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Fehlerstatistik

NAME R Z Gr T W A Sb Zit Sa
Sarah 5 11 5 1 3 4 3 1 1
Carina 3 9 5 0 4 4 2 2 2
Diana 9 9 12 1 1 8 6 1 1
Alina 18 8 5 2 15 22 7 1 2
Jan 8 24 2 0 1 5 1 6 0
Janette 16 11 7 0 3 7 2 3 0
Annika 7 16 4 0 2 3 1 4 0
Lorena 10 22 2 0 1 2 1 13 0
Maike 5 20 3 0 1 4 2 0 1
Anne 10 27 9 0 6 6 0 6 0
Christine 6 7 3 1 3 3 5 3 1
Madita 14 29 6 4 7l 2 3l 1 0
Luisa 21 16 14 0 7 4 2 0
Janina 4 15 2 5 2 9 1 1 3
Lara 21 11 2 0 2 10 0 1 3
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Hierhin bitte eure Korrekturen unter eurem Namen hochladen:

Lorena

Abschrift der Klausur

Bei dem vorliegenden Textauszug handelt es sich um einen Teil der Szene „Wald und Höhle“ aus der Tragödie „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, verfasst von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht im Jahr 1808. Die Tragödie thematisiert die Suche nach dem Sinn des Lebens. Inhaltlich handelt der Textauszug von Faust, der einen Monolog führt, in dem er die Natur und seine Verbundenheit zu dieser erläutert. Er befasst sich ebenfalls mit der Vollkommenheit des Menschen, Mephistopholes und Gott. Die Handlung veranschaulicht zudem Fausts Entwicklung von harmonischem Einklang mit der Schöpfung zur Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit, welche sich zudem formal in den zwei Abschnitten des Textes wiederspiegelt. Der Textauszug umfasst 36 Verse und ist im 25. Vers durch eine Leerzeile unterbrochen. Es ist kein Reimschema zu erkennen. Das Versmaß besteht aus 5-hebigen Jamben, die einen harmonischen Rhythmus komplettieren.

Der zu analysierende Text setzt ein mit der Regieanweisung „Faust allein“ (V.1), welche auf einen Monolog hindeutet, da sich keine andere Figur in seiner Nähe befindet. Er beginnt den Monolog mit dem Wortlaut „Erhabner Geist“ (V.2). Dieser Wortlaut verdeutlicht, dass er seinen Monolog einer nicht anwesenden Figur als Gebet widmet, da der Wortlaut dem Beginn eines Gebetes sehr ähnelt. Die darauf folgende Erkenntnis „du gabst mir, gabst mir alles“ (V.2) lässt insbesondere durch das Germinatio „gabst mir“ (ebd.) darauf schließen, dass es sich bei dem angesprochenen Geist um Gott handeln muss, der ihn bisher immer zufrieden gestellt hat. Faust erwähnt auch, dass der Geist ihm „Sein Angesicht im Feuer zugewendet“ (V.4) habe. Das „Feuer“ (ebd.) steht in diesem Zusammenhang für die Verzweiflung, die Faust zu Beginn der Tragödie durchlebt hat. Der Umstand, dass der Geist sich ihm während der Verzweiflung zugewendet hat, belegt ebenfalls, dass es sich bei dem zuvor erwähnten Geist um Gott handelt, da dieser im Wissen, dass Mephistopholes scheitern wird die Wette bezüglich Faust eingegangen ist und Mephistopholes letztendlich doch zu Faust gelassen hat. Gott ist sich schließlich sicher, dass Faust den rechten Weg wiederfindet und nicht der Versuchung durch den Teufel vollständig verfällt. Ein weiterer Aspekt, der die Rolle Gottes als Geist bestätigt, ist die Aussage Fausts „Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich“ (V.5), denn Gott hat die Natur und das Leben geschaffen. Die Tatsache jedoch, dass Faust die Natur als sein „Königreich“ (ebd.) bezeichnet, verdeutlicht seine Arroganz, da er sich eines Herrschers gleich an die Spitze der Natur stellt, obwohl er sie zum einen nicht selbst geschaffen hat und zum anderen auch nur ein unbedeutender Teil davon ist. Faust bestätigt dies, da jemand ihm „Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“ (V.6) gab. Das Enjambement „Nicht / Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur“ (V.6 f.) verdeutlicht, dass Faust sich im Einklang mit der Natur befindet, da er ein Teil davon ist und nicht als eine außenstehende Person, wie ein Besucher, nur dass äußere Erscheinungsbild sieht, sondern täglich alles das, was im Inneren verborgen ist, erkundet. Der darauf folgende Vergleich „in ihre tiefe Brust / Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“ (V.8 f.) ist ebenfalls Teil eines Enjambements und lässt sich im selben Kontext wie die vorherigen Zeilen deuten. Faust führt seinen Monolog mit der Aussage „Du führst die Reihen der Lebendigen / Vor mir vorbei“ (V.10 f.), veranschaulicht die Tatsache, dass er sich als König sieht und sein Volk in Form von allen Lebewesen an ihm vorbei geführt wird. Der Zusatz „lehrst mich meine Brüder“ (V.11) führt vor Augen, dass er durch seinen Stellenwert in der Natur dieser und seine Mitmenschen, was die Metapher „Brüder“ (ebd.) verdeutlicht, besser kennenlernt. Veranschaulicht wird dies durch verschiedene Metaphern aus der Natur, wie „Busch“ (V.12), „Luft und Wasser“ (ebd.). Faust befindet sich in vollkommener Harmonie mit der Natur und Pflanzenwelt, da er selbst den „stillen Busch“ (V.12) als seinen Bruder bezeichnet und sich in den Elementen Luft und Wasser (vgl. V.12) geborgen fühlt. Deutlich wird hieran ebenfalls der Pantheismus, der im gesamten ersten Teil des Gedichtes zu finden ist. Faust führt die Metapher des Sturmes, die eine Antithese zu den vorherigen ruhigen, elementaren Metaphern bildet auf, indem er beschreibt, wie eine „Riesenfichte stürzend Nachbaräste / Und Nachbarstämme quetschend niederstreift / Und ihrem Fall dumpf hohl der Hügel donnert“ (V.14 ff.). Die Metapher des Sturmes ist hier ein entscheidendes Symbol für die Naturthematik welche bereits im Titel „Wald und Höhle“ wieder zu finden ist. Der Wald wurde durchaus in Form der fallenden Bäume thematisiert. Die Symbolik der Höhle wird in Vers 17 aufgegriffen, wenn es heißt: „Dann führst du mich zur sicheren Höhle“ (V.17). Die sichere Höhle bildet eine Antithese zu der zuvor beschriebenen gefährlichen Situation im Wald. Das Pronomen „du“ (V.17) macht deutlich, dass es für Faust nur eine Peron, in diesem Fall Gott, gibt, die ihm hilft aus einer gefährlichen Situation hinaus zu finden und für ihn somit als Retter und Beschützer da ist. Nachdem Gott ihn aus der Gefahrensituation befreit hat, zeigt er Faust sich „selbst, und meiner eignen Brust / Geheime tiefe Wunden öffnen sich“ (V.18 f.), was bedeutet, dass Faust seine eigenen Fehler und Charakterzüge, die ihn erst in diese Situation gebracht haben, verdeutlicht und seine eigenen Schwächen somit ins Licht treten. Als nächstes erklärt Faust, ihm schweben „Der Vorwelt silberne Gestalten auf / Und lindern der Betrachtung strenge Lust“ (V.23 f.). Mit „Vorwelt“ (ebd.) ist die Vergangenheit gemeint und die silbernen Gestalten sind Personen, denen er einst Schaden oder Leid zugefügt hat. Der Anblick dieser lässt ihn sein Verlangen nach Wissen zurückhalten, da die Schuld, die er gegenüber jenen Gestalten verspürt, auf seinen Schultern lastet und er bei ihrem Anblick Scham empfindet. Im 25. Vers folgt eine Leerzeile, die das Schamgefühl deutlicher zum Ausdruck bringt und den Text in zwei Teile gliedert. Der zweite wird durch die Interjektion „O“ (V.26) eingeleitet, die eine resignative Stimmung vermuten lässt. Der weitere Wortlaut „dass dem Menschen nichts Vollkommen wird, / Empfinde ich nun“ (V. 26 f.) bestätigt die resignativen Gemütszustand, in dem sich Faust befindet. Fausts Ziel ist es alles zu wissen, auch wenn er weiß, dass dies einem Menschen nicht möglich ist. Daher bezeichnet er den Umstand, dass Gott ihn die Natur lehrt, als eine „Wonne, / Die mich den Göttern nah und näher bringt“ (V.27 f.). Die Steigerung „nah und näher“ (V.28) führt seine Arrogant vor Augen, da er sich schon bald als göttlich betrachtet, auch wenn er nur ein einfacher Mensch ist. Im weitern Verlauf beschreibt Faust Mephistopholes als „den Gefährten, den ich schon nicht mehr / Entbehren kann“ (V.29 f.), auch wenn dieser kalt, frech und erniedrigend ist (vgl. V.30 f.) „und zu Nichts, / Mit einem Worthauch, deine Gaben wandelt“ (V.31 f.). Mephistopholes, der als Teufel Gottes Gegenspieler ist, wird hier in einer antithetischen Darstellung noch einmal als jener identifiziert. Die Adjektive „kalt und frech“ (V. 30) sowie das erniedrigende Verhalten stehen im Gegensatz zu Gottes Verhalten, der Faust schützt und lehrt. Ebenso wird dies an der Tatsache deutlich, dass Mephistopholes keine Hemmungen hat, das was Gott geschaffen hat, zu zerstören (vgl. V.31 f.). Des Weiteren führt Faust auf, dass Mephistopholes „in meiner Brust ein wildes Feuer / Nach jenem schönen Bild geschäftigt an[facht]“ (V.33 f.). Das wilde Feuer steht metaphorisch für das Verlangen nach „jenem schönen Bild“ (V.34), welches wiederum eine Metapher für den Umstand ist, dass Mephistopholes Faust versprach ihm seinen Wunsch nach Wissen zu erfüllen. Der Textauszug endet mit dem Chiasmus „So tauml ich von Begierde zu Genuss, / Und im Genuss verschmacht ich nach Begierde“ (V. 35 f.). Die Nomen „Begierde“ (ebd.) und „Genuss“ (ebd.) bilden den Chiasmus und bringen so zum Ende des Textauszuges die Resignation Fausts zum Ausdruck.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Faust Gott sehr viel verdankt und dies in seinem Monolog auch zum Ausdruck bringt. Er ist sich der Schuld bewusst, in der er bei Gott steht, seitdem er Mephistopholes als Gefährten akzeptiert und bereut sein selbstsüchtiges Verhalten nach Genuss zutiefst. Zentrale Sprachliche Mittel des Textes sind die Interjektion zu Beginn des zweiten Abschnittes, welche den Wendepunkt in Fausts Entwicklung darstellt, und der Chiasmus am Abschluss des Textauszuges, der die Resignation Fausts zum Ende hin verdeutlicht.



Diana

Beim dem vorliegendem Text handelt es sich um einen Auszug aus der Tragödie ,, Faust- Der Tragödie erster Teil“ , verfasst von Johann Wolfgang Goethe und veröffentlicht im Jahr 1808. Die Tragödie wurde innerhalb der Epochen Sturm und Drang und Klassik verfasst und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen verschiedenen Lebensbezügen. Inhaltlich geht es in der Szene „Wald und Höhle“ darum, dass Faust den Erdgeist lobt, sich mit der Natur verbunden fühlt und schließlich erneut zur Erkenntnis kommt , dass er nicht alles erfassen kann aufgrund der menschlichen Begrenztheit.

Der zu analysierende Textauszug beginnt dabei mit der Aussage, dass Faust ,, allein“ (v. 1) ist, was zeigt , dass es sich hier um einen Monolog Fausts handeln muss. Dabei beginnt sein Monolog mit der Aussage ,, Erhabener Geist, du gabst mir, gabst mir alles,/ Warum ich bat“(v.2 f.) , wobei die Ansprache an den Geist respektvoll ist und die Ansprache an einen Beginn eines Gebets erinnert. Faust dankt dem Erdgeist , da dieser ihm ,, alles“(ebd.) gegeben hat. Seine Dankbarkeit wird durch die Wiederholung,, du gabst mir , gabst mir alles“ (ebd.) verstärkt zum Ausdruck gebracht. Mit der nächsten Aussage, dass der Geist Faust sein ,, Angesicht im Feuer zugewendet hat“(v.4) hat, reflektiert Faust die Situation , in der der Erdgeist Faust in der Szene ,, Nacht“ besucht hat. Dabei ist das Nomen ,, Feuer“ (ebd.) eine Metapher für Faust Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in dieser Nacht. Daraufhin sagt Faust , dass der Erdgeist ihm die ,, herrliche Natur zum Königreich“ gegeben hat und durch dieser Aussage wird deutlich, wie sehr Faust fasziniert von der Natur ist und die Natur lobt , was durch das Adjektiv ,, herrlich“(ebd.) für die nähere Beschreibung der Natur zum Ausdruck gebracht wird. Für ihn ist die Natur das aller Beste und Höchste und er ist überwältigt von den Gefühlen, die durch die Natur verursacht werden, was besonders durch das Nomen ,, Königreich“ (v.5) deutlich wird. Die Tatsache, dass Faust sagt, dass der Geist ihm Kraft gab ,, sie zu fühlen, zu genießen“(v.6), zeigt, dass er sich der Natur verbunden fühlt und sich auch als ein Teil der Natur sieht. Die Aussage ,, Nicht/ Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur,/ Vergönnst mir, in ihre tiefe Brust/ Wie in den Busen eines Freundes zu schauen“ (v. 6 ff.) verdeutlicht , dass Faust sehr fasziniert von der Natur ist und in ihm durch die Natur besondere Gefühl ausgelöst werde, da er sich der Natur verbunden fühlt und sich selbst als ein Teil von der Natur sieht. Das Nomen,, Brust“ (ebd.) stellt dabei eine Personifikation der Natur dar, die Fausts Nähe und Verbundenheit zu der Natur verstärkt zum Ausdruck bringt. Darüber wird in der Personifikation ,, Wie in den Busen eines Freundes“(ebd.) ebenfalls Fausts Nähe zu der Natur deutlich und dass er sich im Einklang und als ein Teil der Natur fühlt. Seine Aussage , dass der Geist ,, die Reihe der Lebendigen“(v.10) an ihm vorbeiführt und der Geist ihm lehrt seine ,, Brüder/ Im stillem Busch, in Luft und Wasser“(v.11 f.) zu kennen. Die ,, Reihe der Lebendigen“ (ebd.) sind dabei die Menschen , die Faust nahe stehen und Faust denkt über diese nach und fühlt sich ihnen verbunden und vertraut ihnen. Jedoch fühlt er sich nicht nur zu den Menschen , die ihm nahe stehen, verbunden , sondern auch zu allem was die Welt zu bieten hat , also allem Lebendigem auf der Welt, was durch den Ausdruck ,, meine Brüder/Im stillem Busch, in Luft und Wasser“(ebd.) deutlich wird. Durch das Nomen ,, Brüder“(ebd.) in Bezug auf die Pflanzenwelt und den Elementen ,, Luft und Wasser“(ebd.) wird klar , dass Faust sich als ein Teil der Natur sieht und vor allem durch das Nomen ,,Brüder“(ebd.) wird eine enge Beziehung zwischen Faust und der Natur deutlich. Die nächste Aussage ,, Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt,/ Die Riesenfichte stürzend Nachbaräste/ Und Nachbarstämme quetschend niederstreift“ (v.13 ff.) und der Geist ihn dann ,, zur sichern Höhle“(v.17) führt , verdeutlicht , dass Faust dem Geist vertraut und sich auf diesen verlässt. Die Aussage verdeutlicht auch , dass die Natur für Faust ein Zufluchtsort ist , in der er sich sicher und geborgen fühlt. Der Ausdruck ,, Sturm im Walde“(ebd.) könnte dabei für seine vorherige Situation in der Szene ,,Nacht“ stehen , in der er resigniert gewesen ist. Der Ausdruck ,, sichern Höhle“ (ebd.) würde dann für seine Rettung aus der Situation stehen, also, dass der Geist ihm geholfen hat und ihm die Möglichkeit gegeben hat die Natur zu erfahren. Fausts nächste Aussage ,, zeigst / Mich dann mir selbst , und meiner eignen Brust“(v. 17 f.) verdeutlicht , dass Faust sich selbst neu kennengelernt hat. Die Metapher ,, eignen Brust“ (ebd.) zeigt , dass Faust Gefühle erfährt, die ihn überwältigen, wie die Verbundenheit zu der Natur oder die Liebe zu Gretchen. Auch die Aussage ,, Geheime tiefe Wunder öffnen sich“(v. 19) bringt hervor, dass Faust Gefühle erfährt, die ihn überwältigen, da er sich in der Natur aufgehoben fühlt und sich als ein Teil der Natur fühlt, er aber zuvor nur resignativ gewesen ist und das Gefühl , was er jetzt empfindet, nicht gekannt hat. Anstatt Verzweiflung und Resignation kehrt nun Ruhe und harmonische Gefühle in Faust ein, was durch die Aussage , dass vor seinem ,, Blick der reine Mond/ Besänftigend herüber“(v.20f.) steigt, hervor gebracht wird. Daraufhin sagt er, dass ihm ,, aus dem feuchten Busch / Der Vorwelt silberne Gestalten“(v.22f.) erscheinen, wobei die ,,silberne Gestalten“(ebd.) für die Toten stehen. Faust fühlt sich nicht nur den Lebendigem und der Natur verbunden , sondern auch den Toten bzw. den Geistern und somit auf dem Transzendentem. Durch diese Aussage wird deutlich, dass er vollkommene Harmonie sowohl mit der Natur und allem Lebendigem als auch mit dem Transzendentem und der Welt der Toten erfährt. Fausts vollkommenen harmonischen Gefühle werden auch durch die fünf-hebigen Jamben zum Ausdruck gebracht. Die Stimmung und Fausts Gefühle ändern sich jedoch in dem nächstem Abschnitt von der Harmonie zur Resignation. Der Abschnitt beginnt mit der Aussage ,, O dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird,/ Empfind ich nun“(v.26 f.) , was die Änderung von Faust Gefühlen zeigt. Faust erkennt, dass er nicht alles bekommen kann und nicht alles wissen bzw. erfahren kann , da Faust und allen anderen Menschen nicht alles erfassen können aufgrund der eigenen Begrenztheit. Die Interjektion ,, O“(ebd.) bringt dabei die Änderung seiner Stimmung verstärkt zum Ausdruck und betont die Aussage. In der nächsten Aussage ,, Du gabst zu dieser Wonne,/ Die mich den Göttern nah und näher bringt ,/ Mir den Gefährten“(v. 27 ff.) wird Faust Gefühlsschwankungen deutlich, was besonders durch die Antithese ,,Göttern“(ebd.) und ,, Gefährten“(ebd.) deutlich wird. Weiterhin sagt er, dass er den Gefährten ,, nicht mehr / Entbehren kann“(v.29f.) und dieser ,, kalt und frech“(v.30) ist. Mit dieser Aussage meint Faust Mephistopheles als Gefährte , der die ,,Gaben“(v.32) des Geistes mit nur ,, einem Worthauch“ (v.32) zu ,,nichts“(v.31) verändert , da Mephistopheles die Natur und die Welt hasst, die Faust jedoch fasziniert und überwältigt. Faust ist verzweifelt , da Mephisto die ,,Gaben“(ebd.) nicht schätzt und er ihn ,, nicht mehr / Entbehren kann“(v. 29 f.) .Die Inversion ,, zu nichts“(ebd.) bringt dabei Mephistopheles Zerstörungskraft und Mephistos Ansicht, alles aus der Natur und der Welt sei sinnlos. Faust beschreibt Mephisto weiter mit der Aussage ,, Mich vor mir selbst erniedrigt“(v. 31) , wodurch klar wird, dass Faust erkennt, dass Mephistopheles dabei ist die Wette zu gewinnen, da Faust völlige Harmonie verspürt hat. Die nächste Aussage ,, Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer/ Nach jenem schönen Bild geschäftig an“(v. 33 f.) , zeigt, dass Faust wegen Mephistopheles Hilfe Gefühle empfindet, wie das harmonische Gefühl und die Verbundenheit zu der Natur , die ihn völlig überwältigen, womit er aber Mephistopheles die Wette gewinnen lässt. Die Metapher ,, wildes Feuer“(ebd.) steht dabei für Fausts Gefühle , die neu ausgelöst worden sind und das Adjektiv ,, wild“(ebd.) zeigt, dass er diese Gefühl nicht kontrollieren kann und die Gefühle neu für ihn sind. Die letzte Aussage ,, So taumel ich von Begierde zu Genuss,/ Und im Genuss verschmacht ich nach Begierde“(v. 35 f.) bringt hervor, dass er von der Gier nach Wissen also der ,, Begierde“(ebd.) zu ,,Genuss“(ebd.) , also dem harmonischen Weltgefühl gekommen ist und jetzt aber nun nach dem harmonischem Gefühl gierig wird. Der hier vorliegende Chiasmus verdeutlicht Faust Gier nach den neuen Gefühlen, die durch die Natur verursacht werden und dass Faust immer mehr dieses Gefühl verspüren möchte. Darüber hinaus wird klar, dass Faust der Meinung ist, dass Faust sein ratloses Streben durch Mephisto verursacht hat. Der Szenentitel ,, Wald und Höhle“ beschreibt inhaltlich die beiden Strophen. Der Wald symbolisiert die lebendige und unberechenbare Natur, mit der Faust sich verbunden fühlt und durch die harmonische Gefühle in Faust ausgelöst werden. Die Höhle jedoch symbolisiert Fausts Begrenztheit, was in dem zweiten Abschnitt deutlich wird. Somit wird klar, dass Faust eine innerliche Zerrissenheit empfindet, da er einerseits ein harmonisches Weltgefühl hat, aber auch erkennt, dass er nicht alles erfassen kann aufgrund seiner eigenen Begrenztheit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faust innerlich zerrissen ist , da er weiß , dass er nicht alles erfahren kann, da der Mensch dazu nicht in der Lage ist, jedoch auch harmonische Gefühle hat, da er sich der Natur und dem Transzendentem verbunden fühlt. Er ist überwältigt von seinen Gefühlen und aber auch resigniert zum Schluss. Der Textauszug stellt einen Wendepunkt der Tragödie dar, da Faust im harmonischem Einklang mit der Natur ist und dann erkennt, dass er das alles nie verfassen kann.

Maike

Die Tragödie „Faust erster Teil“, geschrieben von Johann Wolfgang Goethe, in den Epochen Sturm und Drang und Klassik, wurde 1808 erstveröffentlicht und thematisiert die menschliche Sinnsuche. Im vorliegenden Textauszug ist Faust allein und spricht den Erdgeist an. Faust dankt ihm, dass er durch diesen die Natur als Teil von sich ansehen kann. Der Textauszug thematisiert die Entwicklung von harmonischem Einklang mit der Schöpfung zur Erkenntnis eigener Begrenztheit Fausts.

Wir finden einen Monolog Fausts vor. Er ist allein aber spricht zum Erdgeist, das bringt die Verbundenheit Fausts mit dem Erdgeist zum Ausdruck. Direkt zu Beginn des Auszugs wird die wilde, lebendige Natur, aber auch die Begrenzung und Geborgenheit und dadurch Fausts innere Zerrissenheit, symbolisiert wenn am Anfang von „Wald und Höhle“ (Z.1), die Rede ist. Faust spricht den Erdgeist sehr respektvoll an und die Geminatio „ du gabst mir, gabst mir alles“ (Z.2), zeigt seine Dankbarkeit. Fausts Verbundenheit zur Natur wird klar und deutlich durch die Metapher „Vergönnest mir in ihre Tiefe Brust/ Wie in die Brust eines Freundes zu schauen“ (Z.8f.) , welche zudem klar macht, dass Faust die Natur als Freund ansieht, dargestellt. Auch die Metapher „Du führst die Reihe der Lebendigen/ Vor mir vorbei und lehrst mich meine Brüder/ Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen“ (Z.10ff.) stellt dar, dass Faust sich als Teil der Natur sieht. Vorerst findet man als Metrum einen 5-hebigen Jambus vor, welcher den harmonischen Rhythmus im ersten Sinnabschnitt (Z. 1-24) verdeutlicht. Durch die Personifikation „Brust“ (Z. 8) und „Brust eines Freundes“ (Z. 8f.), wird die Nähe Fausts zur Natur klar. Faust zählt die Natur als Familie (vgl. Z. 10 und 11) und meint er könne diese in „Luft und Wasser“ (Z. 12) kennenlernen, beziehungsweise erkennen. Wenn die Umwelt Fausts als gefährlich beschrieben wird (vgl. Z. 13 ff.), wird von Schutz und Geborgenheit in der „sichern Höhle“ (Z. 17) gesprochen, in die der Erdgeist Faust bringt, um ihn zu schützen. Das sind Metaphern dafür, dass der Erdgeist sich gut um Faust gekümmert hat, ihn sogar davor geschützt hat, sich selbst umzubringen. Faust ist es möglich, sich selbst zu erkennen, da er eine Verbindung zum Transzendenten, also eine Verbindung zu etwas, was man mit menschlichen Sinnen nicht wahr nehmen kann, hat (vgl. Z. 17-19). Der zweite Sinnabschnitt (Z. 26-36), beschäftigt sich mit der erneuten Erkenntnis Fausts, wie begrenzt er ist. Die Interjektion „O“ (Z. 26), bringt die Verzweiflung Fausts verstärkt zum Ausdruck. Die Repetitio „du gabst“ (Z. 27), bezieht sich auf den Anfang des Textauszugs. Jedoch ist diese gegenteilig von der Bedeutung her: denn zuerst ist von der erfüllenden Natur die Rede, zu welcher Faust durch den Erdgeist eine sehr enge Verbindung erlangte, nun aber ist von dem Teufel die Rede, welcher Faust immer mehr ins Böse drängt. Die Inversion „zu Nichts“ (Z. 31) verdeutlicht die Zerstörungskraft von Mephistopheles. Fausts Verzweiflung wird noch einmal verdeutlicht, durch die Antithese „Worthauch“ (Z. 32) und „Gaben“ (Z. 32). Und auch der Chiasmus „von Begierde zu Genuss, / und im Genuss verschmacht ich nach Begierde“ (Z. 35f.), stellt Fausts innere Zerrissenheit (durch die vorhandene Überkreuzstellung der Satzteile) und seinen Drang nach Glück zu streben da.

Durch die jetzt vorliegenden Analyseergebnisse, ist es möglich ein Fazit zu ziehen. Man kann also sagen, dass Faust sich im ersten Sinnabschnitt total gut fühlt, als Teil einer Natur, er dankt dem Erdgeist und scheint überglücklich. Im vergleich dazu, wird Faust im zweiten Sinnabschnitt klar, wie begrenzt er lebt, da er eigentlich nur nach Glück strebt und gleichzeitig aber nicht zu glücklich sein darf, da er sonst die Wette gegen Mephistopheles verlieren würde. Faust ist also sehr hin und her gerissen, es lässt ihn verzweifeln, sodass er glücklich und traurig zugleich ist.