Der vorliegende Textauszug stammt aus dem 21.Kapitel des Romans, Effi Briest, welcher von Theodor Fontane geschrieben, 1994/1995 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht wurde und den gesellschaftlichen Druck, besonders bezogen auf die Ehe, thematisiert. In diesem Textauszug teilt Innstetten Effi mit, dass sie aufgrund seines Berufs nach Berlin ziehen müssen. Effis Reaktion ist jedoch eine ganz andere, als Innstetten erwartet hatte. Zuvor lebt Effi gemeinsam mit ihrem Mann Geert Innstetten und ihrer Tochter Annie in Kessin. Die beiden hatten auf Wunsch von Effis Eltern geheiratet. Effi hatte bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen eine unbeschwerte Kindheit und fühlt sich bei Innstetten in Kessin sehr unwohl und einsam, da Innstetten beruflich viel unterwegs ist und sie auch sonst kaum Kontakte hat. Deshalb beginnt sie ein Verhältnis mit dem Major Crampas, der ihr mehr Aufmerksamkeit schenkt. Effi ist zunächst über den Umzug nach Berlin sehr glücklich, da sie endlich aus Kessin herauskommt, jedoch erfährt Innstetten später von ihrem Verhältnis zu Crampas, sodass Effi schließlich zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen zieht. Dort stirbt sie einige Zeit später aufgrund ihres Nervenleidens.

Der Textauszug hat im Romankontext die Funktion Effis Freude über den Umzug nach Berlin zu verdeutlichen, was ebenfalls zeigt, wie unglücklich sie in Kessin war und wie einsam sie sich gefühlt hat. Genauso wird die Zwiegespaltenheit und die Auswegslosigkeit Effis bezogen auf ihr Verhältnis mit Crampas verdeutlicht, der sie entfliehen möchte. Eine weitere Funktion ist es, zu verdeutlichen das Karrierebewusstsein von Innstetten und auch von Effi ist, da sie aufgrund Innstettens Beruf umziehen.

Im ersten Teil des Textauszugs (Z.1-8) stellt Innstetten seinen beruflichen Aufstieg vor und teilt Effi dabei mit, dass die Familie nach Berlin umziehen muss. Er beginnt damit den Umzug etwas zu beschönigen, da er vermutet Effi wolle nicht von Kessin wegziehen, indem er sagt, sie sei bald „Ministerialrätin“(Z.2) und „in einem halben Jahre wird [sie] kaum noch wissen, dass [sie] hier in Kessin gewesen bist und nichts gehabt hat als Gieshübler und die Dünen und die Plantage“(Z.2ff.). Ihm ist also bewusst, dass Effi in Kessin ziemlich einsam ist und möchte ihr vermitteln, dass sich das in Berlin ändern kann und sie sich dort vielleicht wohler fühlt. Es wird der Eindruck vermittelt, Innstetten könnte eine Vorahnung gegenüber Effis Ausflügen mit Crampas haben. Zudem betont das Wort „Ministerialrätin“(Z.2) das Karrierebewusstsein Effis in einem so jungen Alter und zeigt aber auch wie sehr Effi von der Laufbahn ihres Mannes geprägt ist. Effis Reaktion darauf ist sehr stark, sie wird durch Gestik und Mimik deutlich. Zuerst sagt Effi „kein Wort“(Z.5), ihre Augen werden „immer größer“(Z.5), „um ihre Mundwinkel ist ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zittert“(Z.5f.), bevor sie vor „Innstetten nieder“(Z.7) kniet und „Gott sei Dank“(Z.8) in „einem Tone, wie wenn sie betete“(Z.8) hervorbringt. Dieser Ausruf verdeutlicht ihre Erleichterung und ihre Freude über den Umzug. Ihr Verhalten zuvor zeigt aber auch ihre Unsicherheit Innstetten gegenüber, da sie ihre Erleichterung ihm gegenüber verstecken möchte. Trotzdem kommt es aus ihr heraus, was die Erleichterung noch einmal hervorhebt. Die Aneinanderreihung ihrer Gestik und Mimik (Z.5-8) schildert die Situation detaliert, was typisch für den Poetischen Realismus ist.

Im zweiten Teil des Textauszugs (Z.9-21) wird dann die Reaktion auf Effis Gefühlsausbruch daretellt. Innstetten „verfärbt“(Z.9) sich zunächst und der auktoriale Erzähler stellt die Frage „Was war das?“(Z.9), wodurch gezeigt wird, was in Innstetten vorgeht. Durch den Inneren Monolog wird die Innensicht und Authentizität Innstettens verdeutlicht. Dies zeigt Innstettens Erschrecken über die Erleichterung Effis und die Verwunderung darüber, wie sie dazu kommt. Für Effi brachte die Nachricht ein „schönes Gefühl“(Z.11) und Hoffnung, dass sie sich in Berlin wohler als in Kessin fühlen wird, jedoch ist es gleichzeitig auch ein „Bekenntnis ihrer Schuld“(Z.12), da sie nun einen Weg findet um aus dem Verhältnis mit Crampas zu fliehen. Innstetten befiehlt Effi „auszustehen“(Z.15) und fragt, „Was hast du?“(Z.15), jedoch ist Effi selbst von ihrer Reaktion überrascht und weiß nicht, was sie antworten soll. Sie erhebt „sich rasch“(Z.16) und stützt sich an einem „Stuhl mit hoher Lehne“(Z.17), da sie „nicht Kraft genug fühlte, sich ohne Stütze zu halten(Z.17f.). Sie fühlt sich Innstetten gegenüber klein und schwach und sieht ich ihm unterlegen, wie es für eine Frau zur damaligen Zeit üblich war. Der Mann, also hier Innstetten, ist höher angesehen und Effi hat ihm gegenüber nicht zu sagen.

Zudem fällt in diesem Teil (Z.9-18) die auktoriale Erzählweise auf. Der auktoriale Erzähler vermittelt die innerlichen Gefühle und Gedanken Innstettens und Effis und kommentiert diese auch. So wirkt der Text übersichtlich und bietet Orientierung. Die Wiederholung Innstettens Frage „Was hast du?“(Z.19) verdeutlicht sein Erstaunen, aber zeigt auch ein gewisses Misstrauen und Unsicherheit seinerseits. Er sagt, er „dachte [Effi] hätte hier glückliche Tage verlebt“(Z.19f.), aber ihr Ausruf „Gott sei Dank!“(Z.8) lässt es so aussehen, als „ob [Effi] hier alles nur ein Schrecknis gewesen wäre“(Z.20f.). Er hinterfragt, was Effi „ein Schrecknis“(Z.21) war und fordert sie auf „zu sprechen“(vgl. Z.21). Vor allem in diesem letzten Teil (Z.19-21) wird Innetsttens Empörung Effi gegenüber deutlich, da er glaubt nichts falsch gemacht zu haben und er sich Effis Reaktion nicht erklären kann. Innstetten wird nicht klar, dass Effi sich von ihm allein gelassen fühlt. Zusammenfassend wird in diesem Textauszug klar, dass Effi in Kessin sehr unglücklich war und im Umzug nach Berlin Hoffnung auf einen Neuanfang sieht, auch um aus dem Verhältnis mit Crampas zu fliehen. Innstetten hingegen ist über ihre stark emotionale Reaktion empört und kann sie nicht verstehen, macht ihr eher Vorwürfe. Die auktoriale Erzählweise ist hierbei von zentraler Bedeutung, da die innersten Gefühle und Gedanken der Personen hervorgebracht werden.

Aufgabe 2 Im Folgenden werden die beiden Figuren Gretchen, aus dem Drama, Faust der Tragödie erster Teil, und Effi, aus dem Roman, Effi Briest miteinander verglichen. Zuerst fallen die großen gesellschaftlichen Unterschiede auf, denn Effi kommt aus einem reichen Elternhaus und führt auch bei ihrem Mann ein wohlsituiertes Leben während Gretchen aus einfachen, bis hin zu eher ärmlichen Verhältnissen kommt. Das kann man bereits daran erkennen, dass Effis Elternhaus in Hohen-Cremmen ein „Herrenhaus“(Kapitel 1, Z.2) ist und Gretchens Familie hingegen durch den Tod des Vaters deutliche Probleme hat(Szene „Garten“:S.90, Z.3109ff.). Zudem ist die Religion für Gretchen sehr wichtig und prägt sie in vielerlei Hinsicht (Szene „Marthens Garten: S.100, Z.3415ff.), während sie für Effi keine wichtige Rolle spielt und ihr eher als äußere Staffage dient. Ein weiterer Unterschied ist dass Effi sich ihren Mann nicht aussucht, sondern dass ihre Eltern sie einen Mann aus gleichgestelltem Stand verheiraten (vgl. Szene 2). Gretchen hingegen trifft den höher gestellten Faust auf der Straße und beschließt selber ihn kenne zu lernen (vgl. S.75). Trotz der großen Unterschiede kann man auch einige Gemeinsamkeiten zwischen Gretchen und Effi feststellen. Die deutlichste Gemeinsamkeit ist, dass für beide Frauen das Ansehen und die Stellung in der Gesellschaft sehr wichtig sind. Effi heiratet daher den hoch angesehenen Baron von Innstetten, der ihr ein geregeltes Leben und eine gesicherte Zukunft bieten kann. Durch die Hochzeit führt Effi nach Sicht der Gesellschaft ein vorbildliches Leben. Der Druck der Gesellschaft wird auch bei Gretchen deutlich, denn als sie den Schmuck von Faust geschenkt bekommt freut sie sich zunächst sehr darüber, denkt aber vor allem auch daran, was ihre Mitmenschen davon halten und wie dies ihr Ansehen der Gesellschaft verbessern könnte (vgl. Z.2889). Außerdem wird Gretchen später von ihrer Umwelt und auch von ihrem Bruder Valentin verurteilt, da sie ein uneheliches Kind zur Welt bringen wird (vgl. Szene „Nacht“:S.109/110). Beide Frauen stehen also unter enormem Druck der Gesellschaft, was sogar dazu führt, dass sie ihr Leben ruinieren. Gretchen wird nämlich dazu gebracht, dass sie ihr Kind umbringt und im Gefängnis endet (S.132, Z.4509) und Effi erleidet an einer Nervenkrankheit, an der sie dann auch stirbt (vgl. S.249/250). Der Tod der beiden Frauen ist jeweils durch einen Seitensprung entstanden, da sie in ihrem bisherigen Leben unglücklich waren und sie von Abenteuerlust, sowie Liebe und Begehren dazu verleitet werden. Zusammenfassend kann man also große Unterschiede aber trotzdem auch einige Gemeinsamkeiten feststellen. Die Rolle der Gesellschaft ist dabei besonders prägend, da beide Frauen eine ganz anderen Standpunkt in dieser haben, jedoch trotzdem unter dem eingehenden Druck unter den gleiche Problemen leiden.