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Gretchens Stube: Unterschied zwischen den Versionen

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'''ANALYSE DER SZENE "GRETCHENS STUBE"'''
 
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'''Carina'''
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Analyse „Gretchens Stube“
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Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich verschiedenen Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.
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Der Textauszug „Gretchens Stube“ handelt von den Einsichten Gretchens, hinsichtlich ihrer Gefühle zu Faust und ist im letzten Drittel des Dramas aufzufinden.  Zuvor findet die Szene „Wald und Höhle“ statt, in der Mephistopheles Fausts Liebeslust und Begierde zu Gretchen neu anstachelt, um seinem Triumpf der Scheinwette mit Gott, Faust zum Bösen zu bekehren, näherzukommen, sodass Faust zu Gretchen zurückkehrt, um seine Gefühle zu offenbaren. Vor dieser Offenbarung werden in dem vorliegenden Dramenauszug die Gefühle aus Gretchens Sicht deutlich. Ein Schlaftrank der für ihre Mutter bestimmt ist, soll den zwei Liebenden zu einer gemeinsamen Nacht verhelfen, jedoch endet der Trank tödlich. Diese Tatsache führt zu der Feindseligkeit zwischen Faust und Gretchens Bruder Valentin. Dieser wird von Faust und Mephistopheles ermordet, woraufhin die beiden aufgrund ihrer Kriminaltat fliehen. In einer Eingebung sieht Faust Gretchen in Gefahr, woraufhin er in das Dorf zurückkehrt, um sie aus dem Verlies zu befreien. Dort gesteht ihm Gretchen, dass sie ihr gemeinsames Kind ermordet hat und aufgrund ihrer Schuldgefühle die Todesstrafe erfahren will. Durch die Tatsache, dass Gott Faust offenbart er nehme Gretchen in den Himmel auf, ist Faust gerettet und die Wette von Gott gewonnen. Insgesamt dient der Textauszug, als Verdeutlichung der Gefühle von Gretchen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben auch ihre Sichtweise zu verstehen.
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Der Dramenauszug ist in zehn Sinnabschnitte bzw. Strophen eingeteilt, die jeweils aus vier Versen zusammengesetzt sind. Strophe eins wird im Dramenauszug dreimal wiederholt, wodurch ein Refrain zu erkennen ist. Aufgrund der Verwendung vieler Enjambements bilden meistens zwei aufeinanderfolgende Verse einen Satz, wodurch ein Paarreim (abcb) entsteht und auf einen Blankvers hinweist. Der Refrain sowie die zweite Strophe bilden jedoch einen direkten Paarreim (aabb).
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Das negativ konnotierte Adjektiv „allein“ (Regieanweisung) leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgenden Text hin sowie, dass es sich um einen inneren Monolog handeln muss. Die anfängliche Aussage Gretchens „Meine Ruh ist hin“ (V.3374) fungiert als Akzentuation für ihre innerliche Erschütterung über die geschehenen Ereignisse. Ihr fällt es schwer von Faust getrennt zu sein, was der metaphorische Ausdruck „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verdeutlicht. Des Weiteren erkennt Gretchen, dass sich ihr Leben verändert hat und sie nicht mehr in ihr vorheriges zurückkehren kann (vgl. V 3376 f.).  Die im Textauszug dreimalig verwendete Wiederholung dieser Strophe hebt Gretchens Unruhe besonders hervor, um dem Leser ihren Verlust ihres seelischen Gleichgewichts näher zu bringen. In Strophe zwei und drei beschreibt Gretchen sich selbst. Die metaphorische Textpassage „Wo ich ihn nicht hab, / Ist mir das Grab“ (V. 3378 f.) verdeutlicht, dass sie ohne Faust keinen Lebenssinn mehr sieht und akzentuiert ihre Abhängigkeit von ihm. Die Erkenntnis „Die ganze Welt/ ist mir vergällt“ (V. 3380 f.) zeigt, wenn Gretchen sich Faust zuwendet, wird sich ihre Familie bzw. ihr vertrautes Umfeld, welche ihr metaphorisch gesehen „[d]ie ganze Welt“ (ebd.) bedeutet, von ihr abwenden und ihre Entscheidung nicht akzeptieren würden. Die Metapher „Mein armer Kopf ist mir verrückt“ (V. 3353) zeigt, dass Gretchen von der Situation überfordert ist. Des Weiteren erleidet sie dadurch an einer innerlichen Zerrissenheit (vgl. V. 3385 f.). Mit den negativ konnotierten Adjektiven „arm“ (V. 3383) und „zerstückt“ (V. 3386) beschreibt sich Gretchen selbst als schwachen Charakter.  In der folgenden Strophe wird Gretchens Interesse an Faust zum Ausdruck gebracht, in dem sie das Adverb „nur“ (V. 3390+3392), als Akzentuation für ihre Einschränkung im Leben aufgrund Fausts, verwendet. In ihr wird Fernweh nach diesem geweckt und sie hofft auf sein Erscheinen (vgl.3390 f.). Die Textpassage „Nach ihm nur geh ich, / Aus dem Haus“ (V. 3392 f.) zeigt den hohen Stellenwert, den Faust in ihrem Leben einnimmt und veranschaulicht dem Leser nochmals ihre Abhängigkeit von ihm. Es scheint als würde er die einzige Rolle in Gretchens Leben spielen.  In den darauf folgenden Strophen fünf, sechs und sieben wird der Fokus auf Faust gelegt, in dem er näher beschrieben wird, wozu die anaphorische Verwendung des Possessivpronomens „Sein“ (V. 3395 f.) beiträgt. Des Weiteren zeigt Gretchen somit, wodurch Faust die Liebe in ihr geweckt hat. Die positiv konnotierten Adjektive „hoch“ und „edel“, die Fausts Charaktereigenschaften aus Gretchens Sicht beschreiben sollen, stehen im Kontrast zu ihrer eigenen Charakterbeschreibung, die sie, wie oben schon erwähnt, mit schwachen Adjektiven untermalt. Dies zeigt, dass sie Faust an höherer Stelle, als sich selbst sieht und offenbart dem Leser dadurch, dass sie bereit wäre alles für ihn zu tun.  Die darauf folgende metaphorische Textpassage „Und seiner Rede/ Zauberfluss“ (V. 3398 f.) untermalt, dass sie sich nach seiner Stimmte sehnt, die sie als besonders schön empfindet und Gretchen regelrecht von ihr schwärmt. Ihre Schwärmerei wird in der Interjektion „Und ach sein Kuss!“ (V. 3401) fortgesetzt. Der Tempus Wechsel, von dem vorher benutzten Präsens zum Konjunktiv, in Strophe neun und zehn, akzentuiert Gretchens Wünsche für Zukünftiges. Durch die Aussage „Mein Busen drängt/ Sich nach ihm“ (V. 3406 f.) gibt sie zu verstehen, dass sie sich auch in sexueller Hinsicht zu Faust angezogen fühlt und leidet an Fernweh nach seinem Körper (vgl. 3408 f.).  Gretchen wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihm allein zu sein und sich ihren Gefühlen vollkommen hinzugeben „so wie [sie] wollt“ (V. 3411).  Dieses Bedürfnis akzentuiert sie mit der Interjektion „An seinen Küssen/ Vergehen sollt!“ (V. 3411 f.) Beäugt man nun zum Ende Gretchens Sprache, so fällt ihre bürgerliche Redenweise auf, da sie viele Redensarten wie beispielsweise „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verwendet und somit ihr kleinbürgerliches normales Leben akzentuiert, was im Kontrast der neuen Situation, ihrer aufregenden Liebe zu Faust, steht.
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Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.

Version vom 16. September 2017, 15:06 Uhr

ANALYSE DER SZENE "GRETCHENS STUBE"

Carina

Analyse „Gretchens Stube“

Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich verschiedenen Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.

Der Textauszug „Gretchens Stube“ handelt von den Einsichten Gretchens, hinsichtlich ihrer Gefühle zu Faust und ist im letzten Drittel des Dramas aufzufinden. Zuvor findet die Szene „Wald und Höhle“ statt, in der Mephistopheles Fausts Liebeslust und Begierde zu Gretchen neu anstachelt, um seinem Triumpf der Scheinwette mit Gott, Faust zum Bösen zu bekehren, näherzukommen, sodass Faust zu Gretchen zurückkehrt, um seine Gefühle zu offenbaren. Vor dieser Offenbarung werden in dem vorliegenden Dramenauszug die Gefühle aus Gretchens Sicht deutlich. Ein Schlaftrank der für ihre Mutter bestimmt ist, soll den zwei Liebenden zu einer gemeinsamen Nacht verhelfen, jedoch endet der Trank tödlich. Diese Tatsache führt zu der Feindseligkeit zwischen Faust und Gretchens Bruder Valentin. Dieser wird von Faust und Mephistopheles ermordet, woraufhin die beiden aufgrund ihrer Kriminaltat fliehen. In einer Eingebung sieht Faust Gretchen in Gefahr, woraufhin er in das Dorf zurückkehrt, um sie aus dem Verlies zu befreien. Dort gesteht ihm Gretchen, dass sie ihr gemeinsames Kind ermordet hat und aufgrund ihrer Schuldgefühle die Todesstrafe erfahren will. Durch die Tatsache, dass Gott Faust offenbart er nehme Gretchen in den Himmel auf, ist Faust gerettet und die Wette von Gott gewonnen. Insgesamt dient der Textauszug, als Verdeutlichung der Gefühle von Gretchen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben auch ihre Sichtweise zu verstehen.

Der Dramenauszug ist in zehn Sinnabschnitte bzw. Strophen eingeteilt, die jeweils aus vier Versen zusammengesetzt sind. Strophe eins wird im Dramenauszug dreimal wiederholt, wodurch ein Refrain zu erkennen ist. Aufgrund der Verwendung vieler Enjambements bilden meistens zwei aufeinanderfolgende Verse einen Satz, wodurch ein Paarreim (abcb) entsteht und auf einen Blankvers hinweist. Der Refrain sowie die zweite Strophe bilden jedoch einen direkten Paarreim (aabb).

Das negativ konnotierte Adjektiv „allein“ (Regieanweisung) leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgenden Text hin sowie, dass es sich um einen inneren Monolog handeln muss. Die anfängliche Aussage Gretchens „Meine Ruh ist hin“ (V.3374) fungiert als Akzentuation für ihre innerliche Erschütterung über die geschehenen Ereignisse. Ihr fällt es schwer von Faust getrennt zu sein, was der metaphorische Ausdruck „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verdeutlicht. Des Weiteren erkennt Gretchen, dass sich ihr Leben verändert hat und sie nicht mehr in ihr vorheriges zurückkehren kann (vgl. V 3376 f.). Die im Textauszug dreimalig verwendete Wiederholung dieser Strophe hebt Gretchens Unruhe besonders hervor, um dem Leser ihren Verlust ihres seelischen Gleichgewichts näher zu bringen. In Strophe zwei und drei beschreibt Gretchen sich selbst. Die metaphorische Textpassage „Wo ich ihn nicht hab, / Ist mir das Grab“ (V. 3378 f.) verdeutlicht, dass sie ohne Faust keinen Lebenssinn mehr sieht und akzentuiert ihre Abhängigkeit von ihm. Die Erkenntnis „Die ganze Welt/ ist mir vergällt“ (V. 3380 f.) zeigt, wenn Gretchen sich Faust zuwendet, wird sich ihre Familie bzw. ihr vertrautes Umfeld, welche ihr metaphorisch gesehen „[d]ie ganze Welt“ (ebd.) bedeutet, von ihr abwenden und ihre Entscheidung nicht akzeptieren würden. Die Metapher „Mein armer Kopf ist mir verrückt“ (V. 3353) zeigt, dass Gretchen von der Situation überfordert ist. Des Weiteren erleidet sie dadurch an einer innerlichen Zerrissenheit (vgl. V. 3385 f.). Mit den negativ konnotierten Adjektiven „arm“ (V. 3383) und „zerstückt“ (V. 3386) beschreibt sich Gretchen selbst als schwachen Charakter. In der folgenden Strophe wird Gretchens Interesse an Faust zum Ausdruck gebracht, in dem sie das Adverb „nur“ (V. 3390+3392), als Akzentuation für ihre Einschränkung im Leben aufgrund Fausts, verwendet. In ihr wird Fernweh nach diesem geweckt und sie hofft auf sein Erscheinen (vgl.3390 f.). Die Textpassage „Nach ihm nur geh ich, / Aus dem Haus“ (V. 3392 f.) zeigt den hohen Stellenwert, den Faust in ihrem Leben einnimmt und veranschaulicht dem Leser nochmals ihre Abhängigkeit von ihm. Es scheint als würde er die einzige Rolle in Gretchens Leben spielen. In den darauf folgenden Strophen fünf, sechs und sieben wird der Fokus auf Faust gelegt, in dem er näher beschrieben wird, wozu die anaphorische Verwendung des Possessivpronomens „Sein“ (V. 3395 f.) beiträgt. Des Weiteren zeigt Gretchen somit, wodurch Faust die Liebe in ihr geweckt hat. Die positiv konnotierten Adjektive „hoch“ und „edel“, die Fausts Charaktereigenschaften aus Gretchens Sicht beschreiben sollen, stehen im Kontrast zu ihrer eigenen Charakterbeschreibung, die sie, wie oben schon erwähnt, mit schwachen Adjektiven untermalt. Dies zeigt, dass sie Faust an höherer Stelle, als sich selbst sieht und offenbart dem Leser dadurch, dass sie bereit wäre alles für ihn zu tun. Die darauf folgende metaphorische Textpassage „Und seiner Rede/ Zauberfluss“ (V. 3398 f.) untermalt, dass sie sich nach seiner Stimmte sehnt, die sie als besonders schön empfindet und Gretchen regelrecht von ihr schwärmt. Ihre Schwärmerei wird in der Interjektion „Und ach sein Kuss!“ (V. 3401) fortgesetzt. Der Tempus Wechsel, von dem vorher benutzten Präsens zum Konjunktiv, in Strophe neun und zehn, akzentuiert Gretchens Wünsche für Zukünftiges. Durch die Aussage „Mein Busen drängt/ Sich nach ihm“ (V. 3406 f.) gibt sie zu verstehen, dass sie sich auch in sexueller Hinsicht zu Faust angezogen fühlt und leidet an Fernweh nach seinem Körper (vgl. 3408 f.). Gretchen wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihm allein zu sein und sich ihren Gefühlen vollkommen hinzugeben „so wie [sie] wollt“ (V. 3411). Dieses Bedürfnis akzentuiert sie mit der Interjektion „An seinen Küssen/ Vergehen sollt!“ (V. 3411 f.) Beäugt man nun zum Ende Gretchens Sprache, so fällt ihre bürgerliche Redenweise auf, da sie viele Redensarten wie beispielsweise „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verwendet und somit ihr kleinbürgerliches normales Leben akzentuiert, was im Kontrast der neuen Situation, ihrer aufregenden Liebe zu Faust, steht.

Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.