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Vergänglichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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(Alina)
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- Lyrische Ich berichtet aus der Perspektive eines Arztes (Autor selber) veranschaulicht die Wertlosigkeit
 
- Lyrische Ich berichtet aus der Perspektive eines Arztes (Autor selber) veranschaulicht die Wertlosigkeit
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== Sarah ==
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Die Gedichte „Es ist alles eitel“, welches von Andreas Gryphius in der Epoche des Barocks verfasst wurde, und „Kleine Aster“, welches von Gottfried Benn zur Zeit des Expressionismus verfasst wurde, thematisieren beide die irdische Vergänglichkeit. Jedoch weisen die beiden in dieser Hinsicht weitgehende Unterschiede in Inhalt und Sprache auf.
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Beginnend mit dem Inhalt, ist die grundlegende Thematik beider Gedichte zwar die Vergänglichkeit, jedoch fällt dabei direkt auf, dass Benn diese Vergänglichkeit alleinig auf Lebewesen bezieht, während Gryphius auch Objekte und somit alles Irdische mit einbezieht, was beispielsweise in „kein Erz, kein Marmorstein“((G) V. 7) deutlich wird. In dieser Hinsicht geht Benn zwar nur auf den Menschen und eine Blume ein, akzentuiert dabei jedoch viel eher die Wertlosigkeit eines einzelnen Menschenleben, als die allgemeine Vergänglichkeit im allumfassenden Sinne. Benn setzt so das Leben einer Blume, um die er in „Ruhe sanft,/ kleine Aster!“((B) V. 14 f.) trauert, über das eines Menschen. Hier wird so besonders der Einfluss der Zeit deutlich, in denen die Identität und der Charakter der Menschen durch die Industrialisierung immer mehr an Wert verloren, sodass ein Mensch vielmehr Arbeiter als Individuum war. Da dieser Einfluss im Barock noch nicht mitspielte, lässt sich diese historische Begebenheit als Ursache dieser inhaltlich verschiedenen Betrachtungsweisen festhalten. Auffallend ist dabei jedoch auch die Darstellung der inhaltlichen Aspekte. Bei Benn fällt so seine eher berichtende Dichtungsform auf, die die Endgültigkeit seiner Aussagen unterstreicht, wodurch auch die Vergänglichkeit bei ihm als etwas Unveränderliches Endgültiges anklingt. Gryphius hingegen lässt diesen Punkt ein wenig offen, was unter anderem an den weiblichen Kadenzen, aber auch besonders in den Worten „Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten“((G) V. 14) deutlich. Hierbei klingt noch eine gewisse Hoffnung des lyrischen Ichs mit, indem es Gott als ewig betrachtet und die Vergänglichkeit somit doch nicht schlussendlich ist. Seine Worte weisen jedoch darauf hin, dass die Menschen das Göttliche nicht sehen wollen, somit spricht das lyrische Ich in Gryphius Text gewissermaßen vom Denken des lyrischen Ichs in Benns Text, obwohl dieser wesentlich jünger ist. Somit denkt dieses tiefgreifend über den Sinn des Lebens nach und erkennt so einen Kreislauf des Lebens, während das andere lyrische Ich den Sinn der Vergänglichkeit nicht hinterfragt. Da es diese als unwichtig ansieht, ist für es weiteres Hinterfragen also nebensächlich.
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Bezieht man die inhaltlichen Aspekte auch auf die sprachlich-formale Ebene, so fällt auf, dass Benn die Vergänglichkeit eines Menschen durch sehr brutale, emotionslose Sprache, wie in „auf den Tisch gestemmt“((B) V. 1), ausdrückt, während Gryphius lyrisches Ich sehr resignativ ist und in diesem Sinne auch eher metaphorisch traurig spricht. So werden bei Gryphius Gedicht Emotionen deutlich, indem das lyrische Ich sich indirekt auch über seine zwangsläufige Vergänglichkeit bewusst wird. Somit zeigt die Sprache, dass das eine lyrische Ich der menschlichen Vergänglichkeit sehr emotional gegenübersteht, während Benns lyrisches Ich nahezu abgeneigt wirkt und kein enges Verhältnis zu Menschen pflegt. Dies wird auch in der berichtenden Schreibweise Benns deutlich. Sein Gedicht hat weder Reimschema noch Metrum, wohingegen Gryphius Gedicht ein Sonett darstellt, welches den Sinn der Vergänglichkeit unterstreicht. Die metaphorische Sprache, die hier vorliegt, lässt sich dabei in Benns Gedicht nur in den letzten Versen auffinden, in denen das lyrische Ich den Menschen als eine Art Grab für die Aster nutzt ((B) vgl. V. 13 f.). Hier wird also deutlich dass das lyrische Ich ironischerweise nur der Pflanze, nicht aber dem Menschen hinterher trauert, wohingegen in Gryphius Text jegliche irdische Dinge als für das lyrische Ich bedeutsam, aber als für die gesamte Welt unbedeutend gelten. Somit wird zwar die Unbedeutsamkeit eines Individuums auch bei Gryphius Thema, jedoch in völlig anderem Kontext und mit wesentlich mehr Emotionen im Hintergrund.
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Zusammenfassend weisen Gryphius und Benns Gedichte auf inhaltlicher oberflächlicher Ebene einige Gemeinsamkeiten auf, die jedoch in ihrer Tiefe wesentliche Unterschiede beinhalten. So thematisieren beide die Vergänglichkeit irdischer Dinge, insbesondere die des Menschen. Gryphius jedoch stellt diese viel emotionaler dar, was sich im Klagegrundton des lyrischen Ichs widerspiegelt. Benns lyrisches Ich hingegen lässt die Vergänglichkeit der Menschen kalt, wodurch es sich auch nicht weiter nach dem Sinn fragt. In Gryphius Gedicht klingt jedoch häufig noch eine gewisse Hoffnung mit, die in Gott gesehen wird, der ewig ist. Eben diese Hoffnung drückt sich dabei auch im Gegensatz zu Benns Sprache in den oftmals genutzten Bildern aus.

Version vom 19. November 2018, 18:16 Uhr

Vergleich der (inhaltlichen und sprachlich-formalen) Darstellung des Themas "Vergänglichkeit" in den beiden Gedichten von Gryphius und Benn (Stichwörter)


Alina

Gryphius:

Inhaltlich

- Thematisiert Vergänglichkeit in der ganzen Welt

- Vergänglichkeit der Städte, Wohnorte, Existenz der Menschen

- Betrachtet am Ende des Gedichts die Existenz von Gott

- Dem Menschen ist nicht bewusst, dass Gott nicht vergänglich sein kann

Sprachlich-Formal:

- Sonett (Merkmal der Epoche des Barocks)

- Festes Reimschema (Umarmender Reim, Schweifreim)

- Metrum (Alexandrina)

- Männliche, weibliche Kadenzen (betonen wichtige Fakten des Gedichts, Vergänglichkeit)

- Thesen/Antithesen getrennt durch Zäsur stellen Kontrast zur Vergangenheit/Zukunft her

- Akkumulationen verdeutlichen Bedeutung der Vergänglichkeit

- Anaphern untermauern das Wissenslose der Menschen

- Rhetorische Frage  untermauert die Scheinwelt der Betroffenen Menschen

- Lyrische Ich erzählt objektiv, spricht für die Gesamtheit des Volkes

Benn:

Inhaltlich:

- Vergänglichkeit/ Wertlosigkeit des Menschen

- Beispiel einer Obduktion um Bedeutungslosigkeit des Menschen darzustellen

- Kontrast zwischen Mensch und Pflanze

- Behandelt Mensch als ein Objekt

- Setzt den Fokus jedoch auf die Aster

- Tragisch, skurrile und brutale Erzählung  Wertlosigkeit des Menschen wird deutlich

- Die Frage des Überirdischen wird nicht betrachtet

- Epoche Expressionismus

- Detaillierte Beschreibung eines Vorgangs

Sprachlich-Formal:

- Kein Reimschema, verdeutlicht die skurrile und merkwürdige Stimmung im Gedicht

- Kein Metrum “ “

- Viele Enjambements, setzt Fokus auf die Pflanze/Menschen

- Zwei Reimpaare

- Interpunktionen heben Bedeutungen hervor

- Männliche Kadenzen (unterstreicht Bedeutung von Mensch und Pflanze)

- Lyrische Ich berichtet aus der Perspektive eines Arztes (Autor selber) veranschaulicht die Wertlosigkeit

Sarah

Die Gedichte „Es ist alles eitel“, welches von Andreas Gryphius in der Epoche des Barocks verfasst wurde, und „Kleine Aster“, welches von Gottfried Benn zur Zeit des Expressionismus verfasst wurde, thematisieren beide die irdische Vergänglichkeit. Jedoch weisen die beiden in dieser Hinsicht weitgehende Unterschiede in Inhalt und Sprache auf.

Beginnend mit dem Inhalt, ist die grundlegende Thematik beider Gedichte zwar die Vergänglichkeit, jedoch fällt dabei direkt auf, dass Benn diese Vergänglichkeit alleinig auf Lebewesen bezieht, während Gryphius auch Objekte und somit alles Irdische mit einbezieht, was beispielsweise in „kein Erz, kein Marmorstein“((G) V. 7) deutlich wird. In dieser Hinsicht geht Benn zwar nur auf den Menschen und eine Blume ein, akzentuiert dabei jedoch viel eher die Wertlosigkeit eines einzelnen Menschenleben, als die allgemeine Vergänglichkeit im allumfassenden Sinne. Benn setzt so das Leben einer Blume, um die er in „Ruhe sanft,/ kleine Aster!“((B) V. 14 f.) trauert, über das eines Menschen. Hier wird so besonders der Einfluss der Zeit deutlich, in denen die Identität und der Charakter der Menschen durch die Industrialisierung immer mehr an Wert verloren, sodass ein Mensch vielmehr Arbeiter als Individuum war. Da dieser Einfluss im Barock noch nicht mitspielte, lässt sich diese historische Begebenheit als Ursache dieser inhaltlich verschiedenen Betrachtungsweisen festhalten. Auffallend ist dabei jedoch auch die Darstellung der inhaltlichen Aspekte. Bei Benn fällt so seine eher berichtende Dichtungsform auf, die die Endgültigkeit seiner Aussagen unterstreicht, wodurch auch die Vergänglichkeit bei ihm als etwas Unveränderliches Endgültiges anklingt. Gryphius hingegen lässt diesen Punkt ein wenig offen, was unter anderem an den weiblichen Kadenzen, aber auch besonders in den Worten „Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten“((G) V. 14) deutlich. Hierbei klingt noch eine gewisse Hoffnung des lyrischen Ichs mit, indem es Gott als ewig betrachtet und die Vergänglichkeit somit doch nicht schlussendlich ist. Seine Worte weisen jedoch darauf hin, dass die Menschen das Göttliche nicht sehen wollen, somit spricht das lyrische Ich in Gryphius Text gewissermaßen vom Denken des lyrischen Ichs in Benns Text, obwohl dieser wesentlich jünger ist. Somit denkt dieses tiefgreifend über den Sinn des Lebens nach und erkennt so einen Kreislauf des Lebens, während das andere lyrische Ich den Sinn der Vergänglichkeit nicht hinterfragt. Da es diese als unwichtig ansieht, ist für es weiteres Hinterfragen also nebensächlich.

Bezieht man die inhaltlichen Aspekte auch auf die sprachlich-formale Ebene, so fällt auf, dass Benn die Vergänglichkeit eines Menschen durch sehr brutale, emotionslose Sprache, wie in „auf den Tisch gestemmt“((B) V. 1), ausdrückt, während Gryphius lyrisches Ich sehr resignativ ist und in diesem Sinne auch eher metaphorisch traurig spricht. So werden bei Gryphius Gedicht Emotionen deutlich, indem das lyrische Ich sich indirekt auch über seine zwangsläufige Vergänglichkeit bewusst wird. Somit zeigt die Sprache, dass das eine lyrische Ich der menschlichen Vergänglichkeit sehr emotional gegenübersteht, während Benns lyrisches Ich nahezu abgeneigt wirkt und kein enges Verhältnis zu Menschen pflegt. Dies wird auch in der berichtenden Schreibweise Benns deutlich. Sein Gedicht hat weder Reimschema noch Metrum, wohingegen Gryphius Gedicht ein Sonett darstellt, welches den Sinn der Vergänglichkeit unterstreicht. Die metaphorische Sprache, die hier vorliegt, lässt sich dabei in Benns Gedicht nur in den letzten Versen auffinden, in denen das lyrische Ich den Menschen als eine Art Grab für die Aster nutzt ((B) vgl. V. 13 f.). Hier wird also deutlich dass das lyrische Ich ironischerweise nur der Pflanze, nicht aber dem Menschen hinterher trauert, wohingegen in Gryphius Text jegliche irdische Dinge als für das lyrische Ich bedeutsam, aber als für die gesamte Welt unbedeutend gelten. Somit wird zwar die Unbedeutsamkeit eines Individuums auch bei Gryphius Thema, jedoch in völlig anderem Kontext und mit wesentlich mehr Emotionen im Hintergrund.

Zusammenfassend weisen Gryphius und Benns Gedichte auf inhaltlicher oberflächlicher Ebene einige Gemeinsamkeiten auf, die jedoch in ihrer Tiefe wesentliche Unterschiede beinhalten. So thematisieren beide die Vergänglichkeit irdischer Dinge, insbesondere die des Menschen. Gryphius jedoch stellt diese viel emotionaler dar, was sich im Klagegrundton des lyrischen Ichs widerspiegelt. Benns lyrisches Ich hingegen lässt die Vergänglichkeit der Menschen kalt, wodurch es sich auch nicht weiter nach dem Sinn fragt. In Gryphius Gedicht klingt jedoch häufig noch eine gewisse Hoffnung mit, die in Gott gesehen wird, der ewig ist. Eben diese Hoffnung drückt sich dabei auch im Gegensatz zu Benns Sprache in den oftmals genutzten Bildern aus.